DE103663C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der gebräuchlichen Langscheermaschine ist der Scheertisch gewöhnlich lothrecht unter der Mitte des Scheercylinders angebracht, während sich das Gegenmesser in horizontaler oder annähernd horizontaler Stellung befindet.

Diese Stellung der Scheervorrichtung bringt gewisse Uebelstände mit sich, z. B. häufen sich die Scheerhaare hinter dem Cylinder an und werden dann nach vorn geworfen, was ein hä'uOges Entfernen derselben nöthig macht; ferner ist es unbequem, das Schneidzeug und dessen Stellung zum Tisch zu beobachten.

Diese Uebelstände lassen sich leicht beseitigen, wenn man dem Gegenmesser keine horizontale, sondern eine schräge oder verticale Stellung giebt und derngemäfs auch die Stellung von Tisch und Cylinder ändert.

Bei einer schrägen Stellung des Gegenmessers tritt jedoch der Uebelstand ein, dafs beim Schleifen des Schneidzeuges das aufgegebene OeI und der Schmirgel an dem Gegenmesser abläuft, so dafs ununterbrochen neues Schleifmaterial aufgegeben werden mufs, was bei einer horizontalen Stellung des Gegenmessers nicht der Fall ist.

Um nun der Scheervorrichtung beim Scheeren eine geneigte Stellung zu geben, so dafs die Scheerhaare nach unten fallen, es aber andererseits zu ermöglichen, dafs das Scheermesser in horizontaler Stellung geschliffen werden kann, wird die ganze Scheervorrichtung auf einem drehbaren Gestell angebracht, wodurch sich dieselbe mit ihrem Gegenmesser schnell und bequem je nach Bedürfnifs in eine waagrechte oder schräge Stellung bringen läfst.

Fig. ι zeigt den Theil einer Scheermaschine im Durchschnitt mit der Scheervorrichtung auf einem drehbaren Gestell in schräger Stellung.

Fig. 2 zeigt die Scheervorrichtung mit dem drehbaren Untergestell in horizontaler Stellung.

Ur ist das drehbare Gestell, welches eine Scheervorrichtung von gewöhnlicher Construction trägt.

Dasselbe wird von Zapfen t gehalten, die sich an den Gestellwandungen G befinden, ist mit einem Zahnkranz ^ versehen und kann durch eine in letzteren eingreifende Schnecke k mittelst Handrades h gedreht werden.

Durch eine Schraube m kann das drehbare Gestell in der gewünschten Stellung festgehalten werden.

Das Gestell Ur trägt das gewöhnliche Stützlager L des Scheercylinders, die Auflageplatte η, die Excenterwelle e und die Leitwelle /.

Der Messerriegel R ist an seiner oberen Seite glatt und ohne vorstehenden Rand, so dafs sich bei schiefer Stellung desselben die Scheerhaare nicht an denselben anhäufen können, sondern nach unten in den Behälter B fallen.

Das drehbare Gestell kann auch eine andere Form und Construction haben und die Scheervorrichtung kann in eine mehr oder weniger schräge oder auch verticale Stellung gebracht werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Langscheermaschine, deren Scheercylinder, Gegenmesser und Tisch auf einem gemeinsamen Träger (U) angeordnet sind, welcher um waagrechte Zapfen derart drehbar gelagert ist, dafs das ganze Schneidzeug in eine geneigte Stellung beim Scheeren und in eine mehr waagrechte Stellung beim Einschleifen des Schneidzeuges überführt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.