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Ortsfestes, industrielles Aerosolmeßgerät Die Erfindung bezieht sich
auf ein ortsfestes industrielles Aerosolmeßgerät zur Bestimmung einer für die Konzentration
von Schwebeteilchen in von Wandungen umschlossenen Industriegasen charakteristischen
Meßgröße. Die Bestimmung erfolgt mit Hilfe von Streulicht.
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Es gibt eine Reihe bekannter Streulichtmethoden und Geräte, die entweder
auf der Basis empirischer, sich jedoch von Fall zu Fall ändernder Eichung oder aber
- unter Beachtung theoretischer Zusammenhänge - nur für homogene Schwebstoffsuspensionen
brauchbare Ergebnisse liefern. Industrielle Stäube und Aerosole enthalten aber fast
stets Korngrößengemische, deren Größenverteilung außerdem meist vom Betriebszustand
abhängig ist, so daß die erwähnten Methoden, insbesondere für betriebsmäßige Bestimmungen,
wenig geeignet sind.
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Bei der Wahl angemessener Methoden hat man von den Korngrößenklassen
der vorliegenden Schwebstoffgemische auszugehen. Sie überdecken vielfach einen sehr
weiten Bereich. Bei Zerkleinerungsstäuben, wie sie etwa in Steinbrüchen, Berg- und
Schotterwerken oder Mühlenräumen vorliegen, überwiegen die gröberen Teilchen - von
einigen Mikron aufwärts -, so daß der Feinanteil für eine Mengen-oder Konzentrationsbestimmung
wegen der Proportionalität zu d3 (d = Durchmesser des als kugelförmig gedachten
Teilchens) außer acht bleiben kann. Die Messung hoher Konzentrationen, z. B. in
Förderleitungen, kann mittels Abscheider und Filter erfolgen. Niedere Konzentrationen
interessieren meist in der Atemluft. Dies ist nun eine Domäne der Streulichtmessung,
sie erfolgt mit tragbaren und ortsveränderlichen Geräten, wobei Lichtquelle und
Streulichtempfänger - meist kombiniert - in den Meß-und Beobachtungsraum gebracht
werden. Für die Lichtstreuung an den hier maßgebenden Teilchen gilt die klassische
Theorie (Fresnel, Fraunhofer, Kirchhoff), die auch den bereits bekannten Methoden
und Geräten zugrunde gelegt ist.
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Ganz anders liegen die Verhältnisse bei den Abgasen hinter modernen
Filteranlagen oder bei jenen feinsten Aerosolen, wie sie etwa als Produkt oder Nebenprodukt
chemischer Prozesse entstehen und sich meist vom Einzelmolekül her aufbauen (z.
B.
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Ruß bei der Methanspaltung). Hier hat man es mit Durchmesser unter
1 bis höchstens 21l zu tun, und zwar herab bis zur Größenordnung von etwa 10 5cm.
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Hier gilt für die Lichtstreuung die Miesche Theorie.
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Die noch kleineren Teilchen (Rayleigh-Bereich) im Rahmen der erfindungsgemäßen
Aufgabenstellung zu berücksichtigen, erübrigt sich, da solche im Be-
reich der industriell
in Betracht kommenden Konzentrationen äußerst kurzlebig sind und innerhalb von Bruchteilen
einer Sekunde zu Agglomeraten des vorerwähnten Größenbereiches zusammentreten.
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Die Messung des Schwebstoffgehaltes mit Hilfe von Streulicht in Aerosolen
des Teilchengrößenbereiches von etwa 10-3 cm bis 1, höchstens 2>, insbesondere
soweit sie in industriellen Gasräumen, Rohrleitungen, Reaktoren usw. eingeschlossen
sind oder dort geführt werden, ist Gegenstand der Erfindung.
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Setzt man als Primärlicht ein Parallelstrahlenbündel wenigstens innerhalb
des Streuraumes gleichbleibenden Querschnittes voraus, dann würde man bei unbeschränkter
Gültigkeit der klassischen Theorie für jede beliebige Korngrößenverteilung eine
dem Gesamtstaubvolumen proportionale Meßgröße erfassen können, wenn man den außerhalb
dieses Parallelstrahlenbündels angebrachten Streulichtempfänger so einrichtet, daß
er alle Streuwinkel von Null aufwärts erfassen kann.
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Aus technischen Gründen läßt sich aber ein so großer Winkelbereich
nicht simultan durch eine einzige Optik erfassen. Die meist giftigen und/oder aggressiven
Industrie- und Reaktionsgase sind allgemein in Behältern, Reaktoren oder Rohrleitungen
eingeschlossen, die insbesondere bei herrschenden höheren Temperaturen durch Isolationen
und Ausmauerungen
geschützt sind, und es besteht keine ungefährliche
Möglichkeit, Projektor und Empfänger in solchen Räumen aufzustellen. Alle Zugänge
zu solchen Räumen müssen bei optischen Beobachtungen durch Schaugläser abgedeckt
und überdies durch Schieber gesichert sein, wobei die zulässigen Nennweiten naturgemäß
beschränkt sind (z. B. NW 100); mit den erwähnten erheblichen Bautiefen (Schieber,
Ausmauerungen) ergeben sich nur sehr kleine Aperturen für die Strahlenbündel der
Beobachtungsapparatur. So verbleibt schließlich nur ein Winkelbereich zwischen einerseits
1 und 2s und andererseits 6 und 10 oder durchschnittlich 80 erfaßbar, zumal man
wegen der Vorwärts streuung im Interesse ausreichender Streulichtintensität die
kleineren Streuwinkel bevorzugen muß. Man gelangt zu einer prinzipiellen Anordnung
von Streuraum, Lichtquelle, Schaugläsern und Streulichtempfänger, wie sie beispielsweise
in der später erläuterten Fig. 1 schematisch dargestellt ist.
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Mit Hilfe einer solchen Anordnung ließe sich auf der Basis der klassischen
Theorie kein konzentrationsproportionaler Streulichtmeßwert gewinnen, sondern vielmehr
nur ein von den vierten Potenzen der Teilchendurchmesser abhängiger Wert, weil die
spezifische Streufunktion etwa dem Radius proportional wird. Wie oben erwähnt, gilt
aber für die durch ein erfindungsgemäßes Gerät zu erfassenden Aerosole die Streulichttheorie
nach Mi e und nicht mehr die sogenannte klassische nach Fresnel. Zu den Erscheinungen
des Mie-Effektes gehört eine gegenüber der klassischen Theorie verstärkte Streuung
infolge der Resonanz zwischen den Wellenlängen des die Streuung erregenden Primärlichtes
und den Dimensionen der die Streuung auslösenden Aerosolteilchen vergleichbarer
Größenordnung; er bringt dank der unter industriellen Bedingungen stets gegebenen
Inhomogenität der Aerosole eine auch erfahrungsgemäß ausreichende Konstanz der spezifischen
Streufunktion im interessierenden Korngrößenbereich mit sich, die durch die Benutzung
von weißem oder wenigstens nicht monochromatischem Primärlicht noch verbessert werden
kann. Kurzwelliges Primärlicht (UV-durchlässige Optik) erweitert den Anwendungsbereich
des Gerätes in Richtung auf kleinere Teilchen.
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Die so erhaltenen Meßwerte sind dann auch - und dies bestätigt wieder
die Erfahrung - nur von der Konzentration des Aerosols und in den in Betracht kommenden
Bereichen nicht von den zulässigen Schwankungen der sonstigen B etriebsbedingungen
abhängig.
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Es wurde schon darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäße Meßgerät
oder seine Teile wegen der Giftigkeit und/oder Aggressivität der meisten Industriegase
nicht im Inneren des Meßraumes zur Aufstellung gebracht werden darf. Eine allenfalls
leichter durchzuführende Messung im Nebenschluß ist abzulehnen, weil Abzweigen von
Teilströmen bekanntlich bei Schwebstoffen zu einer mehr oder minder ausgeprägten
Verfälschung der Meßgröße führt.
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Schließlich erfordert die kontinuierliche Beschaffung eines registrierfähigen
Betriebskennwertes unter den angedeuteten schwierigen Bedingungen ein ortsfestes,
stabil montiertes und nicht, wie bisher bekannt, ein tragbares Gerät.
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Hier schafft nun die Erfindung dadurch Abhilfe, daß die Lichtquelle
für das Primärlicht und der
Empfänger für das Streulicht außerhalb des nach außen
dicht abgeschlossenen Meßraumes an den Wandungen desselben stationär und justierbar
angeordnet und daß mindestens an zwei gegenüberliegenden Seiten der den Meßraum
nach außen abschließenden Wandungen Schaugläser vorgesehen sind.
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Die Hauptprobleme, die bei einem Gerät gemäß der Erfindung auftreten
und die einer besonderen Beachtung bedürfen, sind einerseits die Justierung des
Gerätes und andererseits die Verhinderung des Auftretens von Falschlicht bzw. Vorkehrungen,
um dieses von der Photozelle des Empfängers für das Streulicht abzuhalten. Insbesondere
entstehen durch das Anbringen von Schaugläsern Schwierigkeiten optischer Natur,
die durch spezielle Einrichtungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung überwunden werden.
Bei den tragbaren bekannten Geräten sind diese Probleme von geringerer Bedeutung,
da einerseits deren Abmessungen kleiner sind, so daß sich Justierfehler weniger
bemerkbar machen, und andererseits Konstruktionsteile vermieden werden können, welche
die Ursache von Falschlicht sind.
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Die Erfindung ist in ihrem Wesen in den Patentansprüchen definiert
und hinsichtlich der konstruktiven Lösung in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Fig. 1 ist schematisch ein Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Anlage, bei welcher das zu untersuchende Industriegas durch eine Rohrleitung verhältnismäßig
großen Querschnittes strömt. Fig. 2 zeigt ebenfalls zum Teil im Querschnitt und
schematisch eine konstruktive Lösung des erfindungsgemäßen Gerätes. Fig. 3 ist eine
Detailzeichnung der Fig. 2 und stellt den Projektor im Schnitt dar. Fig. 4 zeigt
den Anschluß des Projektors nach Fig. 3 an den Meßraum in Seitenansicht. Ebenso
sind die Fig. 5 und 6 Detailzeichnungen der Fig. 2 und stellen in einem teilweisen
Vertikalschnitt und einer Draufsicht, zum Teil geschnitten, den Empfänger für das
Streulicht dar. Weitere Details aus Fig. 2 zeigen die Fig. 7 und 8, und zwar Vorrichtungen
zum Reinhalten der Schaugläser, in zwei erfindungsgemäßen Ausführungen.
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Fig. 1 zeigt den grundsätzlichen Aufbau eines erfindungsgemäßen Gerätes.
Der Meßort liegt hier in einem nach außen hin dicht abgeschlossenen, im Querschnitt
dargestellten Rohrl, welches z. B. von einem Industriegas durchströmt wird, dessen
Gehalt an Schwebeteilchen (Staub, Rauch, Ruß od. dgl.) zu messen ist. An der einen
Seite der Rohrwandung 1 ist ein Projektor 2 stationär angebracht. Dieser steht mit
einem Konstanthalter3 für die Speisespannung der Lichtquelle des Projektors in Verbindung.
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An der dem Projektor 2 gegenüberliegenden Seite der Rohrwandung 1
ist der Streulichtempfänger 4 mit Optik und photo elektrischem Wandler (Photozelle
od. dgl.) ebenfalls stationär angeordnet. Im Streulichtempfänger 4 können auch bereits
die ersten Stufen des elektronischen Verstärkers angeordnet sein. Im Falle des Ausführungsbeispiels
der Fig. 1 ist der Hauptverstärker 5 außerhalb des Streulichtempfängers angeordnet.
Ebenso sind ein Anzeigegerät 6, ein Registriergerät 7 und der Konstanthalter 8 für
die Speisespannung der Verstärker in 4 und 5 vorgesehen.
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Der aus verfahrenstechnischen und Sicherheitsgründen gasdicht verschlossene
Meßraum wird durch Schaugläser 9 und 10 für das aus dem Projektor 2
kommende
und den Meßraum durchsetzende Primärlicht und zur Beobachtung des Streulichtes mit
Hilfe des Empfängers 4 optisch zugänglich gemacht. Der Eintritt des störenden, im
Schauglas 9 entstehenden »falschen« Streulichtes in den Empfänger 4 wird durch ein
justierbar angeordnetes Abschirmblech 11 verhindert.
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Konstruktive Lösungen des in der Fig. 1 schematisch dargestellten
Gerätes sind in den Fig. 2 bis 8 gezeigt. In Fig. 2 fällt auf, daß die Schaugläser
9 und 10 nicht unmittelbar an der Rohrwandung 1 angeordnet sind, sondern in einem
gewissen Abstand davon. Zwischen der Rohrleitung 1 und den Schaugläsern 9 und 10
sind Absperrschieber 12 und 13 angeordnet, welche geschlossen werden, wenn die Schaugläser
auszuwechseln bzw. zu reinigen sind.
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Der Projektor 2 und der Empfänger 4 sind an Trägerplatten 14 bzw.
15 montiert, die unmittelbar außerhalb der Schaugläser 9 bzw. 10 liegen und von
Tragstützen 16 an der Rohrwandung 1 gehalten werden.
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In Fig. 3 soll der Projektor für das Primärlicht näher beschrieben
werden. In diesem Projektor wird ein Lichtbündel erzeugt, welches beim Ausführungsbeispiel
mit übereinander angeordneten Primär- und Streustrahlbündeln einen Querschnitt in
Form eines liegenden Rechtecks aufweist. Diese Lage ist jedoch nicht zwingend vorgeschrieben.
Streng begrenzt wird dieser Lichtbalken am Austritt aus dem Projektor durch eine
Blende 17 und in der Nähe des empfängerseitigen Schauglases 10 dadurch, daß dort
ein ebenso großes Bild einer (im Inneren des Projektors befindlichen) Zwischenblende
18 entworfen wird. Die Größe des Querschnittes wird dadurch beschränkt, daß durch
die empfängerseitige Schauglasöffnung Primär- und Streulichtbündel unter Wahrung
eines ausreichenden Abstandes hindurchtreten müssen. Der Projektor besteht aus dem
Lampengehäuse 19 und einem Tubus verstellbarer Länge 20 mit Flansch 21.
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Zur Vereinfachung der nachfolgenden Verstärkung und der Unterdrückung
von störendem Gleichlicht (Tageslicht oder Glühlicht in hochtemperierten Apparaturen)
wird mit Wechsellicht normaler Frequenz gearbeitet. Dies ist möglich, weil der Meßort
nach außen hin vollkommen abgeschlossen und optisch praktisch nur für den Projektor
und den Streulichtempfänger zugänglich ist, so daß Störungen durch fremdes Wechsellicht
(künstliche Beleuchtung) ausscheiden. Lichtquelle ist beispielsweise eine übliche
Quecksilberdampflampe 22, mit einem zur Intensitätserhöhung dahinter justierbar
angebrachten Hohlspiegel 23 im Gehäusel9 in vertikaler Brennerlage montiert. Durch
entsprechende Öffnungen kann Kühlluft durchströmen. Die Lampenfassung kann mit Hilfe
von drei verstellbaren Schrauben 24 zentriert werden.
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Die Aufgabe des Projektors besteht darin, ein quasi paralleles Strahlenbündel
mit im Bereich der Schaugläser nahezu gleichen, wohldefinierten Querschnitten zur
Verfügung zu stellen. In Fig. 3 ist das im speziellen Falle angewendete Abbildungsverfahren
dargestellt; doch ist jede Anordnung, die ein Parallelbündel nach der vorstehenden
Definition erzeugt, im Sinne des Verfahrens gleichwertig. Eine Linse 25 am Tubusende,
die durch die Blende 17 auf den Lichtb alkenquerschnitt abgeblendet ist, entwirft
auf der Empfängerseite das Bild der Rechteckblende 18, auf die das Licht durch den
zweilinsigen Kondensol 26 konzentriert wird. Verstellbar sind die Lage
des Kondensors
26, der Rechteckblende 18 und die Tubuslänge.
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In jenen Fällen, in denen eine besonders hohe Primärlichtstärke der
Anordnung anzustreben ist - z. B. bei besonders großer Bautiefe infolge Behälterausmauerung
-, empfiehlt es sich, die Rechteckblenden 17 und 18 parallel zum Entladungsbogen
der Quecksilberdampflampe, die erfahrungsgemäß nur in aufrechter Stellung mit einer
für die vorliegenden Meßzwecke ausreichenden Konstanz zu bremsen vermag, d. h. mit
ihrer längeren Kante vertikal zu stellen; das Primärstrahlenbündel erhält in diesem
Falle also einen Querschnitt in Form eines aufrecht stehenden Rechtecks, und das
zur Messung heranzuziehende Streustrahlenbündel muß daneben angeordnet werden. Die
sich daraus ergebenden konstruktiven Konsequenzen enthalten nichts -wesentlich Neues
und sind ohne weiteres aus den Angaben über die beispielsweise beschriebene Anordnung
abzuleiten.
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Ein Blauglas 27 schwächt den langwelligen Teil des Spektrums. Unmittelbar
an der Projektionslinse 25 kann eine Mattscheibe 28 in den Strahlengang eingeklappt
werden, die für Kontrollzwecke bewirkt, daß das gerichtete in diffus gestreutes
Licht verwandelt wird.
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Der Streulichtempfänger 4 ist an Hand der Fig. 5 und 6 erläutert.
Der Empfänger besteht aus dem Tubus 29 mit der Optik und aus dem Elektronikgehäuse
30, das die Photozelle 31 und die beiden ersten Verstärkerstufen enthält. Das Gehäuse
wird mittels Zugschraube 32 gegen den Tubus und die Fußschrauben 33 gedrückt. Aus
Gründen der Justierbarkeit liegt der Ring 34 mit einer kugelförmig abgedrehten Fläche
auf dem Tubus 29 auf.
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Das am Aerosol gestreute Licht kann durch eine dem Lichtbalkenquerschnitt
zweckmäßigerweise angepaßte, z. B. rechteckige Blende 35 vor der Frontlinse 36 eintreten.
Vom Unterrand dieser Öffnung ab kann der Tubus gegebenenfalls schräg abgeschnitten
sein, da bei der endgültigen Einstellung (Kippen in Pfeilrichtung; Fig. 5) der primäre
Lichtbalken, der durch die untere Hälfte der Schauglasöffnung aus dem Rohr austritt,
ungehindert passieren können muß.
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Gehäuse und Tubus können gemeinsam um die Achsstummel 37 an der an
der Grundplatte 15 befestigten Trägerplatte 38 (Fig. 6) nach oben geschwenkt und
durch Schrauben 39 mit Muttern in einem Kreisbogenschlitz in passender Lage festgehalten
werden; die Optik des Empfängers »blickt« dann von oberhalb des Primärlichtbündels
etwa gegen die Mitte des beleuchteten, aerosolführenden Raumes.
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Unmittelbar an der Eintrittsblende 35 befinden sich eine Frontlinse
36, in ihrer Brennebene eine Blende 40, dahinter ein infrarotabsorbierendes Schutzglas
41 und ein Abbildungssystem 42. Der Eintritt in das gas dicht abgeschlossene Elektronikgehäuse
wird durch das Schutzglas 43 ermöglicht.
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Die Frontlinse 36 vereinigt in ihrer Brennebene Strahlen, die in die
gleiche Richtung gestreut werden. Das Linsensystem 42 bildet die Eintrittsblende
35 auf die Photozelle 31 ab, die in der verlängerten Tubusachse sitzt.
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Zum Zwecke der Justierung und gegebenenfalls zum Reinigen und Austauschen
von Konstruktionsteilen ist es notwendig, daß sowohl der Projektor als
auch
der Empfänger auf einfache und rasche Weise montiert werden können. Die Montierung
des Projektors geht dabei wie folgt vor sich: Der Flansch 21 des Projektorgehäuses
(Fig. 2, 3 und 4) wird - in seiner Lage mit drei Distanzschrauben 44 justierbar
- von drei Halteschrauben 45 gegen eine Tragplatte 46 gedruckt; diese wieder ist
mit zwei Schrauben 47 an einer mit dem Rohr fest verbundenen Grundplatte 14 befestigt.
Trag- und Grundplatten sind durch eingedrehten Sitz 48 und außerdem durch Angeln
49 und Zapfen 50 miteinander verbunden. Sind die Befestigungsschrauben 47 gelöst,
kann man die Tragplatte samt Projektor an zwei Handgriffen 51 aus dem Sitz und um
die Zapfen 50 beiseite schwenken oder auch herausheben.
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So werden die Schaugläser zugänglich, ohne daß die einmal erfolgte
Justierung beeinträchtigt wird.
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Analog erfolgt die Befestigung der Tragplatte 38 (Fig. 2, 5 und 6)
für den Empfänger auf der zugehörigen Grundplatte 15. Letztere sitzt auf drei Schraubenspindeln
52 und kann mittels der Sechskantmuttern 53 in ihrer Neigung um eine horizontale
wie um eine vertikale Achse eingestellt werden.
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Als eines der Hauptprobleme des erfindungsgemäßen Gerätes wurden
eingangs die Verhinderung des Auftretens von Falschlicht bzw. Vorkehrungen zum Abhalten
des Falschlichtes von der Photozelle des Empfängers für das Streulicht erwähnt.
Nur im Idealfall tritt ein geordnetes Parallelstrahlenbündel aus dem Projektor 2
in den Meßraum innerhalb von 1 ein, während zur Photozelle auch nur in diesem Falle
ausschließlich das an den Schwebeteilchen im Meßraum gestreute Licht gelangen kann.
Jedes andere Licht gleicher Wechselfrequenz, das die Photozelle erreicht, erhöht
als Falschlicht die Leeranzeige.
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Falschlicht kann entstammen: a) den durch Reflexionen im Projektor
2 diesen schräg verlassenden Lichtstrahlen, b) der Streuung im Schauglas 9 bzw.
in der Frontlinse 25, c) der Reflexion des vom Schauglas 10 zurückgeworfenen Strahles
am Schauglas 9 und verschiedenen Stellen der Innenwandungen, d) der Streuung am
Schauglas 10.
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Die Entstehung falsch gerichteten Lichtes im Projektor 2 wird durch
Einbau von Kreisringblenden 54 in den Projektortubus 20 (Fig. 3) und einwandfreie
Schwärzung aller Metallteile verhindert.
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Die Streuung am projektorseitigen Schauglas 9 läßt sich nicht völlig
verhindern, doch kann dieses Streulicht, wie aus Fig. 2 ersichtlich, infolge der
Anordnung eines an einer »Lanze« 55 befestigten Abschirmbleches 11 nicht in die
Eintrittsblende 35 des Empfängers 4 gelangen. Die Lanze 55 ist durch einen Schieber
56 geführt. Das Abschirmblech 11 muß knapp an den Lichtbalken herangebracht werden
können, darf aber auch nicht in den Strahl eintauchen, weil sonst an der Kante Licht
gebeugt würde. Die nötige Feineinstellung 57 (Fig. 2) ist nach dem Prinzip der Mikrometerschraube
ausgeführt.
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Es ist auch denkbar, daß das Abschirmblech 11 aus verschiedenen verfahrenstechnischen
Gründen im Gasraum fest angeordnet werden muß. In diesem Falle ergibt sich die Notwendigkeit,
die im dargestellten Anwendungsbeispiel vorgesehene Verstellbarkeit des Abschirmbleches
11 durch eine entsprechende Verstellbarkeit des Projektors oder/und des Empfän-
gers,
das ist in der zur Kante des Abschirmbleches senkrechten Richtung, zu ersetzen.
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Die Aufhellung der Innenwände des Schiebers 12 durch das am Schauglas
9 entstehende Streulicht wird, wie aus Fig. 2 ersichtlich, mit Hilfe einer zwischen
diesem Schieber und dem zugehörigen Blockflansch eingebauten Rechteckblende 58 a
unschädlich gemacht. Größere Intensitäten dieses Streulichtes führen zu störenden
Beugungserscheinungen an der Kante des Bleches 11, weshalb diese Intensität zweckmäßig
durch besonders sorgfältige Oberflächenbehandlung (Vergütung) des möglichst schlierenfreien
Schauglases tunlichst niedrig gehalten wird.
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Die teilweise Reflexion des Lichtbalkens am Schauglas 10 kann zu
störenden Aufhellungen (Schauglas 9, Innenwände des Schiebers 13, Lanze 11, 55,
Innenwand des Rohres 1 usw.) führen, die sich dadurch unschädlich machen lassen,
daß man sie so legt, daß ihr Licht nicht in die Photozelle 31 gelangen kann. Zweckmäßig
wird hierzu das Schauglas 10 um eine horizontale Achse so weit nach außen geneigt
(Fig. 2), daß die Lichtreflexe nach oben (und zwar höher, als der Stellung des Bleches
11 entspricht) abgelenkt werden, wodurch sie außerhalb des Gesichtsfeldes zu liegen
kommen. Auch eine Vergütung des Schauglases 10 kann zur Reflexverminderung in Frage
kommen. Damit in den Empfänger nicht falsches Streulicht, das im empfängerseitigen
Schauglas 10 entsteht, eindringen kann, wird die Eintrittsöffnung des Empfängers
möglichst dicht an das davor liegende Schauglas herangebracht.
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Eine weitere Ursache von Störungen stellt die Absorption an den Schaugläsern
infolge ihrer Verschmutzung dar. Da nämlich das Rohrinnere meist wärmer ist als
die Umgebung, neigen die Schaugläser dazu, sich mit Kondensat und infolge Thermodiffusion
mit Staub zu belegen.
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Zum Zwecke der Reinhaltung der Schaugläser 9, 10 ist an ihrer dem
Meßort zugekehrten Seite eine Gasspülung vorgesehen (Fig. 2, 7 und 8). Jedes der
beiden Schaugläser 9, 10 sitzt in einem dem Flansch der Schieberl2 bzw. 13 aufliegenden
Spülring58 bzw.
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59, der auf der Empfängerseite (59) dem Schauglas 10 die erforderliche
geneigte Lage zu geben gestattet ünd der auf der dem Gasraum zugekehrten Seite einen
Ringkanal 60 mit Spülgaszuführung enthält, aus dem das Spülgas in einer dem Schauglas
anliegenden, konzentrisch gerichteten Strömung durch Verteilungsorgane austreten
und das staub- und feuchtigkeitsbeladene Produktionsgas verdrängen kann. In einfachen
Fällen genügt ein Ringspalt 61 als Verteilungsorgan (Fig. 8); bei schwierigeren
Verhältnissen empfiehlt es sich, das Spülgas aus dem Ringkanal in breiterer Form
austreten zu lassen und durch Zwischenschalten einer Packung 62 feiner Drahtnetze
oder eines anderen ringförmigen porösen Körpers (nicht dargestellt) eine Schleichströmung
zu erzeugen, um die Ausbildung von Turbulenz zu behindern (Fig. 7).
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Die Wirkung der Gasspülung läßt sich durch Anbringen eines konischen
Schutzbleches 63, dessen Konus querschnitt sich gegen den Meßort zu verjüngt, wesentlich
steigern, indem dadurch die Verdrängungszone vom Schauglas abgerückt und in einen
Bereich minimalen Querschnittes verlegt sowie das seitliche Herandrängen von Produktionsgas
in Schauglasnähe verhindert wird.
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Es kann unter Umständen vorkommen, daß die Schaugläser stark verschmutzen,
beispielsweise bei Betriebsstörungen, so daß durch die beschriebene Gasspülung eine
Reinhaltung nicht mehr möglich ist.
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In diesem Falle muß eine gründliche Reinigung der Schaugläser vorgenommen
werden. Die oben beschriebenen konstruktiven Maßnahmen zur Montage der Schaugläser
erleichtern dies weitgehend.
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In jenen Fällen, in denen höhere Meßgenauigkeit angestrebt oder aber
die Eigenabsorption im Aerosol bemerkbar wird - dieser Effekt wächst mit steigender
Konzentration des Aerosols und mit zunehmender Länge der benutzten Lichtwege, wird
es notwendig, einen Schwundausgleich vorzusehen. Hierzu erfaßt man Störungen infolge
Intensitätsschwankungen der Lichtquelle, geringfügige und gleichmäßige Beschlagung
der Schaugläser sowie Schwächung durch die Eigenabsorption mit Hilfe eines Photozellenverstärkers
in dem aus dem empfängerseitigen Schauglas austretenden Primärstrahl und schaltet
den Ausgang elektronisch als Störwert auf die Anzeige .des Streulichtempfängers
auf.
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Für die Kontrolle, ob sich das Gerät in einem für die exakte Messung
geeigneten Zustand befindet, sind folgende Möglichkeiten vorgesehen: a) Messung
der Intensität des Primärlichtes mit Hilfe eines Photoelementes, dessen Gehäuse
in einer speziellen Ausführung am Empfängergehäuse fallweise angebracht werden kann;
mit dieser Messung werden gleichzeitig änderungen der Intensität der Lichtquelle
und der Durchlässigkeit der Schaugläser erfaßt; b) verschiedene Teilkontrollen,
die im Verstärker eingebaut sind und sich auf die Elektronik beziehen; c) eine Gesamtkontrolle,
zu deren Durchführung im Falle des ausgeführten Anwendungsbeispiels das Abschirmblech
11 zurückgezogen, die Mattscheibe 28 (Fig. 3) am Ende des Projektors in den Strahlengang
geklappt und eine weitere Mattscheibe vor der Blende 35 des Empfängers aufgesteckt
wird. Auf diese Weise erhält man - bei positivem Ausfall der Kontrolle a) - Bezugsstreulicht
von konstanter Intensität, das bei einwandfreiem Zustand der Gesamtanlage zu einem
stets gleichen Ausschlag des Anzeigegerätes führen muß.
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Im Falle eines feststehenden Abschirmbleches 11 oder bei Verwendung
eines Schwundausgleiches wird die Gesamtkontrolle in der Weise modifiziert, daß
in der Ebene der Blende 17 eine zusätzliche Öffnung freigegeben wird, aus der dem
Empfänger eine der Streulichtintensität vergleichbare Bezugsintensität zugestrahlt
werden kann, während gleichzeitig der Eintritt des Streulichtes in den Empfänger
durch Betätigen eines entsprechenden Abschirmorgans verhindert wird. Dieses Abschirmorgan
kann ein Diaphragma im Bereich der Blende 17 bzw. der Projektionslinse 25 sein,
das den Primärstrahl während der Eichung abzudecken gestattet.
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Das Abschirmorgan kann aber auch - vorzugsweise bei vorgesehenem
Schwundausgleich -aus einem Diaphragma mit passend angebrachten Öffnungen bestehen,
das knapp hinter der hinteren Brennebene der Eintrittslinse 36 des Empfängers 4
eingeschoben wird, wo die Strahlengänge von Streulicht und Bezugslicht örtlich
getrennt
verlaufen, so daß wahlweise je nach Stellung des Diaphragmas oder der Wechsel scheibe
entweder nur Streulicht oder nur Bezugslicht zur Photozelle und damit zur Messung
zugelassen werden können.
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Das beschriebene Ausführungsbeispiel soll die Erfindung in keiner
Weise einschränken. So muß der Meßraum nicht unbedingt eine von einem Industriegas
durchströmte Rohrleitung sein. Man kann die wesentlichen Teile des erfindungsgemäßen
Gerätes z. B. auch an den Wänden einer Kammer anbringen, in welcher ein Gas mit
Schwebeteilchen enthalten ist, um die für die Konzentration dieser in der Kammer
enthaltenen Schwebeteilchen charakteristische Meßgröße zu ermitteln. In diesem Falle
kann sich die schon obenerwähnte Notwendigkeit ergeben, Primärstrahl und Streulichtbündel
durch getrennte Schaugläser 10 und 10' aus dem Meßraum austreten zu lassen.