DE1070639B - Verfahren zur Herstellung von Peptiderj - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Peptiderj

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DE1070639B
DE1070639B DENDAT1070639D DE1070639DA DE1070639B DE 1070639 B DE1070639 B DE 1070639B DE NDAT1070639 D DENDAT1070639 D DE NDAT1070639D DE 1070639D A DE1070639D A DE 1070639DA DE 1070639 B DE1070639 B DE 1070639B
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DE
Germany
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carbodiimides
peptides
methylene chloride
preparation
carbobenzoxy
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Granted
Application number
DENDAT1070639D
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English (en)
Inventor
Wuppertal-Elberfeld und Dr. Fritz Moosmüller Dormagen Dr. Hans-Bodo König
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Farbenfabriken Bayer AG
Publication date
Publication of DE1070639B publication Critical patent/DE1070639B/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K1/00General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length
    • C07K1/10General methods for the preparation of peptides, i.e. processes for the organic chemical preparation of peptides or proteins of any length using coupling agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)

Description

H Ld. Art. I Nr. 4i 236. <f'£& K
F* PZ 2>~f"*i 6¥r
■ C PS
# INTERNAT. KL. C 071
PATENTAMT ~ I
AUSLEGESCHRIFT 1070 63S
F 26693 IVb/12 q
/a N M E L D E TA G : 30. SEPTEMBER 1958
BEKANNTMACHUNG IJ E R ANMELDUNG UND AUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT: 10. DEZEMBER 1959
Durch die Veröffentlichung von J. C. Sheehan und G. P. Hess (J. Amer. ehem. Soc., 77, S. 1067 und 1068 [1955]) hat Dicyclohexylcarbodiimid als mildes Kondensationsmittel für Peptidsvnthesen großes Interesse erlangt:
RCOOH +NH2R' +C6H11-N = C = N-C6H11 > RCONHR' +C6H11 -NHCONH-C6H11
Schon heute gehört diese bequeme Methode der Peptidverknüpfung zu den gebräuchlichsten (Th. Wieland und B. Heinke, Peptid-Synthesen III, Angew. Chem., 69, S. 368 [1957]). Vor kurzem ist sogar die Synthese des /3-Lactam-Ringes mit Hilfe von Dicyclohexylcarbodiimid zu einem vollsynthetischen Penicillin in 10°/0iger Ausbeute gelungen (J. C. Sheehan und K. R. Hencry-Logan, J. Amer. chem. Soc, 79, S. 1262 [1957]).
Der bei der Peptidsynthese durch Hydratisierung entstehende Dicyclohexylharnstoff ist in den gebräuchlichen Lösungsmitteln sehr schwer löslich und kann, wenn die gebildeten Peptide in Lösung bleiben, leicht von diesen abgetrennt werden. Jedoch in vielen Fallen, z. B. bei der Synthese von Peptiden mit großem Molekulargewicht, besitzen das Peptid und der Dicyclohexylharnstoff ähnliche Löslichkeitseigenschaften, so daß sich das Peptid nur sehr schwer isolieren läßt. J. C. Sheehan und J. J. Hlavka (J. org. Chemistry, 21, S. 439 bis 441 [1956]) schlugen deshalb vor, in solchen Fällen Carbodiimide mit einer tertiären oder quaternären Aminogruppe im Substituenten zu verwenden. Die daraus durch Hydratisierung entstehenden Harnstoffe sind in verdünnter Säure oder Wasser löslich und lassen sich daher von den in Wasser schwer löslichen Peptiden leicht abtrennen. Man kann mit diesen basischen Carbodiimiden Peptide in einer Ausbeute von 80 bis 95 °/0 der Theorie herstellen
Die von J. C. Sheehan und J. J. Hlavka vorgeschlagenen basischen Carbodiimide, wie z. B.
Verfahren zur Herstellung von Peptiden
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Hans-Bodo Konig, Wuppertal-Elberfeld,
und Dr. Fritz Moosmüller, Dormagen, sind als Erfinder genannt worden
einen primären oder sekundären Kohlenstoffrest durch einen tertiären Kohlenstoffrest ersetzt; so ist ζ. Β N-n-Propyl-N'-tert.-butyl-carbodiimid bedeutend beständiger als N-n-Propyl-N'-isopropyl-carbodiimid Andererseits ist aber auch bekannt, daß die Reaktionsfähigkeit von Carbodiimiden mit steigender Stabilität abnimmt (F. Moosmüller, Universität München, Dissertation 1953, S. 35). Daher war anzunehmen, daß N,N'-disubstituierte Carbodiimide mit einer tertiären oder quaternären x\minogruppe in einem Substituenten und einer tert.-Alkylgruppe als zweitem Substituenten zwar lagerbeständig sind, aber wegen zu geringer Reaktionsfähigkeit für die Knüpfung von Peptidbindungen nicht oder wenig geeignet sind.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Carbodiimide der allgemeinen Formel
N-CH2-CH2-N = C = N
R1-N = C = N-
R2 R3
N-^-Morpholino-äthylJ-N'-cyclohexyl-carbodiimid
enthalten sämtlich neben dem Rest mit einer tertiären bzw. quaternären Aminogruppe am Atom (1) einen sekundären Kohlenstoffrest am Atom (3), sind daher nur wenig lagerbeständig und polymerisieren bereits teilweise, wenn man größere Mengen, d. h. 0,5 Mol und mehr, unter Ölpumpenvakuum destilliert.
Durch die Arbeiten von E. Schmidt und Mitarbeiter (Chem. Ber., 74, S. 1285 bis 1296 [1941], und A., 560, S. 222 bis 231 [1948]) war bekannt, daß man die Lagerbeständigkeit von unstabilen Carbodiimiden stark erhöhen kann, wenn man an einem der Stickstoffatome sich sehr gut als Reagenz bei der Herstellung von Peptidbindungen verwenden lassen.
In dieser Formel bedeuten RwRj7 -Bg un<i R4 Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Ai^lgfuppen, wobei mindestens einer dieser vier Restetduifli eine oder mehrere tertiäre und/oder quartäre Aitäcogrugpen substituiert sein muß, so daß R1, R2, R3 ntid "R4 beispielsweise bedeuten können:
2 - Dimethylamino - äthyl -, 3 - Dimethylamine - propyl-, 3 - Diäthylaminopropyl -, 3 - Diäthylamino - pentyl - (4) -, 4-Dimethylamino-cyclohexyl-, 4-Dimethylamino-phenyl-, β - (N'- Methyl - piperazino) - äthyl -, β - Morpholino - äthyl-
909 688/401
bzw. die sich hiervon ableitenden quartären Ammoniumverbindungen .
o;
CH2 — CH2 — N=C = N-C :- CH3
" CH,
CH3 CH3
x; N — CH2 — CH2 — CH2 — N = C= N — C[ CH3
N-CH2-CH2-CH2-CH-N = C = N-C7 CH3
Die folgenden Carbodiimide haben sich bei der Knüpfung von Peptidbindungen bewährt:
C2H5
CH3x
CH3"
CH, CH3
CH3 CH3
^N-CH2-CH2-CH2-N = C = N — C-CH2-C-CH3
CH3
OJ
Mit Hilfe dieser Carbodiimide lassen sich Peptide in der bekannten Weise darstellen und von den gebildeten Harnstoffen abtrennen.
Beispiel 1
3,1 g Sarkosinäthylester-hydrochlorid werden in 50 ecm Methylenchlorid suspendiert, dann bei 00C 2 g Triäthylamin zugegeben, 3 Minuten bei O0C geschüttelt, dann abgesaugt, mit Methylenchlorid nachgewaschen, das Filtrat mit der Suspension von 4,2 g Carbobenzoxy-glycin in 400 ecm Methylenchlorid vereinigt und dann 3,7 g N - (3 - Dimethylaminopropyl) - N' - tert. - butyl - carbodiimid zugegeben und anschließend die Mischung unter gelegentlichem Umschütteln 24 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann wurde die klare Lösung mit 1 η-Salzsäure, Bicarbonat-Lösung und Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum völlig eingedampft und getrocknet. Ausbeute: 5,0 g (81 °/0 der Theorie) Carbobenzoxy-glycyl-sarkosyl-äthylester eines schwach gelben Öles, dessen Zusammensetzung durch Papierchromatographie gesichert wurde.
Beispiel 2
26,0 g L-Leucinmethylester-hydrochlorid wurden in 550 ecm Methylenchlorid suspendiert, 14,1 g Triäthylamin zugegeben, 3 Minuten bei 00C geschüttelt, abgesaugt, das Filtrat mit der Lösung von 43,4 g Carbobenzoxy-glycyl-sarkosin vereinigt, dann 35,9 g N-(3-Diäthylaminopentyl - (4) - N'- tert. - butyl - carbodiimid zugegeben, 24 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen und dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet. Ausbeute: 56,9 g (98°/0 der Theorie) Carbobenzoxyglycyl-sarkosyl-L-leucinmethylester; ein schwach gelbes, halbfestes Öl. Die Zusammensetzung wurde papierchromatographisch gesichert.
Beispiel 3
2,4 g L-Leucinmethylester-hydrochlorid wurden
50 ecm Methylenchlorid suspendiert, mit 1,3 g Triäthylamin versetzt, 3 Minuten geschüttelt, abgesaugt, das Filtrat mit der Lösung von 4,0 g Carbobenzoxy-glycylsarkosin in 100 ecm Methylenchlorid vereinigt, dann 2,4 g N-ß-Dimethylaminopropy^-N'-tert.-butyl-carbodiimid zugegeben, 24 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen und, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet. Ausbeute: 3,8 g Carbobenzoxy-glycyl-sarkosyl-L-leucinmethylester (71 °/0 der Theorie), ein festes Öl.
60
Beispiel 4
52 g Sarkosinäthylester-hydrochlorid wurden in 800 ecm Methylenchlorid suspendiert, 33,6 g Triäthylamin zugegeben, 3 Minuten bei O0C geschüttelt, dann abgesaugt, mit Methylenchlorid gewaschen, das Filtrat mit der Suspension von 70,6 g Carbobenzoxy-glycin in 1680 ecm Methylenchlorid vereinigt, dann 71,5 g N-(/?-Morpholinoäthyl)-N'-(tert.-butyl)-carbodiimid zugegeben, die Mischung 24 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen, dann, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet. Ausbeute: 103 g (99°/0 der Theorie) Carbobenzoxy-glycylsarkosin-äthylester als festes Öl.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Peptiden durch Umsetzen von am Stickstoff geschützten Aminosäuren bzw. Peptiden mit an der Carboxylgruppe geschützten Aminosäuren bzw. Peptiden in Gegenwart von Carbodiimiden, dadurch gekennzeichnet, daß man Carbodiimide der allgemeinem Formel
    N = C = N-C^ R3
    in verwendet, in der R1, R2, R3 und R4 für Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppen stehen und wobei mindestens einer dieser vier Reste durch eine oder mehrere tertiäre und/oder quartäre Aminogruppen substituiert sein muß.
    © 909 688/401 12.
DENDAT1070639D Verfahren zur Herstellung von Peptiderj Granted DE1070639B (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US9675593B2 (en) 2012-10-02 2017-06-13 Intermune, Inc. Anti-fibrotic pyridinones
US10010536B2 (en) 2005-05-10 2018-07-03 Intermune, Inc. Method of modulating stress-activated protein kinase system
USRE47142E1 (en) 2008-06-03 2018-11-27 Intermune, Inc. Compounds and methods for treating inflammatory and fibrotic disorders
US10233195B2 (en) 2014-04-02 2019-03-19 Intermune, Inc. Anti-fibrotic pyridinones

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US10376497B2 (en) 2012-10-02 2019-08-13 Intermune, Inc. Anti-fibrotic pyridinones
US10233195B2 (en) 2014-04-02 2019-03-19 Intermune, Inc. Anti-fibrotic pyridinones
US10544161B2 (en) 2014-04-02 2020-01-28 Intermune, Inc. Anti-fibrotic pyridinones

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