DE1115439B

DE1115439B - Verfahren zum Anbringen von druckfesten Abzweigen an Hohlkoerpern aus thermoplastischen Kunststoffen

Info

Publication number: DE1115439B
Application number: DED27785A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Mokros; Dipl-Ing Paul Czermin; Franz Primessing
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1958-04-02
Filing date: 1958-04-02
Publication date: 1961-10-19

Description

Verfahren zum Anbringen von druckfesten Abzweigen an Hohlkörpern aus thermoplastischen Kunststoffen Im Rohrleitungs-, Apparate- und Behälterbau aus thermoplastischem Kunststoff besteht oft die Notwendigkeit, an nicht ebene Körperflächen druckfeste Abgänge anzubringen. Für eine gewisse Anzahl von Normteilen (z. B. T-Stücke und andere Rohrformstücke) sind Verfahren bekannt, bei denen diese Formstücke durch Pressen oder Spritzen hergestellt werden.
Weiterhin ist ein Verfahren zur Verwendung von thermoplastischen Kunststoffpreß- oder -spritzteilen bekannt, bei dem die zu verbindenden Teile mit leichtem Druck gegen einen in Umdrehung zu versetzenden Teil gedrückt werden. Hierbei wird als Aufspanneinrichtung ein Dorn benutzt. Bei der Herstellung von geschweißten Abzweigen ist auch schon darauf hingewiesen worden, das abgehende Rohrende nicht in das durchgehende Rohrende einzustecken, sondern auf dieses aufzustecken und auf das durchgehende Rohr aufzuschweißen, wobei eine Stumpfschweißung mit V-Naht durchgeführt wird.
Überall da, wo aus Konstruktionsgründen handelsübliche Teile nicht eingesetzt werden können (z. B.
Verteilerrohre, T-Stücke mit schrägem Abgang, Stutzen an runden Behältern, Bögen mit Auslauf usw.), müssen diese handwerklich angefertigt werden.
Die handwerkliche Fertigung ist nicht nur unwirtschaftlich, sie bringt auch in bezug auf die Festigkeit der Bauelemente Nachteile mit sich. Die Abgänge müssen an die nicht ebenen Körpefflächen angepaßt und beispielsweise durch Heißluft- oder Spiegelschweißung befestigt werden. Durch Toleranzen zwischen den angepaßten Flächen entstehen Kerben in der Verbindungsnaht. Dadurch werden die jeder Verbindungsnaht anhaftenden Spannungen zusätzlich erhöht, folglich sinkt die Festigkeit der Verbindung.
Bedingt durch die meist komplizierte Form der Durchdringungslinie der nicht ebenen Körperilächen, wird die handwerkliche Herstellung der Verbindungsnaht erschwert. Erfahrungsgemäß weisen derartige Verbindungen oft erheblich niedrigere Festigkeitseigenschaften auf als Verbindungsnähte zwischen ebenen Flächen.
Erfindungsgemäß wird nun ein Verfahren zum Anbringen von druckfesten Abzweigen an Hohlkörpern aus thermoplastischen Kunststoffen vorgeschlagen, bei dem in der Wand des Hohlkörpers ein Loch gemacht wurde, dem Loch ein Rohrstück aus thermoplastischem Werkstoff auf die Hohlkörperwand aufgesetzt und dort mit ihr verschweißt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper zunächst durch Warmverformen in eine abgeplattete Gestalt gegebracht, abgekühlt und auf der ebenen Seite des ab- geplatteten, abgekühlten Hohlkörpers das Rohrstück angebracht und anschließend der mit dem Rohrstück versehene abgeplattete Hohlkörper durch Warmverformen wieder in seine ursprüngliche Gestalt gebracht wird. Hierbei wird die zur Schweißung erforderliche Wärme in an sich bekannter Weise durch Reibung zwischen den zu verschweißenden Teilen erzeugt. Derartige Abzweige können in beliebiger Zahl an dem Hohlkörper aus thermoplastischem Kunststoff angebracht werden.
Zuerst wird aus dem als Durchgang dienenden Rohr durch Warmverformen im thermoplastischen Bereich und anschließendem Abkühlen ein abgeplatteter Körper hergestellt (Fig. I).
Das Abgangsrohr wird nach dem bekannten Verfahren (z. B. Heißluft-, Spiegelschweißung, Klebung, vornehmlich aber Reibungsschweißung) mit dem abgeplatteten Körper verbunden. Anschließend wird der abgeplattete Körper mit der Abgangsbohrung versehen (Fig. II).
Danach wird das Werkstück über die Einfriertemperatur erwärmt, im thermoelastischen Bereich in die alte Lage zurückgestellt und eingefroren (Fig. III). Dabei kann es zweckmäßig sein, die Bohrungen des Teils bis zum Einfrieren von innen oder außen abzustützen (Dorn, Preßluft, Form usw.).
Ein Druckversuch ergab, daß ein T-Stück, welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aus einem Rohr 75 5,9 (hartes Poyvinylchlorid) und einer Bundbüchse (NW 50) hergestellt wurde, erst bei einem Prüfdruck von 70 kg'cm2 platzte.
Nach dem Verfahren können auch verschiedene Rohrabgänge auf einer ebenen Platte angebracht werden, die nachher in eine gewünschte Form gebracht werden kann. Es lassen sich so Behälter mit verschiedenen Rohrabgängen herstellen.
PATBNTAN5PRÜCHE: 1. Verfahren zum Anbringen von druckfesten Abzweigen an Hohlkörpern aus thermoplastischen Kunststoffen, bei denen in der Wand des Hohlkörpers ein Loch gemacht, über dem Loch ein Rohrstück aus thermoplastischem Werkstoff auf die Hohlkörperwand aufgesetzt und dort mit ihr verschweißt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper zunächst durch Warmverformung in eine abgeplattete Gestalt gebracht, dann abgekühlt und auf der ebenen Seite des abgeplatteten, abgekühlten Hohlkörpers das Rohrstück angebracht und anschließend der mit dem Rohrstück versehene abgeplattete Hohlkörper durch Warmverformen wieder in seine ursprüngliche Gestalt gebracht wird.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Schweißung erforderliche Wärme, in an sich bekannter Weise, durch Reibung zwischen den zu verschweißenden Teilen erzeugt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 849 481; VDI-Richtlinien VDI 2010 vom April 1944.