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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren Herstellung von Flexodruckplatten
mittels Laser-Direktgravur, bei dem man die im Zuge der Gravur gebildeten
partikulären
und gasförmigen
Abbauprodukte mittels einer an die Form des Laserzylinders besonders
angepassten Absaugvorrichtung aufnimmt.
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Bei
der Laser-Direktgravur zur Herstellung von Flexodruckformen wird
ein druckendes Relief mit einem Laser direkt in die reliefbildende
Schicht eines Flexodruckelementes eingraviert. Ein nachfolgender Entwicklungsschritt
wie beim konventionellen Verfahren zur Herstellung von Flexodruckformen
ist nicht mehr erforderlich. Die Herstellung von Flexodruckformen
mittels Laser-Direktgravur ist prinzipiell bekannt, beispielsweise
aus
US 5,259,311 , WO
93/23252, WO 02/49842, WO 02/76739 oder WO 02/83418.
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Bei
der Laser-Direktgravur absorbiert die Reliefschicht Laserstrahlung
in einem solchen Ausmaße,
so dass sie an solchen Stellen, an denen sie einem Laserstrahl ausreichender
Intensität
ausgesetzt ist, entfernt oder zumindest abgelöst wird. Die Schicht bzw. deren
Bestandteile werden dabei verdampft und/oder zersetzt, so dass ihre
Zersetzungsprodukte in Form von heißen Gasen, Dämpfen, Rauch,
Aerosolen oder kleinen Partikeln von der Schicht entfernt werden.
Gebräuchlich
zur Gravur sind insbesondere leistungsstarke IR-Laser wie beispielsweise
CO
2-Laser oder Nd-YAG-Laser. Geeignete Apparaturen
und Verfahren zur Gravur von Flexodruckformen sind beispielsweise
in
EP 1 162 315 und
EP 1 162 316 offenbart.
Hierbei wird ein Flexodruckelement auf einem in Längsrichtung
drehbaren, zylindrischen Träger
befestigt, der Zylinder in Drehung versetzt und dann mittels mehrerer
Laserstrahlen bearbeitet.
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Typische
Reliefschichtdicken von Flexodruckformen liegen üblicherweise zwischen 0,5 und 7
mm. Die nichtdruckenden Vertiefungen im Relief betragen im Rasterbereich
mindestens 0,03 mm, bei anderen Negativelementen deutlich mehr und
können
bei dicken Platten Werfe von bis zu 3 mm annehmen. Bei der Laser-Direktgravur
müssen
mit dem Laser also große
Mengen an Material entfernt werden. Schon bei einer Gravurtiefe
von nur 0,5 bis 0,7 mm und durchschnittlich 70 % Abtragungsgrad
werden ca. 500 g Material pro m2 Platte
abgetragen. Die Laser-Direktgravur unterscheidet sich in diesem
Punkt sehr deutlich von anderen Techniken aus dem Bereich der Druckplatten,
bei denen Laser nur zum Beschreiben einer Maske eingesetzt werden,
aber die eigentliche Herstellung der Druckform nach wie vor mittels
eines Auswasch- bzw. Entwicklungsprozesses erfolgt. Derartige laserbeschreibbare
Masken haben üblicherweise
nur eine Dicke von wenigen μm. Die
Mengen des zu entfernenden Materials betragen in diesem Falle daher üblicherweise
nur 2 bis 6 g/m2.
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Unter
dem Einfluss der Laserstrahlung wird das Material der reliefbildenden
Schicht zum einen verdampft, andererseits in mehr oder weniger große Bruchstücke gespalten.
Hierbei entstehen klebrige organische Aerosole mit einem Partikeldurchmesser von üblicherweise < 1 μm und außerdem flüchtige organische
Substanzen. Bei den flüchtigen
Komponenten handelt es sich u.a. um unzersetzt verdampfte niedermolekulare
Komponenten, verschiedene Pyrolyse-Produkte, oder auch um definierte
Monomere, die durch thermische Depolymerisation polymerer Komponenten
erzeugt werden. Weitere Einzelheiten zu den typischen Zersetzungsprodukten
bei der Bearbeitung von Polymeren und dem Umgang damit sind beispielsweise
offenbart in Martin Goede, „Entstehung
und Minderung der Schadstoffemissionen bei der Laserstrahlbearbeitung
von Polymerwerkstoffen";
Fortschritt-Berichte VDI, Reihe 5, Nr. 587, Düsseldorf, VDI-Verlag, 2000.
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Die
Beseitigung der klebrigen Aerosole bereitet bei der Lasergravur
von Flexodruckelementen besondere Probleme, da sich die Aerosole
zumindest zum Teil wieder auf der Oberfläche der Flexodruckelemente
bzw. -platten abscheiden und und unter Umständen sogar wieder mit der Oberfläche reagieren
können.
Die Wiederabscheidung von Aerosolen auf der Oberfläche ist
höchst
unerwünscht,
da sich durch die Abscheidungen beim Drucken das Druckbild erheblich
verschlechtert. Diese störenden Effekte
werden umso bedeutsamer, je höher
die Auflösung
der Druckplatte, also je feiner die gravierten Elemente sind. Hierbei
ist insbesondere zu berücksichtigen,
dass moderne Laser und moderne Materialien eine Auflösung von
bis zu > 2000 dpi
ermöglichen,
welche mit früher üblichen
Lasern prinzipiell nicht erreichbar waren. Somit können nun
Effekte, die früher
wegen geringer Auflösung überhaupt
keine Rolle spielten, nun auf einmal Probleme bereiten.
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Für den Fall,
dass Aerosole wieder auf der Oberfläche abgeschieden wurden, muss
die Oberfläche
der Druckform daher nach der Gravur mit einem geeigneten Reinigungsmittel
nachgereinigt werden. Naturgemäß sind dazu
solche Lösemittel
oder Lösemittelgemische
besonders geeignet, in denen die Komponenten der unvernetzten reliefbildenden Schicht
löslich
sind, also beispielsweise übliche
Flexoauswaschmittel. In derartigen Lösemittelgemischen quellen jedoch
auch die vernetzten, unlöslichen
Bereiche der Flexodruckform. Da die Druckform in gequollenem Zustande
nicht zum Drucken verwendet werden kann, muss die Druckform vor
dem Einsatz wieder sorgfältig
getrocknet werden. Dies dauert üblicherweise
2 bis 3 Stunden und ist höchst
unerwünscht,
da hierdurch der Zeitvorteil gegenüber konventioneller Verarbeitung
wieder zunichte gemacht wird. Der Wunsch vieler Kunden ist es, die
Druckform nach der Gravur direkt auf die Druckmaschine zu montieren,
und sofort mit dem Drucken beginnen zu können.
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Bei
einem zu großen
Ausmaße
von Wiederabscheidung nützt
auch das Nachreinigen nichts mehr. Die erhaltene Druckform bleibt
unbrauchbar.
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Es
ist bekannt, Laserapparaturen zum Schneiden oder Gravieren mit Absaugevorrichtungen
auszustatten, mit denen die gebildeten Abbauprodukte aufgenommen
werden können.
EP-B 330 565 oder WO 99/38643 offenbaren Laserköpfe mit integrierter Absaugung,
bei denen die Abbauprodukte mit Hilfe von aus Düsen austretenden Gasstrahlen
zu einer um den Laserstrahl angeordneten Absaugung getrieben und
dort aufgenommen werden. Beide Schriften diskutieren das Entfernen
von Staub, nicht jedoch das Entfernen klebriger Aerosole. Die beschriebenen
Köpfe eignen
sich vor allem für
den Einsatz bei der Gravur ebener Flächen. Bei Einsatz zur Gravur
von zylindrischen Körpern,
werden Abbauprodukte von diesen Köpfen nur sehr unvollständig abgesaugt.
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Moderne
Flexodruckelemente enthalten üblicherweise
Bindemittel, welche als monomere Bausteine Styrol sowie Butadien
und/oder Isopren enthalten, beispielsweise Blockcopolymere vom Styrol-Butadien-
oder vom Styrol-Isopren-Typ. Auch weitere Komponenten von Flexodruckelementen,
wie z.B. Weichmacheröle
können
Butadien oder Isopren als Bausteine enthalten. Bei der Lasergravur
derartiger Flexodruckplatten entsteht ein Abgasstrom, welcher neben
angesaugter Luft große
Mengen an gasförmigen
Produkten, insbesondere Styrol, Butadien und/oder Isopren, sowie
große
Mengen an klebrigen Aerosolen enthält. Die großen Mengen an Abbauprodukten
können
nicht einfach an die Umwelt abgegeben werden, sondern die Abgase
müssen
gereinigt werden, um die zulässigen
Grenzwerte einzuhalten. So darf das Abgas beispielsweise nach der
deutschen Technischen Anleitung Luft nicht mehr als 1 mg Butadien
pro m3 enthalten.
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Verschiedene
Filtersysteme, welche bei der Gravur von polymeren Werkstoffen eingesetzt
werden können,
sind beispielsweise in Martin Goede, „Entstehung und Minderung
der Schadstoffemissionen bei der Laserstrahlbearbeitung von Polymerwerkstoffen"; Fortschritt-Berichte
VDI, Reihe 5, Nr. 587, Düsseldorf,
VDI-Verlag, 2000 beschrieben. In „WLB Wasser, Luft und Boden,
Bd. 7/8, 2001 S. 69 ff." (VF
Online Medien GmbH & Co.
KG, Mainz) wird ein Abluftreinigungssystem für die thermische Polymerwerkstoffbearbeitung
offenbart, welches eine Kombination aus zwei verschiedenen Filtern
darstellt. In einem Feststofffilter werden zunächst die Aerosole unter Verwendung
eines inerten Hilfsstoffes abgeschieden und die gasförmigen Bestandteile
im Anschluss daran in einer Aktivkohle-Absorber-Schüttung absorbiert.
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Aufgabe
der Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung von Flexodruckformen
mittels Laser-Direktgravur bereit zu stellen, bei dem eine Laserapparatur
mit einem rotierenden Gravurzylinder eingesetzt wird, und bei der
die Wiederabscheidung von Abbauprodukten, insbesondere von klebrigen
Aerosolen, besonders wirkungsvoll unterbunden wird. Aufgabe war
es weiterhin eine dazu geeignete Vorrichtung zur Verfügung zu
stellen.
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Dementsprechend
wurde Verfahren zur Herstellung von Flexodruckformen mittels Laser-Direktgravur
durch Eingravieren eines Reliefs in ein lasergravierbares Flexodruckelement
unter Verwendung einer Laserapparatur gefunden, welche mindestens
- • eine
Vorrichtung zur Aufnahme eines zylindrischen Trägers für Flexodruckelemente, in der
der zylindrische Träger
drehbar gelagert werden kann,
- • eine
Antriebseinheit zum Drehen des Zylinders,
- • einen
Laserkopf, welcher mindestens einen Laserstrahl emittiert, wobei
der Laserkopf sowie die Aufnahmeeinheit mit dem zylindrischen Träger koaxial
gegeneinander verschiebbar gelagert sind, sowie
- • eine
Absaugvorrichtung umfasst,
und bei dem man als Ausgangsmaterial
ein lasergravierbares Flexodruckelement, mindestens umfassend einen
dimensionsstabilen Träger
sowie eine elastomere, reliefbildende Schicht mit einer Dicke von
mindestens 0,2 mm, umfassend mindestens ein elastomeres Bindemittel,
einsetzt, wobei das Verfahren mindestens die folgenden Schritte
umfasst: - (a) Aufbringen eines lasergravierbaren
Flexodruckelementes auf den zylindrischen Träger und Montieren des zylindrischen
Trägers
in die Aufnahmevorrichtung,
- (b) Versetzen des zylindrischen Trägers in Drehung,
- (c) Eingravieren eines Druckreliefs in die reliefbildende Schicht
mit Hilfe des mindestens einen Laserstrahles, wobei die Tiefe der
mit dem Laser einzugravierenden Reliefelemente mindestens 0,03 mm
beträgt,
wobei
man mittels der Absaugvorrichtung die im Zuge der Gravur gebildeten
partikulären
und gasförmigen
Abbauprodukte aufnimmt, und es sich bei der Absaugvorrichtung um
einen Hohlkörper
handelt, der mit dem Laserkopf verbunden ist, und der mindestens
eine Rückseite
(7) mit mindestens einem Fenster (5) zur Durchführung eines
oder mehrerer Laserstrahlen, eine Durchführung (8) zum Anschluss
einer Absaugleitung (9) sowie eine der Rückseite
gegenüber
liegende Absaugöffnung
(11) umfasst, wobei die Absaugöffnung zwei gegenüber liegende
bogenförmige
Kanten (13) und (13a) aufweist, deren Radius dem
Radius des Trägerzylinders
angepasst ist.
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In
einem zweiten Aspekt der Erfindung wurde eine zur Ausführung des
Verfahrens geeignete Vorrichtung gefunden.
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Verzeichnis
der Abbildungen:
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1:
Schematische Darstellung des Gravurzylinders mit der erfindungsgemäßen Absaugung
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2:
Schematische Darstellung der Absaugevorrichtung
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3:
Schnitt durch Absaugevorrichtung und Gravurzylinder
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4:
Schnitt durch Absaugevorrichtung und Gravurzylinder
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5:
Schnitt durch Absaugevorrichtung und Gravurzylinder
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6:
Schematische Darstellung eines bevorzugtes Filtersystems
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7:
Schematische Darstellung des bevorzugt verwendeten Feststofffilters
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8:
Schematische Darstellung der bevorzugt eingesetzten oxidativen Reinigungsstufe
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Zu
der Erfindung ist im Einzelnen das Folgende auszuführen:
Als
Ausgangsmaterial zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein lasergravierbares Flexodruckelement eingesetzt, welches
mindestens einen dimensionsstabilen Träger sowie eine elastomere,
reliefbildende Schicht mit einer Dicke von mindestens 0,2 mm, bevorzugt
mindestens 0,3 mm und besonders bevorzugt mindestens 0,5 mm umfasst.
Im Regelfalle beträgt
die Dicke 0,5 bis 2,5 mm.
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Bei
dem dimensionsstabilen Träger
kann es sich in prinzipiell bekannter Art und Weise um eine Polymer-
oder Metallfolie handeln, oder aber auch um eine zylindrische Hülse. Die
reliefbildende Schicht umfasst mindestens ein elastomeres Bindemittel.
Beispiele geeigneter elastomerer Bindemittel umfassen Naturkautschuk,
Polybutadien, Polyisopren, Styrol-Butadien-Kautschuk, Nitril-Butadien-Kautschuk,
Butyl-Kautschuk, Styrol-Isopren-Kautschuk,
Polynorbornen-Kautschuk, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM),
Propfcopolymere vom PEO/PVA-Typ oder thermoplastisch elastomere Blockcopolymere
vom Styrol-Butadien oder Styrol-Isopren-Typ. Die reliefbildende
Schicht wird üblicherweise
durch Vernetzung einer vernetzbaren Schicht erhalten, welche mindestens
die besagten Bindemittel sowie zur Vernetzung geeignete Komponenten,
beispielsweise ethylenisch ungesättigte
Monomere sowie geeignete Initiatoren umfasst. Die Vernetzung kann
beispielsweise fotochemisch vorgenommen werden. Weiterhin können optional
Absorber für
Laserstrahlung, Weichmacher und andere Hilfsstoffe wie Farbstoffe,
Dispergierhilfsmittel oder dergleichen eingesetzt werden. Lasergravierbare Flexodruckelemente
sind prinzipiell bekannt. Lasergravierbare Flexodruckelemente können nur
eine reliefbildende Schicht oder auch mehrere gleichen, ähnlichen
oder verschiedenen Aufbaues umfassen. Einzelheiten zum Aufbau und
zur Zusammensetzung lasergravierbarer Flexodruckelemente sind beispielsweise
in WO 93/23252, WO 93/23253,
US
5,259,311 , WO 02/49842, WO 02/76739 oder WO 02/83418 offenbart,
auf die wir an dieser Stelle ausdrücklich verweisen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht auf die Verwendung gänz
bestimmter Flexodruckelemente als Ausgangsmaterialien beschränkt. Bevorzugt
können
aber solche Flexodruckelemente eingesetzt werden, deren reliefbildendende
Schicht Butadien und/oder Isopren-Einheiten als Bausteine umfassende
Komponenten umfasst. Zu nennen sind hier insbesondere Bindemittel,
welche Butadien und/oder Isopren-Einheiten umfassen, wie beispielsweise
Naturkautschuk, Polybutadien, Polyisopren, Styrol-Butadien-Kautschuk,
Nitril-Butadien-Kautschuk, Styrol-Isopren-Kautschuk oder thermoplastisch
elastomere Blockcopolymere vom Styrol-Butadien oder Styrol-Isopren-Typ, wie beispielsweise SBS-
oder SIS-Blockcopolymere. Zu nennen sind weiterhin Butadien oder
Isopren umfassende Weichmacher wie beispielsweise oligomere Styrol-Butadien-Copolymere,
flüssige
Oligobutadiene oder Oligoisoprene, insbesondere solche mit einem
Molekulargewicht zwischen 500 und 5000 g/mol oder flüssige oligomere
Acrylnitril-Butadien-Copolymere. Bei der Laser-Direktgravur derartiger
Flexodruckelemente entsteht ein Abgas mit einem sehr hohen Gehalt
von Butadien und/oder Isopren, welches sich mittels des erfinderischen
Verfahrens dennoch zuverlässig
und ökonomisch
reinigen lässt.
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Bei
der zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingesetzten Laserapparatur handelt es sich um eine Apparatur mit
einem sogenannten „rotierenden
Zylinder". Die Apparatur
weist in prinzipiell bekannter Art und Weise eine Vorrichtung zur Aufnahme
eines zylindrischen Trägers
für Flexodruckelemente
auf, so dass ein zylindrischer Träger drehbar gelagert werden
kann. Die Aufnahmeeinheit ist mit einer Antriebseinheit verbunden,
durch die der Zylinder in Drehung versetzt werden kann. Um einen ruhigen
Lauf zu gewährleisten,
sollte der zylindrische Träger üblicherweise
an beiden Seiten unterstützt werden.
Derartige Apparaturen sind prinzipiell bekannt. Ihr Aufbau und ihre
Funktionsweise ist beispielsweise dargestellt in EP-A 1 262 315,
EP-A 1 262 316 oder WO 97/19783. Einzelheiten sind insbesondere
in EP-A 1 262 315, Seiten 14 bis 17 dargestellt.
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Bei
dem zylindrischen Träger
kann es sich beispielsweise um eine Trägerwalze aus Metall oder anderen
Materialien handeln, auf die ein übliches flächenförmiges Flexodruckelement auf
flexiblem Träger
mittels eines doppelseitigen Klebebandes geklebt wird. Als Flexodruckelemente
können
aber auch sogenannte Sleeves eingesetzt werden. Bei Sleeves ist
eine reliefbildende Schicht direkt oder indirekt auf einen zylindrischen
Träger,
beispielsweise aus Aluminium oder Kunststoffen aufgebracht. Der Sleeve
wird als solcher in die Druckmaschine eingebaut. Im Regelfalle wird
der Träger
von der reliefbildenden Schicht vollständig umhüllt. Man spricht dann von sogenannten
Endlos-Nahtlos-Sleeves. Zur Verbesserung der drucktechnischen Eigenschaften
kann auch zwischen reliefbildender Schicht -wahlweise mit oder ohne
dimensionsstabilem Träger-
ein elastischer Unterbau vorhanden sein.
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Sleeves
können
direkt in die Aufnahmeeinheit momtiert werden. Der zylindrische
Träger
des Sleeves ist in diesem Falle identisch mit dem zylindrischen
Träger
der Apparatur. Sleeves können
auch auf eine Trägerwalze
aufgeschoben und fixiert werden. Vorteilhaft kann man für Sleeves
sogenannte Luftzylinder einsetzen, bei dem das Auf- und Abschieben
der Sleeves auf den Trägerzylinder
durch ein Luftkissen aus Druckluft unterstützt wird. Einzelheiten hierzu
finden sich beispielsweise in „Technik des
Flexodrucks", S.
73 ff., Coating Verlag, St. Gallen, 1999.
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Die
Apparatur verfügt
weiterhin über
einen Laserkopf, welcher mindestens einen Laserstrahl emittiert.
Bevorzugt werden Köpfe
eingesetzt, welche mehrere Laserstrahlen emittieren, beispielsweise
3 Laserstrahlen. Sie können
unterschiedliche Leistung aufweisen. Der Laserkopf und der zylindrische
Träger
sind koaxial gegeneinander verschiebbar gelagert. Beim Betrieb der
Apparatur wird der zylindrische Träger in Drehung versetzt und
der Laserstrahl und der Zylinder translatorisch gegeneinander verschoben,
so dass der Laserstrahl die gesamte Oberfläche des Flexodruckelementes
nach und nach abtastet und -abhängig
von Steuersignal- durch entsprechende Strahlintensität die Oberfläche mehr
oder weniger stark abträgt.
Wie die translatorische Bewegung zwischen dem Laserkopf und dem
Zylinder zustande kommt, ist nicht erfindungswesentlich. Es können der Zylinder
oder der Laserkopf oder auch beide verschiebbar gelagert sein.
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Die
erfindungsgemäß eingesetzte
Apparatur verfügt
weiterhin über
eine Vorrichtung zum Absaugen der im Zuge der Gravur gebildeten
Abbauprodukte.
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Vorteilhaft
ist die gesamte Apparatur gekapselt, um unerwünschten Austritt der Abbauprodukte in
die Umgebung noch besser zu unterbinden. Der Zugang zum Inneren
der Apparatur, insbesondere zu Laserkopf und Trägerzylinder, wird über verschließbare Klappen,
Türen,
Schiebetüren
oder dergleichen gewährleistet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sowie bevorzugte Ausführungsformen
sind schematisch mittels der 1 bis 8 dargestellt.
Die Abbildungen sollen dem leichteren Verständnis dienen, ohne dass die
Erfindung damit auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt werden
soll.
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Zur
Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird eine spezielle Absaugvorrichtung eingesetzt, deren Aufbau und
Funktionsweise in den 1 bis 5 schematisch
dargestellt ist. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine besonders wirksame
und vollständige
Absaugung der Zersetzungsprodukte erreicht und die Verunreinigung
der Oberfläche
der gravierten Flexodruckform durch Zersetzungsprodukte im wesentlichen
verhindert.
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In 1 sind
der Gravurzylinder und die erfindungsgemäße Absaugvorrichtung schematisch dargestellt.
Die Abbildung zeigt den Trägerzylinder (1),
auf dem ein Flexodruckelement (2) angebracht ist. Die Vorrichtung
zur Aufnahme des Zylinders sowie der Antrieb sind der Übersicht
halber weggelassen. 1 zeigt weiterhin die erfindungsgemäße Absaugvorrichtung
(3), wobei der Abstand zwischen der Absaugvorrichtung und
dem Trägerzylinder ebenfalls
der Übersicht
halber vergrößert wurde.
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Die
Absaugvorrichtung (3) ist mit dem Laserkopf (4)
verbunden. Im vorliegenden Falle ist der Übersicht halber nur ein Laser
eingezeichnet, es kann sich selbstverständlich um mehrere handeln. Die
Laserstrahlen (6) treten durch Fenster (5) durch die
Rückwand
(7) der Absaugvorrichtung (3). Die Strahlen können selbstverständlich auch
mit Spiegeln oder dergleichen umgelenkt werden, so dass die Laser
selbst nicht zwangsweise in Richtung des Trägerzylinders zeigen müssen. Falls
der Laserkopf beweglich gelagert ist, wird die Absaugvorrichtung mit
dem Laserkopf mitbewegt.
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Bei
der Absaugvorrichtung (3) handelt es sich um einen Hohlkörper, der
eine Rückseite
(7) sowie eine gegenüber
der Rückseite
angeordnete Ansaugöffnung
(11) aufweist, und abgesehen von den noch zu schildernden
Durchführungen
geschlossen ist. Die jeweils gegenüberliegenden Flächen können parallel
zueinander angeordnet sein, dies ist aber nicht erforderlich. Die
Flächen
können
gegebenenfalls auch Krümmungen
aufweisen, oder zwei Flächen
können
auch ohne Kante ineinander übergehen.
Erfindungswesentlich ist neben den von der Funktion geforderten
Durchführungen
die Art und Anordnung der Ansaugöffnung
(11).
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Die
Absaugvorrichtung (3) weist mindestens eine Durchführung (8)
zum Anschluss einer Absaugleitung (9) auf. Von dort aus
wird das Abgas (10) zur Entsorgung weiter geleitet.
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Die
Durchführung
(8) befindet sich bevorzugt an der Rückseite (7) oder der
Unterseite der Vorrichtung, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt sein soll.
Die Absaugvorrichtung kann auch mehrere Durchführungen für das Abgas aufweisen. Die
Rückseite
(7) weist weiterhin mindestens ein Fenster (5) zur
Durchführung
eines Laserstrahles (6) auf. Sie kann selbstverständlich auch
mehr als ein Fenster aufweisen, falls mehrere Laserstrahlen zum
Einsatz kommen. In 1 sind beispielhaft drei Laserfenster
eingezeichnet.
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2 zeigt
die erfindungsgemäße Absaugvorrichtung
von der Vorderseite. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
in beliebiger Position neben den Fenstern, beispielsweise oberhalb oder
unterhalb, eine oder mehrere Düsen
(der Übersicht
halber nicht eingezeichnet) angeordnet, mit denen Druckluft oder
ein anderes Gas zum Spülen über die
Fenster geblasen wird, um zu verhindern, dass die Ab bauprodukte
der reliefbildenden Schicht die Laserfenster verschmutzen oder gar
vollständig
zusetzen.
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Die
Absaugöffnung
(11) weist zwei gegenüber
liegende – im
Regelfall horizontal angeordnet – bogenförmige Kanten (12)
und (12a) auf, deren Radius dem Radius des Trägerzylinders
angepasst ist. Die Länge
der Kanten (12) und (12a) ist bevorzugt gleich. 3 zeigt
einen Querschnitt durch den Trägerzylinder
(1) und die Absaugvorrichtung (3). Auf dem Trägerzylinder
(1) ist ein lasergravierbares Flexodruckelement (2)
aufgebracht. Der Trägerzylinder passt
genau in den von den bogenförmigen
Kanten gebildeten Sektor. Der Abstand zwischen den Kanten (12)
und (12a) sowie der Oberfläche
des Flexodruckelementes ist in der Abbildung mit Δ bezeichnet.
In aller Regel sollte Δ kleiner
als 20 mm sein. Bevorzugt beträgt Δ 1 bis 8
mm und besonders bevorzugt 2 bis 5 mm. Der Abstand zwischen der
Oberfläche
des Trägerzylinders
und den Kanten (12) und (12a) ist naturgemäß größer als
der Abstand zwischen der Oberfläche
des Flexodruckelementes und den Kanten.
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Bei
den bogenförmigen
Kanten handelt es sich bevorzugt um kreisförmige Kanten. In diesem Falle
ist der Abstand Δ entlang
der gesamten Kante gleich. Es kann sich aber auch um eine elliptisch
oder anders bogenförmig
geformte Kante handeln. In diesem Falle verändert sich der Abstand Δ entlang
der Kante. Bevorzugt sollte aber auch in diesem Falle Δ an jeder
Stelle kleiner als 20 mm sein. Ein veränderlicher Abstand Δ kann sich
auch dann ergeben, wenn der Trägerzylinder
gegen einen anderen Trägerzylinder
mit geringerem Radius ausgetauscht wird. Dies sollte aber möglichst
vermieden werden, sondern für Trägerzylinder
verschiedenen Durchmessers sollten auch jeweils angepasste Absaugungen
vorrätig
sein.
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Die
Enden der bogenförmigen
Kanten weisen jeweils den Winkel α zueinander
auf. Durch diesen Winkel wird die Größe der Absaugöffnung definiert. α kann eine
Größe von bis
zu 180° aufweisen. Bewährt hat
sich ein Winkel α von
30° bis
180°, bevorzugt
45° bis
135° und
besonders bevorzugt 60° bis
120°.
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Die
Enden der Kanten (12) und (12a) sind jeweils durch
die einander gegenüber
liegenden Kanten (13) und (13a) miteinander verbunden.
Auch diese Kanten befinden sich bevorzugt jeweils im Abstand Δ von der
Oberfläche
des lasergravierbaren Flexodruckelementes. Bei den verbindenden
Kanten kann des sich um gerade Kanten handeln (wie in 2 dargestellt)
oder die Kanten können
auch eine Krümmung
aufweisen. Bevorzugt handelt es sich um gerade Kanten.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Absaugvorrichtung. In diesem Falle ist die Kante (12) (bzw.
(12a), in 4 nicht gezeigt) noch um eine
lineare Kante (14) verlängert.
In diesem Bereich wird der Abstand Δ nicht mehr eingehalten. Der Winkel α bezieht
sich jeweils nur auf die eigentliche kleisförmige Kante (12) bzw.
(12a), wie in 3 und (4) veranschaulicht.
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Alle
Kanten sollten nicht scharf, sondern abgerundet sein, um unnötige Turbulenzen
zu vermeiden. Zusätzlich
kann an den Kanten (12), (12a), (13) und/oder
(13a) eine Konstruktion angebracht sein, die zur Vergrößerung des
Abluft-Erfassungsquerschnittes dient. Geeignete Konstruktionen sind
beispielsweise plane oder gekrümmte
Bleche, die kragen- oder flanschähnlich
um den eigentlichen Absaugkopf herum angeordnet sind. 5 zeigt
schematisch einen Querschnitt durch den Trägerzylinder und die Absaugung,
in dem einige mögliche
Ausführungsformen
einer solchen Konstruktion gezeigt sind.
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Beim
Auswechseln des zylindrischen Trägers
gegen einen mit einem anderen Radius sollte auch eine neue Absaugvorrichtung
mit entsprechend angepasstem Radius montiert werden, um eine möglichst
effiziente Absaugung zu gewährleisten.
Zweckmäßigerweise
ist die Absaugvorrichtung daher leicht demontierbar mit dem Laserkopf
verbunden, beispielsweise durch Schnellspannschrauben.
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Die
Menge des angesaugten Gasvolumens pro Zeiteinheit (Abluftvolumenstrom)
und des pro Gewichtseinheit abgebauten Materials wird vom Fachmann
unter Berücksichtigung
der Natur des eingesetzten Flexodruckelementes, der Konstruktion
des Laserkopfes, den Bedingungen der Gravur sowie entsprechend der
gewünschten
Reinheit der Oberfläche
der gravierten Druckform ausgewählt.
Im Regelfalle wird die Oberfläche
der Druckform umso weniger durch Abbauprodukte verunreinigt, je
höher der Abluftvolumenstrom
ist. Selbstverständlich
kann der Fachmann einen kleineren Abluftvolumenstrom einsetzen,
falls er für
eine Anwendung auch mit einem geringeren Reinheitsgrad der Oberfläche zufrieden ist.
In der Regel ist es aber empfehlenswert, einen Volumenstrom von
mindestens 0,1 m3 pro g abgebauten Materials
einzusetzen. Bevorzugt beträgt
der Volumenstrom mindestens 0,5 m3/g und
besonders bevorzugt mindestens 1,0 m3/g.
Bei einer Laserapparatur durchschnittlicher Größe, welche zur Gravur von etwa
1 m2 Platte/h und einem Abtrag von 500 bis 1000
g/m2 ausgelegt ist, entspricht dies je nach
Abtrag einem Volumenstrom von mindestens 50 bis 100 m3/h,
bevorzugt mindestens 250 bis 500 m3/h und
besonders bevorzugt mindestens 500 bis 1000 m3/h.
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Das
abgesaugte Gemisch (10) aus Luft, Aerosolen und gasförmigen Abbauprodukten
wird anschließend
der Entsorgung zugeführt.
Die Entsorgungsmethode kann vom Fachmann entsprechend gewählt werden.
Das Abgas kann beispielsweise direkt in die Flamme einer Verbrennungsanlage,
beispielsweise einer Abgas- oder Lösemittelverbrennungsanlage,
eingespeist werden, falls eine solche vorhanden ist.
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Falls
eine solche nicht zur Verfügung
steht, ist in aller Regel eine zweistufige Abgasreinigung empfehlenswert,
bei der man in einer ersten Filtereinheit zunächst die klebrigen Aerosole
aus dem Abgas entfernt, und in einer zweiten Reinigungsstufe die gas förmigen Komponenten
des Abgases beseitigt werden. Vorfeilhaft wird hierdurch vermieden,
dass die klebrigen Aerosole sich in den Abgasreinigungsanlagen ablagern
und diese schließlich
verstopfen.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung eines solchen bevorzugten Filtersystems
zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Der
Gasstrom (10) wird zunächst
in einem Feststofffilter bzw. Partikelfilter (15) gereinigt.
Hierbei werden die im Gasstrom vorhandenen partikulären Abbauprodukte,
beispielsweise klebrige Aerosole, abgeschieden, während die
gasförmigen
Bestandteile des Abgases den Filter passieren. Der Feststofffilter
umfasst in prinzipiell bekannter Art und Weise geeignete Filterelemente
zum Abscheiden der festen Partikel. Die Abscheidung der partikulären Abbauprodukte
wird in Gegenwart eines feinteiligen, nichtklebrigen Feststoffes
vorgenommen. Dadurch wird vermieden, dass die klebrigen Aerosole
die Filterelemente verkleben. Der feinteilige Feststoff kann direkt in
den Feststofffilter eindosiert werden. Bevorzugt wird er aber noch
vor dem Feststofffilter aus einem Vorratsgefäß (16) in die Leitung
(17) eingespeist, beispielsweise mit Hilfe eines geeigneten
Trägergases, um
eine möglichst
innige Mischung mit dem Abgas zu erreichen. Der feinteilige, nicht-klebrige
Feststoff belegt die klebrigen Aerosole und die Filterelemente. Er
verhindert somit, dass der Feststoff die Filter verklebt. Statt
dessen resultiert ein gut abscheidbarer Feststoff (18).
Als feinteilige, nicht-klebrige Feststoffe kommen insbesondere Feststoffe
mit einem Anteil von mindestens 50% an Partikeln der Größe ≤ 20 μm in Frage.
Bevorzugt beträgt
der Anteil an Partikeln ≤ 2 μm mindestens
50%.
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Beispiele
geeigneter Feststoffe umfassen Lehm, CaCO3,
Aktivkohle, SiO2, organisch modifizierte
Kieselsäuren,
Zeolithe, feinteilige Pulver von Kaolinit, Muskovit oder Monmorillonit.
Die Menge des Feststoffes wird vom Fachmann je nach der Art des Abgases
bestimmt. In aller Regel bewährt
hat sich eine Menge von 0,1 bis 10 g Feststoff pro g abgetragenen
Materials, bevorzugt 0,5 bis 2 g Feststoff pro g abgetragenen Materials.
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Die
Bauart des Feststofffilters ist nicht erfindungswesentlich. Eine
typische Ausführungsform
eines Feststofffilters ist in 7 dargestellt.
Das mit den Abbauprodukten beladene Gas (10) wird mit dem
feinteiligen Feststoff (16) versetzt und in einem Filter
mit einer oder bevorzugt einer Vielzahl von Filterelementen (19)
abgeschieden. Es resultiert ein Gasstrom (20), der im wesentlichen
frei von Feststoffen ist und nur noch die gasförmigen bzw. flüchtigen Abbauprodukte
enthält.
Im Regelfalle kann ein Abscheidegrad von mehr als 99 % bezüglich der
ursprünglichen
Menge partikulärer
Abbauprodukte erreicht werden. Gewisse Anteile der gasförmigen Abbauprodukte
können
unter Umständen
auch bereits am feinteiligen Feststoff (16) absorbiert
und im Feststofffilter abgeschieden werden. Bei den Filterelementen
können
die üblichen,
dem Fachmann prinzipiell bekannten Filterelemente, beispielsweise
Filterkerzen aus keramischen Werkstoffen, ausgewählt werden. Feststofffilter
sind kommerziell erhältlich. Der
noch mit den gasförmigen
Abbauprodukten beladene Abgasstrom (20) wird in eine zweite
Filtereinheit (21) eingeleitet, in der die verbliebenen
gasförmigen
Abbauprodukte abgeschieden und/oder zerstört werden. Es entsteht ein
Abgas (22) welches im wesentlichen frei von organischen
Stoffen ist.
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Bei
der zweiten Filtereinheit kann es sich beispielsweise um eine Absorptionsanlage
handeln, in der die gasförmigen
Abgasbestandteile an geeigneten Absorbermaterialien abgeschieden
werden. Geeignete Absorbermaterialien sind beispielsweise Aktivkohle
oder Zeolithe.
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Butadien
und Isopren werden allerdings an Aktivkohle nur schlecht absorbiert.
Die maximale Beladung von Butadien an Aktivkohle beträgt bei Raumtemperatur
nur ca. 4 Gew. %. Die Kapazität
einer Füllung
ist daher schon sehr schnell erschöpft. Bei der Gravur von Platten,
die größere Mengen
an Butadien und/oder Isopren enthalten, ist es daher empfehlenwert,
zeolithe als Absorber zu verwenden.
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Besonders
empfehelenwert beim Anfall stark Butadien oder Isopren-haltiger
Abgase ist es, gasförmige
Abbauprodukte in der zweiten Filterstufe oxidativ aus dem Abgas
zu entfernen. Bei der oxidativ arbeitenden Reinigungsstufe kann
es sich beispielsweise um eine thermische Nachverbrennung handeln.
Eine derartige Anlage kann insbesondere mit Erdöl oder mit Erdgas befeuert
werden. Bevorzugt wird das Abgas direkt in die Flamme eingespeist.
Typische Verbrennungstemperaturen betragen um die 800°C. Die thermische
Nachverbrennung kann ausschließlich
mit der Lasergravur-Anlage verknüpft sein.
Es kann sich aber auch um eine Abgasverbrennungsanlage handeln,
in der auch noch andere Abgase oder Abfälle verbrannt werden. Das aus
der Lasergravur stammende Abgas wird dann einfach in die bestehende
Anlage eingespeist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei der oxidativen Reinigungsstufe
um eine Vorrichtung zur katalytischen Oxidation der Abgase. Hierbei
werden die im Abgas vorhandenen gasförmigen Abbauprodukte in Gegenwart
eines geeigneten Katalysators im wesentlichen zu CO2 und
H2O oxidiert. Als Katalysatoren kommen beispielsweise
Edelmetallkatalysatoren auf geeigneten Trägern oder Katalysatoren auf
Basis von Übergangmetalloxiden
oder anderen Übergangsmetallverbindungen,
beispielsweise von V, Cr, Mo, W, Co oder Cu in Frage. Der Fachmann
trifft unter den möglichen
Katalysatoren je nach den konkreten Verhältnissen eine geeignete Auswahl.
Die Auswahl eines Katalysators richtet sich auch nach dem zu gravierenden
Material. Edelmetallkatalysatoren sind im Regelfalle aktiver als
Katalysatoren auf Basis von Übergangmetallen,
aber empfindlicher gegenüber
Katalysatorgiften, wie H2S oder anderen
schwefelhaltigen Verbindungen. Zur Gravur von Flexodruckelementen,
welche S-haltige Verbindungen enthalten können, z.B. S-Vernetzer, empfiehlt
es sich daher, Katalysatoren auf Basis von Übergangsmetalloxiden einzusetzen.
Die katalytische Reinigungsstufe wird üblicherweise bei Temperaturen
zwischen 250 und 400°C
betrieben. Weitere Einzelheiten zur katalytischen Oxidation und
dazu geeigneten Katalysatoren sind Martin Goede, „Entstehung
und Minderung der Schadstoffemissionen bei der Laserstrahlbearbeitung
von Polymerwerkstoffen";
Fortschritt-Berichte
VDI, Reihe 5, Nr. 587, Düsseldorf,
VDI-Verlag, 2000, Seiten 36 bis 41 und der dort zitierten Literatur zu
entnehmen, auf das wir an dieser Stelle ausdrücklich verweisen.
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In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt
es sich bei der oxidativen Reinigungsstufe um eine Vorrichtung zur
Oxidation der Abgase mittels eines Niedertemperaturplasmas. Ein
Niedertemperaturplasma wird nicht durch thermische Aktivierung sonders
durch starke elektrische Felder erzeugt (elektrische Gasentladungen).
Hierbei wird nur eine geringe Menge der Atome oder Moleküle ionisiert.
Im erfindungsgemäß eingesetzten
Niedertemperaturplasma werden insbesondere aus dem im Abgas enthaltenen
Sauerstoff Sauerstoffradikale oder Sauerstoffatome enthaltende Radikale,
beispielsweise OH•,
erzeugt, welche dann ihrerseits mit den gasförmigen Abbauprodukte der reliefbildenden
Schicht regieren und diese oxidativ abbauen. Techniken zur Erzeugung
von Niedertemperaturplasmen sind dem Fachmann bekannt. Als Beispiel
sei auf
US 5,698,164 verwiesen.
Geeignete Reaktoren sind auch kommerziell erhältlich. Beispielsweise kann
mit Hilfe eines Ozongenerators Ozon erzeugt werden, das in den Abgasstrom
eingleitet wird. Die ozonhaltige Abluft kann weiterhin eine Vorrichtung
durchströmen,
in welcher sie UV-Strahlung, vorzugsweise überwiegend UVC-Strahlung, ausgesetzt
wird. UV-Strahlung erzeugt zusätzliche,
oxidativ wirkende Radikale und beschleunigt somit den Abbau flüchtiger
organischer Stoffe.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst die zweite Filtereinheit (21) noch eine der oxidativen
Reinigungsstufe (25) vorgeschaltete Puffereinheit. Dies
ist schematisch in 8 dargestellt. In einer der
Puffereinheiten (23, 24) werden die gasförmigen Anteile
im Abgas ganz oder teilweise gesammelt und von dort aus nach und
nach wieder in einer definierten Konzentration an die oxidative
Reinigungsstufe (25) abgegeben. Vorteilhaft wird hierdurch
erreicht, dass Spitzenkonzentrationen der gasförmigen Abbauprodukte im Abgas
abgefangen werden können,
so dass die Filtereinheit nicht für den Spitzenbetrieb ausgelegt
werden muss, sondern mehr oder weniger kontinuierlich arbeiten kann,
beispielsweise auch dann, wenn gerade wegen Plattenwechsels nicht
graviert wird.
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Die
Puffereinheit kann beispielsweise aus zwei Gefäßen (23) und (24)
bestehen, welche mit einem geeigneten Material zum Absorbieren gefüllt sind.
Bei geeigneten Materialien handelt es sich beispielsweise um Zeolithe,
insbesondere hydrophobe Zeolithe mit 5 bis 6 Å Porengröße. Die Puffer können beispielsweise
so betrieben werden, dass zunächst die
Abbauprodukte in einem Absorber gesammelt werden, bis dieser seine
maximale Beladung erreicht hat. Dann wird auf den zweiten Absorber
umgeschaltet, während
der erste wieder geleert wird, beispielsweise durch Temperaturerhöhung und/oder
Durchleiten eines Gases, und die adsorbierten Abgase nach und nach
an die oxidative Reinigungsstufe (25) abgibt. Es sind selbstverständlich auch
andere Ausführungsformen
einer Puffereinheit denkbar. Beispielsweise könnte das Abgas im Regelfalle
direkt in die oxidative Reinigungsstufe geleitet und nur bei Überschreiten
einer bestimmten Fracht organischer Verunreinigungen ein Teil des
Abgasstromes in den Puffer umgeleitet werden, um eine Überlastung
der oxidativen Reinigungsstufe zu vermeiden. Bei geringerer Beladung
würde der
Inhalt des Puffers dann wieder in den Abgasstrom entleert.
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Die
Filtereinheit umfasst weiterhin Ansaugaggregate wie Ventilatoren,
Vakuumpumpen oder dergleichen, die zum Ansaugen und Transport des Abgases
erforderlich sind, und die vom Fachmann je nach konkreter Konstruktion
entsprechend angeordnet werden. Je nach dem Druckverlust der gesamten Vorrichtung
kann ein einziges Ansaugaggregat ausreichend sein, oder aber es
müssen
mehrere Ansaugaggregate an verschiedenen Stellen der Anlage eingebaut
werden. In den Darstellungen des Verfahrens sind diese Absaugaggregate
der besseren Übersicht halber
weggelassen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann selbstverständlich
noch weitere Verfahrensschritte umfassen, und die eingesetzte Apparatur
kann noch weitere Komponenten umfassen. Beispielsweise kann es sich
hierbei um eine zusätzliche
Filtereinheit handeln, in welcher gezielt H2S
oder andere S-haltige Verbindungen abgeschieden werden. Hierbei
kann es sich beispielsweise um eine absorptive Filterstufen (z.B.
eine Alkaliwäsche)
oder um Biofiltern handeln.
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Es
kann nur eine einzige Einheit zur Laser-Direktgravur mit der beschriebenen
Kombination aus zwei Filtereinheiten verbunden sein. Falls ein Betrieb
mehrere Laserapparaturen betreibt, können aber durchaus auch mehrere
Laserapparaturen auf geeignete Art und Weise mit einer einzigen
Kombination aus Filtereinheiten zur gemeinsamen Reinigung der Abgase
aller Laserapparaturen verbunden sein.
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Zur
Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zunächst
ein lasergravierbares Flexodruckelementes auf den zylindrischen
Träger
aufgebracht und des zylindrischen Trägers in die Aufnahmevorrichtung
montiert. Zur Montage werden der Laserkopf und der zylindrische
Träger
soweit auseinandergefahren, dass eine problemlose Montage möglich ist.
Auf die Reihenfolge kommt es hierbei nicht an. Falls es sich um
ein flächenförmiges Flexodruckelement
handelt, kann zunächst
der zylindrische Träger
in die Apparatur eingebaut werden und dann die Platte darauf. Alternativ
können
zunächst der
Zylinder und das Flexodruckelement außerhalb der Apparatur vormontiert
werden und dann in die Apparatur eingebaut werden. Beim Gravieren
mehrerer ver schiedener Flexodruckelemente nacheinander kann man
selbstverständlich
der Trägerzylinder
in der Aufnahmevorrichtung belassen und die Montage des Flexodruckelementes
auf dem bereits in die Aufnahmevorrichtung eingebauten Zylinder
vornehmen. Das gleiche gilt, wenn man einen Sleeve in Kombination
mit einem Trägerzylinder,
beispielsweise einem Luftzylinder, benutzt. Wird der Sleeve selbsttragend, d.h.
ohne zusätzlichen
Zylinder eingesetzt, dann ist die Reliefschicht natürlich schon
auf dem zylindrischen Träger
aufgebracht. Nach der Montage wird der mit dem Flexodruckelement
versehene zylindrische Träger
mittels der Antriebseinheit in Drehung versetzt.
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Mit
Hilfe des mindestens einen Laserstrahles wird nun ein Druckrelief
in die reliefbildende Schicht eingraviert. Die Tiefe der einzugravierenden
Elemente richtet sich nach der Gesamtdicke des Reliefs und der Art
der einzugravierenden Elemente und wird vom Fachmann je nach den
gewünschten
Eigenschaften der Druckform bestimmt. Die Tiefe der einzugravierenden
Reliefelemente beträgt
zumindest 0,03 mm, bevorzugt mindestens 0,05 mm – genannt ist hier die Mindesttiefe
zwischen einzelnen Rasterpunkten. Druckplatten mit zu geringen Relieftiefen sind
für das
Drucken mittels Flexodrucktechnik im Regelfalle ungeeignet, weil
die Negativelemente mit Druckfarbe vollaufen. Einzelne Negativpunkte
sollten üblicherweise
größere Tiefen
aufweisen; für
solche von 0,2 mm Durchmesser ist üblicherweise eine Tiefe von
mindestens 0,07 bis 0,08 mm empfehlenswert. Bei weggravierten Flächen empfiehlt
sich eine Tiefe von mehr als 0,15 mm, bevorzugt mehr als 0,3 mm und
besonders bevorzugt mehr als 0,5 mm. Letzteres ist natürlich nur
bei einem entsprechend dickem Relief möglich.
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Die
Laserapparatur kann nur über
einen einzigen Laserstrahl aufweisen. Bevorzugt weist die Apparatur
aber zwei oder mehrere Laserstrahlen auf. Die Laserstrahlen können alle
die gleiche Wellenlänge
aufweisen oder es können
Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge eingesetzt werden. Weiterhin
bevorzugt ist mindestens einer der Strahlen speziell zum Erzeugen
von Grobstrukturen und mindestens einer der Strahlen zum Schreiben
von Feinstrukturen angepasst. Mit derartigen Systemen lassen sich
besonders elegant qualitativ hochwertige Druckformen erzeugen. Beispielsweise
kann es sich bei den Lasern ausschließlich um CO2-Laser
handeln, wobei der Strahl zur Erzeugung der Feinstrukturen eine
geringere Leistung aufweist als die Strahlen zur Erzeugung von Grobstrukturen.
So hat sich beispielsweise die Kombination von Strahlen mit einer Nennleistung
von 150 bis 250 W als besonders vorteilhaft erwiesen. Mit dem Strahl
zur Erzeugung von Feinstrukturen werden bevorzugt nur die Ränder der Reliefelemente
sowie der oberste Schichtabschnitt der reliefbildenden Schicht graviert.
Die leistungsstärkeren
Strahlen dienen bevorzugt zum Vertiefen der erzeugten Strukturen
sowie zum Ausheben größerer nichtdruckender
Vertiefungen. Die Einzelheiten richten sich selbstverständlich auch
nach dem zu gravierenden Motiv.
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Nach
vollständiger
Gravur wird der Antrieb des Zylinders wieder abgeschaltet und die
fertige Flexodruckplatte bzw. der fertige Sleeve entnommen.
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Im
Regelfalle ist keine weitere Reinigung der Druckplatte mit Hilfe
von Lösemitteln
erforderlich. Gegebenenfalls können
Reste von Staub oder dergleichen durch einfaches Abblasen mit Druckluft
oder Abbürsten
entfernt werden.
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Falls
eine Nachreinigung erforderlich sein sollte, empfiehlt es sich,
diese nicht mittels eines stark quellenden Lösemittels oder Lösemittelgemisches
vorzunehmen, sondern es sollte ein wenig quellaktives Lösemittel
bzw. Lösemittelgemisch
eingesetzt werden. Sofern es sich bei den Bindemittel um in organischen
Lösemitteln
lösliche
bzw. quellbare Bindemittel wie bspw. Styrol-Butadien- oder Styrol-Isopren-Blockcopolymere
handelt, kann die Nachreinigung vorteilhaft mittels Wasser oder
einem wässrigen
Reinigungsmittel erfolgen. Wässrige
Reinigungsmittel bestehen im wesentlichen aus Wasser sowie optional
geringen Mengen von Alkoholen und können zur Unterstützung des
Reinigungsvorganges Hilfsmittel, wie beispielsweise Tenside, Emulgatoren, Dispergierhilfsmittel
oder Basen enthalten. Die Nachreinigung kann beispielsweise durch
einfaches Eintauchen oder Abspritzen der Reliefdruckform erfolgen
oder aber auch zusätzlich
durch mechanische Mittel, wie beispielsweise durch Bürsten oder
Plüsche
unterstützt
werden. Es können
auch übliche Flexowascher
verwendet werden.
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Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Abgasreinigung im Zuge der Gravur von Flexodruckplatten wird das
Abgas wirkungsvoll und wirtschaftlich gereinigt. Geforderte Grenzwerte
werden eingehalten. Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die
partikelförmigen
Absaugprodukte und Aerosole fast vollständig beseitigt, so dass eine Nachreinigung
der Druckform im Regelfalle nicht erforderlich ist.