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Mittel zum künstlichen Bräunen der Haut Es sind bereits eine große
Zahl von Mitteln zur künstlichen Bräunung der Haut bekannt. So werden beispielsweise
vielfach Schminken bzw. Puder verwendet, die mit Pigmentfarbstoffen versehen sind.
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Diese Schminken und Puder sind jedoch wenig haftfähig, so daß insbesondere
beim Schwitzen leicht Wäsche und andere Kleidungsstücke verunreinigt werden. Um
diese Nachteile zu vermeiden, hat man nach Stoffen gesucht, die eine bessere Haftfähigkeit
auf der Haut aufweisen. Unter diesen Gesichtspunkten wurde ein Oxynaphthochinon,
das färbende Prinzip der grünen Walnußschale, zur künstlichen Bräunung der Haut
verwendet. Die Haftfähigkeit dieser Verbindung auf der Haut ist zwar betrachtlich
besser als die der obenerwähnten Schminken und Puder. Trotzdem erfolgt auch hier,
insbesondere beim Schwitzen, eine Anfärbung von Wäsche und anderen Kleidungsstücken.
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Gemäß der deutschen Patentschrift 928318 wurde auch schon Ninhydrin
in Verbindung mit Alloxan als Mittel zur künstlichen Bräunung der Haut empfohlen.
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Ninhydrin bildet zwar mit dem Keratin der Haut einen festhaftenden
Farbstoff. Die Anwendung von Ninhydrin zeigt jedoch eine Reihe anderer Nachteile.
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Zunächst gleicht dieser auf der Haut mit Ninhydrin gebildete Farbstoff
nicht der natürlichen Bräunung der Haut, wie sie durch Einwirkung von Licht, insbesondere
von UV-Licht, erfolgt. Die mit Ninhydrin erzielten Farbtöne weisen eine gelb-bzw.
violettgetönte Färbung auf, so daß sofort zu erkennen ist, daß eine künstlich hervorgerufene
Bräunung der Haut vorliegt. Weiter bestehen gegen die Anwendung von Ninhydrin für
diese Zwecke Bedenken auf Grund der nicht zu vernachlässigenden Giftigkeit dieser
Substanz.
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Die gleichen Bedenken bestehen auch gegenüber der Verwendung von
Alloxan, da dieses bekanntlich ebenfalls giftig ist. Außerdem färbt Alloxan die
Haut rot, so daß in Verbindung mit Ninhydrin keine natürliche Farbtönung erreicht
werden kann.
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Es wurde nun gefunden, daß man Mittel zur künstlichen Bräunung der
Haut erhält, die die oben aufgezählten Nachteile der bekannten Hautbräunungsmittel
nicht aufweisen, wenn man 6-Aldo-D-fructose oder Hydroxybrenztraubenaldehyd zur
Anwendung bringt.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen zeichnen sich als Mittel
zur künstlichen Bräunung der Haut durch viele Vorteile aus. Sie sind farblose Substanzen,
die den Farbstoff erst auf der Haut bilden, wobei dieser Farbsto'ff so fest auf
die Haut aufzieht, daß auch beim Schwitzen eine Anfärbung von Wäsche und Kleidern
mit Sicherheit vermieden wird. Weiter sind diese Verbindungen
praktisch ungiftig
und weisen, auch bei hohen Konzentrationen, eine gute Hautverträglichkeit auf. Die
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Wirkstoffe auf der Haut erzeugten Farbstoffe zeigen
auch eine gewisse Lichtschutzwirkung.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffe gelangen in den in derKosmetik
üblichenFormulierungen zur Anwendung. Vielfach ist es auch zweckmäßig, den erfindungsgemäßen
Mitteln weitere Zusätze, wie beispielsweise Lichtschutzstoffe oder entzündungshemmende
Stoffe, beizufügen.
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Die Wirkstoffe gelangen in Konzentrationen von 0, 1 bis 10 °/o, vorzugsweise
0, 5 bis 5"/ (,, zur Anwendung.
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Als Zubereitungsformen für die erfindungsgemäßen Mittel haben sich
insbesondere wäßrig-alkoholische Lösungen, Öl-in-Wasser-bzw. Wasser-in-Öl-Emulsionen,
Gelees, beispielsweise auf der Grundlage von Pektin, Sprühpräparate und Lösungen
in verfestigtem Alkohol bewährt. Bei diesen Formulierungen ist ferner darauf zu
achten, daß die Zubereitungen neutral bis schwach sauer reagieren. Es ist ferner
zweckmäßig, den erfindungsgemäßen Mitteln Stabilisatoren, z. B.
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Antioxydantien wie Octylgallat, zuzusetzen.
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Die erfindungsgemäß verwendetenWirkstoffekönnen auf bekannte Weise
hergestellt werden. Die Herstellung des Hydroxybrenztraubenaldehyds (auch Hydroxymethylglyoxal
genannt) wurde von Evans, Jellieff, jr., und Krantz, jr., in J. Am. Chem. Soc.,
60, S. 1628 (1938), beschrieben. 6-Aldo-D-fructose kann aus D-Glucose über das Osazon
erhalten werden, man kann es jedoch auch auf biochemischem Wege herstellen (vgl.
Weidenhagen und Bernsee, Angew.
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Chemie, 72, S. 109 [1960]).
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Die erfindungsgemäßverwendetenWirkstoffekönnen, sofern sie asymmetrische
Kohlenstoffatome aufweisen, bei der erfindungsgemäßen Anwendung sowohl in
Form
der reinen optisch aktiven Antipoden wie auch in Form der Racemate eingesetzt werden.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern : Beispiel
1 Lotion Äthanol ......................... 50, 00°/o 6-AIdo-D-fructose.................3,00%
Parfümöl......................... 0, 30% Aqua dest 46, 70°/o Das Parfümöl wird in
Athanol gelöst, und die 6-Aldo-D-fructose wird in Wasser gelöst. Dann gibt man die
wäßrige Lösung unter Rühren in die alkoholische Lösung.
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Beispiel 2 Flüssige Öl-in-Wasser-Emulsion Isopropylmyristat ....................
10, 00°/o Glycerinmonostearat.............. 5, 00°/0 Stearinsäure 2, 00% Hydroxybrenztraubenaldehyd......
4, 00% Natriumlaurylsulfat............... 0, 20°/0 Triäthanolamin 1, 00% Parfümöl
0, 50% Aqua dest. .................... 77,30% Die Fettkörper werden auf etwa 75°C
erwärmt und geschmolzen. Hydroxybrenztraubenaldehyd, Natrumlaurylsulfat und Triäthanolamin
werden in Wasser gelöst und auf etwa 75°C erwärmt. Dann gibt man die Fettphase unter
Rühren in die Wasserphase, kühlt die entstandene Emulsion ab und gibt bei 35° C
das Parfümöl dazu.
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Beispiel 3 Creme Paraffinöl 20, 00% Paraffin.........................
10, 00% Vaseline......................... 10, 00% Wollwachsalkohole...............
4, 00°/0 Sorbit-sesqui-oleat, z. B. das Handelsprodukt » Arlacel 83 «............
4, 00°/0 6-Aldo-D-fructose .................... 6, 00% Glycerin.........................
5, 00°/0 Parfümöl ............................. 0,40% Aqua dest. ..........................
40,60% Die Fettstoffe und der Emulgator werden auf etwa 80°C erwärmt und geschmolzen.
6-Aldo-D-fructose und Glycerin werden in Wasser gelöst und auf etwa 75° C erwärmt.
Dann gibt man die Wasserphase in die Fettphase und kühlt die Emulsion unter starkem
Rühren. Bei 35°C gibt man das Parfümöl zu.
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Beispiel 4 Gelee Acrylsäurepolymerisat, z. B. das Handelsprodukt
»Carbopol 934« ...... 2,00% Natriumhydroxyd ................. 0,20% Aqua dest. ......................
85,70% 6-Aldo-D-fructose ............... 2,00% 1,2-Propylenglykol ..............
10,00% Parfümöl ........................ 0,10%
Das Acrylsäurepolymerisat, z. B. Carbopol
934, wird in 64, 7 ml Wasser dispergiert bzw. gequollen.
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Danach gibt man 0, 2 g Natriumhydroxyd, gelöst in 2 ml Wasser, dazu
und rührt das entstandene Gel gut um. Nun wird die vorher in 18 ml Wasser gelöste
6-Aldo-D-fructose zugegeben und danach das in 1, 2-Propylenglykol gelöste Parfümöl.
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Beispiel 5 Stift Stearinsäure ..................... 8,00% Natriumhydroxyd
1, 32°/o Aqua dest. ....................... 8,00% Äthanol ..........................
79,18% Parfümöl 0, 50% Hydroxybrenztraubenaldehyd...... 3, 00% In einem Kolben mit
Rückflußkühler wird die Stearinsäure in Äthanol bei 50°C gelöst. Dann gibt man das
in Wasser gelöste Natriumhydroxyd dazu, erhitzt etwa 10 Minuten auf 70°C und fügt
anschließend das Parfümöl und dann den Hydroxybrenztraubenaldehyd zu. Die noch heiße,
flüssige Masse wird in Formen gegossen, und nach dem Abkühlen werden die fertigen
Stifte entnommen.
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Beispiel 6 Lichtschutzlotion Äthanol ......................... 50,
00% 6-Aldo-D-fructose................. 0, 50% p-Methoxyzimtsäureisopropylester...
2, 00 °/o Isopropylmyristat................. 0, 20 °/o Parfum 0, 30% Wasser dest.
.................... 47,00% In Äthanol werden p-Methoxyzimtsäureisopropylester,
Isopropylmyristat und Parfümöl gelöst. Die 6-Aldo-D-fructose löst man in Wasser
und gibt die wäßrige Lösung unter Rühren in die alkoholische Lösung.