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Bogenzuführung für eine Druckmaschine Die Erfindung betrifft eine
Bogenzuführvorrichtung für eine Druckmaschine, durch die die zu bedruckenden Bogen
oder Umschläge in gestapelter Form mit Hilfe eines endlosen Bandförderers einer
selbsttätigen Abziehvorrichtung zugeführt werden.
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Es sind bereits waagerechte und senkrechte Führungen bekannt, über
welche gestapelte Bogen oder Umschläge zur Abziehvorrichtung gelangen. Bei senkrechten
Anordnungen wird das Abnehmen des jeweils untersten Bogens des Stapels durch das
auf diesem Bogen lastende Stapelgewicht gewährleistet.
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Bei senkrechten Zuführungen, die sich vor allem für kleinere Maschinen
eignen, ist jedoch die Stapelhöhe beschränkt, da es einerseits Schwierigkeiten bereiten
würde, Stapel von sehr großer Länge in eine senkrechte Führung einzusetzen, und
andererseits das größere Gewicht eines auf der Abziehvonichtung ruhenden langen
Stapels den Abziehvorgang ungünstig beeinflussen kann.
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Bei den vorzugsweise bei größeren Maschinen verwendeten waagerechten
Führungsanordnungen, an deren Enden die Abziehwalze angeordnet ist, ist diese zwar
vom Stapelgewicht entlastet, steht aber unter dem vollen Vorschubdruck des Zubringerförderers.
Bei sehr großen Stapellängen haben die waagerechten Führungen eine so große Länge,
daß die am Druckwerk stehende Bedienungsperson während des Betriebs der Maschine
nicht in der Lage ist, die den üblichen langgestreckten Kartons entnommenenUmschläge
oder Bogen an den äußeren Enden der Führungsbahn anzusetzen, ohne daß sie dabei
ihren Standort verläßt. Die Bedienungsperson kann daher nicht eine ordnungsgemäße
Kontrolle des Druckvorgangs und das Abnehmen der fertigen Drucksachen am Druckende
der Maschine und gleichzeitig das Einsetzen von zu bedruckenden Bogen oder Umschlägen
vornehmen, so daß insbesondere bei schnell laufenden Maschinen mit großem Durchsatz
zwei Personen zur Bedienung der Maschinen erforderlich sind.
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Erfindungsgemäß gelingt es, bei Maschinen der eingangs erwähnten
Bauart mit einer einzigen Bedienungsperson auszukommen, indem man eine Stapelzuführung
verwendet, die aus drei Abschnitten besteht, nämlich einem der Abzieheinrichtung
benachbarten, einen Teil des Stapels aufnehmenden, im wesentlichen senkrechten Abschnitt,
einem geradlinigen etwa waagerecht verlaufenden zweiten Abschnitt, der in Reichweite
der an der Entnahmeeinrichtung stehenden Bedienungsperson angeordnet ist, und einem
gekrümmten, die beiden anderen Abschnitte verbindenden dritten Abschnitt. Diese
Anordnung hat neben dem Vorteil, daß ohne Änderung der Stapellänge die Baulänge
der Maschine so weit verringert werden kann, daß das freie Ende der Führung in Reichweite
der Bedienungsperson liegt, den weiteren Vorteil, daß der senkrechte Teil der Führung
kurzgehalten werden kann, so daß die Abzugsvorrichtung von dem Gewicht eines langen,
senkrechten Stapels bzw. von dem direktenVorschubdruck der Fördervorrichtung entlastet
ist.
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Vorzugsweise ist dabei die Anordnung so getroffen, daß die äußeren
Kanten der Umschläge in dem gebogenen Abschnitt in Berührung mit einem beweglich
angeordneten Fühler sind, durch welchen, ohne daß ein Druck auf die auf dem Abzugszylinder
aufliegenden Teile der Umschläge ausgeübt wird, der Vorlauf der Umschläge angehalten
wird, wenn sich die äußere Umrißform des den gebogenen Abschnitt durchlaufenden
Umschlagstapels ändert, wobei der geradlinige zweite Abschnitt der Stapelführung
parallel zu der Entnahmeeinrichtung verlaufen kann.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem
folgenden Teil der Beschreibung, in welchem ein Ausführungsbeispiel an Hand von
Zeichnungen dargestellt ist. Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht einer Druckpresse,
Fig. 2 und 2 A Grundrisse der Umschlagszustellvorrichtung, Fig. 3 einen Teilaufriß
der Zustellvorrichtung an der Ausgangsseite der Druckpresse, Fig. 4 einen Vertikalschnitt
des Mechanismus zum Abziehen der Umschläge von einem Stapel, Fig. 5 eine Seitenansicht
zu Fig. 4,
Fig. 6 eine schaubildliche Ansicht der Teile des Mechanismus
zum schrittweisen Zustellen, Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie 7-7 in Fig. 4,
Fig. 8 eine Detailausführung des - Antriebes des Mechanismus nach Fig. 6, Fig. 9
einen Teilaufriß zu'Fig. 8 und -Fig. 10 eine schaubildliche Ansicht der Steuerteile.
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Die dargestellte Druckpresse weist einen Sockel 2 auf, der einen
Druckmechanismus 3 und einen Zustellmechanismus 4 trägt. Letzterer dient zum Abziehen
der zu bedruckenden Bogen, z. B. Umschläge, von einem Stapel und um sie nach Durchgang
durch den Druckmechanismus auf einen Abgabetisch 5 abzugeben. Der Zustellmechanismus
weist Mittel auf, um die bedruckten Umschläge stapelweise derart zu halten, daß
die vordere Kante des unteren Umschlages in Kontakt mit dem Umfang eines Abzugszylinders
6 ist. Dieser Abzugszylinder 6 ist mit Öffnungen 7 versehen, durch welche Luft angesogen
wird, derart, daß die Umschläge mitgenommen und durch eine Führung 8 bis auf zwei
parallel und im Abstand voneinander angeordnete Schienen 9 gelangen, welche Schienen
9 sich zwischen dem unteren Teil des Zylinders 6 und dem Druckmechanismus 3 erstrecken.
Die obere Kante der Schienen 9 dient als Träger der Umschläge, wenn der Sog durch
die Öffnungen 7 abgestellt wird. Dies geschieht im wesentlichen in dem Moment, in
welchem der Umschlag in Kontakt mit einer Anpreßwelle 10 kommt, die mit dem Zylinder
6 in Wirkungsverbindung steht, um die Umschläge längs der Schienen 9 zu bewegen,
und zwar in eine Lage, in welcher die hintere Kante des Umschlages in Kontakt mit
Stiften 11 einer Transportkettei2 steht. Diese Ketten 12 dienen zum Transport der
Umschläge längs der Schienen 9, bis sie zwischen zwei Anpreßrollen 13 gelangen,
die die Umschläge von den Ketten 12 abnehmen und sie weitertransportieren. Die Ketten
12 sind zwischen Rädern 14, 15 gespannt, so daß ihre obere Bahn neben den Schienen
9 liegt. Die Räder 14, 15 sind auf Wellen 16, 17 befestigt. Erstere ist von einem
Motor über eine Übertragskette 13 angetrieben. Diese Ubertragung könnte auch durch
andere Mittel verwirklicht werden, vorausgesetzt, daß die Transportketten 12 die
Umschläge kontinuierlich und im Synchronismus mit dem Druckmechanismus 3 transportieren.
Der Abzugszylinder 6 ist ähnlich über eine Kette 19 angetrieben, die über ein auf
der Welle 21 dieses Zylinders befestigtes Rad läuft.
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Während der Umschlag längs der Schienen 9 bewegt wird, werden seine
Seitenkanten zwischen Führungen 22 (Fig.4) gehalten. Somit wird der Umschlag seitlich
in die richtige Richtung in bezug auf die Druckplatte geführt. Das zeitliche Verhältnis
zwischen dem Transport der Umschläge und der Druckplatte wird durch die Lage der
Stifte 11 bestimmt.
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Eine Bürste 24 liegt auf den Umschlägen und sichert diese im Kontakt
mit den Stiften 11. Wenn der Umschlag die Rollen 13 verläßt, so wird er auf der
anderen Seite der Druckzylinder von Rollen 25 erfaßt, die mit dem Druckzylinder26
in Wirkungsverbindung stehen. Diese Rollen 25 halten den Umschlag in Kontakt mit
dem Druckzylinder 26, so daß der Umschlag weitertransportiert wird, bis er auf Transportriemen
27 fällt. Diese sind derart angeordnet, daß ihre obere Bahn längs des Tisches 5
verläuft und somit die Umschläge bis zu einem schräg ange-
ordneten Anschlag28 führen.
Die Umschläge folgen einander in einem kleinen Abstand, bis sie auf die Transportriemen
27 gelangen. Diese sind mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die derart auf diejenige
der Zylinder 23, 26 abgestimmt ist, daß sich die Umschläge während des Transports
zum Anschlag 28 überlappen. Somit gleiten die Umschläge gegeneinander, während der
erste Umschlag längs des Anschlages 28 gleitet. Die Bedienungsperson, die neben
dem Tisch 5 steht, kann die Umschläge paketweise abnehmen und sie in die leeren
Schachteln einlegen, von welchen sie unbedruckt herausgenommen wurden.
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Um die richtige Anzahl Umschläge pro Schachtel zu bestimmen, ist
ein Arm 29 vorgesehen, der z. B. jeweils nach hundert Umdrehungen des Druckzylinders
angetrieben wird und der jeden hundertsten Umschlag aus der Reihe verstellt. Die
Bedienungsperson braucht dann lediglich die zwischen zwei verlegten Umschlägen liegenden
Umschläge zu nehmen und sie in eine Schachtel zu placieren. Dieser Vorgang wird
wiederholt, bis sich die richtige Anzahl Umschläge in jeder Schachtel befindet.
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Neben dem Füllen der Schachteln mit bedruckten Umschlägen muß die
Bedienungsperson neue, unbedruckte Umschläge jeweils in den Stapel legen. Die Bedienungsperson
muß sich in bezug auf den Stapel hin- und herbewegen. Es ist daher eine Zustellvorrichtung
30 vorgesehen, die das Behandeln der Umschläge, während sie bei dem Tisch 5 steht,
erleichtert. Diese Zustellvorrichtung30 weist einen oberen Tisch 31 auf, auf welchen
die unbedruckten Umschläge gelegt und zum Stapel in nachstehend beschriebener Weise
transportiert werden.
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Der Tisch 31 weist zwei Balken 32, 33 auf, die an einem Ende über
dem Abgabeende der Druckpresse getragen sind. Diese Balken 32, 33 erstrecken sich
bis kurz vor den Abzugszylinder 6. Sie sind mit nach unten gebogenen Armen 34, 35
verbunden, deren Ende 36 an seitlichen Elementen 37, 38 des den Zyliner 6 tragenden
Rahmens mittels Schrauben 39 befestigt sind.
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Die anderen Enden der Balken 32, 33 sind durch eine Strebe 40 verbunden
und durch Arme 41, 42 getragen, an welchen sie über Befestigungsmittel 43 schwenkbar
angebracht sind. Das untere Ende der Arme 41, 42 ist umgebogen und ist bei 44 unter
dem Tisch 5 an Armen 45 schwenkbar befestigt. Diese Arme 45 sind an einer Welle
46 befestigt, die in den Trägern 47 des Tisches 5 drehbar gelagert ist. Die Lage
der Arme 45 kann mittels einer Platte 48 eingestellt werden, die am Ende der Welle
46 befestigt ist und mittels eines Bolzens 49 gegen einen der Träger 47 geklemmt
werden kann. Der Bolzen 49 erstreckt sich durch einen bogenförmigen Schlitz 50 der
Platte 48. Er wird in einer Lage festgezogen, die der richtigen Höhe des Tisches
31 für die Bedienungsperson entspricht. Die Balken 32, 33 tragen einen Schlitten
51, der hin und her von der Strebe 40 bis zum Anschluß der anderen Enden der Balken
32, 33 mit den Armen 34, 35 beweglich ist. Die Verbindung der Elemente37,38 mit
den unteren Enden der Arme 34, 35 erfolgt über Lappen 52, 53, die starr an den Enden
der Balken 32, 33 angebracht sind. Diese Lappen weisen Augen auf, die mittels der
Bolzen 54 an den Armen 34, 35 befestigt sind.
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Unter dem äußeren Ende des oberen Tisches ist ein Bügel 55 in bezug
auf die Strebe 40 mittels
Schrauben 56 einstellbar befestigt, welcher
Bügel 55 eine Welle 57 trägt. Die Enden dieser Welle 57 sind in den Armen 58, 59
des Bügels 55 frei drehbar gelagert. Die Welle 57 trägt zwei Scheiben 60, die mit
entsprechenden Scheiben 61 in Wirkungsverbindung stehen und endlose Riemen 62,63
tragen. Das obere Trum 64 dieser Riemen 62, 63 befindet sich längs der Oberfläche
des Tisches 31. Die Scheiben 61 sind auf einer Welle 65 befestigt, deren Enden in
Lagern 66 der Lappen 52, 53 (Fig. 7) gelagert sind.
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Wenn die unbedruckten Umschläge auf den Tisch derart gelegt werden,
daß ihre Kanten in Kontakt mit dem Trum 64 stehen, so werden sie längs des Tisches
in Richtung des Abzugszylinders 6 bewegt.
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Um die Umschläge zu führen, weist der Tisch 31 seitliche Führungen
67, 68 auf. Diese bestehen aus Winkeleisen, deren eine Flanke aufrecht angeordnet
ist und mit den Umschlägen in Kontakt steht, während die andere Flanke nach außen
gerichtet ist und zwei Lenkerpaare 69, 70 bzw. 71, 72 trägt. Diese Lenker sind schwenkbar
auf Bolzen 73 gelagert, welche Bolzen 73 an den Balken 32, 33 befestigt sind.
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Die anderen Enden der Lenker sind mittels Bolzen 74 an der nach außen
gerichteten Flanke der Führung 67, 68 befestigt, welche Bolzen 44 sich durch diese
Flanke und durch das Ende des jeweiligen Lenkers erstreckt (Fig. 3). Um die Führungen
67, 68 in einer eingestellten Lage in bezug auf die Umschläge tragen die Bolzen74
Schraubenfedern75, die die Oberfläche der Führungen gegen Unterlagsscheiben76 anpressen,
die an Muttern77 anliegen.
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Dadurch entsteht eine genügende Reibung zwischen der Flanke und dem
Lenker, um die Führung in eingestellter Lage zu halten. Die Führung 68 erstreckt
sich über die gesamte Länge des Tisches 51 und bildet einen Anschlag, wenn die Bedienungsperson
die Umschläge auf die Transportriemen legt, so daß die Umschläge automatisch zentriert
sind. Die Führung 67 ist etwas kürzer (Fig. 2) und beginnt nach der Standstelle
der Bedienungsperson, dadurch können die Umschläge leichter auf die Riemen gestellt
werden. Am Ende des Tisches gelangen die unbedruckten Umschläge auf Träger 78, 78',
die nach unten gebogen sind.
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Auf den seitlichen Elementen 37, 38 der Druckpresse ist ein horizontaler
Rahmen 80 vorgesehen, auf welchem die Beine 81 der Träger 78, 78' ruhen.
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Diese Beine 81 sind geschlitzt und mittels Bolzen 82 an dem Rahmen
80 befestigt, welche Bolzen 82 sich durch die Schlitze und den Rahmen erstrecken.
Diese Beine wB1 sind, wie nachstehend beschrieben, an Einstellführungen 83 befestigt.
Die oberen Enden der Träger 78, 78' weisen Lappen 84 auf, die sich längs des oberen
Trums der Riemen erstrecken und dadurch den Übergang der Umschläge auf die Träger
erleichtern. DieFührungen83 sind ebenfalls gebogen, um mit dem Träger mitwirken
und die Umschläge dazwischengelangen lassen zu können. Diese Führungen 83 sind von
einem Querbalken 85 getragen, dessen Enden an den den Abzugszylinder 6 tragenden
Elementen 37, 38 befestigt sind. Die hinteren Kanten der Umschläge sind von nach
unten gerichteten Fingern79 getragen, die in Vertikalrichtung auf den Führungen
78, 78' einstellbar sind (Fig. 4).
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Um die Bewegung der Umschläge nach unten und das Zurückhalten des
Stapels, während ein Umschlag vom Abzugszylinder abgezogen wird, zu erleichtern,
trägt der Balken 85 einen Bügel 86, an welchem ein
Steuerelement 87 angebracht ist.
Dieses SteuereIement 87 trägt einen Gummistreifen 88, dessen Ende 89 nach unten
und nach hinten gebogen ist und mit dem Abzugszylinder 6 in Kontakt steht. Der Bügel
86 weist seitliche Lappen 90 auf, durch welche eine Einstellschraube91 gehalten
ist, welche Einstellschraube91 durch das Steuerelement 87 derart geführt ist, daß
die Krümmung des Endes 89 und sein Anpreßdruck gegen den Abzugszylinder 6 eingestellt
werden kann, um den Abzug eines einzigen Anschlages beim Zurückhalten des Stapels
durch die gebogenen Träger und die gebogenen Führungen gewährieistet wird.
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Um der Wirkung des Gewichtes des Stapels auf die unteren Umschläge
entgegen zu wirken, trägt der Rahmen 80 ein Winkeleisen 94, das auf diesem Rahmen
einstellbar angeordnet ist und einenArm95 aufweist. Letzterer hat ein freies Ende
96, das sich zwischen den Umschlägen erstreckt (Fig. 4) und somit die über ihm liegenden
Umschläge stützt. Der Arm 95 kann mittels einer Schraube 97 eingestellt werden,
die im Winkeleisen 94 aufgeschraubt ist und gegen diesen Arm 95 anliegt. Arme 99
sind an dem Balken 85 schwenkbar gelagert und tragen einen Querbalken 100. Auf diesem
sind gebogene Führungen 101 einstellbar befestigt, die mit demAbzugszylinder 6 in
Wirkungsverbindung stehen und die obenerwähnte Führung 8 bilden. Vertikal angeordnete
Stangen 102, 103 (Fig. 1) halten die Umschläge in seitlicher Richtung. Diese Stangen
102, 103 sind im Rahmen 80 befestigt.
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Um ein regelmäßiges Zuführen der Umschläge zu gewährleisten, während
sie vom horizontalen Tisch zum Abzugszylinder wandern, trägt der Tisch 51 Mittel
104', die die Umschläge leicht heben. Diese Mittel verursachen eine gewisse Lockerung
der Umschläge, so daß sie sich besser der Krümmung der gebogenen Führungen anpassen.
Ferner sind Mittel vorgesehen, um einen nachgiebigen Druck auf die Seitenkanten
der Umschläge auszuüben, so daß sie besser in dem Stapel bleiben. Dieser Druck ist
jedoch nachgiebig genug, um gewisse seitliche Verschiebungen beim Übergang durch
die gebogenen Führungen zuzulassen.
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Über den Armen 34, 35 sind seitliche, aufrechte Platten 104, 105
vorgesehen, die sich höher als die Umschläge erstrecken und eine Querstange 106
tragen, die mittels Schrauben 107 befestigt ist. In der Mitte dieser Stange 106
ist zwischen zwei Bünden 108 eine Hülse 109 frei drehbar gelagert. An dieser Hülse
109 ist ein nachgiebiges, gebogenes Band 110 befestigt, dessen unteres Ende in Übereinstimmung
mit dem Steuerelement 87 steht (Fig. 2 und 4). Nachgiebige Verlängerungenlll, 112,
die an den Führungen 67, 68 befestigt sind, üben einen seitlichen Druck auf die
Umschläge aus.
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Da der Abzug der Umschläge schrittweise erfolgen muß, werden die
Transportriemen 62, 63 ebenfalls schrittweise angetrieben. Gleichzeitig wird gewisser
Druck auf den gebogenen Umschlägestapel ausgeübt, so daß die Umschläge in Kontakt
mit dem Abzugszylinder bleiben. Dies erfolgt über den Antrieb der Welle 65.
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Diese Welle 65 trägt ein Klinkenrad 113 mit Umfangszähnen 114. Eine
Schwenkplatte 115 ist zwischen dem Klinkenrad 113 und dem Balken 33 auf der Welle
65 schwenkbar gelagert. Diese Schwenkplatte 115 weist einen ersten Lappen 116 auf,
an
welchem eine Klinke 117 (Fig. 5 und 6) befestigt ist.
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Diese Klinke 117 ist schwenkbar auf einem an dem Lappen 116 angebrachten
Bolzen 118 gelagert. Der zweite Lappen 119 der Schwenkplatte 115 ist bei 120 mit
einem Lenker 121 verbunden. Das andere Ende des Lenkers 121 ist bei 122 an dem Arm
123 eines zweiarmigen Hebels 124 angelenkt. Der andere Arm 125 des Hebels 124 ist
über eine Stange 126 mit dem Hebel 127 eines Antriebsmechanismus (Fig. 4, 5, 8 bis
10), der auf dem Element37 des Preßrahmens unter dem Abzugszylinder 6 angeordnet
ist, derart, daß er selber von der Welle 115 der Ketten 12 angetrieben wird. Der
Hebel 127 ist bei 128 an dem Rahmen schwenkbar gelagert, während sein freies Ende
mittels eines Bolzens 129 an dem unteren Ende der Stange 126 angelenkt ist (Fig.
5 und 9). Der Hebel 127 weist eine Rolle 130 auf, die drehbar auf einem sich seitlich
erstreckenden Zapfen 131 gelagert ist (Fig. 10).
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Eine Nockenscheibe 133 ist drehbar auf einem Zapfen 132 gelagert,
der über der Rolle 130 an dem Rahmen befestigt ist. Ein Zahnrad 134 ist an der Nockenscheibe
133 befestigt. Die Rolle 130 ist stets mit der Nockenscheibe 133 dank einer Feder
135 gehalten, deren eines Ende an einem Stift 136 des Hebels 127 und deren anderes
Ende an einem Lappen 137 befestigt ist. Dieser Lappen 137 ist an dem Rahmen über
dem Zahnrad 134 angebracht (Fig. 5).
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Ferner ist im Rahmen eine Welle 138 gelagert, auf welcher ein Ritzel
139 vorgesehen ist, das mit dem Zahnrad 134 kämmt. An diesem Ritzel 139 ist ein
Kettenrad 140 befestigt, über welches eine Kette 142 verläuft, die anderseits über
ein auf der Welle 15 befestigtes Kettenrad 141 verläuft.
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Somit ist es klar, daß die Nockenscheibe 133 in Synchronismus mit
den Transportketten 12 angetrieben wird und daß der Hebel 127 entsprechend über
die Rolle 130 verschwenkt wird. Diese Schwenkbewegung wird über die Stange 126,
den Arm 124 und den Lenker 121 auf die Schwenkplatte 115 übertragen, so daß bei
Spannung der Feder 135 die Klinke 117 das Klinkenrad 113 mitnimmt und somit die
Riemen 62, 63 um einen Schritt weiterschaltet.
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Bei einer weiteren Verdrehung der Nockenscheibe 132 bringt die Feder
135 den Hebel 127 in seine ursprüngliche Lage, so daß die Klinke 117 ebenfalls in
ihre ursprüngliche Lage gelangt, d. h., daß sie den nächsten Zahn 114 untergreift.
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Wenn somit die Umschläge vom Abzugszylinder 6 abgezogen werden, so
wird eine entsprechende Zufuhrbewegung dem Umschlägestapel erteilt. Dadurch werden
immer wieder Umschläge dem gebogenen Teil des Stapels zugeführt.
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Um die Bewegung der Umschläge derart steuern zu können, daß der gewünschte
Druck auf dem Teil des Stapels unmittelbar über dem Abzugszylinder 6 erhalten bleibt,
sind Mittel vorgesehen, um die schrittweise Bewegung derUmschläge anzulassen und
abzustellen. Eine Welle 144 ist in der Platte 104 gelagert und trägt einen Arm 145,
der über die Stange 106 gebogen ist und dessen Ende mit einer Rolle 146 versehen
ist, welche mit den Umschlägen in Kontakt steht. An dem einen Ende der Welle 144
ist außerhalb der Platte 104 ein sektorförmiger Hebel 147 befestigt, dessen Umfang
eine Skala 148 aufweist. Ferner ist zwischen der Platte 104 und dem Hebe1147 ein
zweiter Hebel 149 auf der Welle 144 befestigt, der sich über den Umfang des
Hebels
147 hinaus erstreckt und eine Spitze 150 aufweist, die vor der Skala 148 spielt.
Der Hebel 149 ist einstellbar an dem Hebe1147 befestigt. Zu diesem Zweck dient eine
Einstellschraube 151, die sich durch einen bogenförmigen Schlitz 153 des Hebels
147 und durch ein Gewindeloch des Hebels 149 erstreckt.
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Beim Zusammenziehen der Schraube 151 wird eine Scheibe 154 gegen die
Außenseite des Hebels 147 und der Hebel 149 gegen die Innenseite des Hebels 147
geklemmt.
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Wenn die Hebel 147, 149 in Bezug aufeinander ein- und festgestellt
worden sind, so wirken sie als ein Ganzes, wenn die Rolle 146 auf und ab von den
Unregelmäßigkeiten der Abrundung des Stapels bewegt wird. Der Hebe1149 trägt an
seinem Ende einen Lappen 155, der in Kontakt mit der Rolle 156 des Betätigungsarmes
157 eines Mikroschalters 158 steht.
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Letzterer ist an der Platte 104 derart befestigt, daß der Hebe1149
den Arm 147 nach unten verschwenkt, wenn die Umschläge den Führungen 78, 78' folgen.
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Wenn jedoch die Umschläge zu schnell zugeführt werden, so wird der
Stapel einen Druck gegen das BandllO ausüben, wodurch die Rolle 146 nach oben bewegt
wird. Infolgedessen wird die Welle 144 verdreht und mit ihr der Hebel 149 verschwenkt,
so daß der Lappen 155 nicht mehr mit der Rolle 156 in Kontakt steht. Der Mikroschalter
158 ist in einem Stromkreis mit einem Elektromagneten 159 geschaltet, der auf einem
Träger 160 angebracht ist, welcherTrägerl60 an dem Rahmen unter dem Hebel 127 befestigt
ist (Fig. 5, 8 und 9). Der Anker 161 des Elektromagneten 159 ist mittels eines Stiftes
162 mit einem Arm 163 verbunden, der frei drehbar auf einer Welle 164 gelagert ist.
Diese Welle 164 ist an dem Träger 160 befestigt und trägt eine Lasche 165, die mittels
Greiffinger 163' mit dem Arm 163 verbunden ist. Diese Greiffinger des Armes 163
und der Lasche 165 stehen in Kontakt, wenn die Lasche 165 von einer Feder 168 im
Uhrzeigerdrehsinn belastet ist (Fig. 8 und 9). Die Lasche 165 weist ferner einen
Haken 166 auf, der über einen Stift 167 mit dem Hebel 127 in Kontakt stehen und
denselben zurückhalten kann. Die Lasche 165 ist normalerweise durch das Gewicht
des Ankers 161 des Elektromagneten 159 zurückgehalten, so daß der Hebel 127 unbehindert
die schrittweise Bewegung der Umschläge steuern kann. Wird jedoch der Arm 145 gehoben,
dann wird die Rolle des Mikroschalters 158 freigegeben, und der Elektromagnet 159
schließt einen Stromkreis. Dadurch wird der Anker 161 gehoben, so daß derHebell63
verschwenkt wird. Über die Greiffinger 163' wird ebenfalls die Lasche 165 im Gegenuhrzeigerdrehsinn
(Fig. 9) verschwenkt, und sie hält den Stift167 zurück. Die Feder168 ist an einem
Ende an dem Arm 163 und an ihrem anderen Ende an einer Schraube 169 des Hinterteiles
170 der Lasche 165 befestigt. Wenn sich der Hebel 127 nach aufwärts bewegt, kann
der Haken 166 den Stift 167 vorbeilassen, wenn aber der Hebel 127 sich nach unten
bewegt, so gleitet der Stift 167 gegen die schräge Fläche der Lasche 165 und verschwenkt
sie genügend, um unter den Haken 166 zu gelangen.
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Diese Bewegung ist dank dem freien Eingriff der Greiffinger 163' möglich.
Sobald der Stift 167 unter den Haken 166 gelangt ist, verursacht die Feder 168 ein
Einschnappen der Lasche 165, so daß der Hebel 127 so lange unten gehalten wird,
bis der Mikroschalter wieder betätigt wird. Die Welle 65 weist
zweckmäßig
ein Handrad 171 auf, so daß die Transportriemen auch von Hand unabhängigvomAntriebsmechanismus
verstellt werden können. Es ist somit möglich, ganz genaue Einstellungen zu erreichen.
Ein Gegengewicht ist derart angeordnet, daß eine rückwärtige Bewegung der Umschläge
unmöglich wird.
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Die beschriebene Druckpresse funktioniert wie folgt: Zunächst muß
der Stapel zwischen dem Abzugszylinder 6 und dem oberen Tisch gebildet werden.
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Zu diesem Zweck wird das Band 110 entfernt und hinter der Welle 106
zurückverschwenkt. Der Arm 145 wird ebenfalls zurückverschwenkt, so daß der Raum
zwischen den Verlängerungenlll, 112 und Führungen 67, 68 frei wird. Die Umschläge
können somit leicht eingesetzt und eingestellt werden. Die Führungen 78,78' sind
dann genau auf dem Rahmen 80 entsprechend der Größe der Umschläge eingestellt. Die
Führungen 67, 68 ihrerseits werden auch entsprechend der Breite der Umschläge eingestellt
Dies erfolgt leicht durch Verstellen des sie tragenden Lenkers, wodurch audi derParallelismus
dieser Führungen gewährleistet wird. Nach diesen Einstellungen werden die Umschläge
zwischen den Verlängerungen 111, 112 eingesetzt und nach unten in den Raum zwischen
den Führungen 83, 78, 78' bewegt, bis die Oberfläche des ersten Umschlages in Kontakt
mit dem Abzugszylinder 6 kommt. Eine Seite des Umschlages liegt auf dem Zylinder
6, die andere auf der Stütze 79 (Fig. 4). Der Finger 96 wird dèrart eingestellt,
daß er den durch den Stapel ausgeübten Druck aufnimmt. Der Stapel wird weitergebildet,
bis über die Riemen 62, 63 und dem Ende der Führungen 67. Das Band 110 ist dann
wieder auf den Stapel gelegt, derart, daß es auf die Abrundung des Stapels einwirkt
und die Umschläge nachgiebig zwischen den Führungen 78, 78' hält. Der Arm 145 wird
ebenfalls wieder so verschwenkt, daß die Rolle 146 über dem Stapel liegt. Die Bewegungen
des Stapelrückens werden somit der Rolle 146 übertragen und über diese Rolle, den
Arm 145 und den Arm 149 dem Mikroschalter 158. Die Schraube 151 wird aber vorher
gelöst, und die Arme 147, 149 werden in Bezug aufeinander derart eingestellt, daß
bei normalem Verlauf des Stapels der Arm 149 mit dem Arm des Mikroschalters in Kontakt
bleibt. Daraufhin wird die Schraube 151 wieder angezogen, wodurch die Hebel 147,
149 miteinander verbunden werden. Wenn die letzten Umschläge auf die Riemen 62,
63 gestellt worden sind, wird ein Schluß anschlag 172 auf die Riemen gelegt und
gegen die Umschläge placiert.
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Wenn die Druckpresse im Betrieb steht, so werden die Umschläge stückweise
vom Abzugszylinder 6 erfaßt und auf die Schienen 9 gelegt, wo sie von den Stiften
11 der Ketten 12 weitertransportiert werden.
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Die Umschläge sind auf den Schienen 9 sowohl in Quer- wie in Längsrichtung
genau eingestellt. Sie gelangen zwischen die Rollen 13, die sie zu den Druckzylindern
23, 26 führen. Wenn ein Umschlag die Rollen 13 verläßt, erscheint seine vordere
Seite zwischen den Druckzylindern und wird von der Rolle 25 erfaßt, die die Umschläge
bis zu den Riemen 27 transportiert. Die Umschläge wandern längs des Tisches 5 mit
einer Geschwindigkeit, die kleiner ist als diejenige, die die Umschläge auf den
Schienen 9 haben. Die Umschläge überlappen sich dann, wie in Fig. 1 dargestellt,
und können wieder in die Schachtel gelegt werden. Eine Zählung der Umschläge erfolgt
mittels
desArmes29, der jeweils nach einer bestimmten Anzahl Umschläge einen Umschlag aus
der Reihe -verstellt. Zweckmäßig wird jeder hundertste Umschlag verstellt, was günstig
ist, da gewöhnlich fünfhundert Umschläge in einer Schachtel verpackt sind.
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Wenn mindestens eine Schachtel mit bedrucktenUmschlägen gefüllt werden
muß, kann eine Schachtel von unbedruckten Umschlägen geleert werden und die Umschläge
auf die Riemen62,63 gestellt werden.
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Der Anschlag 172 ist entfernt und wieder hinter die neuen Umschläge
gelegt worden.
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Die Umschläge wandern längs des oberen Tisches und nach unten zwischen
den Führungen 78, 78'. Sie werden über den Klinkenmechanismus in Synchronismus mit
dem Antrieb des Druckmechanismus weitergeführt. Der Hebel 127 wird von der Nockenscheibe
133 angetrieben, die über das Zahnrad 134, das Ritzel 138, die Kettenräder 140,
141 und die Kette 142 von der Welle 15 der Ketten 12 angetrieben ist. Bei jeder
Umdrehung derNockenscheibel33 wird der Hebel 127 einmal nach unten verschwenkt,
um anschließend von der Feder 135 wieder in seine ursprüngliche Lage gebracht zu
werden. Die Schwenkplatte 115 wird entsprechend hin- und herbewegt und das Elinkenrad
113 über die Klinke 117 jeweils um eine Teilung verdreht. Dadurch werden die Umschläge
schrittweise zugeführt; Die Arbeit dauert so lange, wie die Bedienungsperson weiter
unbedruckte Umschläge nachführt und bedruckte Umschläge entfernt.
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Während der ganzen Arbeit braucht die Bedienungsperson ihren Standort
nicht zu wechseln, sie kann sowohl unbedruckte als auch die bedruckten Umschläge
entfernen. Sie braucht nicht mehr wie bisher von einem Ende der Druckpresse zum
andern zu gehen.
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Es kann vorkommen, daß die Zufuhr der Umschläge zu dem Abzugszylinder
zu rasch erfolgt und daß diese Zylinder die zugeführte Menge nicht verarbeiten können.
In diesem Fall müssen die Riemen 62, 63 abgestellt werden, und zwar bevor ein Durcheinander
entsteht. Dieses Abstellen erfolgt selbsttätig, weil die Abrundung des Stapels zunimmt,
so daß der Arm 145 verschwenkt und der Mikroschalter 158 betätigt wird. Dadurch
wird der Elektromagnet 159 erregt und der Anker 161 gehoben, so daß die Lasche 165
in Eingriff mit dem Stift 167 kommt, wenn die Nockenscheibe 133 den Hebel 127 nach
unten verschwenkt. Dieser Hebel 127 ist somit in seiner unteren Lage gehalten und
bleibt in dieser Lage, wenn die Nockenscheibe 133 außer Eingriff mit der Rolle 130
kommt. Die Nockenscheibe dreht sich somit weiter, bleibt aber ohne Einfluß auf den
Hebel 127. Die Umschläge werden nicht mehr nachgeführt, bis die erwähnte Abrundung
des Stapels abnimmt. Dann wird der Mikroschalter über den Hebel 149 und den Lappen
155 wieder geöffnet. Der Anker 161 zieht dann die Lasche 165 zurück, und der Stift
167 wird freigegeben. Der Hebel 127 wird dann wieder von der Nockenscheibel33 angetrieben,
da er unter der Wirkung der Feder 135 stets mit der Nockenscheibe 133 in Kontakt
bleibt. Dieser Vorgang kann sich beliebig oft wiederholen.