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Schutzhülle aus Kunststoff strohähnlicher Musterung für bauchige Flaschen7
insbesondere Weinflaschen, wie Chiantiflaschen In letzter Zeit sind bereits mit
Erfolg verschiedene Lösungen gefunden worden, um den üblichen Strohschutz bei bauchigen
Flaschen, insbesondere Chianti-Flaschen, durch einen Schutzmantel aus beständigeren,
vor allen Dingen wasser- und feuchtigkeitsfesten Äiaterialien zu ersetzen. Dabei
werden auch Folien, ,gegebeebenfalls in Form von sich gegenseitig überdeckenden
Streifen, verwendet. In allen bisherigen bekannten Fällen kamen aber die neuen Lösungen
im Vergleich zum üblichen Strohscbutz viel zu teuer zu stehen. Auch die Tatsache,
daß die neuen Schutzhüllen eine viel größere Lebensdauer als die üblichen aus Stroh
haben und daß dieselben bei eventuellem Bruch der Glasflasche nicht weggeworfen
werden müssen, konnte den hohen Preisunterschied nicht ausgleichen, so daß eine
weite Verbreitung auf dem Markt nicht möglich war.
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Es hlieb deshalb der Bedarf bestehen nach einem neuen Schutzmantel,
bei welchem, während die üblichen Merkmale der Strohhülle der Chiantifiaschen möglichst
beibehalten werden, der Aufwand an Handarbeit gegenüber früher derartig reduziert
und der Aufbau derartig vereinfacht wird, daß der Mehrpreis der neuen verwendeten
Materialien größtenteils ausgeglichen wird.
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Die Erfindung löst obiges Problem durch Verwendung eines aus Kunststoff
bestehenden, nach dem Rande hin sich konisch erweiternden, becherförmigen Mantels,
dessen Stirnwand an einem aus Kunststoff bestehenden Bodenring mittels einer in
die mittlere Bodenöffnung eingeführten Klemmscheibe hängend befestigt ist, derart,
daß der Schutzmantel, wenn er nach oben umgestülpt wird, den Bodenring und den zu
schützenden Teil der Flasche iiberdeckt. Der an mehreren Stellen eingeschnittene
Rand des Schutzmantels ist zu Schlaufen zum Durchziehen eines Bindfadens umgebogen
und verschweißt. Zum besseren Schutz der Flasche kann man zwischen Glaskörper und
Schutzüberzug, wie für andere Mantelformen bekannt, eine rohrartige Auskleidung
aus Wellpappe, die vorher in ein Paraffinbad zur Imprägnierung eingetaucht wurde,
einlegen.
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Die Erfindung sieht auch eine zweite bevorzugte Lösung vor, bei der
der becherartige Schutzüberzug in bekannter Weise aus einigen Kunststoff-Streifen
gebildet wird. Diese Streifen sind durch im Eodenring vorgesehene Schlitze hindurchgezogen
und sich gegenseitig überlappend nach oben umgelegt.
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In der Zeichnung sind beispielsweise zwei bevorzugte Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemäß überzogene
Weinflasche, von der Seite gesehen, mit an einer Stelle abgeschnittenem Schutzmantel,
was den oberen schlauchartigen Rand erkennen läßt,
Fig. 2 im Schnitt die untere Hälfte
der in Frage stehenden Weinflasche mit durch Klemmscheibe am Bodenring befestigtem
Schutzmantel, bevor er oben übergestülpt wurde, um den Körper der Flasche zu überziehen,
Fig. 3 im Schnitt den unteren Teil einer erfindungsgemäß überzogenen Flasche, Fig.
4 eine zweite Ausführungsform der Erfindung mit durch den Bodenring gezogenen länglichen
Sunststoff-Folien, Fig. 5 im Schnitt den unteren Teil einer gemäß der zweiten Ausführungsform
zu überziehenden ÄVeinflasche mit durch den Bodenring gezogenen Kunststoff-Folien-Streifen.
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Der erfindungsgemäß überzogene Glaskörper der Weinflasche 1 ist,
wie aus Fig. 1 hervorgeht, in seinem Aussehen kaum von den üblichen mit Strohmantel
versehenen Chiantiflaschen zu unterscheiden. Die Schutzhülle 2, becherförmig aus
Kunststoff hergestellt, erweitert sich nach dem Rand hin und weist am offenen Rand
eine Anzahl Einschnitte und umgebogene und elektronisch geschweißte Lappen auf,
das Ganze derartig, daß schlauchartige Ösen bzw. Schlaufen 3 zum Durchziehen des
üblichen Bindefadens entstehen; der Faden kann ebenfalls aus Kunststoff hergestellt
sein.
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Zwecks Befestigung des becherförmigen tSberzuges2 am unteren, ebenfalls
aus Kunststoff hergestellten Bodenring 5, welcher einen C-förmigen Querschnitt besitzt,
sieht die Erfindung eine Klemmscheibe 6 vor mit einem Durchmesser, der größer ist
als der der mittleren Offnung des Bodenringes. Die Klemmscheibe wird in die becherförmige
Schutzhülle gelegt und in die mittlere Öffnung des Bodenringes eingeführt. Die
Klemmverbindung
ist in Fig. 2 dargestèllt; in derselben ist der becherförmige Schutzmantel 2 vor
dem Umstülpen nach oben über die Flasche 1 zu sehen. Die strichpunktierten Linien
2' zeigen die Form des Manteils 2 nach dem Umstülpen. Vor diesem Vorgang ist es
zweckmäßig, den Flaschenkörper mit einem vorher mit Paraffin od. dgl. imprägnierten
Überzug4 aus Wellpappe, der als Zwischenlage dient, zu überziehen.
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Es empfiehlt sich, für die Anfertigung des überzuges 4 die bekannte
hochelastische Wellpappenart zu verwenden, mit der die üblichen Weinflaschen heute
normalerweise für den Versand überzogen werden. Diese Wellpappe hat die Eigenschaft,
sich der Form der Flasche hesonders gut anzupassen. Es empfiehlt sich außerdem,
den becherförmigen Kunststoffmantel 2 eventuell in gelblicher Farbe, ähnlich wie
Stroh, und mit unregelmäßigem, gestreiftem Reliefmuster zu verwenden, so daß schließlich
die fertig überzogene Weinflasche sich kaum noch von den üblichen mit Stroh überzogenen
Chiantiflaschen unterscheidet. Die neue Ausführung besitzt bedeutende Vorteile,
wie große Haltbarkeit, bessere Reinigungsmöglichkeit, Möglichkeit, den Überzug mit
Leichtigkeit zu entfernen und wieder anzubringen, und sie ist hygienischer.
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Bei der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 4 und 5 kommt eine Anzahl
länglicher Kunststoffstreifen 9 zur Anwendung, die durch Schlitze des Bodenringes
7 gezogen werden, und zwar so, daß die Enden jeden Streifens in gleicher Länge aus
dem Bodenring herausragen. In der Oeffnung des Bodenringes ist durch einige radiale
Stege ein konzentrischer Ring 8 gehalten, der in einem Stück mit dem Körper des
Kunststoff-Bodennnges gepreßt ist. Die zwischen den Stegen gebildeten Schlitze dienen
zum Durchziehen der Streifen, die an ihren Enden beidseitig etwas abgeschrägt und
zu einer Schlaufe geschlossen sind, ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform.
Nach dem
Umlegen der Streifen nach oben wird der zum Zubinden dienende Faden eingeführt
und schließlich das Ganze oberhalb des -Bodenringes nochmals gebunden, wie bei den
üblichen Chiantiflaschen.
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PATENTANSPROCHE: 1. Schutzhülle aus Kunststoff strohähnlicher Musterung
für bauchige Flaschen, insbesondere Weinflaschen, wie Chiantiflaschen, gekennzeichnet
durch einen sich nach dem Rand hin konisch erweiternden, becherförmigen Mantel (2),
dessen Stirnwand an einem aus Kunststoff bestehenden Bodenring (5) mittels einer
in die mittlere Boden-Öffnung eingeführten Klemmscheibe (6) hängend befestigt ist,
derart, daß der Schutzmantel, wenn er nach oben umgestülpt wird, den Bodenring und
den zu schützenden Teil der Flasche überdeckt, wobei der an mehreren Stellen eingeschnittene
Rand des Schutzmantels zu Schlaufen (3) zum Durchziehen eines Bindfadens umgebogen
und verschweißt ist.