DE1103686B - Kraftstoffeinspritzpumpe fuer mehrzylindrige Brennkraftmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft eine Kraftsfoffeinspritzpumpe zur Versorgung einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine aus einem einzigen Pumpenarbeitsraum über einen Verteiler, dessen bewegliches Verteilerglied zwischen dem Pumpenarbeitsraum und der die Verteilung steuernden Öffnung ein Druckventil enthält, dessen bewegliches Ventilglied bei seinem Schließhub am Ende jedes Einspritzvorgangs eine Druckentlastung in dem zur Brennkraftmaschine führenden Kraftstoffauslaßkanal herbeiführt.

Bei derartigen Einspritzpumpen treten mitunter erhebliche Streuungen innerhalb der Fördermengen der einzelnen Einspritzvorgänge der Pumpe auf. Eine wesentliche Ursache für diese Streuungen ist die unbestimmte Lage von Dampfblasen nach dem die Ent- *5 lastung des betreffenden Kraftstoffauslaßkanals herbeiführenden Schließhub des beweglichen Gliedes des Druckventils.

Zur Behebung dieser Ursache für die unerwünschten Streuungen wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß das bewegliche Ventilglied in seiner die Steueröffnung im Verteilerglied schließenden Stellung Entlastungskanäle im Verteilerglied offenhält, die eine gleichzeitige Verbindung aller zu den Brennkraftmaschinenzylindern führenden Kraftstoffkanäle herstellen. Durch diese gleichzeitige Verbindung aller Kraftstoffauslaßkanäle am Ende jedes Einspritzvorgangs wird — ungeachtet der Lage etwaiger Dampfblasen — eine Einstellung aller Einspritzleitungen auf den gleichen Druck erzielt, was eine wesentliche Voraussetzung für gleiche Fördermengen durch alle Pumpenauslässe ist.

Bei einer bekannten Kraftstoffzumeßeinrichtung stellt das rotierende Verteilerglied nach jedem Einspritzvorgang eine Verbindung zwischen allen Kraft-Stoffauslaßkanälen her, so daß sich in diesen Kanälen der gleiche Druck einstellen kann, der gegebenenfalls durch ein Überströmventil bestimmt wird. Bei dieser Einrichtung ist jedoch zwischen der den Druck erzeugenden Pumpe und der die Verteilung steuernden Öffnung des Verteilergliedes kein Druckventil vorgesehen, was oftmals nachteilig ist. Bei der bekannten Einrichtung wird vorgeschlagen, in jedem Kraftstoffauslaßkanal ein Druckventil anzuordnen. Diese Maßnahme macht es aber unmöglich, daß in allen Ein-Spritzleitungen nach jedem Einspritzvorgang sich der gleiche Druck einstellen kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung im Längsschnitt schematisch dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 die beweglichen Pumpenteile kurz nach Ende des Saughubs des Pumpenkolbens (UT in Fig. 1);

Fig. 2 zeigt die für die Erfindung wichtigen Teile während des Druckhubes des Pumpenkolbens.

Kraftstoff einspritzpumpe
für mehrzylindrige Brennkraftmaschinen

Anmelder:

Robert Bosch G.m.b.H.,
Stuttgart W, Breitscheidstr, 4

Dipl.-Ing. Joachim Heiser, Bernhausen (Württ.), ist als Erfinder genannt worden

In dem Gehäuse 1 einer Kraftstoffeinspritzpumpe für eine nicht dargestellte Brennkraftmaschine mit vier Zylindern ist ein Pump- und Verteilerglied 2 möglichst dicht gleitend angeordnet. Dieses ragt mit seinem einen Flansch 3 tragenden Ende in eine axiale Ausnehmung einer von der Brennkraftmaschine über eine im Pumpengehäuse 1 gelagerte Welle A angetriebenen Stirnnockenscheibe 4 hinein und ist mit dieser durch einen Stift 5 gekuppelt. Ein Ring 6 sichert die axiale Verbindung zwischen der Stirnnockenscheibe 4 und dem Pump- und Verteilerglied 2.

Eine Feder 7, die sich über ein Kugellager 8 am Pumpengehäuse 1 abstützt, drückt die Bahn der Stirnnockenscheibe 4 gegen im Gehäuse 1 gelagerte Rollen 9. Die Nockenscheibe 4 hat vier Nockenerhebungen 10. Das Pump- und Verteilerglied 2 führt also bei einer Umdrehung der Nockenscheibe vier Arbeitsspiele aus. Das antriebseitige Ende des längsdurchbohrten Pump- und Verteilergliedes ist durch einen Bolzen 11 verschlossen, der als Widerlager für eine Feder 12 dient, die bestrebt ist, ein bewegliches Ventilglied 13 in der in Fig. 1 gezeichneten geschlossenen Lage zu halten, in welcher es mit seiner oberen Stirnseite an einer Schulter der Längsbohrung des Pump- und Verteilergliedes 2 anliegt.

In der in Fig. 1 gezeichneten Schließlage trennt das Ventilglied den nach außen durch eine Schraube 14 abgeschlossenen Pumpenarbeitsraum 15 von einer radialen Steuerbohrung 16 und von einem im Pump- und Verteilerglied 2 enthaltenen Raum 17/ von dem vier jeweils um 90° zueinander versetzte radiale Entlastungsbohrungen 18 ausgehen. Die Bohrungen 16 und 18 führen durch die Wand des Pump- und Verteilergliedes 2. Die Steuerbohrung 16 arbeitet mit der Mündung von vier ebenfalls um 90° zueinander versetzt angeordneten Kanälen 19 zusammen, von denen in der Zeichnung nur zwei dargestellt sind. Diese Kanäle 19

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führen über Auslaßkanäle 20 zu Pumpenauslässen 21 zur Versorgung der einzelnen Brennkraftmaschinenzylinder.

In jeden der Kanäle 19 mündet ein Entlastungskanal 22. Mit diesen Kanälen 22 arbeiten die Ent- lastungsbohrungen 18 des Pump- und Verteilergliedes 2 zusammen.

In die Mantelfläche des Ventilgliedes 13 ist eine Ringnut 23 eingestochen, die durch einen Kanal 24 mit der in den Pumpenarbeitsraum 15 mündenden Längsbohrung 25 des Pump- und Verteilergliedes 2 in dauernder Verbindung steht.

Der Kraftstoff wird der Einspritzpumpe aus einem Behälter 26 durch eine von der Brennkraftmaschine angetriebene Zubringerpumpe 27 über ein Filter 28 zugeführt und gelangt in einen Kanal 29 im Pumpengehäuse 1. Der Durchgangsquerschnitt des Kanals 29 kann zur Änderung der bei jedem Saughub angesaugten Kraftstoffmenge durch einen Drehschieber 30 verändert werden. Der Kanal 29 kommt während einer Umdrehung des Pump- und Verteilerglieds 2 mit vier in den Pumpenarbeitsraum mündenden Einlaßbohrungen 31 im Pump- und Verteilerglied 2 zusammen, von denen zwei in der Zeichnung gestrichelt angedeutet sind.

In die Führungsbohrung für das Pump- und Verteilerglied ist eineRingnut 33 eingedreht, die über eine schräg durch das Gehäuse 1 verlaufende Bohrung 34 mit einem Raum 35 im Gehäuse 1 verbunden ist. Der Raum 35, in dem die Antriebsteile 4 bis 9 untergebracht sind, ist über eine Öffnung 36 und eine Leitung 37 an den Behälter 26 angeschlossen. Mit der Ringnut 33 kommt bei einer bestimmten Hubstellung des Pump- und Verteilergliedes 2 eine Querbohrung 38 dieses Gliedes in Verbindung.

An die Förderleitung der Zubringerpumpe 27 ist ein Überströmventil 39 angeschlossen, über das die von der Zubringerpumpe im Überschuß geförderte Kraftstoffmenge zum Behälter 26 abfließt.

Die beschriebene Pumpe arbeitet wie folgt: Beim Drehen der Nockenscheibe 4 aus der gezeichneten Lage, in der die Einlaßbohrung 31 geschlossen und die Steuerbohrung 16 in Verbindung mit einem Auslaßkanal 19 steht, beginnt der Druckhub. Das Ventilglied 13 wird durch den beim Druckhub aus dem Pumpenarbeitsraum 15 verdrängten Kraftstoff in die in Fig. 2 gezeichnete Lage gedrückt, so daß Kraftstoff über die Kanäle 25, 24, 23, 16, 19, 20 zur Auslaßöffnung 21 und weiter zu dem zugehörigen Brennkraftmaschinenzylinder gefördert wird.

Die wirksame Förderung ist beendet, sobald die Bohrung 38 in Verbindung mit dem Ringkanal 33 gelangt. Der Druck im Arbeitsraum 15 fällt dann sofort ab, so daß die Feder 12 das Ventilglied 13 in die in Fig. 1 gezeichnete Schließlage zu schieben vermag. Dabei steuert das Ventilglied zunächst die Steuerbohrung 16 zu und anschließend die Entlastungsbohrungen 18 auf, saugt dann im weiteren Verlauf seines Schließhubes Kraftstoff aus allen Kraftstoffauslaßkanälen 20 zurück bzw. vergrößert das Volumen, das sich zwischen dem Ventilglied 13 und der Brennkraftmaschine in den Kraftstoffzufuhrleitungen befindet. In allen Kraftstoffzufuhrleitungen wird also eine Druckentlastung in gleichem Maße erzielt.

Zu Beginn des dann folgenden Saughubes wird im Pumpenarbeitsraum 15 ein Unterdruck erzeugt. Beim Auf steuern des Einlaßkanals durch eine der Bohrungen 31 fließt Kraftstoff unter dem Druck der Zubringerpumpe 27 in den Arbeitsraum 15. Die einströmende Menge ist abhängig von dem durch die Stellung des Drehschiebers 30 bestimmten Durchgangsquerschnitt des Einlaßkanals 29 und dem drehzahlabhängigen Förderdruck der Zubringerpumpe 27 sowie der ebenfalls von der Drehzahl abhängigen Zeit, während welcher der Einlaßkanal 29 in Verbindung mit der Bohrung 31 steht.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Kraftstoff einspritzpumpe zur Versorgung einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine aus einem einzigen Pumpenarbeitsraum über einen Verteiler, dessen bewegliches Verteilerglied zwischen dem Pumpenarbeitsraum und der die Verteilung steuernden Öffnung ein Druckventil enthält, dessen bewegliches Ventilglied bei seinem Schließhub am Ende jedes Einspritzvorgangs eine Druckentlastung in dem zur Brennkraftmaschine führenden Kraftstoffauslaßkanal herbeiführt, da durch gekennzeichnet, daß das bewegliche Ventilglied (13) in seiner die Steueröffnung (16) im Verteilerglied (2) schließenden Stellung Entlastungskanäle (18) im Verteilerglied (2) offenhält, die eine gleichzeitige Verbindung aller zu den Brennkraftmaschinenzylindern führenden Kraftstoffkanäle (20) herstellen.

2. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1 mit einem in axialer Richtung hin- und hergehenden, gleichzeitig rotierenden Pump- und Verteilerglied, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpenarbeitsraum (15) zur Beendigung des wirksamen Druckhubes des Pumpgliedes mit einem Raum (33, 34, 35) niedrigen Druckes in Verbindung gelangt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 554 741;
USA.-Patentschrift Nr. 2 385 089.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 109 538/173 3. S1