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Technischer Bereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für
eine Brennkraftmaschine und insbesondere eine Brennkraftmaschinensteuervorrichtung,
die zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit einem Turbolader geeignet
ist.
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Technologischer Hintergrund
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Eine
Brennkraftmaschine mit einem Turbolader wird verbreitet eingesetzt.
Verschiedenartige Verfahren wurden vorgeschlagen, um ein Turboloch
zu verringern, das einen Schwachpunkt einer Turbokraftmaschine darstellt,
indem ein variabler Düsenmechanismus hinzugefügt
wird, um eine Abgasturbineneinlassfläche variabel zu gestalten,
oder indem ein Elektromotor hinzugefügt wird, um eine Unterstützung
für eine Turboladerrotation bereitzustellen. Eine in der
japanischen Patentoffenlegungsschrift
Nr. 2003-239755 offenbarte Vorrichtung steuert den Ladedruck
einer Turbokraftmaschine, die sowohl den variablen Düsenmechanismus
als auch einen Unterstützungselektromotor aufweist. Diese
Vorrichtung führt eine Ladedrucksteuerung auf der Grundlage des
variablen Düsenmechanismus vor der Ladedrucksteuerung auf
der Grundlage der Antriebskraft des Elektromotors zum Zweck der
Vermeidung einer Steuerinstabilität durch, die sich aus
einer wechselseitigen Störung zwischen den zwei Ladedrucksteuerabläufen
ergeben kann.
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- Patentdokument 1: japanische
Patentoffenlegungsschrift Nr. 2003-239755 .
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Offenbarung der Erfindung
Durch die Erfindung zu lösendes Problem
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Die
herkömmliche Ladedrucksteuervorrichtung, die vorstehend
beschrieben ist, führt eine Steuerung aus, um sicherzustellen,
dass ein Ist-Ladedruck mit einem Soll-Ladedruck übereinstimmt.
Zum Erreichen dieses Zwecks führt die herkömmliche
Ladedrucksteuervorrichtung ein Signal von einem Ladedrucksensor
zu dem variablen Düsenmechanismus zurück und stellt
die Öffnung einer variablen Düse ein. In einem
Zustand plötzlicher Beschleunigung betätigt die
herkömmliche Ladedrucksteuervorrichtung die variable Düse,
um den Ladedruck zu steuern, während sie den Elektromotor
antreibt. In einem Zustand außer dem Zustand plötzlicher
Beschleunigung unterbindet andererseits die herkömmliche
Ladedrucksteuervorrichtung, dass der Elektromotor angetrieben wird,
und steuert den Ladedruck unter Verwendung von nur der variablen
Düse.
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Wie
vorstehend beschrieben ist, führt die vorstehend beschriebene
herkömmliche Vorrichtung eine Rückkopplungsregelung über
die variable Düsenöffnung durch, während
sie eine Elektromotorunterstützung für eine Turboladerrotation
bereitstellt, oder führt eine Rückkopplungsregelung über
die variable Düsenöffnung ohne Bereitstellen einer
Elektromotorunterstützung durch. Wenn die Elektromotorunterstützung
vorgesehen wird, steigt der Ladedruck rasch an, da die Drehzahl
der Turboladerrotation frühzeitig angehoben werden kann.
Wenn jedoch keine Elektromotorunterstützung vorgesehen
wird, steigt der Ladedruck langsam an. Wie vorstehend beschrieben
ist, variiert das Verhalten des Ladedrucks in Abhängigkeit
der Tatsache, ob die Elektromotorunterstützung vorgesehen
ist. Daher variieren ideale Charakteristiken für die variable
Düsenrückkopplungsregelung ebenso. Jedoch berücksichtigt
die vorstehend genannte herkömmliche Vorrichtung die vorstehend
beschriebenen Umstände nicht angemessen. Folglich ergibt
sich bei der vorstehend genannten herkömmlichen Vorrichtung
beispielsweise einfach ein Ladedrucküberschwingen, Ladedruckunterschwingen
oder Regelabweichungen. In dieser Hinsicht bedarf die vorstehend
genannte herkömmliche Vorrichtung noch einer Verbesserung.
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Die
vorliegende Erfindung wurde gemacht, um das vorstehend genannte
Problem zu lösen. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Brennkraftmaschinensteuervorrichtung zu schaffen, die
die Möglichkeit unterdrücken kann, dass Ladedrucküberschwingen,
Ladedruckunterschwingen und Regelabweichungen bei einer Brennkraftmaschine auftreten,
die eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauarten von Ladedruckeinstellaktuatoren
hat, die den Ladedruck eines Turboladers einstellen können.
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Mittel zur Lösung
des Problems
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Ein
erster Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist eine Brennkraftmaschinensteuervorrichtung
mit Folgendem:
einem Turbolader zum Aufladen einer Brennkraftmaschine;
einem
ersten Ladedruckeinstellaktuator und einem zweiten Ladedruckeinstellaktuator,
die beide einen Ladedruck einstellen können;
einer
Sollwertbestimmungseinrichtung zum Bestimmen eines Sollwerts des
Ladedrucks oder eines Sollwerts eines Ladedruckkorrelationswerts,
der mit dem Ladedruck korreliert, gemäß einem
Betriebszustand;
einer Istwerterfassungseinrichtung zum Erfassen
eines Istwerts des Ladedrucks oder eines Istwerts des Ladedruckkorrelationswerts,
der mit dem Ladedruck korreliert;
einer Rückkopplungseinrichtung
zum Angleichen des Istwerts an den Sollwert durch Sicherstellen,
dass eine Abweichung zwischen dem Sollwert und dem Istwert auf den
Zustand des ersten Ladedruckeinstellaktuators wiedergegeben wird;
und
einer Empfindlichkeitsänderungseinrichtung zum Ändern
der Empfindlichkeit, mit der die Abweichung auf den Zustand des
ersten Ladedruckeinstellaktuators wiedergegeben wird, gemäß dem
Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators.
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Ein
zweiter Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Brennkraftmaschinensteuervorrichtung
gemäß dem ersten Gesichtspunkt, wobei die Empfindlichkeitsänderungseinrichtung
eine Rückkopplungsverstärkung für die
Rückkopplungseinrichtung gemäß dem Zustand
des zweiten Ladedruckeinstellaktuators ändert.
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Ein
dritter Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Brennkraftmaschinensteuervorrichtung
gemäß dem ersten Gesichtspunkt, wobei die Empfindlichkeitsänderungseinrichtung
die Rückkopplungsverstärkung für einen
Differentialausdruck der Rückkopplungseinrichtung gemäß dem
Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators ändert.
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Ein
vierter Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Brennkraftmaschinensteuervorrichtung
gemäß dem ersten Gesichtspunkt, wobei die Empfindlichkeitsänderungseinrichtung
einen Grenzwert für das Maß der Rückkopplung,
die durch die Rückkopplungseinrichtung bereitgestellt wird,
gemäß dem Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators ändert.
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Ein
fünfter Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die
Brennkraftmaschinensteuervorrichtung gemäß einem
ersten bis vierten Gesichtspunkt, wobei der erste Ladedruckeinstellaktuator
ein variabler Düsenmechanismus ist, der die Abgasturbineneinlassfläche
des Turboladers variiert; wobei der zweite Ladedruckeinstellaktuator
ein Elektromotor ist, der eine Unterstützung für
eine Turboladerrotation bereitstellt; und wobei die Empfindlichkeitsänderungseinrichtung
sicherstellt, dass die Empfindlichkeit, mit der die Abweichung auf
die variable Düsenöffnung des variablen Düsenmechanismus
wiedergegeben wird, geringer ist, während eine Unterstützung
durch den Elektromotor bereitgestellt wird, als dann, während
keine Unterstützung durch den Elektromotor bereitgestellt
wird.
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Ein
sechster Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Brennkraftmaschinensteuervorrichtung
gemäß einem ersten bis fünften Gesichtspunkt, ferner
mit Folgendem: einer Lerneinrichtung zum Lernen der Konvergenz des
Istwerts an dem Sollwert und zum Korrelieren der Rückkopplungsverstärkung für
die Rückkopplungseinrichtung.
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Ein
siebter Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Brennkraftmaschinensteuervorrichtung
gemäß einem ersten bis sechsten Gesichtspunkt,
wobei die Empfindlichkeitsänderungseinrichtung die Empfindlichkeit
kontinuierlich oder gestuft gemäß dem Zustand
des zweiten Ladedruckeinstellaktuators ändert.
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Ein
achter Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Brennkraftmaschinensteuervorrichtung
gemäß einem ersten bis siebten Gesichtspunkt, wobei
der erste Ladedruckeinstellaktuator ein variabler Düsenmechanismus
ist, der die Abgasturbineneinlassfläche des Turboladers
variiert; wobei der zweite Ladedruckeinstellaktuator ein Elektromotor ist,
der eine Unterstützung für eine Turboladerrotation
bereitstellt; und wobei die Empfindlichkeitsänderungseinrichtung
sicherstellt, dass die Empfindlichkeit, mit der die Abweichung auf
die variable Düsenöffnung des variablen Düsenmechanismus
wiedergegeben wird, sich mit einer Änderung des Maßes der
Unterstützung verringert, die durch den Elektromotor bereitgestellt
wird.
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Wirkungen der Erfindung
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Gemäß dem
ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung kann die Abweichung
zwischen dem Ist-Ladedruckwert oder dem Ist-Ladedruckkorrelationswert
und dem Sollwert auf den Zustand des ersten Ladedruckeinstellaktuators
wiedergegeben werden, so dass der Ist-Ladedruck oder der Ist-Ladedruckkorrelationswert
mit dem Sollwert übereinstimmt. Ferner kann die Empfindlichkeit,
mit der die vorstehend genannte Abweichung auf den Zustand des ersten
Ladedruckeinstellaktuators wiedergegeben wird, gemäß dem
Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators geändert
werden. Daher kann die vorstehend genannte Abweichung auf den Zustand
des ersten Ladedruckeinstellaktuators mit einer geeigneten Empfindlichkeit
gemäß dem Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators
wiedergegeben werden. Folglich kann der erste Gesichtspunkt der
vorliegenden Erfindung ständig eine geeignete Ladedrucksteuerung
gemäß dem Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators
ausführen und das Ladedrucküberschwingen, -unterschwingen
und Regelabweichungen untersuchen.
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Gemäß dem
zweiten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung kann die Rückkopplungsverstärkung
für die Rückkopplungsregelung über den
ersten Ladedruckeinstellaktuator auf einen geeigneten Wert gemäß dem
Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators eingestellt werden.
Das macht es möglich, Ladedrucküberschwingen,
-unterschwingen und Regelabweichungen zu unterdrücken.
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Gemäß dem
dritten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung kann die Differentialausdruckrückkopplungsverstärkung
für die Rückkopplungsregelung über den
ersten Ladedruckeinstellaktuator auf einen geeigneten Wert gemäß dem
Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators eingestellt werden.
Das macht es möglich, Ladedrucküberschwingen,
-unterschwingen und Regelabweichungen zu unterdrücken.
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Gemäß dem
vierten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung kann der Rückkopplungsmassgrenzwert
für die Rückkopplungsregelung über den ersten
Ladedruckeinstellaktuator auf einen geeigneten Wert gemäß dem
Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators eingestellt werden.
Das macht es möglich, Ladedrucküberschwingen,
-unterschwingen und Regelabweichungen zu unterdrücken.
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Gemäß dem
fünften Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung kann der
Ladedruck auf einen Sollwert durch Ausführen einer Rückkopplungsregelung über
die variable Düsenöffnung des variablen Düsenmechanismus
eingestellt werden. Während der Elektromotor, der eine
Unterstützung für eine Turboladerrotation bereitstellt,
in Betrieb ist, kann ferner die Empfindlichkeit, mit der die Abweichung
auf die variable Düsenöffnung wiedergegeben wird,
verringert werden. Auch wenn daher der Ladedruck rasch aufgrund
einer Elektromotorunterstützung ansteigt, ist es möglich,
beispielsweise Ladedrucküberschwingen, -unterschwingen
und Regelabweichungen zu unterdrücken.
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Gemäß dem
sechsten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung kann die Rückkopplungsverstärkung
für die Rückkopplungsregelung über den ersten
Ladedruckeinstellaktuator durch Lernen des Ladedrucksteuerzustands
korrigiert werden. Daher kann der Einfluss einer Variabilität
von Kraftmaschine zu Kraftmaschine und einer Alterung korrekt auf
die Ladedruckrührführregelung wiedergegeben werden. Das
macht es möglich, beispielsweise Ladedrucküberschwingen,
-unterschwingen und Regelabweichungen mit einer erhöhten
Sicherheit zu unterdrücken.
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Gemäß dem
siebten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung kann die Empfindlichkeit,
mit der die Abweichung zwischen dem Soll-Ladedruckwert oder dem
Soll-Ladedruckkorrelationswert und dem Istwert auf den Zustand des
ersten Ladedruckeinstellaktuators wiedergegeben wird, kontinuierlich
oder gestuft gemäß dem Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators
geändert werden. Daher kann die Empfindlichkeit gemäß dem
Zustand des zweiten Ladedruckeinstellaktuators sofort eingestellt
werden. Somit kann die Ladedrucksteuerung mit einer verbesserten
Eignung ungeachtet des Zustands des zweiten Ladedruckeinstellaktuators
ausgeführt werden. Folglich ist es möglich, beispielsweise
Ladedrucküberschwingen, -unterschwingen und Regelabweichungen
mit einer erhöhten Sicherheit zu unterdrücken.
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Gemäß dem
achten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung kann der Ladedruck
auf einen Sollwert durch Ausführen einer Rückkopplungsregelung über
die variable Düsenöffnung des variablen Düsenmechanismus
eingestellt werden, der als der erste Ladedruckeinstellaktuator
dient. Ferner kann die Empfindlichkeit, mit der die Abweichung zwischen
dem Sollwert und dem Istwert auf die variable Düsenöffnung
wiedergegeben wird, mit einer Erhöhung des Maßes
der Turboladerrotationsunterstützung verringert werden,
die durch den Elektromotor bereitgestellt wird, der als zweiter
Ladedruckeinstellaktuator dient. Somit kann die Empfindlichkeit,
mit der die Rückkopplungsregelung über die variable
Düsenöffnung ausgeführt wird, optimal
gemäß einer Ladedruckanstiegscharakteristik eingerichtet
werden, die mit dem Maß der Elektromotorunterstützung
variiert. Folglich ist es möglich, beispielsweise Ladedrucküberschwingen,
-unterschwingen und Regelabweichungen mit einer erhöhten
Sicherheit zu unterdrücken.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 stellt
die Konfiguration eines Systems gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung dar.
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2 zeigt
ein Kennfeld, das eine Basis-VN-Öffnung definiert.
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3 zeigt
die Beziehung zwischen der Differentialverstärkung, der
Kraftmaschinendrehzahl und der Kraftmaschinenlast.
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4 ist
ein Zeitabstimmungsdiagramm, das eine Ladedrucksteuerung gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel darstellt.
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5 ist
ein Ablaufdiagramm, das eine Routine darstellt, die durch das erste
Ausführungsbeispiel der ersten Erfindung ausgeführt
wird.
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6 zeigt
ein Ablaufdiagramm, das eine Routine darstellt, die durch das erste
Ausführungsbeispiel der dritten Erfindung ausgeführt
wird.
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7 zeigt,
wie die elektrische Leistung, die zu dem Elektromotor zugeführt
wird (Elektromotorabgabe), sich ändert, wenn eine Elektromotorunterstützung
für eine Turboladerrotation gemäß dem
vierten Ausführungsbeispiel bereitgestellt wird.
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Bester Weg zum Ausführen
der Erfindung Erstes Ausführungsbeispiel
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[Beschreibung der Systemkonfiguration]
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1 stellt
die Konfiguration eines Systems gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dar. Das
in 1 gezeigte System weist eine Dieselkraftmaschine 2 mit
einer Vielzahl von Zylindern (vier Zylinder in 1),
einem Kraftstoffzuführsystem zum Zuführen von
Kraftstoff zu der Dieselkraftmaschine 2, einem Einlasssystem
zum Zuführen von Luft zu der Dieselkraftmaschine 2,
einem Abgassystem zum Emittieren von Abgas aus der Dieselkraftmaschine 2 und
einem Steuersystem zum Steuern des Betriebs der Dieselkraftmaschine 2 auf.
Die Dieselkraftmaschine 2 ist in einem Fahrzeug montiert
und wird als Antriebsquelle für das Fahrzeug verwendet.
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Das
Kraftstoffzuführsystem für die Dieselkraftmaschine 2 weist
einen Zylinderinneninjektor 32 auf, der Kraftstoff direkt
in eine Brennkammer einspritzt. Der Zylinderinneninjektor 32 ist
für jeden Zylinder vorgesehen und mit einer Common-Rail 34 verbunden.
Anders gesagt ist die Dieselkraftmaschine 2 eine Common-Rail-Dieselkraftmaschine.
In einem Kraftstofftank (nicht gezeigt) gespeicherter Kraftstoff
wird durch eine Zufuhrpumpe 36 angesaugt, auf einen vorbestimmten
Kraftstoffdruck komprimiert und zu der Common-Rail 34 zugeführt.
Die Zufuhrpumpe 36 weist eine Niederdruckpumpe und eine
Hochdruckpumpe auf, die in der Figur nicht gezeigt sind.
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Das
Abgassystem für die Dieselkraftmaschine 2 weist
einen Abgaskrümmer 6 und ein Abgasrohr 10 auf,
das mit dem Abgaskrümmer 6 verbunden ist. Von
dem jeweiligen Zylinder der Dieselkraftmaschine 10 emittiertes
Abgas wird in dem Abgaskrümmer 6 gesammelt und
in das Abgasrohr 10 durch den Abgaskrümmer 6 emittiert.
Ein Katalysatorbehälter 30 ist in der Mitte des
Abgasrohrs 10 installiert. Ein Katalysator, wie z. B. ein
NOx-Katalysator, ein DPF (Dieselpartikelfilter) oder ein DPNR (Dieselpartikel-NOx-Reduktionssystem)
ist in dem Katalysatorbehälter 30 positioniert.
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Das
Einlasssystem für die Dieselkraftmaschine 2 weist
einen Einlasskrümmer 4 und ein Einlassrohr 8 auf,
das mit dem Einlasskrümmer 4 verbunden ist. Luft
wird aus der Atmosphäre entnommen, in das Einlassrohr 8 aufgenommen
und zu der Brennkammer eines jeweiligen Zylinders durch den Einlasskrümmer 4 verteilt.
Ein Luftfilter 12 ist in einem Einlassabschnitt des Einlassrohrs 8 montiert.
Ein Luftdurchflussmessgerät 76 ist in der Nähe
sowie stromabwärts des Luftfilters 12 positioniert,
um ein Signal gemäß der Durchflussrate der Luft
abzugeben, die in das Einlassrohr 8 aufgenommen wird. Ein Einlassdrosselventil 22 ist
stromaufwärts des Einlasskrümmers 4 positioniert.
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Das
System gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung weist einen Turbolader 14 der
Bauart mit variabler Düse auf. Dieser Turbolader 14 weist
einen Verdichter 14a, eine Abgasturbine 14b und
einen variablen Düsenmechanismus 14c auf. Der
Verdichter 14a ist in der Mitte des Einlassrohrs 8 zwischen
dem Luftdurchflussmessgerät 76 und einem Einlassdrosselventil 22 positioniert.
Die Abgasturbine 14b ist in dem vorstehend erwähnten
Abgassystem installiert und in der Mitte des Abgasrohrs 10 zwischen
dem Abgaskrümmer 6 und dem Katalysatorbehälter 30 positioniert.
Der Verdichter 14a und die Abgasturbine 14b drehen
sich gemeinsam, da ihre Drehwellen integriert sind. Der Turbolader 14,
der vorstehend beschrieben ist, kann eine Aufladung durch Antreiben
des Verdichters 14a unter Verwendung der Abgasenergie durchführen, die
durch die Abgasturbine 14b zurückgewonnen wird.
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Der
variable Düsenmechanismus 14c weist eine Düse
mit einer einstellbaren Öffnung (im Folgenden als "variable
Düse" oder "VN" bezeichnet) und einen Antriebsmechanismus
auf, der die Öffnung der variablen Düse elektrisch
variiert.
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Dieser
variable Düsenmechanismus 14c kann den Ladedruck
durch Einstellen der Öffnung der variablen Düse
steuern. Genauer gesagt verringert sich, wenn die Öffnung
der variablen Düse sich verringert, die Einlassfläche
der Abgasturbine 14b, so dass die Strömungsgeschwindigkeit
einer Abgaseinströmung zu der Abgasturbine 14b sich
vergrößert. Das vergrößert die
Turboladerdrehzahl, so dass der Ladedruck ansteigt. Wenn andererseits
die Öffnung der variablen Düse sich vergrößert,
vergrößert sich die Einlassfläche der
Abgasturbine 14b, so dass sich die Strömungsgeschwindigkeit
der Abgaseinströmung zu der Abgasturbine 14b verringert.
Das verringert die Turboladerdrehzahl, so dass sich der Ladedruck
verringert. Die Öffnung der variablen Düse wird im
Folgenden als die "VN-Öffnung" bezeichnet.
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Ein
Elektromotor 15 ist zwischen dem Verdichter 14a und
der Abgasturbine 14b positioniert, um eine Unterstützung
für eine Turborotation bereitzustellen. Wenn elektrische
Leistung zu dem Elektromotor 15 zugeführt wird,
stellt die Abgabe des Elektromotors 15 eine Unterstützung
für die Turboladerrotation zur Verfügung, so dass
die Turboladerdrehzahl sofort ansteigt. Der Elektromotor 15 ist
eingebaut, um das Turboloch zu mindern und ein verbessertes Ansprechverhalten
bereitzustellen.
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Ein
Drehzahlsensor 16 ist in dem Elektromotor 15 eingebaut,
um die Rotordrehzahl des Elektromotors 15, nämlich
die Turbodrehzahl, zu erfassen. Ein Zwischenkühler 17 ist
stromabwärts des Verdichters 14a eingebaut, um
verdichtete Luft zu kühlen. Ein Ladedrucksensor 74,
der den Ladedruck erfasst, ist stromabwärts des Zwischenkühlers 17 und
noch stromabwärts des Einlassdrosselventils 22 positioniert.
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Ein
Ende eines Bypassrohrs 50 ist mit der Mitte des Einlassrohrs 8 zwischen
dem Verdichter 14a und dem Zwischenkühler 17 verbunden.
Der Einlass des Bypassrohrs 50 ist mit einem Bypassventil 18 versehen,
das den Einlass öffnen und schließen kann. Das
andere Ende des Bypassrohrs 50 ist mit dem Einlassrohr 8 verbunden
und stromaufwärts des Verdichters 14a positioniert.
Wenn das Bypassventil 18 betätigt wird, um den
Einlass des Bypassrohrs 50 zu öffnen, kehrt ein
Teil der durch den Verdichter 14a verdichteten Luft zu
der Einlassseite des Verdichters 14a zurück. Wenn
ein Teil der von dem Verdichter 14a abgegebenen Luft zu
der Einlassseite des Verdichters 14a durch das Bypassrohr 50 in
einen Betriebszustand zurückkehrt, in dem ein Pumpen des Turboladers 14 wahrscheinlich
auftreten kann, kann das Pumpen vermieden werden.
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Ferner
ist ein Ende eines EGR-Rohrs 24 mit der Mitte des Einlassrohrs 18 zwischen
dem Einlassdrosselventil 22 und dem Einlasskrümmer 4 verbunden.
Andererseits ist das EGR-Rohr 24 mit dem Abgaskrümmer 6 verbunden.
Bei dem System gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung kann ein Teil des Abgases in das Einlassrohr 8 durch
das EGR-Rohr 24 eingeführt werden. Ein EGR-Kühler 26 ist
in der Mitte des EGR-Rohrs 24 positioniert, um das EGR-Gas
zu kühlen. Ein EGR-Ventil 28 zum Steuern der Menge
des EGR-Gases (EGR-Menge) ist in dem EGR-Rohr 24 eingebaut und
stromabwärts des EGR-Kühlers 26 positioniert. Wenn
das EGR-Gas, das eine höhere spezifische Wärme
und einen geringeren Sauerstoffgehalt als Luft hat, in das Einlassrohr 8 eingeführt
wird, kann die Zylinderinnenverbrennungstemperatur verringert werden,
so dass sich die Menge der NOx-Erzeugung reduziert.
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Das
Steuersystem für die Dieselkraftmaschine 2 weist
eine ECU (elektronische Steuereinheit) 70 und eine Motorsteuerung 60 auf.
Gemäß den Anweisungen von der ECU 70 steuert
die Motorsteuerung 60 die Aufbringung von Leistung auf
den Elektromotor 15. Die Leistung für den Elektromotor 15 wird
von einer Batterie 62 zugeführt. Die ECU 70 ist
eine Steuervorrichtung, die eine integrierte Steuerung über das
gesamte System bereitstellt. Das Ausgangsende der ECU 70 ist
mit einem variablen Düsenmechanismus 14c, einem
Zylinderinneninjektor 32, einem Einlassdrosselventil 22,
einem EGR-Ventil 28, einem Bypassventil 18 und
verschiedenartigen anderen Aktuatoren zusätzlich zu der
Motorsteuerung 60 verbunden. Das Eingangsende der ECU 70 ist
mit einem Beschleunigeröffnungssensor 72, einem
Kurbelwinkelsensor 78 und verschiedenartigen anderen Sensoren
zusätzlich zu dem Drehzahlsensor 16, dem Luftdurchflussmessgerät 76 und
dem Ladedrucksensor 74 verbunden. Ein Beschleunigeröffnungssensor 72 gibt
ein Signal gemäß einer Beschleunigeröffnung ab,
nämlich den Niederdrückbetrag eines Beschleunigerpedals
(nicht gezeigt). Der Kurbelwinkelsensor 78 gibt ein Signal
gemäß dem Drehwinkel einer Kurbelwelle ab. Die
Abgabe des Kurbelwinkelsensors 78 kann verwendet werden,
um beispielsweise die Kraftmaschinendrehzahl NE [U/min] zu erfassen.
Eine Vielzahl von Vorrichtungen und Sensoren außer denjenigen,
die vorstehend beschrieben sind, sind ebenso mit der ECU 70 verbunden;
jedoch sind sie hier nicht beschrieben. Die ECU 70 treibt
die jeweilige Vorrichtung gemäß den Abgaben der
Sensoren und gemäß einem vorbestimmten Steuerprogramm
an.
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[Merkmale des ersten Ausführungsbeispiels]
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Bei
dem System gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
speichert die ECU 70 ein Kennfeld, das die Beziehung zwischen
dem Betriebszustand der Dieselkraftmaschine 2 und einem
Soll-Ladedruck für den Betriebszustand definiert. Die ECU 70 steuert
die VN-Öffnung derart, dass ein Ist-Ladedruck, der durch
den Ladedrucksensor 74 erfasst wird, mit einem Soll-Ladedruck
für den gegenwärtigen Betriebszustand übereinstimmt.
Genauer gesagt misst die ECU 70 die Differenz zwischen
dem Soll-Ladedruck und dem Ist-Ladedruck (im Folgenden als "Ladedruckabweichung"
bezeichnet), und führt die Ladedruckabweichung zum Steuern
der VN-Öffnung zurück, bis der Ist-Ladedruck mit
dem Soll-Ladedruck übereinstimmt. Diese Steuerung wird im
Folgenden als "VN-Rückkopplungsregelung" bzw. "VN-Rückführregelung"
bezeichnet.
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Die
VN-Rückkopplungsregelung wird nun im Einzelnen beschrieben. 2 zeigt
ein Kennfeld, das eine Basis-VN-Öffnung definiert. Bei
einer Kraftmaschine mit einem Turbolader der Bauart mit variabler
Düse vergrößert die Verringerung der
VN-Öffnung rasch die Turbodrehzahl, erhöht nämlich
rasch den Ladedruck. Wenn jedoch die VN-Öffnung verringert
wird, ist es wahrscheinlich, dass der Gegendruck (Abgasdruck) sich
erhöht. Von diesem Standpunkt ausgehend, beispielsweise
bezüglich der Kraftstoffeffizienz, der Emissionen und des
Schutzes der Kraftmaschine ist es wichtig, dass das Gleichgewicht zwischen
dem Ladedruck und dem Gegendruck innerhalb eines gewissen Bereichs
gehalten wird. In dieser Hinsicht gibt es einen zulässigen
Bereich der VN-Öffnung, der sich mit dem Betriebszustand
verändert. Die in 2 gezeigte
VN-Öffnung wird gemäß der Kraftmaschinendrehzahl
NE und der Kraftmaschinenlast vorbestimmt und wird als Referenz-VN-Öffnung
zum Erfüllen der vorstehend erwähnten Anforderung
auf eine ausgeglichene Weise verwendet.
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2 verwendet
einen Prozentanteil von 0% um eine maximale VN-Öffnung
(vollständige Öffnung) darzustellen, und einen
Prozentanteil von 100%, um eine minimale VN- Öffnung darzustellen. Wenn
die Kraftmaschinendrehzahl und die Last ansteigen, ist es notwendig,
die variable Düse zu öffnen, da der Gegendruck
wahrscheinlich ansteigt. Daher wird das Basis-VN-Öffnungskennfeld
so aufgetragen, dass die VN-Öffnung sich mit einer Erhöhung der
Kraftmaschinendrehzahl NE vergrößert. Ferner vergrößert
sich die VN-Öffnung, die in dem Basis-VN-Öffnungskennfeld
gezeigt ist (verschiebt sich nämlich nach unten in 2)
mit einer Vergrößerung der Kraftmaschinenlast
und verringert sich (verschiebt sich nämlich in 2 nach
unten) mit einer Verringerung der Kraftmaschinenlast. In einer EGR-Region,
in der eine EGR (Abgasrezirkulation) stattfindet, gibt es keine Übereinstimmung
mit dem Kennfeld und wird die VN-Öffnung auf herkömmliche Weise
bestimmt, nämlich gemäß der EGR-Menge
in Abhängigkeit von Betriebsbedingungen.
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Eine
VN-Rückkopplungsregelung wird so vorgenommen, dass die
Ist-VN-Öffnung durch Addieren eines Rückkopplungskorrekturausdrucks
zu der vorstehend erwähnten Basis-VN-Öffnung bestimmt wird.
Der Rückkopplungskorrekturausdruck wird als Summe eines
Proportionalausdrucks (Differenzausdrucks) auf der Grundlage der
Ladedruckabweichung, eines Integralausdrucks auf der Grundlage eines
Integralwerts der Ladedruckabweichung und eines Differentialausdrucks
auf der Grundlage eines Differentialwerts der Ladedruckabweichung
berechnet. Anders gesagt nimmt das vorliegende Ausführungsbeispiel
eine PID-Regelung zum Bereitstellen der VN-Rückkopplungsregelung
vor.
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Eine
Rückkopplungsverstärkung für den Proportionalausdruck
(im Folgenden als "Proportionalverstärkung" bezeichnet),
eine Rückkopplungsverstärkung für den
Integralausdruck (im Folgenden als "Integralverstärkung"
bezeichnet) und eine Rückkopplungsverstärkung
für den Differentialausdruck (im Folgenden als "Differentialverstärkung"
bezeichnet) werden gemäß einer Betriebsregion
der Dieselkraftmaschine 2 bestimmt. 3 zeigt
die Beziehung zwischen der Differentialverstärkung, der
Kraftmaschinendrehzahl NE und der Kraftmaschinenlast. In dem in 3 gezeigten
Beispiel ist die Betriebsregion in fünfzehn Zonen geteilt
und wird die Differentialverstärkung für jede
Zone bestimmt. Die bestimmte Differentialverstärkung vergrößert
sich mit einem Anstieg der Kraftmaschinendrehzahl und -last.
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Es
wird angenommen, dass die in 3 gezeigte
Differentialverstärkung angewendet wird, um eine Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung bereitzustellen,
die später beschrieben wird. Die Proportionalverstärkung
und die Integralverstärkung werden ebenso gemäß einer
Betriebsregion bestimmt, obwohl sie in der Figur nicht gezeigt sind. Ferner
können die Rückkopplungsverstärkungen
getrennt für die Überschwingseite und die Unterschwingseite
eingerichtet werden.
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4 ist
ein Zeitabstimmungsdiagramm, das die Ladedrucksteuerung gemäß dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel darstellt. Die Darstellung
A von 4 zeigt Ladedruckänderungen. Die Darstellung
B von 4 zeigt Änderungen der Leistung, die zu
dem Elektromotor 15 zuzuführen ist (Elektromotorabgabe).
Die Darstellung C von 4 zeigt ein VN-Öffnungssteuerverfahren.
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Wenn
ein Fahrer auf das Beschleunigerpedal drückt, um eine Anforderung
zur Beschleunigung auszustellen, steigt der Soll-Ladedruck entsprechend an,
wie in der Darstellung A von 4 gezeigt
ist. Die ECU 70 nimmt dann eine VN-Rückkopplungsregelung
vor, um den Ist-Ladedruck auf den Soll-Ladedruck anzuheben, und
beginnt eine Turboladerrotationsunterstützung mit dem Elektromotor 15 bereitzustellen.
Wenn eine Elektromotorunterstützung bereitgestellt wird,
kann der Ladedruck im Vergleich mit einer Situation rasch angehoben
werden, in der keine Elektromotorunterstützung bereitgestellt
wird (die durch eine gestrichelte Linie in der Darstellung A von 4 angegeben
ist). Das macht es möglich, das Turboloch zu verringern.
Nachdem der Ist-Ladedruck auf ein Niveau in der Nähe des
Soll-Ladedrucks angehoben ist, hält der Elektromotor 15 an.
Nachfolgend wird nur die VN-Rückkopplungsregelung kontinuierlich
vorgenommen.
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Wenn
unterdessen eine Elektromotorunterstützung aufgrund beispielsweise
eines niedrigen Batterieniveaus oder einer inakzeptabel hohen Elektromotortemperatur
nicht bereitgestellt werden kann, kann die Funktion zum Bereitstellen
einer Elektromotorunterstützung außer Kraft gesetzt
werden. In einem solchen Fall wird nur die VN-Rückkopplungsregelung
ohne Antreiben des Elektromotors 15 vorgenommen.
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Wie
vorstehend beschrieben ist, wird die VN-Rückkopplungsregelung
entweder vorgenommen, während eine Elektromotorunterstützung
bereitgestellt wird, oder vorgenommen, ohne dass die Elektromotorunterstützung
bereitgestellt wird. Wie vorstehend erwähnt ist, variiert
der Ladedruckanstiegsgradient in hohem Maße in Abhängigkeit
der Tatsache, ob die Elektromotorunterstützung bereitgestellt
wird. Daher variiert eine gewünschte VN-Rückkopplungsregelcharakteristik
in Abhängigkeit der Tatsache, ob die Elektromotorunterstützung
bereitgestellt wird.
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Wenn
beispielsweise die VN-Rückkopplungsregelung vorgenommen
wird, während einer Elektromotorunterstützung in
einer Situation bereitgestellt wird, in der die VN-Rückkopplungsregelcharakteristik
für eine Situation optimiert ist, in der keine Elektromotorunterstützung
bereitgestellt wird, kann der Ist-Ladedruck den Soll-Ladedruck rasch übersteigen,
da es wahrscheinlich ist, dass der Ladedruck aufgrund der Elektromotorunterstützung
rasch ansteigt. Wenn der Ist-Ladedruck beträchtlich höher
als der Soll-Ladedruck ist, kann eine nachfolgende VN-Rückkopplungsregelung
ein Ladedrucküberschwingen oder Regelabweichungen verursachen.
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Wenn
anders gesagt die VN-Rückkopplungsregelung mit einer Charakteristik,
die für eine Situation optimiert ist, in der keine Elektromotorunterstützung
bereitgestellt wird, vorgenommen wird, während eine Elektromotorunterstützung
bereitgestellt wird, wird der Ist-Ladedruck instabil, da die Empfindlichkeit,
mit der die Ladedruckabweichung für eine VN-Öffnungseinstellung
zurückgeführt wird, zu hoch ist.
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Zum
Lösen des vorstehend genannten Problems wählt
das vorliegende Ausführungsbeispiel eine geeignete Empfindlichkeit,
mit der die Ladedruckabweichung für die VN-Öffnungseinstellung
zurückgeführt wird, in Abhängigkeit der
Tatsache aus, ob eine Elektromotorunterstützung bereitzustellen ist.
Wenn genauer gesagt eine Elektromotorunterstützung bereitzustellen
ist, verwendet das vorliegende Ausführungsbeispiel eine
geringere Rückkopplungsverstärkung für
die VN-Rückkopplungsregelung als wenn keine Elektromotorunterstützung
bereitgestellt wird, um dadurch die Empfindlichkeit zu verringern,
mit der die Ladedruckabweichung für die VN-Öffnungseinstellung
zurückgeführt wird.
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Die
VN-Rückkopplungsregelung für eine Situation, in
der keine Elektromotorunterstützung bereitgestellt wird,
wird im Folgenden als "normale VN-Rückkopplungsregelung"
bzw. "normale VN-Rückführregelung" bezeichnet,
wohingegen die VN-Rückkopplungsregelung für eine
Situation, in der eine Elektromotorunterstützung bereitgestellt
wird, im Folgenden als "Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung"
bezeichnet wird.
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Wenn
die Rückkopplungsverstärkung für die Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung
geringer auszuführen ist als die Rückkopplungsverstärkung
für die normale VN-Rückkopplungsregelung, können
eine, zwei oder jede von der Proportionalverstärkung, der
Integralverstärkung und Differentialverstärkung
geändert werden. Jedoch ist es vorzuziehen, dass zumindest
die Differentialverstärkung geändert wird. Da
die Differentialverstärkung am engsten mit einer dynamischen
Charakteristik verknüpft ist, ist diese am besten zum Ausgleichen
einer Differenz der dynamischen Ladedruckcharakteristik geeignet,
die sich in Abhängigkeit der Tatsache ergibt, ob die Elektromotorunterstützung
bereitgestellt wird.
-
Wenn
die Rückkopplungsverstärkung für die Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung
geringer als die Rückkopplungsverstärkung für
die normale VN-Rückkopplungsregelung auszuführen
ist, können alle oder einige der Verstärkungswerte
geändert werden, die für jede Betriebszone eingerichtet
werden.
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[Details des durch das erste Ausführungsbeispiel durchgeführten
Prozesses]
-
5 ist
ein Ablaufdiagramm, das eine Routine darstellt, die die ECU 70 gemäß dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel ausführt, um
die vorstehend beschriebene Funktionalität herzustellen.
Es wird angenommen, dass die Routine periodisch bei vorbestimmten
Zeitintervallen ausgeführt wird.
-
Zuerst
führt die in 5 gezeigte Routine einen vorbestimmten
Prozess bezüglich Signalen durch, die von den vorstehend
erwähnten Sensoren eingegeben werden (Schritt 100).
Dieser Eingabesignalprozess bezieht verschiedenartige Parameter,
die den Betriebszustand der Dieselkraftmaschine 2 angeben.
Genauer gesagt bezieht der Eingabesignalprozess beispielsweise die
Kraftmaschinendrehzahl NE, die Beschleunigeröffnung, die
Soll-Drosselöffnungen, die Kraftstoffeinspritzmenge, den
Ist-Ladedruck und die Ist-Turboladerdrehzahl.
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Als
Nächstes wird Schritt 102 durchgeführt, um
zu beurteilen, ob Bedingungen erfüllt sind, um zu verursachen,
dass der Elektromotor 15 die Bereitstellung einer Unterstützung
startet oder fortsetzt. Zwei Bedingungen sind damit verknüpft.
Die erste Bedingung ist, ob eine Elektromotorunterstützung
benötigt wird. Beispielsweise ist die erste Bedingung,
ob die Dieselkraftmaschine 2 sich in einer Region mit niedriger
Kraftmaschinendrehzahl/hoher Last oder in einem Übergangszustand
(Beschleunigungszustand) befindet. Die zweite Bedingung ist, ob
eine Bedingung zum Außerkraftsetzen der Elektromotorunterstützungsfunktion
vorliegt. Beispielsweise ist die zweite Bedingung, ob die verbleibende
Batterieleistung ausreichend ist oder die Turboladerdrehzahl geringer
als ein Unterstützungsgestattungswert. Wenn die Bedingungen
zum Starten oder Fortsetzen der Bereitstellung einer Elektromotorunterstützung
nicht erfüllt sind, beendet die Routine unmittelbar ihren Prozess.
-
Wenn
andererseits die Bedingungen zum Starten oder Fortsetzen der Bereitstellung
einer Elektromotorunterstützung erfüllt sind,
führt die Routine einen Prozess zum Bestimmen des Soll-Ladedrucks durch
(Schritt 104). Der Soll-Ladedruck wird durch ein Kennfeld
gemäß der Kraftmaschinendrehzahl NE und der Kraftmaschinenlast
im Voraus definiert. Auf das Kennfeld wird Bezug genommen, um einen Soll-Ladedruck
auszuwählen, der für den gegenwärtigen
Betriebszustand geeignet ist. Das System gemäß dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel überprüft
beispielsweise die Beschleunigeröffnung, die Solldrosselöffnung
oder die Kraftstoffeinspritzmenge, um zu bestimmen, ob die Kraftmaschinenlast
hoch oder niedrig ist.
-
Nachdem
der Soll-Ladedruck bestimmt ist, wird Schritt 106 durchgeführt,
um die Zufuhr von Leistung zu dem Elektromotor 15 zu starten,
nämlich die Bereitstellung einer Elektromotorunterstützung für
eine Turboladerrotation bereitzustellen. Zusätzlich wird
Schritt 108 durchgeführt, um die Vornahme der Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung
zu starten. Eine Elektromotorunterstützung wird dann bereitgestellt,
so dass der Ist-Ladedruck rasch angehoben werden kann, um den Soll-Ladedruck
zu erhalten. Wie vorstehend beschrieben ist, wird die Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung
durch die Verwendung einer Rückkopplungsverstärkung
vorgenommen, die eine geringere Empfindlichkeit als diejenige bei
der normalen VN-Rückkopplungsregelung hat.
-
Während
eine Elektromotorunterstützung kontinuierlich bereitgestellt
wird, beurteilt die ECU 70, ob Bedingungen zum Anhalten
der Bereitstellung einer Elektromotorunterstützung erfüllt
sind (Schritt 110). Wenn der Ist-Ladedruck nicht angehoben
wird, so dass der Soll- Ladedruck erhalten wird, oder wenn der Ist-Ladedruck
nicht ausreichend mit dem Soll-Ladedruck konvergiert ist (vor dem
Zeitpunkt t1 in 4), wird
beurteilt, dass die Elektromotorunterstützungsstoppbedingungen
nicht erfüllt sind. In einem solchen Fall wird die Elektromotorunterstützung kontinuierlich
bereitgestellt. Wenn andererseits erkannt wird, dass der Ist-Ladedruck
ausreichend mit dem Soll-Ladedruck konvergiert ist (Zeitpunkt t1), wird beurteilt, dass die Elektromotorunterstützungsstoppbedingungen
erfüllt sind.
-
Wenn
beurteilt wird, dass die Elektromotorunterstützungsstoppbedingungen
erfüllt sind, wird Schritt 112 durchgeführt,
um die Zufuhr elektrischer Leistung zu dem Elektromotor 15 anzuhalten
und die Elektromotorunterstützung zu beenden. Nachdem die
Elektromotorunterstützung beendet ist, wird Schritt 114 zum
Zeitpunkt t2 in 4 durchgeführt, um
die Vornahme einer normalen VN-Rückkopplungsregelung zu
starten. Nachfolgend wird die normale VN-Rückkopplungsregelung
vorgenommen, so dass der Ist-Ladedruck konstant mit dem Soll-Ladedruck übereinstimmt.
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Während
eine Elektromotorunterstützung bereitgestellt wird, kann
das vorliegende Ausführungsbeispiel eine Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung
vornehmen, die eine geringere Empfindlichkeit als die normale VN-Rückkopplungsregelung
hat, wie vorstehend beschrieben ist. Daher kann das vorliegende
Ausführungsbeispiel verhindern, dass die Rückkopplung
der Ladedruckabweichung die VN-Öffnung übermäßig
beeinflusst, nämlich auch in einer Situation, in der der
Ladedruck sich aufgrund der Elektromotorunterstützung sofort ändert
(nämlich ansteigt). Das macht es möglich, beispielsweise
ein Ladedrucküberschwingen, -unterschwingen und Regelabweichungen
zu unterdrücken, um dadurch sicherzustellen, dass der Ist-Ladedruck
mit dem Soll-Ladedruck rasch und problemlos konvergiert.
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Während
keine Elektromotorunterstützung bereitgestellt wird, kann
das vorliegende Ausführungsbeispiel die normale VN-Rückkopplungsregelung
mit einer Charakteristik vornehmen, die für eine Situation
optimiert ist, in der keine Elektromotorunterstützung bereitgestellt
wird. Daher kann der Ist-Ladedruck so eingestellt werden, dass er
dem Soll-Ladedruck rasch und problemlos auch dann folgt, wenn keine
Elektromotorunterstützung bereitgestellt wird.
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In
dem ersten Ausführungsbeispiel, das vorstehend beschrieben
wurde, entspricht der variable Düsenmechanismus 14c dem
"ersten Ladedruckeinstellaktuator" gemäß dem ersten
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung; entspricht der Elektromotor 15 dem
"zweiten Ladedruckeinstellaktuator" gemäß dem
ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung; und entspricht
der Ladedrucksensor 74 der "Istwerterfassungseinrichtung"
gemäß dem ersten Gesichtspunkt der vorliegenden
Erfindung. Ferner wird die "Sollwertbestimmungseinrichtung" gemäß dem
ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ausgeführt,
wenn die ECU 70 Schritt 104 durchgeführt;
und werden die "Rückkopplungseinrichtung" und die "Empfindlichkeitsänderungseinrichtung"
gemäß dem ersten Gesichtspunkt der vorliegenden
Erfindung dargestellt, wenn die ECU die Schritte 108 und 114 durchführt.
-
Bei
dem ersten Ausführungsbeispiel, das vorstehend beschrieben
wurde, wird angenommen, dass die vorliegende Erfindung auf die Steuervorrichtung
für die Dieselkraftmaschine 2 angewendet wird. Jedoch
kann die vorliegende Erfindung ebenso auf eine Steuervorrichtung
für eine Benzinkraftmaschine oder eine andere fremdgezündete
Kraftmaschine angewendet werden.
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Zweites Ausführungsbeispiel
-
Ein
zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
wird nun beschrieben. Die Unterschiede zwischen dem zweiten Ausführungsbeispiel und
dem ersten Ausführungsbeispiel, das vorstehend beschrieben
wurde, werden jedoch hauptsächlich beschrieben, während
Sachverhalte beschrieben werden, die diesen zwei Ausführungsbeispielen
gemeinsam sind, oder die Beschreibung solcher Sachverhalte übersprungen
wird.
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[Merkmale des zweiten Ausführungsbeispiels]
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In
dem zweiten Ausführungsbeispiel wird ein Grenzwert (Schutzwert)
für das Maß der Rückkopplung zum Sicherstellen
der Stabilität der VN-Rückkopplungsregelung definiert.
Genauer gesagt werden obere und untere Grenzwerte für die
Proportional-, Integral- und Differentialausdrücke definiert. Wenn
ein Proportional-, Integral- oder Differentialausdruckswert, der
aus der Ladedruckabweichung berechnet wird, außerhalb der
zugehörigen oberen Grenze oder unteren Grenze liegt, wird
der berechnete Wert durch seinen oberen oder unteren Grenzwert ersetzt,
um einen VN-Öffnungsrückkopplungskorrekturausdruck
zu berechnen.
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In
dem ersten Ausführungsbeispiel wird die Rückkopplungsverstärkung
für die Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung
zu einer geringeren Empfindlichkeit im Vergleich mit der normalen VN-Rückkopplungsregelung
geändert. Jedoch ändert das zweite Ausführungsbeispiel
die Grenzwerte für die vorstehend genannten Rückkopplungsmaße ohne Ändern
der Rückkopplungsverstärkung. Genauer gesagt ändert
das vorliegende Ausführungsbeispiel die oberen und unteren
Grenzwerte der Rückkopplungsmaße für
die Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung auf
innen liegende Werte im Vergleich mit der normalen VN-Rückkopplungsregelung.
Die Empfindlichkeit, mit der die Ladedruckabweichung zum Einstellen
der VN-Öffnung während der Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung
wiedergegeben wird, kann dann geringer gemacht werden als für
die normale VN-Rückkopplungsregelung. Folglich stellt das
vorliegende Ausführungsbeispiel die gleichen Vorteile wie
das erste Ausführungsbeispiel zur Verfügung.
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Die
oberen und unteren Grenzwerte für die Rückkopplungsmaße
können für einen, zwei oder jeden der Proportional-,
Integral- und Differentialausdrücke geändert werden.
Jedoch ist es vorzuziehen, dass derartige Änderungen auf
zumindest den Differentialausdruck angewendet werden.
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Das
vorliegende Ausführungsbeispiel hat dieselbe Hardwarekonfiguration
wie das erste Ausführungsbeispiel. Die durch die ECU 70 gemäß dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel ausgeführte Routine ist dieselbe
wie diejenige für das erste Ausführungsbeispiel
außer der VN-Rückkopplungsregelung, die vorstehend
beschrieben ist. Daher wird die weitergehende Beschreibung des vorliegenden
Ausführungsbeispiels ausgelassen.
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Drittes Ausführungsbeispiel
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Ein
drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
wird nun unter Bezugnahme auf 6 beschrieben.
Die Unterschiede zwischen dem dritten Ausführungsbeispiel
und dem ersten Ausführungsbeispiel, das vorstehend beschrieben
wurde, werden jedoch hauptsächlich beschrieben, während Sachverhalte,
die diesen zwei Ausführungsbeispielen gemeinsam sind, kurz
beschrieben werden oder die Beschreibung derartiger Sachverhalte übersprungen
wird. Das System gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel
kann dargestellt werden, wenn die in 1 gezeigte
Hardwarekonfiguration eingesetzt wird, um die ECU 70 eine
in 6 gezeigte Routine zusätzlich zu der
in 5 gezeigten Routine ausführen zu lassen.
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[Merkmale des dritten Ausführungsbeispiels]
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Das
vorliegende Ausführungsbeispiel korrigiert die Rückkopplungsverstärkung
für die Untersützungs-VN-Rückkopplungsregelung
durch Lernen der Konvergenz des Ist-Ladedrucks an den Soll-Ladedruck.
Genauer gesagt berechnet das vorliegende Ausführungsbeispiel
die Rückkopplungsverstärkung durch Multiplizieren
eines Referenzwerts mit einem Lernkoeffizienten. Der Lernkoeffizient
wird je nach Bedarf von dem Wert 1,0 gemäß den
Lernergebnissen erhöht oder verringert. Dieser sich vergrößernde/verringernde
Lernkoeffizient korrigiert die Rückkopplungsverstärkung.
-
Die
Rückkopplungsverstärkung kann gemäß der
Veränderlichkeit von Kraftmaschine zu Kraftmaschine und
einer Alterung durch Vornehmen der Lernsteuerung über die
Rückkopplungsverstärkung richtig korrigiert werden.
Das vorliegende Ausführungsbeispiel ist dasselbe wie das
erste Ausführungsbeispiel, außer dass das Erstgenannte
die Lernsteuerung bereitstellt.
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[Details des durch das dritte Ausführungsbeispiel durchgeführten
Prozesses]
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6 ist
ein Ablaufdiagramm, das eine Routine darstellt, die die ECU 70 gemäß dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel ausführt, um
die vorstehend beschriebene Funktionalität darzustellen.
Die folgende Beschreibung behandelt einen Fall, in dem eine Lernkorrektur
bezüglich der Differentialverstärkung vorzunehmen
ist; jedoch kann eine Lernkorrektur ebenso bezüglich der
Proportionalverstärkung und der Integralverstärkung
auf dieselbe Weise wie für die Differentialverstärkung
vorgenommen werden.
-
Zuerst
führt die in 6 gezeigte Routine Schritt 120 durch,
und zu beurteilen, ob ein Ladedrucküberschwingmaß und
-unterschwingmaß (siehe Darstellung A von 4)
nicht kleiner als ein vorbestimmter Schwellwert sind. Wenn das Überschwingmaß und
das Unterschwingmaß kleiner als der Schwellwert sind, endet
die Routine unmittelbar, da sie daraus schließen kann,
dass die gegenwärtige Verstärkung geeignet ist.
-
Wenn
andererseits das Überschwingmaß oder das Unterschwingmaß nicht
geringer als der Schwellwert ist, kann daraus geschlossen werden, dass
es notwendig ist, die Verstärkung zu korrigieren. Das vorliegende
Ausführungsbeispiel korrigiert die Verstärkung,
nachdem das Überschwingmaß oder das Unterschwingmaß den
Schwellwert fünfmal überstiegen hat. Wie in 3 gezeigt
ist, wird die Verstärkung für jede aus einer Vielzahl
von Betriebszonen definiert. Der Lernkoeffizient für die
Verstärkung wird ebenso für jede Betriebszone
definiert. Daher muss der Lernkoeffizient in Beziehung zu jeder Betriebszone
korrigiert werden.
-
Ausgehend
davon wird, wenn das Beurteilungsergebnis, das in Schritt 120 erhalten
wird, angibt, dass das Überschwingmaß oder das
Unterschwingmaß nicht kleiner als der Schwellwert ist,
die Anzahl der Male, bei denen das Überschwing- oder Unterschwingmaß nicht
kleiner als der Schwellwert ist, auf der Grundlage einer individuellen
Betriebszone gespeichert (Schritt 122). Als Nächstes
wird Schritt 124 durchgeführt, um zu beurteilen,
ob eine Betriebszone einen Zählwert von fünf erreicht
hat. Wenn eine Betriebszone einen Zählwert von fünf
erreicht hat, wird der Lernkoeffizient für diese Betriebszone
von seinem gegenwärtigen Wert erhöht oder verringert.
Wenn beispielsweise der gegenwärtige Wert des Lernkoeffizienten
1,0 ist, wird er entweder auf 0,9 oder auf 1,1 geändert.
Das korrigiert die Verstärkung für diese Betriebszone.
Bezüglich der Betriebszone, für die der Lernkoeffizient
geändert wurde, wird der Zählwert, der in Schritt 122 gespeichert wird,
auf null zurückgesetzt.
-
Der
vorstehend genannte Lernprozess kann auch nicht nur für
die Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung, sondern
ebenso für die normale VN-Rückkopplungsregelung
durchgeführt werden. Wenn die Verstärkung getrennt
für die Überschwingseite und die Unterschwingseite
eingerichtet wird, wird der vorstehend genannte Lernprozess getrennt
für die Überschwingseite und die Unterschwingseite
durchgeführt.
-
Wie
vorstehend beschrieben ist, kann das vorliegende Ausführungsbeispiel
die Konvergenz des Ist-Ladedrucks an dem Soll-Ladedruck lernen und
die Rückkopplungsverstärkung für die
VN-Rückkopplungsregelung derart korrigieren, dass sich
die Konvergenz verbessert. Daher kann der Einfluss der Veränderlichkeit
von Kraftmaschine zu Kraftmaschine und der Alterung korrekt auf
die VN-Rückkopplungsregelung wiedergegeben werden. Das
macht es möglich, beispielsweise ein Ladedrucküberschwingen,
-unterschwingen und Regelabweichungen mit einer erhöhten
Sicherheit zu unterdrücken.
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In
dem dritten Ausführungsbeispiel, das vorstehend beschrieben
wurde, wird die "Lerneinrichtung" gemäß dem sechsten
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung dargestellt, wenn die ECU 70 die
in 6 gezeigte Routine ausführt.
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Viertes Ausführungsbeispiel
-
Ein
viertes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
wird nun unter Bezugnahme auf 7 beschrieben.
Die Unterschiede zwischen dem vierten Ausführungsbeispiel
und dem ersten Ausführungsbeispiel, das vorstehend beschrieben
wurde, werden jedoch hauptsächlich beschrieben, während die
Sachverhalte kurz beschrieben werden, die diesen zwei Ausführungsbeispielen
gemeinsam sind, oder die Beschreibung derartiger Sachverhalte übersprungen
wird.
-
[Merkmale des vierten Ausführungsbeispiels]
-
7 zeigt,
wie die elektrische Leistung, die zu dem Elektromotor 15 zugeführt
wird (nämlich die Elektromotorabgabe), sich ändert,
wenn die Elektromotorunterstützung für eine Turboladerrotation
gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel
bereitgestellt wird. Diese Figur entspricht der Darstellung B von 4,
die das erste Ausführungsbeispiel wiedergibt. Wenn eine
Elektromotorunterstützung für eine Turboladerrotation
bereitzustellen ist, ändert das vierte Ausführungsbeispiel
den Abgabeanstiegsgradienten des Elektromotors 15 gemäß der
gegenwärtigen Situation, wie in 7 gezeigt
ist.
-
Je
steiler der Ausgangsanstiegsgradient des Elektromotors 15 ist,
umso höher ist die Rate des Turboladerdrehzahlaufbaus und
somit umso kleiner das Turboloch. Wenn daher eine Anforderung nach einer
plötzlichen Beschleunigung durch den Fahrer abgegeben wird,
ist es vorzuziehen, dass der Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15 steil
gehalten wird, um die Anforderung des Fahrers zu erfüllen. Wenn
andererseits der Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15 graduell
gehalten wird, verbessert sich die Kraftstoffeffizienz, da die graduelle
Leistungsaufnahme des Elektromotors 15 sich verringert. Folglich
ist es vorzuziehen, dass der Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15 graduell
ist, außer eine plötzliche Beschleunigung wird
benötigt.
-
Ausgehend
von dieser Situation beurteilt das vorliegende Ausführungsbeispiel
ein Beschleunigungsanforderungsniveau des Fahrers. Wenn das Beschleunigungsanforderungsniveau
hoch ist, führt das vorliegende Ausführungsbeispiel
den Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15 steil aus.
Wenn andererseits das Beschleunigungsanforderungsniveau niedrig
ist, führt das vorliegende Ausführungsbeispiel
den Abgabeanstiegsgradienten des Elektromotors 15 graduell
aus. In diesem Fall kann der Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15 kontinuierlich
oder gestuft (auf eine mehrstufige Weise) variieren.
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Das
Beschleunigungsanforderungsniveau des Fahrers kann beispielsweise
gemäß einem Ausgangssignal des Beschleunigeröffnungssensors 72 beurteilt
werden. Wenn genauer gesagt die Beschleunigeröffnung und
der Beschleunigeröffnungsänderungsbetrag groß sind,
kann daraus geschlossen werden, dass das Beschleunigungsanforderungsniveau
groß ist; wenn die Beschleunigeröffnung und der
Beschleunigeröffnungsänderungsbetrag klein sind,
kann daraus geschlossen werden, dass das Beschleunigungsanforderungsniveau
niedrig ist. Wenn das System gestattet, dass der Fahrer einen Sportmodus,
einen Sparmodus oder einen anderen Betriebsmodus auswählt,
kann das Beschleunigungsanforderungsniveau gemäß dem
ausgewählten Betriebsmodus beurteilt werden.
-
Wenn
der Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15 sich ändert, ändert
sich die gewünschte Charakteristik der VN-Rückkopplungsregelung
ebenso. Wenn genauer gesagt der Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15 steil
ist, ist es wahrscheinlich, dass der Ladedruck rasch ansteigt, so
dass ein Ladedrucküberschwingen und Regelabweichungen einfach
auftreten. In einer solchen Situation ist es vorzuziehen, dass die
Empfindlichkeit, mit der die Ladedruckabweichung für die
VN-Öffnungseinstellung zurückgeführt
wird, relativ verringert wird, um den Ist-Ladedruck problemlos an
dem Soll-Ladedruck konvergieren zu lassen. Wenn andererseits der
Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15 graduell ist,
ist es wahrscheinlich, dass der Ladedruck langsam ansteigt. In einer
solchen Situation ist es vorzuziehen, dass die Empfindlichkeit,
mit der die Ladedruckabweichung für die VN-Öffnungseinstellung
zurückgeführt wird, relativ erhöht wird,
um den Ist-Ladedruck rasch auf den Soll-Ladedruck ansteigen zu lassen.
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Auf
der Grundlage der vorstehend beschriebenen Idee verändert
das vorliegende Ausführungsbeispiel die Empfindlichkeit,
mit der die Ladedruckabweichung für die VN-Öffnungseinstellung
zurückgeführt wird, gemäß dem
Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15. Genauer gesagt
verringert sich die Rückkopplungsverstärkung für
die Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung kontinuierlich oder
gestuft, wenn der Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15 steil
ist, oder erhöht sich kontinuierlich oder gestuft, wenn
der Abgabeanstiegsgradient des Elektromotors 15 graduell
ist. Der Prozess zum Erzielen des vorstehend angegebenen Zwecks
umfasst den Schritt zur Verursachung, dass die ECU 70 ein
Kennfeld speichert, das die Beziehung zwischen dem Abgabeanstiegsgradient
des Elektromotors 15 und der Rückkopplungsverstärkung
für die Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung
im Voraus definiert, und der Einrichtung einer Rückkopplungsverstärkung
für die Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung
gemäß dem Kennfeld.
-
Wenn
der Prozess gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
durchgeführt wird, wie vorstehend beschrieben ist, kann
die Rückkopplungsverstärkung für die
Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung in Abhängigkeit
der Tatsache optimiert werden, ob der Abgabeanstiegsgradient des
Elektromotors 15 steil oder graduell ist, nämlich
ob das Maß der Unterstützung, die durch den Elektromotor 15 bereitgestellt
wird, groß oder klein ist. Das macht es möglich,
beispielsweise Ladedrucküberschwingen, -unterschwingen
und Regelabweichungen mit Gewissheit ungeachtet des Maßes
der Unterstützung zu unterdrücken, die durch den
Elektromotor 15 bereitgestellt wird. Folglich kann der
Ist-Ladedruck rasch und problemlos an den Soll-Ladedruck konvergiert
werden.
-
In
dem vierten Ausführungsbeispiel, das vorstehend beschrieben
wurde, wird die "Empfindlichkeitsänderungseinrichtung"
gemäß dem siebten und achten Gesichtspunkt der
vorliegenden Erfindung dargestellt, wenn die ECU 70 das
vorstehend erwähnte Verfahren verwendet, um die Rückkopplungsverstärkung
für die Unterstützungs-VN-Rückkopplungsregelung
gemäß dem Abgabeanstiegsgradienten des Elektromotors 15 zu ändern.
-
Bei
den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird
angenommen, dass das System den variablen Düsenmechanismus 14c als
"ersten Ladedruckeinstellaktuator" gemäß dem ersten Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung verwendet und den Elektromotor 15 als
den "zweiten Ladedruckeinstellaktuator" gemäß dem
ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung verwendet. Jedoch ist
die vorliegende Erfindung nicht auf die Verwendung mit einem derartigen
System beschränkt. Beispielsweise kann die vorliegende
Erfindung ebenso auf ein System angewendet werden, in dem die Rollen
des variablen Düsenmechanismus 14c und des Elektromotors 15 des
vorstehend erwähnten Systems ausgetauscht sind. Ferner
sind die Ladedruckeinstellaktuatoren gemäß der
vorliegenden Erfindung nicht auf den variablen Düsenmechanismus 14c und den
Elektromotor 15 beschränkt. Beispielsweise kann
das vorstehend erwähnte Bypassventil 18 an der
Einlassseite oder ein Waste-Gate-Ventil (nicht gezeigt) als Ladedruckeinstellaktuator
gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Wenn beispielsweise ein Waste-Gate-Ventil, dessen Öffnungs-/Schließbetrieb
elektronisch steuerbar ist, als Ladedruckeinstellaktuator verwendet
wird, kann die Ladedrucksteuerung durch Steuerung der Öffnungs-/Schließzeitabstimmung
und die Öffnung des Waste-Gate-Ventils vorgenommen werden.
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Ferner
wird in den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
angenommen, dass das System zwei verschiedene Ladedruckeinstellaktuatoren
verwendet. Jedoch kann die vorliegende Erfindung ebenso auf ein
System angewendet werden, das drei oder mehrere verschiedene Ladedruckeinstellaktuatoren
verwendet.
-
Ferner
wird in den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
angenommen, dass das System eine Ladedrucksteuerung zum Angleichen des
Ist-Ladedrucks an den Soll-Ladedruck vornimmt. Alternativ kann jedoch
die vorliegende Erfindung eine Steuerung gemäß einem
Ladedruckkorrelationswert vornehmen, der mit dem Ladedruck korreliert.
Beispielsweise kann die vorliegende Erfindung ebenso auf ein System
angewendet werden, das eine Turboladerdrehzahl als Ladedruckkorrelationswert
verwendet und die Ladesteuerung vornimmt, um eine Ist-Turboladerdrehzahl
an eine Soll-Turbodrehzahl anzugleichen, die gemäß einem
Betriebszustand eingerichtet wird.
-
Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für
eine Brennkraftmaschine und ermöglicht, ein Ladedrucküberschwingen,
-unterschwingen und Regelabweichungen bei einer Brennkraftmaschine
zu unterdrücken, die einen ersten Ladedruckeinstellaktuator
und einen zweiten Ladedruckeinstellaktuator hat, die beide zum Einstellen des
Ladedrucks eines Turboladers fähig sind. Der Turbolader
(14), der einen variablen Düsenmechanismus (14c)
hat, ist an einer Dieselkraftmaschine (2) montiert. Der
Turbolader (14) weist einen Elektromotor (15)
auf, der eine Unterstützung für eine Turboladerrotation
bereitstellt. Eine ECU (70) steuert den variablen Düsenmechanismus
(14c), so dass ein Ist-Ladedruck, der durch einen Ladedrucksensor
(74) erfasst wird, mit einem Soll-Ladedruck übereinstimmt.
Eine Rückkopplungsverstärkung für die
variable Düsenöffnung wird geringer gehalten,
während eine Unterstützung durch den Elektromotor
(15) bereitgestellt wird, als wenn keine Unterstützung
bereitgestellt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 2003-239755 [0002, 0002]