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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Heißkanalsysteme für Spritzgießsysteme und genauer genommen bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Heißkanalsystem eines Spritzgießsystems, bei dem das Heißkanalsystem eine Heißkanalkomponente aufweist, die ein nanostrukturiertes Material mit Nanopartikeln aufweist.
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HINTERGRUND
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Beispiele bekannter Spritzgießsysteme sind unter anderem: (i) das HYPET (TRADEMARK) Spritzgießsystem, (ii) das QUADLOC (TRADEMARK) Spritzgießsystem, (iii) das HYLECTRIC (TRADEMARK) Spritzgießsystem und (iv) das HYMET (TRADEMARK) Spritzgießsystem, die alle durch Husky Injection Molding Systems (Sitz: Kanada; Website: www.husky.ca) hergestellt sind.
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Hersteller von nanostrukturierten Materialien sind beispielsweise: Integran, mit Sitz in Kanada (Telefon 416-675-6266), Northern Nanotechnologies Inc., mit Sitz in Kanada (Telefon 416-260-8889). Eine Firma, die Nanomaterialien und/oder Beschichtungen lizenziert, ist C3 International mit Sitz in den U.S.A. (Telefon 678-624-0230). Als Beispiel einer akademischen Einrichtung, die Nanotechnologie lehrt, sei die Birck Nanotechnology Center of Purdue University genannt, mit Sitz in den U.S.A. (Telefon 765-494-7053). Forschungsorganisationen, die in die Erforschung von Nanotechnologie involviert sind, sind beispielsweise: (i) National Nanotechnology Infrastructure Network (NNIN), (ii) Nano Science and Technology Institute (NSTI) mit Sitz in den U.S.A. (Telefon 508-357-2925) und (iii) Polytech & Net GmbH mit Sitz in Deutschland (Telefon: +49(0)6196-8845027). Organisationen, die Neuigkeiten und Informationen über Nanotechnologie verbreiten, kann man unter den folgenden Websites finden: (i) www.azonano.com, (ii) www.nanotech-now.com, (iii) www.nanowerk.com und (iv) www.nanohub.org.
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Das
US-Patent Nr. 6,164,954 (Erfinder: MORTAZAVI et al.: Veröffentlichungsdatum: 26. Dezember 2000) offenbart eine Spritzdüsenvorrichtung, die innere und äußere Körperabschnitte umfasst. Der innere Körperabschnitt schließt einen Schmelzekanal ein und der äußere Körperabschnitt ist aus druckresistentem Material gefertigt. Das Verhältnis zwischen dem inneren Durchmesser des äußeren Körperabschnitts und des äußeren Durchmessers des inneren Körperabschnitts ist so ausgewählt, dass eine Vorbelastung oder eine Last erzeugt wird, wenn der äußere Körperabschnitt über dem inneren Körperabschnitt angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Anordnung der beiden Körper entfernbar an einem Spritzgießdüsenkörper befestigt. Vorzugsweise umfasst der innere Körper ein Material, das verschleißresistente Eigenschaften aufweist, um dem Abrieb und dem Ätzen des geschmolzenen Materials zu widerstehen. Die Vorrichtung ist besonders geeignet für Spritzgießmaschinen und Heißkanaldüsen, mit denen verschiedene Materialien bei normalen oder höheren Spritzgießtemperaturen unter hohem Druck spritzgegossen werden.
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Die US-Patentanmeldung mit der Anmeldenr. 2003/0145973 (Erfinder: GELLERT et al.: Veröffentlichungsdatum: 7. August 2003) offenbart verbesserte geheizte Verteiler, Heizeinrichtungen und Düsen für das Spritzgießverfahren, die ein hochfestes Metallskelett aufweisen, das von einer zweiten Metallphase durchdrungen ist, das eine höhere Wärmeleitfähigkeit aufweist. Weiterhin ist ein Verfahren zur Ausbildung eines Verteilers, einer Heizeinrichtung oder eines Düsenrohlings offenbart, sowie das Infiltrieren der Vorform mit einem hoch wärmeleitfähigen Material. Die Erfindung beschreibt auch ein Verfahren zum gleichzeitigen Infiltrieren und Verlöten von Spritzgießkomponenten aus gleichen oder unähnlichen Materialien.
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Das
US-Patent Nr. 7,134,868 (Erfinder: GUENTHER et al.: Veröffentlichungsdatum: 14. November 2006) offenbart eine Spritzgießdüse mit einem Düsenspitzenabschnitt in dem Angussbereich der Gießform, der eine verschleißresistente Beschichtung des Diamantentyps aufweist. Die Innenfläche des Düsenspitzen-Schmelzekanals, der Schmelze in den Angussbereich fördert, kann ebenfalls eine Beschichtung des Diamanttypus aufweisen. Die Düsendichtungsflächen in dem Angussbereich können ebenfalls eine Beschichtung des Diamantentyps aufweisen. Die verbesserte Härte, Glätte und Wärmeleitfähigkeit dieser beschichteten Flächen führt zu Spritzgießteilen höherer Qualität und macht es einfacher, die Spritzgießteile zu reinigen, was zu einer längeren Lebenszeit führt.
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Die US-Patentanmeldung mit der Anmeldenummer 2008/0099176 (Erfinder: CZERWINSKI; Veröffentlichungsdatum: S. Januar 2008) offenbart eine Formstoff-Materialhandhabungskomponente für ein Metallspritzgießsystem, die ein Bauteil aufweist, das aus einer Legierung hergestellt ist, die gegenüber geschmolzenem metallischen Schmelzematerial kontaktierbar ist, einschließlich einer geschmolzenen Legierung aus Magnesium.
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Die US-Patentanmeldung mit der Anmeldenr. 2006/0032243 (Erfinder: GA-LANE CHEN; Veröffentlichung: 16. Februar 2006) offenbart eine Spritzgießvorrichtung, die ein Einspritzaggregat, eine Verriegelungseinheit und eine Steuerungseinheit einschließt. Das Einspritzaggregat schließt eine Formhälfte und ein Kühlsystem ein. Das Kühlsystem schließt eine oder mehrere Rohrtrassen in der Formhälfte ein und ein Kühlmittel wird von den Rohrtrassen aufgenommen. Das Kühlmittel ist ein Suprafluid mit darin suspendierten Kohlenstoff-Nanoröhrchen. Der Viskositätskoeffizient des Suprafluids ist nahezu Null und deshalb ist die Reibung zwischen dem Suprafluid und den Nanoröhrchen extrem gering. Dies macht es den Nanoröhrchen des in den Rohrtrassen geführten Suprafluides möglich, einen turbulenteren Fluss zu erfahren, so dass die Nanoröhrchen mehr Hitze von der Formhälfte ableiten können. Darüber hinaus weisen die Nanoröhrchen selbst eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf. Auf diese Weise wird die Wärmeleitfähigkeit des Kühlsystems verbessert. Das in die Formhälfte gespritzte Schmelzematerial wird also gekühlt und verfestigt schnell. Auf diese Weise wird eine Spritzgießvorrichtung mit einer hohen Gießeffizienz bereitgestellt.
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Die US-Patentanmeldung mit der Anmeldenr. 2008/0206391 (Erfinder: BOUTI et al.; Veröffentlichungsdatum: 28. August 2008) beschreibt eine Düsenanordnung für eine Spritzgießvorrichtung, die ein Düsengehäuse aufweist, mit einem sich dadurch erstreckenden Schmelzekanal, eine Düsenspitze und eine Halterung, die die Düsenspitze gegen das Düsengehäuse hält. Die Düsenspitze ist aus einem ausscheidungsgehärteten und eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisendem Material sowie einem ausscheidungsgehärteten und hochfestem Material gebildet, wobei die Materialien integral miteinander verbunden sind, um den Düsenspitzenkörper auszubilden. Die thermische Leitfähigkeit des hochwärmeleitfähigen Materials ist größer als die Wärmeleitfähigkeit des hochfesten Materials, und die Festigkeit des hochfesten Materials ist größer als die Festigkeit des hochwärmeleitfähigen Materials. Das hochwärmeleitfähige Material und das hochfeste Material können unter denselben Ausscheidungshärtungsbedingungen ausscheidungsgehärtet sein, um so den Wert wenigstens eines Festigkeitsaspekts des hochwärmeleitfähigen Materials und des Werts wenigstens eines Festigkeitsaspekts des hochfesten Materials zu steigern.
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Die US-Patentanmeldung mit der Anmeldenummer 2008/0274229 (Erfinder: BARNETT; Anmeldedatum: 3. Mai 2007) beschreibt eine Spritzdüse für ein Heißkanalspritzgießsystem, wo Teile der Spritzdüse und insbesondere die Düsenspitze aus einem nanokristallinen Material hergestellt sind. Die verwendeten nanokristallinen Materialen schließen nanokristallines Kupfer und nanokristallinen Nickel ein, die eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen, sowie eine erhöhte Materialfestigkeit. Eine konventionelle Metallform wird so lange bearbeitet, bis ihre Körner größenmäßig auf weniger als 100 nm reduziert sind, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen.
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Der gegenwärtige Stand der Technik stellt Heißkanalsysteme bereit, die in vielen Fällen in ihrer Leistungsfähigkeit beschränkt sind und zwar durch die Materialeigenschaften (wie etwa Festigkeit, Wärmeleitfähigkeit und/oder Verschleißresistenz), die einhergehen mit Heißkanalkomponenten die Standardmetalllegierungen aufweisen, wie z. B.: PH13-8 (Edelstahllegierung), BeCu (Berylliumkupferlegierung), 4140 (Stahllegierung), Aermet 100 (hochfeste Kohlenstoff enthaltende Legierung), H13 (Werkzeug und Pressformstahllegierung), etc.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Gemäß einem verallgemeinerten gleichwohl nicht beschränkenden Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird ein Heißkanalsystem für ein Spritzgießsystem bereitgestellt, wobei das Heißkanalsystem umfasst: eine Heißkanalkomponente, die einschließt: ein nanostrukturiertes Material, wobei das nanostrukturierte Material Nanopartikel einschließt. Ein mit dem vorgenannten Ausführungsbeispiel und anderen Ausführungsbeispielen einhergehender technischer Effekt liegt darin, dass die Einbeziehung des nanostrukturierten Materials in die Heißkanalkomponente zu folgenden Verbesserungen führt: der Festigkeit und/oder Langlebigkeit der Heißkanalkomponente. Die Heißkanalkomponenten des Standes der Technik sind begrenzt durch Materialeigenschaften, die die Festigkeit und den Verschleißwiderstand von Standardmetalllegierungen und Standardbeschichtungen aufweisen. Das nanostrukturierte Material kann (i) verwendet werden als Basismaterial für die Heißkanalkomponente, (ii) indem es der Heißkanalkomponente hinzugeführt wird durch ein Abscheidungsverfahren, und/oder (iii) als Beschichtung, indem es auf die Heißkanalkomponente aufgetragen wird.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER NICHT-EINSCHRÄNKENDEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Gewöhnlich wird ein Heißkanalsystem mit einem Spritzgießsystem verwendet. Das Heißkanalsystem schließt Heißkanalkomponenten ein, die aus Materialien hergestellt sind, die dem angesprochenen Fachmann bekannt sind, und diese bekannten Komponenten und/oder Materialien werden hier nicht weiter beschrieben. Diese bekannten Komponenten sind zumindest zum Teil in den folgenden Fachbüchern beschrieben, beispielsweise (i)
"Injection Molding Handbook", herausgegeben durch OSSWALD/TURNG/GRAMANN (ISBN: 3-446-21669-2), (ii)
"Injection Molding Handbook", herausgegeben durch ROSATO AND ROSATO (ISBN: 0-412-99381-3), (iii)
"Injection Molding Systems", 3. Auflage, herausgegeben durch JOHANNABER (ISBN: 3-446-17733-7) und/oder (iv)
"Runner and Gating Design Handbook", herausgegeben durch BEAUMONT (ISBN: 1-446-22672-9).
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Erstes nicht einschränkendes Ausführungsbeispiel
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Gemäß eines ersten nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels schließt das Heißkanalsystem (zur Verwendung in einem Spritzgießsystem) ein (ist aber hierauf nicht eingeschränkt): eine Heißkanalkomponente. Die Heißkanalkomponente schließt ein, ohne darauf beschränkt zu sein: ein nanostrukturiertes Material. Das nanostrukturierte Material schließt ein (ist aber darauf nicht beschränkt): Nanopartikel. Gemäß einer Variante des ersten Ausführungsbeispiels schließen die Nanopartikel (ohne darauf eingeschränkt zu sein) ein: metallische Partikel und/oder keramische Partikel, etc. Gemäß einer weiteren Variante des ersten Ausführungsbeispiels schließen die Nanopartikel ein (ohne darauf beschränkt zu sein): spheroidisierte Partikel und/oder nicht-spheroidisierte Partikel. Gemäß einer noch weiteren Variante des ersten Ausführungsbeispiels schließen die Nanopartikel (ohne darauf beschränkt zu sein) ein: metallische Partikel und/oder keramische Partikel und/oder spheroidisierte Partikel und/oder nicht-spheroidisierte Partikel.
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Zweites nicht einschränkendes Ausführungsbeispiel
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Gemäß eines zweiten nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels ist das Heißkanalsystem des ersten Ausführungsbeispiels derart modifiziert, dass die Heißkanalkomponente einschließt (aber nicht darauf beschränkt ist): ein Material (beispielsweise eine Metalllegierung und/oder ein keramisches Material) und das nanostrukturierte Material ist wenigstens zum Teil mit dem Material kombiniert. Die Definition von ”kombiniert” ist wie folgt: etwas zusammenbringen oder miteinander verbinden, so dass daraus eine Einheit einsteht, und/oder etwas in eine enge Assoziation oder Beziehung zu bringen, und/oder etwas zu einem Einzelnen zu verbinden oder zu vereinen, und/oder etwas in Verbindung zu bringen und/oder Dinge miteinander zu vermischen. Gemäß einer nicht beschränkten Variante des zweiten Ausführungsbeispiels schließen die Materialien die Metalllegierung ein und das nanostrukturierte Material ist in der Metalllegierung verteilt, so dass die Metalllegierung und das nanostrukturierte Material miteinander verbunden sind, um so einen nanostrukturierten Metall-Verbundstoff zu bilden. Gemäß einer weiteren nicht einschränkenden Variante der zweiten Ausführungsform schließt das Material keramisches Material ein und das nanostrukturierte Material ist in dem keramischen Material verteilt, so dass das keramische Material und das nanostrukturierte Material miteinander verbunden sind, um einen nanostrukturierten Keramik-Verbundstoff zu bilden.
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Drittes nicht einschränkendes Ausführungsbeispiel
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Gemäß einem dritten nicht einschränkenden Ausführungsbeispiel ist das Heißkanalsystem der ersten Ausführungsform derart modifiziert, dass die Heißkanalkomponente einschließt (und nicht darauf beschränkt ist): das Material und eine Beschichtung, die zumindest zum Teil das Material umgibt und das nanostrukturierte Material ist wenigstens zum Teil mit der Beschichtung verbunden. Gemäß einer nicht beschränkenden Variante der dritten Ausführungsform ist das nanostrukturierte Material wenigstens zum Teil in der Beschichtung verteilt und die Beschichtung schließt die Metalllegierung ein, so dass das nanostrukturierte Material und die Beschichtung miteinander verbunden sind und eine nanostrukturierte Metallbeschichtung ausbilden. Gemäß einer weiteren nicht beschränkenden Variante der dritten Ausführungsform ist das nanostrukturierte Material wenigstens zum Teil in der Beschichtung verteilt und die Beschichtung schließt ein keramisches Material ein, so dass das nanostrukturierte Material und die Beschichtung miteinander verbunden sind, um eine nanostrukturierte keramische Beschichtung zu bilden.
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Viertes nicht beschränkendes Ausführungsbeispiel
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Das vierte nicht einschränkende Ausführungsbeispiel ist eine Kombination des zweiten Ausführungsbeispiels und des dritten Ausführungsbeispiels. Gemäß des vierten nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels ist das Heißkanalsystem des ersten Ausführungsbeispiels derart modifiziert, dass die Heißkanalkomponente einschließt (aber nicht darauf beschränkt ist): (A) das Material und das nanostrukturierte Material sind zumindest zum Teil mit dem Material kombiniert, und (B) die Beschichtung, die wenigstens zum Teil das Material umgibt, und das nanostrukturierte Material sind zumindest zum Teil mit der Beschichtung kombiniert.
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Heißkanalkomponenten
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Beispiele von Heißkanalkomponenten, die nanostrukturiertes Material einschließen können (aber darauf nicht beschränkt sind), sind: eine Düsenspitze, ein Düsengehäuse, ein Verteiler, ein durch den Verteiler definierter Schmelzekanal, eine Buchse, eine Verteilerbuchse, eine Angussbuchse, ein Ventilschaft, ein Angussöffnungseinsatz, eine Schnecke, ein Ventil, eine Kolbenbuchse, ein Formhälftengleitstück, ein Kolbenzylinder, etc. Das Nachstehende ist eine Liste der Verbesserungen in der Leistungsfähigkeit oder Langlebigkeit von ausgewählten Heißkanalkomponenten: (i) eine höhere Festigkeit (wie etwa in Bezug auf Düsenspitzen, Düsengehäuse, Verteiler, Verteilerbuchsen, Angussbuchsen), (ii) ein höherer Verschleißwiderstand (beispielsweise in Bezug auf Düsenspitzen, Verteilerbuchsen, Spindel, Angussöffnungseinsätze, Schnecken, Ventile).
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Nanostrukturiertes Material (NsM)
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Das nanostrukturierte Material (NsM) mag beispielsweise beinhalten (i) Nanopartikel, bei denen es sich um Metalllegierungspartikel oder Keramikpartikel usw. handeln mag, und die einen Durchmesser von weniger als einem Mikrometer aufweisen, wobei das nanostrukturierte Material eingesetzt werden kann als ein Material eines Substrats oder einer Beschichtung auf einem Substrat. Weiterhin kann das nanostrukturierte Material auch als nanokristalline Struktur eingesetzt werden. Eine Nanobeschichtung kann Nanopartikel und/oder eine nanokristalline Struktur beinhalten. Das nanostrukturierte Material mag auch bezeichnet werden als ”Nanopartikel” oder auf ”Nanopartikel gründendes Material”. Das sich auf Nanopartikel gründende Material hat eine Partikelgröße von weniger als einem Mikrometer. Der technische Vorteil einer Heißkanalkomponente, die nanostrukturiertes Material aufweist, liegt darin, dass die Heißkanalkomponente eine feine Struktur mit verbesserter Zähfestigkeit aufweist (als ein Ergebnis der kleinen Korngröße), und/oder Verbesserungen in Bezug auf die Gleichmäßigkeitsbeschaffenheit (d. h. kleine runde Partikel sind besser miteinander verschachtelt als große uneinheitliche Partikel). Kleine Partikel haben auch ein wesentlich höheres Verhältnis der Oberflächenenergie im Verhältnis zu ihren Massen als größere Partikel, mit der Folge, dass dadurch die Bindefestigkeit zwischen den Partikeln erhöht wird.
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Weichglühen von nanostrukturierten Materialien führt zu einer weiteren Steigerung der vorgenannten Vorteile. Das nanostrukturierte Material kann man aus nanoisierten Partikeln erhalten oder es lässt sich auch durch größere Partikel erhalten, die mechanisch und thermisch behandelt werden, um eine Nanogrößen-Struktur zu erlangen. In den letzten zwei Dekaden ist eine Klasse von Materialien mit einer Mikrostruktur in Nanometergröße künstlich hergestellt und studiert worden. Diese Materialien sind aus Baublöcken, meist Kristalliten, in Nanometergröße zusammengebaut. Die Baublöcke mögen sich in ihrer atomaren Struktur unterscheiden, beispielsweise in Bezug auf ihre kristallographische Ausrichtung oder chemische Zusammensetzung. In Fällen, wo die Baublöcke Kristallite sind, werden inkohärente oder kohärente Schnittstellen dazwischen ausgebildet und zwar abhängig von: (i) der atomaren Struktur, (ii) der kristallographischen Ausrichtung, und/oder (iii) der chemischen Zusammensetzung der angrenzenden Kristallite. Mit anderen Worten, Materialien, die aus Baublöcken von Nanometergröße zusammengesetzt sind, sind mikrostrukturell heterogen einschließlich der Baublöcke (beispielsweise Kristallite) und der Regionen zwischen angrenzenden Baublöcken (z. B. Korngrenzen). Es ist diese inhärente heterogene Struktur in einem Nanometerausmaß, die entscheidungsrelevant für viele ihrer Eigenschaften ist und sie von Glas, Gelen und dergleichen, die mikrostrukturell homogen sind, unterscheiden. Korngrenzen bestimmen den größten Teil des Materials im Nanobereich und haben einen großen Einfluss auf die Materialeigenschaften und deren Verarbeitung. Die Eigenschaften von nanostrukturiertem Material unterscheiden sich von den Eigenschaften eines einzelnen Kristalls (oder grob gekörntem Polykristall) und Glas mit der gleichen durchschnittlichen chemischen Zusammensetzung. Diese Abweichung resultiert aus der reduzierten Größe und Dimensionalität des Kristallits im Nanobereich wie auch von zahlreichen Schnittstellen zwischen angrenzenden Kristalliten. Im Vergleich mit Pudern im Makrobereich hat man eine erhöhte Duktilität in Nanopudern von metallischen Legierungen beobachtet.
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Nanopartikel, spheroidisierte Nanopartikel, Nanometallpuder
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Nach einem nicht einschränkenden Ausführungsbeispiel umfasst das nanostrukturierte Material (NsM) Nanopartikel, spheroidisierte Nanopartikel und/oder Nanometallpuder und/oder Nanokeramikpuder und zwar zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der Heißkanalkomponente.
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Beschichtung auf Nanogrundlage
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Nach einem nicht einschränkenden Ausführungsbeispiel umfasst das nanostrukturierte Material eine auf Nanomaterial basierende Beschichtung. Die auf Nanomaterial basierende Beschichtung tendiert zu einer größeren Gleichmäßigkeit und weist eine verbesserte Anhaftung auf und zwar aufgrund der erhöhten Oberflächenbindungen zwischen den Partikeln sowie mit einem Substrat. Techniken zur Erzeugung und Lagerung nanostrukturierter Materialien sind beispielsweise folgende: (i) MBE ((Molecular Beam Epitaxy) Molekularstrahl-Epitaxie), (ii) MOCVD ((Metal Organic Chemical Vapor Deposition), metallorganische chemische Dampfphasenabscheidung), (iii) PECVD ((Plasma Enhanced Chemical Vapor Deposition) Plasma-unterstützte chemische Dampfabscheidung), (iv) HVPE ((Halide Vapor Phase Epitaxy) Halid-Dampfphasenabscheidung), (v) PLD ((Pulsed Laser Deposition) gepulste Laserabscheidung), (vi) ALD ((Atomic Layer Deposition) Verfahren zur Abscheidung von Atomschichten), (vii) ((Sputtering) Sputtern). Die Heißkanalkompanente kann mit einem auf Nanopartikel basierenden Material beschichtet sein und/oder sie kann aus einem auf Nanopartikel basierenden Material hergestellt sein.
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Auf Nanomaterial basierende Metalllegierung
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Das nanostrukturierte Material kann eine Metalllegierung umfassen (wie z. B. Kupferlegierungen, Nickellegierungen, Stahllegierungen (einschließlich Edelstahllegierungen), Titaniumlegierungen, Aluminiumlegierungen), einen Keramikwerkstoff und/oder eine Keramikzusammensetzung. Das nanostrukturierte Material kann aus Metalllegierungen hergestellt sein, die in Pulverform verfügbar sind oder in Partikel im Nanobereich überführt werden können.
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Herstellungsprozess
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Das nanostrukturierte Material, das Partikel im Nanobereich oder ”Nanopartikel” beinhaltet, kann durch folgende Prozesse hergestellt werden: (i) Sintern, (ii) (3D printing) 3D-Drucken oder (iii) Pulverspritzgussverfahren, und/oder (iv) andere Maßnahmen zum Transformieren eines feinen Puders in endabmessungsnahe Rohmaterialformen wie z. B. stabförmige Halbzeuge, Stangen oder Platten oder endgültige Bauformen. Es ist möglich nanokristalline Materialien aus konventionellen Materialien herzustellen und zwar durch starkes plastisches Deformieren, was ein mechanisches Mittel darstellt, um derartige kleine Korngrößen zu erzielen.
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Funktionale Graduierung
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Gemäß eines nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung ist das nanostrukturierte Material funktional durch die Heißkanalkomponente gradiert, so dass eine Eigenschaft der Heißkanalkomponente durch die Heißkanalkomponente verändert wird. Gemäß einer Variante des vorgenannten Ausführungsbeispiels schließt die Heißkanalkomponente beispielsweise ein: die Beschichtung, in der das nanostrukturierte Material wenigstens zum Teil verteilt ist, die Beschichtung, die wenigstens zum Teil die Heißkanalkomponente umgibt, wobei das nanostrukturierte Material funktional durch die Beschichtung gradiert ist, so dass eine Eigenschaft der Heißkanalkomponente durch die Heißkanalkomponente verändert wird. Gemäß einer weiteren Variante des vorgenannten Ausführungsbeispiels (die mit dem oben genannten Ausführungsbeispiel und dessen Variante kombiniert ist) schließt die Heißkanalkomponente beispielsweise ein: (A) die Beschichtung, in der das nanostrukturierte Material wenigstens zum Teil verteilt ist, die Beschichtung, die wenigstens zum Teil die Heißkanalkomponente umgibt, wobei das nanostrukturierte Material funktional durch die Beschichtung gradiert, so dass eine Eigenschaft der Heißkanalkomponente durch die Heißkanalkamponente verändert wird, und (B) das nanostrukturierte Material funktional durch die Heißkanalkomponente gradiert, so dass eine weitere Eigenschaft der Heißkanalkomponente durch die Heißkanalkomponente variiert wird.
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Die Beschreibung der nicht beschränkenden Ausführungsbeispiele stellt lediglich nicht beschränkende Beispiele der vorliegenden Erfindung dar. Diese nicht einschränkenden Ausführungsbeispiele schränken den Schutzumfang der Ansprüche der vorliegenden Erfindung nicht ein. Die beschriebenen nicht einschränkenden Ausführungsbeispiele sind innerhalb des Schutzes der Ansprüche der vorliegenden Erfindung. Die vorstehend beschriebenen nicht einschränkenden Ausführungsformen können: (i) angepasst, modifiziert und/oder verbessert werden, wie man es von dem einschlägigen Fachmann erwarten mag und zwar in Bezug auf spezielle Bedingungen und/oder Funktionen, ohne von dem Schutzumfang der Ansprüche abzuweichen, und/oder (ii) übertragen werden auf eine Vielzahl anderer Anwendungen, ohne von dem Schutzumfang der Ansprüche abzuweichen. Es versteht sich, dass die nicht einschränkenden Ausführungsbeispiele Aspekte der vorliegenden Erfindung veranschaulichen. Eine Bezugnahme auf Details und die Beschreibung der nicht einschränkenden Ausführungsbeispiele soll den Schutz der Ansprüche der vorliegenden Erfindung nicht einschränken. Weitere nicht einschränkende Ausführungsformen, die vorstehend nicht beschrieben wurden, mögen innerhalb des Schutzes der Ansprüche sein. Es versteht sich, dass: (i) der Schutz der vorliegenden Erfindung durch die Ansprüche begrenzt ist, (ii) die Ansprüche selbst diejenigen Merkmale wiedergeben, die als wesentlich für die vorliegenden Erfindung erachtet werden und (iii) bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung Gegenstand der abhängigen Ansprüche sind. Deshalb ist das, was durch die Worte des Patents geschützt ist, lediglich durch den Schutz der nachstehenden Ansprüche beschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6164954 [0004]
- US 7134868 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- www.husky.ca [0002]
- www.azonano.com [0003]
- www.nanotech-now.com [0003]
- www.nanowerk.com [0003]
- www.nanohub.org [0003]
- ”Injection Molding Handbook”, herausgegeben durch OSSWALD/TURNG/GRAMANN (ISBN: 3-446-21669-2) [0013]
- ”Injection Molding Handbook”, herausgegeben durch ROSATO AND ROSATO (ISBN: 0-412-99381-3) [0013]
- ”Injection Molding Systems”, 3. Auflage, herausgegeben durch JOHANNABER (ISBN: 3-446-17733-7) [0013]
- ”Runner and Gating Design Handbook”, herausgegeben durch BEAUMONT (ISBN: 1-446-22672-9) [0013]