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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Kunstrasen, welcher zum Beispiel in einem Fußballfeld und ähnlichem ausgelegt ist, spezifischer auf Kunstrasen, in welchem ein Anstieg der Temperatur des Kunstrasens verringert ist, um die Belastung auf einen Spieler zu reduzieren.
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Technischer Hintergrund
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Kunstrasen mit einer längeren Rasenlänge als der gewöhnlichen, sogenannte Langflor-Kunstrasen, ist in unterschiedlichen Sporteinrichtungen, wie einem Fußballfeld, einem Rugbyfeld und einem Baseballfeld, verbreitet, weil eine Kunstrasenoberfläche Charakteristika aufweist, welche durch Auffüllen des Raums zwischen den Floren mit einem Füllstoff denen von natürlichem Rasen nahe kommen.
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Als Füllstoff für diese Art von Kunstrasen werden zum Beispiel bevorzugt ein elastisches Granulatmaterial aus Kautschukspane (einem zerkleinerten Gegenstand aus einem Abfallreifen oder Industriekautschuk, wie EPDM) oder aus einem thermoplastischen Elastomer (wie ein auf PE basiertes elastisches Harz) verwendet.
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Da aus einem Abfallreifen hergestellter Kautschukspan im Übrigen selbst durch Kohlenstoff schwarz gefärbt ist, absorbiert dieser leicht Sonnenlicht und kann die Oberflächentemperatur von Kunstrasen bei sengender Hitze im Sommer oder dergleichen 60°C oder mehr erreichen. Als ein Resultat hiervon kann eine Betätigung auf Kunstrasen im Sommer eine großen Belastung auf einen Spieler auferlegen, was den Komfort beeinträchtigt. Des Weiteren kann in einigen Fällen der Kunstrasen nicht über einen langen Zeitraum verwendet werden, da die Oberflächentemperatur durch einen Füllstoff, welcher die Hitze auch nach Sonnenuntergang absorbiert hat, hochgehalten wird.
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Daher wird zum Beispiel in der in der Patentliteratur 1 beschriebenen Erfindung Titanoxid mit lichtreflektierenden Eigenschaften zu einem Füllstoff zugegeben, um dadurch Licht zu reflektieren, um einen Anstieg der Temperatur der Oberfläche des Kunstrasens zu verringern, wodurch ein gewisser Temperaturverringerungseffekt im Vergleich zu dem Fall, bei welchem schwarze Kautschukspäne verwendet werden, erhalten wird; jedoch ist es schwer zu sagen, dass der Anstieg der Temperatur ausreichend verringert werden kann.
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Daher wird als Verfahren zur weiteren Steigerung des Kühleffekts zum Beispiel in den Patentliteraturen 2 und 3 ein Verfahren zur Unterdrückung eines Temperaturanstiegs durch Verdampfungswärme beschrieben, in welchem es einem Teil einer primären Trägerschicht von einem Kunstrasen und einem Füllstoff ermöglicht wird, ein wasserabsorbierendes Harz zu enthalten, welches mit Wasser beregnet wird, um darin Wasser zu speichern.
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Jedoch erfordert dieses Verfahren für die Wartung Zeit, da die Oberfläche des Kunstrasens regelmäßig mit Wasser beregnet werden muss, und die Handhabung des Zustands wird weitere Arbeit erfordern, weil ohne eine genaue Steuerung der Menge an wasserabsorbierendem Harz und der Menge an aufgeregnetem Wasser ein Problem in den Eigenschaften des Kunstrasens selbst auftreten kann.
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Als ein Verfahren zum Lösen dieser Probleme offenbart zum Beispiel die Patentliteratur 4 eine Technik, in welcher der innere Teil eines Rasenfadens (Flor) in die Form eines hohlen Strohs geformt wird, das Flor in einer U-Form so in eine primäre Trägerschicht eingebettet wird, dass beide offenen Enden die Spitzen des Flors bilden können (siehe 4 der Patentliteratur 4) und weiter das Flor auf der Seite der primären Trägerschicht gebrochen wird, so dass das Wasser, welches am Boden des Kunstrasens gespeichert ist, von der Spitze des Flors zu der Oberfläche des Kunstrasens durch den Kapillareffekt freigesetzt werden kann.
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Gemäß der Technik wird der Kunstrasen getrampelt, um es dem Wasser zu ermöglichen, aus der Rasenspitze auszutreten, wodurch ein Anstieg in der Temperatur über einen langen Zeitraum unterdrückt werden kann. Jedoch wurde das in der Patentliteratur 4 beschriebene Verfahren für die Oberfläche von Kunstrasenskigebieten im Sommer entwickelt und es beabsichtigt, die Oberfläche des Kunstrasens immer im nassen Zustand zu halten, um eine gestürzte Person vor Schürfwunden zu schützen und das Gleiten der Ski zu verbessern.
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Wenn daher der Kunstrasen gemäß der Patentliteratur 4 auf Oberflächen allgemeiner Sportfelder, wie auf ein Fußballfeld und ein Baseballfeld, aufgebracht wird, wird er rutschig sein und könnte im Gegenzug die Spielbarkeit stark beeinträchtigen, da die Oberfläche des Kunstrasens nass ist. Da in diesem Kunstrasen sämtliche Rasenfäden als strohförmige Flore geformt sind, ist es des Weiteren schwierig gewesen, die Charakteristika als eine Oberfläche für Sport abgesehen von einem guten Temperaturunterdrückungseffekt zu verbessern.
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[Zitatliste]
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[Patentliteratur]
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- Patentliteratur 1: Japanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer 2010-59659
- Patentliteratur 2: Japanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer H06-33411
- Patentliteratur 3: Japanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer 2007-126850
- Patentliteratur 4: Japanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer 2000-27113
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Offenbarung der Erfindung
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[Technische Aufgabe]
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Folglich wurde die vorliegende Erfindung gemacht, um die oben beschriebenen Probleme zu lösen, und es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kunstrasen bereitzustellen, welcher einen Temperatur unterdrückenden Effekt über einen langen Zeitraum aufrecht erhalten kann, und, welcher leicht zu warten ist, und, eine durch Auslegen des Kunstrasens hergestellte Kunstraseneinrichtung bereitzustellen.
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[Lösung der Aufgabe]
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Um einen wie oben beschriebenen Gegenstand zu erhalten, weist die vorliegende Erfindung einige Merkmale auf, welche untenstehend gezeigt werden. Gemäß dem Patentanspruch 1 der vorliegenden Erfindung umfasst der Kunstrasen eine primäre Trägerschicht und Flore, welche in die primären Trägerschicht eingebettet sind, wobei die Flore wenigstens ein erstes Flor und ein zweites Flor umfassen, wobei das zweite Flor in seinem inneren Bereich einen hydrophilisierten Hohlraum aufweist, und, wobei das erste Flor und das zweite Flor in einem vorbestimmten Verhältnis gemischt in der primären Trägerschicht eingebettet sind.
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In Übereinstimmung mit dem Patentanspruch 2 der vorliegenden Erfindung ist das zweite Flor derart in den Kunstrasen gemäß dem Patentanspruch 1 eingebettet, dass B/(A + B) = 10 bis 30 Vol.-% erfüllt wird, wobei A die Menge des eingebetteten ersten Flors und B die Menge des eingebetteten zweiten Flors ist.
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In Übereinstimmung mit dem Patentanspruch 3 der vorliegenden Erfindung ist in einem Kunstrasen gemäß der Patentansprüche 1 oder 2 das erste Flor aus Polypropylen oder Polyethylen und das zweite Flor aus einem hydrophilen Acrylharz gefertigt.
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In Übereinstimmung mit dem Patentanspruch 4 der vorliegenden Erfindung ist in einem Kunstrasen gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 3 der Raum zwischen den Floren weiter mit einem Füllstoff gefüllt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Kunstraseneinrichtung, welche durch Auslegen eines Kunstrasens gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 4 erhalten worden ist. Beispiele für Kunstraseneinrichtungen, in welchen der Kunstrasen verwendet wird, umfassen Sporteinrichtungen, wie ein Fußballfeld, ein Baseballfeld und ein Sportfeld, sowie unterschiedliche Außeneinrichtungen und Inneneinrichtungen. Außerdem kann der Kunstrasen in einem Park, einer Promenade und ähnlichem verwendet werden und die Kunstraseneinrichtungen beinhalten all jene Einrichtungen, welche den Kunstrasen der vorliegenden Erfindung auslegen können.
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Vorteilhafte Effekte der Erfindung
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Gemäß dem Patentanspruch 1 der vorliegenden Erfindung umfasst der Kunstrasen individuell ein erstes Flor, welches die Eigenschaften des Kunstrasens festlegt, und ein zweites Flor nur für die Temperaturunterdrückung, welches Wasser enthält und die Verdampfungswärme ausnutzt. Dadurch kann der Temperaturunterdrückungseffekt verstärkt werden, ohne die Charakteristika des Kunstrasens selbst zu verändern.
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Gemäß dem Patentanspruch 2 der vorliegenden Erfindung liegt die Menge des eingebetteten zweiten Flors im Bereich von 10 bis 30 Vol.-%. Dadurch kann der Temperaturunterdrückungseffekt verstärkt werden, ohne die Charakteristika des Kunstrasens selbst zu verändern.
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Gemäß dem Patentanspruch 3 der vorliegenden Erfindung ist das erste Flor aus Polypropylen oder Polyethylen und das zweite Flor ist aus Acryl gefertigt. Dadurch kann das erste Flor ein ausreichend starres Gefühl und Dämpfeigenschaften aufrechterhalten, welche für Kunstrasen benötigt werden, und das zweite Flor kann eine Hydrophilizität aufweisen, die für die Speicherung von Wasser ausreichend ist.
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Gemäß dem Patentanspruch 4 der vorliegenden Erfindung ist der Raum zwischen den Floren weiter mit einem Füllstoff gefüllt. Dadurch können Eigenschaften näher denen von natürlichem Rasen nachgebildet werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine Querschnittsansicht, welche einen Hauptteil einer Kunstrasenstruktur zeigt, in welcher Kunstrasen gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ausgelegt ist.
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2 ist eine Querschnittsansicht, welche einen Hauptteil der Struktur des zweiten Flors der vorliegenden Erfindung zeigt.
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3 ist eine Querschnittsansicht, welche einen Großteil einer Kunstrasenstruktur zeigt, in welcher Kunstrasen ausgelegt ist, in welchem das erste Flor und das zweite Flor individuell eingebettet sind.
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Beste Art zum Ausführen der Erfindung
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Anschließend werden Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei die vorliegende Erfindung jedoch nicht auf diese Zeichnungen beschränkt ist.
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Wie in der 1 gezeigt, weist diese Kunstrasenstruktur 1 Kunstrasen 3 auf, welcher auf einer Unterlage 2 ausgelegt ist, und der Raum zwischen den Floren 4 des Kunstrasens 3 ist mit einem granularen oder zähen Füllstoff 5 gefüllt. Die Unterlage 2 kann z. B. eine kostengünstige Straßenbelagsoberfläche sein, in welcher die Bodenoberfläche gleichmäßig eingeebnet ist, oder eine existierende Fahrbahnoberfläche, welche mit Asphalt oder ähnlichem befestigt ist.
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Weiter kann ein elastischer Belag oder ähnliches auf der Unterlage 2 vorgesehen sein oder die Unterlage 2 kann eine Ausführungsform beinhalten, in welcher ein alter vorhandener Kunstrasen stehengelassen wird und die Kunstrasenstruktur 1 neu über der Alten ausgelegt wird. In der vorliegenden Erfindung kann die Struktur der Unterlage 2 in Abhängigkeit der Spezifikationen verändert werden und ist ein willkürlicher Gegenstand.
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Der Kunstrasen 3 umfasst eine primäre Trägerschicht 31 und Flore 4, welche darin in einem vorbestimmten Abstand eingebettet sind. Die primäre Trägerschicht 31 umfasst ein eben gewebtes Gewebe aus einem synthetischen Harz, wie Polypropylen und Polyethylen, und weist eine Masse von 100 bis 200 g/m2 auf.
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In dieser Ausführungsform wird ein thermoplastisches Harz für die primäre Trägerschicht 31 verwendet, jedoch ist Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), welches eine gute Schmelzbarkeit hat, in Anbetracht der Wiederverarbeitbarkeit bevorzugt. Ferner kann die primäre Trägerschicht durch Einbetten eines baumwollartigen Materials eines synthetischen Harzes in ein eben gewebtes Gewebe durch Stanzen eingebettet werden.
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Es ist zu beachten, dass auch wenn die Farbe der primären Trägerschicht 31 willkürlich anhand der Spezifikationen festgelegt werden kann, die primäre Trägerschicht bevorzugt in einer anderen Farbe als Schwarz gefärbt ist, so dass sie kaum Sonnenlicht absorbiert, wenn sie z. B. als ein Füllstoff für Kunstrasen wiederverwendet wird.
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Das Flor 4 ist bevorzugt ein sogenanntes Hochflor mit einer Florhöhe H1 von der Oberfläche der primären Trägerschicht 31 bis zur Spitze davon in einer Länge von 40 bis 75 mm. In der vorliegenden Erfindung beinhaltet das Flor 4 ein erstes Flor 41 und ein zweites Flor 42 mit Wasser absorbierenden Eigenschaften.
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Das Material für das Flor 4 ist bevorzugt aus einem thermoplastischen Harz, wie Polypropylen und Polyethylen, ausgewählt, jedoch ist Polyethylen niederer Dichte (LDPE) aufgrund der guten Schmelzbarkeit und in Anbetracht der Wiederverwertbarkeit, wie im Falle der primären Trägerschicht 31, besonders bevorzugt. Das Flor 4 ist im Allgemeinen grün gefärbt, um es nahe an die Farbe von natürlichem Rasen zu bringen, aber es kann in jeder anderen Farbe als einer Farbe, welche leicht Licht absorbiert, gefärbt sein.
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Ein Bündel einer Vielzahl von Monotapefäden oder Monofilamentfäden oder ein Band von gespaltenem Faden kann für das erste Flor 41 verwendet werden. Beispielsweise weist das erste Flor 41 eine Dicke von 8000 dtex auf und ist in der primären Trägerschicht 31 in einer Menge von 1000 g/m3 eingebettet.
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Im Folgenden, auch unter Bezugnahme auf 2, ist in dieser Ausführungsform das zweite Flor 42 aus Fasern aus einem hydrophilen Acrylharz gefertigt und eine große Anzahl an hydrophilisierten Mikrohohlräumen 421 ist im Inneren Teil der Fasern vorgesehen. Die Mikrohohlräume 421 beinhalten extrem feine offene Zellen, welche dünn gestreckt entlang der Längsrichtung einer Faser geformt sind und eine mittlere Porengröße von z. B. 10 nm aufweisen, so dass Wasser durch den Kapillareffekt von der Grundseite an der primären Trägerschicht 31 weiter zu der Spitzenseite gehoben werden kann.
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Als ein Beispiel für die hydrophile Acrylharzfaser mit dem Mikrohohlraum 421 im inneren Bereich wird in geeigneter Weise z. B. eine hochleistungswasserabsorbierende Acrylfaser ”Produktnummer: K909” hergestellt durch Toyobo Co., Ltd. verwendet. In dieser Ausführungsform beinhaltet die Spezifikation des zweiten Flores eine Dicke von 0,9 bis 2,4 dtex, eine Wasserkapazität von 5 bis 6 g/g, eine Festigkeit von 2,8 bis 3,3 CN/dtex und eine prozentuale Bruchdehnung von 40 bis 50%.
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Das zweite Flor 42 ist bevorzugt so eingebettet, dass B/(A + B) = 10 bis 30 Vol.-% erfüllt wird, wobei A die Menge des ersten Flors 41 und B die Menge des zweiten Flors 42 ist.
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Wenn das zweite Flor 42 10 bis 30% des gesamten Volumens des Flors 4 besetzt, ist es gemäß dem Vorstehenden möglich, einen Kunstrasen 3 zu erhalten, welcher eine gute Ausgeglichenheit zwischen Übungsfunktionalität und Temperaturunterdrückungseffekt aufweist.
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Das heißt, falls die Menge an eingebettetem zweiten Flor weniger als 10 Vol.-% beträgt, wird die Menge an zur Verfügung gestelltem Wasser zu gering sein, was nicht bevorzugt ist, da der Temperaturunterdrückungseffekt durch Verdampfungswärme zu gering sein könnte. Umgekehrt, falls die Menge 30% überschreitet, könnte der Anteil des zweiten Flors 42, dessen Haltbarkeit geringer ist als die des ersten Flors 41, zu hoch sein, was nicht bevorzugt ist, da das Anwendungsgefühl und die Erscheinung des Kunstrasens schlecht sein könnte, was zu einem Problem als ein Produkt führt.
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Die Flore 4 sind in der primären Trägerschicht 31 in einem Zustand eingebettet, in welchem ein oder mehrere erste Flore 41 und ein oder mehrere zweite Flore 42 integral verdreht sind. Wenn das erste Flor 41 und das zweite Flor 42 in der primären Trägerschicht 31 in einem Zustand eingebettet sind, in welchem sie integral verdreht sind, reicht ein einzelner Tuftingschritt des Kunstrasens aus und daher können die Produktionskosten niedrig gehalten werden.
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Wie in 3 gezeigt, werden alternativ, ein oder mehrere erste Flore 41 und ein oder mehrere zweite Flore 42 in die primäre Trägerschicht 31 in einem Zustand, in welchem sie unabhängig sind, eingebettet.
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Wenn das erste Flor 41 und das zweite Flor 42 in die primäre Trägerschicht 31 in einem Zustand eingebettet sind, in welchem sie unabhängig voneinander eingebettet sind, können gemäß dieser Ausführungsform die Florhöhe H1 des ersten Flors 41 und die Florhöhe H2 des zweiten Flors 42 individuell eingestellt werden. Da auch der Abstand zwischen den eingebetteten Floren frei verändert werden kann, kann darüber hinaus der Kunstrasen 3 in Abhängigkeit von Servicebedingungen entworfen werden.
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Obwohl in dieser Ausführungsform das zweite Flor 42 aus einem Monofilamentfaden zusammengesetzt ist, kann ein Bündel einer Vielzahl von Monotapefäden oder Monofilamentfäden oder ein Band von gespaltenen Fäden verwendet werden. Die Form des zweiten Flors 42 kann in Abhängigkeit der Spezifikation willkürlich verändert werden, solange es einen Mikrohohlraum 421 im inneren Abschnitt sowie Wasser absorbierende Eigenschaften aufweist.
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Um das getuftete Flor 4 daran zu hindern, abgesetzt zu werden, ist ferner ein Trägerschichtmaterial 32 gleichmäßig auf der Rückseite der primären Trägerschicht 31 angebracht. Obwohl ein wärmehärtbares Harz, wie SBR-Latex oder Urethan für das Trägerschichtmaterial 32 verwendet wird, kann optional hierzu ein Füllstoff, wie Calciumcarbonat, zugegeben werden.
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In dieser Ausführungsform ist das Trägerschichtmaterial 32 gleichmäßig angeordnet, so dass die aufgebrachte Menge von 600 bis 900 g/m2 (nach dem Trocknen) erreicht. Es sei angemerkt, dass das Trägerschichtmaterial 32 bevorzugt in einer anderen Farbe als Schwarz gefärbt ist, und zwar in Anbetracht des Falles, bei dem es z. B. als Füllstoff für Kunstrasen wiederverwendet wird.
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Der Raum zwischen den Floren 4 des nach diesem Weg hergestellten Kunstrasens 3 ist mit einem Füllstoff 5 gefüllt. In dieser Ausführungsform umfasst der Füllstoff 5 ein durch die Zerkleinerung von Abfallreifen in kleine Granulate hergestelltes elastisches granulares Material und ist derart gefüllt, dass eine vorbestimmte Dicke erreicht wird.
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Die Schichtdicke des Füllstoffs 5 ist willkürlich anhand der Elastizität, die benötigt wird, gewählt, aber ist bevorzugt eine Dicke, so dass die Projektionsdicke H2 (Länge von der Oberfläche der Füllstoffschicht zu der Florspitze) von dem Flor 4 (spezifischer, des ersten Flors 41) 10 bis 30 mm oder mehr beträgt, um ein Abfluss und eine Zerstreuung des Füllstoffs 5 zu vermeiden.
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In der vorliegenden Erfindung ist eine spezifische Struktur des Füllstoffs 5, das heißt die Form und das Material, die Farbe, die Partikelgröße, das Gewicht und ähnliches, eine willkürliche Angelegenheit. In dieser Ausführungsform ist der Füllstoff 5 eine Einzelschichtstruktur, welche nur aus einem elastischen Granulatmaterial besteht, aber es kann ein hartes Granulatmaterial, wie Fugensand, darüber hinaus zugegeben sein. Darüber hinaus können diese Füllstoffe in einer Zweischichtstruktur angeordnet sein. Zusätzlich kann ferner ein hydrophiles Material auf der Oberfläche des Füllstoffs 12 angewendet werden oder es kann ein Granulatmaterial mit Wasser absorbierenden Eigenschaften zugegeben werden, um die feuchtigkeitshaltenden Eigenschaften des gesamten Kunstrasens weiter zu verbessern.
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Beispiele
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Anschließend werden spezifische Beispiele der vorliegenden Erfindung zusammen mit Vergleichsbeispielen untersucht. Zuerst werden ein Füllstoff und Kunstrasen gemäß den untenstehenden Verfahren hergestellt.
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(Herstellung von Kunstrasen)
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Kunstrasenproben werden durch Tufting in einer Tuftingmaschine hergestellt, und zwar ein erstes Flor aus Polyethylen niederer Dichte (Dicke: 8000 dtex, eingebettete Menge: 1000 g/m2) und ein zweites Flor aus einer hochleistungswasserabsorbierenden Acrylfaser ”K909” hergestellt durch Toyobo Co. Ltd. (Dicke: 0,9 dtex, eingebettete Menge: 100 g/m2) als Flore in einer primären Trägerschicht umfassend ein ebenes Gewebe aus Polypropylen, so dass jedes Volumenverhältnis der Beispiele 1 bis 3 erhalten worden ist. Zusätzlich wurde Kunstrasen, welcher keinen zweiten Flor aufwies, als Vergleichsbeispiel 1 hergestellt und es wurde als Vergleichsbeispiel 2 Kunstrasen hergestellt, in welchem das Volumenverhältnis des zweiten Flors 40% beträgt.
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[Befüllung durch Füllstoff]
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Eine Kunstrasenstruktur wurde durch Füllen jeder Kunstrasenprobe (20 cm × 20 cm) mit einem Kautschukspan umfassend einen Abfallreifen bis zu einer Schichtdicke von 40 mm gebildet. Der durch das oben beschriebene Verfahren hergestellte Kunstrasen wurde durch die folgenden Methoden bewertet.
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[Bewertung des Temperaturunterdrückungseffekts]
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Die Oberfläche von jedem Kunstrasen, wie oben beschrieben, wurde kontinuierlich mit Licht unter Verwendung eins Lichtprojektors bestrahlt und, nachdem die Oberfläche eine Maximaltemperatur von 75°C erreichte, wurde der Kunstrasen mit einem Liter Wasser beregnet und die Oberflächentemperatur wurde kontinuierlich gemessen. Als Ergebnis wurde eine Probe, welche in der Lage war eine Oberflächentemperatur von 55°C oder weniger 3 Stunden nach dem Beregnen mit Wasser zu erhalten, mit O bewertet und eine Probe, welche nicht in der Lage war, die Oberflächentemperatur zu erhalten, wurde mit X bewertet.
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[Bewertung der Erscheinungseigenschaften]
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Nach dem Bewertungstest der Temperaturunterdrückungseigenschaften wurde jede Kunstrasenprobe visuell auf den Fallzustand des Flores überprüft und eine Probe, welche im Vergleich zu dem ursprünglichen Zustand stabil war, wurde mit O bewertet und eine Probe, in welchem die Flore fielen wurde mit X bewertet.
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[Bewertung der Spielbarkeit (Benutzungsgefühl)]
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Zusätzlich wurde die Spielbarkeit von jedem Kunstrasen bewertet. Die Bewertungsmethode beinhaltet tatsächliches Rennen auf dem Kunstrasen, um zu beurteilen, ob ein Spike durch den Anstieg der Menge des zweiten Flors stärker gefangen wird oder nicht.
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Im Folgenden sind die Bewertungsergebnisse der Beispiele 1 bis 3 und Vergleichsbeispiel 1 gezeigt. <Beispiel 1>
[Volumenverhältnis des zweiten Flors] 10% | |
[Temperaturunterdrückungseffekt] | O |
[Erscheinungseigenschaften] | O |
[Spielbarkeit] | O |
<Beispiel 2>
[Volumenverhältnis des zweiten Flors] 20% | |
[Temperaturunterdrückungseffekt] | O |
[Erscheinungseigenschaften] | O |
[Spielbarkeit] | O |
<Beispiel 1>
[Volumenverhältnis des zweiten Flors] 30% | |
[Temperaturunterdrückungseffekt] | O |
[Erscheinungseigenschaften] | O |
[Spielbarkeit] | O |
<Vergleichsbeispiel 1>
[Volumenverhältnis des zweiten Flors] 0% | |
[Temperaturunterdrückungseffekt | X |
[Erscheinungseigenschaften] | O |
[Spielbarkeit] | O |
<Vergleichsbeispiel 2>
[Volumenverhältnis des zweiten Flors] 40% | |
[Temperaturunterdrückungseffekt] | O |
[Erscheinungseigenschaften] | X |
[Spielbarkeit] | X |
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Die Ergebnisse der Beispiele 1 bis 3 und Vergleichsbeispiele 1 und 2 sind in Tabelle 1 zusammengefasst. [Tabelle 1]
| Verhältnis an Wasser absorbierenden Flor | Temperaturunterdrückungseffekt (55°C oder weniger nach 3 Stunden) | Erscheinungsbild | Spielbarkeit (Benutzungsgefühl) |
Vergleichsbeispiel 1 | 0% | X | O | O |
Beispiel 1 | 10% | O | O | O |
Beispiel 2 | 20% | O | O | O |
Beispiel 3 | 30% | O | O | O |
Vergleichsbeispiel 2 | 40% | O | X | X |
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Wie oben beschrieben, wurden gemäß der vorliegenden Erfindung die folgenden Ergebnisse erhalten. Speziell:
- (1) Wie in dem Vergleichsbeispiel 1 gezeigt, kann der Kunstrasen, welcher kein zweites Flor enthält, keinen Temperaturunterdrückungseffekt bereitstellen.
- (2) Wie in dem Vergleichsbeispiel 2 gezeigt, wird die Funktion des ersten Flors beeinträchtigt und die Erscheinung und die Spielbarkeit des Kunstrasens sind verloren, wenn das Volumenverhältnis des zweiten Flors 40% übersteigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kunstrasenstruktur
- 2
- Unterlage
- 3
- Kunstrasen
- 31
- primäre Trägerschicht
- 32
- Trägerschichtmaterial
- 4
- Flor
- 41
- erstes Flor
- 42
- zweites Flor
- 5
- Füllstoff