DE1071886B - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10K—PURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
- C10K1/00—Purifying combustible gases containing carbon monoxide
- C10K1/08—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
- C10K1/085—Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors two direct washing treatments, one with an aqueous liquid and one with a non-aqueous liquid
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Description
DEUTSCHES
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Kohlendestillationsgasen, wobei in
an sich bekannter Weise die Gase mittels Waschmitteln behandelt werden, beispielsweise Wasser oder
Kohlenwasserstofföle, um gewisse Bestandteile aus den Gasen zu entfernen. Diese Bestandteile sind in
erster Linie Ammoniak und Benzolkohlenwasserstoffe, ferner ν Naphthalin und Schwefelwasserstoff. Die bekannte
Technik arbeitet in der Weise, daß das Gas mit dem betreffenden Waschmittel in geeigneten Kontaktapparaten
in direkte Berührung gebracht wird, wonach aus dem angereicherten Waschmittel die aufgenommene
Substanz durch Abtreiben in einer entsprechend eingerichteten Kolonne wieder entfernt und
dann gewonnen wird. Das betreffende Waschmittel wird dann wieder zur Behandlung weiterer Gasmengen
verwendet.
Für die Entfernung von Benzolkohlenwasserstoffen einschließlich Napthalin benutzt man gewöhnlich das
sogenannte Benzolwaschöl, eine Teerfraktion, die einen Siedebereich hat, der zu 85°/o zwischen 250 und
370° C liegt. Daneben wird auch eine Erdölfraktion verwendet, welche im wesentlichen zwischen 300 und
370° C siedet.
Für die Auswaschung des Ammoniaks verwendet man gewöhnlich Wasser.
Es ist heute allgemein üblich, die Ammoniakwäsche vor die Benzolwäsche zu legen, weil man auf diese
Weise vermeiden kann, daß größere Mengen Ammoniak sich in dem Benzolwaschöl lösen und dann in die
Benzolabtreibeeinrichtung gelangen, wo das Ammoniak infolge der dort herrschenden hohen Temperatur
Anlaß zu Korrosionen geben kann. Es ergibt sich dabei jedoch die Schwierigkeit, daß das Gas mit seinem
vollen Naphthalingehalt in die Ammoniakwascheinrichtung gelangt und dabei leicht Ansätze von Naphthalin
entstehen können, die auf die Dauer den Gasdurchgang durch den Ammoniakwascher erschweren
oder gar unterbinden. Würde man die Benzolwaschung vor die Ammoiakwaschung legen, so würde man zwar
mit dem Benzol auch den größten Teil des Naphthalins aus dem Gas entfernen, gleichzeitig aber auch nennenswerte
Mengen Ammoniak mit in die Benzolabtreibung überführen, was sich aus den obengenannten Gründen
verbietet.
Es wurde nun gefunden, daß man diese Schwierigkeit umgehen kann, wenn man die an sich gut arbeitende
Reihenfolge von Ammoniakwaschung an erster Stelle und Benzolwaschung an zweiter Stelle beibehält,
jedoch einen wesentlichen Teil des Naphthalins durch eine gesonderte, jedoch mit einer sehr kleinen
Waschölmenge arbeitenden Waschung aus dem Gas entfernt, ehe das Gas in die Ammoniakwaschung eingeleitet
wird. Durch die starke Beschränkung der Verfahren zur Entfernung von Naphthalin,
Ammoniak, Schwefelwasserstoff
und Benzolkohlenwasserstoffen
aus Kohlendestillationsgasen
Anmelder:
Koppers Company, Inc.,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Leithäuser, Patentanwalt,
Essen, Bertoldstr. 9
Essen, Bertoldstr. 9
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 27. Januar 1958
V. St. v. Amerika vom 27. Januar 1958
Edward J. Helm und Elvood V. Schulte,
Pittsburgh, Pa. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Waschölmenge ist der in das Waschöl übergeführte Anteil von Ammoniak, absolut gesehen, sehr klein.
Wenn man außerdem durch eine geeignete Kombination der Abtreibung der Abläufe aus der Naphthalinwäsche
und der eigentlichen Benzolwäsche dafür sorgt, daß diese Ammoniakmengen nicht in die
Benzolabtreibkolonne gelangen können, so ist ein in jeder Weise störungsfreier Betrieb gewährleistet.
Dementsprechend schlägt die Erfindung des Verfahrens zur Reinigung von Kohlendestillationsgasen
eine Arbeitsweise vor, bei der das Gas nach der Vorkühlung und Entteerung zunächst einer Naphthalinwäsche
mit Waschöl in einer Menge unter 10 1 Waschöl je Tonne verkokter Kohle und anschließend in an
sich bekannter Weise einer Ammoniakwäsche mittels Wasser unterzogen wird und danach mit einer Waschölmenge
von 350 bis 400 1 je Tonne verkokter Kohle zwecks Auswaschung der Benzolkohlenwasserstoffe
behandelt wird, und daß das aus dem Benzolabtreiber entweichende Gemisch aus Benzoldämpfen und Wasserdampf
als Abtreibemittel für die Abtreibung des aus dem Naphthalinwascher abgezogenen Ablaufs benutzt
wird, wobei die Abtreibemittel für den Benzolabtreiber
909 690/485
aus dem Ablauf des Naphthalinabtreibers durch vollständige
Verdampfung desselben (bis auf einen hochsiedenden Rückstand) erzeugt werden.
In der Abbildung ist eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt,
an der das Verfahren näher erläutert werden soll. Die Mengenangaben beziehen sich dabei auf die
Behandlung einer solchen Menge Kohlendestillationsgas, die aus einer Tonne Kohle durch eine Hochtemperaturverkokung
freigesetzt wird.
Das zu behandelnde Gas gelangt, nachdem es vorgekühlt und entteert wor.den ist, durch Leitung 1 in den
Naphthalinwascher 2, der in an sich bekannter Weise ausgebildet ist. Das Kohlendestillationsgas hat einen
Gehalt von 217g Naphthalin je 100 Nm3. In dem Naphthalinwascher herrscht eine Temperatur von 30° C.
Die Menge Waschöl beträgt etwa 8,81 je Tonne Kohle. Um einen genügenden Stoffaustausch zwischen
Gas und Waschflüssigkeit zu haben, kann die Waschflüssigkeit mehrfach im Kreis geführt werden, wie es
bei den Stufenwaschern bekannt ist. Das Gas verläßt den Wascher durch Leitung 3 und hat noch einen
Naphthalingehalt von etwa 31 g je 100 Nm3. Dieser Naphthalingehalt ist gering genug, um eine Störung
in den nachgeschalteten Gasbehandlungseinrichtungen zu vermeiden. Das Gas wird gegebenenfalls in einem
Kompressor 4 auf erhöhten Druck gebracht, dann in einen Kühler 5 wieder auf etwa 250° C abgekühlt und
tritt dann durch Leitung 6 in den Ammoniakwascher 7 ein, in welchem mittels einer geeigneten
Waschlösung der Ammoniakgehalt des Gases auf den gewünschten Grad erniedrigt wird. Gleichzeitig wird
auch in einem gewissen Umfang Schwefelwasserstoff mit ausgewaschen. Das Gas tritt dann durch Leitung 8
in den Benzolwascher 9 ein, den es durch Leitung 10 verläßt. In dem Benzolwascher 9 findet die Waschung
des Gases, falls dieses unter einem Druck von etwa 2 atü steht, mit einer Waschölmenge von etwa 380 1 je
Tonne Kohle statt. Der Naphthalingehalt des Gases wird dabei weiter erniedrigt und beträgt schließlich
noch etwa 3,6 g je 100 Nm3.
Aus dem Naphthalinwascher 2 gelangt das mit Naphthalin angereicherte Waschöl durch Leitung 11
in einen Absetzbehälter 12, aus welchem das im Wascher gegebenenfalls kondensierte Wasser, durch
Leitung 13 abgezogen wird. Das Waschöl selbst fließt durch Leitung 14 und einen Erhitzer (Wärmeaustauscher)
15 in den Naphthalinabtreiber 16, der in Form einer kleinen Bodenkolonne mit etwa vier
Böden ausgebildet ist. Das dem Naphthalinabtreiber 16 zulaufende Waschöl hat einen Naphthalingehalt
von etwa 10 Gewichtsprozent. Im Abtreiber 16 wird der größte Teil des Naphthalins aus dem Waschöl
entfernt, so daß dieses mit einem Naphthalingehalt von etwa 2 Gewichtsprozent durch Leitung 17 abgezogen
wird.
Die aus dem Naphthalinabtreiber durch Leitung 18 entweichenden Dämpfe werden in dem Kühler
(Wärmeaustauscher) 19 kondensiert und in dem Sammelbehälter 20 aufgefangen. Aus diesem wird
durch Leitung 21 Wasser abgezogen, welches den Hauptteil der ohnehin geringen Ammoniakmenge enthält,
welche das Waschöl in dem Naphthalinwascher aus dem Gas aufgenommen hat. Die Benzolkohlenwasserstoffe
und das Naphthalin werden durch Leitung 22 abgezogen und einer geeigneten Trenneinrichtung
zugeführt.
Die in dem Naphthalinabtreiber 16 benötigte Wärme wird durch ein Dämpfegemisch eingeführt, welches
durch Leitung 23 in den Naphthalinabtreiber gelangt.
Dieses Dämpfegemisch wird auf folgende Weise erzeugt :
Der Ablauf des Naphthalinabtreibers gelangt durch Leitung 17 in einen \^erdampfer 24, in welchem dieser
Ablauf durch die gleichzeitige Einwirkung von direktem und indirektem Dampf bis auf einen hochsiedenden
Rückstand verdampft wird. Der hochsiedende Rückstand wird durch Leitung 25 abgezogen
und enthält hochsiedende Verunreinigungen, die das
ίο Waschöl anreichern und dessen Absorptionsfähigkeit
beeinträchtigen würden. Durch die. laufende Herausnahme zumiudestens eines Teiles dieser Verunreinigungen
durch Leitung 25 gelingt es, in dem Waschmittel stets die gleiche Absorptionseigenschaft aufrechtzuerhalten.
Der direkte Dampf wird durch Leitung 26 in den Verdampfer 24 eingeführt. Durch Leitung 27 entweicht aus dem Verdampfer ein Gemisch
aus Wasserdampf, Waschöldampf und Naphthalindampf, welches nunmehr in den Benzolabtreiber 28
eingeführt wird. In dem Benzolabtreiber 28 läuft oben das im Benzolwascher 9 angereicherte Benzolwaschöl
ein, nachdem es vorher durch den Erhitzer (Wärmeaustauscher) 29 auf eine geeignete Temperatur
vorgewärmt worden ist. Das abgetriebene Dämpf egemisch aus Benzolkohlenwasserstoffen, Wasserdampf
und Naphthalin gelangt durch Leitung 30 und 23 in den Naphthalinabtreiber 16 und wirkt in dem bereits
beschriebenen Sinne.
Aus dem Benzolabtreiber 28 wird durch Leitung 31 ein Ablauf abgezogen, der etwa 388,81 je Tonne
Kohle beträgt. Dieser Ablauf wird in dem Kühler (Wärmeaustauscher) 32 abgekühlt und dann im Behälter
33 gesammelt, von wo er durch Leitung 34 zu dem Naphthalinwascher und Benzolwascher zurückgeführt
wird, und zwar in. einer Menge von 380 1 durch Leitung 35 zu dem Benzolwascher 9 und in
einer Menge von 8,81 durch Leitung 36 zu dem Naphthalinwascher 2.
Die praktisch einzige Wasserdampfzufuhr zu dem Verfahren ist die Leitung 26, die in den Verdampfer
24 einmündet. Der dort eingeführte Wasserdampf hat nacheinander drei Funktionen zu erfüllen, nämlich
zunächst das Abstreifen des Waschöles aus dem Naphthalinabtreiber von den hochsiedenden Verunreinigungen,
dann das Abstreifen des Benzols in dem Benzolabtreiber 28 und schließlich das Abstreifen des
Naphthalins in den Naphthalinabtreiber 16.
Claims (2)
1. Verfahren zur Entfernung von Naphthalin, Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Benzolkohlenwasserstoffen
aus Kohlendestillationsgasen durch Behandlung der Gase mit Waschmitteln (Wasser, Kohlenwasserstofföle), in denen sieh die
aus dem Gas abzutrennenden Bestandteile lösen und aus denen die aufgenommenen Bestandteile
durch Abtreiben gewonnen werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas nach der Vorkühlung
und Entteerung zunächst einer Naphthalinwäsche mit Waschöl in einer Menge unter 10 1 Waschöl je
Tonne verkokter Kohle und anschließend in an sich bekannter Weise einer Ammoniakwäsche mittels
Wasser unterzogen wird und danach mit einer Waschölmenge von 350 bis 4001 je Tonne verkokter
Kohle zwecks Auswaschung der Benzolkohlenwasserstoffe behandelt wird und daß das
aus dem Benzolabtreiber entweichende Gemisch
aus Benzoldämpfen und Wasserdampf als Abtreibemittel für die Abtreibung des aus dem
Naphthalinwascher abgezogenen Ablaufs benutzt wird, wobei die Abtreibemittel für den Benzolabtreiber
aus dem Ablauf des Naphthalinabtreibers durch vollständige Verdampfung desselben (bis
hochsiedenden Rückstand) erzeugt
auf einen
werden.
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswaschung des Benzols unter
einem höheren Druck stattfindet als die Auswaschung des Naphthalins.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1071886B true DE1071886B (de) | 1959-12-24 |
Family
ID=596459
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1071886D Pending DE1071886B (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1071886B (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1182767B (de) * | 1960-11-08 | 1964-12-03 | Dr Georg Kowalski | Verfahren zur Entfernung von Naphthalin oder Naphthalin und Benzol aus Gasen mittels Mineraloel |
DE2623489A1 (de) * | 1976-05-26 | 1977-12-15 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur erzeugung eines heizwertreichen, staubarmen gases |
DE2652499A1 (de) * | 1976-11-18 | 1978-05-24 | Otto & Co Gmbh Dr C | Verfahren zum behandeln des kokereigases in einem mittelbaren vorkuehler |
EP0068034A1 (de) * | 1981-06-26 | 1983-01-05 | Bethlehem Steel Corporation | Entfernung von Naphthalin aus Kreislauf-Waschöl |
-
0
- DE DENDAT1071886D patent/DE1071886B/de active Pending
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1182767B (de) * | 1960-11-08 | 1964-12-03 | Dr Georg Kowalski | Verfahren zur Entfernung von Naphthalin oder Naphthalin und Benzol aus Gasen mittels Mineraloel |
DE2623489A1 (de) * | 1976-05-26 | 1977-12-15 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur erzeugung eines heizwertreichen, staubarmen gases |
DE2652499A1 (de) * | 1976-11-18 | 1978-05-24 | Otto & Co Gmbh Dr C | Verfahren zum behandeln des kokereigases in einem mittelbaren vorkuehler |
EP0068034A1 (de) * | 1981-06-26 | 1983-01-05 | Bethlehem Steel Corporation | Entfernung von Naphthalin aus Kreislauf-Waschöl |
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