-
Gerät zur Entnahme von steifen Folien, z. B. bedruckten Blechen,
aus einem stetig umlaufenden Förderrost Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Entnahme
und Übergabe von steifen Folien oder von Blechen, die durch Drucken oder durch sonstige
Verfahren beschriftet worden sind.
-
Nach der Beschriftung werden die Bleche im allgemeinen senkrecht
auf einen beweglichen Rost gestellt, auf dem sie durch eine Trockenkammer geführt
werden. Beim Verlassen der Kammer muß der Förderrost seine Ladung abgeben.
-
Bisher erfolgte die Abgabe der zwischen den Zähnen 1 des Rostes befindlichen
Bleche direkt auf ein Fließband 2, wobei jedes Blech dort entsprechend einer parallel
zur Trockenkammeradise liegenden Ebene ankam (Fig. 1).
-
Dieses Verfahren ist nicht zufriedenstellend, denn die bedruckten
Bleche können vom Fließband beim Greifvorgang verkratzt werden. Außerdem können
die Rostzähne mehr oder weniger stark verbogen sein.
-
Dies kann eine verfrühte oder verspätete Ankunft der Blechfolie bedingen
und folglich ihre Beschädigung durch das Greifrädchen verursachen, daß sich zur
Aufnahme der Folie nach vorn bewegt und sich daiin zurückzieht, um die Ankunft der
nächsten Folie zu ermöglichen.
-
Anderseits ist es in gewissen Fällen sehr schwierig, die Antriebskraft
am Trockenkammersystem zu entnehmen.
-
Zweck der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden.
-
Das Gerät nach der Erfindung, das mit einem stetig umlaufenden Förderrost
der üblichen Art zur tjbergabe an einen Weiterförderer ausgestattet ist und aus
einer an sich bekannten Entnahmevorrichtung besteht, die mit einem hin- und herbewegbaren
Saugkopf als Greifer arbeitet, nach dessen Verschließen durch die Folie ein Unterdruck
als Antriebsmittel für die Bewegung der Entnahmevorrichtung wirksam wird, ist im
wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dail der Saugkopf in die Bahn der heranbewegten
Folien verbringbar und somit sein Mundstück durch die zu entnehmende Folie verschließbar
ist, wodurch eine senkrechte und eine waagerechte Bewegung des Saugkopfes zur Entnahme
der Folie einzuleiten sind.
-
Es ist an sich bekannt, zum Fördern von Werkstoffblättern eine am
Ausgang eines Zuförderers angeordnete Ablagevorrichtung oder einen Weiterförderer
durch die ankommenden Werkstücke steuern zu lassen.
-
Bekannt sind auch Abhebevorrichtungen mit einem Saugkopf zum Abheben
und Weiterbefördern von Folien und mit Mitteln zur Ausschaltung der Saugwirkung
nach Abnahme der Folie, wobei eine Bewe gung des Zwischenförderers infolge Verschließens
der Saugkopföffnung durch die abzunehmende Folie eingeleitet wird, indem dann der
Unterdruck an einem
Arbeitskolben, der mit dem Zwischenförderer verbunden ist, zur
Wirkung kommt.
-
Durch die Anwendung dieser bekannten Lehre auf ein Entnahmegerät
für von einem stetig arbeitenden Förderrost herangebrachte steife und empfindliche
Folien ist es in einfacher Weise möglich, jede Folie durch den Förderrost auf den
in ihre Bewegungsbahn gebrachten Saugkopf abzulegen und so durch jede Folie die
Bewegungsvorgänge der Entnahmevorrichtung des Saugkopfes auszulösen, ohne daß Maßnahmen
für eine Synchronisation der Bewegungsantriebe und der Entnahmevorrichtung notwendig
sind. Dadurch wird auch verhindert, daß die Folie wie z. B. bei einer Entnahme durch
Greifer zerkratzt wird.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der an der Entuahmevorrichtung
angeordnete Saugkopf auf einem Kolben befestigt, wobei dieser Kolben senkrecht zur
Folienebene in einem Zylinder gleitet, der seinerseits entsprechend der Bewegungsrichtung
der Folie verschiebbar ist.
-
Ferner trägt der waagerecht angeordnete Kolben einen Finger, der
in einer in einem Schieber befindlichen Nute gleitet und diesen verschiebt, um die
Saugluft bzw. die Außenluft mit dem Zylinder des senkrechten Kolbens der Herausnahmevorrichtung
in Verbindung zu bringen.
-
Gemäß einer weiteren Ausbildung wirkt die Saugkraft am Boden eines
waagerechten Steuerkolbens, wenn dieser maximal aus dem Zylinder herausgeschoben
ist, und zwar wird die zwischen dem Kolbenboden und einem feststehenden, in diesen
hohigebohrten waagerechten Steuerkolben hineinragenden Kolben befindliche Luft durch
eine auf dem Umfang des fest stehenden Kolbens angebrachte Durchgangsöffnung
herausgesaugt.
Anderseits wird die in der Tiefe der Bohrung des waagerechten Kolbens im Augenblick
dessen Rückführung vor dem feststehenden Kolben noch verbleibende Luft am Ende des
Ansaughubes komprimiert und dient in dieser Weise als Endlaufdämpfer.
-
Ein Gerät zur Entnahme aus einem Förderrost gemäß der Erfindung wird
als nicht begrenzendes Beispiel in den Zeichnungen dargestellt: Fig. 2 und 3 sind
schematische Ansichten, auf denen die Herausnahme der bedruckten Folien mit Hilfe
des Gerätes gemäß der Erfindung gezeigt wird; Fig. 4 stellt einen Querschnitt dieses
Gerätes dar; Fig. 5 stellt einen Querschnitt einer Abart der Fig. 4 dar.
-
Gemäß der Erfindung besteht das erfindungsgemäße Gerät im wesentlichen
aus einem senkrechten Kolben 3 und einem waagerechten Kolben 4, wobei der Zylinder
6 des Kolbens 3 mit dem Kolben 4 durch eine Pleuelstange 5 oder unmittelbar verbunden
ist.
-
Der Kolben 3 gleitet in dem Zylinder 6, der um eine Welle 7 schwenkbar
montiert ist. Der Kolben 3 wird in seine Ausgangsstellung durch eine Feder 8 zurückgeführt,
die sich gleichzeitig auf einen im Zylinder 6 befindlichen Absatz 9 und auf einen
am Fuß des Kolbens 3 befindlichen Absatz 10 stützt. An seinem oberen Ende trägt
der senkrechte Kolben einen Saugkopf 11, der die Herausnahme der Folie aus dem Trockenkammerrost
bewirkt.
-
Der Kolben 3 ist in seiner Mitte mit einer Bohrung 12 versehen. die
zum Absaugen bzw. Zuleiten der Luft vom bzw. zum Saugkopf 11 dient.
-
Der waagerechte Kolben 4 gleitet in einem Zylinder 13, dessen Verschiebung
durch eine mit ihm verbundene Führung 14 begrenzt wird.
-
Der waagerechte Kolben 4 unterliegt dem Druck einer Rückführfeder
15. die sich auf die innere Fläche eines Verschlusses 16 stützt, der auf dem Zylinder
13 durch Schrauben 17 fest montiert ist. Der waagerechte Kolben 4 trägt an seinem
vorderen Ende einen Finger 18, der in einer in einem Schieber 20 angebrachten Nute
19 gleitet. Dieser Finger 18 hat den Zweck, den Schieber 20 zu verschieben, um die
Verbindung zwischen der Saugluft bzw. der Außenluft und dem Zylinder 6 des senkrechten
Kolbens 3 herzustellen. Der untere Teil des Zylinders 13 weist eine Düse 21 auf,,
die mit Leitungen 22, 23 und 24 verbunden ist, wobei diese Leitungen mit der Saugstelle
25 bzw. dem Außenluftanschluß 26 in Verbindung gebracht werden.
-
Die Düse 21 ist durch einen biegsamen Schlauch 27 an einer Düse 28
angeschlossen, die am unteren Teil des Zylinders 6 mündet.
-
Die Außenluft mündet durch die Düse 28 in eine Ringnut 29, die am
unteren Teil des Kolbens 3 senkrecht zu dessen Achse angeordnet ist. Diese Ringnut
29 steht mit der in der Mitte des Kolbens 3 befindlichen Bohrung 12 in Verbindung.
-
Die Rückführung des Kolbens 4 erfolgt nach Verschließen des N'tundsftickes
des Saugkopfes 11 durch die vom Förderrost daraufgelegte Folie und auf Grund des
somit in der Nlitte des Kolbens 3 wirksam werdenden Unterdrucks, wobei sich dieser
Unterdruck über eine auf dem Umfang des Kolbens 3 angebrachte weitere Ringnut 30
fortsetzt die mit der zentralen Bohrungl2 durch eine Öffnung31 verbunden ist Diese
zweite Ringnut 30 steht außerdem mit einem Rohr 32 in Verbindung, das an einer am
hinteren Teil des Zylinders 13 des waagerechten Kolbens 4 befindlichen Düse 33 angeschlossen
ist. Der waagerechte Kolben 4 weist in seiner Mitte eine Bohrung auf, mit der dieser
über
einen feststehenden Kolben 35 gleiten kann, der auf einem am Boden 16 des Zylinders
13 befestigten Schaft 36 montiert ist. Eine auf dem mit Gewinde versehenen Ende
des Schaftes 36 befestigte Mutter 37 dient als Sperrung für diesen Schaft.
-
Durch eine auf dem hinteren Abschnitt des Kolbens 4 entsprechend
dessen Länge angebrachte Nute 38 und eine senkrecht zur Achse des Kolbens 4 ausgeführte
Durchgangsöffnung 39 wird kurzzeitig die Saugkraft auf den ganzen Querschnitt des
Kolbens 4 ausgeübt, wenn der Kolben die dem Beginn des Saugvorganges entsprechende
Stellung innehat, in der die Öffnung 39 bei K steht. Wenn der waagerechte Kolben
4 bis zum Anschlag angesaugt wird, so wird die zwischen dem Boden des Kolbens 4
und dem feststehenden Kolben 35 befindliche Luft von letzterem komprimiert und dient
sozusagen als Dämpfer.
-
Die in Fig. 5 dargestellte Vorrichtung stellt eine abgeänderte Ausführung
dar und besteht entsprechend der nach Fig. 4 aus dem senkrechten Kolben 3', dessen
Zylinder direkt mit dem waagerechten Kolben 4' mit Hilfe von Befestigungsschrauben
40 verbunden ist.
-
Der Zylinder 6 des senkrechten Kolbens 3' bewegt sich lediglich in
waagerechter Richtung in einer Führung 41 hin und her, die mit dem Zylinder 13 des
waagerechten Kolbens 4' fest verbunden ist.
-
Die Außenluftzufuhr erfolgt über Leitungen 42, 43, 44 und 45, die
miteinander in Verbindung stehen und die im Zylinder 13 bzw. im waagerechten Kolben4'
und im Zylinder 6' des senkrechten Kolbens 3' angebracht sind. Wie im vorigen Falle
erfolgt die Rückführung des waagerechten Kolbens 4' auf Grund des in der Mitte des
Kolbens 3'erzeugten Unterdrucks, der sich über eine am Umfang dieses Kolbens angebrachte
und mit der zentralen Bohrung 12 in Verbindung stehende Ringnut 30' sowie über eine
Leitung 46 fortsetzt, die die zentrale Bohrung 12' mit der Bohrung 47 des waagerechten
Kolbens 4'verbindet.
-
Die soeben beschriebene Vorrichtung hat folgende Arbeitsweise: Die
in Fig. 4 dargestellte Zeichnung zeigt die Stellung am Ende der Entnahme einer Folie.
-
In diesem Augenblick hat der Schieber 20 die Ansaugöffnung25 gerade
geschlossen und den Außenluftanschluß 26 gerade geöffnet. Die Außenluft tritt über
die Öffnungen 23, 22 in den biegsamen Schlauch 27. Da sich der Kolben 3 in diesem
Augenblick in seiner höchsten Stellung befindet, tritt die Luft in die zentrale
Bohrung 12 über den Durchgang 28 und die Ringnut 29. Der Saugkopf 11 läßt die Folie
los. Der Kolben 3 gleitet wieder nach unten unter der Einwirkung der Feder 8, aber
dann erfolgt der Anschluß an die Außenluft auch über die Ringnut 30 und das Rohr
32, so daß der Zylinder 13 mit der Außenluft verbunden wird.
-
Der Kolben 4 kommt unter der Einwirkung der Feder 15 in seine Ausgangsstellung
zurück, wobei die Bewegung durch die Führung 14 begrenzt wird. In diesem Augenblick
verschiebt der Finger 18 den Schieber 20, der den Außenluftanschluß 26 verschließt
und die Ansaugöffnung 25 öffnet. Die Saugkraft in 25 setzt sich über den biegsamen
Schlauch 27 fort und hebt den Kolben 3, bis die Ringnut 29 gerade den Rand der öffnung
erreicht, wobei der Unterdruck im Ringraum über dem Kolbenabsatz 10 durch einen
gedrosselten Zutritt der Außenluft vermindert wird, da die Kolbenbohrung 12 mit
der Außenluft durch den noch durch keine Folie verschlossenen Saugkopf 11 verbunden
ist. Bevor er seinen Hub vollendet hat, bleibt der Kolben also zunächst stehen,
im Gleichgewicht zwischen dem wirksamen Unterdruck und der Kraft der Feder 8 und
seinem Eigengewicht.
-
Wenn eine Folie nunmehr ankommt und den Saugkopf 11 verschließt,
kann der nun vollständig wirksam gewordene Unterdruck den Kolben 3 bis zum Anschlag
heben, und dabei wird die Folie von dem Zahn des Förderrostes gelöst, auf dem sie
lag.
-
Der in der zentralen Bohrung 12 des Kolbens 3 wirksame Unterdruck
setzt sich über die Ringnut 30 und das Rohr 32 auf den Zylinder 13 fort, und der
Kolben 4 wird dadurch zurückgeführt, d. h. in Entnahmerichtung bewegt. In dem in
Fig. 4 dargestellten Fall ist der Boden der Bohrung des Kolbens 4 in bezug auf die
Bewegung in Entnahmerichtung durch einen Bremskolben35 geschützt, so daß der Unterdruck
an sich lediglich auf einem Ringquerschnitt wirksam wird, der sich aus dem Unterschied
zwischen den durch die Außendurchmesser des Kolbens 4 und des Kolbens 35 erzeugten
Flächen ergibt.
-
Um den Unterdruck auf die ganze Oberfläche des Kolbens 4 einwirken
zu lassen, ist eine Durchgangsöffnung 39 vorgesehen, die bei herausgezogenem Kolben
4 an der Stelle K zu liegen kommt und es ermöglicht, daß der Unterdruck im Zylinder
13 bis im Boden des Kolbens 4 wirksam wird, da hierdurch beim Beginn dieses Hubs
der Unterdruck auf die ganze Oberfläche des Kolbens 4 ausgeübt wird.
-
Beim Hineingleiten in den Zylinder 13 nimmt dieser Kolben 4 in einem
bestimmten Augenblick der Arbeitsfolge eine solche Stellung ein, daß die Offnung
39 gerade jenseits des Dichtungskolbens 35 zu liegen kommt. Von diesem Augenblick
an besteht die Ansaugfläche des Kolbens 4 nur noch aus der Fläche des oben bezeichneten
Abschnitts, wodurch die Sangltraft herabgesetzt wird; gleichzeitig komprimiert der
Kolben 35 die am Boden der Bohrung des Kolbens 4 verbleibende Luft und wirkt in
dieser Weise als Endlaufdämpfer. Wenn der Kolben 4 in seiner Endstellung ankommt,
bewirkt er die Verschiebung des Schiebers 20 über den Finger 18, wodurch die Ansaugöffnung
25 geschlossen und der Außenluftanschluß 26 geöffnet wird. Die in den Kolben 3 eintretende
Außenluft zwingt den Saugkopf, die von ihm mitgenommene Folie loszulassen, bewirkt
die Verschiebung des Kolbens 3 nach unten unter dem Einfluß seiner Feder 8 und tritt
weiter in den Zylinder 13 ein und bewirkt dadurch die Rückführung des Kolbens 4
in seine Ausgangsstellung in der Bewegungsbahn der vom Förderrost herangebrachten
Folien, wo nun die gesamte Entnahmevorrichtung auf die nächste Folie wartet, die
durch ihre Ankunft den Entnahmevorgang auslöst.
-
Das oben beschriebene Gerät arbeitet im wesentlichen unabhängig vom
Zuförderer; eine Synchronisation seiner Arbeitsgeschwindigkeit mit derjenigen des
Förderers in der Trockenkammer ist nicht erforderlich. Es genügt. wenn seine Mindestgeschwindigkeit
der Höchstgeschwindigkeit der Trockenkammer entspricht. Es ist also lediglich notwendig,
daß die Arbeitsgeschwindigkeit des Gerätes höher liegt als die Höchstgeschwindigkeit
des Trockenkammerförderers.
-
PATENTANSPROCHE: 1. Gerät zur Entnahme von steifen Folien, z. B.
bedruckten Blechen, aus einem stetig umlaufenden Förderrost und zur Übergabe an
einen Weiterförderer, bestehend aus einer Entnahmevorrichtung mit einem hin- und
herbewegbaren Saugkopf als Greifer, nach dessen Verschließen durch die Folien ein
Unterdruck als Antriebsmittel für die Bewegung der Entnahmevorrichtung wirksam wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkopf in die
Bahn der heranbewegten : Folie verbringbar
und somit sein Mundstück durch die zu entnehmende Folie verschließbar ist, wodurch
eine senkrechte und eine waagerechte Bewegung des Saugkopfes zur Entnahme der Folie
einzuleiten sind.