DE1076908B - Konvexe Biegeform fuer Glasscheiben - Google Patents
Konvexe Biegeform fuer GlasscheibenInfo
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B23/00—Re-forming shaped glass
- C03B23/02—Re-forming glass sheets
- C03B23/023—Re-forming glass sheets by bending
- C03B23/025—Re-forming glass sheets by bending by gravity
- C03B23/0256—Gravity bending accelerated by applying mechanical forces, e.g. inertia, weights or local forces
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Description
DEUTSCHES
Im modernen Kraftwagenbau werden für Windschutzscheibe und Rückfenster verhältnismäßig lange
Glasscheiben benötigt, die in ihrem Mittelteil eine nur flache Krümmung besitzen, dagegen an ihren Enden
recht scharf abgebogen sind. Für die Herstellung dieser und ähnlicher Scheiben verwendet man konkave
Gelenkbiegeformen, die in der offenen Stellung die ungebogene Scheibe auf ihren Endabschnitten aufnehmen
und sich während des Durchlaufs durch den Biegeofen, wenn die Scheiben weich werden, allmählieh
in die Schließstellung übergehen, in welcher die formgebende Fläche der gewünschten Gestalt der
Scheibe entspricht. Im Normalfall wirkt allein das Scheibengewicht, um die gewünschte Anpassung an
die formgebende Fläche der Form hervorzubringen. 1S
Da das Eigengewicht der schwierigen und scharfen Biegungen nicht ausreicht, nimmt man zu verschiedenen
Zusatzmaßnahmen Zuflucht. Beispielsweise wird ein Druck in Richtung der Scheibenfläche von den
Enden her auf die Scheibe ausgeübt. Damit während des Biegens eine genügend große Kraftkomponente
in Richtung der Schwerkraft vorhanden ist, muß auch die Druckkraft genügend groß gewählt werden.
Dies ist in sehr vielen Fällen nicht möglich, weil das Glas splittern würde. Oder aber man nimmt eine
unterschiedliche Erwärmung der verschiedenartig zu biegenden Flächen der Glasscheibe vor. Dies erfordert
zusätzliche, oft komplizierte Konstruktionen an der Biegeform oder im Biegeofen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß man all diese Nachteile, die insbesondere beim Biegen
von langen, teilweise scharf gekrümmten Scheiben auftreten, auf einfache Weise beheben kann, wenn
man zu den konvexen Biegeformen zurückkehrt, auf die die zu biegende Glasscheibe aufgelegt wird und
über die sie beim Erweichen absinkt. Von diesen konvexen Biegeformen hat das Biegen von Glasscheiben
ihren Ausgang genommen. Man kam jedoch immer mehr davon ab, weil die bisher allein bekannte einteilige
konvexe Biegeform das Biegen von Scheiben mit stark wechselndem Krümmungsradius nicht zuließ.
Das Erfindungsziel wird dadurch erreicht, daß die konvexe Biegeform aus einem Mittelteil und zwei
dem Mittelteil gegenüber beweglichen, an ihren äußeren Enden mit Glasscheibengreifern versehenen Endabschnitten
besteht, die so geführt sind, daß sie sich von einer ersten Stellung, in der sie mittels der Greifer
von der noch flachen, auf dem Mittelteil aufliegenden Glasscheibe hochgehalten werden, in eine zweite
Stellung bewegen können, in der ihre formgebenden Flächen zusammen mit der des Mittelteils eine der
gewünschten Gestalt der Glasscheibe entsprechende Auflagefläche für die gebogene Glasscheibe bilden.
Konvexe Biegeform für Glasscheiben
Anmelder:
Libbey-Owens-Ford Glass Company,
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. B. Wehr, Dipl.-Ing. H. Seiler,
Berlin-Grunewald, Lynarstr. 1,
und Dipl.-Ing. H. Stehmann, Nürnberg2, Patentanwälte
und Dipl.-Ing. H. Stehmann, Nürnberg2, Patentanwälte
Beanspruchte Pxiorität:
V. St. v. Amerika vom 15. August 1955
V. St. v. Amerika vom 15. August 1955
Roland Phillip Campbell, Toledo, Ohio (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Der Vorteil des Erfindungsgegenstandes ist es, daß die für die Anpassung der Scheibe an die Form erforderlichen
vertikalen Kräfte nicht allein durch das Scheibengewicht gestellt werden, sondern zusätzlich
durch das Gewicht der angelenkten Form endabschnitte. Da das Gewicht der Endabschnitte am Scheibenende
angreift, wird des weiteren ein Biegemoment auf die Scheibe ausgeübt, das seinen größten Wert gerade
dort haben kann, wo auch-die schärfste Biegung der Scheibe erfolgen soll. Darüber hinaus ist zu beachten,
daß ohne zusätzliche Maßnahmen die Scheibe bereits zu Beginn in der Mitte abgestützt ist und über die
gesamte Länge der Form nur verhältnismäßig kurze Wege bis zum Aufliegen auf der formgebenden
Fläche zurückzulegen hat.
Zwar ist es bei einer einteiligen konvexen Biegeform bereits bekannt, auf die Scheibe zusätzliche vertikale
Kräfte auszuüben, indem Metallbänder über die Längskanten der Scheibe gezogen und an ihren Enden
mittels Gewichten gespannt werden. Diese Biegeform hat jedoch eine verhältnismäßig leichte Krümmung,
die außerdem über die gesamte Länge etwa konstant ist. Die Ausnutzung von schwenkbaren Endabschnitten
zur Unterstützung der vertikalen Gewichtskräfte an den Scheibenenden, die Erzielung eines ausgeprägten
Biegemoments auf Grund des Angreifens an der
äußeren Scheibenkante, und die damit erzielbaren scharfen Biegungen lassen sich aus der bekannten einteiligen
Form nicht herleiten.
909 758/131
3 4
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus haben diese Stangen den Zweck, eine zu biegende
der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels im Zu- Glasscheibe auf dem Mittelabschnitt der Form rich-
sammenhang mit der Zeichnung. Hierin sind: tig einzustellen.
Fig. 1 ein Grundriß einer erfindungsgemäß kon- Der Mittelabschnitt 17 wird starr über dem Rah-
struierten Biegeform, 5 men 11 mittels einer Anzahl senkrechter Streben 22
Fig. 2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten getragen, deren obere Enden an den unteren Ober-Biegeform,
flächen der Seitenschienen 19 befestigt sind, während
Fig. 3 eine Teilendansicht der Biegeform und ihre unteren Enden auf Querstangen 23 getragen
Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht der zu der Biege- werden, die sich von den Seitenstangen 13 des Rahform
gehörigen, die Glasscheibe haltenden Greifvor- io mens nach innen erstrecken und daran befestigt sind,
richtung. Jeder der beweglichen Endabschnitte 18 der Form
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Biegen besteht aus einem Paar auf Abstand stehender konvon
Glasscheiben geschaffen, das dadurch gekenn- vex gekrümmter Seitenschienen 24, die mit den Seizeichnet
ist, daß eine zu biegende flache Glasscheibe tenschienen 19 des Mittelabschnitts fluchten und an
auf einer Form mit einer konvexen Formoberfläche 15 ihren äußeren Enden durch eine Endschiene 25, deren
unterstützt wird, diese Scheibe auf den Erweichungs- gegenüberliegende Enden sich von diesen Seitenschiepunkt
erwärmt wird und eine Kraft sich ändernder nen nach außen erstrecken, starr miteinander verGröße
auf ein Ende der zu biegenden Glasscheibe aus- bunden sind. Die Schienen 24 sind zwischen ihren
geübt wird, um dieses Ende zur Formoberfläche der Enden durch eine Querversteifung 26 miteinander
Form zu biegen. 20 verbunden, und die oberen Oberflächen sowohl der
Die Erfindung schafft auch eine Biegeform zum Seiten- als auch der Endschienen 24 und 25 sind beBiegen
von Glasscheiben, die gekennzeichnet ist arbeitet, um eine glatte Formoberfläche für die Bedurch
ein Paar beweglich angeordneter Form- rührung mit der zu biegenden Glasscheibe zu schaffen,
abschnitte, von denen ein jeder mit einer konvexen Zur Unterstützung der Endabschnitte bei Dreh-Formoberfläche
ausgebildet ist, und eine Tragevor- 25 bewegung ist jedes der nach außen verlaufenden Enrichtung
zum Unterstützen der Formabschnitte zur den der Endschiene 25 mit dem äußeren Ende eines
Bewegung von einer ersten Stellung, bei der eine zu von zwei Hebelarmen 27 verbunden, deren gegenbiegende
Glasscheibe auf der Form aufgenommen überliegende oder innere Enden starr mit fluchtenden
wird, in eine zweite Stellung, bei der die Formober- Wellenstümpfen 28 verbunden sind, die drehbar in
flächen auf diesen Formabschnitten einen Teil einer 3° geeigneten, in den oberen Enden der Ständer 16 anvorbestimmten
Kurve begrenzen, zur Übereinstim- geordneten Lagern 29 gelagert sind. Wie in Fig. 1
mung mit der die Glasscheibe gebogen werden soll. und 3 dargestellt ist, sind die Wellenstümpfe 28 jedes
In den Zeichnungen und insbesondere in Fig. 1 ist Endabschnittes der Form einander gegenüber ausim
Grundriß eine erfmdungsgemäß konstruierteBiege- gerichtet und befinden sich in der gleichen Höhe wie
vorrichtung 10 dargestellt. Die Vorrichtung 10 um- 35 die Formoberfläche des Mittelabschnittes der Form,
faßt einen im wesentlichen rechteckigen Rahmen 11 so daß die Endabschnitte der Form sich um waage-
und eine oberhalb dieses Rahmens angeordnete Biege- rechte Achsen drehen und die Formoberflächen dieser
form 12. Der Rahmen 11 besteht aus auf Abstand Endabschnitte in der geschlossenen Stellung eine Verstehenden
Seitenstangeu 13, die an ihren gegenüber- längerung der Formoberfläche des Mittelabschnitts
liegenden Enden durch Endstangen 14 fest mitein- 4° der Form bilden.
ander verbunden sind. An der Unterseite der Seiten- Jeder der Endabschnitte 18 der Form ist mit einem
stangen 13 ist ein Paar auf Abstand stehender Füh- der Wellenstümpfe 28 auf der gleichen Seite der Form,
rungsschienen 15 befestigt, die zu dem Zweck vor- nach außen von dem Ständer 16 sich erstreckend,
gesehen sind, die in typischen Biegeöfen normaler- ausgerüstet. An jeder dieser nach außen verlaufenweise
zu den rollerartigen Fördervorrichtungen ge- 45 den Wellen ist ein Betätigungsarm 30 befestigt, der
hörigen Flansche zu berühren. Einwärts im Abstand die Drehkraft für die Endabschnitte liefert, wie spävon
jedem der gegenüberliegenden Enden der Seiten- ter beschrieben wird. Der Betätigungsarm 30 besteht
stange 13 und in deren Nähe befindet sich eine senk- aus einem Schaft 31, einer Verdickung 32 an dem
rechte Säule oder ein Ständer 16, dessen unteres Ende einen Ende des Schaftes, in der der Wellenstumpf 28
starr an diesen Seitenstangen befestigt ist. Wie später 50 aufgenommen und mittels einer Stellschraube 33 bebeschrieben
wird, ist dieser Ständer zur Unter- festigt wird, und einem beweglichen Gewicht 34, das
Stützung von Teilen der Form 12 vorgesehen. in der Nähe des entgegengesetzten Endes dieses
Die Biegeform 12 besteht aus einem feststehenden Schaftes befestigt ist. Um Beweglichkeit des Gewichts
Mittelabschnitt 17 und gegenüberliegenden End- 34 vorzusehen, ist der Schaft 31 im wesentlichen
abschnitten 18, die in bezug auf den Mittelabschnitt 55 längs seiner ganzen Länge mit Gewinde versehen, und
beweglich gelagert sind. Der Mittelabschnitt 17 be- das Gewicht 34 ist ausgebohrt und mit einem entsteht
aus einem Paar auf Abstand stehender, konvex sprechenden Gewinde versehen.
gekrümmter Formschienen 19, die im wesentlichen Um die Enden einer Glasscheibe auf den Endparallel zu den Seitenstangen 13 des Rahmens an- abschnitten 18 der. Form richtig zu halten und auf sie
geordnet sind und deren obere Oberflächen zur BiI- 60 eine Kraft auszuüben, wie später beschrieben wird,
dung einer Formoberfläche bearbeitet sind. Um die ist jeder der Formenabschnitte mit einer Anzahl
Schienen 19 aneinander zu befestigen und dazwischen Schnappschlösser 35 versehen, die an den Endschieeine
steife Verbindung zu schaffen, erstreckt sich eine nen 25 mittels Stangenteilen 36 befestigt sind. Wie in
Anzahl Ouerstangen 20 zwischen diesen Schienen und Fig. 4 dargestellt ist, umfaßt jedes Schnappschloß
ist an deren unteren Oberflächen starr befestigt. Füh- 65 eine Mittelachse 37, deren unteres Ende an der Stange
rungsstangen 21 erstrecken sich von den Formschie- 36 befestigt ist, ein die Mittelachse umgebendes höhnen
19 des Mittelabschnitts nach oben; sie sind außer- les Rohr 38, das auch an der Stange36 befestigt ist,
halb der Außenkante dieser Formschienen angeordnet einen drehbaren, die Scheibe berührenden Arm 39,
und vorzugsweise aus einem nachgiebigen Material der frei an der Spitze der Achse 37 angeordnet ist
hergestellt. Wie später beschrieben werden wird, 70 und eine Feder 40, deren eines Ende an der Stange 36
und das andere Ende an dem Arm 39 befestigt ist. im Gebrauch übt der Arm 39 wegen der Spannung
der Feder 40 eine Klemmkraft auf die obere Oberfläche der benachbarten Kante einer zu biegenden
Glasscheibe 41 aus und faßt somit die Scheibenkante zwischen dem Arm und der Schiene 25 des Endabschnittes.
Die Betätigungsarme 30 sind zur Durchführung synchroner Bewegung mittels einer Gestängeanordnung
miteinander verbunden, die aus einer drehbar angeordneten Stange 42 und einem Paar Verbindungsstangen 43 und 44 besteht, welche indirekt jede der
gegenüberliegenden Enden der Stange mit einem Endabschnitt 18 der Form verbindet. Die Stange 42 ist
unterhalb und außerhalb des Mittelabschnitts 17 der Form mittels einer starr an einer der Streben 22 befestigten
Achse 45 drehbar gelagert. Wie in Fig. 1 dargestellt ist, ist die Stange 42 auf der gleichen
Seite der Form, wie die Betätigungshebel 30 angeordnet und fluchtet im wesentlichen mit ihnen. Nach
Fig. 2 hat jede der Verbindungsstangen 43 und 44 nach innen gebogene Teile 46 an ihren gegenüberliegenden
Enden, und jedes der inneren Enden 47 ist drehbar in einem der gegenüberliegenden Enden der
Stange 42 aufgenommen.
Zur Aufnahme der äußeren Enden der Verbindungsstangen 43 und 44 ist ein Hebelarm 48 in der
Nähe jedes der Betätigungsarme 30 vorgesehen und ist mit einem Ende starr an der Welle 28 befestigt.
Der äußere Endabschnitt 49 der Verbindungsstange 43 ist drehbar in dem Hebel 48 links in der Abbildung
aufgenommen, und sein inneres Ende ist in dem oberen Ende der Stange 42 gelagert. Die andere Verbindungsstange
44 ist in gleicher Weise mit dem Hebel 48 rechts in der Abbildung verbunden, und ihr
inneres Ende ist in dem unteren Ende der Stange 42 gelagert. Vorzugsweise ist die Entfernung von dem
Wellenstumpf 28, der einen Hebelarm 48 trägt, zu dem Verbindungspunkt der Verbindungsstangen
gleich der Entfernung von dem Drehzentrum der Stange 42 zu den daraufliegenden Verbindungspunkten
mit den Verbindungsstangen.
Durch Verwendung der hier offenbarten Gestängeanordnung erzeugt die Bewegung im Uhrzeigersinn
des belasteten Arms 30, der rechts in der Fig. 2 dargestellt ist, eine Bewegung entgegen dem Uhrzeigersinn
der Stange 42 und die entgegen dem Uhrzeigersinn gerichtete Bewegung des links in der Figur dargestellten
belasteten Arms 30 erzeugt gleichfalls Bewegung entgegen dem Uhrzeigersinn des Dreharms.
Da die beiden Arme 30 durch die hier offenbarte Gestängeanordnung miteinander verbunden sind, bewegen
sich die Endabschnitte der Form während des Schließens der Form synchron.
Beim Biegen von Glasscheiben nach dem erfmdungsgemäßen
Verfahren und mittels der hier offenbarten Vorrichtung wird eine flache Glasscheibe 41 oder ein
Paar Scheiben symmetrisch auf die Formschienen des Mittelabschnitts der Form gelegt. Wie in Fig. 1
in gestrichelten Linien dargestellt ist, haben die Scheiben 41 Blockgröße und größere Breite als die
Entfernung zwischen den Formschienen des Mittelabschnitts und den Formschienen des Endabschnitts,
und sie werden auf dem Mittelabschnitt der Form mittels der senkrechten Führungsstangen 21 an Ort
und Stelle gehalten. Die gegenüberliegenden Endabschnitte der Form werden dann in die offene Stellung
geschwungen, die in Fig. 2 gestrichelt dargestellt ist, und die Arme 39, die normalerweise parallel
zu den Endschienen 25 und gegen die Rohre 38 getragen werden, werden dann nach oben gezogen und
nach innen gedreht zur Berührung mit der oberen Oberfläche der benachbarten Scheibenkante. Wie
vorher erwähnt, übt die Feder 40 eine abwärts gerichtete Kraft auf den Arm 39 aus, wodurch die
Scheibenkanten auf die Endschienen der Endabschnitte der Form gepreßt werden. Wenn die Endabschnitte
in der offenen Stellung sind, wird eine abwärts gerichtete Kraft auf die gegenüberliegenden
oberen Kanten der Scheiben wegen des Gewichts der Endabschnitte und auch wegen des" kleinen Winkels
der belasteten Betätigungsarme 30 zur Senkrechten
ausgeübt, wodurch ein Drehmoment in den die Endabschnitte der Form tragenden entsprechenden WeI-ienstümpfen
28 bewirkt wird. Diese abwärts gerichtete Kraft unterstützt zusammen mit den senkrechten
Führungsstangen 21 das Halten der flachen Glasscheiben auf der Form.
Die Form mit den darauf getragenen Glasscheiben wird dann in einen Biegeofen gebracht, in dem die
Temperatur der Scheiben so weit erhöht wird, daß sie erweichen. Während die Glasscheiben ihren steifen
strebenartigen Charakter verlieren, beginnen ihre gegenüberliegenden, von den Endabschnitten der
Form berührten Enden infolge der Schwerkraft und der auf sie durch diese Endabschnitte ausgeübten
Kraft nach unten abzusacken. Während sich die Scheibenenden nach unten verbiegen, vergrößert sich
das auf die Wellenstummel 28 ausgeübte Drehmoment, während sich die belasteten Arme der Waagerechten
nähern. Die ursprünglich konstante und verhältnismäßig geringe auf die gegenüberliegenden
Enden der Scheibe ausgeübte Kraft vergrößert sich somit allmählich und gleichmäßig, während sich die
Endabschnitte der Form nach unten bewegen.
Da die beiden Betätigungsarme 30, und durch sie die Endabschnitte der Form, durch die Gestängeanordnung
miteinander verbunden sind, wird die Größe der auf jedes der gegenüberliegenden Enden der Glasscheiben
41 ausgeübten Kraft gleichermaßen und synchron vergrößert, wodurch jede Gleitbewegung der
Scheiben auf der Form infolge Anwendung einer ungleichmäßigen Kraft auf die gegenüberliegenden
Enden der Scheiben verhindert wird.
Bei der Fortsetzung ihrer Abwärtsbewegung erreichen die Endabschnitte der Form ihre geschlossene
Stellung, und die Enden ihrer Seitenschienen stoßen auf die entsprechenden Enden der Seitenschienen
des Mittelabschnitts der Form, wenn die Betätigungsarme 30 die Waagerechte erreichen oder im
wesentlichen erreichen. Da die senkrechte Komponente der Gewichte 34 ihre größte Entfernung von dem
Drehpunkt in dieser Lage hat, wird die größte Kraft dann ausgeübt, wenn die Endabschnitte der
Form ihre endgültige geschlossene Stellung erreichen. Während des Biegevorgangs sind die Glasscheiben
also, wenn sie noch kalt sind, mit ihren entgegengesetzten Enden anfänglich einer abwärts gerichteten
Kraft geringer Größe ausgesetzt. Nachdem die Scheiben auf den Erweichungspunkt erwärmt worden sind
und ihre Enden sich abwärts zu biegen beginnen, verstärkt sich die Größe der Kraft allmählich und
gleichmäßig während der Abwärtsbewegung der Scheibenenden und erreicht ein Maximum, wenn die
Scheiben ihre größte oder endgültige Krümmung erreicht haben. Diese allmähliche und gleichmäßige
Anwendung der Kraft auf die Endabschnitte der Form und damit auf die Scheibenenden hält nicht nur
die Scheiben richtig in ihrer Stellung auf der Form, sondern biegt auch gleichmäßig und synchron deren
Abschnitte zu jeder Seite der Mittellinie der Scheibe in Übereinstimmung mit der Formoberfläche des Mittelabschnitts
und der Endabschnitte der Form.
Nachdem die Glasscheiben auf Übereinstimmung mit der Formoberfläche der Form gebogen worden
sind, können sie durch einen Glühofen bewegt werden, in dem sie langsam abgekühlt werden.
Claims (6)
1. Konvexe Biegeform für Glasscheiben, auf die die zu biegende Glasscheibe aufgelegt wird und
über die sie beim Erweichen absinkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegeform aus einem Mittelteil
und zwei dem Mittelteil gegenüber beweglichen, an ihren äußeren Enden mit Glasscheibengreifern
versehenen Endabschnitten besteht, die so geführt sind, daß sie sich von einer ersten
Stellung, in der sie mittels der Greifer von der noch flachen, auf dem Mittelteil aufliegenden Glasscheibe
hochgehalten werden, in eine zweite Stellung bewegen können, in der ihre formgebenden
Flächen zusammen mit der des Mittelteils eine der gewünschten Gestalt der Glasscheibe entsprechende
Auflagefläche für die gebogene Glasscheibe bilden.
2. Biegeform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endabschnitte um je eine Achse
drehbar sind, die der Biegeformmitte näher liegt als die durch den Schwerpunkt jedes Endabschnittes
gehende Vertikale.
3. Biegeform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß j eder Endabschnitt eine mit ihm verbundene Welle als Drehachse besitzt und diese
Welle Mittel zu ihrer Drehung und damit zum Bewegen des Endabschnittes aufweist.
4. Biegeform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Drehen der Welle
aus einem an ihr befestigten, mit einem Gewicht versehenen Hebelarm bestehen.
5. Biegetform nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Endabschnitte über ein Hebelgestänge derart miteinander
verbunden sind, daß sie sich synchron bewegen.
6. Biegeform nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen an dem
Mittelabschnitt gelagert sind.
In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 330279, 2 554 572,
25 2 663 974;
französische Patentschriften Nr. 1089 973,1097 088.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US814995XA | 1955-08-15 | 1955-08-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1076908B true DE1076908B (de) | 1960-03-03 |
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ID=22164578
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEL25489A Pending DE1076908B (de) | 1955-08-15 | 1956-08-09 | Konvexe Biegeform fuer Glasscheiben |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1076908B (de) |
FR (1) | FR1157259A (de) |
GB (1) | GB814995A (de) |
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---|---|---|---|---|
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- 1956-08-07 GB GB24119/56A patent/GB814995A/en not_active Expired
- 1956-08-09 DE DEL25489A patent/DE1076908B/de active Pending
- 1956-08-14 FR FR1157259D patent/FR1157259A/fr not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1157259A (fr) | 1958-05-28 |
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