DE1054809B

DE1054809B - Walzenstuhl

Info

Publication number: DE1054809B
Application number: DES53814A
Authority: DE
Inventors: John Stephen Ball; Thomas Harold Gillett
Original assignee: Henry Simon Ltd
Current assignee: Henry Simon Ltd
Priority date: 1956-07-13
Filing date: 1957-06-07
Publication date: 1959-04-09
Also published as: US2969193A

Description

DEUTSCHES

Bei Walzenstühlen zum Mahlen von Getreideefzeugnissen fällt gewöhnlich das Mahlgut in Form eines Schleiers von gleichmäßiger Dicke in den von einem Walzenpaar gebildeten Mahlspalt, in dem es durch die gegenseitige Verschiebung der sich im Spalt in gleicher Richtung, aber mit verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten bewegenden Walzen zerkleinert wird. Dabei wird die einfallende Gutmenge im Verhältnis zur Umfangsgeschwindigkeit der Walzen so bemessen, daß sie von diesen glatt, d. h. ohne Stauung vor dem Mahlspalt, durchgelassen wird.

Erfahrungsgemäß ist jedoch mit einer Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeiten der Mahlwalzen keine entsprechende Mehrleistung des Walzenstuhles verbunden, so daß der Wirkungsgrad prozentual absinkt. Nach dem Ergebnis einer Untersuchung wird dies dadurch verursacht, daß durch die Walzenoberflächen mitgeführte Luftströme im Einlaufwinkel des Walzenpaares aufeinandertreffen, sich hier stauen und zu einem rückwärts gerichteten Luftstrom vereinigen, der dem Zufluß von Mahlgut entgegenwirkt. Dieser Luftstrom nimmt bei einer Erhöhung der Walzengeschwindigkeit an Stärke zu und hemmt dann den Zufluß von Mahlgut in entsprechend stärkerem Maße.

Um diesen Übelstand zu beheben, ist erfindungsgemäß im Bereich einer oder jeder Walze eines Paares auf der Guteinlaufseite in der Nähe des Mahlspaltes ein über die ganze Walzenlänge sich erstreckender nach Art eines Abstreif ers ausgebildeter Ablenker vorgesehen, der die Walze berührt oder ihr dicht gegenübersteht und einen durch die Walzenoberfläche mitgeführten Luftstrom abfängt und so ableitet, daß er den Mahlgutstrom zum Mahlspalt nicht behindert. Die so abgefangene Luft kann durch eine Absaugleitung oder eine sonstige Vorrichtung abgeführt werden.

Jeder Ablenker kann einen hakenförmigen Endteil aufweisen, der in der Umlaufrichtung der Walze 15 bis 40° vor dem Maihlspalt an die Walzenobernäabe heranoder in ihre Nähe kommt und hier die auf der Walzenoberfläche mitgeführte Luftschicht abfängt und umkehrt oder in anderer Weise so ablenkt, daß sie nicht auf das sich auf die Berührungsstelle zu bewegende Mahlgut trifft.

Man kann dem angegebenen Zweck dienende Ablenker in verschiedener Weise ausbilden, und anordnen. Beispielsweise können sie Luftleitungen enthalten, durch die die Luft abgeführt wird.

Man hat bereits an den Walzen von Walzenstühlen Dichtungsstreifen oder -bürsten anliegen lassen, um an den Anlagestellen das Abfallen von Mahlgut und den Durchtritt von Saugluft zu verhindern und an anderen Stellen Saugzug zum Absaugen des durch die Walzen gegangenen Mahlgutes voll zur Wirkung kommen zu lassen. Ein Abfangen von auf den Walzenoberflächen

Anmelder:

Henry Simon Limited,
Stockport, Cheshire (Großbritannien)

Vertreter: Dipl.-Ing. A. Trautmann, Patentanwalt,
Berlin-Zehlendorf, Prinz-Handjery-Str. 68

Beanspruchte Priorität: Großbritannien vom 13. Juli 1956 und 27. Mai 1957

John Stephen Ball und Thomas Harold Gillett₁
Stockport, Cheshire (Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden

durch Reibung mitgeführten Luftströmen vor Erreichen des Gutstromes zum Mahlspalt kam bei der besonderen Lage der an den Walzen anliegenden Dichtungsstreifen nicht in Betracht, war auch nicht beabsichtigt.

Man hat auch schon Walzenstühle an Absaugvorrichtungen angeschlossen, doch handelte es sich dabei um das Ansaugen des durch die Walzen gegangenen Mahlgutes auf der Austrittsseite des Mahlspaltes, während es sich hier um das Absaugen der auf der Eintrittsseite in Richtung auf den Mahlspalt durch Oberflächenreibung mitgenommenen Luft nach dem Abfangen und Ablenken durch die Abstreifer handelt.

Die Abstreifer gemäß der Erfindung brauchen übrigens im Gegensatz zu den bekannten Dichtungsorganen nicht dicht an den Walzenoberflächen anzuliegen, sondern können ihnen in kleinem Abstand gegenüberstehen, da sie dann schon praktisch ihren Zweck erfüllen.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen.
Fig. 1 ist ein Querschnitt durch einen erfindungsgemäß ausgeführten Walzenstuhl,

Fig. 2 eine gleiche Darstellung einer anderen Ausführungsform.

Gemäß Fig. 1 besitzt der Walzenstuhl zwei Paare von Walzen a, b, die entgegengesetzt mit verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten umlaufen und in deren Einlauf winkel das Mahlgut durch Speisewalzen c, d und eine unter diesen angeordnete Leitplatte e zugeführt wird. Ein nach Art eines Kratzers ausgebildeter

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Claims

Ablenker / erstreckt sich über die ganze Länge jeder Walze a, b in der Nähe der Berührungsstelle der Walzen, wobei das hakenförmige Ende g eines jeden Ablenkers an die zugehörige Walzenoberfläche oder in ihre Nähe herankommt in einem Punkt, der in der Umlaufrichtung 15 bis 40° vor der Berührungsstelle liegt. Das hakenförmige Ende eines jeden Ablenkers fängt die auf der Walzenoberfläche mitgeführte Luftschicht ab und lenkt sie von der Walze ab, so daß sie nicht auf das zur Berührungsstelle gehende Mahlgut trifft. Bei der Ausführung gemäß Fig. 2 hat jeder Ablenker g einen eingerollten Teil h, in den die abgefangene Luft geleitet wird und an den an einem oder beiden Enden des Ablenkers ein Saugrohr i angeschlossen ist, durch das· die Luft abgesaugt und an irgendeine gewünschte Stelle geleitet wird. Man kann einen Ablenker in Verbindung mit nur einer Walze eines Paares, vorzugsweise mit der schneller laufenden anordnen. Patentansprüche:

1. Walzenstuhl zum Mahlen von Getreideerzeugnissen mit einem von einem Walzenpaar gebildeten Mahlspalt, dem das Mahlgut im freien Fall oder mittels Speisewalzen zugeführt wird und bei

dem mit der Oberfläche der Walzen zusammenarbeitende Abstreifer vorgesehen sind, die sich über die ganze Walzenlänge erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifer (/) auf der Einlaufseite des Mahlspaltes und in seiner Nähe angeordnet sind und der mit der Oberfläche der Walzen (a, b) zusammenarbeitende Teil (g) der Abstreifer, im Querschnitt gesehen, hakenförmig ausgebildet und mit seinem Ende der Drehrichtung der Walzen entgegengerichtet ist.

2. Walzenstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abstreifer (/) nur an der schnell laufenden Walze vorgesehen ist.

3. Walzenstuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Walzenoberfläche zusammenarbeitende, hakenförmige Teil (g) des Abstreifears (/) 15 bis 40° vor dem Mahlspalt angeordnet ist.

4. Walzenstuhl nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Abstreifer mit einer Absaugleitung (h, i) oder Absaugvorrichtung für die aufgefangene Luft versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 935 524;
schweizerische Patentschrift Nr. 5747.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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