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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Brennstoffzellen-Elektrokatalysatorschicht,
insbesondere eine spannungswechselbeständige Brennstoffzellen-Elektrokatalysatorschicht,
eine eine solche Brennstoffzellen-Elektrokatalysatorschicht umfassende
Brennstoffzelle und die Verwendung einer solchen Brennstoffzellen-Elektrokatalysatorschicht.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Elektrochemische
Zellen, wie Brennstoffzellen, erzeugen elektrische Leistung durch
die elektrochemische Reaktion eines Reaktanden und eines Oxidationsmittels.
Eine beispielhafte Brennstoffzelle besitzt eine Membranelektrodenanordnung
(MEA) mit katalytischen Elektroden und einer Protonenaustauschmembran (PEM),
die schichtartig zwischen den Elektroden angeordnet ist. Bei bevorzugten
Brennstoffzellen vom PEM-Typ wird Wasserstoff als ein Reduktionsmittel
an eine Anode geliefert und Sauerstoff wird als ein Oxidationsmittel
an eine Kathode geliefert. PEM-Brennstoffzellen reduzieren Sauerstoff
an den Kathoden und erzeugen eine Energieversorgung für verschiedene
Anwendungen, einschließlich
Fahrzeugen. Die Leistungsfähigkeit
der Reduktionsreaktion beeinflusst direkt die Spannung und den Leistungsausgang
eines Brennstoffzellenstapels, und die Leistungsfähigkeit
der Kathode ist eine Funktion der katalytischen Eigenschaften eines nahe
jeder Elektrode angeordneten Elektroka talysators. Typischerweise
weisen die Elektrokatalysatoren Edelmetalle, wie Platin und seine
Legierungen auf, die homogen auf einer korrosionsbeständigen Substratschicht, wie
Kohlenstoff, verteilt sind.
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Platin
ist thermodynamisch instabil und kann sich bei hohen Spannungen
nahe 1 V in einem kleinen Spannungsregime bei niedrigen pHs lösen, wie
in den Pourbaix-Diagrammen berichtet ist. Wenn ein Platin/Kohlenstoff-Katalysator
für eine
längere
Zeitdauer bei einem hohen Potential gehalten wird, führt dies
daher zu einer Platinauflösung.
Das Platin löst
sich und lagert sich an größeren Abscheidungen
wieder ab oder bewegt sich in die Membranfläche der Brennstoffzellen. Während die
Stabilität
von Platin und Platinlegierungen unter stationären Bedingungen zufrieden stellend
ist, insbesondere bei den geringeren Betriebstemperaturen von 80
bis 100°C,
führen
die häufigen
Lastzyklen bzw. -wechsel oder Spannungszyklen bzw. -wechsel bei Kraftfahrzeuganwendungen
zu zusätzlichen
und beschleunigten Platinoberflächenverlusten.
Es ist gezeigt worden, dass der Einfluss von Spannungswechseln auf
bekannte Platinkatalysatoren die Größe der Platinoberfläche in m2/gPt um bis zu 60–70% oder
mehr von der ursprünglichen
Platinoberfläche
innerhalb 10000 Spannungswechseln zwischen 0,6 und 1,0 V verringert.
Katalysatoren sollten eine Beständigkeit
oder Lebensdauer von 5000 bis 10000 Stunden besitzen, was mit aufwärts bis
zu einer Million oder mehr Spannungswechseln korreliert. Somit besteht
ein Bedarf nach spannungswechselbeständigen Katalysatoren, die eine
ausreichende elektrochemische reaktionskatalysierende Oberfläche nach
wiederholten Lastwechseln besser beibehalten.
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Aus
der
DE 693 26 373
T2 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Katalysators
aus einer Platin-Nickel-Cobalt-Legierung bekannt, bei dem Platin,
Nickel und Cobalt auf einem elektrisch leitenden Träger aufgenommen
und auf dem Träger
durch eine Wärmebehandlung
bei einer Temperatur zwischen wenigstens 600°C und weniger als 700°C legiert
werden.
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In
der
DE 198 48 032
A1 wird ein Platin-Legierungskatalysator auf einem elektrisch
leitenden Kohlenstoffträger
enthaltend eine Legierung aus 40 bis 60 Atom-% Platin, 10 bis 20
Atom-% Rhodium und 20 bis 50 Atom-% Eisen in der Form von feinteiligen
Legierungspartikeln beschrieben, wobei die mittlere Teilchengröße der Legierungspartikel
weniger als 10 nm beträgt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Brennstoffzellen-Elektrokatalysatorschicht,
mit bei einer Temperatur zwischen 800 und 1400°C geglühten Platinpartikeln, die einen
durchschnittlichen Partikelgrößendurchmesser
zwischen 3 und 15 nm sowie eine Oberfläche in m2/gPt aufweisen, die kleiner als 80% ihrer Oberfläche vor
dem Glühen
ist, und die einen um wenigstens 20% größeren durchschnittlichen Partikelgrößendurchmesser
aufweisen als die Platinpartikel vor dem Glühen, wobei die Platinpartikel
auf einer Trägerstruktur
abgeschieden sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Trägerstruktur
ein organisches Material, ein anorganisches Material oder beides.
Bevorzugt besitzt die Trägerstruktur
eine Oberfläche
von größer als
5 m2/g. Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
umfasst die Trägerstruktur
ein Kohlenstoffmaterial mit einer Oberfläche zwischen 50 bis 2000 m2/g.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung eine Brennstoffzelle, die eine
Anode, eine Kathode und eine Protonenaustauschmembran, die zwischen
der Anode und der Kathode angeordnet ist, umfasst, wobei zumindest
eine erfindungsgemäße Elektrokatalysatorschicht
benachbart der Anode oder der Kathode angeordnet ist. Die Elektrokatalysatorschicht
umfasst Platinpartikel mit einem durchschnittlichen Partikelgrößendurchmesser
zwischen 3 und 15 nm, wobei die Platinpartikel auf eine Temperatur
von 800 bis 1400°C
geglüht
wurden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Brennstoffzellen-Elektrokatalysatorschicht
in einer Elektrokatalysatorträgerstruktur
einer PEM-Brennstoffzelle zum Erhöhen der Spannungswechselbeständigkeit.
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Weitere
Anwendungsgebiete der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung offensichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird aus der detaillierten Beschreibung und
den begleitenden Zeichnungen besser verständlich, in welchen:
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1 eine
schematische isometrische Ansicht in Explosionsdarstellung einer
flüssigkeitsgekühlten Protonenaustauschmembran
ist;
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2 ein
Diagramm ist, das normalisierte elektrochemische Oberflächen verschiedener
Elektrokatalysatoren mit einer Anzahl von Spannungswechseln in dem
Bereich von 0,6 bis 1,0 V vergleicht; und
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3 ein
Diagramm ist, das absolute elektrochemische Oberflächen verschiedener
Elektrokatalysatoren mit einer Anzahl von Spannungszyklen im Bereich
von 0,6 bis 1,0 V vergleicht.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
erfindungsgemäße Brennstoffzellen-Elektrokatalysatorschicht
weist eine erhöhte
Spannungswechselbeständigkeit
auf. Die Elektrokatalysatorschicht umfasst geglühte Platinpartikel, die einen
durchschnittlichen Partikelgrößendurchmesser
von 3 bis 15 nm aufweisen und auf einer Trägerstruktur abgeschieden sind.
Die Platinpartikel werden bei einer Temperatur von 800 bis 1400°C für eine Zeitdauer
geglüht,
so dass die Oberfläche
in m2/gPt nach dem
Glühen
kleiner als 80% ihrer Oberfläche
vor dem Glühen
ist und diese einen um wenigstens 20% größeren durchschnittlichen Partikelgrößendurchmesser
aufweisen als die Platinpartikel vor dem Glühen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Elektrokatalysatorschicht eine elektrochemisch aktive
Oberfläche
auf, die nach 15000 Spannungswechseln im Bereich von 0,6 bis 1,0
V größer als
50% der ursprünglichen
oder nach dem Glühen
vorliegenden elektrochemisch aktiven Oberfläche ist. Vor der detaillierten
Beschreibung der Erfindung ist es nützlich, die Grundelemente einer
beispielhaften Brennstoffzelle und Komponenten der Elektrokatalysatorschicht
und ihrer Umgebungen zu verstehen.
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Allgemein
Bezug nehmend auf 1 ist ein beispielhafter einzelliger
bipolarer Protonenaustauschmembran-(PEM)-Brennstoffzellenstapel 2 gezeigt,
der eine Membranelektrodenanordnung (MEA) 4 aufweist. Eine
MEA 4 besteht typischerweise aus Anoden- und Kathodenelektroden,
Anoden- und Kathodendiffusionsmedien
und einer PEM. Grundsätzlich
können
zwei verschiedene Verfahren verwendet werden, um eine MEA herzustellen,
die aus diesen fünf
Schichten besteht: (i) eine direkte Aufbringung von Elektroden auf
die Membran, was in einer so genannten katalysatorbeschichteten
Membran (CCM) resultiert, die dann schichtartig zwischen zwei Diffusionsmedien
angeordnet wird, oder (ii) eine direkte Aufbringung von Elektroden
auf vorbehandelte Diffusionsmedien, was in so genannten katalysatorbeschichteten
Substraten (CCS) resultiert, die dann auf jede Seite einer Membran
laminiert werden. Die MEA 4 ist von anderen Brennstoffzellen
(nicht gezeigt) in einem Stapel durch elektrisch leitende, flüssigkeitsgekühlte Bipolarplatten 14, 16 getrennt.
Die MEA 4 und die Bipolarplatten 14, 16 sind
zwischen aus rostfreiem Stahl bestehenden Klemmplatten 10 und 12 aneinander
gestapelt. Zumindest eine der Arbeitsseiten der leitenden Bipolarplatten 14, 16 enthält eine
Vielzahl von Nuten oder Kanälen 18, 20 zur
Verteilung von Brennstoff- und Oxidationsmittelgasen (beispielsweise
H2 und O2) an die
MEA 4. Nichtleitende Dichtungselemente 26, 28 sehen
Abdichtungen wie auch eine elektrische Isolierung zwischen den verschiedenen
Komponenten des Brennstoffzellenstapels vor. Gaspermeable Kohlenstoff/Graphit-Diffusionsschichten 34, 36 pressen
an die Elektrodenseiten 30, 32 der MEA 4.
Die elektrisch leitenden Bipolarplatten 14 und 16 pressen
an die Kohlenstoff/Graphitpapierdiffusionsschich ten 34 bzw. 36. Sauerstoff
wird an die Kathodenseite des Brennstoffzellenstapels von einem
Speichertank 46 über
eine geeignete Versorgungsverrohrung 42 geliefert, während Wasserstoff
an die Anodenseite der Brennstoffzelle von einem Speichertank 48 über eine
geeignete Versorgungsverrohrung 44 geliefert wird. Alternativ
dazu kann Luft an die Kathodenseite aus der Umgebung geliefert werden
und Wasserstoff an die Anode von einem Methanol- oder Benzinreformer
oder dergleichen geliefert werden. Es ist auch eine Austragsverrohrung
(nicht gezeigt) für sowohl
die H2- als auch O2/Luft-Seiten
der MEA 4 vorgesehen. Eine zusätzliche Verrohrung 50, 52 ist
zur Lieferung von flüssigem
Kühlmittel
an die leitenden Bipolar/Endplatten 14, 16 vorgesehen.
Es ist auch eine geeignete Verrohrung zum Austrag von Kühlmittel
von den Endplatten 14, 16 vorgesehen, jedoch nicht
gezeigt.
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Bevorzugte
PEM-Membranen sind aus einem protonenleitenden Polymer ausgebildet,
wie es in der Technik gut bekannt ist. Dieses Polymer ist im Wesentlichen
ein Ionentauscherharz, das in seiner Polymerstruktur Innengruppen
aufweist, die eine Kationenmobilität durch das Polymer ermöglichen.
Eine kommerzielle protonenleitende Membran, die zur Verwendung als
eine PEM geeignet ist, wird von E. I. DuPont de Nemours & Co. mit der Handelsbezeichnung
NAFION® vertrieben.
Andere protonenleitende Membranen sind gleichermaßen zur
Auswahl durch den Fachmann kommerziell anwendbar.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind Elektrokatalysatorschichten benachbart
gegenüberliegender
Seiten der Elektroden angeordnet und umfassen typischerweise eine
Trägerschicht,
die sehr fein geteilte katalytische Partikel besitzt, die darauf
bevorzugt homogen verteilt oder abgeschieden sind. Bevorzugte katalyti sche
Materialien dienen als ein Katalysator bei sowohl den Anoden- als
auch Kathodenreaktionen, wie das Platin der vorliegenden Erfindung.
Erfindungsgemäß werden
die Platinkatalysatorpartikel auf eine Temperatur von 800 bis 1400°C geglüht, und
bevorzugt werden sie auf eine Temperatur zwischen 900 bis 1200°C geglüht, und
zwar jeweils für
eine Zeitdauer, so dass die geglühten
Platinpartikel eine Oberfläche
in m2/gPt aufweisen,
die zumindest 20% kleiner als die Oberfläche in m2/gPt vor dem Glühen ist und bevorzugt kleiner
als 70% der Oberfläche
in m2/gPt vor dem
Glühen
ist, und so dass die geglühten
Platinpartikel einen um wenigstens 20% größeren durchschnittlichen Partikelgrößendurchmesser
aufweisen als die Platinpartikel vor dem Glühen.
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Wie
es in der Technik bekannt ist, können
verschiedene Trägerstrukturen
verwendet werden. Bei verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung weist die Trägerstruktur
leitende Oxide, leitende Polymere, verschiedene Formen von Kohlenstoff,
einschließlich
Aktivkohle, Graphit, Kohlenstoffnanoröhren, fein geteilte Kohlenstoffpartikel
und Kombinationen daraus auf. Der Katalysator wird bevorzugt von
den Oberflächen
der Kohlenstoffpartikel getragen, wobei ein protonenleitendes Material
mit den katalytischen und Kohlenstoffpartikeln vermischt ist. Anodenkatalysatorpartikel
erleichtern bevorzugt eine Aufspaltung von Wasserstoffgas (H2), wodurch Protonen und freie Elektronen
gebildet werden. Protonen wandern über die PEM an die Kathodenseite
zur Reaktion. Kathodenkatalysatorpartikel unterstützen die
Reaktion zwischen Protonen und Sauerstoffgas, wodurch Wasser als
ein Nebenprodukt erzeugt wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Elektrokatalysatorträgerstruktur
ein organisches Material, ein anorganisches Material oder beides
umfassen. Bevorzugt besitzt die Trägerstruktur eine Oberfläche von
größer als
5 m2/g. Bei bevorzugten Ausführungsformen
umfassen die Elektrokatalysatorträger strukturen ein Kohlenstoffträgermaterial,
das bevorzugt eine Oberfläche
von 50 bis 2000 m2/g aufweist. Nicht beschränkende Beispiele
von Kohlenstoffmaterialien, die als das Trägermaterial verwendbar sind, umfassen
graphitisierten Kohlenstoff (mit einer Oberfläche von 50 bis 300 m2/g), Vulcan-Kohlenstoff (mit einer Oberfläche von
240 m2/g), Ketjen-Black-Kohlenstoff (mit eine Oberfläche von
800 m2/g) und Black Pearls-Kohlenstoff (mit
einer Oberfläche
von 1500–2000
m2/g). Graphitisierter Kohlenstoff oder
Kohlenstoff, der auf eine Temperatur vom 2200 bis 2700°C erhitzt
ist, wird derzeit bevorzugt und erzielt einen robusteren Katalysatorträger. Graphitisierter
Kohlenstoff besitzt eine geordnetere Struktur mit einer geringeren Oberfläche und
ist weniger anfällig
gegenüber
Korrosion. Da die Kohlenstoffpartikel einen elektrischen Pfad vorsehen
und die Platin-Katalysatorpartikel zur katalytischen Aktivität tragen,
umfasst die Elektrokatalysatorschicht allgemein 30 bis 90 Gew.-%
Kohlenstoff, bevorzugt 50 bis 75 Gew.-%. Hinsichtlich der Menge
an Katalysator, die vorhanden ist, umfasst die Elektrokatalysatorschicht
bevorzugt 10 bis 70 Gew.-% Platin, bevorzugt 25 bis 50 Gew.-%.
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Typischerweise
werden Platinkatalysatorpartikel oder Platin tragende Kohlenstoffpartikel über ein
ionisch leitendes Polymer oder ein Ionomer verteilt, das eine Stromdichte
verbessert und typischerweise entweder ein protonenleitendes Polymer
und/oder ein Fluorpolymer umfasst. Bei verschiedenen Ausführungsformen liegt
das Gewichtsverhältnis
von Ionomer zu Kohlenstoff zwischen 0,8:1 bis 1,2:1 für einen
kohlenstoffgestützten
Platinkatalysator. Wenn ein protonenleitendes Material verwendet
wird, umfasst es typischerweise dasselbe protonenleitende Polymer
wie in der PEM (beispielsweise NAFION®).
Wenn das Fluorpolymer verwendet wird, umfasst es typischerweise
Polytetrafluorethylen (PTFE), obwohl andere, wie PEP (Perfluorethylenpropylen-Copolymer),
PFA (Perfluoralkoxyharz) und PVDF (Polyvinylidenfluorid) ebenfalls
verwendet werden können.
Diese Polymere erzeugen eine robuste Struktur zur Katalysatorrückhaltung,
haften gut an der PEM an, unterstützen ein Wassermana gement in
der Zelle und steigern Ionentauscherfähigkeiten der Elektroden. Die enge
Vermischung von protonenleitendem Material mit Platinkatalysatorkohlenstoffpartikeln
sieht einen kontinuierlichen Pfad für Protonen an die Katalysatorstellen,
an denen die Reaktion stattfindet, vor.
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Es
ist bekannt, dass sich die Platinoberfläche in m2/gPt in etwa invers proportional zu der Platinpartikelgröße verhält. Der
Effekt der Platinpartikelgröße ist im
Zusammenhang mit Phosphorsäurebrennstoffzellen (PAFCs)
gut verstanden worden und beschreibt die Beobachtung, dass die spezifische
Aktivität
von Platin in Phosphorsäure
um einen Faktor von 3 abnimmt, wenn der Platinpartikelgrößendurchmesser
von 12 auf 2,5 nm abnimmt, während
die Massenaktivität
ein Maximum bei 3 nm zeigt, wie es auch mit anderen Berichten in
der PAFC-Literatur übereinstimmt.
Dieser Effekt wird allgemein auf die beeinträchtigende Wirkung spezifischer
Anionenadsorption an verschiedenen Kristallflächen zurückgeführt, deren Verteilung sich
mit dem Platinpartikelgrößendurchmesser ändert. Erfindungsgemäß sind die
Größen der
geglühten
Platinpartikel homogen, und ihr durchschnittlicher Partikelgrößendurchmesser
liegt zwischen 3 bis 15 nm, bevorzugter zwischen 4 und 8 nm.
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Wenn
Elektroden mit Festpolymerelektrolyten hergestellt werden, ist es
unwahrscheinlich, dass für
die elektrochemischen Reaktionen die gesamte Eigen-Platinkatalysatoroberfläche in m2/gPt, manchmal als
die elektrochemische Fläche
APt,kat bezeichnet, verfügbar ist, und zwar entweder
aufgrund eines unzureichenden Kontakts mit dem Festelektrolyt oder
aufgrund einer elektrischen Isolierung von Katalysatorpartikeln
voneinander durch einen Film des elektrisch nicht leitenden Festelektrolyten.
Daher kann die Platinoberfläche
in m2/gPt, die durch
zyklische Voltammetrie in einer MEA gemessen wird, APt,MEA unter
Verwendung der so genannten Betriebsart bei betriebener Zelle wesentlich
kleiner als die Eigenoberfläche
in m2/gPt eines
Katalysators APt,kat sein, und das Verhältnis von
APt,MEA/APt,kat wird
oftmals als die MEA-Katalysatorausnutzung uPt bezeichnet.
Berichtete Werte für
uPt liegen im Bereich von 60–70 bis
zu 75–98%
abhängig
von der MEA-Herstellung. Eigenkatalysatoroberflächen APt,kat sind
in m2/gPt berichtet
worden.
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Um
die unerwarteten Vorteile der Erfindung darzustellen, wurden spezifische
Aktivitäten
und Massenaktivitäten
für verschiedene
Platinkatalysatoren, die in einer PEM-Brennstoffzelle verwendet
werden sollen, bestimmt. Die in Tabelle 1 unten aufgelisteten Werte
wurden bei 0,9 V und 80°C
bei einem O
2-Partialdruck von 100 kPa
abs berechnet. Beispiel 1 ist hoch dispergiertes
Platin auf Kohlenstoff (~50% Pt/C); Beispiel 2 ist bei hoher Temperatur
(1000°C)
geglühtes
Platin auf Kohlenstoff (~50% Pt/C geglüht); Beispiel 3 ist eine Platinlegierung
mit hohem Gewichtsprozentsatz Platin auf Kohlenstoff (~50% PtCo/C);
Beispiel 4 ist eine Platinlegierung mit geringem Gewichtsprozentsatz
Platin auf Kohlenstoff (~30% PtCo/C); und Beispiel 5 ist ein Standardkatalysator
mit gering dispergiertem Platin auf Kohlenstoff (~40% Pt/C – geringe
Dispersion).
| Beispiel
1 | Beispiel
2 | Beispiel
3 | Beispiel
4 | Beispiel
5 |
Pt-Oberfläche APt,MEA(m2/gPt) | 80 | 50 | 50 | 60 | 30 |
Spezifische
Aktivität,
is(0,9 V)(μA/cm2 Pt) | 210 | 380 | 560 | 580 | 200 |
Massenaktivität, im(0,9 V) (A/mgPt) | 0,16 | 0,19 | 0,28 | 0,35 | 0,07 |
Abnahme
der elektro-chemisch
aktiven Oberfläche nach
10000 Zyklen (%) | 67 | 23 | 22 | 35 | Nicht
geprüft |
Tabelle
1
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Während Platinlegierungen
typischerweise einem Glühschritt
bei hoher Temperatur (d. h. 800–1000°C) ausgesetzt
sind, werden Standard-Platinkatalysatoren allgemein innerhalb eines
wesentlich geringeren Temperaturbereichs (d. h. 25–200°C) synthetisiert.
Wenn Standard-Platinkatalysatorpartikel auf hohe Temperaturen geglüht werden,
steigt der Platinpartikelgrößendurchmesser
und die Platinoberfläche
in m2/gPt nimmt
ab. Dies ist in Tabelle 1 gezeigt, wobei die Oberfläche des
Standard-Platinkatalysators
von 80 m2/gPt bei Beispiel
1 zu 50 m2/gPt bei
Beispiel 2 nach einem Hochtemperaturglühschritt abnimmt. Jedoch wird
die reduzierte Oberfläche
unerwartet durch eine erhöhte
spezifische Aktivität
begleitet, so dass die Massenaktivität des geglühten Platinkatalysators unerwartet
größer als
bei dem Standard-Platinkatalysator ist. Während der Glühschritt
die Massenaktivität
nur geringfügig
erhöht,
verbessert er die Spannungswechselbeständigkeit erheblich, wie in
den 2 und 3 gezeigt und nach folgend beschrieben
ist.
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Bei
verschiedenen Ausführungsformen
besitzt die Elektrokatalysatorschicht bevorzugt eine spezifische
Aktivität
von größer als
180 μA/cm2 Pt, bevorzugter
ist die spezifische Aktivität
größer als
200 μA/cm2 Pt und noch bevorzugter
größer als
300 μA/cm2 Pt. Ähnlicherweise
besitzt die Elektrokatalysatorschicht bevorzugt eine Massenaktivität von größer als
0,1 A/mgPt, bevorzugter ist die Massenaktivität größer als
0,2 A/mgPt und noch bevorzugter größer als
0,3 A/mgPt.
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Zusätzlich zu
einer hohen Zellenleistungsfähigkeit
erfordern Brennstoffzellen allgemein hochbeständige Katalysatoren, bevorzugt
mit einer Lebensdauer von 5000 bis 10000 Stunden unter Kraftfahrzeugbedingungen.
Unter Kraftfahrzeugbedingungen sind die Brennstoffzellen Millionen
von Potentialzyklen bzw. -wechseln oder Lastwechseln bzw. -zyklen
ausgesetzt, anstatt bei einer fixierten Last zu bleiben, wie bei
den meisten typischen häuslichen
und stationären
Brennstoffzellensystemen. 2 ist ein
Diagramm, das normalisierte elektrochemische Oberflächen verschiedener
Elektrokatalysatoren mit einer Anzahl von Spannungszyklen vergleicht.
Die Daten werden unter Verwendung einer MEA, die eine Fläche von
50 cm2 besitzt, mit einem H2/N2-Betrieb erhalten. Die Spannung lag im Bereich
von 0,6 bis 1,0 V bei einem Potentialzyklus von 20 mV/s bei 80°C. Eine Spannung
von 0,6 V ist repräsentativ
für ein
Fahrzeug, das mit viel Gas fährt,
beispielsweise 100 PS. Eine Spannung von 1,0 V ist repräsentativ
für die
Leerlaufspannung (OCV) oder wenn der Fahrzeugmotor sich bei niedrigem
Leerlauf befindet.
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Wie
gesehen werden kann, zeigen verschiedene Beispiele die Abnahme der
normalisierten elektrochemisch aktiven Oberfläche als eine Funktion der Anzahl
von Spannungszyklen. Der Einfluss des Spannungswechsels auf Standard-Platin-Katalysatoren
ist durch die Verringerung von praktisch 60–70% der ursprünglich elektrochemisch
aktiven Oberfläche
nach 10000 Spannungszyklen zwischen 0,6 bis 1,0 V dargestellt. Beispielsweise
nahm die elektrochemisch aktive Oberfläche von Beispiel 1 nach 10000
Spannungszyklen um 67% ab. Die elektrochemisch aktive Oberfläche verringerte
sich für
die Beispiele 2–4 ähnlicherweise, wie
in Tabelle 1 gezeigt ist. Bei verschiedenen Ausführungsformen unter Verwendung
eines Elektrokatalysators gemäß der vorliegenden
Erfindung bleibt die elektrochemisch aktive Oberfläche des
Elektrokatalysators sogar nach 15000 bis 20000 Spannungszyklen größer als
50% der ursprünglichen
oder nach dem Glühen
vorliegenden elektrochemisch aktiven Oberfläche.
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3 ist
ein Diagramm, das die absoluten elektrochemischen Oberflächen verschiedene
Elektrokatalysatoren mit einer Anzahl von Spannungszyklen im Bereich
von 0,6 bis 1,0 V vergleicht. Wie zu sehen ist, bleiben, während die
Elektrokatalysatorschichten gemäß der vorliegenden
Erfindung nicht die größte anfängliche elektrochemisch
aktive Oberfläche
besitzen, sie nach 15000 bis 20000 Spannungszyklen größer als
50% der ursprünglichen
elektrochemisch aktiven Oberfläche.
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Die
vorliegende Erfindung sieht auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Brennstoffzellen-Elektrokatalysatorschichten
in einer Elektrokatalysatorträgerstruktur
einer PEM-Brennstoffzelle zum Erhöhen der Spannungswechselbeständigkeit
der Brennstoffzelle vor. Das Verwendung umfasst, das Platinkatalysatorpartikel
auf Kohlenstoff geglüht
werden, wobei Platin/Kohlenstoff-Elektrokatalysatorpartikel gebildet
werden, die einen durchschnittlichen Partikelgrößendurchmesser der Platinpartikel
von 3 bis 15 nm aufweisen. In einer PEM-Brennstoffzelle ist eine
Elektrokatalysatorträgerstruktur
vorgesehen, die geglühte
Platin/Kohlenstoff-Elektrokatalysatorpartikel
umfasst. Die Trägerstruktur
wird unter Verwendung gängiger
Vorgehensweisen, die in der Technik bekannt sind, ausgebildet. Ein
nicht beschränkendes
Beispiel umfasst die Ausbildung einer Katalysatortinte oder einer
wässrigen
Lösung,
die die Platin/Kohlenstoff-Elektrokatalysatorpartikel mit einem
organischen Lösemittel,
deionisiertem Wasser und einer Ionomerlösung enthält. Geeignete organische Lösemittel
umfassen Methanol, Ethanol, Isopropanol, Diethylether und Aceton.
Die Tinte wird typischerweise für
12–20
Stunden kugelgemahlen und auf einer MEA oder einem Diffusionsmedium
nach Bedarf zur Verwendung in einer PEM-Brennstoffzelle beschichtet.
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Bei
verschiedenen Ausführungsformen
besitzen die Platinpartikel einen durchschnittlichen ursprünglichen
Partikelgrößendurchmesser
von 1 bis 4,5 nm vor dem Glühen.
Nach der Wärmebehandlung
liegt der durchschnittliche Partikelgrößendurchmesser nach dem Glühen bevorzugt
zwischen 4 und 8 nm. Erfindungsgemäß werden die Platinkatalysatorpartikel
bei einer Temperatur von 800 bis 1400°C geglüht, und bevorzugt werden sie
bei einer Temperatur von 900 bis 1200°C geglüht, und zwar für eine Zeitdauer,
die ausreichend ist, um die Größe der Platin/
Kohlenstoff-Elektrokatalysatorpartikel zu erhöhen, so dass die Oberfläche in m2/gPt nach dem Glühen kleiner
als 80% einer Oberfläche
in m2/gPt der Platinpartikel
vor dem Glühen
ist und die Platinpartikel nach dem Glühen einen um wenigstens 20%
größeren durchschnittlichen
Partikelgrößendurchmesser
aufweisen als die Platinpartikel vor dem Glühen. Bei verschiedenen Ausführungsformen
werden die Platinpartikel für
eine Dauer von 0,5 bis 10 Stunden oder länger, bevorzugt von 1 bis 3
Stunden geglüht.
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Während des
Glühprozesses
ist es bevorzugt, das Platin vor Oxidation zu schützen, indem
die Luftatmosphäre
gegen eine gesteuerte Atmosphäre, wie
ein nicht oxidierendes Gas, ausgetauscht wird. Eine gasförmige Atmosphäre, die
nicht oxidierend ist, kann eine von mehreren Arten umfassen. Sie
kann ein Inertgas oder ein nicht reaktives Gas sein, das keine Verbindungen
bildet, wie beispielsweise Helium, Neon oder Argon. Sie kann auch
ein Gas sein, das nicht die Tendenz aufweist, mit dem Platin zu
reagieren. Ein anderer Typ von Gas ist in der Technik als ein reduzierendes
Gas bekannt, das nicht nur das Platin vor Oxidation schützt, sondern
auch jegliches Oxid reduziert, das bereits an der Partikeloberfläche vorhanden
sein kann. Es sei zu verstehen, dass, bevor ein Gas zur Verwendung
als eine gesteuerte Atmosphäre
gewählt
werden kann, seine Eigenschaften und seine Wirkung auf die Platinpartikel
bestimmt werden sollten. Bei verschiedenen Ausführungsformen werden die Platinkatalysatorpartikel
in der Anwesenheit eines Wärmebehandlungsgases
geglüht, das
aus der Gruppe gewählt
ist, die umfasst: ein Inertgas; ein reduzierendes Gas; Wasserstoff;
und Mischungen daraus. Bevorzugte Kombinationen umfassen (1) nur
Wasserstoffgas; (2) nur ein Inertgas; (3) ein Inertgas mit einem
reduzierenden Gas; oder (4) ein Inertgas mit Wasserstoff und einem
reduzierenden Gas (beispielsweise Kohlenmonoxid).
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Bei
verschiedenen alternativen Ausführungsformen
kann es erwünscht
sein, die umgebende Atmosphäre
während
des Glühprozesses
zu beseitigen. Dies kann durch Verwendung von Vakuumtechniken erreicht werden,
wie es in der Technik gut bekannt ist. Sogar ein mittelmäßiges Vakuum
kann eine geringere Oxidbildung bewirken, als eine künstliche
Atmosphäre,
die 99,9% Inertgas sein kann. Wie hier verwendet ist, betrifft ein
Vakuum einen reduzierten Druck im Vergleich zu dem atmosphärischen
Druck.