-
Dose für Tabletten, Dragees od. dgl.
-
Die Erfindung bezieht sich auf Dosen zur Einzelentnahme von hintereinanderliegenden
Tabletten, Dragees od. dgl., bei der der Aufnahmebehälter einen nach außen vorspringenden
Rand aufweist, während der aus elastischem Werkstoff bestehende Deckel mit seinem
Rand über diesen vorspringenden Behälterrand übergreift, wobei ein Abschnitt des
Deckels aufklappbar durch Einschnitte abgegrenzt ist, die an den Enden der geraden
Knicklinie die abgewinkelten, über den Behälterrand übergreifenden Deckelränder
auftrennen. Erfindungsgemäß erstreckt sich die Knicklinie des durch Aufschieben
montierten Deckels im wesentlichen nur über die Breite des Raumes, die eine Tablettenreihe
benötigt.
-
Durch diese Ausbildung ist gewährleistet, daß sich der Verschluß
der Dose durch einfaches Aufschieben des Deckels bei hochstehender Klappe erreichen
läßt und trotzdem jeweils immer nur eine einzige Tablette zur Ausgabe gelangt und
daß die hintereinanderliegenden weiteren Tabletten ohne Verklemmen nachrücken können.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform, die zur Aufnahme einer etwas größeren Zahl
von Tabletten bestimmt ist, sind in an sich bekannter Weise zwei solche Reihen nebeneinander
angeordnet und durch eine Mittelwand voneinander getrennt. In diesem Falle ist der
Deckel mit zwei Klappen versehen, die an zwei einander gegenüberliegenden Ecken
der Dose angeordnet sind, so daß also auch hierbei wieder trotz des größeren Fassungsvermögens,
d. h. trotz der größeren Dosenbreite, doch in jeder der beiden Reihen die Tabletten
hintereinanderliegen. Infolge der Schräglage der Klappe kann auch bei einer solchen
Ausbildung der Deckel aufgeschoben werden.
-
Dosen zur Einzelentnahme von hintereinanderliegenden Tabletten sind
an sich bekannt. Es handelt sich dabei um Taschenpackungen, bei denen beispielsweise
vier Tabletten in einer Reihe liegen. Bei solchen kleinen flachen Dosen, deren Breite
und Höhe den Querschnittsabmessungen der Tabletten entsprechen, bestehen Dosenunterteil
und Deckel aus einem verhältnismäßig starren Kunststoff, und zwar ist der Deckel
als Schiebedeckel ausgebildet, den man zur Entnahme einer Tablette aufschieben muß.
Dabei besteht die Gefahr, daß der Deckel zu weit zurückgeschoben wird, so daß unerwarteterweise
auch weitere Tabletten herausfallen und verlorengehen können. Demgegenüber bleibt
bei der Dose gemäß der Erfindung der aufgebrachte Deckel auch beim Entnehmen einer
Tablette fest auf der Dose. Er wird also nicht in Längsrichtung verschoben, sondern
es wird nur die eine Entnahmeecke hochgeklappt, wie es an sich anderweitig bekannt
ist. Durch diese Kombination der bekannten aufklappbaren Entnahmeecke mit der anderweitig
ebenfalls bekannten Reihenanordnung der Tabletten ist somit eine Dose geschaffen,
die die Einzelausgabe der Tabletten zuverlässig sicherstellt und das zufällige Herausfallen
weiterer Tabletten ausschließt.
-
Zur Veranschaulichung des Erfindungsgedankens sind in der Zeichnung
zwei Ausführungsbeispiele dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt in Aufsicht, teilweise in waagerechtem Schnitt, eine
langgestreckte Taschendose, die zur Aufnahme von Tabletten in einer einzigen Längsreihe
dient; Fig. 2 zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch diese Dose gemäß der in
Fig. 1 durch die Linie II-iI bezeichneten Ebene; Fig. 3 zeigt die gleiche Dose in
Seitenansicht mit aufgeklapptem Deckel; Fig. 4 ist eine Ansicht der aufgeklappten
Dose in Richtung vom linken Ende, und zwar in einem Schnitt gemäß der in Fig. 3
durch die Linie IV-IV bezeichneten Ebene; Fig. 5 zeigt in Aufsicht eine Ausführungsform,
bei der zwei Tablettenreihen nebeneinander angeordnet sind.
-
Das in Fig. 1 bis 4 dargestellte Ausführungsbeispiel hat eine langgestreckte
Form, entsprechend der für solche Taschendosen bisher üblichen Art, und zwar möge
diese Dose zur Aufnahme von sechs Tabletten dienen, wie es in Fig. 2 angedeutet
ist. Sowohl der Aufnahmebehälter 1 als auch der Deckel 2 können aus Kunststoff bestehen,
wobei in der Regel wenigstens einer dieser beiden Teile aus durchsichtigem Material
hergestellt ist, damit man den Inhalt der Dose von außen leicht kontrollieren kann.
Der Aufnahme-
behälter 1 wird hierbei aus festem, starrem Material
gefertigt, während für den Deckel 2 ein elastisches, leicht biegsames Material benutzt
wird.
-
Durch die Knicklinie 3 wird der Deckel in zwei Abschnitte 2' und
2" - unterteilt, von denen der kleinere Abschnitt 2' als Klappe dient. Der Aufnahmebehälter
ist, wie Fig. 2 bis 4 erkennen lassen, mit einem vorspringenden Rand 4 versehen.
Der Deckel 2 hat einen Rand 5, der außen über den genannten Bebehälterrand 4 übergreift
und der an seiner äußersten Randkante etwas nach innen eingezogen ist. Der Deckel
muß also unter elastischer Dehnung seines Randes 5 über den vorstehenden Behälterrand
4 übergeschoben werden, worauf er einschnappt und sich dadurch festhält.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel laufen sowohl der vorspringende
Rand 4 des Aufnahmebehälters 1 als auch der übergreifende Rand 5 des Deckels vollständig
rundherum. Dieses ist nicht unbedingt erforderlich, wenn es auch aus fertigungstechnischen
Gründen oft die einfachste Lösung ist.
-
Es genügt jedenfalls für den Hauptteil 2" des Deckels ein Ubergreifen
des Deckelrandes 5 über Randvorsprünge 4 des Aufnahmebehälters 1 in solchem Maße,
daß dieser feste Deckelteil 2" zuverlässig festgehalten wird. In gleicher Weise
genügt es für die Klappe 2', daß sie in geschlossener Stellung durch übergreifende
Randteile entsprechenden Ausmaßes gesichert ist, wozu es keinesfalls eines Übergreifens
längs der gesamten Randkante der Klappe 2' bedarf.
-
Der Rand 5 des Deckels ist an den Enden der vorgesehenen Knicklinie
3 durch zwei Einschnitte 6 aufgetrennt, wie es insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich
ist. Durch diese Einschnitte 6 zu beiden Seiten der Dose wird die Knicklinie 3 festgelegt,
denn diese bildet sich als gerade Verbindungslinie zwischen den beiden genannten
Einschnitten aus. Um das Knicken der Deckelfläche beim Öffnen der Klappe 2' längs
dieser Linie 3 zu erleichtern, ist der Deckel 2 längs dieser Linie dünner bemessen,
und zwar ist auf der Innenfläche des Deckels eine Rille angebracht, wie es Fig.
2 zeigt.
-
Winkelt man die Klappe 2' in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise senkrecht
ab, so kann man den ganzen Deckel 2 leicht auf den Aufnahmebehälter 1 aufschieben
und dementsprechend auch wieder leicht abziehen. Um zu vermeiden, daß bei geöffneter
Klappe 2' der Deckel Z versehentlich zurückgeschoben wird, und sei es auch nur um
einen kleinen Betrag, was das erneute Schließen der Klappe 2' verhindern würde,
kann man eine Sicherungsvorkehrung treffen, die in Fig. 1 oben veranschaulicht ist.
Fig. 2 läßt im Schnitt an den beiden Enden (Schmalseiten) der Dose den überspringenden
Rand 4 erkennen, während Fig. 1 die Aufsicht auf diesen breiten Rand zeigt. An einer
Stelle aber, und zwar in diesem Falle am Ende der Bezugslinie der Kennziffer 5'
in Fig. 1, weist der vorspringende Rand 4 eine Einbuchtung auf, in die eine entsprechende
Nase 5' des Deckelrandes einrastet. Man kann also den Deckel 2 in gleicher Weise,
wie es bei Dosen mit starrem Schiebedeckel bekannt ist, vom Ende her aufschieben
(in Fig. 1 bis 3 in Richtung von rechts). Wenn dann aber in der gezeichneten Endstellung
die Nase 5' des Deckelrandes in die Aussparung des Behälterrandes 4 eingerastet
ist, so ist dadurch der Deckel 2 festgelegt und kann sich nicht wieder einfach herunterschieben
lassen. Er bleibt durch seine eingerastete Haltenase 5' in dieser
Stellung vielmehr
auch dann gesichert, wenn die Entnahmeklappe 2' hochgeklappt ist, wie es in Fig.
3 dargestellt ist. Man kann somit den Deckel als » Schiebedeckel« bezeichnen. Gegenüber
den unter diesem Namen bekannten Deckeln unterscheidet sich derjenige für die Dose
jedoch dadurch, daß er nach erfolgtem Aufschieben festsitzt und auch nicht abschiebbar
sein soll, zumal die Entnahmeöffnung nicht durch die sonst übliche Längsverschiebung
des Deckels geschaffen wird, sondern durch Hochheben der Klappe.
-
Um nach Öffnen der Klappe 2' zwecks Entnahme der an diesem Ende liegenden
Tablette 8' das Nachrücken weiterer Tabletten 8 mit Sicherheit zu verhindern, ist
die Klappe 2' mit einem Sicherungsdorn 7 ausgestattet, der dazu bestimmt ist, sich
vor die benachbarte Tablette 8" zu stellen. Dieser Sicherungsdorn ist an der Innenfläche
der Klappe 2' angebracht und erstreckt sich etwa in Richtung der Klappenebene über
die Knicklinie 3 hinaus. Bei geschlossener Klappe legt er sich etwa an die Innenfläche
des Deckelteiles 2" an, bei aufgerichteter Klappe erstreckt er sich frei in den
Aufnahmeraum des Behälters 1 hinein.
-
Fig. 4 läßt in der Endansicht die Anbringung dieses Sicherungsdornes
an der Innenfläche der Klappe 2' erkennen. Es können auch zwei solcher Dorne vorgesehen
werden, die in die etwas größeren Zwischenräume seitlich der Tabletten eingreifen.
Da der Sicherungsdorn 7 sich bei geschlossener Klappe 2' an die Innenfläche des
festen Deckelteils 2" anlegt und auch in dieser etwa waagerechten Lage die für die
Tabletten verbleibende Höhe um den entsprechenden Betrag verringert, muß die Höhe
der Dose entsprechend groß bemessen werden. Um zu verhindern, daß die übrigen Tabletten
bei einer solchen Überdimensionierung der freien Höhe klappern, kann der Deckelteil
2" mit einer Innenrippe 9 ausgestattet werden, deren Dicke dem Raumbedarf des Sicherungsdorns
7 angepaßt ist. Diese Rippe 9 kann sich leicht auf die Tabletten aufsetzen und diese
dadurch festhalten.
-
Es ist ohne Schwierigkeiten möglich, je nach Bemessung der Dose sowie
der Klappe 2' eine oder mehrere Tabletten in den Raum unterhalb dieser Klappe eintreten
zu lassen, um durch Öffnen der Klappe den übrigen Doseninhalt abzuriegeln. Um die
Entnahme zu erleichtern, kann man den Rand der Klappe 2' etwas breiter ausführen,
wie es in Fig. 3 durch gestrichelte Linien angedeutet ist - in diesem Falle bis
zur Höhe der Gesamtdose -, wodurch die Klappe 2' zu einer Entnahmeschale mit hohem
Rand umgestaltet ist.
-
Die Fertigung des Deckels im Wege des Spritzgußverfahrens gestattet
die Herstellung des Dorns 7, die nach den gebräuchlichen Verfahren schwierig wäre,
dadurch, daß der Deckel nicht in der aus Fig. 2 ersichtlichen gestreckten Form,
sondern in der aus Fig. 3 ersichtlichen Form mit etwa senkrecht aufgewinkelter Klappe
2' gespritzt wird. Der Dorn 7 zeigt hierbei senkrecht zur Ebene des Deckelhauptteils
2".
-
Ein Spritzling dieser Form läßt sich leicht aus der Spritzgußform
herausnehmen. Es ist hierzu nicht erforderlich, daß die Klappe in genau senkrechter
Stellung zur Hauptfläche des Deckelteils 2' gespritzt wird. Wichtiger ist es, die
Spritzform so auszubilden, daß der Dorn 7 senkrecht zu der genannten Ebene steht.
Die Winkellage der Klappe 2' innerhalb der
Spritzform bestimmt sich
hiernach dann dadurch, welche Neigung beim fertigen Deckel Klappe und Dorn zueinander
haben sollen.
-
Das Spritzen mit abgewinkelter Klappe 2' gibt auch die Möglichkeit,
die Abdichtung des Deckels im Bereich der Randeinschnitte 6 zu verbessern. Man kann
nämlich die beiden Randkanten dieser Einschnitte 6 ein wenig weiter vorstehend dimensionieren,
so daß sie sich beim Niederdrücken der Klappe 2' fest unter elastischer Verformung
aufeinanderpressen und dadurch diesen Schlitz völlig sicher verschließen. Man kann
die beiden Randkanten sogar so ausbilden und bemessen, daß sie bei geschlossener
Klappe 2' einander überlappen.
-
Bei dem in Fig. 5 dargestellten anderen Ausführungsbeispiel sind
zwei Tablettenreihen nebeneinander angeordnet, und dementsprechend sind auch zwei
Entnahmeklappen 10 vorgesehen. Die beiden Reihen sind durch eine Mittelwand 11 getrennt,
deren Lage durch die gestrichelte Linie bezeichnet ist. Die beiden Klappen befinden
sich an zwei einander gegenüberliegenden Ecken der Dose. Im übrigen gelten hierfür
die gleichen Überlegungen wie für das erste Ausführungsbeispiel.