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Kraftantriebsvorrichtung für Flügel von Türen, insbesondere von schweren
Isoliertüren Die Erfindung betrifft eine Kraftantriebsvorrichtung für Flügel von
Türen, insbesondere von schweren Isoliertüren, deren Aufgabe es ist, Räume mit bestimmten
Innentemperaturen, z. B. Gefrier- und Kühlräume, Wärme- und Trockenkammern usw.,
dicht gegen die Außenluft abzuschließen.
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Durch eine Kraftantriebsvorrichtung zu öffnende und zu schließende
Flügel von Türen sind gegenüber den von Hand zu betätigenden Flügeln dann von Vorteil,
wenn die Türflügel sehr schwer sind oder der Türdurchgang mit Fahrzeugen, z. B.
Elektrokarren, Stapelladern usw., befahren werden soll und wenn dabei durch rasches
Öffnen und Schließen der Flügel Temperaturverluste weitgehend vermieden werden sollen.
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Das Abdichten der Türflügel gegenüber dem feststehenden Rahmen erfolgt
in bekannter Weise dadurch, daß nach dem Schließen von Hand oder durch die Kraftantriebsvorrichtung
ein bleibender Preßdruck durch Federnocken- oder Drehkrallenverschlüsse auf die
ringsum mit Dichtungen versehenen Türflügel ausgeübt wird.
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Da jedoch die bekanntgewordenen Federnocken- und Drehkrallenverschlüsse
schnäpperartig wirken, müssen diese vor dem endgültigen Schließen und dem eigentlichen
Öffnen der Türflügel beiseite gedrückt werden. Dies erfolgt beim Schließen vorzugsweise
durch die Schwungkraft, welche schwere Türflügel aufweisen, wenn sie von Hand oder
durch die Kraftantriebsvorrichtung in Bewegung gebracht worden sind.
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Um die von den Federnocken- oder Drehkrallenverschlüssen zugepreßten
Türflügel vom feststehenden Rahmen abzuheben, sind zusätzliche Vorrichtungen erforderlich,
mittels deren die großen, bis zur Überwindung des toten Punktes steigenden Federdrücke
der Verschlüsse überwunden werden können. :Meist werden hierzu beim Öffnen von Hand
Abdrückhebel, die innen und außen an den Türflügeln angeordnet sind, verwendet.
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Außerdem sind für Flügel von Fenstern mit Kraftantriebsvorrichtungen
bereits Entriegelungsvorrichtungen bekanntgeworden, durch die vor dem Öffnen des
Flügels durch die Kraftantriebsvorrichtung über ein Gestänge die Verriegelung gelöst
wird. Die Entriegelung von Hand bei Ausfall der Kraftantriebsvorrichtung erfolgt
durch eine Zugschnur.
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Bei einer bekannten Antriebsvorrichtung für einen Fahrzeugtürflügel
wird vor dem Öffnen des Flügels der Riegel durch die Kraftantriebsvorrichtung gezogen.
Bei diesem Flügel ist der Zylinder der Antriebsvorrichtung im feststehenden Rahmen
bzw. im Türflügel eingebaut.
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Bei Isoliertüren ist dies nicht möglich, da für den Einbau sowohl
im Türflügel als auch im feststehenden Rahmen ein Hohlraum vorhanden sein muß, der
die Isolierwirkung herabsetzen und beispielsweise bei Gefrierraumtürflügeln als
-Kältebrücke wirken würde. Die Folge davon wäre, daß die Zylinder infolge von Kondenswasserbildung
in kurzer Zeit vereisen und sogar einfrieren würden. Außerdem würden sich durch
das Kondenswasser an Holz- und Metalltüren innen bald Schäden zeigen.
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Bei allen bekannten kraftbetätigten Fenster- und Türflügelbewegungsvorrichtungen
werden die Flügel wohl durch die Kraftantriebsvorrichtung entriegelt, jedoch nicht
zugleich vom Rahmen abgedrückt, was beispielsweise bei Isoliertüren, die durch Federnocken-oder
Drehkrallenverschlüsse zugepreßt sind, unbedingt eforderlich ist. Ein nachträglicher
Einbau solcher in einer Ausnehmung im Flügel oder im feststehenden Rahmen angeordneten
Vorrichtungen ist kaum möglich, weil dazu der Türflügel und der feststehende Rahmen
auseinandergenommen werden müßten.
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Weiterhin können bei den bekannten Antriebsvorrichtungen selbst mit
leistungsfähigen Kraftmaschinen schwere Isoliertürflügel, die durch Federnocken-
oder Drehkrallenverschlüsse zugepreßt sind, nicht geöffnet werden, weil der wirksame
Hebelarm am Anfang der Öffnungsbewegung sehr klein ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kraftantriebsvorrichtung
für Flügel von Türen, insbesondere von schweren Isoliertüren, bei der der Flügelantrieb
zu Beginn der Öffnungsbewegung während einer Leerlaufphase zunächst auf einen Hebel
und erst dann auf den Flügel wirkt, zu schaffen, bei der der Flügel vom feststehenden
Rahmen abgedrückt wird.
Die Lösung der Aufgabe besteht nach der
Erfindung darin, daß der Hebel als Abdrückhebel ausgebildet ist, der zugleich zur
Handbetätigung dient und mit einem keilförmigen Nocken versehen ist, der in der
Leerlaufphase durch eine Rolle, die an einer mit der Antriebsvorrichtung verbundenen,
am Flügel durch wenigstens eine Rolle geführten Betätigungsstange angeordnet ist,
um den Anlenkpunkt des Abdrückhebels geschwenkt wird, wodurch der Flügel aus dem
feststehenden Rahmen gedrückt wird.
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Durch diese Vorrichtung können Türflügel, die zum Abdichten beispielsweise
mittels Federnocken- oder Drehkrallenverschlüsse gegen den feststehenden Rahmen
gepreßt werden, ohne weiteres geöffnet werden Vorteilhaft ist zum Herbeiführen des
Leerlaufs der Flügelantriebsv orrichtung in einem mittleren Führungsbeschlag am
Flügel ein Langloch angeordnet, an dem die Betätigungsstange und die mit dieser
verbundene Antriebsvorrichtung mit einem Bolzen geführt sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Vorrichtung besteht darin,
daß bei Türflügeln mit steigenden Bändern die Anlenkung der Antriebsvorrichtung,
die beispielsweise als Kolben-Zylinder-Antrieb ausgebildet ist, am feststehenden
Rahmen und am Flügel durch Lager aus elastisch nachgiebigem Werkstoff oder Kugelgelenke
in der Weise erfolgt, daß auch eine Auslenkung senkrecht zur Schwenkrichtung möglich
ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Kraftantriebsvorrichtung
nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb. 1 eine räumliche Darstellung eines
Türflügels mit der Kraftantriebsvorrichtung, Abb. 2 den Horizontalschnitt A-B durch
den in Abb. 1 dargestellten Flügel in Schließstellung, Abb.3 den in Abb.2 dargestellten
Flügel zu Beginn der öffnungsbe«#egung mit angelenktem Abdrückhebel und gerade unwirksam
gewordenen Federnocken- oder Drehkrallenverschlüssen, Abb. 4 eine Ansicht des mittleren
Führungsbeschlages, der Gabelbolzenverbindungen, eines Teils der Betätigungsstange
und der Gabel sowie der Gleitrollen in Richtung des Pfeils C in Abb. 2, teilweise
im Schnitt, Ahb. 5 eine Ansicht auf eine andere Ausführungsform für die Anlenkung
des Druckzylinders bei steigenden Türbändern in Richtung des Pfeils D in Abb. 3
und 6 eine Ansicht eines steigenden Türbandes. Ausführungsbeispiel A (Abb. 1, 2,
3 und 4) Am feststehenden Rahmen 1 ist eine Lagerkonsole 3, welche hohl ausgebildet
ist und Löcher für die biegsamen Zuleitungen aufweist, befestigt. Durch einen Lagerbolzen
4 ist ein Druckzylinder 5 einer Antriebsvorrichtung mit der Lagerkonsole 3 schwenkbar
verbunden. Die Kolbenstange 6 des Druckzylinders 5 endet in einem Gabelkopf, der
durch einen Führungsbolzen mit einem mittleren Führungsbeschlag und dem Anschlußkopf
einer Betätigungsstange 8 verhunden ist. Der am Türflügel l befestigte mittlere
Führungsbeschlag 7 weist ein Langloch auf, in welchem der Führungsbolzen, der die
beiden Stangenköpfe verbindet, gleitet. An der Betätigungsstange 8 ist an dem zum
Verschluß hin gelegenen Ende eine Gabel 9 befestigt, durch deren Schenkel ein Bolzen
gesteckt ist, der als Lagerachse für drei Rollen 10, 10a, dient. Die mittlere dieser
drei Rollen 10a weist einen kleineren Durchmesser auf als die beiden äußeren und
stützt sich auf der keilförmigen Erhöhung eines Abdrückhebels 11, die beiden äußeren,
größeren Rollen hingegen auf der Grundplatte eines äußeren Haltebeschlages 13 ab.
Der Abdrückhebel 11 weist außer der angearbeiteten keilförmigen Erhöhung an seinem
dem Handgriff gegenüberliegenden Ende eine Rolle aus Metall oder Kunststoff auf,
die bei geschlossenem Türflügel um ein geringes Maß von einem Abdrückbeschlag 14
absteht. Federnocken- oder Drehkrallenverschlüsse 21 dienen dazu, den mit Gummi-oder
Kunststoffdichtungen 20 versehenen, geschlossenen Türflügel in Verbindung mit Türbändern
15 gegen den feststehenden Rahmen zu pressen und so abzudichten.
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Zieht der Druckzylinder 5 durch die Kolbenstange 6 und die Betätigungsstange
8 die an der Gabel 9 befestigten Rollen 10, 10a so weit zurück, wie der Führungsbolzen
in dem Langloch des mittleren Führungsbeschlages 7 gleiten kann, so wird durch die
mittlere Rolle 10a und die keilförmige Erhöhung des Abdrückhebels 11 dieser an der
Griffseite hochgedrückt und geschwenkt. Dabei wird die Rolle an dem dem Handgriff
entgegengesetzten Ende des Abdrückhebels 11 gegen den Abhebebeschlag 14 gedrückt
und der Türflügel aus den Federnocken- und Drehkrallenverschlüssen und damit vom
feststehenden Rahmen gelöst. Der Führungsbolzen im mittleren Führungsbeschlag 7
hat dabei seine Endstellung im Langloch erreicht, und die sich weiterbewegende Kraftantriebsvorrichtung
zieht den Flügel auf. Ausführungsbeispiel B (Abb. 5 und 6) In manchen Fällen ist
es wegen der Abdichtung bei auf dem Boden aufstehenden Flügeln von Isoliertüren
mit bodengleicher Schwellenausführung erforderlich, den Flügel beim Öffnen hochzuheben,
um ein Streifen der Dichtungen am Boden zu vermeiden. Das Hochheben des Türflügels
erfolgt dabei in bekannter Weise durch steigende Türbänder (Abb. 6). Der Druckzylinder
5 muß die zusätzliche Hebebewegung mitmachen. Da es sich dabei um verhältnismäßig
geringfügige Auslenkungen an den Anschlußpunkten des Druckzylinder 5 handelt, wird
dieser in der Konsole 3 mittels eines Mantels aus Gummi oder biegsamem Kunststoff
und einer in diesen einvulkanisierten oder eingeklebten Metallbuchse 17 gelagert
(Abb. 5). Das aus dem Druckzylinder herausstehende Ende der Kolbenstange 6 ist als
Kugelgelenk 18 und die zugehörige Gabel 19 am mittleren Führungsbeschlag 7 als Kugelpfanne
mit Gegenmutter ausgebildet.
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Das Kugelgelenk 18 und die Gummilagerung in der Konsole 3 können auch
vertauscht werden. Weiterhin ist es möglich, entweder zwei Gummilagerungen oder
zwei Kugelgelenke anzuordnen.
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Als Antriebsvorrichtung können pneumatisch, hydraulisch, elektrisch
oder sonstwie betätigte Vorrichtungen, vorzugsweise jedoch pneumatisch oder hydraulisch
zu betätigende Kolben-Zylinder-Antriebe, außen oder innen am Türflügel und am feststehenden
Rahmen in einem günstigen Zug- und Druckwinkel zum Türflügel angeordnet sein.