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Ausbruchsicheres Fenster Die Erfindung betrifft ein Fenster für einen
Verwahrungsraum, beispielsweise eine Gefängniszelle, bestehend aus einem in der
Wand oder Decke angebrachten, das Fenster umschließenden, mit Gitter versehenen
Blendrahmen, einer Verglasung aus vorzugsweise gehärtetem Glas od. dgl., einem in
Beziehung zum Blendrahmen abnehmbaren Gitterrahmen, vorzugsweise aus Flacheisen,
und vorzugsweise nach innen zum Verwahrungsraum zu öffnenden Lüftungsklappen seitlich
des Blendrahmens.
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Es sind bereits mehrere verschiedene Ausführungeg'@ mit Gitter versehener
Fenster mit Verglasung urni auch solche mit drehbar gelagerten Gitterstangen ohne
Verglasung bekannt.
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Bisher bekannte Fenster mit drehbar gelagerten Gitterstangen haben
den Nachteil, daß sie die an derartige Fenster zu stellenden Anforderungen nicht
zufriedenstellend erfüllen. In verschiedener Art Anstalten, wie Gefängnissen od.
dgl., sollen die Fenster in den Verwahrungsräumen nicht nur ausreichend wärmeisolierend
und nach Möglichkeit für Lüftungszwecke verwendbar, sondern auch nusbruchsicher
sein, ohne jedoch den Eindruck zu machen, vergittert zu sein.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines Sicherheit
gegen Ausbruch bietenden und gleichzeitig die übrigen Anforderungen erfüllenden
Fensters.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein im Bauwerk befestigter
Blendrahmen einen inneren, aus profilierten, zumindest auf der nach auswärts gerichteten
Seite abgeflachten Stahlrohren bestehenden Flügelrahmen umschließt, gegen den Glasscheiben
mit einem aus Flachstäben bestehenden, zum inneren Flügelrahmen passend ausgebildeten
äußeren Flügelrahmen gepreßt sind, und daß ferner die Stahl-stangen in den
den inneren Flügelrahmen bildenden Rohren drehbar gelagert sind.
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Die Erfindung wird durch die Zeichnungen und die Beschreibung verdeutlicht.
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Fig. 1 zeigt die Vorderansicht eines Fensters gemäß der Erfindung
mit einem Sprossenkreuz; Fig. 2 zeigt einen entlang der Linie 2-2 in Fig. 1 laufenden
Teilschnitt einer Verbindung zwischen einer Gitterstange und dem Blendrahmen und
einer Verbindung zwischen den Sprossen und den Gitterstangen; Fig. 3 zeigt einen
Querschnitt durch die in Fig. 2 gezeigten Verbindungen entlang der Linie 3-3.
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Das Fenster gemäß Fig. 1 ist mit einem vorzugsweise aus Stahlprofilen
bestehenden Blendrahmen 1 versehen, der in einer Wand oder Decke (in der Zeichnung
nicht dargestellt) fest angebracht ist und einen inneren Flügelrahmen 2 umschließt.
Der äußere Rahmen 1 ist fest in der Wand oder Decke verankert und hat in diesem
Ausführungsbeispiel quadratischen und hohlen Querschnitt, während der innere Rahmen
2 rechteckigen und hohlen Querschnitt hat. Die eine Kurzseite des Querschnittes
des inneren Rahmens 2 ist gegen die der Wand abgewendete Seite des äußeren Rahmens
angeordnet und etwas von der durch das Fenster laufenden Mittelebene des äußeren
Rahmens 1 versetzt. Diese Mittelebene läuft - von der dem Verwahrungsraum abgewendeten
Längsseite gesehen - parallel mit den zwischen dem Blendrahmen 1 und gegen den Flügelrahmen
2 angeordneten Fensterscheiben 3. Ein aus vorzugsweise massivem Stahl mit rechteckigem
Querschnitt gefertigter Gitterflügel 4 ist auf der dem Verwahrungsraum abgewendeten
Seite des Fensters mit .seiner einen Längsseite dem Fenster zugewendet, so daß sich
die Fensterscheiben zwischen dem Rahmen 2 und dem Gitterflügel 4 befinden. Das Fenster
ist mit sich kreuzenden Sprossen 5 versehen, die mit dem Flügelrahmen vier Fensterscheiben
3 umschließen. Diese Sprossen 5 sind im wesentlichen in Übereinstimmung mit dem
Flügelrahmen 2 und dem Gitterflügel 4 und mit gleichen Sektionen 2' und 4' angeordnet.
Das Abdichten zwischen den vier Fensterscheiben 3 und dem Rahmen 2 und dem Flügel
4 sowie zwischen der Verglasung und den beiden Teilen 2' und 4' in den Sprossen
5 geschieht zweckmäßig nicht mit üblichem Fensterkitt, sondern vorzugsweise mit
Blei oder einer Spezialpappe geeigneter
Härte. Diese Dichtung muß
einerseits genügend hart sein, um Versuchen, spitze Gegenstände zwischen den Rahmen
2 bzw. Sprossenteil 2' und das Fensterglas einzutreiben, widerstehen zu können,
und muß andererseits ausreichend weich sein, so daß das Glas beim Einsetzen im Fenster
nicht springt. Das Zusammenfügen des Rahmens 2 und des Gitterflügels 4 wie auch
der Sprossenteile 2' und 4' um die Fensterscheiben kann zweckmäßig durch Verschraubung
auf der nach außen gewendeten Seite des Verwahrungsraumes außerhalb der Außenkanten
der Fensterscheiben erfolgen. Am äußeren Rahmen 1 ist zu diesem Zweck ein gewisser
Abstand (Fig. 3) zwischen dem inneren Rahmen 2 und dem Flügel 4 gelassen, und auch
zwischen den Sprossenteilen 2' und 4' ist in der Mitte der Sprossen ein Zwischenraum
zwischen den Fensterscheiben angeordnet, so daß die Glasscheiben dort etwas voneinander
versetzt sind. Parallel mit den Fensterscheiben sind Stahlstangen 6, 7, vorzugsweise
aus einer Speziallegierung mit massivem oder hohlem Querschnitt, durch den Blendrahmen
1, den inneren Rahmen 2 und durch die Sprossenteile 2' derart angeordnet, daß die
eine Stange 6 durch die horizontalen Sprossen in Fig. 1 hindurchgeht und die andere
Stange in zwei Teilen rechtwinklig zur ersteren Stange angeordnet ist. Diese Anordnung
mit den sich durch die Sprossen und Rahmenteile erstreckenden Stangen 6, 7 ist derart
ausgebildet, daß die Stangen sowohl in den Rahmenteilen als auch in den Sprossen
drehbar gelagert sind, so daß sie sich beim Versuch, sie zu bearbeiten, drehen und
somit jeden Versuch ihres Durchsägens oder Durchfeilens zuverlässig verhindern.
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In vorstehendem Ausführungsbeispiel hat das Fenster vier Fensterscheiben.
Die Anzahl der Scheiben und ihre Größe lassen sich jedoch durch eine beliebige Anzahl
Sprossen je nach vorliegenden Sicherheitsforderungen und Lichtverhältnissen variieren.
Ferner wurde nur eine der dargestellten, sich überkreuzenden Stangen 6, 7 so angeordnet,
daß sie auf Grund der dabei gewählten Stangen- oder Rohrdimension durch die Mitte
des Fensters geht. Die Stahlstangen lassen sich aber selbstverständlich auch so
anordnen, daß sie ohne Unterbrechung im Kreuzungspunkt aneinander vorbeiführen.
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Ferner sind in den Zeichnungen weder der in den meisten Fällen vorzugsweise
verwendete, zu öffnende, verglaste äußere Fensterflügel noch die zum Innern des
Verwahrungsraumes zu öffnenden Lüftungsklappen seitlich des Rahmens dargestellt.
In den Fällen, in denen sich ein äußerer verglaster Fensterflügel aus Wärmeisolierungsgründen
als notwendig erweist, hat der Blendrahmen im Gegensatz zu dem in vorstehendem Ausführungsbeispiel
beschriebenen vorzugsweise rechteckigen Querschnitt, so daß er die Gitterstangen,
die innere Fensterverglasung, den Gitterrahmen, den Luftzwischenraum und auch den
äußeren Fensterflügel aufnehmen kann.
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In vielen Fällen kann es zweckmäßig sein, an Stelle der gemäß vorstehender
Beschreibung für den Blendrahmen verwendeten Vierkantprofile Stahlrohre zu verwenden,
wobei sich zwischen den Rohren und der Wand oder Decke und zwischen den gegeneinander
anliegenden, nicht zusammengeschweißten Rohren eine wärmeisolierende Zwischenlage
anbringen läßt und die Rohre gegebenenfalls mit wärmeisolierender Einlage versehen
werden können. In den Fällen, in denen der Rahmen aus zwei parallel gegeneinander
anliegenden, gegebenenfalls zusammengeschweißten Rohren gefertigt ist, sind die
Gitterstangen zweckmäßig so angeordnet, daß sie nur durch die der inneren Fensterverglasung
nahegelegenen Rohre hindurchgehen.