DE1064739B - Tachometergenerator - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Tachometergeneratoren.
Tachometergeneratoren sind einfache elektrische Dynamoanordnungen, welche in einer stationären
Wicklung eine elektromotorische Kraft erzeugen, die in direkter linearer Beziehung zur Winkelgeschwindigkeit
oder zur Drehzahl eines becherförmigen Rotors steht, der einen Teil des Generators bildet. Zu
einer üblichen Tachometergeneratorkonstruktion gehört eine stationäre Primärwicklung, die in den
radialen Nuten eines konzentrisch zur Drehachse angeordneten zylindrischen Statorkernes untergebracht
ist. Ein Sekundärkern ist konzentrisch um den primären Kern herumgebaut und weist ebenfalls eine
verteilte stationäre Wicklung auf. Diese Sekundärwicklung ist jedoch bezüglich der Primärwicklung um
90° elektrisch versetzt angeordnet, so daß die Sekundärwicklung gegenüber der Primärwicklung um 90°
phasenverschoben angeordnet ist.
Die zwei Statorkerne sind von einem engen zylindrischen Luftspalt voneinander getrennt, in welchem
sich ein becherförmiger Rotor befindet, welcher von der Generatorwelle mit der Drehzahl einer geeigneten
äußeren Vorrichtung angetrieben wird, deren Drehzahl durch eine entsprechende, in dem Tachometergenerator
zu erzeugende Spannung gemessen werden soll.
Bei einer anderen Konstruktion sind beide Wicklungen elektrisch um 90° gegeneinander versetzt auf
dem gleichen inneren Kern innerhalb des becherförmi-Tadiometergenerator
gen Rotors angeordnet. Ein äußerer Kern umgibt den becherförmigen Rotor und bildet den magnetischen
Rückschluß für den inneren Kern und begrenzt den den inneren Kern umgebenden Luftspalt von außen.
Der Tachometergenerator ist im wesentlichen ein Transformator mit zwei stationären Wicklungen,
deren elektromagnetische Kopplung mit dem becherförmigen Rotor gesteuert wird. Der becherförmige
Rotor besteht aus nichtmagnetischem Werkstoff. Wenn sich der Rotor in der Ruhestellung befindet, entsteht
keine Kopplung zwischen den beiden Wicklungen, so daß zwischen ihnen keine Energie übertragen wird.
Wenn der becherförmige Rotor sich jedoch dreht, erzeugt er ein Feld, welches bezüglich der Primärwicklung
senkrecht angeordnet ist und damit auch in der Lage ist, die Sekundärwicklung zu erregen, die
gegenüber der Primärwicklung um 90° elektrisch versetzt ist.
Bei einem idealen Tachometergenerator würde, solange sich der becherförmige Rotor in der Ruhestellung
befindet, in der Sekundärwicklung keine Spannung oder elektromotorische Kraft induziert. Die ursprüngliche
Anordnung der Sekundärwicklung in einer um 90° gegenüber der Primärwicklung phasenverschobenen
Lage soll sicherstellen, daß von der Pri-Anmelder:
Kearfott Company, Inc.,
Clifton, N.J. (V.St.A.)
Kearfott Company, Inc.,
Clifton, N.J. (V.St.A.)
Vertreter: Dr. E. Wiegand, München 15,
und Dipl.-Ing. W. Niemann,
Hamburg 1, Ballindamni 26, Patentanwälte
und Dipl.-Ing. W. Niemann,
Hamburg 1, Ballindamni 26, Patentanwälte
John Francis Emerson, Hasbrouck Heights, Ν. J.
(V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
(V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
märwicklung in der Sekundärwicklung keine elektromotorische Kraft erzeugt wird, wenn sich der Generator
in der Ruhestellung befindet und der becherförmige Rotor sich nicht zwischen den beiden
Wicklungen dreht.
Wegen der erheblichen Schwierigkeiten, die Lage der Pfade, über die der gesamte elektromagnetische
Fluß einer Wicklung verläuft, tatsächlich zu lenken, induziert auch ein Teil des Flusses der Primärwicklung
in der Sekundärwicklung eine unerwünschte Stör-EMK, selbst wenn sich der becherförmige Rotor
in der Ruhestellung befindet. Da eine solche Stör-EMK um 90° phasenverschoben auftritt, addiert
sie sich auch zu der tatsächlichen, um 90° phasenverschobenen EMK, welche durch die Bewegung des
becherförmigen Rotors erzeugt wird. Die Amplitude der störenden, um 90° phasenverschobenen Spannung
kann gegenüber der Amplitude der tatsächlichen, in der Sekundärwicklung bei voller Drehzahl des Tachometergenerators
zu induzierenden, um 90° phasenverschobenen Spannung erheblich sein. Solche in der
Sekundärwicklung selbst bei stationären und stillstehendem Rotor induzierte Stör-EMK wird auch
fortgesetzt während des Betriebes induziert und kann die gute Linearität, die sonst erwünscht und unter
idealen Bedingungen zu erreichen ist, stören. Solche Störspannung ist jedoch besonders lästig, wenn es
sich um relativ niedrige Geschwindigkeiten und insbesondere in der Ruhestellung des becherförmigen
Rotors um die Geschwindigkeit Null handelt, da die in dem unteren Drehzahlbereich erzeugte, um 90°
909 6ID/IOO
phasenverschobene Spannung einen wesentlich vergrößerten Anteil der gesamten elektromotorischen
Kraft darstellt, die in der Sekundärwicklung induziert wird. Wenn sich der becherförmige Rotor in der
Ruhestellung befindet und in der Sekundärwicklung überhaupt keine Spannung induziert werden sollte,
liefert die um 90° phasenverschobene Störspannung zu einem Zeitpunkt, zu dem theoretisch keine Spannung
vorhanden sein sollte, eine erhebliche Spannung.
Diese um 90° phasenverschobenen Störspannungen sind im wesentlichen durch bezüglich ihrer Phasenlage
gestörte Komponenten des magnetischen Feldes der Primärwicklung bedingt. Solche in ihrer Phasenlage
gestörten Komponenten des Magnetfeldes resultieren aus der Ungleichförmigkeit der magnetischen
Flußpfade.
Bei der üblichen Anwendung des Tachometergenerators ist beabsichtigt, die ideale lineare Spannungskennlinie des Generators für ein exaktes Instrument
auszunutzen, so daß alle Maßnahmen, die die Genauigkeit eines solchen Instrumentes beeinflussen und verbessern,
erwünscht sind. Es ist besonders wichtig, daß die Nullanzeige, wenn der becherförmige Rotor sich
im Stillstand befindet, dem Wert Null oder im wesentlichen dem Wert Null entspricht.
Im Hinblick auf die vorstehenden Ausführungen wird erfindungsgemäß ein Tachometergenerator mit
einer Primärwicklung geschaffen, die mit Abstand gegenüber einer Sekundärwicklung so angeordnet ist,
daß von der Primärwicklung zur Sekundärwicklung im wesentlichen nur dann Energie übertragen wird,
wenn sich ein becherförmiger Rotor in dem Zwischenraum zwischen der Primärwicklung und der Sekundärwicklung
dreht, wobei das Neue darin gesehen wird, daß zur Unterdrückung von störender Energie,
die unerwünschterweise bei stillstehendem oder rotierendem becherförmigem Rotor von der Primärwicklung
zur Sekundärwicklung übertragen wird, eine Anordnung vorgesehen ist, die auf eine von der Primärwicklung
abgeleitete Spannung anspricht, um in der Sekundärwicklung eine Gegenspannung zu erzeugen,
die den Einfluß der Störenergie unterdrückt, welche von der Primärwicklung in der Sekundärwicklung
induziert wird.
Die auf eine von der Primärwicklung abgeleitete Spannung ansprechende Anordnung ist vorzugsweise
eine Hilfswicklung, die von einem kleinen Teil der Primärwicklung über einem Ohmschen Kreis erregt
wird, um eine kleine um 90° phasenverschobene Spannung in der Hilfswicklung zu erzeugen. Die Hilfswicklung
ist dann gegenüber der Primärwicklung räumlich um 90° elektrisch versetzt angeordnet, so
daß sich die Hilfswicklung mit der Sekundärwicklung in phasengleicher Lage befindet. Die Hilfswicklung
arbeitet dann wie die Primärwicklung eines Transformators, welcher in der Sekundärwicklung eine
Korrekturspannung erzeugt, die gegenüber der um 90° phasenverschobenen Störspannungskomponente,
welche in der Sekundärwicklung durch Ableit- und Wirbelstromflüsse der Primärwicklung induziert
wird, um 180° phasenverschoben ist.
Zur Erläuterung der Erfindung soll ein Tachometergenerator beschrieben werden, bei dem sich die
Primär- und Sekundärwicklungen auf getrennten Kernen an gegenüberliegenden Seiten eines becherförmigen
Rotors befinden.
Bei einem solchen Tachometergenerator, der gemäß der Erfindung ausgeführt ist, weist die Primär- oder
Eingangswicklung sechs Spulen und die Sekundäroder Ausgangswicklung ebenfalls sechs Spulen auf,
wohingegen eine einzige Korrekturwicklung mit wenigen Windungen vorgesehen ist, was ausreicht,
um eine um 90° phasenverschobene Korrekturspannung in der Sekundärwicklung zu induzieren, die im
wesentlichen die Störspannung unterdrückt. Die Hilfswicklung ist in einem Ohmschen Kreis mit wenigen
Wicklungen einer Spule der Primärwicklung in Reihe geschaltet und auf dem Magnetkern der Primärwicklung
gelagert. Die Induktivität der Hilfsspule ist so
ίο bemessen, daß in der Sekundärwicklung die gewünschte Korrekturkomponente induziert wird.
Die Anwendung der Erfindung bei einem Tachometergenerator ist in den Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
ausführlicher erläutert und dargestellt. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 ein Schaltschema der Wicklungsanordnung, welches die elektrische 90°-Beziehung zwischen den
Primär- und Sekundärwicklungen des Tachometergenerators erläutert, die, rein räumlich gesehen, zu-
sammen mit einer außerhalb des Influenzfeldes eines becherförmigen Rotors befindlichen Korrekturwicklung
unmittelbar neben dem nichtmagnetischen becherförmigen Rotor angeordnet sind,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Tachometergenerators zur Darstellung der bezüglich der
Rotationsachse konzentrischen Anordnung von zwei Kernen für die zwei stationären Wicklungen, wobei
der nichtmagnetische, drehbare becherförmige Induktionsrotor aus seiner normalen Lage in dem konzenirischen
zylindrischen Luftspalt zwischen den Kernen der zwei Wicklungen herausgezogen ist,
Fig. 3 einen vertikalen Längsschnitt durch eine Ausführungsform eines Tachometergenerators, welcher
erfindungsgemäß ausgestaltet ist,
Fig. 4 eine schematische Stirnansicht der zwei konzentrischen Kerne zur Darstellung der Relativlage
der Spulen der entsprechenden Wicklungen,
Fig. 5 ein Schaltschema von verschiedenen Wicklungen zur Angabe der relativen Phasenbeziehungen
der Wicklungen,
Fig. 6 eine schematische Abwicklung von Teilen der zwei Kerne zur Darstellung der relativen Lagen
der Wicklungen und zur Erklärung der Erzeugung der Streuflüsse,
Fig. 7 eine schematische Ansicht eines Teiles des becherförmigen Rotors oder eines Teiles einer Zahnfläche,
welche von einer Streuflußröhre durchquert wird, um zu erläutern, wie die Wirbelströme entstehen,
die zur Erzeugung der um 90° versetzten Störspannungen führen, und
Fig. 8 ein Vektordiagramm für die Spannung in der Korrekturwicklung.
Wie die Fig. 1 der Zeichnungen zeigt, besteht der erfindungsgemäß abgewandelte Tachometergenerator
10 aus einer Primärwicklung 11, einer Sekundärwicklung 12, einem in dem Spalt oder der Lücke 14
zwischen den Wicklungen 11 und 12 angeordneten Rotor 13 und einer Hilfswicklung 15.
Die beiden Wicklungen 11 und 12 sind stationär und üblicherweise auf Magnetkernen angeordnet, von
denen ein Luftspalt begrenzt wird, in dem sich der Rotor 13 drehen kann. Die Sekundärwicklung 12 ist
gegenüber der Primärwicklung 11 um 90° elektrisch phasenverschoben angeordnet, d. h. daß das elektromagnetische
Feld der Primärwicklung 11 in der Sekundärwicklung 12 keine elektromotorische Kraft induzieren
sollte, wenn sich der Rotor in der Ruhelage befindet und keine Influenz entsteht. Wenn sich der
becherförmige Rotor 13 jedoch zwischen den zwei Wicklungen 11 und 12 dreht, bildet er ein Energie
übertragungselement, welches auf induktivem Wege die Energie von der Primärwicklung 11 zur Sekundärwicklung
12 unmittelbar proportional zur Geschwindigkeit oder zur Drehzahl des becherförmigen
Rotors 13 überträgt.
Bei Fehlen irgendwelcher störender Induktionseinflüsse zwischen der Primärwicklung 11 und der Sekundärwicklung
12 sorgt der becherförmige Rotor 13 dafür, daß in der Sekundärwicklung 12 sehr genau
eine elektromotorische Kraft induziert wird, die sich im wesentlichen unmittelbar linear mit der Winkelgeschwindigkeit
des becherförmigen Rotors 13 ändert.
Beim Normalbetrieb des Tachometergenerators, bei dem sich der becherförmige Rotor 13 dreht, ergibt
sich die induktive Energieübertragung von der Primärwicklung 11 zur Sekundärwicklung 12 auf Grund
der um 90° phasenverschoben auftretenden Induktionswirkung. Der becherförmige Rotor durchschneidet
das Magnetfeld der Primärwicklung 11 und erzeugt dabei ein funktionelles oder tatsächliches Magnetfeld,
welches gegenüber dem Feld der Primärwicklung elektrisch um 90° phasenverschoben ist.
Dieser wahre funktionelle, um 90° phasenverschoben auftretende Magnetfluß induziert in der Sekundärwicklung
eine entsprechende elektromotorische Kraft, die gegenüber der elektromotorischen Kraft der Primärwicklung
tatsächlich räumlich um 90° verschoben ist.
Unabhängig von der Energieübertragungswirkung des becherförmigen Rotors 13, die nur während der
Rotation wirksam ist, arbeitet auch ein Teil des Flusses des elektromagnetischen Feldes aus den Spulen
der stationären Primärwicklung 11 mit den gegenüberliegend angeordneten Wicklungen der stationären
Sekundärwicklung 12 zusammen. Die Anordnung der Sekundärwicklung 12 ist so getroffen, daß die Flußverkettungen
an den Windungen der Spulen der Wicklung 12 einander neutralisieren und ausgleichen
sollten. Bestimmte Komponenten des Magnetfeldes erscheinen jedoch etwas zeitlich phasenverschoben .
und heben sich daher nicht auf. Demzufolge induzieren sie in der Sekundärwicklung 12 eine störende, um 90°
phasenverschobene elektromotorische Kraft, die in keiner Weise durch die Drehung des becherförmigen
Rotors 13 bedingt ist. Solche störende, um 90° phasen- ' verschobene elektromotorische Kraft ist bei allen Betriebsbedingungen
des becherförmigen Rotors vorhanden, d. h. sowohl im Stillstand als auch beim Umlauf.
In ähnlicher Weise erzeugen solche Magnetfeldkomponenten, die zeitlich phasenverschoben sind, ;
auch einander nicht aufhebende Wirbelströme, die ebenfalls zeitlich phasenverschoben sind. Auch diese
Wirbelströme führen zur Erzeugung der störenden, um 90° phasenverschobenen elektromotorischen Kraft.
Somit ergibt sich, daß sowohl die gewünschte tat- ί sächliche funktionelle Induktion als auch die unerwünschte
störende Induktion die Sekundärwicklung mit einer gegenüber der Primärwicklung um 90°
phasenverschobenen Spannung beaufschlagt. Die erwünschten und auch die störenden, um 90° phasen- 6
verschobenen Spannungen werden additiv überlagert. Gemäß den Grundsätzen dieser Erfindung werden jedoch
die unerwünschten störenden, um 90° phasenverschobenen Induktionseinflüsse gesondert für sich
ausgeglichen und im wesentlichen in der Sekundär- 6 wicklung 12 unterdrückt oder beseitigt.
In der hier dargestellten Ausführungsform, die zur Erläuterung der Erfindung dient, wird das Vorhandensein
solcher um 90° phasenverschobener Störspannungen in der Sekundärwicklung 12 bei stillstehendem 7
Rotor durch Messung erfaßt. Wie nachfolgend noch erläutert wird, kann der reine Einfluß der Magnetfeldkomponenten
und der Wirbelströme so gerichtet sein, daß die störende, um 90° phasenverschobene
Spannung in der einen oder in der anderen Richtung in der Sekundärwicklung induziert wird, je nach dem
räumlichen Aufbau eines jeden speziellen Generators. Die Erregung der S teuer wicklung 15 wird daher
selektiv zugeführt, um die Steuerwicklung 15 zur induktiven Beeinflussung der Sekundärwicklung 12 in
einer negativen Richtung bezüglich der um 90° phasenverschobenen Störspannung zu beeinflussen, indem
in der Sekundärwicklung 12 eine Spannungskomponente induziert wird, die der um 90°
phasenverschobenen Störspannung in dieser Sekundärwicklung 12 entgegenwirkt und sie unterdrückt
oder beseitigt.
Wie in der zerlegten Darstellung der Fig. 2 zu erkennen, sind ein magnetisierbarer Ringkern 21 für die
Primärwicklung 11 und ein ähnlicher Kern 22 für die Sekundärwicklung 12 konzentrisch zueinander um
eine mittlere Rotationsachse 16 angeordnet und dabei so dimensioniert und mit Abstand voneinander angeordnet,
daß der enge zylindrische Luftspalt 14 entsteht, in den der zylindrische becherförmige Rotor 13
eingreift und dort frei von der Antriebswelle 17 gedreht werden kann. Die Welle 17 ist so ausgebildet,
daß sie mit einem äußeren Antrieb (nicht dargestellt) verbunden werden kann, dessen Drehzahl zur Anzeige,
zur Aufzeichnung oder zur Steuerung, zur Verwendung in Rechenvorrichtungen od. dgl. gemessen werden
soll.
Eine typische Ausbildungsform ist ausführlicher in der Fig. 3 dargestellt, die einen vertikalen Längsschnitt
durch einen tatsächlich ausgeführten Tachometergenerator zeigt, der erfindungsgemäß ausgebildet
worden ist.
Wie die Fig. 3 zeigt, besteht der Tachometergenerator 20 aus dem primären Statorkern 21, welcher die
Primärwicklung 11 aufnimmt, und dem Sekundärkern 22, welcher die Sekundärwicklung 12 aufnimmt. Die
zwei Kerne 21 und 22 sind zylindrisch ausgebildet und durch den schmalen zylindrischen Luftspalt 14 getrennt,
welcher von den benachbarten Umfangen der
*5 zwei Kerne 21 und 22 begrenzt wird und in welchem
der becherförmige Rotor 13 koaxial ausgerichtet angeordnet ist.
Der becherförmige Rotor 13 besteht aus nichtmagnetisierbarem Werkstoff, wie beispielsweise Kupfer
>° oder Aluminium, und ist an dem einen Ende von einem ringförmigen Steg 24 gestützt, der sich in
radialer Richtung von einer Nabe 25 nach außen erstreckt. Die Nabe 25 ruht mit Gleitsitz auf einem verdickten
Abschnitt 26 der Welle 17 und ist an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen mit Nuten 27 versehen,
in denen ein Widerlagerstift 28 ruht, der sich quer durch den Wellenabschnitt 26 hindurch erstreckt.
Das Nabenstück 25 des becherförmigen Rotors läßt sich auf dem Wellenabschnitt 26 mit einer Halte-Schraubenanordnung
29 befestigen, die auf Gewindegänge eines Gewindeteiles 31 der Welle 17 aufgeschraubt
werden kann.
Der Luftspalt 14 ist, in radialer Richtung gemessen, nur wenige Hundertstelmillimeter breiter als der
becherförmige Rotor 13, um eine möglichst wirksame induktive Kopplung zwischen den Primär- und Sekundärwicklungen
11 und 12 zu erreichen.
Der äußere oder Sekundärkern 22 ist in einem äußeren Gehäuse 33 angeordnet und dort gelagert. Das
Gehäuse 33 ist am rechten Ende mit einer Schulter-
fläche 34 versehen, die als Widerlager und Sitz eines Ringes 35 dient, welcher durch einen umgebördelten,
sich über den Umfang erstreckenden Rand 36 am Außenende des Gehäuses auf seinem Sitz 34, 33 gehalten
wird.
Der Ring 35 dient als fester Haltebügel für eine Stirnplatte 37, in welcher eine hohle zylindrische Nabe
38 als Lager 39 für das eine Ende der Welle 17 vorgesehen ist. Die Nabe 38 ist mit einem koaxialen
zylindrischen Ansatz 41 versehen, welcher als konzenirischer Haltebügel für den Kern 21 der Primärwicklung
11 dient. Der Raum innerhalb des hohlen zylindrischen Ansatzes 41 ist für die Welle und für den
Teil der Nabe 25, welche den becherförmigen Rotor 13 trägt, vorgesehen.
Das Lager 39 für die Welle 17 kann in der Tragplatte 37 mit irgendwelchen geeigneten Mitteln, die
hier als Sprengringanordnung 42 dargestellt sind, in seiner Lage gesichert werden. Die Tragplatte 37 ist
mit Hilfe von geeigneten Mitteln, beispielsweise mit mehreren Bolzen 43, von denen nur einer in der Fig. 3
dargestellt ist, an dem Verankerungsring 35 gelagert und befestigt. Um für den Generator optimale Arbeisbedingungen
als Meßinstrument zu schaffen, ist es erwünscht, in dem Gerät eine gleichförmige Betriebstemperatur
sicherzustellen, wenn es bei wechselnden Umgebungstemperaturen benutzt werden soll, wie es
beispielsweise bei einem Flugzeug der Fall ist. Es können daher geeignete Heizinstrumente und Thermostatenregler
in der Vorrichtung verwendet werden, die keinen Teil der vorliegenden Erfindung bilden und
an der Stirnseite der Tragplatte 37 mit Hilfe eines Hilfsbügels 44 befestigt werden können, der an der
Stirnplatte 37 mit geeigneten Lagerschrauben 45 gelagert und befestigt ist.
An dem vorderen Ende des Generators ruht die Welle 17 in einem vorderen Lager 49, welches von
einem Haltebügel 51 in der richtigen konzentrischen Lage gehalten wird. Dieser Bügel 51 stützt sich an
einer Schulterfläche 52 des Gehäuses 33 ab und wird dort durch einen umgebördelten Teil 53 des äußeren
Gehäuses 33 in der entsprechenden Lage gehalten. Das Lager 49 ist in der Stirnplatte 51 mit einem
Sprengring 54 festgesetzt.
Um nach dem Aufbringen und dem Ausrichten der Wicklungen des Sekundärkernes 22 die verschiedenen
Fertigungsdifferenzen zu kompensieren, können ein oder mehrere L'nterlegringe 55 \-erwendet werden.
Wie nachfolgend noch zu erläutern, sollte der sekundäre Statorkern 22 bezüglich des primären Kernes
21 sehr genau ausgerichtet werden, um sicherzustellen, daß beim Zusammenbau des Tachometergenerators
während der Fertigung die Sekundärwicklung 12 gegenüber der Primärwicklung 11 genau um
90° elektrisch phasenverschoben gelagert wird. Die zwei Kerne 21 und 22 müssen dann in dieser Relativlage
festgesetzt werden, um diese besonders kritische Ausrichtvmg zu halten.
Um die Primärwicklung in ihrem Kern 21 in der richtigen Relativlage auf der ihr zugeordneten Tragkonstruktion,
nämlich der Platte 37 und dem Bügel 21, zu halten, wird der Kern 21 zunächst auf der dazwischenliegenden
Tragkonstruktion, nämlich dem zylindrischen Ansatz 41, ordnungsgemäß gelagert
und dann in dieser zuvor bestimmten Lage auf dem zylindrischen Ansatz 41 mit geeignetem plastischem
Isolierstoff 57 verankert, welcher sowohl zur Isolierung der Wicklung gegenüber der Tragkonstruktion
als auch als Lagensicherung für die Wicklung und den Kern auf der Tragkonstruktion dient.
Die elektrischen und magnetischen Beziehungen zwischen den verschiedenen Wicklungen werden aus
den nachfolgend zu besprechenden Figuren der Zeichnung besser verständlich.
Die Fig. 4 zeigt einen schematischen Querschnitt eines abgebrochenen oberen Abschnittes der zwei konzentrischen
Kerne 21 und 22, welche die Eingangswicklung 11 bzw. die Ausgangswicklung 12 tragen.
Der radiale Abstand zwischen den zwei Kernen 21 und 22 bestimmt den Luftspalt 14, in dem sich der
becherförmige Rotor 13 drehen kann. In dem oberen Teil des Luftspalts 14 ist ein Teil des Rotors dargestellt.
Bei dem hier speziell dargestellten Tachometergenerator sind beide Kerne 21 und 22 mit zwölf symmetrisch
über den Umfang verteilten Nuten versehen, die dort, wo es für die beiden Kerne erforderlich ist,
mit 61-1 bis 61-12 bzw. 62-1 bis 62-12 bezeichnet sind. Jede der Wicklungen 11 und 12 besteht aus
sechs in Reihe geschalteten Spulen, die mit 11-a bis 11-/ bzw. 12-a bis 12-/ bezeichnet sind. Wie die Fig. 4
zeigt, sind die verschiedenen Spulen der Ausgangswicklung 12 alle untereinander gleich und symmetrisch
über den Umfang des Kernes verteilt.
In der Primärwicklung 11 sind jedoch nur die ersten fünf Spulen untereinander gleich, während die
sechste Spule so unterteilt ist, wie es das Schema der Fig. 5 zeigt, um eine einfache Anzapfung an einem
Punkt der Spule vornehmen zu können, der nur wenige Windungen vom Endanschluß der Wicklung 11 entfernt
ist, so daß zwischen dem Anzapfungspunkt und dem benachbarten Ende eine Spannung zur Erregung
der Steuer- oder Korrekturwicklung 15 abgegriffen werden kann, wie es nachfolgend an Hand der Fig. 5
näher beschrieben wird. Wie die Fig. 4 weiter zeigt, sind die Spulen der einen Wicklung, beispielsweise
der Wicklung 11, gegenüber den entsprechenden Spulen der anderen Wicklung, hier der Wicklung 12,
räumlich um 90° elektrisch versetzt. Der räumliche Abstand von 90° elektrisch entspricht bei dieser Ausführungsform
dem Winkel einer Nutenteilung, da die Spulenteilung jeweils über zwei Nuten hinwegragt
und 180° elektrisch entspricht.
Anders betrachtet sind die verschiedenen Spulen einer jeden der Wicklungen 11 und 12 in den ungeradzahligen
Nuten der zwei Kerne angeordnet, d. h. beispielsweise die erste Spule einer jeden Wicklung
11 oder 12 in den NutenS-I und S-3 der Kerne 21
oder 22, die zweite Spule in den Nuten S-3 und S-5
usw. Die letzte oder sechste Spule einer jeden Wicklung liegt in den Nuten S-Il und S-l. Somit sind die
Spulen in ähnlicher Weise in den Nuten der getrennten Einzelkerne untergebracht. Um jedoch eine
räumliche Versetzung von 90° elektrisch zwischen den Wicklungen der zwei Kerne zu erzielen, können
die Kerne so betrachtet werden, als seien sie in Umfangsrichtung um eine Nut relativ zueinander verschoben,
so daß beispielsweise die Nut S-I des äußeren Kernes 22 direkt radial auf die gegenüberliegende
Nut S-2 des inneren Kernes 21 ausgerichtet ist.
Die letzte oder sechste Spule 11-/ der Wicklung 11, die in den Nuten S-Il und 5*-l des inneren Kernes 21
liegt, ist mit zwei Spulenteilen 65-a und 65-b dargestellt.
Der schmale Spulenteil 65-b besteht nur aus wenigen Windungen an dem Klemmenende der Wicklung
11, um einen bequemen Anzapfungspunkt an der Verbindung der beiden Spulenteile zu erhalten. Die
Steuer- oder Hilfswicklung 15, die der Korrekturwicklung 15 der Fig. 1 entspricht, ruht in den Nuten
■S"-12 und S-2 des Kernes 21, und zwar im wesen+-
lichen räumlich parallel und elektrisch gleichphasig mit der Spule 12-/ der Wicklung 12 des Kernes 22.
Wie sich nun aus einer Betrachtung der beiden Fig. 4 und 5 ergibt, besteht in dem hier betrachteten
Tachometergenerator jede Spule der Wicklung 11 aus 375 Windungen. Die Teile der Endspule 11-/, die als
Abschnitt 65-a bezeichnet sind, weisen 365 Windungen auf, während der mit 65-b bezeichnete Teil zehn
Windungen enthält. Die zwei Spulenteile 65-a und 65-b sind in Reihe geschaltet. Der Verbindungspunkt
66 der zwei Spulenabschnitte 65-a und 65-& dient als Anzapfungspunkt für eine Anschluß leitung 67, die,
wie später noch erläutert wird, an einen äußeren Stromkreis angeschlossen werden kann. Das freie
Ende des Spulenabschnittes 65-5 bildet die Niederpotentialklemme der gesamten Wicklung 11 und ist
als äußere Leitung 68 herausgeführt, um einen Anschluß an einen äußeren Stromkreis 75 zu ermöglichen.
Die Korrekturwicklung 15 der Fig. 4 ist mit zwei Anschlußleitungen 69 und 70 versehen, welche beide
am Klemmenbrett des Generators herausgeführt sind, um einen selektiven Anschluß an die Anzapfspule 65-b
zu ermöglichen. In dem Stromkreis von der Anzapfleitung 67 zur Korrekturwicklung 15 liegt ein hochohmiger
Widerstand 71. Der Widerstand 71 kann aus einer geeigneten Länge eines einen niederen Temperaturkoeffizienten
aufweisenden Widerstandsdrahtes bestehen, welcher induktionsarm gewickelt ist und
zum Anschluß an die Korrekturwicklung 15 dient, die von sich aus induktiv ist.
Der Widerstand 71 ist groß gegenüber der Impedanz der Korrekturwicklung 15. Der Strom durch
den Korrekturkreis ist somit gegenüber der Anzapfungsspannung um einen sehr kleinen Winkel phasenverschoben,
welcher durch das Verhältnis von Impedanz der Korrekturwicklung 15 zur Größe des Widerstandes
71 bestimmt wird. Wie die Fig. 8 zeigt, läßt sich die Impedanz der Wicklung 15 als vertikaler
Vektor 15-α· und der Widerstand 71 als horizontaler Vektor 71-a darstellen, um das Verhältnis zwischen
ihnen festzulegen. Diese zwei Vektoren 15-a und 71-a verkörpern in der Fig. 8 den Spannungsfall an der
Wicklung 15 und dem Widerstand 71. Das Verhältnis der zwei Spannungsfälle bildet den natürlichen Tangens
des Phasenwinkels, um den der Strom in der Korrekturwicklung 15-a der Anzapfungsspannung
nacheilt, welche von den Wicklungswindungen 65-b abgegriffen und von der Hypotenuse oder dem Vektor
65-b der Fig. 8 dargestellt wird.
Um den Widerstand 71 mit der Korrekturwicklung 15 zu verbinden, können beide Klemmen des Widerstandes
71 an dem Klemmenbrett des Generators herausgeführt werden, oder aber es wird, wie es hier der
Fall ist, eine Klemme des Widerstandes über die Innenleitung 67 mit dem Abgriff oder Verbindungspunkt 66 verbunden, während die andere Klemme des
Widerstandes nach außen geführt ist, um auf diese Weise die Anzapfungsleitung zu schaffen, die mit
einer ausgewählten Klemme der Korrekturwicklung 15 verbunden werden kann, damit die gewünschte Polung
der um 90° phasenverschobenen Korrekturspannung in der Wicklung 12 entsteht.
Das Schema der Fig. 5 soll nur schematisch die allgemeine relative Schaltungund die Phasenbeziehungen
zwischen den verschiedenen Wicklungen darstellen.
Wie die Fig. 5 zeigt, ist die Primärwicklung 11 mit ihren sechs Spulen zwischen den zwei Hauptklemmen
73 und 74 in Reihe geschaltet, um einen Anschluß an
einen äußeren Erregerkreis 75 zu ermöglichen. Bei der hier verwendeten üblichen Anwendung dieses
Tachometergenerators kann der äußere Stromkreis 75 eine Wechselstromquelle mit einer Frequenz von
400 Hz sein. In der Primärwicklung 11 haben alle sechs Spulen die gleiche Anzahl von Windungen, um
eine symmetrische Erregung des sie tragenden Magnetkernes 21 zu erreichen. Die untere Spule ist jedoch,
wie vorstehend erläutert, in zwei Spulenteile ίο 65-a und 65-i>
unterteilt, um den Anzapfungspunkt 66 zu bilden, an den die Anzapfleitung 67 angeschlossen
ist. Der zuvor erwähnte Widerstand 71 ist mit seiner einen Klemme mit der Anzapfleitung 67 verbunden,
während die andere Klemme des Widerstandes mittels des Leiters 77 herausgeführt ist und zur Verbindung
mit der einen Klemme der Korrektur wicklung 15 dient.
Die Eingangswicklung 11 und die Ausgangswicklung 12 sind in der Fig. 5 räumlich um 90° gegeneinander
versetzt dargestellt, um die elektrische 90°-Phasenbeziehung zwischen den Wicklungen des Generators
darzustellen. Die zeitliche Phasenlage der Spannung in jeder der Wicklungen 11, 12 und 15 ist durch
die strichpunktierten Vektorpfeile 81 bzw. 82 dargestellt. Es zeigt sich so, daß die Korrekturwicklung 15
mit der Wicklung 12 phasengleich angeschlossen ist, was sich aus der Parallelität der beiden strichpunktierten
Vektorpfeile 82 und 83 ergibt. Die Klemmen der Korrekturwicklung 15 sind an den Klemmen 84
und 85 nach außen geführt, so daß es möglich wird, die Korrekturwicklung 15 mit den zwei Klemmen 77
und 77-a zu verbinden, um auf diese Weise einen Anschluß an die Ausgangsleitung des Widerstandes 71
und an die Klemme 74 zu ermöglichen, wenn der Korrekturkreis an den Spulenabschnitt 65-b angeschlossen
werden soll.
Die Korrekturwicklung 15 ist im wesentlichen parallel zur Spule 12-/ angeordnet, wie es die Fig. 4
und 5 zeigen, um eine optimale magnetische Kopplung zwischen der Wicklung 15 und der Wicklung 12 zu
erzielen, damit die Wicklung 15 in der Wicklung 12 die Korrekturspannung induziert, die der um 90°
phasenverschobenen Störspannungskomponente entgegenwirkt, die in der Wicklung 12 durch nicht
gleichphasige und Streukomponenten des Magnetflusses der Wicklung 11 erzeugt wird.
Es soll noch einmal auf die Fig. 8 Bezug genommen werden, in der der Winkel zwischen den Vektoren
71-a und 65-b zu Zwecken der Anschaulichkeit vergrößert dargestellt ist. Die Korrekturspannungskomponente
15-a verläuft auch nahezu um 90° versetzt bezüglich des Vektors 65-&. Somit besteht zwischen
der Korrekturspannung in der Korrekturspule 15 und der Spannung in der Spule 65-b und der Spannung
an der Primärwicklung 11 im wesentlichen eine 90°-Beziehung, obwohl die Korrekturspule 15 parallel
zur Spule 12-/ der Wicklung 12 angeordnet ist.
Die solchermaßen angeordnete Korrekturwicklung 15 bleibt normalerweise durch transformatorische Induktion
von der Wicklung 11 unbeeinträchtigt, ist aber selbst in der Lage, durch Transformatorwirkung
in der Sekundärwicklung 12 eine Spannung zu induzieren. Die korrigierende Wirkung der Spannung der
Korrekturwicklung 15 bezüglich der um 90° versetzten Störspannung in der Sekundärwicklung 12 wird
somit durch eine geeignete Erregung der Korrekturwicklung 15 mit einer um 90° phasenverschobenen
Spannungskomponente erreicht, die in der Sekundärwicklung eine um 90° versetzte Spannung induziert,
welche der um 90° verschobenen Störspannung in der Sekundärwicklung 12 entgegenarbeitet.
909 610/100
Wie bereits anfänglich erläutert, sind die Primär- und Sekundärwicklungen 11 und 12 räumlich so gegeneinander
versetzt, daß zwischen ihnen eine elektrische 90°-Beziehung besteht und keine direkte transformatorische
Induktionswirkung auftreten kann. Es wurde auch schon erwähnt, daß in der Sekundärwicklung
12 eine um 90° verschobene Spannung erzeugt wird, die jedoch auf Streuflüsse und phasengestörte
Magnetfeldkomponenten aus der Primärwicklung 11 zurückzuführen ist, durch die sich verschiedene Wirbei
strom- und sonstige Einflüsse in den zwei Magnetkernen und in dem becherförmigen Rotor selbst beim
Stillstand ergeben, so daß letztlich in der Sekundär wicklung 12 um 90° verschobene Störspannungen entstehen.
Um die elektromagnetische Wirkung weiter zu erläutern, die zu solchen um 90° phasenverschobenen
Störspannungen in der Sekundärwicklung führt, zeigt die Fig. 6 eine schematische Abwicklung eines Teiles
jedes der beiden Kerne 21 und 22 mit einer oder mehreren
Spulen der entsprechenden Wicklungen 11 und 12, wobei auch die Lage der Korrekturwicklung 15
und deren Ohmscher Kreis dargestellt sind.
Um die Beschreibung zu vereinfachen und die Beziehung zwischen den zwei Kernen und ihren Wiekhingen
sichtbar zu machen, sind die Nuten in den zwei Kernen numeriert. Die für die Beschreibung
benötigten Bezugszeichen zwischen 61-1 und 61-12 bzw. 62-1 und 62-12 sind bei jedem der beiden
Kerne 21 und 22 am unteren Ende der Nuten angebracht.
Wie bereits zuvor in Verbindung mit der Fig. 4 erläutert, sind die einander entsprechenden Spulen der
Wicklungll ähnlich und erstrecken sich jeweils über eine Zweiernutteilung, so daß sie unmittelbar benachbarte
ungeradzahlige Nuten überbrücken. Beispielsweise ist ein Spule in den Nuten 61-1 und 61-3, die
nächste Spule in den Nuten 61-3 und 61-5 usw. angeordnet, bis, wie dargestellt, die letzte Spule in den
Nuten 61-11 und 61-1 liegt.
In ähnlicher Weise sind auch im Kern 22 die entsprechenden Spulen der Wicklung 12 in einander
unmittelbar benachbarten ungeradzahligen Nuten angeordnet, wobei jedoch zur Erläuterung der Beschreibung
nur eine Spule dargestellt ist.
Die zwei Kerne 21 und 22 sind in Umfangsrichtung um eine Nutenteilung gegeneinander versetzt, so daß
die Nut 61-1 des Kernes 21 gegenüber der Nut 62-12 des Kernes 22 liegt. Diese Verschiebung reicht aus,
um die Spulen der Wicklung 12 auf dem Kern 22 bezüglich der gegenüberliegenden Spulen auf dem Kern
21 räumlich um 90° elektrisch zu versetzen. Die Korrekturwicklung 15 wird auf diese Weise bezüglich
der Ausgangswicklung 12 oder bezüglich der entsprechenden Spulen der Ausgangswicklung 12 in die riehtige
Relativphasenlage gebracht, um eine transformatorische Induktionswirkung zwischen der Korrekturwicklung
15 und der gegenüberliegenden Spule der Wicklung 12 zu bewirken.
Wie die um 90° phasenverschobene Störspannung in der Sekundärwicklung 12 erzeugt wird, läßt sich
nun aus einer Betrachtung der Fig. 6 und 7 ersehen. Beispielsweise kann die gestrichelte Linie 90 der
Fig. 6, welche den magnetischen Kreis durch benachbarte Zahnpaare 91 und 92 der zwei Kerne 21 und 22
andeutet, als A^erkörperung einer magnetischen Flußlinie bzw. einer magnetischen Flußröhre gewertet
werden. Die magnetomotorische Kraft für diese Flußlinie 90 wird von den zwei Spulen Ii-α und 11-/ erzeugt,
so daß jede der Spulen einen der zwei Zähne
des Zahnpaares 92 des Kernes 21 umfaßt. Die Flußröhre 90 verkettet auf magnetischem Wege die zwei
Spulen der Eingangswicklung Ilj verkettet aber nicht die Windungen der Spule 12-/, welche die zwei Zähne
des Zahnpaares 91 umgeben.
Die in der Fig. 6 dargestellte Flußröhre 90 stellt somit einen Idealzustand dar, bei dem alle magnetischen
Flußpfade so ausgerichtet sind, daß alle Komponenten des Magnetfeldes zeitlich phasengleich
sind.
Auf Grund unvermeidbarer leichter Fertigungsdifferenzen und Unregelmäßigkeiten bei der Lamellierung
der Magnetkerne 21 und 22 stellen sich jedoch in Wirklichkeit geringe Differenzen in den magnetischen
Widerstandskennlinien der einzelnen mit Abstand angeordneten Pfade des Magnetfeldes ein.
Einige dieser Flußpfade scheinen jedoch komplexe magnetische Widerstandskennlinien aufzuweisen, so
daß einzelne Komponenten des einen solchen Einzelpfad durchsetzenden Magnetfeldes um 90° phasenverschoben
oder nacheilend ausgebildet sind. Unter solchen Bedingungen kann bei jeder magnetischen
Konstruktion die entstehende Magnetflußlinie von Zufällen abhängen und sich in Abhängigkeit von baulichen
Eigenheiten der Kerne und ihrer Relativlage ändern. Es sind daher einzelne Flußlinien oder Magnetfeldkomponenten
gegeneinander phasengestört. Hieraus folgt, daß das Magnetfeld, welches die Wicklung
11 erzeugt, nicht symmetrisch oder gleichförmig ist, sondern letztlich in der Wicklung 12 unsymmetrische
Spannungseffekte hervorruft.
Eine ungenau gerichtete Magnetfeldlinie oder -röhre 90-a verkettet die Wandung des becherförmigen Rotors
13 mit den Stirnflächen der Zähne von zwei Kernen. Durch eine solche Verkettung der Magnetflußröhre
90-a wird ein örtliches elektrisches Feld induziert, welches in dem becherförmigen Rotor und
in der Stirnfläche und in dem Körper eines Zahnes Wirbelströme hervorruft. Diese Wirbelströme erzeugen
ihrerseits wieder Magnetfelder, welche die Windungen der benachbarten Spule der Sekundärwicklung
12 verketten und schneiden.
Wie solche Flußlinien in den miteinander verketteten Flächen Wirbelströme erzeugen, erläutert schematisch
die Fig. 7, in der die unregelmäßige Form 13 einen abgebrochenen Teil des becherförmigen Rotors
13 darstellt. Die beiden Teile der Flußlinie oder -röhre 90-a sind durch die üblichen Symbole als Pfeilspitze
und gekreuztes Federende eines Pfeiles in kleinen Kreisen dargestellt. Diese Flußröhren verursachen
ihrerseits zwei Wirbelströme, die durch die Kreislinien 94 und 95 dargestellt sind. Die Linien 94
und 95 sind in dem becherförmigen Rotor kreisförmig oder im wesentlichen kreisförmig dargestellt, da der
Kern aber normalerweise von relativ dünnen Blechen gebildet wird, werden Strompfade in den Blechen
durch Pfade verkörpert, die relativ oval sind.
Da die phasengestörten Komponenten des Magnetfeldes, welche als Flußlinie 90-a dargestellt sind, von
der Primärwicklung 11 unabhängig von der Rotation des becherförmigen Rotors 13 erzeugt werden, sind
die Einflüsse solcher Magnetflußkomponenten ständig als um 90° phasenverschobene Störspannung vorhanden,
solange sie nicht unterdrückt oder kompensiert werden.
Die Steuerwicklung 15 wird daher durch einen Strom erregt, der in der AVicklung 12 eine Spannungskomponente
induziert, welche bezüglich ihrer Richtung so gewählt ist, daß der um 90° phasenverschobenen
Störspannung entgegengewirkt wird.
Claims (11)
1. Tachometergenerator mit einer Primärwicklung, die mit Abstand gegenüber einer Sekundärwicklung
so angeordnet ist, daß von der Primärwicklung zur Sekundärwicklung im wesentlichen
nur dann Energie übertragen wird, wenn sich ein in dem Raum zwischen der Primärwicklung und
der Sekundärwicklung angeordneter becherförmider Rotor dreht, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Unterdrückung von Störenergie, die bei stationärem oder drehendem Rotor unerwünschter Weise
von der Primärwicklung zur Sekundärwicklung gekoppelt wird, eine Vorrichtung (15) vorgesehen
ist, die auf eine von der Primärwicklung abgezweigte Spannung anspricht, um eine Gegenspannung
in der Sekundärwicklung zu erzeugen, mit der der Einfluß der von der Primärwicklung
in der Sekundärwicklung induzierten Störenergie unterdrückt wird.
2. Generator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Hilfswicklung
(15) ist, die elektrisch an einen Teil der Primärwicklung angeschlossen ist.
3. Generator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklung gegenüber
der Primärwicklung um 90° elektrisch versetzt angeordnet ist und daß die Hilfswicklung bezüglich
der Primär- oder Sekundärwicklungen so ausgerichtet ist, daß sie in der Sekundärwicklung auf
induktivem Wege um 90° phasenverschobene Spannungen induziert, die den in der Sekundärwicklung
induzierten, um 90° phasenverschobenen Störspannungen entgegenwirken und sie unterdrücken.
4. Generator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklung von
der Primärwicklung durch einen zylindrischen Luftspalt getrennt ist, in welchem ein becherförmiger
Rotor drehbar gelagert ist, und daß die Hilfswicklung von der Primärwicklung erregt
wird, um eine kleine, feste, um 90° phasenverschobene Spannungskomponente in der Sekundärwicklung
zu erzeugen.
5. Generator nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklung
auf einem ersten magnetisierbaren Kern angeordnet ist und von einer äußeren Quelle erregt wird,
daß die Sekundärwicklung auf einem zweiten
magnetisierbaren Kern angeordnet ist und daß die Hilfswicklung ebenfalls von dem ersten Kern getragen
wird.
6. Generator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kern (21) mit einer Reihe
von Nuten versehen ist, die symmetrisch bezüglich der Mittelachse über den Umfang verteilt sind,
daß der zweite Kern mit einer Reihe von mit Abstand angeordneten Nuten versehen ist, die ebenfalls
symmetrisch bezüglich der Achse über den Umfang verteilt sind, daß der zweite Kern von
dem primären Statorkern durch einen engen symmetrischen und konzentrisch bezüglich der Achse
ausgerichteten Luftspalt getrennt ist, daß die Primärwicklung eine Vielspulenwicklung ist, die symmetrisch
auf die Nuten des Primärkernes verteilt ist, daß eine der Spulen der Primärwicklung
unterteilt ist, um an dieser Spule einen Abgriff zu ermöglichen, während die Sekundärwicklung
von einer Mehrzahl von Spulen gebildet wird, die symmetrisch auf die Nuten des Sekundärkernes
verteilt, aber relativ zur Primärwicklung in Umfangsrichtung verschoben sind, um die zwei Wicklungen
gegeneinander um 90° elektrisch zu versetzen, und daß der becherförmige Rotor aus
nichtmagnetischem Werkstoff besteht und auf einer Antriebswelle so befestigt ist, daß ein Teil
des becherförmigen Rotors konzentrisch in den Luftspalt zwischen den zwei Kernen ragt, um im
wesentlichen nur bei seiner Rotation Energie von der Primärwicklung zur Sekundärwicklung mit
90° Phasenverschiebung zu übertragen.
7. Generator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kern eine gerade Anzahl
von radialen Nuten aufweist, die symmetrisch über den Umfang verteilt und am äußeren Umfang
des Kernes zum Luftspalt hin geöffnet sind, in dem der Rotor angeordnet ist, daß der zweite
Kern ebenfalls eine gerade Anzahl von radialen Nuten aufweist, die symmetrisch über den Umfang
verteilt und am inneren Umfang des Kernes zum Luftspalt hin geöffnet sind, daß die Primärwicklung
in den ungeradzahligen Nuten des ersten Kernes und die Sekundärwicklung in den ungeradzahligen
Nuten des zweiten Kernes untergebracht und die Sekundärwicklung gegenüber der Primärwicklung
in Umfangsrichtung so verschoben ist, daß zwischen den zwei Wicklungen eine Phasenbeziehung
von 90° elektrisch entsteht, und daß die Hilfsvorrichtung eine dritte Wicklung des
ersten Kernes ist.
8. Generator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Wicklung in Nuten des
ersten Kernes bezüglich der Primärwicklung um 90° elektrisch phasenverschoben gelagert ist.
9. Generator nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Kerne zwölf
symmetrisch verteilte Nuten aufweisen, daß die primären und sekundären Wicklungen in die ungeradzahligen
Nuten der entsprechenden Kerne eingelegt sind, und daß die zwei Kerne in Umfangsrichtung
um eine Nutenteilung gegeneinander versetzt sind und daß die dritte Wicklung in mindestens
einem Paar von geradzahligen Nuten des ersten Kernes angeordnet ist.
10. Generator nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfswicklung
in Nuten des ersten Kernes so angeordnet ist, daß gegenüber der Primärwicklung eine elektrische
Phasenverschiebung von 90° entsteht und
die Hilfswicklung unmittelbar in die Sekundärwicklung induzieren kann.
11. Generator nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfswicklung
mit der Primärwicklung über einen Ohmsehen Stromkreis verbunden ist, dessen Parameter
so gewählt sind, daß die Phasenlage des Stromes
in der Hilfswicklung gegenüber der Phasenlage des Stromes in der Primärwicklung so verschoben
wird, daß in der Sekundärwicklung eine um 90° phasenverschobene Spannungskomponente entsteht,
die der in unerwünschter Weise von der Primärwicklung in die Sekundärwicklung gekoppelten
Störenergie entgegenwirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 909 610/100 8.59
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK37003A DE1064739B (de) | 1957-05-09 | 1959-02-18 | Tachometergenerator |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US658070A US2889475A (en) | 1957-05-09 | 1957-05-09 | Tachometer with quadrature suppression |
DEK37003A DE1064739B (de) | 1957-05-09 | 1959-02-18 | Tachometergenerator |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1064739B true DE1064739B (de) | 1959-09-03 |
Family
ID=25983104
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK37003A Pending DE1064739B (de) | 1957-05-09 | 1959-02-18 | Tachometergenerator |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1064739B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1201587B (de) * | 1962-06-14 | 1965-09-23 | Christof Rohrbach Dr Ing | Geraet zur Messung von Drehgeschwindigkeiten und Drehschwingungen |
DE1257949B (de) * | 1962-12-01 | 1968-01-04 | Siemens Ag | Einrichtung zur selbsttaetig gesteuerten Belastung von Kraftmaschinen |
-
1959
- 1959-02-18 DE DEK37003A patent/DE1064739B/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1201587B (de) * | 1962-06-14 | 1965-09-23 | Christof Rohrbach Dr Ing | Geraet zur Messung von Drehgeschwindigkeiten und Drehschwingungen |
DE1257949B (de) * | 1962-12-01 | 1968-01-04 | Siemens Ag | Einrichtung zur selbsttaetig gesteuerten Belastung von Kraftmaschinen |
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