DE1115446B

DE1115446B - Verfahren zum Verkleiden der Innen- und Aussenwandungen von metallenen Rohrformstuecken, z. B. Fittings

Info

Publication number: DE1115446B
Application number: DEF16568A
Authority: DE
Inventors: Paul Thiriet
Original assignee: Georg Fischer AG
Current assignee: Georg Fischer AG
Priority date: 1954-12-01
Filing date: 1955-01-14
Publication date: 1961-10-19

Description

Verfahren zum Verkleiden der Innen-und Außenwandungen von metallenen Rohrformstücken, z. B. Fittings Die Mittel zum Oberflächenschutz von Formstücken gegen Korrosion müssen neben der Forderung auf einen möglichst vollkommenen Rostschutz auch gute physikalische Eigenschaften aufweisen. Haftfestigkeit sowie hinreichende Elastizität sind hier zusätzliche Erfordernisse. Die Technik der Herstellung und die Wirtschaftlichkeit der hierzu angewandten Verfahren ließen jedoch bis jetzt in mancher Hinsicht zu wünschen übrig.
So hat man beispielsweise vorgeschlagen, Formstücke für Rohrleitungen gänzlich, d. h. vollwandig aus Kunstharz anzufertigen. Derartige Formstücke sind jedoch nicht allen an sie gestellten Anforderungen in der Praxis gewachsen.
Bekannt ist ferner die Auskleidung metallener Formstücke mit Kunstharz, Gummi u. dgl. durch Eingießen des flüssigen Überzugsmaterials und Schleudern des Formstückes. Die Haltbarkeit derartig hergestellter Schutzüberzüge befriedigte jedoch in vielen Fällen keineswegs. Auch ist dieses Verfahren nur bei geraden Rohrstücken anwendbar, nicht dagegen zum Verkleiden komplizierter Formstücke.
Man hat ferner vorgeschlagen, ein Rohr und gegebenenfalls eine Rohrabzweigung mit einem Schlauch aus unvulkanisiertem Hartgummi auszukleiden und diesen durch Preßluft einzudrücken, bis er platzt, wodurch das Rohrinnere entsprechend geschützt werden soll. Dieses Verfahren ist aber umständlich, zeitraubend, teuer und nicht unbedingt zuverlässig. Zum Auskleiden von Rohren bedient man sich auch des kontinuierlichen Strangpressens, das aber das Anbringen von Löchern in den Rohrwandungen erfordert und keine Begrenzung des Hohlraumes gestattet.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Verkleiden der Innen- und Außenwandungen von metallenen Rohrformstücken, z. B. Fittings, durch Aufspritzen eines Schutzüberzuges gegen korrosive Medien. Die eigentliche Erfindung wird nun in der Vereinigung folgender Verfahrensschritte erblickt.
Das zu verkleidende Rohrformstück wird in eine Spritzgußform eingelegt, wobei mindestens zwischen den Stirnflächen des Rohrformstückes und der Spritzgußform ein Hohlraum frei bleibt. Dann werden Kernteilstücke in die Hohlräume des Rohrformstückes eingeführt, wobei mindestens zwischen der Kernteiloberfläche und der unmittelbar an die Stirnflächen des Formstückes sich anschließenden Innenwandung ein Hohlraum entsteht. Daraufhin werden die Kernstücke zu einem einzigen Kern geschlossen und schließlich in die zwischen dem Rohr- formstück der Spritzgußform und dem Kern gebildeten Hohlräume plastifizierter Kunststoff eingespritzt.
Die Zeichnung veranschaulicht vier Ausführungsbeispiele von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgekleideten Fittings. Es zeigt Fig. 1 einen Fittingkrümmer mit Schutzüberzug innen, Fig. 2 einen Fitting mit Schutzüberzug innen, Fig. 3 einen Fitting mit Schutzüberzug außen und Fig. 4 einen Fitting mit Schutzüberzug innen und außen.
Das beispielsweise aus Temleerguß hergestellte Formstück oder Fitting 1 von Fig. 1 und 2 wird mit einem vergrößerten Hohlraum 2 hergestellt, entsprechen der Wandstärke des an die Wandung der Innen- und Stirnfiächen aufzutragenden Schutzüberzuges 3. Nach Einlegen des Fittings in eine Spritzgußform werden zweclunäßig aus Stahl bestehende Kerne in den Hohlraum 2 eingeschoben. Nach Schließen der Form wird mittels des Spritzzylinders einer Spritzgußmaschine, in dem Kunststoff, beispielsweise Hartpolyvinylchlorid oder thermoplastischer Kunststoff, erwärmt wird, ein Schuß des plastifizierten Kunststoffes in den Zwischenraum zwischen den Innen- und Stirnwandungen des Fittings und dem darin befindlichen Kern gespritzt, so daß sowohl an der Innenwandung als auch auf den Stirnflächen ein Schutzüberzug 3 aufgetragen wird. Sowohl der Kern als auch die Spritzgußform sowie die Spritzgußmaschine sind in der Zeichnung nicht ersichtlich.
In analoger Weise werden Formstücke, wie in Fig. 3 und 4 dargestellt, mit einem Schutzüberzug 5 außen bzw. außen und innen versehen. Der aus Metall bestehende Körper 4 wird in eine Spritzgußform eingelegt. In den Zwischenraum zwischen dem Körper 4 und der Spritzgußform wird plastifizierter Kunststoff eingepreßt. Fig. 3 zeigt, daß auf diese Weise ein Schutzüberzug außen und an den Anschlußflächen eines Rohrformstückes hergestellt werden kann.
Derartig hergestellte Schutzüberzüge weisen nicht nur einen vorzüglichen Rostschutz, sondern auch eine gute Haftbarkeit sowie eine hinreichende Elastizität auf.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Verkleiden der Innen- und Außenwandungen von metallenen Rohrformstücken, z. B. Fittings, durch Aufspritzen eines Schutzüberzuges gegen korrosive Medien, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a) Einlegen des zu verkleidenden Rohrformstückes (1) in eine Spritzgußform, wobei mindestens zwischen den Stirnfiächen des Rohrformstückes und der Spritzgußform ein Hohlraum frei bleibt. b) Einführen von Kernteilstücken in die Hohlräume (2) des Rohrformstückes (1), wobei mindestens zwischen der Kernteiloberfläche und der unmittelbar an die Stirnflächen des Rohrformstückes (1) sich anschließenden Innenwandung ein Hohlraum entsteht, c) Schließen der Kernstücke zu einem einzigen Kern, d) Einspritzen von plastifiziertem Kunststoff in die zwischen dem Rohrformstück, der Spritzgußform und dem Kern gebildeten Hohlräume.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 545 937, 757 045, 905139; britische Patentschriften Nr. 638 360, 673 508; USA.-Patentschriften Nr. 2 304 461, 2 607 957; französische Patentschrift Nr. 1 037; Zeitschrift »British Plastics«, Juli1948, S.319a.