DE1047920B - Schutzschaltung fuer elektrische Mittel- oder Niederspannungsverteilungsanlagen, insbesondere in Bergbaubetrieben unter Tage - Google Patents

Description

DEUTSCHES

In Mittel- oder Niederspannungsverteilungsanlagen, insbesondere in. Bergbaubetrieben unter Tage, ist es üblich, Schutzeinrichtungen vorzusehen, die bei Erdschlüssen oder bei unzulässigem Absinken des Isolationswiderstandes die Anlage abschalten. Bei verzweigten Anlagen ist es jedoch unerwünscht, die gesamte Anlage stillzusetzen, wenn nur in einem Abzweig ein Fehler auftritt. Es sind deshalb Anordnungen vorgeschlagen worden, die eine selektive Abschaltung einzelner Teile ermöglichen. Beispielsweise ist es vorgeschlagen worden, bei derartigen verzweigten Verteilungsanlagen dem Hauptschalter eine Isolationsüberwachungseinrichtung zuzuordnen, die bei Unterschreitung des zulässigen Isolationswiderstandes den Hauptschalter abschaltet und nach einer gewissen Zeit selbsttätig wieder einschaltet. Die einzelnen Abzweigleitungen werden dabei jede für sich mit einer Erdschlußschutzeinrichtung versehen, die bei einem Fehler in dem von ihnen überwachten Netzteil ein Wiedereinschalten des betreffenden Schalters verhütet; nach dem Wiedereinschalten des Hauptschalters können somit nur die gesunden Abzweigleitungen ebenfalls wieder eingeschaltet werden.

Eine solche Einrichtung hat jedoch den Nachteil, daß sie nach dem Ansprechen der Isolationsüberwachungseinrichtung zu einem Pendeln führen kann. Die Erdschlußschutzeinrichtung der einzelnen Abzweige erfassen nämlich im abgeschalteten Zustand dieses Abzweiges nur dessen Isolationswert, während in dem übrigen Netzteil vorhandene Isolationsfehler hierauf keinen Einfluß haben. Nach dem Wiedereinschalten dieses Netzteiles wirken sich aber solche im übrigen Netz vorhandene Fehler auf diese Erd- >chlußschutzeinrichtung ebenfalls aus. Es kann nun vorkommen, daß ein auf einer Abzweigleitung vorhandener Erdschluß zwar für das Verhindern des Wiedereinschaltens seines Schalters nicht genügend niederohmig ist. daß er jedoch nach dem Zuschalten zusammen mit den in anderen Teilen vorhandenen Erdschlußwiderständen einen unzulässig niedrigen Isolationswert darstellt. Dadurch wird ein neuerliches Abschalten des Hauptschalters herbeigeführt.

Um diese störende Möglichkeit auszuschließen, werden gemäß der Erfindung die Erdschlußschutzeinrichtungen der einzelnen Abzweige zusätzlich über einen Ruhekontakt des zugehörigen Schalters an das \^Tor dem Schalter liegende Netz angeschlossen.

Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden. Die Zeichnung stellt einen Abzweig eines Verteilungsnetzes dar, das an seinem nicht dargestellten Hauptschalter mit einer Isolationsüberwachungseinrichtung versehen ist. Der Abzweig ist über ein Schütz 1 an das Netz angeschlossen und mit einer Erdschlußüberwachungseinrichtung versehen,

Schutzschaltung für elektrische Mitteloder Niederspannungsverteilungsanlagen, insbesondere in Bergbaubetrieben
unter Tage

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Dipl.-Ing. Rudolf Streich, Berlin-Zehlendorf,
ist als Erfinder genannt worden

die bei Vorhandensein eines Isolationsfehlers in dem überwachten Netzteil die Einschaltung des Schalters 1 verhindert. Diese Überwachungseinrichtung arbeitet mit einer Gleichspannung, die einer Spannungsquelle 2 entnommen wird. Als Spannungsquelle kann beispielsweise ein aus dem Netz selbst über einen Transformator gespeister Gleichrichter verwendet werden. Es kann aber hierfür auch eine gesonderte Spannungsquelle vorgesehen sein. Die Gleichspannung ist in bekannter Weise über einen Begrenzungswiderstand 3 an eine Phase der überwachten Leitung und andererseits an Erde bzw. den Schutzleiter 4 angeschlossen. Falls es sich bei dem zu überwachenden Netzteil nicht um einen Motor handelt, so daß die einzelnen Phasen des Netzes nicht galvanisch miteinander verbunden sind, wird in an sich bekannter Weise die Hilfsspannung über einen künstlich geschaffenen Sternpunkt an alle drei Phasen angeschlossen.

Bei Auftreten eines Isolationsfehlers F schließt sich ein Stromkreis über den Widerstand 3, das Netz, den Fehler F und den Schutzleiter 4 und bringt das in diesen Stromkreis eingeschaltete Meßgerät 5 zum Ansprechen, das den Schalter 1 sperrt.

Gemäß der Erfindung ist nun der Schalter 1 mit einem Ruhekontakt 6 versehen, über den die Erd-Schlußüberwachungseinrichtung über einen vorgeschalteten Begrenzungswiderstand 7 im geöffneten Zustand des Schalters 1 an das vorgeschalteten Netz gelegt wird. Dadurch wird erreicht, daß bei geöffnetem Schalter nicht nur der abgetrennte Netzteil, sondern

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auch das vorliegende Netz von der Erdschlußüberwachungseinrichtung mit erfaßt wird. Durch geeignete Bemessung der Widerstände 3 und 7 können Einschaltpendelungen auf diese Weise mit Sicherheit vermieden werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schutzschaltung für elektrische Mittel- oder Niederspannungsverteilungsanlagen, insbesondere für Untertagenetze, mit jedem Abzweig zugeordneter Erdschlußschutzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßspannung der Erdschlußschutzvorrichtungen zusätzlich je über einen Ruhekontakt des zugehörigen Schalters und einen Widerstand an das vor dem Schalter liegende Netz angeschlossen sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 000 497;
   deutsche Patentschrift Nr. 957 497;
   britische Patentschrift Nr, 658 823.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   ©809727ß94 12.58