DE1098030B - Farbfernseh-Bildroehre - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektronenstrahlröhre mit nur einem Elektronenstrahl zur
Wiedergabe von Farbfernsehbildern.
Es sind bereits verschiedene Elektronenstrahlröhren bekanntgeworden, die zur Wiedergabe von farbigen
Fernsehbildern ohne Anwendung von Filtern und optischen Systemen geeignet sind und bei denen auf
einem Schirm zwei oder mehr einfarbige Bilder zu einem einzigen Farbbild vereinigt werden. Das Gemeinsame
dieser Röhren ist ein Bildschirm, auf dem zwei oder mehr Lumineszenzstoffe, die bei Elektronenstoffe,
die bei Elektronenaufprall in verschiedenen Farben aufleuchten, in diskreten, regelmäßig angeordneten
Flächen angebracht sind. Elektronenstrahlröhren der geschilderten Art ermöglichen, die verschiedenen
Farbflächen im Bildschirm unabhängig voneinander anzuregen. Ihr Aufbau ist recht unterschiedlich und
zum Teil sehr kompliziert. Das schwierigste Problem beim Bau derartiger Farbbildröhren ist jedoch die
Frage der Genauigkeit, mit der die einzelnen zu einem Bildpunkt gehörenden Farbpunkte über die gesamte
Bildfläche hinweg von den zugeordneten Elektronenstrahlen getroffen werden.
Eine derartige Röhre mit großer Treffsicherheit ist z. B. die Maskenbildröhre (shadow mask), die mit
drei getrennten Elektronenstrahlen, welche einzeln in ihrer Intensität moduliert werden können, arbeitet.
Die sogenannte Maskenelektrode dieser Röhre enthält eine große Anzahl von Öffnungen, denen jeweils auf
dem Bildschirm eine Gruppe von den Grundfarben entsprechenden sehr kleinen Flächen, meist Kreisflächen,
zugeordnet sind, die jeweils von einem unter verschiedenem Auftreffwinkel durch das betreffende
Loch gelangenden Elektronenstrahl getroffen werden. Wenn diese bekannte Röhre auch die Eigenschaft des
gleichzeitigen Schreibens der drei Grundfarben besitzt, so ist man jedoch seit langem bestrebt, die Komplikationen
der richtigen Fokussierung und der eindeutigen Festlegung eines Schnittpunktes von drei
Strahlen bei einer solchen Röhre zu vermeiden. Man hat deshalb schon mehrfach andere recht verschiedenartige
Röhren vorgeschlagen, die im Gegensatz zur erwähnten Farbbildröhre nur einen Elektronenstrahl
verwenden, der dann so moduliert ist, daß er absatzweise, d. h. nacheinander, die drei Grundfarben Blau,
Rot, Grün erzeugt. Bei einer derartigen bekanntgewordenen Röhre ist vor dem Bildschirm ein Gittersystem
vorgesehen, durch das der Elektronenstrahl in verschiedenen Augenblicken auf verschiedene Farbflächen,
insbesondere Farbstreifen, gerichtet wird. Das Farbauswahlgitter besteht derart aus zwei Teilen,
daß von in einer Ebene parallel gespannten Drähten jeder Draht nach beiden Seiten immer nur mit dem
übernächsten Draht verbunden ist und zwischen un-
Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Witteisbacherplatz 2
München 2, Witteisbacherplatz 2
Dr. Werner Veith, München,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
mittelbar benachbarten Drähten die entsprechend modulierte Farbselektionsspannung angelegt wird.
Bei einer anderen bekannten Farbbildröhre besteht der betreffende Leuchtschirm aus regelmäßig angeordneten
Farbstreifen, die entsprechend den drei Grundfarben zu Gruppen zusammengefaßt sind, zwischen
denen jeweils ein Sekundäremissionsstreifen eingefügt ist. Mit einem zusätzlichen, sogenannten
Pilotstrahl wird auf Grund der von diesem ausgelösten Sekundärelektronen nach einer sehr komplizierten
Methode über einen entsprechend umfangreichen Verstärker die Ablenkgeschwindigkeit des Strahls so eingestellt,
daß im jeweiligen Augenblick die richtige Farbe vom Strahl getroffen wird.
Es ist bereits eine weitere Einstrahl-Farbbildröhre aus der USA.-Patentschrift 2 619 608 bekanntgeworden,
bei der unmittelbar vor der ebenen Schirmelektrode zwei voneinander getrennte ebene, mit regelmäßig
verteilten Löchern versehene Elektroden (Gitter) angeordnet sind und bei der mit Hilfe der zweiten
Zuganode (Röhrenbelag) und durch entsprechende Wahl der Potentiale ein senkrechter Eintritt der Elektronen
in die Gitterebene bewirkt wird. Von diesen drei erwähnten Elektroden hat die mittlere, sogenannte
Linsenelektrode im Vergleich zu den beiden anderen ein wesentlich niedrigeres Potential, etwa +10 V in
bezug auf die Kathode des Strahlerzeugungssystems und besitzt regelmäßig angeordnete kreisförmige
Löcher, denen auf der Schirmelektrode jeweils dazu konzentrisch Leuchtsubstanzringe unterschiedlichen
Durchmessers und unterschiedlicher Farbe zugeordnet sind, während an der ersten davor angeordneten Elek-
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trode entsprechend kreisringförmige Löcher (gebildet durch kleine von schmalen Stegen gehaltene kreisförmige
Platten innerhalb einer entsprechend größeren kreisförmigen öffnung) ebenfalls dazu koordiniert
(koaxial) vorgesehen sind. Der auf die erste Elektrode auf treffende Vollelektronenstrahl wird in etwa zu
einem Hohlstrahl oder deren mehrere derart verformt, daß er beim Passieren der Lochblenden darstellenden
mittleren Elektrode (Linsenelektrode) je nach der betreffenden Linsenspannung mehr oder weniger
stark gebündelt nacheinander auf die Farbringe verschiedenen Durchmessers gelangt.
Diese bekannte Anordnung bereitet bei der Herstellung recht erhebliche technische Schwierigkeiten. Abgesehen
von der schwierigen technischen Herstellung der einzelnen Elektroden, z. B. mit den kleinen kreisringförmigen
Löchern, nämlich von einem kleineren Durchmesser als der Bildpunktdurchmesser, sowie
der Schirmelektrode mit den verschiedenfarbigen Leuchtsubstanzringen unterschiedlichen Durchmessers
bereitet es vor allem außerordentliche Schwierigkeiten, diese drei Elektroden mit ihren zugeordneten
Löchern vom Bildpunktdurchmesser in zwei Dimensionen unter gleichzeitiger exakter Einhaltung der
betreffenden Elektrodenabstände zu justieren. Ein weiterer wesentlicher Nachteil dieser bekannten Anordnung
besteht noch darin, daß die Elementargruppen des Bildschirmes zusammen kein kontinuierliches,
sondern jeweils ein abgeschlossenes System darstellen, so daß irgendwelche mechanische Justierfehler durch
keine elektrische Korrektur ausgeglichen werden können. Außerdem sind zwischen den Elementargruppen
bzw. den Öffnungen der Lochblenden rein aus mechanischen Gründen erhebliche freie Flächen
vorhanden, so daß im Hinblick auf die Helligkeit etwa nur bis zu einem Drittel des Strahlquerschnitts praktisch
zur Abbildung herangezogen werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Farbbildröhre einfacher Bauweise mit nur einem
Elektronenstrahl zu schaffen, bei der über das gesamte Bild die gewünschten Farben für den einzelnen Bildpunkt
mit absoluter Sicherheit getroffen werden, indem im Bereich einer besonderen, der Farbauswahl
dienenden Steuereinrichtung am Anfang eines starken Beschleunigungsfeldes für diesen Zweck besonders geeignete,
leicht beeinflußbare Elektronen, d. h. Elektronen relativ niedriger Geschwindigkeit, geschaffen
werden und trotzdem an die Ablenkorgane etwa nur die gleichen Anforderungen wie bei einfachen Bildröhren
(Einfarbbildröhren) oder Oszillographenröhren gestellt werden. Die Farbbildröhre soll unter
anderem auch den Bedingungen des sogenannten NTS C-Verfahrens genügen und ohne weiteres, d. h.
ohne Änderung der Modulationsspannung am Farbauswahlgitter, auch für Einfarbbildwiedergabe verwendbar
sein. Dabei sollen die Nachteile der unmittelbar vorher beschriebenen bekannten Röhre weitestgehend
vermieden werden.
Erreicht wird dies bei einer Elektronenstrahlröhre mit nur einem Elektronenstrahl zur Wiedergabe von
Farbfernsehbildern mit bei Einfarbbildröhren üblichen
Fokussiert und Ablenkmitteln und einem Bildschirm mit mindestens zwei durch Elektronenaufprall in verschiedenen
Farben aufleuchtenden Leuchtstoffen, die in diskreten, regelmäßig verteilten Flächen angebracht
sind und jeweils Elementargruppen darstellen, sowie mit zwei vor dem Bildschirm angeordneten Gittern,
die an solchen Potentialen liegen, daß im Bereich des einen Gitters abgebremste langsame Elektronen auftreten,
die auf der Schirmseite durch das Beschleunigungsfeld der Schirmelektrode fokussiert und durch
periodische Änderung der Elektrodenpotentiale periodisch auf die einzelnen Farbflächen der Elementargruppen
geleitet werden, wobei außerdem Mittel vorgesehen sind, durch die ein etwa senkrechter Eintritt
der Elektronen durch das Gittersystem bewirkt wird, nach der Erfindung dadurch, daß das eine Gitter, in
dessen Bereich die Abbremsung der Elektronen erfolgt, nach Art einer nicht ganz geöffneten Jalousie
ίο aus schmalen, gegen die Röhrenachse geneigten Metallstreifen,
das andere, teilungsgleiche Gitter aus parallelen, miteinander verbundenen Drähten und die
Elementargruppen des Bildschirmes in an sich bekannter Weise aus Streifen bestehen, die zu den
Elementen der Gitter parallel verlaufen.
Es ist bereits bekannt, bei einer Einstrahlröhre derart schräggestellte Metallstreifen anzuordnen, daß
keine direkte Durchsicht in Röhrenachsenrichtung vorhanden ist. Bei dieser bekannten Röhre werden jedoch
abweichend von der oben geschilderten Röhre keine abgebremsten, sondern nur Sekundär elektronen zur
Abbildung benutzt, die nur an der der Schirmelektrode abgewandten Seite ausgelöst und durch das durchgreifende
Beschleunigungsfeld mehr oder weniger gut auf den Bildschirm fokussiert werden, um dort, je
nach ihrer Auftreffgeschwindigkeit, an einer quasi homogenen Leuchtsubstanz nacheinander verschiedene
Farben anzuregen. Diese bekannte Anordnung hat jedoch unter anderem den sehr wesentlichen Nachteil,
daß zum Steuern der unterschiedlichen Farben bei der dazu erforderlichen hohen Frequenz Potentiale
von großflächigen Elektroden um mehrere tausend Volt geändert werden müssen.
Wesentlich für die Erfindung ist, daß die aus der Gitteranordnung unter der Einwirkung des starken
Zugfeldes des Schirmes (Schirmelektrode) austretenden Elektronen umgelenkt und dadurch besonders
exakt auf den Schirm fokussiert werden und daß außerdem alle Elektronen im wesentlichen gleiche
Geschwindigkeit besitzen, so daß außer einer guten Treffsicherheit der Farben auch eine gute Kontrastwirkung
erzielt wird.
Einzelheiten der Erfindung sollen der Einfachheit halber an Hand des in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert werden. Dabei ist die Darstellung rein schematisch gehalten und auf das
Wesentlichste beschränkt, d. h., Teile, die bereits von normalen Bildröhren her bekannt sind, sind weggelassen
oder unbezeichnet angedeutet worden.
In Fig. 1 ist mit 2 das Entladungsgefäß bezeichnet und darin durch einen gestrichelten Linienzug 1 der
Elektronenstrahlverlauf angedeutet. Der Elektronenstrahl wird in einem Erzeugungssystem 3., in üblicher
Weise unter anderem bestehend aus einer Kathode, einer Steuerelektrode (Wehneltzylinder) und einer
Beschleunigungselektrode, erzeugt, beschleunigt und durch geeignete Mittel fokussiert. Durch z. B. eine an
der Übergangsstelle von Hals- und Kegelkörper der Röhre angeordnete, z. B. magnetische Ablenkeinrichtung
wird der Elektronenstrahl erstmals derart abgelenkt, daß er in einer Ebene etwa parallel zum Röhrenboden
(Fenster) einen rechteckigen Raster beschreibt. Jedoch wird der Elektronenstahl mit Hilfe
der zylinderförmigen Linsenelektrode 4 im Zusammenwirken mit der Zuganode des Strahlerzeugungssystems
derart abgebremst, fokussiert und in eine zur Röhrenachse parallele Richtung abgebogen, daß er etwa senkrecht
in die Gitterebene des dahinter angeordneten, nach Art einer Jalousie ausgebildeten Gitters 5 eintritt.
Auf der Rückseite dieses sogenannten Jalousie-
gitters befindet sich ein Farbauswahlgitter 6, bestehend
aus in einer Ebene parallel gespannten Drähten, und daran anschließend im Abstand der mit einer leitenden
Unterlage 8 versehene Leuchtschirm 7. An den Leuchtschirm 7 (bzw. 8) wird die Hochspannung gelegt,
um die aus dem Jalousiegitter 5 (Spalte) austretenden Elektronen geringer Geschwindigkeit auf die
nötige Endenergie zu beschleunigen.
Eine geeignete Auswahl der Farben, die bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel im wesentlichen
durch das Gitter 6 erfolgt, soll mit Hilfe des in Fig. 2 dargestellten Teilausschnittes der Gitteranordnung genauer
erläutert werden. Der mit 1 bezeichnete Elektronenstrahl wird im Gegenfeld durch die an das
Jalousiegitter 5 und die Zylinderelektrode 4 angeleg- ig ten Potentials abgebremst, und die auf diese Weise
stark verlangsamten Elektronen von fast 0 Volt Energie werden direkt durch das durchgreifende Feld der
Schirmelektrode zwischen den Metallstreifen des Jalousiegitters 5 hindurchgezogen, ohne daß dabei die
Streifen selbst getroffen werden. Die etwa unter 45° gegen die Röhrenachse geneigten Metallstreifen des
Jalousiegitters sind derart angeordnet, daß ihre Breite und ihr doppelter gegenseitiger Abstand etwa das
Eineinhalbfache der Entfernung entsprechender Punkte, z. B. der Kanten zweier benachbarter Streifen,
beträgt. In der Zeichnung ist dieses Maß gleich dem Abstand der beiden mit 1 bezeichneten Randstrahlen,
d. h. etwa gleich der Bildpunktbreite, gewählt. Eine obere Grenze für ein technisch noch leicht realisierbares
Maß für die Metallstreifenbreite stellt bei einem 600-Zeilen-Bild von etwa 30X40 cm Größe und einem
Elektronenstrahldurchmesser von etwa 0,5 mm z. B. der Wert 0,8 mm dar. Fig. 2 zeigt also, wie der Elektronenstrahl
1 durch das Gegenfeld der zylinderförmigen Linsenelektrode 4 und des Jalousiegitters 5 stark
abgebremst, abgelenkt und fokussiert wird. Der langsame Elektronenstrahl ist in seiner Richtung durch
die z. B. an das Farbauswahlgitter 6 angelegte Spannung verhältnismäßig leicht beeinflußbar. Durch
Änderung der Farbselektionsspannung am Farbauswahlgitter 6, dessen Drähte sich in Abstand jeweils
vor den zum Schirm weisenden Kanten des Jalousiegitters befinden, wird die Ablenkwirkung des durchgreifenden
elektrischen Feldes verändert und die Elektronen auf den gewünschten, dieser Spannung entsprechenden
Farbstreifen abgebildet (fokussiert). Da außerdem das zwischen Jalousiegitter und Schirmelektrode
angeordnete Farbauswahlgitter analog wie das Steuergitter einer Triode die hindurchgelangende
Anzahl von Elektronen steuert, kann man zur Verbesserung der Ökonomie der Röhre in sehr vorteilhafter
Weise die Farbstreifen in ihrer Reihenfolge so anordnen, daß z. B. derjenige mit eier geringsten
Lichtausbeute vom stärksten Elektronenstrahl getroffen wird, wenn nämlich für die Farbselektionsspannung
eine entsprechende Phasenverschiebung vorgenommen wird.
Statt einer Farbauswahl durch die geschilderte Gittersteuerung kann man diese auch in vorteilhafter
Weise durch eine Steuerung mit der Schirmelektrode selbst bzw. ihrer Beschleunigungsspannung erreichen
dadurch, daß man z. B. einer Grundhochspannung der Schirmelektrode eine periodisch in drei Stufen veränderliche
hochfrequente Farbselektionsspannung überlagert. Auch bei dieser Art der Farbauswahl kann
man in vorteilhafter Weise der unterschiedlichen Lichtausbeute der einzelnen Farben dadurch Rechnung
tragen, daß man die weniger empfindliche Farbe mit dem Elektronenstrahl höherer Auftreffenergie usw. an-
regt, wenn man außerdem zu diesem Zweck eine entsprechende Farbstreifenanordnung und Phasenverschiebung
der Farbselektionsspannung vornimmt.
Im übrigen arbeitet die Röhre dabei derart, daß die Intensitätsmodulation des Elektronenstrahls auf den
Wehneltzylinder gegeben wird, während die Modulation des Farbauswahlgitters bzw. der Schirmelektrode
für den einzelnen Bildpunkt unmittelbar nacheinander die richtige Farbzuordnung bewirkt. Besonders
einfach würde die Anordnung allerdings arbeiten, wenn man die Zeilenrichtung in die Längsrichtung der
Metallstreifen legen würde. Die Farbauswahl könnte dann in besonders einfacher Weise zeilen- oder auch
teilbildweise nach Art des sogenannten Zeilensprungverfahrens erfolgen; im Hinblick auf das in den USA
ausgewählte NTSC-Verfahren und eine in Deutschland
zu erwartende ähnliche Farbfernsehnorm kann jedoch die Farbauswahl bildpunktweise, d. h. simultan,
erfolgen.
An den Elektronenstrahl wird lediglich die Forderung gestellt, daß er einen Durchmesser besitzt, der
nicht wesentlich größer als ein Bildpunkt ist, d. h. denjenigen Wert besitzt, der sich aus Zeilenzahl und
Bildgröße ergibt. Ist vom Jalousiegitter die Teilung entsprechend der Zeilen- bzw. Bildpunktbreite gewählt,
so daß der Strahl etwa eine Spaltöffnung (Spaltbreite) ausfüllt, dann könnte man, wie bereits
erwähnt, den Elektronenstrahl in einfachster Weise die Zeile parallel zu den Metallstreifen schreiben
lassen. Lediglich bei irgendwelchen Rasterverzeichnungen, d. h. wenn die einzelne Zeile z. B. keine exakte
Gerade bildet oder wenn Zeile und Metallstreifen einen endlichen Winkel miteinander bilden, würde der
Strahl'zwei Jalousiestreifen gleichzeitig treffen und
damit einen Doppelpunkt bewirken, was sich im Schirmbild selbst jedoch bei richtiger Farbauswahl
als eine regelmäßig auftretende Struktur bemerkbar machen würde. Eine einfache Behebung dieser Erscheinung
erreicht man erfindungsgemäß durch eine Art Synchronisation, z. B. indem man die erhöhte Anzahl
von vorwiegend an der zur Kathode weisenden Kante eines Metallstreifens ausgelösten, allerdings
auch von der Intensität des Elektronenstrahls beeinflußten Sekundärelektronen, die etwa vollständig zur
zylinderförmigen Linsenelektrode 4 gelangen, für die Steuerung eines Ablenkvorgangs benutzt. Zur Behebung
dieser Erscheinung können aber auch andere bekannte Synchronisiermaßnahmen angewendet werden.
Ganz und gar ausschalten kann man derartige Erscheinungen, wenn man Zeilen- und Metallstreifenlängsrichtung
sich unter einem beliebigen Winkel, insbesondere einem rechten Winkel, kreuzen läßt.
Dann liegt unter der Annahme, daß durch gleichmäßiges Fortschreiten des Elektronenstrahls die Zeile
geschrieben wird und die Spaltbreite etwa gleich der Bildpunktbreite ist, praktisch ständig der Fall vor,
daß der Primärstrahl in zwei Spalte gleichzeitig eintritt. Man könnte eine derartige Erscheinung der
Doppelpunktbildung durch ruckweises Vorrücken des Elektronenstrahls vermeiden, indem man zu diesem
Zweck dem ablenkenden Feld eine Sägezahn- oder Sinusspannung geeigneter Frequenz, nämlich der Anzahl
der Jalousiestreifen entsprechend, derart überlagert, daß der Abtaststrahl während der Zeitdauer
einer Periode der Farbmodulation nur in einen von den Metallstreifen gebildeten Spalt eintritt. Mit einer
solchen Maßnahme erreicht man im Falle einer Sinusspannung, daß abwechselnd Abschnitte nahezu konstanter
Spannung bzw. sehr steilen Spannungsanstiegs
entstehen, die ein ruckartiges Vorrücken des Elektronenstrahls bewirken. Dieses Vorrücken selbst kann
man dann noch in geeigneter Weise synchronisieren.
Eine Synchronisation kann man erübrigen und außerdem gleichzeitig eine bessere Auflösung erreichen,
wenn man die Teilung des Jalousiegitters und entsprechend natürlich die der Elementargruppen des
Bildschirmes feiner macht, so daß der Elektronenstrahl z. B. mindestens in drei Spalte gleichzeitig eintritt.
Die größere Auflösung kommt dadurch zustande, daß für jeden durch einen Spalt gebildeten Teilbildpunkt
die Intensität während des Vorrückens des Elektronenstrahls um eine Bildpunktbreite einen
Glockenkurvenverlauf mit einem ausgesprochenen Maximum annimmt. Dabei wird die Farbe stets riehtig
wiedergegeben; lediglich die ausgesprochene Trennlinie zwischen zwei aneinandergrenzenden Farben
wird in entsprechend geringerer Breite als Bildpunktbreite etwas verfärbt. Dabei ist dann lediglich eine
einfache Synchronisation der Farbselektionsspannung im Zeitabstand etwa einer Zeile erforderlich.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele,
insbesondere nicht auf Bildröhren von der in der Fig. 1 dargestellten Art der Ablenkung,
beschränkt, sondern eignet sich in besonders vorteilharter Weise auch für sogenannte Flachbildröhren.
Außer den bekannten Vorteilen der Einfachheit einer Einstrahlröhre und der vollen Intensitätsausnutzung
des Elektronenstrahls durch Anwendung von Farbstreifen ist die erfindungsgemäße Farbbildröhre
technisch relativ leicht realisierbar und besitzt außerdem gegenüber den bisher bekannten Einstrahl-Farbbildröhren
noch weitere sehr maßgebliche Vorzüge. So ist unter anderem besonders wesentlich und vorteilhaft,
daß an das primäre Ablenksystem, d. h. das für den aus dem Strahlerzeugungssystem heraustretenden
Elektronenstrahl vorgesehene Ablenksystem, überhaupt keine mit der Farbauswahl zusammenhängende
Anforderung gestellt werden, sondern daß das Ablenksystem wie bei einer normalen Einfarbbildröhre
beschaffen sein kann und daß irgendwelche Rasterverzeichnungen nicht zu einer falschen Farbauswahl
führen. Darüber hinaus ist die Farbbildröhre für eine Fernsehimpulsumsetzung nach dem NTS C-Verfahren
und damit automatisch auch für die Wiedergabe von Einfarbbildern geeignet. Gegenüber der Maskenröhre
besitzt sie den wesentlichen Vorteil, daß die hochfrequenten Fernsehimpulse ohne weiteres an den Wehneltzylinder
gegeben werden, ohne in zwei oder drei Farbimpulse aufgeteilt zu werden. Hinzu kommt, daß eine
größere Lichtausbeute der einzelnen Farben in einfacher \¥eise durch Phasenverschiebung der Farbselektionsspannung
und durch Anordnung der Farben in einer entsprechenden Reihenfolge erzielt werden
kann.
Claims (11)
1. Elektronenstrahlröhre mit nur einem Elektronenstrahl zur Wiedergabe von Farbfernsehbildern
mit bei Einfarbbildröhren üblichen Fokussier- und Ablenkmitteln und einem Bildschirm
mit mindestens zwei durch Elektronenaufprall in verschiedenen Farben aufleuchtenden Leuchtstoffen,
die in diskreten, regelmäßig verteilten Flächen angebracht sind und jeweils Elementargruppen
darstellen, sowie mit zwei vor dem Bildschirm angeordneten Gittern, die an solchen
Potentialen liegen, daß im Bereich des einen Gitters abgebremste langsame Elektronen auftreten,
die auf der Schirmseite durch das Beschleunigungsfeld der Schirmelektrode fokussiert
und durch periodische Änderung der Elektrodenpotentiale periodisch auf die einzelnen Farbflächen
der Elementargruppen geleitet werden, wobei außerdem Mittel vorgesehen sind, durch die ein
etwa senkrechter Eintritt der Elektronen durch das Gittersystem bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Gitter (5), in dessen Bereich die Abbremsung der Elektronen erfolgt, nach Art einer
nicht ganz geöffneten Jalousie aus schmalen, gegen
die Röhrenachse geneigten Metallstreifen, das andere, teilungsgleiche Gitter (6) aus parallelen,
miteinander verbundenen Drähten und die Elementargruppen des Bildschirmes (7, 8) in an sich bekannter
Weise aus Streifen bestehen, die zu den Elementen der Gitter parallel verlaufen.
2. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der schmalen
Metallstreifen und ihr doppelter gegenseitiger Abstand höchstens gleich der eineinhalbfachen
Bildpunktbreite und die Entfernung zwischen entsprechenden Stellen unmittelbar benachbarter
Streifen etwa gleich der einfachen Bildpunktbreite sind.
3. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metallstreifen des Jalousiegitters etwa 45° gegen die Röhrenachse
geneigt sind.
4. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Metallstreifen
des Jalousiegitters etwa 0,8 mm beträgt.
5. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Metallstreifen
des Jalousiegitters gleich der Zeilenzahl ist.
6. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der
Farbauswahl das Potential des zwischen dem Jalousiegitter und dem Schirm angeordneten
Gitters (6) niedriger als das des Jalousiegitters ist und periodisch geändert wird.
7. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte des zwischen
Jalousiegitter und Schirm angeordneten Gitters (6) in Ebenen liegen, welche durch die schirmseitige
Kante der Metallstreifen (5) des Jalousiegitters verlaufen und auf der Schirmelektrode
senkrecht stehen.
8. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schirmelektrode
eine in drei Stufen periodisch veränderliche Spannung (Farbselektionsspannung) derart erhält, daß
die Elektronen nacheinander auf die Farbstreifen einer Elementargruppe auftreffen.
9. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Folge der Farbstreifen
innerhalb der Elementargruppe derart gewählt ist, daß die Elektronen mit zunehmender
Auftreffenergie auf Farbstreifen abnehmender Lichtausbeute treffen.
10. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen
ebene Schirmelektrode bei streifenförmiger Aufteilung derart eine schwache Sägezahnstruktur
besitzt, daß jeweils auf den schiefen Flanken der Schirmelektrode eine Elementargruppe von Farbstreifen
untergebracht ist.
11. Elektronenstrahlröhre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Strahl-
erzeugungssysteni und dem Jalousiegitter eine etwa zylinderförmige Linsenelektrode derart angeordnet
und derart mit einem Potential versehen ist, daß die Elektronen überall senkrecht in das
Gittersystem eintreten.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 936 636; USA.-Patentschriften Nr. 2 343 825, 2 619 608,
2 728 025.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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