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Die
vorliegende Erfindung befaßt
sich mit einer Sonnenschutzanlage mit einem raffbaren Lamellen-
oder Faltbehang und einer Oberschiene, in welcher eine Antriebseinheit
mit z. B. einem elektrischen Antriebsmotor, Aufzugslagern und/oder
Wendelagern als Komponenten angeordnet ist und welche mit Hilfe
einer Halterung wand- oder deckenseitig festlegbar ist.
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Derartige
Sonnenschutzanlagen sind seit langer Zeit bekannt, wobei auch die
Verwendung elektrischer Antriebe seit einer Vielzahl von Jahren bekannt
ist. Die in der Oberschiene angeordneten bewegten Teile erzeugen
jedoch Vibrationen und Luftschall, der sich auf die übrigen Anlagenteile
oder Verblendungen übertragen
und diese zum Schwingen anregen kann, wobei über die Halter auch eine Schalleinleitung
in das Bauwerk geschieht, wodurch sich die Schallwahrnehmung noch
erhöhen
kann.
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Es
sind bereits vereinzelte Maßnahmen
getroffen worden, um die Geräuschemissionen
einer solchen Sonnenschutzanlage zu vermindern. Beispielsweise ist
es bekannt, dämmende
Materialien an den Flächen
der Oberschiene anzubringen, um diese als besonders resonanzgefährdete Bauteile derart
zu verstimmen, daß die
Eigenfrequenz in einem tieferen Frequenzbereich liegt, der vom menschlichen
Ohr als weniger störend
wahrgenommen wird. Auch der Einsatz von dämmenden Zwischenlagen, beispielsweise
zwischen dem Motor und der Oberschiene zur Verminderung der Körperschallübertragung
ist bekannt, kann jedoch die Geräuschemissionen
ebenfalls nicht auf ein zufriedenstellend niedriges Maß senken.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Sonnenschutzanlage
mit einem in einer Schiene angeordneten Antrieb zu schaffen, deren
Geräuschemissionen
im Vergleich zu bekannten Anlagen erheblich niedriger liegen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Sonnenschutzanlage der eingangs beschriebenen
Art gelöst,
bei welcher die Antriebseinheit oder wenigstens einer Komponente
in einer allseitig geschlossenen Kapsel angeordnet und diese Kapsel wenigstens
teilweise mit Dämmaterial
versehen ist, wobei die Halterung vorzugsweise flächig an
dem Dämmaterial
oder einem das Dämmaterial
vorzugsweise flächig
wenigstens teilweise umgebenden Material angreift.
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Die
erfindungsgemäße Sonnenschutzanlage sorgt
dank der geschlossenen Kapsel für
die gesamte Antriebseinheit oder jeweils ihre Komponenten zum einen
für eine
besonders gute Abschirmung des durch die bewegten Teile unmittelbar
entstehenden Luftschalls und durch das Vorsehen des Dämmaterials
zum anderen für
eine wesentliche Verminderung der Körperschallübertragung in die Halterung,
wobei das ortsfeste Halten der Oberschiene ausschließlich über das
Dämmaterial
erfolgt. Bei weicheren, weniger belastbaren Dämmaterialien wird eine flächige Anlage
bevorzugt, um die auftretenden Kräfte vom Halter auf das Dämmaterial
abstützen
zu können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß die Oberschiene einen C-
oder U-förmigen
Querschnitt besitzt, wobei die Oberschiene oder das das Dämmaterial
umgebende Material mit einem sich über die gesamte Länge erstreckenden
Deckel an der Oberseite und ggf. Stirnkappen an den Stirnseiten
die Kapsel bildet. Denkbar wäre
auch die Ausbildung der Oberschiene als geschlossenes Profil, wobei
allerdings die Montage der Anlage dann erheblich schwieriger ist
als bei einer Gestaltung mit einem abnehmbaren Deckel. Der Deckel
und ggf. auch die Stirnkappen können
jeweils aus Dämmaterial
bestehen und/oder mit Dämmaterial
verkleidet sein, wobei dies allerdings zum Erreichen einer gewünschten
Geräuschminderung
nicht unbedingt erforderlich ist. Auf die Stirnkappen kann u. U.
ganz verzichtet werden, da die kleinen Stirnseitenquerschnitte auch
im offenen Zustand kaum zu einer wesentlichen Beeinträchtigung
des Geräuschverhaltens
führen.
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Alternativ
ist auch eine Ausführungsform denkbar,
bei welcher das Dämmaterial
die einen C- oder U-förmigen
Querschnitt besitzende Oberschiene allseitig umschließt und die
die stirnseitigen Öffnungen
der Oberschiene verschließenden
Stirnkappen mit oder ohne Dämmaterial
ausgebildet sind.
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Alle
zuvor beschriebenen Ausführungsformen
besitzen das gemeinsame Merkmal, daß die Flächen der Oberschiene mit dem
Dämmaterial
bedeckt sind, wodurch das Resonanzverhalten vorzugsweise in Richtung
einer tieferen Eigenfrequenz verändert
wird und das Dämmaterial
zudem einen erheblichen Schallanteil absorbieren kann.
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Als
besonders vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform erwiesen, bei welcher
das Dämmaterial
mittig zwischen der Oberschiene und einer Ummantelung angeordnet
ist. Dadurch entsteht quasi eine doppelwandige Oberschiene mit einem
durch das Dämmaterial
vollständig
ausgefüllten
Hohlraum. Die Ummantelung kann ebenso wie die Oberschiene aus einem
Metallprofil bestehen, was insbesondere für ein sicheres und stabiles
An greifen der Halterung an der Ummantelung von Vorteil ist. Die
besten Schalldämmwerte
lassen sich erreichen, wenn auch die Ummantelung über die
gesamte Länge
der Oberschiene an allen Außenflächen durchgängig ausgebildet
ist, wobei eine feste Anlage zwischen dem Dämmaterial und der Oberschiene
und/oder der Ummantelung besonders gute Schalldämmwerte ermöglicht und vorzugsweise das
Dämmaterial
mit der Oberschiene und/oder der Ummantelung verklebt ist.
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Es
hat sich gezeigt, daß als
Dämmaterial Werkstoffe
besonders geeignet sind, die eine höhere Dichte besitzen, da sich
einerseits durch die hohe Masse pro Volumen das Resonanzverhalten
schwingungsgefährdeter
Bauteile in der bereits erwähnten Weise
positiv beeinflussen läßt und andererseits
im Bereich der Angriffsflächen
der Halterung auch eine ausreichende Stabilität gewahrt ist. Als besonders geeignet
haben sich hier vorzugsweise Materialien erwiesen, die aus Produktionsabfällen geschäumter Kunststoffe
hergestellt werden und ein Flächengewicht
von ca. 1,8 kg/m2 bei 10 mm Dicke aufweisen, wobei
die Oberfläche
vorzugsweise luftdurchlässig ist.
Auch andere Werkstoffe, wie z. B. EPDM oder Steinwolle, können Verwendung
finden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, daß die
Halterung wenigstens zwei bügelartige
Träger
aufweist, die die Ummantelung umgreifen. Beispielsweise kann die
tragende Verbindung dadurch erreicht werden, daß an der Ummantelung Profilvorsprünge vorgesehen
sind und die Bügel
die Ummantelung von oben übergreifen
und unter die Profilvorsprünge
eingerastet sind. In Verbindung mit elastisch aufbiegbaren Bügeln ergibt
sich eine besonders einfache Montage, da zunächst der Träger decken- oder wandseitig
festgelegt und anschließend
die Sonnenschutzanlage mit den Profilvorsprüngen der Ummantelung von unten
in den Träger
eingerastet werden kann. Zwischen dem Träger und den Profilvorsprüngen können Lagen
aus Dämmaterial,
beispielsweise EPDM, vorgesehen sein, um einer Körperschallübertragung eventuell vorhandener
Restschwingungen von der Ummantelung auf den Träger entgegenzuwirken.
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Nachfolgend
wird anhand der beigefügten Zeichnungen
näher auf
Ausführungsbeispiele
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
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1 eine
Stirnansicht des Oberschienenbereiches einer Jalousie;
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2 eine
skizzierte weitere Ausführungsform
mit allseitig ummantelter Oberschiene.
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In 1 ist
eine Stirnansicht einer Sonnenschutzanlage 10 im Bereich
einer Oberschiene 12 gezeigt. In dieser Oberschiene, die
aus einem im wesentlichen U-förmigen
Metall- oder Kunststoffprofil besteht, ist eine Antriebseinheit
bestehend aus einem elektrischen Antriebsmotor 14 mit einer
Abtriebswelle 16 sowie von dieser Abtriebswelle angetriebene
Aufzugs- und Wendelager
(nicht gezeigt) aufgenommen, die über Aufzugs- bzw. Wendebänder (ebenfalls nicht gezeigt),
die durch Bohrungen im Boden 18 der Oberschiene 12 nach
unten geführt sind,
auf den Behang wirken. Der Behang kann aus einem raffbaren Lamellenpaket
bestehen, das mit Hilfe der Aufzugsorgane aufgeholt und mit Hilfe
der Wendelager gewendet werden kann, oder auch aus einem faltbaren
Behang, beispielsweise einem sogenannten Plisseebehang. In einem
solchen Anwendungsfall können
die Wendelager und Wendeschnüre
entfallen.
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Die
Oberschiene 12 der Sonnenschutzanlage 10 ist an
ihren Außenflächen mit
einem Dämmaterial 20 beklebt,
wobei vorzugsweise Dämmaterialien
mit hoher Dichte und guter Formstabilität zum Einsatz kommen. Bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel
ist eine Dämmlage 22 unterhalb
des Bodens 18 der Oberschiene 12 vorgesehen sowie
zwei seitliche Dämmlagen 24 an
den Außenflanken
der Oberschiene 12. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Bodenlage 22 ungefähr halb so dick wie die Seitenlagen 24,
um eine möglichst
geringe Bauhöhe
der Sonnenschutzanlage im Bereich der Oberschiene zu erreichen.
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Die
Außenseite
der Dämmlagen 22, 24 ist wiederum
mit einer verklebten Ummantelung 26 aus Metall oder Kunststoff
versehen, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus einer im
Querschnitt im wesentlichen U-förmigen
Profilschiene, beispielsweise einem Strangpreßprofil besteht. Die Ummantelung 26 ist
an ihrer Oberseite mit einem Deckel 28 verschlossen, der
sich über
die gesamte Länge
der Oberschiene 12 und der Ummantelung 26 erstreckt und
mit seinen profilierten Flanken nach außen weisende Stege 32 der
Ummantelung 26 umgreift. Der Deckel 28 liegt auf
den oberen Flanken der seitlichen Dämmwandungen 24 auf,
ist jedoch selbst bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel nicht mit Dämmaterial
verkleidet. Es hat sich gezeigt, daß eine Verkleidung des Deckels 28 innenseitig
mit Dämmaterial keine
wesentliche Geräuschverbesserung
bringt, das Weglassen einer Dämmung
in diesem Bereich jedoch die Wärmeabfuhr
bei einem stark beanspruchten Motor verbessert und die Bauhöhe im Oberschienenbereich
verringert. Löcher
(nicht gezeigt) in der Ummantelung 26 und der Dämmlage 22 im
Bodenbereich dienen der Durchführung
des Aufzugs und/oder Wendebänder.
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Um
den Motor und die weiteren bewegten Teile des Antriebes, die die
Ursache für
die Geräuschentwicklung
im Betrieb sind, vollständig
zu kapseln und dadurch eine Luftschallübertragung wesentlich zu vermindern,
sind stirnseitig Stirnkappen (nicht gezeigt) vorgesehen, die die
Oberschiene 12 verschließen und sich in der Regel bis
zur Ummantelung 26 hin erstrecken, wobei die letztere Maßnahme in erster
Linie optische Gründe
hat.
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Die
Verbindung der Einheit aus Oberschiene 12, Dämmung 20 und
Ummantelung 26 mit einem Träger 34, der eine Halterung
bildet oder Bestandteil einer Halterung ist, die decken- oder wandseitig
festlegbar ist, erfolgt mit Hilfe von an den Flanken der Ummantelung 26 angeformten
Profilvorsprüngen 36. Diese
weisen schräg
nach unten, so daß der
bügelartig
ausgebildete Träger 34 mit
einem C-profilähnlichen
Querschnitt mit seinen abgewinkelten Enden 38 die Profilvorsprünge 36 untergreifen
kann. Zwischen den Stegenden 38 und den Profilvorsprüngen 36 ist eine
Dämmlage
zur weiteren Verminderung der Körperschallübertragung
vorgesehen, die beispielsweise aus EPDM bestehen kann.
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Stege 40 zwischen
dem eigentlichen Träger 34 und
den Schenkelenden 38 sind vorzugsweise elastisch nachgiebig
ausgebildet, so daß zunächst die
Träger 34 montiert
werden können
und anschließend
die Einheit aus Oberschiene 12, Dämmaterial 20 und Ummantelung 26 vormontiert
von unten in dem Träger 34 eingerastet
werden kann, wobei über die
Länge der
Anlage 10 in der Regel wenigstens zwei Träger 34 vorgesehen
sind. Schrägflächen 42 an
den Oberseiten der Profilvorsprünge 36 können beim
Eindrücken
der Anlage von unten in den Träger 34 die
Stege nach außen
verformen, bis diese schließlich
hinter den Profilvorsprung 36 einschnappen können. Dabei
hängt man
zunächst
die Anlage einseitig mit einem Profilvorsprung 36 einseitig
am Träger 34 ein
und drückt
die Anlage dann auf der anderen Seite nach oben, bis der entsprechende
Steg des Trägers 34 am
Profilvorsprung 36 einrastet.
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Während das
in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel hinsichtlich
der Bauhöhe
im Bereich der Oberschiene minimiert ist und entsprechend über kein
Dämmaterial
oberhalb der Oberschiene und nur wenig Dämmaterial unterhalb der Unterschiene
verfügt,
ist in 2 eine Ausführungsform
gezeigt, bei welcher die Oberschiene 112 mit der enthaltenen
Antriebseinheit (nicht gezeigt) in einem als Kapsel 121 dienenden
Hohlprofil 120 aus Dämmaterial
aufgenommen ist, das die Oberschiene und damit die Antriebseinheit
vollständig
umschließt.
Das Dämmaterial 120 erstreckt
sich bei einer entsprechend ausgebildeten Sonnenschutzanlage bis
zu den Stirnseiten der Oberschiene 112, wobei in der Abbildung
die Oberschiene 12 zur Verdeutlichung überstehend dargestellt worden
ist. Stirnseitig ist die Führungsschiene
wiederum mit einer gedämmten
oder ungedämmten
Abdeckkappe versehen.
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Bei
dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel kann wiederum
eine Ummantelung vorgesehen sein, wobei entweder ein die Dämmkapsel 121 vollständig umgebendes
Hohlprofil oder eine U-förmige Ummantelung ähnlich 1 vorgesehen
sein kann. Träger
können
dann entsprechend wiederum an dieser Ummantelung angreifen.
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Beide
Ausführungsformen
sorgen zum einen durch die gekapselte Antriebseinheit für eine erhebliche
Reduzierung der Luft schallübertragung,
während
zum anderen das Vermeiden starrer Teile zwischen Träger und
Oberschiene 12 für
eine wesentliche Reduzierung der Körperschallübertragung sorgt. Durch die
Kombination dieser beiden Maßnahmen lassen
sich Sonnenschutzanlagen herstellen, deren Geräuschemissionen beträchtlich
unter denen bekannter Anlagen liegen.