DE1072863B

DE1072863B - Hydraulische Schneidenabhebung bei Bohrwerkzeugen

Info

Publication number: DE1072863B
Application number: DENDAT1072863D
Authority: DE
Inventors: Walther und Dipl -Ing Hans Bauerle Wasseralfmgen Hanns (Wurtt)
Original assignee: Nabenfabrik Alfmg Kessler Komm Ges Wasseralfmgen (Wurtt)
Publication date: 1960-01-07

Description

Hydraulische Schneidenabhebung bei Bohrwerkzeugen Zur Schonung der Schneide und der bearbeiteten Oberfläche (Vermeidung des Rückzugsrisses) ist es. bei spanabhebenden Bearbeitungen üblich, nach erfolgter Bearbeitung die Schneide beim Zurückführen des Werkzeuges in die Ausgangsstellung vom Werkstück abzuheben. Bei Bohrwerkzeugen, insbesondere Bohrstangen mit einer festeingestellten Schneide, muß hierzu die Bohrstange aus ihrer zentralen Lage entgegen. der Schneidenrichtung weggedrückt werden. Dies kann auf verschiedene Arten erfolgen.
Bei gleitgelagerten Spindeln wird meist das Lagerspiel dazu benutzt, die Spindel um einen kleinen Betrag aus der Mittellage zu bewegen. Bei Spindeln ohne Lagerspiel (Wälzlagerung) muß entweder die Spindel oder die Bohrstange deformiert (durchgebogen) werden. Dies kann z. B. dadurch erfolgen, daß die Bohrstange beim Zurückführen mit einem Gegenhalter gekuppelt wird, der in eine exzentrische Führung der Bohrstange eingreift und diese so aus der Mittellage drückt, daß entweder die Bohrstange deformiert oder das Lagerspiel hierfür ausgenutzt wird.
Ein anderes Verfahren verwendet magnetostriktive Kräfte, um eine Durchbiegung der Bohrstange zu erreichen.
Bei der Erfindung handelt es sich um eine Schneidenabhebung bei gleitgelagerten Spindeln, wobei die Abhebung innerhalb des Lagerspieles durch Kräfte in einem der beiden Gleitlager der Spindel erfolgt. Je nach der Anordnung der Bohrstange kann das vordere oder hintere Lager hierfür benutzt werden. Die Schmiertaschen des Gleitlagers mit der Abhebung sind zu diesem Zwecke auf der Spindel angeordnet, und zwar so, daß mindestens eine der Taschen in axialer Richtung versetzt ist und aus einer besonderen Ölleitung gespeist wird. Für den normalen Lauf der Spindel sind alle Schmiertaschen an die Druckölversorgung angeschlossen. Zum Abheben der Bohrstange wird nur die eine Schmiertasche mit Drucköl versorgt.
Aus den Abbildungen ist die Lage der Schmiertaschen auf der Welle beispielsweise zu ersehen. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt C-D durch das Lager, Fig. 2 die Abwicklung des Lagers, Fig. 3 einen Querschnitt A-B durch das Lager. Es sind insgesamt vier Taschen vorgesehen, wovon die Tasche 1 gegenüber den anderen, 1, 3, 4, in axialer Richtung versetzt ist und durch den Ringkanal s der Lagerschale 6 gespeist wird. Die übrigen drei Öltaschen werden von dem Ringkanal 7 der Lagerschale 6 versorgt. Im normalen Betrieb des Lagers sind beide Kanäle 5 und 7 an dieselbe Ölversorgung angeschlossen. Zum Abheben wird der Ölstrom nur auf den Ringkanal s geleitet, wodurch die Welle in die entgegengesetzte Richtung von Öltasche 1 gedrückt wird. Die Schneide muß also in der Ebene der Tasche 1 liegen, und zwar auf derselben Seite, wenn die Abhebung im vorderen Lager erfolgt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Einrichtung zum Abheben der Schneide eines in einem Gleitlager gelagerten Bohrwerkzeuges unter Ausnutzung des Lagerspiels des Lagers, gekennzeichnet durch axial gegeneinander versetzt angeordnete, getrennten Schmierleitungen (5, 7) in der Lagerschale (6) zugeordnete Öltaschen (1 und 2 bis 4) auf der Welle. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 923 410.