DE1076C - Verbesserungen an Wassermessern - Google Patents

Description

1877.

Klasse 42.

DEUTSCHE WASSERWERKS-GESELLSCHAFT in FRANKFURT a. M.

Verbesserungen an Wassermessern.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. August 1877 ab. Längste Dauer: 10. September 1890.

Der in beiliegender Zeichnung dargestellte Wassermesser hat folgende besondere Eigenthümlichkeiten:

ι. Das vom Wasser bewegte Triebrad, dessen Umdrehungszahl der Messung zu Grunde liegt, unterscheidet sich von den bis jetzt angewendeten derartigen Triebrädern dadurch, dafs es mit einer Innenwand w, sowie mit oben und unten angebrachten, horizontalen Begrenzungswänden W₁ versehen ist, welche dazu dienen, dem durch den Apparat fliefsenden Wasser einen ganz bestimmten und constanten Querschnitt zu geben, so dafs auch bei veränderlicher Geschwindigkeit das durchfliefsende Wasserquantum immer genau proportional der Umdrehungsgeschwindigkeit bleibt.

2. Das Wasser bewegt sich vom Eintritt in den Wassermesser bis zum Austritt aus demselben in einer horizontalen Ebene, wodurch die Ablagerung von Unreinigkeiten ausgeschlossen und aufserdem das Einschalten des Wassermessers in die Leitung wesentlich erleichtert wird, was bei anderen Apparaten dieser Art nur dadurch erreicht werden konnte, dafs das Wasser auf verticalen Umwegen wieder in die Horizontale der Eintrittsöffnung geführt wurde.

3. Das ein- und ausströmende Wasser übt auf das zur Messung dienende und vom Wasser bewegte Rädchen nur seitlichen Druck aus und zwar wird hierbei, da der Druck symmetrisch auf beiden Seiten der Peripherie erfolgt, keinerlei seitliche Reibung an der Axe des Rades hervorgerufen. Ein Druck in verticalem Sinne findet nicht statt und es besteht demnach nur für den unteren Zapfen der Axe noch diejenige Reibung, welche durch das Eigengewicht des Rädchens hervorgebracht wird. Da diese so unbedeutend ist, dafs man davon absehen kann, so bleibt hiernach für das Wasser bei seinem Durchgang durch den Messer nur das Trägheitsmoment des Rädchens zu überwinden.

Als neu und eigenthümlich ist besonders hervorzuheben :

1. Damit die in den Mefscylinder ein- und ausströmenden Wassermassen in gleichen Abständen von einer gemeinsamen horizontalen Symmetrieebene aneinander vorbeigeführt werden können, ist an einer Stelle, wie aus dem Schnitt ef ersichtlich, der Ausströmungskanal durch den Einströmungskanal hindurchgeführt.

2. Das Transmissionswerkehen, welches die Umdrehungen des Triebrädchens auf das Zählwerk überträgt, ist dadurch wesentlich vereinfacht worden, dafs es an einem einzigen kleinen Bockgestell montirt ist.

3. Die technischen Schwierigkeiten, welche sich für den Hauptkörper, besonders für den Gufs der Kanäle herausstellen würden, sind dadurch beseitigt, dafs die abschliefsende Innenwand durch eine eingeschobene ringförmige Büchse, in der sich dann zugleich auch die Ein- und Äusströmungsschlitze leicht bearbeiten lassen, gebildet wird.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.