DE1094542B - Einrichtung zur Drosselung gasfoermiger Mittel, insbesondere von Dampf - Google Patents
Einrichtung zur Drosselung gasfoermiger Mittel, insbesondere von DampfInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Drosselung eines gasförmigen Mittels, insbesondere von Dampf, führt erfahrungsgemäß, vor
allem in der Nähe des kritischen Druckgefälles und darüber hinaus im überkritischen Gebiet, zu heftigen
Schwingungserscheinungen, die nicht nur einen außerordentlich heftigen Störungslärm erzeugen, sondern
darüber hinaus das Druckminderorgan, die anschließenden Flansche, Rohrleitungen usw. stark gefährden.
Der Vorschlag, hinter der Drosselzone einen mit Bohrungen versehenen Kegel einzubauen, der den gedrosselten
Dampfstrom in eine Vielzahl quergerichteter Ströme aufteilt, bringt zwar eine gewisse, aber
keine ausreichende Besserung der Strömungsverhältnisse.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur geräuscharmen Drosselung gasförmiger Mittel,
vorzugsweise von Dampf, in Rohrleitungen, insbesondere mit einem Absperr- oder Drosselventil. Dabei
macht die Erfindung von der Erkenntnis Gebrauch, daß man zur Schaffung von wesentlich günstigeren
Strömungsverhältnissen zur Drosselung Viellochplatten verwendet und hierbei das gesamte Druckgefälle
in mehrere Teilgefälle aufteilt, wobei für jedes Teilgefälle mindestens eine Viellochplatte erforderlich ist.
Demgemäß werden bei der Einrichtung nach der Erfindung mehrere hintereinandergeschaltete Drosselplatten
verwendet.
Ein bereits früher vorgeschlagenes Druckreduzierventil zur geräusch- und vibrationsarmen Drosselung
strömender gasförmiger Medien, insbesondere zur Druckreduzierung von Dampf, macht bereits von
einer Drossel strecke mit einer Anzahl von Siebplatten Gebrauch. Die einzelnen Platten bilden durch Übereinanderschichtung
in einem konischen Rohr in geringem Abstand und Versetzung der Durchtrittsöffnungen
gegeneinander ein labyrinthartiges Verzweigungssystem, bei dem durch besondere Gestaltung und Anordnung
der Platten sowie geeignete Verteilung und Anzahl der Durchtrittsöffnungen erreicht wird, daß
eine vorgegebene Strömungsgeschwindigkeit an keiner Stelle des labyrinthartigen Verzweigungssystems
überschritten wird und der freie Querschnitt der einzelnen Durchtrittsöffnungen klein, insbesondere kleiner
als 100 mm2 ist. Das Verhältnis des gesamten Durchtrittsquerschnittes einer Platte zur Gesamtfläche
derselben kann dabei größer als 1:6, zweckmäßig 1: 4, bemessen sein.
Bei der Einrichtung nach der Erfindung kommen ebenfalls als Drosselplatten dienende Viellochplatten,
die im Abstand voneinander angeordnet sind, zur Verwendung. Die Erfindung besteht darin, daß bei
Anordnung von Drosselplatten, bei denen die Summe der engsten Querschnitte aller Bohrungen jeder Drosselplatte
höchstens ein Drittel des freien Querschnitts
Einrichtung
zur Drosselung gasförmiger Mittel,
insbesondere von Dampf
insbesondere von Dampf
Anmelder:
Heinz Mika,
Hamburg-Harburg, Seehafenstr. 20
Heinz Mika, Hamburg-Harburg,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
vor der Drosselplatte beträgt und die bohrungsfreie Plattenfläche mindestens zwei Drittel der gesamten
Plattenfläche ausmacht und die ,in einem konisch ausgebildeten Rohrstück eingesetzt sind, der Abstand
zwischen je zwei Drosselplatten ein Mehrfaches der Plattendicke beträgt.
Es ist an sich bereits eine Anordnung bekanntgeworden, welche drei hintereinandergeschaltete
Drosselscheiben aufweist. Es handelt sich hierbei um ein Sicherheitsventil mit Gegendruckkammer und
Hilfsventil, bei dem in das Abflußrohr eine Anzahl mit Bohrungen versehener Drosselscheiben eingesetzt
ist. Im Gegensatz zu der Einrichtung nach der Erfindung sind aber bei der bekannten Anordnung die
Drosselscheiben nur mit einem Abstand voneinander angeordnet, der etwa der Stärke einer Beilagscheibe
entspricht; daher fehlt bei der bekannten Anordnung ein zur Erzielung einer wirkungsvollen Geräuschdämpfung
notwendiger Ausgleichsraum hinter jeder Drosselplatte, wie ihn die Erfindung vorsieht, damit
sich in diesem Raum die Dampfströmung beruhigen kann. Die Länge eines solchen Ausgleichsraumes ist
so groß zu bemessen, daß die aus den einzelnen Bohrungen austretenden Dampfstrahlen ihre hohe Geschwindigkeit
verlieren und damit eine Rückwandlung der kinetischen Energie in Wärme durch Bildung
kleinster Wirbel stattfindet. Weiterhin soll der engste Querschnitt einer Drosselbohrung nicht größer sein
als ein Vierzigste! der Summe der engsten Querschnitte aller Bohrungen einer Drosselplatte. Das bedeutet,
daß in einer Platte mindestens 40 Bohrungen vorhanden sein müssen und im ungünstigsten Grenzfall
der Querschnitt einer Bohrung nicht größer als
009 677/276
ein Hundertzwanzigstel des Querschnitts an der Einbaustelle sein darf.
In einem Rohr mit 100 mm Durchmesser müssen mindestens 40 Bohrungen von höchstens 9,1 mm
Durchmesser vorhanden sein. Bei Versuchen wurden vorwiegend Bohrungen mit 4 mm Durchmesser angewandt.
Die Länge einer Bohrung beträgt zur Erzielung günstiger Verhältnisse ein Mehrfaches ihres
Durchmessers. Je langer die Bohrungen sind, je stärker also die Platte ist, um so günstiger ist die Wirkung.
Eine starke Platte hat außerdem den Vorteil, daß sie nicht so leicht in Schwingungen gerät. Wie
man die Bohrungen anordnet, ist an sich nicht erheblich, wenn nur der gesamte Plattenquerschnitt möglichst
gleichmäßig ausgenutzt wird. Für die Erfindung ist es auch unerheblich, ob der Strömungskanal
rund oder eckig ist. Die Bohrungen können nach der Austrittsseite zu konisch erweitert sein.
Rechnerisch läßt sich ein allgemein gültiges Optimum von Bohrungsdurchmesser, Plattenfläche und
Bohrungslänge nicht ermitteln. Die oben angegebenen Wrerte wurden durch Versuchsreihen als Grenzwerte
gefunden, bei denen sich eine vorteilhafte Wirkung im Sinne der Erfindung zeigte.
Die Ausführungsform der Vielloch-Drosselplatte hängt von der Menge und Art des zu drosselnden
Mediums ab, vom zu verarbeitenden Druckgefälle und den gestellten Ansprüchen an Geräuschlosigkeit.
Der maximal verlangte Mediumstrom bestimmt den Gesamtquerschnitt der Einbaustelle. Er richtet sich
nach den Volumenverhältnissen auf der Abströmseite, um dort die in Dampf- und Gasleitungen üblichen
technischen Geschwindigkeiten zu erhalten.
Mit steigendem Gesamtdruckgefälle und steigenden Ansprüchen an Geräuschlosigkeit wächst die Zahl der
vorzusehenden Platten, was gleichbedeutend ist damit, daß das pro Platte zu drosselnde Gefälle kleiner wird.
Es bestehen nun bekannte rechnerische Beziehungen zwischen der Belastung, die eine Platte infolge des
Druckunterschiedes aufnehmen muß, und ihrer Größe, so daß Art und Festigkeit des verwendeten Materials
ihre Stärke bestimmen. Mit der so ermittelten Plattenstärke liegt die Bohrungslänge fest. Die Volumen-
und Mengenverhältnisse vor und hinter jeder Platte bestimmen das zu wählende Minimum für die Summe
der Querschnitte aller Bohrungen, wobei zunächst nach der Durchflußformel für Blenden gerechnet
wurde. Der oben angegebene Wert von 40 Bohrungen pro Platte ist als unterer Grenzwert gefunden worden,
bei dem ein Fortschritt im Sinne einer geräuschlosen und schwingungsfreien Dampfreduzierung deutlich
wird. Mit steigenden Ansprüchen an Geräuschlosigkeit wählt man eine höhere Zahl an Bohrungen. Bohrungszahl
und der oben ermittelte Gesamtquerschnitt bestimmen den Durchmesser der einzelnen Bohrungen,
wol>ei die Durchflußbeiwerte mit zunehmender Länge und abnehmendem Durchmesser kleiner werden. Für
Dampfmengen über 10 t/h wurden Bohrungen von 4 mm Durchmesser erfolgreich angewendet. Der Verschmutzungsgrad
des Mediums (mitgeführte Salze od. ä.) werden den geringsten noch tragbaren Bohrungsdurchmesser
bestimmen, was auf Grund von Erfahrungen festzustellen wäre.
Es kommt also darauf an, die gesamte Dampfmenge in viele gleichgerichtete Teilströme aufzuteilen.
Die optimalen Beziehungen bei einem bestimmten Gefälle wurden insbesondere mit zwei hintereinandergeschalteten
Drosselplatten ermittelt, von denen die eine 170, die andere 300 Bohrungen aufwies.
Jeder einzelne Teilstrom stellt nur ein sehr kleines Dampfgewicht dar. Die kinetische Energie
der aus den Drosselbohrungen mit hoher Geschwindigkeit austretenden Dampfstrahlen wird durch die
sich bei der Nachentspannung bildenden Wirbel hauptsächlich in Wärme umgesetzt. Infolge des kleinen
auf die einzelne Bohrung entfallenden Dampfgewichtes sind aber die Wirbel selbst nur klein und
ίο werden sich wahrscheinlich gegenseitig vernichten.
Es wird auf diese Weise das Entstehen eines großen Wirbelfeldes aus einer großen Dampfmasse verhindert
und damit das Auftreten der bereits erwähnten gefährlichen Schwingungen. Das hat außerdem den
großen Vorteil der Geräuschminderung, einmal wegen der verringerten Wirbelbildung und zum andern deshalb,
weil die Drosselplatte einen großen Schallwiderstand darstellt.
Der Vorteil der neuen Anordnung liegt weiter
ao daran, daß man derartige Vielloch-Drosselplatten hinter einem gebräuchlichen Absperr- oder Druckminderventil
einbauen kann, wobei Schieber oder Eckventile mit einem geraden Austritt des Mediums hinter der
Absperr- oder Drosselstelle vorzuziehen sind.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit zwei Vielloch-Drosselplatten dargestellt. A ist
der Ventilkegel, B der Ventilsitz eines Eckventils. C und D sind Vielloch-Drosselplatten gemäß der Erfindung.
Ob man zwischen den Teilen A und B bereits eine Drosselung erzielt oder diese Teile nur zur Absperrung
verwendet, hängt vom Verwendungszweck der Einrichtung ab. Wichtig ist in jedem Falle die
Verarbeitung eines Teiles des Druckgefälles in den beiden Lochplatten C und D. Weiter zeigt die Figur
bei E die Möglichkeit, zwischen den Platten C und D
Wasser zur Kühlung einzuspritzen, wie es bei Dampfventilen an sich allgemein bekannt ist.
In Fig. 2 ist ein Beispiel einer ausgeführten Drosseleinrichtung
mit fünf Platten dargestellt, wobei jede Platte 100 Bohrungen aufweist. Das mit fallendem
Druck zunehmende Volumen des Dampfes zwingt zur Erweiterung der Rohrleitung, um in diesem keine
zu großen Geschwindigkeiten zu erhalten. In Querschnittsänderungen ist dann nicht mit Strahlablösung
und großen Wirbelfeldern — die Geräusche und Schwingungen hervorrufen können — zu rechnen,
wenn die Erweiterung allmählich verläuft und — bei Wasserdampf beispielsweise — einen Winkel von 8°
nicht übersteigt.
Claims (7)
1. Einrichtung zur geräuscharmen Drosselung gasförmiger Mittel, vorzugsweise von Dampf, in
Rohrleitungen, insbesondere mit einem Absperr- oder Drosselventil, unter Verwendung von in Abstand
voneinander angeordneten, als Drosselplatten dienende Viellochplatten, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Anordnung von Drosselplatten, bei denen die Summe der engsten Querschnitte aller Bohrungen
jeder Drosselplatte höchstens ein Drittel des freien Querschnitts vor der Drosselplatte beträgt
und die bohrungsfreie Plattenfläche mindestens zwei Drittel der gesamten Plattenfläche ausmacht
und die in einem konisch ausgebildeten Rohrstück eingesetzt sind, der Abstand zwischen je zwei
Drosselplatten ein Mehrfaches der Plattendicke beträgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der engste Querschnitt einer
Drosselbohrung nicht größer als ein Vierzigstel
der Summe der engsten Querschnitte aller Bohrungen einer Drosselplatte ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge einer Bohrung ein Mehrfaches ihres Durchmessers ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungsachse
in bekannter Weise der Strömungsachse parallel ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen
mindestens eines Teiles der Bohrungen gegen die Strömungsachse unter einem Winkel geneigt sind,
der nicht größer als 15° ist.
6. Einrichtung nach einem der Voransprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen in der
Strömungsrichtung konisch erweitert sind.
7. Einrichtung nach einem der Voransprüche mit mindestens zwei in der Strömungsrichtung
aufeinanderfolgenden Vielloch-Drosselplatten, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Drosselplatten
Zuführungsbohrungen für Einspritzwasser vorgesehen sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 147 395, 270 025;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 067 652.
Deutsche Patentschriften Nr. 147 395, 270 025;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 067 652.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
ι 009 677/276 11.60
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM27255A DE1094542B (de) | 1955-05-31 | 1955-05-31 | Einrichtung zur Drosselung gasfoermiger Mittel, insbesondere von Dampf |
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DEM27255A DE1094542B (de) | 1955-05-31 | 1955-05-31 | Einrichtung zur Drosselung gasfoermiger Mittel, insbesondere von Dampf |
Publications (1)
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---|---|
DE1094542B true DE1094542B (de) | 1960-12-08 |
Family
ID=7300060
Family Applications (1)
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DEM27255A Pending DE1094542B (de) | 1955-05-31 | 1955-05-31 | Einrichtung zur Drosselung gasfoermiger Mittel, insbesondere von Dampf |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1094542B (de) |
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- 1955-05-31 DE DEM27255A patent/DE1094542B/de active Pending
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