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Fließdosierwaage mit Zubringervorrichtung Die Erfindung bezieht sich
auf eine Fließdosierwaage mit Zubringervorrichtung, vorzugsweise mit einem Zuhringerband,
deren Geschwindigkeit in Abahängigkeit von dem Ausschlag des mit konstanter Geschwindigkeit
angetriebenen Wiegebandes derart stufenlos elektrisch geregelt wird, daß das Wiegeband
immer in seine Gleichgewichtslage zurückgeführt wird. Bei den bekannten Waagen dieser
Art erfolgt die Geschwindigkeitsregelung der Zubringervorrichtung durch einen Motor
mit einem stufenlosen elektischen Regler oder einen Motor mit Bürstenverstellung.
Größere Re,oelbereiche, wie sie z. B. bei Änderungen des spezifischen Gewichtes
des Wiegegutes erforderlich sind, können mit diesen bekannten Reglern nicht erzielt
werden, da sie eine zu große Auslenkung des Wiegebandes aus der horizontalen Nullstellung
erfordern, die bei nicht fließendem Gut keine Dosierung gestattet.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es bei einer Änderung
des spezifischen Gewichtes des Materials erforderlich ist, der Nullstellung des
Wiegebandes jeweils verschiedene Geschwindigkeiten der Zubringervorrichtung als
Sollgeschwindigkeiten zuzuordnen, wenn man einerseits immer die Nullstellung des
Wiegebandes einregeln, andererseits einen ausreichenden Regelbereich erreichen will.
Die bisher bekannten nur von der Wiegebandauslenkung abhängigen Regelvorrichtungen
für die Geschwindigkeit der Zubringervorrichtung erfüllen diese Forderung nicht,
da sie immer auf die gleiche Geschwindigkeit in der Nullstellung einregeln. Die
Erfindung besteht demgegenüber darin, daß bei Verwendung eines regelbaren Gleichstrom-Nebenschlußmotors
als Zuhringerantrieb der Motoranker iiber eine Verstärkeranordnung von -einer Spannung
gespeist wird, die durch Hintereinanderschaltung eines vom Wiegehandausschlag gesteuerten
Rückführgebers und einer mit dem Zubringeranfrieb gekuppelten Tachometermaschine
gewonnen wird.
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Es ist zwar bei Förderbandwaagen schon bekannt, die Geschwindigkeit
der Zubringervorrichtung durch einen Gleichstrom-Nebenschlußmotor zu regeln, dessen
Drehzahl von der von einer Tachometermaschine gelieferten und durch einen mit dieser
in Reihe geschal teten, vom Wi-egebandausschlag gesteuerten Rückführergeber geregelten
Spannung abhängig ist.
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Hierbei handelt es sich um mehrere miteinander zur Aufrechterhaltung
bestimmter Anteile verschiedener Materialien elektrisch gekoppelte Förderbandwaagen,
bei denen jedoch keine Rückstellung der wiege bänder in eine Nullstellung vorgesehen
ist un7i die Tachometermaschine nicht mit der Zubringervorrichtung des ihr zugeordneten
Wiegebandes, sondern mit dem Wiegeband einer anderen ein an-
deres Material liefernden
Förderbandwaage gekuppelt ist.
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Der Ankerstrom des Zubringer-Antriebsmotors ist daher bestimmt durch
die Summe der Spannung des Rückführgebers und der seiner jeweiligen Geschwindigkeit
proportionalen Spannung der Tachometermaschine. Dadurch wird es möglich, daß der
Zubringermotor bei Nullstellung des Rückführgebers mit verschiedenen Geschwindigkeiten
läuft.
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Als Verstärker kann man in dem Regelkreis des Zubringermotors elektronische
Verstärker, z. B.
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Tyratronverstärker, anwenden. Da das Material aber eine gewisse Zeit
braucht, um über das Wiegeband zu laufen, kann man vorteilhafterweise hier Magnetverstärkeranordnungen
(Transduktoren) anwenden, da deren Trägheit in Kauf genommen werden kann.
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Die Erfindung und ihre weitere Ausbildung ist im folgenden an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert, wobei auf die schematischen Abbildungen Bezug
genommen ist.
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Aus einem Bunkerbehälter 1 fließt Material auf ein Zubringerband
2, das seinerseits das Material auf ein auf Schneiden 3 gelagertes Wiegeband 4 abgibt.
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Durch ein Laufgewicht 5 wird die zu dosierende Materialmenge eingestellt.
Durch das Wiegeband 4 wird ein elektrischer Geber 6, der als »Rückführgeber« bezeichnet
wird, verstellt. Dieser hier als einfaches Potentiometer dargestellte Rückführgeber
kann naturgemäß auch in anderer zweckmäßiger Form ausgebildet sein.
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Der Antrieb des Wiegebandes 4 erfolgt mit konstanter Geschwindigkeit,
z. B. durch einen in eine der Bandtrommeln eingebauten Drehstrom-Kurzschlußläufermotor,
der nicht dargestellt ist.
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Der Antrieb des Zubringerbandes 2 erfolgt durch einen regelbaren
Gleichstrom-Nebenschlußmotor 7, mit dem eine Tachometermaschine 8 mechanisch gekuppelt
ist. Die Geschwindigkeit des Antriebsmotors 7 wird in Abhängigkeit von dem Ausschlag
des Wiegebandes 4 vermittels des Rückführgebers 6 in der Weise geregelt, daß das
Wiegeband 4 durch entsprechende Änderung des Materialzuflusses immer wieder in die
horizontale Gleichgewichtslage zurückgeführt wird.
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Um diese Regelung des Antriebsmotors 7 durchzuführen, wird, wie aus
dem Schaltbild (Fig. 2) hervorgeht, der Anker 7' über einen Magnetverstärker (Transduktor
9) bekannter Bauart mit veränderlicher Stromstärke gespeist, während seine Feldwicklung
7" an einer konstanten Erregerspannung anliegt. An die Eingangspole 10, 11 des Transduktors
9 ist eine Gleichspannung=U U gelegt, die durch Hintereinanderschaltung des Rückführgebers
6 und der Tachometermaschine 8 gewonnen wird.
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Bei einer bestimmten Summenspannung U läuft der Antriebsmotor 7 des
Zubringerbandes 2 mit einer bestimmten konstanten Geschwindigkeit, so daß die dabei
zugeführte Materialmenge das Wiegeband 4 in horizontaler Gleichgewichtslage hält.
Wenn man annimmt, daß bei diesem Ausgangszustand das zugeführte Material spezifisch
leichter wird, erhält das Wiegeband 4 einen Ausschlag, so daß die am Rückführgeber
6 abgegriffene Spannung erhöht wird. Der Antriebsmotor 7 erhält dadurch eine erhöhte
Geschwindiglceit, wodurch wiederum auch die Tachometermaschine 8 eine höhere Spannung
abgibt. Die Summenspannung U wächst mithin mit dem Ausschlag des Wiegebandes 4 progressiv.
Durch Mehrzuführung von Material kommt das Wiegeband 4 wieder in seine horizontale
Nullstellung, so daß die am Rückführgeber 6 abgegriffene Spannung wieder auf ihren
ursprünglichen Wert zurückgeht. Das ist bei einem Zustand der Fall, bei dem der
Antriebsmotor 7 eine gegenüber dem Ausgangszustand noch erhöhte Geschwindigkeit
besitzt und die Tachometermaschine 8 eine dementsprechend erhöhte Spannung abgibt.
Es hat sich also ein neuer Gleichgewichtszustand des Wiegebandes 4 bei vergrößerter
Summenspannung U und dementsprechend schneller laufendem Antriebsmotor 7 eingestellt.
Das Zubringerband 2 fördert daher das spezifisch leichtere Material in einer der
erhöhten Antriebsgeschwindigkeit entsprechenden größeren Menge. Die Einschaltung
der Tachometermaschine hat die Wirkung, daß jede Störung des Gleichgewichtszustandes
schnell und pendelfrei herausgeregelt wird. Die Summenspannung U ist bei dem geschilderten
Regelvorgang immer der Gewichtsmenge des gewogenen Materials verhältnisgleich.
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Zur Registrierung des dosierten Materialgewichtes ist nur die Zählung
der Wiegebandlängen bzw. der Umdrehungen der Wiegebandtrommel erforderlich.
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Diese Zahl, multipliziert mit einem sich aus der Einstellung des Laufgewichtes
5 ergebenden Faktor, ist die dosierte Gewichtsmenge.
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Wie in Fig. 3 dargestellt ist, kann der Rückführgeber 6 auch als
eine Brückenanordnung 6' ausgebildet sein, die bei horizontaler Gleichgewichtslage
des Wiegebandes 4 abgeglichen ist. In diesem Falle wird die Summenspannung U im
Gleichgewichtszustand gleich der Spannung der Tachometermaschine 8, und es tritt
nur während des Wiegebandausschlages am Rückführgeber 6' eine Störspannung auf.
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Zur Sicherheit der Anlage ist eine vom Wiegeband 4 gesteuerte Kontaktvorrichtung
12, 12' vorgesehen, durch die auf nicht näher geschilderte Weise beim Überschreiten
eines vorbestimmten Ausschlages der Antrieb des Wiegebandes 4 und des Zubringerbandes
2, gegebenenfalls mit Verzögerung, ausgeschaltet und dadurch die Anlage stillgesetzt
wird.
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Das tritt beispielsweise ein, wenn im Bunker 1 kein Material mehr
vorhanden ist oder wenn sonst eine Störung in der Anlage auftritt. Zweckmäßigerweise
wird mit dem Ausschalten der Anlage die Einschaltung eines Warnsignals verbunden.
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An Stelle des geschilderten Zubringerbandes 2 kann eine andere Zubringervorrichtung,
z. B. eine Zubringerschnecke od. dgl., treten, Die Tachometermaschine 8 kann ein
permanent erregter Gleichstromdynamo oder für höchste Anforderungen ein Wechselstromgenerator
mit nachgeschaltetem Gleichrichter sein.
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PATENTANSPROCHE: 1. Fließdosierwaage mit Zubringervorrichtung, deren
Geschwindigkeit in Abhängigkeit von dem Ausschlag des mit konstanter Geschwindigkeit
angetriebenen Wiegebandes derart stufenlos elektrisch geregelt wird, daß das Wiegeband
immer in seine Gleichgewichtslage zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Verwendung eines regelbaren Gleichstrom-Nebenschlußmotors als Zubringerantrieb
der Motoranker über eine Verstärkeranordnung von einer Spannung gespeist wird, die
durch Hintereinanderschaltung eines vom Wiegebandausschlag gesteuerten Rückführgebers
und einer mit dem Zubringerantrieb gekuppelten Tachometermaschine gewonnen wird.