DE1053067B - Elektrischer Leistungsschalter mit Loeschkammer - Google Patents

Description

Es ist bekannt, elektrische Leistungsschalter zur Unterstützung der Löschung des Abschaltlichtbogens mit Löschkammern auszurüsten, die quer zur Lichtbogenrichtung angeordnete Bleche enthalten. Beim Eintritt des Lichtbogens in diese Löschbleche wird er in eine entsprechende Anzahl von hintereinandergeschalteten Teillichtbögen aufgeteilt. Durch die Spannungsabfälle an den Fußpunkten dieser Teillichtbögen wird ■die Brennspannung des Bogens so> weit erhöbt, daß er, unterstützt durch die KüMwirkung der Bleche erlischt bzw. nach einem Nulldurchgang des Stromes nicht wieder zünden kann. Die Löschkammerwandungen können dabei aus verschiedenen Isolierstoffen genügender Wärmebeständigkeit aufgebaut werden. So können dafür entweder Werkstoffe, wie beispielsweise Fiber oder Melaminharz, Verwendung finden, die unter der Einwirkung des Lichtbogens Gase abgeben. Man kann andererseits aber auch nicht gasende Stoffe, wie Keramik, Schieferasbest od. dgl., für die Löschkammerwandungen verwenden. ao

Es wurden nun insbesondere bei Gleichstromselbstschaltern mit derartigen Löschkammern die Beobachtung gemacht, daß bei Verwendung von gasabgebenden Werkstoffen für die Löschkammerwandung der Lichtbogen bei größeren Stromstärken heftig hin- und hergetrieben wird, so daß er zeitweise unter Umständen sogar aus den Blechen austritt und seine Brennspannung zusammenbricht. Diese störenden starken Schwankungen der Brennspannung treten dagegen nicht auf, wenn die Kammerwand aus nicht gasabgebendem Werkstoff besteht. Der Lichtbogen brennt in diesem Fall ruhig mit einer Brennspannung, deren Höhe in erster Linie durch die Anzahl der Bleche gegeben ist.

Andererseits hat sich gezeigt, daß in Löschkammern, deren Wand aus nicht gasendem Werkstoff besteht, bei kleineren Stromstärken der Bogen nur langsam mit seinen Fußpunkten auf den Schaltstücken oder Leitblechen auf die Bleche zuwandert und teilweise sogar gänzlich stehenbleibt und nicht alle Bleche erfaßt, so daß die Brennspannung zu niedrig bleibt. Bestehen die Kammerwandungen jedoch aus gasabgebendem Stoff, so wird der Bogen zügig vorwärts getrieben, läuft in sämtliche Bleche ein und erreicht damit die erforderliche Brennspannung und erlöscht entsprechend rasch.

Durch die Erfindung wird nun ein Leistungsschalter mit einer Löschkammer, die quer zum Lichtbogen angeordnete Löschbleche enthält, geschaffen, bei dem sowohl bei kleinen wie bei großen Strömen eine einwandfreie Löschung des Lichtbogens erfolgt. Die Erfindung besteht darin, daß die Löschkammerwandung in ihrem unteren, der Kontaktstelle benachbarten Teil aus gasabgebendem, in dem oberen, der Elektrischer Leistungsschalter
mit Löschkammer

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke
Aktienges ells chaf t,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Dr.-Ing. Heinz Paetow, Berlin-Siemensstadt,
und Heinz Schulz, Berlin-Tiergarten,
sind als Erfinder genannt worden

Kontaktstelle abgewandten Teil dagegen aus nicht gasendem Isolierstoff gebildet oder mit derartigen Stoffen ausgekleidet ist.

Auf Grund der Erfindung angestellte Versuche haben bestätigt, daß derartige Kammern aus mit verschiedenen Werkstoffen zusammengesetzten Wandungen sowohl bei kleinen als auch bei großen Strömen eine einwandfreie Löschung des Lichtbogens ergeben. Bei kleinen Strömen bis zu verhältnismäßig niedrigen Stromstärken läuft der Bogen, unterstützt durch die von den Kammerwänden abgegebenen Gase, rasch in alle Bleche hinein. In den Blechen selbst, in denen eine Blasung von den Wänden nicht benötigt wird, da der Bogen dort bis zum Erlöschen verbleiben soll und durch eine genügende Anzahl von Löschblechen für die richtige Brennspannung gesorgt wird, kann eine Gasentwicklung nicht auftreten, da die Kammerwandungen in diesem Teil aus nicht gasenden Stoffen bestehen. Bei großen Strömen ist bei einer Löschkammer gemäß der Erfindung die an sich zu scharfe Beblasung durch die starke Gasentwicklung nur während der kurzen Zeit vorhanden, die der Bogen für seinen Weg von den Schaltstücken her in die Bleche hinein benötigt. Diese Zeit ist infolge des starken Auftriebes, den die stromstarken Bögen durch die magnetische Anziehung der Bleche erfahren, nur sehr kurz. Zwischen den Blechen angekommen, brennt der Bogen ebenfalls ruhig und verbleibt dort bis zum Erlöschen des Stromes. Einer Neigung des Bogens, die Bleche wieder auf der Schaltstückseite zu verlassen, wirken die dann in der Randzone der Bleche unter der Hitzeeinwirkung des Bogens entstehenden

809-770/368

Claims (2)

Gase entgegen und treiben den Bogen in die Bleche zurück. Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel eines Schalters mit einer Löschkammer gemäß der Erfindung schematisch im Schnitt dargestellt. Der feststehende Kontakt ist dabei mit 1 bezeichnet, während 2 den beweglichen Kontakt kennzeichnet. Der zwischen diesen beiden Kontakten bei Öffnung des Schalters gezogene Lichtbogen wandert entlang der Lichtbogenleithörner 3 und 4 in die Löschkammer 5 ein, die die quer zur Lichtbogenrichtung angeordneten Löschbleche 6 enthält. Gemäß der Erfindung sind die Wandungen dieser Löschkammer in ihrem unteren, der Kontaktstelle zugewandten Teil 5' aus einem gasabgebenden Werkstoff, wie beispielsweise Fiber oder Melamin, hergestellt, während der obere, den Schaltstücken abgewandte Teil 5" aus einem nicht gasenden Werkstoff, beispielsweise Keramik oder Schieferasbest, gebildet ist. Gegebenenfalls können die Schaltkammerwandungen auch im ganzen aus einem einheitlichen Werkstoff gebildet und — je nachdem ■—■ im unteren oder oberen Teil mit einem gasabgebenden bzw. nicht gasenden Stoff ausgekleidet sein. Die Trennlinie 7 zwischen den beiden Werkstoffen wird zweckmäßig etwa in die Höhe der Unterkante der Löschbleche 6 verlegt. Falls die Löschbleche, wie an sich bekannt, an der Unterseite einen spitz zulaufenden Ausschnitt besitzen, wird die Trennlinie 7 etwa in der Höhe der Spitze dieses Ausschnittes, in der der Lichtbogen spätestens gezwungen ist, Fußpunkte auf den Blechen zu bilden, vorgesehen. Patentansprüche:

1. Elektrischer Leistungsschalter mit Löschkammer, die quer zum gezogenen Lichtbogen angeordnete Löschbleche enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschkammerwandung in ihrem unteren, der Kontaktstelle benachbarten Teil aus gasabgebendem, in dem oberen, der Kontaktstelle abgewandten Teil aus nicht gasendem Isolierstoff gebildet oder mit solchen Stoffen ausgekleidet ist.

2. Elektrischer Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennlinie zwischen den beiden Werkstoffen der Kammerwandungen etwa in der Höhe der Unterkante der Löschbleche verläuft.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 8o& 770/368 3.59