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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Es ist bekannt, Fahrzeugsitze zur Gewinnung eines zusätzlichen Nutzraumes für den Gütertransport klappbar zu gestalten. Insbesondere kommen hierfür die hinteren Sitzreihen eines Kraftfahrzeuges in Betracht. Hierzu gibt es verschiedene Anordnungen, die ein Umlegen, Zurückklappen oder Hochklappen der Teile eines Fahrzeugsitzes ermöglichen, um innerhalb des Fahrzeuges das Volumen für den Transport von Gütern zu vergrößern. Die Fahrzeugsitze können dabei, in Abhängigkeit von der Ausführung der Klappvorrichtung, in eine vordere Position verschoben und zusammengeklappt werden oder sie können mit dem Sitzteil zum Fahrzeugboden hin verschwenkt und flach aufgeklappt werden, so dass die Rückseite des Fahrzeugsitzes einen Teil der Ladefläche bildet.
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Eine Sitzanordnung mit einem derart verschwenkbaren und flach am Fahrzeugboden aufklappbaren Fahrzeugsitz ist aus der
DE 44 22 920 A1 bekannt. Der Fahrzeugsitz ist um eine Schwenkachse, die unterhalb des vorderen Bereiches des Sitzes angeordnet ist, verschwenkbar. Die Enden der Schwenkachse sind in seitlich unterhalb des Sitzes verlaufenden Führungsschienen längsverschiebbar gelagert. Eine derartige Ausbildung beansprucht jedoch viel Raum im Bereich des Fahrzeugbodens und erfordert einen größeren Aufwand bei der Überführung des Fahrzeugsitzes von seiner Gebrauchslage in eine Nichtgebrauchslage.
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Die
DE 28 49 985 A1 beschreibt eine weitere Sitzanordnung mit einem zu einem Teil der Ladefläche umklappbaren Rücksitz. Der umklappbare Fahrzeugsitz ist bei dieser Lösung nicht längsverschiebbar gelagert. Damit der Fahrzeugsitz in eine langgestreckte Position auf dem Fahrzeugboden ausgeklappt werden kann, muss der vor dem umklappbaren Sitz angeordnete Sitz durch Hochklappen aus seiner Gebrauchslage entfernt werden. Das Hochklappen des Fahrzeugsitzes erfolgt derart, dass zunächst nach Lösung einer entsprechenden Arretierung die Rückenlehne des Fahrzeugsitzes auf das Sitzteil umgeklappt wird. Danach werden die Rückenlehne und das Sitzteil zusammen um den am Vorderteil des Fahrzeugsitzes angeordneten Schwenkpunkt hochgeklappt beziehungsweise umgeschwenkt.
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Eine weitere Lösung ist in dem Gebrauchsmuster
DE 295 12 327 U1 offenbart. Das Gebrauchsmuster beschreibt einen Rücksitz für Kraftfahrzeuge, bestehend aus einem Sitzteil und aus einem Lehnenteil, wobei der Sitzteil mittels beidseitig angeordneter Gestelle vorwärts schwenkbar mit dem Fahrzeugkörper verbunden ist und der Lehnenteil bezüglich des Sitzteiles ebenfalls vorwärts schwenkbar ist. Jedes Gestell bildet dabei mit dem Sitzteil ein Gelenkviereck, wobei der Fahrzeugkörper die Basis und der Sitzteil die Koppel ist und Schwingen die Beine des Sitzteiles ausbilden. Das Sitzteil ist mit einem Lehnentragarm fest verbunden, in dem der Lehnenteil schwenkbar gelagert ist und die hintere Schwinge über ein Getriebe mit dem Lehnenteil so verbunden ist, dass beim Vorwärtsschwenken der hinteren Schwinge auch der Lehnenteil vorwärts geschwenkt wird.
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Aus der
US 5,839,773 A ist ein weiterer Fahrzeugsitz bekannt, der faltbar in einem Stauraum einer Vertiefung einer Karosserie unterbringbar ist. Am rückseitigen Teil des Fahrzeugsitzes, insbesondere des Sitzteiles, sind Elemente angeordnet, die so ausgeführt sind, dass in ihnen Rollen führbar sind. Diese Rollen befinden sich an einer Sitzteilkonstruktion und ermöglichen die Verschiebung des Fahrzeugsitzes in Richtung eines Fahrzeugfonds. Auf der Vorderseite des Fahrzeugsitzes, insbesondere des Sitzteiles, sind Führungselemente angeordnet, die über einen Schwenkpunkt die Verbringung des Fahrzeugsitzes in die Vertiefung ermöglichen. Nachteilig bei dieser bekannten Lösung ist, dass zur Realisierung der horizontalen Bewegung des Fahrzeugsitzes in Richtung des Kraftfahrzeugfonds ein relativ großer Platzbedarf nötig ist.
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Die
US 6,106,046 A beschreibt ferner ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Minivan, welcher mindestens einen Rücksitz in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges gesehen hinter einem Frontsitz aufweist. Der Rücksitz besitzt eine Rückenlehne, die auf das Sitzteil geschwenkt werden kann. Die Karosserie des Kraftfahrzeuges besitzt ebenfalls in Front des Rücksitzes eine Vertiefung, in der der Rücksitz untergebracht werden kann. Ein Klappmechanismus schwenkt den Rücksitz nach vorherigem Klappen der Rückenlehne auf das Sitzteil in die Vertiefung der Karosserie. Der Klappmechanismus weist zwei in Front und zwei auf der Rückseite des Sitzteiles des Kraftfahrzeugsitzes angeordnete Stützen auf, die jeweils eine Schwenkachse ausbilden, durch deren Anordnung der Kraftfahrzeugsitz um eine weitere, am Karosserieboden angeordnete Schwenkachse in die im Karosserieboden befindliche Vertiefung schwenkbar ist.
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Schließlich offenbart die Druckschrift
DE 101 56 644 C2 einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einem Rückenlehnenteil, wobei Sitzteil und Rückenlehnenteil karosseriefest angeordnet sind. Das Rückenlehnenteil weist Lehnenanlenkmittel auf. Ein Kissenanlenkmittel ist am Sitzkissen angeordnet. Das Kissenanlenkmittel und das Lehnenanlenkmittel sind durch eine Koppel miteinander verbunden. Die karosseriefeste Anbindung des Kissenanlenkmittels und des Lehnenanlenkmittels wird an einem Unterbau realisiert.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz, insbesondere klappbaren Fahrzeugrücksitz für Kraftfahrzeuge, vorzugsweise für den hinteren Bereich des Innenraumes des Kraftfahrzeuges der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels dem einfachst ein Fahrzeugsitz flach, vorzugsweise in eine Vertiefung des Kraftfahrzeugbodens, zusammenklappbar und umlegbar ist, so dass innerhalb kurzer Zeit ein vergrößerter Laderaum bereitstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz, insbesondere klappbaren Fahrzeugsitz für Kraftfahrzeuge, mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass ein Winkelelement an einem karosseriefesten Halteelement drehbar gelagert ist, wobei das Winkelelement einerseits drehbar mit dem Sitzteil und andererseits drehbar mit einem an einem Rückenlehnenteiltrageelement ebenfalls drehbar angeordneten Verbindungselement verbunden ist, so dass durch eine erste Schwenkbewegung des das Rückenlehnenteil tragenden Rückenlehnenteiltrageelementes entgegen einer Fahrtrichtung gleichzeitig eine zweite Schwenkbewegung des Sitzteiles in Fahrtrichtung erzwingbar ist, und das Sitzteil unabhängig von dem Rückenlehnenteil auf die Karosserie durch eine dritte Schwenkbewegung des Sitzteiles und eine vierte Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles in Fahrtrichtung umlegbar ist, wird ein im Wesentlichen ebener Ladeboden auf einer vorzugsweise mit einer Vertiefung ausgebildeten Karosserie gebildet. Dieser ebene Ladeboden dient entweder zur Vergrößerung bereits vorhandener Ladeflächen oder bei Microcompaktfahrzeugen kann beispielsweise die dritte Sitzreihe vorteilhaft im Fahrzeug verbleiben und bei Bedarf zu einem Ladegutraum umgestaltet werden.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Rückenlehnenteil mit dem Rückenlehnenteiltrageelement über ein Schwenkglied schwenkbar verbunden und bildet am Schwenkglied eine erste Schwenkachse aus. Karosserieseitig ist das Rückenlehnenteiltrageelement über ein Schwenkgelenk schwenkbar mit der Karosserie verbunden und bildet durch das angeordnete Schwenkgelenk eine fünfte Schwenkachse aus. Ferner ist das Sitzteil und das Rückenlehnenteil über mindestens ein sitzteilseitiges beziehungsweise rückenlehnenteilseitiges Verrastungselement in einer normalen Ausgangsposition gegeneinander festgelegt.
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Bevorzugt ist zudem, dass das an dem karosseriefesten Halteelement angeordnete Winkelelement ein sitzteilseitiges Winkelelement und ein querstrebenseitiges Winkelelement umfasst. Das sitzteilseitige Winkelelement steht mit dem Sitzteil in Verbindung und bildet eine zweite Schwenkachse aus. Das querstrebenseitige Winkelelement steht mit dem einen Ende des Verbindungselementes in Verbindung und bildet eine vierte Schwenkachse aus. Das Winkelelement ist über mindestens eine Winkelelementbefestigung an dem karosseriefesten Halteelement zwischen dem jeweiligen sitzteilseitigen beziehungsweise querstrebenseitigen Ende des Winkelelementes unter Ausbildung einer dritten Schwenkachse befestigt beziehungsweise angeordnet.
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Das andere, dem querstrebenseitigen Winkelelement gegenüberliegende Ende des Verbindungselementes steht mit dem Rückenlehnenteiltrageelement in Verbindung und bildet eine sechste Schwenkachse aus. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Verbindungselement eine Querstrebe oder dergleichen.
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Erfindungsgemäß ist durch ein Lösen/Verrasten der Verrastungselemente eine Entrastungsbewegung/Verrastungsbewegung des Sitzteiles gegenüber dem Rückenlehnenteil reversibel ausführbar.
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Nach einer Entriegelungsbewegung des Sitzteiles gegenüber dem Rückenlehnenteil weist die Erfindung in bevorzugter Ausgestaltung prinzipiell weitere vier ausführbare Schwenkbewegungen auf, die es in vorteilhafter Weise ermöglichen, ohne Entnahme des Fahrzeugsitzes den gewünschten ebenen Ladeboden auszubilden. In dieser bevorzugten Ausgestaltung ist durch eine erste Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles entgegen der Fahrtrichtung über das Schwenkgelenk um die fünfte Schwenkachse über das Verbindungselement eine zweite Schwenkbewegung des Sitzteiles an der Winkelelementbefestigung um die dritte Schwenkachse zwangsgesteuert reversibel ausführbar.
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Anschließend ist über eine dritte reversible Schwenkbewegung um die zweite Schwenkachse endseitig des sitzteilseitigen Winkelelementes bereits ein erster Teil des im Wesentlichen ebenen Ladebodens ausbildbar, indem eine Rückseite des Sitzteiles eine Ablagefläche des im Wesentlichen ebenen Ladebodens ausbildet. Ferner ist durch das Schwenkglied zwischen Rückenlehnenteil und Rückenlehnenteiltrageelement eine vierte reversible Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles um die erste Schwenkachse ausführbar, wobei eine Rückseite des Rückenlehnenteiles als zweiter Teil einer Ablagefläche des im Wesentlichen ebenen Ladebodens ausbildbar ist.
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Schließlich ist in bevorzugter Ausgestaltung durch eine Verriegelungsbewegung unter Aufbringung einer vertikal nach unten gerichteten Kraft auf die Rückseite des Rückenlehnenteiles um die fünfte Schwenkachse eine Verriegelung des Rückenlehnenteiles ausführbar.
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Die Erfindung ermöglicht in bevorzugter Weise zusätzlich eine Ausgestaltung, bei der der Fahrzeugsitz in eine in der Karosserie angeordnete Vertiefung unter Ausbildung eines besonders tief angeordneten Ladebodens schwenkbar ist.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes in Ausgangsposition;
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2 die Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes während einer ersten Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles unter Mitnahme eines Verbindungselementes und gleichzeitiger zweiter Schwenkbewegung des Sitzteiles;
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3 die Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes nach Ausführung der ersten Schwenkbewegung unter Mitnahme des Verbindungselementes und ausgeführter zweiter Schwenkbewegung in einer vordersten Position des Sitzteiles;
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4 die Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes nach Ausführung einer dritten Schwenkbewegung des Sitzteiles auf eine Karosserie unter Ausbildung einer im Wesentlichen horizontalen Position;
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5 die Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes nach Ausführung einer vierten Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles auf die Karosserie unter Ausbildung einer im Wesentlichen horizontalen Position des Rückenlehnenteiles und
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6 die Seitenansicht des Kraftfahrzeugsitzes in einer Endposition nach Ausführung einer Verriegelungsbewegung des Rückenlehnenteiles und der horizontalen Endposition unter Ausbildung des ebenen Ladebodens.
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1 zeigt einen Fahrzeugsitz 10 in einer Ausgangsposition. Der Fahrzeugsitz 10 weist ein Sitzteil 12 und ein Rückenlehnenteil 14 auf. Das Rückenlehnenteil 14 weist zudem eine Kopfstütze 16 auf, die in 1 und den weiteren Figuren in einer versenkten Stellung dargestellt ist. Das Rückenlehnenteil 14 ist in der in 1 dargestellten Ausgangsposition in, leicht entgegen einer Fahrtrichtung 50 geneigter Position auf einem Rückenlehnenteiltrageelement 22 angeordnet. Das Rückenlehnenteiltrageelement 22 ist schwenkbar über ein Schwenkgelenk 32 unter Ausbildung einer fünften Schwenkachse E gegen eine Karosserie 26, vorzugsweise in einer Vertiefung 28, festgelegt.
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Das Rückenlehnenteil 14 ist zudem an dem Rückenlehnenteiltrageelement 22 über ein Schwenkglied 34 verbunden, welches eine Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles 14 um eine erste Schwenkachse A erlaubt.
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Das Sitzteil 12 ist am Rückenlehnenteiltrageelement 22 durch nicht näher dargestellte Verrastungselemente 18, die sich sowohl am Sitzteil 12 als auch am Rückenlehnenteiltrageelement 22 befinden, entrastbar beziehungsweise verrastbar.
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Das Sitzteil 12 ist neben der Lagerung über die Verrastungselemente 18 am Rückenlehnenteiltrageelement 22 mittelbar auf einem Halteelement 24 karosserieseitig gelagert, wobei ein Winkelelement 30 die Verbindung zwischen Sitzteil 12 und Halteelement 24 ermöglicht. Das Winkelelement 30 weist ein sitzteilseitiges Winkelelement 30A und ein querstrebenseitiges Winkelelement 30B auf. Das Winkelelement 30 bildet zwischen dem sitzteilseitigen Winkelelement 30A und dem querstrebenseitigen Winkelelement 30B eine dritte Schwenkachse C aus, die genau dort ausgebildet ist, wo eine Winkelelementbefestigung 36 an dem Halteelement 24 angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung ist das Sitzteil 12 über die dritte Schwenkachse C gegenüber dem Halteelement 24 über eine zweite Schwenkachse B schwenkbar angeordnet. Querstrebenseitig an einer vierten Schwenkachse D des Winkelelementes 30B greift ein Verbindungselement 20 an, welches zudem über eine sechste Schwenkachse F mit dem Rückenlehnenteiltrageelement 22 in Verbindung steht.
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Aus 1 gehen somit alle erfindungswesentlichen Elemente hervor, die zur Umgestaltung des Fahrzeugsitzes 10 in einen gewünschten ebenen Ladeboden, vorzugsweise in die Vertiefung 28, angeordnet sind.
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In den folgenden 2 bis 6 wird der Schwenkvorgang des Fahrzeugsitzes 10 durch eine getrennte Schwenkung von Sitzteil 12 und Rückenlehnenteil 14 in einem Ausführungsbeispiel detailliert beschrieben, wobei gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen wurden. In den 2 bis 6 wird in der Beschreibung nur auf diejenigen Teile Bezug genommen, die für die jeweilige Bewegung der Elemente von Bedeutung sind.
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2 zeigt zunächst die erfolgte Entrastung des Sitzteiles 12 vom Rückenlehnenteil 14. Dargestellt sind andeutungsweise die Verrastungselemente 18, die bereits gelöst sind, wodurch eine erste Schwenkbewegung 40 des Rückenlehnenteiles 14 entgegen der Fahrtrichtung 50 ausführbar ist. Der dargestellte Pfeil der ersten Schwenkbewegung 40 in beide Richtungen zeigt an, dass die erste Schwenkbewegung 40 selbstverständlich reversibel ausführbar ist. Die erste Schwenkbewegung 40 erfolgt um die fünfte Schwenkachse E über das Schwenkgelenk 32. Dadurch, dass das Verbindungselement 20 – im Folgenden Querstrebe 20 genannt – einerseits mit dem Rückenlehnenteiltrageelement 22 und andererseits mit dem Winkelelement 30 verbunden ist, erfolgt während der ersten Schwenkbewegung 40 entgegen der Fahrtrichtung 50 gleichzeitig eine zweite Schwenkbewegung 42 des Sitzteiles 12 um die dritte Schwenkachse C in Fahrtrichtung 50. Diese zweite Schwenkbewegung 42 erfolgt zwangsweise dadurch, dass das querstrebenseitige Winkelelement 30B durch die Querstrebe 20 durch Verlagerung des Rückenlehnenteiles 14 entgegen der Fahrtrichtung 50 ebenfalls entgegen der Fahrtrichtung 50 bewegt wird, wodurch das sitzteilseitige Winkelelement 30A um die dritte Schwenkachse C in Fahrtrichtung 50 geführt wird. Notwendigerweise ist dazu die Querstrebe 20 am querstrebenseitigen Winkelelement 30B drehbar um eine vierte Schwenkachse D angeordnet.
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3 zeigt in der Seitenansicht die nunmehr vollständig ausgeführte erste Schwenkbewegung 40 und die vollständig ausgeführte zweite Schwenkbewegung 42 um die fünfte Schwenkachse E beziehungsweise um die dritte Schwenkachse C. Aus 3 wird im Wesentlichen ersichtlich, dass das Sitzteil 12 nach der ersten und zweiten Schwenkbewegung 40, 42 eine besonders weit in Fahrtrichtung 50 liegende Position und das Rückenlehnenteil 14 eine besonders weit entgegen der Fahrtrichtung 50 liegende Position eingenommen hat. Die Querstrebe 20 weist in 3 eine im Wesentlichen horizontale Position auf.
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Die weiteren Schwenkbewegungen zeigen 4 bis 6. 4 zeigt ausgehend von der Position in 3, dass das Sitzteil 12 nunmehr in seiner bereits in Fahrtrichtung 50 am weitesten nach vorn verlagerten Position eine dritte Schwenkbewegung 44 ausführt, indem sich das Sitzteil 12 um die zweite Schwenkachse B dreht und so in die vorzugsweise angeordnete Vertiefung 28 der Karosserie 26 verlagerbar ist, so dass eine Rückseite des Sitzteiles 12 bereits einen Teil einer Auflagefläche des im Wesentlichen ebenen Ladebodens bildet.
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Anschließend erfolgt das Schwenken des Rückenlehnenteiles 14 um die erste Schwenkachse A in einer vierten Schwenkbewegung 46, wobei das dazu angeordnete Schwenkglied in weiterer Ausgestaltung der Erfindung zur Erleichterung der Handhabung federunterstützt ausgeführt sein kann. Wie 5 zeigt, nimmt das Rückenlehnenteil 14 nach erfolgter vierter Schwenkbewegung 46 ebenfalls eine im Wesentlichen horizontale Position unter Ausbildung eines Ladebodens ein, indem die Rückseite des Rückenlehnenteiles 14 einen weiteren Teil der Auflagefläche des Ladebodens neben der bereits gebildeten Auflagefläche der Rückseite des Sitzteiles 12 ausbildet. Wie 5 zudem zeigt, ist die Kopfstütze 16 in versenkter Position durch diese Ausgestaltung zwischen Sitzteil 12 und Rückenlehnenteil 14 anordbar und bildet in vorteilhafter Weise den Übergang zwischen Sitzteil 12 und Rückenlehnenteil 14 im Wesentlichen stufenfrei aus.
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Schließlich zeigt die 6 die Endposition des im Wesentlichen durch eine erste Entrastungsbewegung und weitere Schwenkbewegungen 40, 42, 44, 46 erzeugten ebenen Ladebodens. Um eine feste Verriegelung des Fahrzeugsitzes 10 in der Vertiefung 28 zu ermöglichen, ist durch eine Verriegelungsbewegung 48 durch eine vertikal nach unten gerichtete Kraft eine Verriegelung des Rückenlehnenteiles 14 ausführbar. Diese Verriegelungsbewegung 48 bewirkt abschließend eine Schwenkung des Rückenlehnenteiles 14 gemeinsam mit dem Rückenlehnenteiltrageelement 22 um die fünfte Schwenkachse E des Schwenkgelenkes 32.
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Der beschriebene Vorgang der Bewegungen 38 bis 48 ist selbstverständlich von der Endposition eines im Wesentlichen ebenen Ladebodens zurück in die Ausgangsposition als von einem Insassen nutzbarer Fahrzeugsitz reversibel ausführbar.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugsitz
- 12
- Sitzteil
- 14
- Rückenlehnenteil
- 16
- Kopfstütze
- 18
- Verrastungselemente
- 20
- Verbindungselement/Querstrebe
- 22
- Rückenlehnenteiltrageelement
- 24
- Halteelement
- 26
- Karosserie
- 28
- Vertiefung
- 30
- Winkelelement
- 30A
- sitzteilseitiges Winkelelement
- 30B
- querstrebenseitiges Winkelelement
- 32
- Schwenkgelenk
- 34
- Schwenkglied
- 36
- Winkelelementbefestigung
- 38
- Entrastungsbewegung/Verrastungsbewegung
- 40
- erste Schwenkbewegung
- 42
- zweite Schwenkbewegung
- 44
- dritte Schwenkbewegung
- 46
- vierte Schwenkbewegung
- 48
- Entriegelungsbewegung/Verriegelungsbewegung
- 50
- Fahrtrichtung
- A
- erste Schwenkachse
- B
- zweite Schwenkachse
- C
- dritte Schwenkachse
- D
- vierte Schwenkachse
- E
- fünfte Schwenkachse
- F
- sechste Schwenkachse