DE1054696B - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Platten aus kleinen Teilchen, vorzugsweise Splittern oder Spaenen von Holz - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Platten aus kleinen Teilchen, vorzugsweise Splittern oder Spaenen von Holz

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DE1054696B
DE1054696B DEA21082A DEA0021082A DE1054696B DE 1054696 B DE1054696 B DE 1054696B DE A21082 A DEA21082 A DE A21082A DE A0021082 A DEA0021082 A DE A0021082A DE 1054696 B DE1054696 B DE 1054696B
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Germany
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DEA21082A
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English (en)
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Maxwell Menuhin Yan
Henning Borchers
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IROQUOIS FALLS
Abitibi Power and Paper Co Ltd
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IROQUOIS FALLS
Abitibi Power and Paper Co Ltd
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B27WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
    • B27NMANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
    • B27N3/00Manufacture of substantially flat articles, e.g. boards, from particles or fibres
    • B27N3/08Moulding or pressing
    • B27N3/10Moulding of mats
    • B27N3/14Distributing or orienting the particles or fibres
    • B27N3/143Orienting the particles or fibres

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Wood Science & Technology (AREA)
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  • Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Tafeln oder Platten aus kleinen Teilchen, vorzugsweise Splittern oder Spänen aus Holz, und speziell solchen Tafeln aus länglichen Teilchen, die mit einem Bindemittel versetzt und unter Wärme und Druck verfestigt werden, wobei ein großer Anteil der Teilchen im wesentlichen parallel zur Oberfläche und zu einer Kante der Tafel ausgerichtet ist.
Der abnehmende Holznachwuchs und die steigenden Preise verlangen immer mehr die Entwicklung von Holzspanerzeugnissen, beispielsweise solchen Tafeln aus Holzspänen, die sich aus Abfallholz mit geringen Kosten herstellen lassen·.
Eine solche Holzspanplatte wird üblicherweise wie folgt hergestellt:
Zunächst zerkleinert man das Holz durch Mahloder Schneidemaschinen zu kleinen Teilchen. Man kann beispielsweise Holzstückchen durch eine Hammermühle gehen lassen, die sie zu Splittern zerkleinert, oder man schickt massives Holz durch eine Hobelmaschine od. dgl., um Späne zu erzeugen. Zu große und zu kleine Teilchen werden durch Absieben entfernt. Die Teilchen werden getrocknet, gewöhnlich bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 15%. Danach vermischt man sie mit einem Bindemittel, gewohnlich 3 bis 15% Kunstharz. Danach gießt man die geharzten, d. h. die mit dem Kunstharz vermischten, schüttfähigen Teilchen aus einem obenhängenden Wägebehälter in flache waagerechte Pfannenformen. Die Teilchen werden geebnet, worauf die lose Teilchenschicht gepreßt wird. Die entstandene »Matte« wird mit oder ohne die Form in eine Warmpresse gebracht und durch Hitze und Druck verfestigt.
Die Hauptschwierigkeit bei diesem Verfahren besteht darin, eine gleichmäßige Ausgangsform zu gewinnen. Es ist schon ein Problem, aus den verschiedenen Stellen der Platte dasselbe Teilchengewicht je Flächeneinheit zu bekommen. Häufig läuft die Masse aus dem Zufuhrbehälter ungleichmäßig aus, so daß ein nachträgliches Glätten erforderlich ist, das man von Hand oder mechanisch, z. B. mit einer Nadelwalze, ausführen kann. Wenn man auch damit eine gleichmäßige Höhe der Teilchen in der Form erreichen kann, so folgt daraus noch nicht mit Notwendigkeit, daß man,auch die gewünschte gleichmäßige Dicke gewinnt. Statt1 die überstehenden Teilchen von den hohen zu den niedrigen Stellen zu verteilen, kann das Glätten teilweise darin bestehen, daß die Hügel in dem losen und leicht zusammengedrückten Teilchennetzwerk nur senkrecht zusammengedrückt werden, woraus sich eine ungleiche Dichte ergibt.
Das soeben beschriebene Verfahren zur "Flachformung von Platten mit regelloser Struktur ergibt noch eine Ungleichförmigkeit anderer Art. Die feineren Verfahren und Einrichtung
zur Herstellung von Platten
aus kleinen Teilchen,
vorzugsweise Splittern oder Spänen
von Holz
Anmelder:
Abitibi Power Sd Paper Company, Limited, Iroquois Falls, Ontario (Kanada)
Vertreter: Dr. W. Müller-Bore, Patentanwalt,
Braunschweig, Am Bürgerpark 8
Beanspruchte Priorität:
Kanada vom 3. September 1953
Maxwell Menuhin Yan
und Henning Borchers, Sault Ste. Marie,
Ontario (Kanada),
sind als Erfinder genannt worden
Teilchen sinken durch das lose Teilchennetz nach unten und konzentrieren sich am Boden der Form. Gewöhnlich sind die feineren Teilchen infolge ihres größeren Verhältnisses der Oberfläche zum Gewicht stärker mit Kunstharz getränkt als der Hauptteil der Masse. Das Endergebnis ist eine Tafel mit zwei verschiedenen Seiten, nämlich mit mehr feinen Teilchen und Kunstharz auf der unteren Fläche. Eine solche Verschiedenseitigkeit ist oft grundsätzlich unerwünscht, weil solche Ungleichheit bei Änderungen der Feuchtigkeit ein Sichwerfen der Tafel zur Folge haben kann. Man muß daher gewöhnlich die feineren Teilchen entfernen, um diese Zweiseitigkeit zu vermindern; das bedeutet natürlich Verluste.
Um die vorgenannten beiden Formen der Ungleichförmigkeit zu vermeiden oder weitgehend herabzusetzen, hat man vorgeschlagen, die aus Holzteilchen zu bildende Preßtafel von einer Kante her aufzubauen, und man hat zu diesem Zweck auch Vorrichtungen geschaffen, die eine solche Fertigung ermöglichen, sei es
809 789-/43D
einzelsohubweise oder in einer fortlaufenden Fließfertigung.
Da die regellose Verfilzung der span- oder splitterförmigen Teilchen, wie sie auch die waagerecht flach geformte Platte aufweist, gegenüber der in einer Riehtung besonders betonten Festigkeit des gewachsenen Holzes eine in allen drei Raumrichtungen ungefähr gleich große Festigkeit der Platte ergibt, die für viele Verwendungszwecke als Vorteil angesehen wird, so war man bei diesem neueren Verfahren bestrebt, dieses Verfilzen der Teilchen ohne Bevorzugung einer bestimmten Richtung nach Möglichkeit zu fördern, um ein Erzeugnis zu erhalten, dessen wesentliche Eigenschaften (Festigkeit, Steifigkeit, Ausdehnung durch Feuchtigkeit usw.) nach allen Richtungen im wesentliehen gleich sind.
In anderen Fällen aber wünscht man eher eine Häufung einzelner Eigenschaften, z. B. der Festigkeit, nur in der einen Richtung, während Festigkeit in der anderen Richtung weniger in Betracht kommt. Naturholz zeigt diesen Richtungscharakter, die unausgerichtet geformten Platten mit regelloser Stuktur dagegen nicht. Selbst wenn die Teilchen vollkommen aneinandergebunden wären, könnte die Festigkeit der Preßplatte nicht größer sein als der Durchschnitt der Festigkeit des ursprünglichen Holzes in Richtung der Faser und quer dazu oder nur wenig größer als die Hälfte der Festigkeit des Holzes in seiner stärksten Richtung.
Die Erfindung bezweckt eine Tafel mit gerichtetem Charakter durch Ausrichtung der sie bildenden Teilchen. Hierdurch wird der Richtungscharakter des Naturholzes zu einem beträchtlichen Grad wiederhergestellt, wobei jedoch seine Strukturnachteile vermieden werden. Für die meisten Verwendungszwecke verlangt man wie beim gewachsenen Holz Festigkeit nur in einer Richtung der Platte; daher gewährt eine Platte, deren Teilchen erfindungsgemäß in einer Richtung ausgerichtet sind, eine erhöhte Festigkeit, wo eine solche Festigkeit erforderlich ist. Man kann diese Eigenschaft nutzbar machen, um eine Tafel mit vergrößerter wirksamer Festigkeit zu schaffen oder um eine Tafel herzustellen, in der für die Gewinnung einer gegebenen Festigkeit eine verminderte Menge des teuren Bindemittels ausreicht.
Der Grundgedanke der Erfindung beruht darauf, die Tafel in an sich bekannter Weise von einer Kante her auszubilden, dabei aber eine Richtung, in der sich die Teilchen einlagern, zu bevorzugen. Wenn man Teilchen mit verschiedenen Maßen in den drei Körperdimensionen, z. B. Splitter oder Späne, parallel zu den Flächen der Tafel aufbringt, um die Tafel von einer Kante her aufzubauen, so erreicht man, daß sich eine große Menge der Teilchen parallel zu dieser Kante orientiert. Ein einzelnes Teilchen, das mit regelloser Orientierung gegen einen teilweise aufgebauten Abschnitt der Tafel trifft, hat die Tendenz, sich parallel zum Rande des Abschnitts auszurichten, wenn es auf dem bereits aufgebauten Teil zur Ruhe kommt. Wenn die so gebildete lose Masse einem Verfestigungsdruck senkrecht zur Fläche der Tafel ausgesetzt wird, so neigen die Teilchen dazu, sich in einer Richtung parallel zur Fläche der Tafel flach auszustrecken. Auf diese Weise gewinnt man eine Tafel, in der die Teilchen sowohl nach ihren Flächen wie nach einer ihrer Kanten ausgerichtet sind.
In erster Linie ist daran gedacht, daß die Teilchen, aus denen die Tafel geformt wird, aus Holz bestehen; offensichtlich läßt sich aber auch anderes Fasermaterial dazu verwenden. Die besten Ergebnisse kann man wohl mit splitterförmigen Teilchen erwarten, die Erfindung ist aber auch auf andere Tafeln anwendbar, die aus Spänen, holzwollartigen Fäden und anderen Teilchen verschiedener Ausdehnung in den drei Dimensionen bestehen, d. h. aus Teilchen, die nicht in jeder Richtung gleichartige MaJe aufweisen.
Erfindungsgemäß geht man am zweckmäßigsten so vor, daß man die Teilchen unter Schwerewirkung fallen läßt, um die Tafel in senkrechter Richtung aufzubauen. Man kann aber auch daran denken, die Teilchen beispielsweise in waagerechter Richtung auszuwerfen, um eine waagerecht ausgerichtete Tafel zu gewinnen.
Kurz zusammengefaßt ist das Verfahren durch die folgenden Schritte gekennzeichnet:
Einfüllen der Teilchen durch einen Raum mit Begrenzungsflächen, um die Platte in an sich bekannter Weise von einer ihrer Kanten her aufzubauen, indem die Teilchen frei nach unten in einer Richtung geworfen werden, die im wesentlichen senkrecht zu dieser Kante steht; dadurch
Orientieren oder Ausrichten der Teilchen, so· daß sie hauptsächlich in einer Ebene parallel zu dieser Kante liegen; danach
Anwenden eines Verfestigungsdruckes auf die Plattenebene bzw. die Teilchen, um sie zu einer solchen Ausrichtung zu verschieben, daß ihre langen Achsen hauptsächlich etwa parallel zu der Plattenoberfläche und zu besagter Kante zu liegen kommen.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt darin, daß das Einlagern der Teilchen zwischen den Begrenzungsflächen unter dem Einfluß der Schwerkraft erfolgt.
Für das Gelingen des Verfahrens ist noch wesentlich, daß die Länge der Teilchen und ihre Stärke zwischen bestimmten, durch Erfahrung gewonnenen Grenzwerten liegen. Man kann aber statt dieser splitterförmigen Teilchen auch dünne Holzspäne von in bestimmten Grenzen gegebener Länge, Starte und Breite verwenden.
In den Zeichnungen sind die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer senkrecht stehenden Kastenform, in der man die Erfindung einzelschubweise ausführen kann,
Fig. 2 die Anordnung von splitterartigen Teilchen in der senkrechten Kastenform von Fig. 1 vor der Vorkompression,
Fig. 3 die Anordnung der Holzsplitter, wenn die Form in die waagerechte Lage gedreht und das Netzwerk der Teilchen vorkomprimiert ist,
Fig. 4 ein Bild der fertigen Tafel, aus dem die ausgerichtete Natur zu ersehen ist, die das Erfindungserzeugnis gewinnt,
Fig. 5 ein Bild der Oberseite einer Tafel ohne Ausrichtung, wie sie bei dem herkömmlichen Verfahren entsteht,
Fig. 6 eine. Seitenansicht zur Erläuterung eines kontinuierlichen Verfahrens für die Durchführung der Erfindung,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie I-I von Fig. 6. Die in Fig. 1 dargestellte Kastenform besteht vorzugsweise aus Metall. Sie wird gebildet von einer Vorderwand A und einer Hinterwand B, Seitenwänden C und einem Boden D. Die beiden Wände A und B müssen an allen Stellen einander parallel sein. Der Abstand zwischen A und B hängt von der gewünschten endgültigen Stärke und Dichte der Tafel
ab. Für eine Splitterplatte von 13 mm Stärke und einer Wichte 0,7 g/cm3 beispielsweise beträgt dieser Abstand etwa 65 mm.
Die Vorderwand A ist mit dem übrigen Kasten durch Schrauben, Klammern oder andere beliebige Befestigungsmittel E in der Weise verbunden, daß sich die Befestigung leicht entfernen läßt, um eine freie Bewegung von A gegen B zu gestatten.
Die von der Kante her geformte Tafel wird wie folgt hergestellt: Splitterartig gestaltete Teilchen läßt man in senkrechter Richtung in den oben offenen Rand der Kastenform einlaufen. Typische Teilchenmaße sind etwa 6,5 bis 19 mm Länge und 0,4 bis 3,2 mm Stärke. Zur Zuführung des Materials kann man jedes einigermaßen gleichförmig arbeitende Verfahren verwenden. Wenn der Kasten voll ist, so wird über dem oberen offenen Rand ein Deckel F mit Haken G oder sonstwie befestigt. Danach wird der ganze Kasten in die waagerechte Lage gedreht, so daß die abnehmbare Wand A oben liegt. Die Wand A wird durch Lösen der Befestigungen E frei gemacht. Nun wird das Ganze zur Vorkompression in eine Kaltpresse und danach zur endgültigen Verfestigung in eine Wannpresse gebracht. Schließlich wird die Form aus der Presse herausgenommen, die Wand A abgehoben und die fertige Tafel aus der Form genommen.
Dieses Verfahren vermeidet die Bildungsungleichmäßigkeiten des Flachformverfahrens. Der Kasten ergibt eine zwangläufige Regelung des Teilchengewichtes je Flächeneinheit der Tafel, wobei die Grenzen nur durch den zwischen den Wänden A und B erzielbaren Parallelismus gezogen werden. Ein ungleichförmiger Fluß der Teilchen ist der Ta-fel-"bildung nicht abträglich, da schließlich alle Teile des Kastens mit Notwendigkeit gefüllt werden müssen. Es werden keine Vorrichtungen zum nachträglichen Glätten mit ihrer zweifelhaften Wirksamkeit giebraucht. Die feinsten Teilchen neigen nicht dazu, sich an der endgültigen Unterseite der Tafel anzusammeln, so daß eine von der Kante her geformte Platte nicht die Verschiedenseitigkeit der flachgeformten Tafel aufweist. Im Anfang der Tafelbildung setzen sich die feinsten Teilchen ein wenig in senkrechter Richtung, aber die Wirkung eines solchen Sichsetzens ist unbedeutend und wird bei dem stetig wirkenden Verfahren, wie es Fig. 6 erläutert, ganz ausgeschaltet, weil dort die niedersinkenden feinsten Teilchen ständig von oben her ersetzt werden.
Außer der besseren Tafelbildung liefert das Formungsverfahren von der Kante her noch eine Ausrichtung der Teilchen in der Tafel; wenn man Holzsplitter in der beschriebenen Weise in die senkrechte Kastenform einschüttet, so kommen nur sehr wenige in senkrechter Lage zur Ruhe. Sie liegen parallel zum Boden der Form flach in Richtungen, die von parallel bis rechtwinklig zu den Tafelflächen gehen, so wie dieses in Fig. 2 durch die Teilchen α und b beispielsweise angedeutet ist. Teilchen, die dicht an den glatten Begrenzungsflächen A und B liegen, richten sich parallel zu diesen aus, wie man bei d in Fig. 2 erkennen kann.
Wenn man die Form in die Waagerechte dreht, so liegen die Teilchen b nunmehr senkrecht. Wenn man nun Druck ausübt, so werden diese Teilchen aus der Senkrechten weggedrückt. Ihre endgültige Lage ist in der Hauptsache dieselbe wie die der Teilchen α und b, da diese Verschiebungsrichtung dem Weg des geringsten Widerstandes entspricht. Das Ergebnis ist eine Ausrichtung der Splitter, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Die endgültige Wirkung ist in Fig. 4 abgebildet, die den ausgerichteten Charakter der von der Kante her geformten Tafel zeigt, im Gegensatz zu der regellosen Struktur der flachgeformten Tafel, wie sie Fig. 5 zeigt.
In dem Beispiel waren Splitter verwendet. Das Verfahren ist aber in ähnlicher Weise auf Späne, holzwollartige Fäden und andere Formen von Holzteilchen anwendbar. Eine typische Siebanalyse von Splittern ist in Tafel I wiedergegeben.
Tafel I
Typische Siebanalyse von Splittern
TTSA SiVK Maschen- Sieb Mittlere
KJ JXI..—OICU weite rückstand Splitterlänge
Nr. mm »/0 mm
6 3,32 4,5 10,7 . .. 19,1
8 2,54 12,8 10,4
12 1,65 27,5 7,6
16 1,13 29,0 6,3
30 0,59 19,7 2,5... 6,3
durch 30 6,5 2,5 bis mehlfein
(feinste 100,0
Teilchen)
Ein Vergleich der Fig. 4 und 5 zeigt das überlegene Aussehen der ausgerichtet geformten Tafel. Beide Tafeln wurden aus denselben Splittern geformt, aber die regellos flacbgeformte Tafel von Fig. 5 erscheint weit gröber. Dieses kommt daher, daß die feinsten Teilchen von der Oberseite weggesunken sind, weil die Splitter viel weniger regelmäßig angeordnet und »gepackt« sind als bei der ausgerichtet geformten Tafel. Wegen der besseren Packung hat die ausgerichtet geformte Platte eine glattere Oberfläche mit einer geringeren Zahl von größeren Lücken oder Fehlstellen.
Die dicht ausgerichtete Packung der Teilchen führt auch zu einer besseren Grundbindung zwischen den Teilchen. Dieses gibt wiederum den ausgerichtet geformten Tafeln bessere Widerstandsfähigkeit gegen die zerstörenden Wirkungen des Wetters.
Der überlegene Charakter der ausgerichtet geformten Tafeln ist weiterhin in Tafel II dargestellt. Diese vergleicht die Eigenschaften von Tafeln von 13 mm Stärke und einer Wichte von 0,7 g/cm3, die aus denselben Fichtemholzsplittern und derselben Menge Harnstoff~Fo<rmaldehyd-Kunstharz (3 °/o feste Teile, bezogen auf das fertige Trockengewicht) durch Verfahren hergestellt sind, die in allen Punkten bis auf die Formungsrichtung identisch sind. Das ausgerichtete Formen kann statt mit Harnstoff-Formaldehyd-Kunstharz wie im Beispiel in gleicher Weise mit einer großen Vielzahl verschiedener Bindemittel ausgeführt werden.
Die Daten der nachfolgenden Tafel II wurden an je einer quadratischen Holzteilchentafel von 457 mm Seitenlänge gewonnen und aus den Abweichungen zahlreicher Einzelwerte von dem Durchschnittswert der gerade betrachteten Eigenschaft berechnet. Sie wurden auf eine Wichte von 0,70 g/cm3 als einheitlichen Nennwert umgerechnet. Die Werte der Spalte A beziehen sich auf eine erfindungsgemäß ausgerichtet geformte Tafel, die der Spalte B auf eine nach herkömmlichen Verfahren flach geformte Tafel mit regelloser Lage der Teilchen.
Tafel II Prozentuale Veränderlichkeit
Gewicht: Flächeneinheit (Mittel)
Wichte (feuchtigkeitsfrei)
Bruchfestigkeit, Mittelwert
Bruchfestigkeit, Höchstwert
Bruchfestigkeit in Faserrichtung (kg/cm2) Bruchfestigkeit quer zur Faserrichtung
(kg/cm2)
Elastizitätsmodul (aus Biegeversuchen)
Biegungsebene parallel zur Faserrichtung (kg/cm2)
Biegungsebene normal zur Faserrichtung (kg/cm2)
1,7% 3,4%
2 % 3 %
6,6% 10,6%
15 % 25,5%
192,5 139
' 95
26 250
9100
14650
Die Tafel II zeigt deutlich, daß die ausgerichtet geformte Platte eine gleichförmigere Struktur hat. Diese verbesserte Struktur in Verbindung mit der Verringerung der Verschiedenseitigkeit setzt die Neigung der Tafel herab, sich bei Änderungen der Feuchtigkeit zu werfen. Die bessere Struktur spiegelt sich auch in der höheren Biegungsfestigkeit über die Tafel. Man beachte weiter, daß die Veränderlichkeit des Gewichtes je Flächeneinheit unter 2 % liegt.
Die Wirkung der Ausrichtung der Teilchen wird durch eine beträchtliche Vergrößerung- der Festigkeit und Steifigkeit in einer Richtung gezeigt. Die Bruchfestigkeit wird durch das Ausrichten um 53,5 kg/cm2 oder 40 % vergrößert. Man müßte statt der 3 % Kunstharz 5% nehmen, um die Bruchfestigkeit der Tafel mit regelloser Anordnung der Teilchen auf den Wert zu bringen, den die Tafel mit ausgerichteten Teilchen in ihrer starken Richtung aufweist. Da die Kunstharzkosten den Hauptanteil der Herstellungskosten von Holzteilchentafeln darstellen, so kann die erfindungsgemäße Herstellung von Tafeln gegebener Festigkeit von der Kante aus eine Kostenersparnis bedeuten.
Der Elastizitätsmodul ist bei der von der Kante her geformten Tafel deutlich größer, wenn man wieder die eine Richtung betrachtet. Bei Biegung mit Biegungsebene parallel zur Faserrichtung biegen sie sich etwa ein Drittel weniger als Tafeln mit regellos liegenden Teilchen bei derselben Belastung. Ferner beachte man, daß die Bruchfestigkeit in Faserrichtung bei der ausgerichtet geformten Tafel etwa doppelt so hoch ist wie die Bruchfestigkeit quer zur Faserrichtung und daß sich die Elastizitätsmoduln für diese beiden Richtungen etwa wie 3:1 verhalten.
Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man statt der Splitter dünne Holzspäne für die Herstellung der Tafeln verwendet. Es ergab sich beispielsweise bei einer ausgerichtet geformten Tafel eine Bruchfestigkeit von 366 kg/cm2 in der starken Richtung gegenüber nur 253 kg/cm2 bei der entsprechenden Tafel mit regelloser Lagerung der Späne. Geeignet für die Herstellung sind Späne mit einer Stärke von etwa 0,125 bis 0,75 mm, einer Länge von 13 bis 65 mm und einer Breite von 0,75 bis 25 mm.
Fig. 6 zeigt eine Einrichtung für die kontinuierliche T ifelherstellung mit erfmdungsgemäßer Ausrichtung; der Holzteilchen. Diese werden durch einen 6g Füllauslauf / in einen Mischkasten H eingefüllt, wo sie durch eine Brause Ä' mit dem Kunstharz vermengt werden. Die geharzten Teilchen e läßt man in den Sammelbehälter L fallen, aus dem sie durch, eine Förderschnecke M zum Auslauf A- gebracht werden.
Bei ihrem Wege durch den Auslauf werden sie durch Leitbleche O verteilt, dann kommen sie zwischen zwei stetig laufenden endlosen Stahlbändern oder dicht geschlossenen Raupenketten P, die zwischen zwei senkrechten Seitenwänden Q eingeschlossen sind (Fig. 7), zu ruhigem Fließen. Zwischen den Bändern P bildet sich die »Matte« f für die zu erzeugende Tafel. Die Bänder laufen zwischen Führungen R und in Kanälen S der Seitenwände Q; sie werden von Walzen T gestützt. Die Stahlbänder führen die Matte aus der senkrechten in die waagerechte Lage. Danach wird die Matte zwischen Walzen U vorkomprimiert und schließlich der Warmpresse V zugeführt, wo sie zwischen Drucktiegel und Fundament einer erhöhten Temperatur und höherem Druck ausgesetzt wird, um das Kunstharzbindemittel zu härten und die endgültige Verfestigung herbeizuführen.
Aus dem Vorhergehenden ist zu ersehen, daß die Erfindung ein besseres Herstellungsverfahren liefert und die damit hergestellten Tafeln eindeutig gerichteten Charakter zeigen und damit den bisher gebräuchlichen Erzeugnissen überlegen sind.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Tafeln oder Platten aus länglichen Teilchen, vorzugsweise Holzsplittern oder -spänen, die mit einem Bindemittel zusammengeklebt und unter Wärme und Druck verfestigt werden, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
Einfüllen der Teilchen durch einen Raum mit Begrenzungsflächen, um die Platte in an sich bekannter Weise von einer ihrer Kanten her aufzubauen, indem die Teilchen frei nach unten in einer Richtung geworfen werden, die im wesentlichen senkrecht zu dieser Kante steht; dadurch Orientieren oder Ausrichten der Teilchen, so daß sie hauptsächlich in einer Ebene parallel zu dieser Kante liegen; und danach
Anwenden eines Verfestigungsdruckes auf die Plattenebene bzw. die Teilchen, um sie zu einer solchen Ausrichtung zu verschieben, daß ihre langen Achsen hauptsächlich etwa parallel zu der Plattenoberfläche und zu besagter Kante zu liegen kommen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen zwischen den Begrenzungsflächen unter dem Einfluß der Schwerkraft eingelagert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vorwiegend Teilchen von einer
Länge von 6,3 bis 19 mm und einer Stärke von 0,4 bis 3,2 mm verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vorwiegend ungefähr gerade Späne von 0,125 bis 0,75 mm Stärke, 13 bis 65 mm Länge und 7,5 bis 25 mm Breite verwendet werden.
10
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung ρ 32 415 XII/38cD (bekanntgemacht am 7. 9. 50); schweizerische Patentschrift Nr. 267 461; belgische Patentschrift Nr. 496 232; französische Patentschrift Nr. 1 011 675.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
© 809 78W30 3.5»
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE496232A (de) *
CH267461A (de) * 1948-05-07 1950-03-31 Jacques Goldinger Aktiengesell Verfahren zur Herstellung von Pressplatten aus Holzmaterial.
FR1011675A (fr) * 1949-03-01 1952-06-25 Perfectionnements apportés à la fabrication et à l'application de matériaux en bois agglomérés

Patent Citations (3)

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