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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Gleitanker, insbesondere selbstbohrenden
Gleitinjektionsanker, aufweisend zumindest eine mit Außengewinde
versehene Ankerstange und zumindest einen Gleitankerkopf, der entlang
der Ankerstange unter Überwindung
eines Gleitwiderstandes verschieblich ist.
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Derartige
Gleitanker finden Anwendung beim Bau vom Hohlräumen in insbesondere druckhaftem
Gebirge. Dabei kann es beim Abtragen von Gebirgslasten um den Hohlraum
herum in Abhängigkeit
von den mechanischen Eigenschaften des Untergrundes durch Spannungsumlagerungen
zu Festigkeitsüberschreitungen
kommen, die mit entsprechenden, i. d. R. vergleichsweise weit in
den Untergrund reichenden Verschiebungen verbunden sind. Bei einer
hier möglichen
Hohlraumsicherung mittels nachgiebigem Verbau können entsprechend verschiebliche
Auskleidungen des Hohlraumes mit den genannten Gleitankern verankert
werden, wobei ein Abreißen
des Gleitankerkopfes durch dessen Verschieblichkeit bei Überwindung
einer Grenzlast entlang des zunächst
in den Hohlraum überstehenden Ankerkopfstabes
vermieden wird.
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Ein
Gleitanker der eingangs genannten Art ist aus der
DE 3507089 A1 bekannt. Nach
der dort beschriebenen Funktionsweise wird der Gleitwiderstand,
d.h. die Grenzlast des Gleitankers, bei deren Erreichen bzw. Überschreiten
der Gleitankerkopf auf der Ankerstange verschieblich ist, durch
ein mehrstufiges Zerspanen des Außengewindes der Ankerstange
durch den Gleitankerkopf erzeugt. Die dazu benötigten Zerspanungskanten sind
an gesonderten Zerspanungssegmenten vorgesehen, die zur Montage des
Gleitankerkopfes konisch in dessen Gehäuse einpressbar sind. Dies
bedeutet, dass nach dem Positionieren des Gleitankerkopfes noch
zum Erzielen des benötigten
Gleitwiderstandes mit dem Einpressen der Zerspanungssegmente auf
der Baustelle ein weiterer Arbeitsschritt notwendig ist. Bei einer
außerdem
beschriebenen Variante sind die Zer spanungskanten unmittelbar in
dem Gehäuse
des Gleitankerkopfes ausgebildet, wobei aber keine (Vor-) Einstellung
eines gewünschten
Gleitwiderstandes möglich ist.
Den bekannten Varianten ist gemeinsam, dass bei einerseits vergleichsweise
aufwendiger Herstellung des Gleitankerkopfes außerdem die Gefahr besteht,
dass die Zerspanung, d.h. auch der Gleitwiderstand, durch ein Verkanten
des Ankerkopfes und durch Verschleiß der Zerspanungskanten nachteilig beeinflußt wird.
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Davon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Gleitanker der eingangs genannten Art herstellungs- und gebrauchstechnisch
vorteilhaft weiterzubilden.
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Diese
Aufgabe ist zunächst
und im Wesentlichen gelöst
beim Gegenstand von Anspruch 1, wobei darauf abgestellt wird, dass
der Gleitankerkopf ein oder mehrere stiftartige, an einen Eingriff
in das Außengewinde
zum Aufschrauben des Gleitankerkopfes auf die Ankerstange angepasste
Eingriffselemente aufweist, wobei der Eingriff beim Überschreiten
eines bestimmten Gleitwiderstandes, d.h. bei Erreichen einer Grenzlast,
zur Erzielung der Verschieblichkeit nachgiebig ist. Erfindungsgemäß wird dadurch
ein Gleitanker geschaffen, dessen Gleitankerkopf sich zur Positionierung
und ggf. zum Vorspannen des Gleitankers auf dessen Ankerstange mühelos aufschrauben
läßt, wobei
die Funktion einer Überlastsicherung
durch Verschieblichkeit bei Überschreiten
einer Grenzlast von Anfang an, d.h. ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand, zur
Verfügung
steht und zudem eine einfache, dadurch preiswerte und robuste Bauweise
möglich
ist. Der Begriff "stiftartig" steht dabei für Gestaltungsformen,
die einen am Gewindeumfang lokalen Gewindeeingriff erlauben, wie
etwa Stifte mit rundem oder mehreckigem Querschnitt, bei weiter
möglichem
kegeligem, abgerundetem oder im Querschnitt durchgehendem Stiftende.
Auch denkbar wäre
bspw. eine Kugel oder dergleichen, die in dem Gleitankerkopf geeignet
zum Eingriff in das Außengewinde
gehalten ist. Die erfindungsgemä ße Nachgiebigkeit
kann prinzipiell einerseits auf Seiten des Eingriffselementes bestehen,
dass dazu bspw. federnd gegen die Gewinderippen des Außengewindes
der Ankerstange angestellt sein kann. Andererseits ist im Rahmen
der Erfindung bevorzugt, dass die besagte Nachgiebigkeit seitens
des Außengewindes
der Ankerstange vorgesehen ist. Dazu besteht die Möglichkeit,
dass das Eingriffselement bei Überschreiten
des bestimmten Gleitwiderstandes des Gleitankerkopfes, d.h. bei
Erreichen einer vorbestimmten Grenzlast des Gleitankers, mit seinem
in das Außengewinde
eingreifenden Eingriffsprofil zur Erzielung des nachgiebigen Eingriffes
eine Verdrängung
der Außengewinderippe
bewirkt. Die Verdrängung
wird bevorzugt dadurch erreicht, dass ein Eingriffselement eine
gegenüber
dem Außengewinde höhere Fertigkeit
bzw. Härte
besitzt und es bei Überwindung
des vorbestimmten Gleitwiderstandes durch Erreichen der Grenzlast
des Gleitankers zum Durchpflügen
bzw. Durchscheren der Außengewinderippe in
Ankerlängsrichtung
durch das Eingriffsprofil kommt. Indem der definierten Nachgiebigkeit
zunächst
eine elastische Verformung und anschließend ein Fließen des
Werkstoffes der Außengewinderippe zugrunde
liegt, wird gegenüber
einem Zerspanen der Vorteil erreicht, dass ein Verschleiß praktisch
nicht möglich
ist und selbst ein Verkanten des Gewindeeingriffs kaum von Einfluß ist. Es
kommt hinzu, dass die Gewindenut des Außengewindes, die der verdrängten Gewinderippe
folgt, genügend
Raum zur Aufnahme der verdrängten
Materialmenge bietet, so dass keine aufwendigen gesonderten Abfuhrnuten
notwendig sind. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin,
dass der Gleitankerkopf auf vielfältige Weise an einen bestimmten
gewünschten
Gleitwiderstand auf der Ankerstange anpassbar ist, insbesondere auch
in der Form, dass der Gleitwiderstand variabel einstellbar ist.
Zunächst
besteht dazu die Möglichkeit,
dass bspw. zur Festlegung des Wertebereichs (etwa für niedrige,
mittlere oder hohe Grenzlast) eine geeignete Anzahl von Eingriffselementen
an dem Gleitankerkopf zum Eingriff in das Außengewinde angeordnet wird.
Bei entsprechend mehreren, gleichzeitig an der gleichen Außengewindeflanke
anliegenden Eingriffselementen bedeutet dies, dass sie bei Überschreiten
des bestimmten, auf den Gleitankerkopf insgesamt bezogenen Gleitwiderstands
mit ihrem jeweiligen Eingriffsprofil auch jeweils eine Verdrängung der
Außengewinderippe
bewirken, d.h. der Gleitwiderstand setzt sich aus dem Verdrängungswiderstand
der mehreren Eingriffselemente zusammen. Alternativ oder kombinativ
besteht die Möglichkeit,
dass die Eingriffstiefe des bzw. eines Eingriffselementes in das
Außengewinde
einstellbar, insbesondere stufenlos einstellbar, ist. Zu diesem
Zweck kann bspw. das Eingriffselement in dem Gleitkopfanker eine
auf die Ankerstange zuweisende Bohrung durchtreten und darin mittels
Einstellgewinde längsverstellbar
gehalten und vorzugsweise mit einer Kontermutter feststellbar sein.
Auf diese Weise kann ein vergleichsweise geringer Gleitwiderstand
durch eine kleinere Eingriffstiefe und ein vergleichsweise höherer Gleitwiderstand
durch eine größere Eingriffstiefe eingestellt
werden. Bevorzugt ist dabei, dass die Eingriffstiefe des Eingriffselements
in das Außengewinde
etwa gleich oder etwas kleiner als die Gewindetiefe des Außengewindes
ist. Dies stellt sicher, dass durch die Verdrängungswirkung des Eingriffselements
in Längsrichtung
in der Ankerstange keine durchgehende Rille entsteht, so dass die
Gefahr eines Materialaufstaus und unerwünscht zunehmenden Gleitwiderstands
vermieden wird. Auch wird, wenn die Eingriffstiefe etwa gleich oder
etwas kleiner der Gewindetiefe ist, ein sicherer, gegenüber Fertigungstoleranzen
und Verkanten unempfindlicher Eingriff erreicht. Eine Einstellung
des Gleitwiderstandes ist schließlich auch im Wege einer geeigneten
Anpassung der Profilbreite des Eingriffselements, d.h. bspw. des
Querschnittsdurchmessers, möglich.
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Eine
zweckmäßige Gestaltung
des Gleitankers kann nach der Erfindung auch darin liegen, dass in
Gleitankerlängsrichtung
der Gewinderippenabstand des Außengewindes
bei entsprechender Querschnittslage größer als die Erstreckung des
Eingriffselements ist, wobei der Gewinderippenabstand bevorzugt
das etwa Zwei -bis Dreifache der Erstreckung des Eingriffselements
in Längsrichtung
betragen kann. Zum einen wird dadurch der Aufnahmeraum im Ver hältnis zu
dem verdrängten
Material vergrößert, zum
anderen kann sich bei über
den Gleitanker hinweg einheitlichem Außengewinde der Vorteil ergeben,
dass auch die Scherfestigkeit einer Vermörtelung des Ankers verbessert
wird. Bevorzugt ist weiter, dass der Gleitankerkopf zumindest zwei
Eingriffselemente aufweist, die bezüglich des Außengewindes der
Ankerstange in zueinander ungleicher Phasenlage gehalten sind, so
dass in Gleitankerlängsrichtung ein
insgesamt praktisch spielfreier Eingriff des Gleitankerkopfes in
das Außengewinde
der Ankerstange erhalten wird. So können bspw. zwei Eingriffselemente,
die an ihrem Eingriffsende Kegelspitzen aufweisen, so an dem Gleitankerkopf
gehalten sein, dass die Kegelspitze des ersten Eingriffselementes an
der einen (bspw. linken) Gewindeflanke des Außengewindes und die Kegelspitze
des zweiten Eingriffselementes an der bzgl. des Gewindeverlaufes anderen
(d.h. dann bspw. rechten) Gewindeflanke anliegt. Bei einer Mehrzahl
von Eingriffselementen können
der Profilquerschnitt und der Zwischenabstand der Außengewinderippe(n)
sowie die Anzahl, Phasenlage und Eingriffsprofil der Eingriffselemente so
abgestimmt sein, dass jederzeit zumindest eines der Eingriffselemente
in Belastungsrichtung sich in Anlage- oder Verdrängungsstellung zu der Außengewinderippe
befindet, so dass der Gleitwiderstand entlang des Gleitweges durchgehend
wirksam ist. Dazu kann zweckmäßig vorgesehen
sein, dass die Gewinderippe des Außengewindes einen im Wesentlichen
trapezförmigen
Querschnitt aufweist, wobei die seitlichen Trapezflanken insbesondere
ausgerundet in den Gewindegrund übergehen.
Die Fußenden
der Trapezflanken können
so je nach Formgebung des Eingriffsendes der Eingriffselemente in
das zu verdrängende
Gewindeprofil miteinbezogen werden, wobei bezogen auf ein Eingriffselement
zwischen zwei Verdrängungsprofilen
ein verdrängungsfreier Zwischenraum
verbleibt. Insbesondere ist eine Abstimmung auch in der Weise möglich, dass über den gesamten
Gleitweg ein gleicher oder zumindest annähernd gleicher Gleitwiderstand
wirksam ist. Speziell kann auch vorgesehen sein, dass an dem Gleitankerkopf
zwei Paare aus je zwei einander am Umfang gegenüberliegenden Eingriffselementen
vorgesehen sind, deren paarweise Verbindungslinien der Eingriffselemente
einander in Projektion senkrecht schneiden, und dass die Eingriffselemente
eines jeweils gleichen Paares zueinander phasengleich und jeweils
verschiedener Paare zur Erzielung eines spielfreien Gewindeeingriffs
phasenungleich hinsichtlich des Außengewindes angeordnet sind.
So können bspw.
vier jeweils um eine Viertelumdrehung am Umfang und paarweise etwa
um die halbe Gewindesteigung des Rohrankers in axialer Richtung
versetzte Eingriffselemente vorhanden sein, die mit einer Gewindelehre
so eingestellt werden können,
dass die Eingriffsenden, bspw. Kegelspitzen, jeweils an gegenüberliegenden
Gewindeflanken anliegen. Die Gleitmutter kann so bspw. auf eine
maximale Belastung in Gleitankerlängsrichtung im Bereich von
50 bis 100 kN, vorzugsweise auf eine maximale Belastung von 70 kN,
eingestellt sein, die über
den Gleitweg hinweg etwa gleich bleibt, so dass beim Gleiten keine ruckartigen
Nachgiebigkeiten oder Stöße auftreten. Das
Eingriffselement bzw. dessen Eingriffsende (bspw. Kegelspitze) kann
vorzugsweise gehärtet sein,
so dass beim Durchdrängen
des Außengewindes
kein Verschleiß entsteht.
Weiter ist bevorzugt, dass sich das Außengewinde der Ankerstange durchgehend über deren
gesamte Länge
hinweg erstreckt, so dass der für
die erwartete Konvergenz des Gebirges benötigte Gleitweg des Gleitankerkopfes durch
eine entsprechend ausreichende Länge
der Ankerstange zu erzielen ist. Bei einer langen Ankerstange kann
der Gleitweg auch dadurch begrenzt werden, dass ein Endanschlag,
bspw. durch eine hierauf aufgeschraubte Kugelbundmutter, vorgesehen
wird. Die Konvergenzen des Gebirges werden durch den Gleitweg (Furchen)
gut sichtbar. Ein überschüssiger Ankerüberstand,
der nicht im Berg verschwindet, kann später abgetrennt werden. Weiter
ist bevorzugt, dass der Gleitanker zusätzlich zu der vorgenannten
Ankerstange noch eine Anzahl von weiteren Ankerstangen mit entsprechendem
und über
die Länge
durchlaufendem Außengewinde
umfaßt,
so dass sämtliche
Ankerstangen mittels Kupplungsmuttern mit passendem Innengewinde
verbindbar sind. Dies bringt den Vorteil, dass der Gleitanker in
durch die Kupplungsmuttern verbindbaren Schüssen, auch unter beengten Platzver hältnissen,
in das Gebirge einbringbar ist. Schließlich besteht auch die Möglichkeit,
dass zumindest die dem Gleitankerkopf zur Gleitbewegung zugeordnete
Ankerstange aus Duplexstahl, vorzugsweise aus Duplexstahl mit den nachfolgend
noch näher
erläuterten
Eigenschaften und weiter vorzugsweise aus Duplexstahl mit der internationalen
Werkstoff-Nr. 1.4462, besteht. Zufolge des dabei hohen elastischen
und plastischen Verformungsvermögens
werden beim Verdrängen
eines Gewinderippenabschnittes die dabei gebildeten Endbereiche
unter fortdauerndem Verdrängungswiderstand
bis in die folgende Gewindenut hinein verlagert, wodurch ein über den
Gleitweg hinweg überraschend
gleichmäßiger Gleitwiderstand
erhalten wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiter einen Gleitanker, insbesondere
selbstbohrenden Gleitinjektionsanker, aufweisend zumindest einen
Ankerfußstangenabschnitt,
insbesondere zumindest eine erste Ankerstange, und zumindest einen
Ankerkopfstangenabschnitt, insbesondere zumindest eine weitere Ankerstange,
sowie zumindest einen Gleitankerkopf welcher entlang des Ankerstangenabschnittes unter Überwindung
eines Gleitwiderstandes in Gleitankerlängsrichtung verschieblich ist.
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Bei
der Hohlraumsicherung ist besonders bei druckhaftem Gebirge die
Problematik gegeben, dass beim nachgiebigen Verbau in Längsrichtung
der Anker verlaufende Verschiebungen im Untergrund zu einer hohen
Zugbelastung der Anker führen.
Diese ist unter sonst gleichen Verhältnissen um so geringer, je weiter
entfernt sich die eigentliche Verankerungsstrecke des Gleitankers
vom Hohlraumrand befindet. Die Verankerungsstrecke stellt dabei
den Längsabschnitt des
Ankers dar, in dem bspw. eine Verpressung mit Injektionsfluid (z.B.
Zementmilch) oder ein Verkleben im Bohrloch erfolgt. Da die Zugbelastung
des Ankerstabes unter sonst gleichen Verhältnissen um so geringer ist,
je weiter entfernt sich die Verankerungs- bzw. Verpressstrecke vom
Hohlraumrand befindet, führt
die Forderung eines Nachweises für
den Anker im Bereich der Verankerungs- bzw. Verpressstrecke damit
häufig
zu vergleichsweise großen
und damit unwirtschaftlichen Ankerlängen. Ausgehend davon liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Gleitanker der vorangehend
genannten Art, wie dieser gleichfalls der
DE 3507089 A1 zu entnehmen
ist, gebrauchstechnisch vorteilhaft weiterzubilden, so dass insbesondere
in druckhaftem Gebirge eine hohe Überlastsicherheit erreichbar
ist.
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Diese
Aufgabe ist nach der Erfindung zunächst und im Wesentlichen dadurch
gelöst,
dass der Gleitankerkopf an einen bestimmten Gleitwiderstand auf
dem Ankerkopfstangenabschnitt, insbesondere auf der weiteren Ankerstange,
angepaßt
ist, wobei der Gleitwiderstand die Ankerspannkraft derart begrenzt,
dass die daraus in dem Ankerfußstangenabschnitt,
insbesondere die in der ersten Ankerstange, maximal resulierende
Spannung kleiner oder höchstens
etwa gleich der dortigen Werkstoffelastizitätsgrenze ist. Der dem Bohrlochtiefsten
zugeordnete Ankerfußstangenabschnitt
ist dabei der Abschnitt des Gleitankers, in dem die Verankerung
im Bohrloch erfolgt. Bei dem nach der Erfindung bevorzugten selbstbohrenden
Gleitinjektionsanker erfolgt die Verankerung dadurch, dass durch
einen in Ankerlängsrichtung
durchgehenden Injektionskanal und dessen Austrittöffnungen
im Bereich der Bohrkrone ein Verpressfluid, wie bspw. Zementmilch,
vom Bohrlochtiefsten ausgehend unter vorzugsweise weiterer Drehung
des Ankers in das Bohrloch eingepresst wird. Der Ankerkopfstangenabschnitt
ist der in Längsrichtung
entgegenliegende, d.h. der Bohrlochmündung zugeordnete Ankerabschnitt.
Der Ankerfußstangenabschnitt
und der Ankerkopfstangenabschnitt können dabei grundsätzlich entweder
an einer gemeinsamen, d.h. durchgehenden Ankerstange oder, wie im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, an verschiedenen Ankerstangen
vorgesehen sein. Letztere können
wiederum entweder benachbart oder unter Zwischenlage weiterer Ankerstangen bspw.
durch Kupplungselemente miteinander verbunden sein. Durch die nach
der Erfindung mit dem vorbestimmten Gleitwiderstand zwischen Gleitankerkopf
und Ankerkopfstangenabschnitt in dem Ankerfußstangenabschnitt auf höchstens
etwa Elastizitätsgrenze
begrenzte Spannung wird erreicht, dass durch ein Vorspannen des
Gleitankers dort keine Überlastung
möglich
ist und die zumindest verbleibende plastische Dehnfähigkeit
zur Aufnahme von Verschiebungen des Untergrundes zur Verfügung steht.
Dies ermöglicht
es, die Länge
des Ankers auch bei ungünstigen
Untergrundverhältnissen
zu begrenzen, wobei je nach insgesamt auftretenden Belastungen und
Gleitwiderstand bzw. Ankerspannkraft eines einzelnen Ankers eine
entsprechende Anzahl von Ankern gewählt werden kann. Bei der Elastizitätsgrenze
des Ankerfußwerkstoffes
kann es sich – je nach
Materialverhalten – um
die sog. Dehngrenze oder auch um die untere Streckgrenze handeln.
Bevorzugt ist dabei, dass die Werkstoffelastizitätsgrenze des Ankerfußstangenabschnittes
das Zwei- bis Fünffache,
weiter vorzugsweise das etwa 2,5-Fache, der in dem Ankerfußstangenabschnitt
höchstens
resultierenden Spannung beträgt.
Dies bedeutet, dass bei vorgespanntem Anker auch zusätzliche
Verschiebungen des Untergrundes an dem Ankerfußstangenabschnitt zunächst nur
eine geringe elastische Dehnung hervorrufen, wodurch vorteilhaft
auch die Gefahr von Beschädigungen
des Scherverbundes durch den Verpresskörper bzw. Zementstein vermindert wird.
Dieser Überlastschutz
besitzt insbesondere auch Bedeutung für ein mögliches Vorspannen des Gleitankers
mittels des Gleitankerkopfes bereits kurz nachdem ein zur Verankerung
des Gleitankers im Ankerbohrloch verwendetes Scherverbundmedium, bspw.
auf Zement- oder Klebstoffbasis, in das Ankerbohrloch eingebracht
worden ist. Bevorzugt ist dazu, dass die durch den bestimmten Gleitwiderstand
des Gleitankerkopfes resultierende Scherbeanspruchung zwischen Ankerfußstangenabschnitt
und Scherverbundmedium geringer als die Scherfestigkeit zwischen
Ankerfußstangenabschnitt
und letztendlich ausgehärtetem
Scherverbundmedium ist, insbesondere dass diese 20 bis 80 %, weiter
insbesondere etwa 50%, der besagten Scherfestigkeit beträgt. Dies bedeutet,
dass die unter Umständen
erst nach einem Zeitraum von bspw. mehreren Stunden des Abbindens
bzw. Erhärtens
zur Verfügung
stehende volle Scherfestigkeit des Scherverbundes durch die aus dem
gewähl ten
Gleitwiderstand des Gleitankerkopfes resultierenden Scherbeanspruchungen
nicht vollständig
ausgenutzt wird und somit ein Vorspannen des Gleitankers schon nach
kürzerer
Wartezeit möglich
ist. Auch wird dadurch für
den Fall, dass das druckhafte Gebirge stark schiebt, eine Scherfestigkeitsreserve
gegen ein Abscheren des evtl. noch nicht erhärteten Scherverbundmediums
von dem Äußeren des
Ankerfußstangenabschnittes
bereitgestellt. Des Weiteren ist bevorzugt, dass zumindest die Ankerstange
im Bereich des Ankerfußstangenabschnittes
aus einem Werkstoff besteht, dessen Streckgrenzenverhältnis (d.h.
das Verhältnis
von Streck- bzw. Fließgrenze
zu Bruchlast) im Bereich zwischen 0,5 und 0,7, insbesondere etwa
0,6, beträgt.
Möglich
ist bspw. eine Ausgestaltung, bei welcher eine am Ankerfuß vorgesehene
Ankerstange erst bei einer angenommenen Ankerzugbeanspruchung von
ca.175 kN die 0,2-%-Dehngrenze erreichen würde, während die Bruchlast mit einer
Ankerkraft von ca. 300 kN und 13,5 % Dehnung noch deutlich höher liegt.
Der Gleitwiderstand des Gleitankerkopfes entlang der Ankerstange
im Bereich des Ankerkopfstangenabschnittes kann dabei vorzugsweise an
eine maximale Belastung in Längsrichtung
von 70 kN angepasst sein. Als Werkstoff für den Ankerfußstangenabschnitt
wie auch insbesondere für
weitere Ankerabschnitte ist insbesondere ein wärmebehandelter austenitischer
Stahl mit einer hohen plastischen Dehnfähigkeit oder auch austenitisch-ferritischer
Stahl, insbesondere ein sog. Duplex-Stahl mit der internationalen Werkstoff-Nr.1.4462,
in Betracht zu ziehen. In Verbindung mit der hohen plastischen Dehnfähigkeit
können
Zugbeanspruchungen im Bereich der Verankerungsstrecke, die dem Ankerstahl über die
Verschiebungen des Untergrundes aufgezwungen werden, bei entsprechender
Wahl der Ankerlänge
vom Stahlzugglied mit ausreichendem Sicherheitsabstand aufgenommen
werden. Die Verwendung derartiger Werkstoffe bietet gegenüber bspw. üblichen
Feinkornbaustählen
den Vorteil, dass die erforderliche Ankerlänge damit verkürzt und
die Sicherung des Hohlraumes wirtschaftlicher zu gestalten ist.
Das niedrige Streckgrenzenverhältnis
und die hohe Duktilität
machen einen solchen Anker ideal geeignet, große Verschiebungswege des druckhaften Gebirges,
unter Umständen
sogar bis in den Dezimeterbereich, ohne Bruch zu ertragen. Im Ergebnis
wird durch die Anpassung des Gleitankerkopfes an einen bestimmten
Gleitwiderstand entlang dem Ankerkopfstangenabschnitt ein Überlastschutz
des Scherverbundes in der Verpressstrecke erreicht, welcher durch
die Wahl eines Werkstoffes, der die hohe Duktilität von austinitischem
Gefüge
mit der hohen Tragfähigkeit
von ferritischen Gefüge
verbindet, noch gesteigert werden kann. Die Scherfestigkeit zwischen Ankerfußstangenabschnitt
und Scherverbundmedium läßt sich
dadurch noch verbessern, dass der Ankerfußstangenabschnitt ein Außengewinde,
insbesondere ein gerolltes Außengewinde,
besitzt. Hinsichtlich des Ankerkopfes ist vorteilhaft, wenn dieser gleichfalls
ein Außengewinde
aufweist und ein Gleitankerkopf mit zumindest einem stiftartigen,
an einen Eingriff in das Außengewinde
zum Aufschrauben des Gleitankerkopfes auf die Ankerstange angepaßten Eingriffselement
vorgesehen ist, wobei der Eingriff bei Überschreiten eines bestimmten
Gleitwiderstandes zur Erzielung einer Verschieblichkeit nachgiebig
ist. Auch die weiteren, schon vorangehend zu einem solchen Gleitankerkopf
beschriebenen Merkmale können
dabei einzeln oder in Kombination verwirklicht sein.
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Auch
kann eine Ausführung
des Gleitankers Vorteile bieten, bei der zwischen einem Verpressabschnitt
bzw. Ankerfußabschnitt
und einem Ankerkopfabschnitt ein Freispielabschnitt vorgesehen ist, der
eine im Wesentlichen glatte Außenoberfläche aufweist.
In der Freispielstrecke wird dadurch bewußt ein Scherverbund mit der
Bohrlochwandung vermieden, so dass eine freie Längsdehnung des Ankers zwischen
der Verpressstrecke und dem Ankerkopf ermöglicht wird und von dem Anker
größere Verschiebungswege
des druckhaften Gebirges ohne Überlastung
des Scherverbunds in dem Verpressabschnitt kompensiert werden können. Eine
zweckmäßige Weiterbildung
des Gleitankers ist auch dadurch möglich, dass der Ankerfußstangenabschnitt,
der Ankerkopfstangenabschnitt und insbesondere der Freispielabschnitt
an gesonderten Ankerstangen vorgesehen sind, welche ein gleichartiges, über deren
Länge durchgehendes
Außengewinde
aufweisen und mittels Kupplungsmuttern mit passendem Innengewinde
verbindbar sind. Geeignet sind bspw. Rundgewinde, Trapezgewinde
oder dergleichen, die auf die Stangenaußenseite vorzugsweise aufgerollt
sind. Die Gewinderippen können
im Scheitel eine Nut aufweisen, wie diese bspw. in der
DE 3400182 A1 beschrieben
ist. Ein entsprechend modularer Gleitanker kann in Schüssen, die
durch Kupplungsmuttern verbunden sind, auch unter beengten Verhältnissen
eingesetzt werden. Weiter ist bevorzugt, dass in dem Freispielabschnitt
das Ankerstangenaußengewinde zur
Erzielung einer glatten Außenoberfläche von
einem Hüllmantel,
insbesondere von einem PVC-Schlauch ummantelt ist. Der PVC-Schlauch kann
dazu zunächst
bspw. mit Druckluft aufgeweitet, in entsprechenden Längenabschnitten
auf die Ankerstangen geschoben und dann durch Abschalten des Druckes
aufgeschrumpft werden, worauf das Einbringen in den Untergrund in
Schüssen
erfolgt. Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung
als Gleitinjektionsanker ist weiter bevorzugt, dass die Ankerstangen
in Längsrichtung
durchgehend jeweils einen geschlossenen Hohlquerschnitt mit beispielsweise
kreis- oder polygonartiger Form besitzen. Durch den durch den Gleitanker
durchgehenden Innenkanal kann von der Antriebsseite aus ein an sich
bekanntes Injektionsmittel bzw. Scherverbundmedium, wie bspw. Zementmilch,
durch den Gleitanker hindurch bis vorzugsweise zu einer an der Ankerspitze
angebrachten Bohrkrone und durch Öffnungen in dieser vom Bohrlochtiefsten
in den Ringspalt um den Gleitanker eingepresst werden. Alternativ
können
im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Ankerstangen mit einem
Vollquerschnitt eingesetzt werden, wobei der Gleitanker dann mittels
gesondert in das Bohrloch eingebrachtem Haftmittel verankert werden
kann.
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Die
Erfindung wird nachstehend näher
anhand der beigefügten
Zeichnungen erläutert,
in welchen ein mögliches
Ausführungsbeispiel
ohne Einschränkung
des Schutzbereiches dargestellt ist. Darin zeigt:
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1 in
geschnittener Längsansicht
den erfindungsgemäßen Gleitanker
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform,
in das Gebirge eingebracht,
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2 eine
gegenüber 1 vergrößerte, ausschnittsweise
und teilweise aufgebrochene Ansicht des in 1 gezeigten
Ankerkopfstangenabschnittes mit Gleitankerkopf Schnittrichtung II-II,
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2a eine
noch weitere Ausschnittsvergrößerung des
Ausschnittes IIa in 2,
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3 eine
teilweise geschnittene Ansicht des in 2 dargestellten
Ausschnittes des Ankerkopfstangenabschnittes mit Gleitankerkopf,
in dort bezeichneter Schnittrichtung III-III,
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3a eine
noch weitere Ausschnittsvergrößerung des
Ausschnittes IIIa in 3,
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4 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht der Gleitankerkopfhülse in einer
bevorzugten Ausführungsform,
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5 einen
Querschnitt der Gleitankerkopfhülse
nach 4 entlang Schnittlinie V-V und
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6a – 6d eine
schematische Wiedergabe des spielfreien Gewindeeingriffs.
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1 zeigt
in einer geschnittenen Längsansicht
eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gleitankers,
der in einem von Gebirge 2 umgebe nen Bohrloch 3 bereits
verankert ist. In dem gewählten
Beispiel handelt es sich bei dem Gleitanker 1 um einen
selbstbohrenden Gleitinjektionsanker, der als Systemankerung in
mehreren Schüssen
von einem zu sichernden, nicht näher
dargestellten Hohlraum ausgehend durch eine Betonwand 4 hindurch
in das Gebirge 2 eingebracht wurde. Der Gleitanker 1 weist
, dem Bohrlochtiefsten 5 zugewandt, eine Bohrkrone 6 auf,
welche zunächst
mit einem Innengewinde auf eine geschnitten gezeigte Ankerstange 7 mit
dazu passendem Außengewinde aufgeschraubt
ist. Die Ankerstange 7 weist einen mittig in Längsrichtung
durchgehenden Hohlraum 8 auf, welcher in der Bohrkrone 6 in
Verbindung mit einem weiteren Hohlraum steht, der sich zu mehreren
am Umfang der Bohrkrone 6 verteilten, nicht näher dargestellten
Austrittsöffnungen
hin verzweigt. An die vorgenannte Ankerstange 7 schließen sich
in Ankerlängsrichtung
noch weitere, in dem gewählten
Beispiel geometrisch entsprechende Ankerstangen 7 an. In
Längsrichtung
benachbarte Ankerstangen 7 sind durch jeweils eine Kupplungsmutter 10 verbunden,
die mit zu dem Außengewinde
der Ankerstangen 7 passendem Innengewinde auf die jeweiligen Enden
aufgeschraubt sind. Die dadurch erzielte Gesamtlänge des Gleitankers 1 ist
so bemessen, dass dieser mit einem freien Ende 11 einer
entständigen Ankerstange 7 über die
Betonwand 4 in den zu sichernden Hohlraum, bspw. Tunnel, übersteht.
Das freie Ende 11 ist in 1 gebrochen
dargestellt um anzudeuten, dass das freie Ende je nach Bedarf auch eine
andere Länge
aufweisen kann. Die Ankerstangen 7, die mit der Bohrkrone 6 in
an sich bekannter Weise als selbstbohrender Injektionsanker in das
Gebirge 2 einzubringen sind, bilden somit einen mittig durchgehenden
Zufuhrkanal, durch den von dem freien Ende 11 bzw. der
Antriebsseite ausgehend ein Scherverbundmedium 12 über das
Bohrlochtiefste 5 in das Bohrloch 3 einpressbar
ist. Das Verpressen des Scherverbundmediums 12 kann unter
fortlaufender Ankerdrehung erfolgen, wodurch als Verankerung ein
Scherverbund zwischen Gleitanker, insbesondere dem Außengewinde
der Ankerstangen, und Scherverbundmedium einerseits sowie Scherverbundmedium
und Gebirge andererseits gebildet wird. In dem so im Bohrloch 3 gebildeten Verpresskörper 13 können in
das Scherverbundmedium, wie bspw. Zementmilch, auch noch Festkörper, wie
Bohrklein oder dergleichen, eingebettet sein. Um eine etwa mittige
Ausrichtung in dem Bohrloch 3 zu unterstützen, kann
je nach Bedarf eine geeignete Anzahl von auf das Außengewinde
der Ankerstangen 7 aufschraubbaren Abstandshaltern 14 mit
Fluiddurchtrittsöffnungen
vorgesehen sein. Der für
das Scherverbundmedium 12 erreichbare Ringraum im Bohrloch 3 wird
in Ankerlängsrichtung
in dem gewählten
Beispiel durch einen an sich gleichfalls bekannten Bohrlochverschluss 15 begrenzt,
welcher auf Höhe
des dem Gebirge 2 zugewandten Randbereiches der Betonwand 4 angeordnet
ist. Um die Betonwand 4 gegen das Gebirge 2 verspannen
zu können,
ist auf die Ankerstange 7 im Bereich des freien Endes 11 ein
Gleitankerkopf 16 nach der vorliegenden Erfindung aufgeschraubt,
so dass dieser gegen eine sich an der Betonwand 4 abstützende Kalottenplatte 17 drückt. Der Gleitankerkopf 16 besitzt
weiterhin die Eigenschaft, dass er unter Überwindung eines bestimmten
voreingestellten Gleitwiderstands von seiner auf der Ankerstange 7 aufgeschraubten
Position ausgehend in Gleitankerlängsrichtung L verschiebbar
ist, wobei auf die zugrunde liegende Wirkungsweise nachfolgend noch
gesondert eingegangen wird. Eine Längsverschiebung des Gleitankerkopfes 16 durch
ein Schieben des Gebirges 2 wird erst durch einen Endanschlag 18 begrenzt,
der in dem Beispiel als eine auf die Ankerstange 7 aufgeschraubte
Kugelbundmutter ausgebildet ist. Bei dem gewählten Beispiel sind die in
einem mittleren Längenabschnitt
des Gleitankers 1 angeordneten Ankerstangen 7 zwischen
den Kupplungsmuttern 10 mit Längenabschnitten aus PVC-Schlauch 19 ummantelt,
so dass aufgrund der glatten Außenoberfläche kein
Scherverbund mit dem Verpresskörper 13 entsteht
und somit ein freies Spiel des Ankers in Längsrichtung gegenüber Gebirge 2 und
Betonwand 4 möglich
ist. Der entsprechende Längenabschnitt
des Gleitankers 1 wird daher im Rahmen vorliegender Erfindung
als Freispielabschnitt S bezeichnet. An diesen schließt sich
bis zum Bohrlochtiefsten 5 ein Ankerfußstangenabschnitt F an, über welchen
hinweg der Scherverbund zwischen dem Gleitanker 1 durch
den Verpresskörper 13 hin durch
bis zum Gebirge 2 entsteht. An den Freispielabschnitt S
schließt
sich zu dem zu sichernden Hohlraum hin noch der sog. Ankerkopfstangenabschnitt
K an, welchem der Gleitankerkopf 16 zugeordnet ist. Mit
den in 1 lediglich symbolischen Aufbrüchen ist angedeutet, dass die
Ankerstangen 7 auch abweichende Länge haben können, bzw. dass in den verschiedenen
Abschnitten grundsätzlich auch
eine abweichende Anzahl von Ankerstangen 7 möglich ist.
Ankerfußstangenabschnitt,
Freispielabschnitt und Ankerkopfstangenabschnitt können, wie in
dem gewählten
Beispiel, aus einer jeweils ganzzahligen Anzahl von Ankerstange 7 bestehen.
Andererseits sind aber auch Überlappungen
und ggf. sogar eine über
sämtliche
Abschnitte hinweg durchgehende Ankerstange denkbar. Zur einfachen
Handhabung ist hinsichtlich einzelner Ankerstangen 7 eine Länge von
bspw. 2 Metern zweckmäßig. Durch
Zusammensetzen mittels Kupplungsmuttern 10 kann dann der
bspw. Ankerfußstangenabschnitt
als Verankerungsstrecke eine Länge
von bspw. 2 Metern, 4 Metern, vorzugsweise 6 Metern usw. erreichen.
Erfindungsgemäß ist bei
dem Gleitanker 1 der Gleitankerkopf 16 an die
Erzielung eines bestimmten Gleitwiderstandes auf dem Ankerkopfstangenabschnitt
K angepaßt,
der die Ankerspannkraft derart begrenzt, dass die daraus in dem
Ankerfußstangenabschnitt
F resultierende Spannung kleiner oder höchstens etwa gleich der Werkstoffelastizitätsgrenze
des Ankerfußstangenabschnittes
F ist. In dem in 1 gezeigten Beispiel ist der
Gleitankerkopf 16 so auf die den Ankerkopfstangenabschnitt
K bildende Ankerstange 7 abgestimmt, dass er ab dem Erreichen
bzw. Überschreiten
einer Druckkraft der Betonwand 4 gegen die Kalottenplatte 17 bzw.
Gleithülse
von 70 kN unter Beibehaltung des Gleitwiderstandes auf der Ankerstange 7 in
Richtung auf den Endanschlag 18 längsverschieblich ist. Die Ankerstange(n)
des Ankerfußstangenabschnittes
F, die aus Duplexstahl der Werkstoff-Nr.1.4462 bestehen, erfahren
bei einem der Ankerstange 7 des Ankerkopfstangenabschnittes
K entsprechenden Querschnitt selbst noch bei einer Ankerkraft von
etwa 175 kN, d.h. dem etwa 2,5-Fachen des gewählten Gleitwiderstandes, eine
elastische Dehnung von weniger als 1 %, die unterhalb der Werkstoffelastizitätsgrenze
des verwendeten Duplexstahls liegt. Bei einem Vorspannen des Gleitankers 1 mittels
Gleitankerkopf 16 wird die Ankerkraft durch den bestimmten
Gleitwiderstand auf maximal 70 kN begrenzt. Die in dem Ankerfußstangenabschnitt
F resultierende Dehnung wird durch diese Überlastsicherung auf ein so
geringes Maß begrenzt, dass
die Gefahr von Beschädigungen
des Scherverbunds zwischen Ankerstange 7 und Verpresskörper 13 weitgehend
verringert wird. Nach dem Verspannen des Gleitankers 1 führt ein
Schieben des Gebirges 2 gegen die Betonwand 4 zunächst dazu,
dass zufolge höherer
Ankerzuglast und Überschreiten
des Gleitwiderstands der Gleitankerkopf 16 bei weiter aufrecht
erhaltenem Gleitwiderstand in Richtung Endanschlag 18 gleitet,
bis der Gleitvorgang durch Abstützung
dagegen beendet wird. Bei noch weitergehendem Schieben des Gebirges
steigt die Ankerkraft an. Bei dem genannten Wertebeispiel steht
dabei als Bruchsicherung zunächst
bis zumindest dem etwas 2,5-Fachen der Ankervorspannkraft ein elastisches Dehnverhalten
der aus Duplexstahl gefertigten Ankerstangen zur Verfügung. Aufgrund
des niedrigen Streckgrenzenverhältnisses
von Duplex-Stahl kann in dem gewählten
Beispiel eine noch weiter zunehmende Beanspruchung durch eine sich
anschließende
plastische Verformung noch bis hin zu einer Bruchlast von etwa dem
4-fachen des an dem Gleitankerkopf 16 gewählten Gleitwiderstandes
ertragen werden. Dabei in Längsrichtung
unter Umständen
in Gleitanker 1 und Gebirge 2 unterschiedliche
Dehnungen werden im Freispielabschnitt S durch die Längsverschieblichkeit
ausgeglichen. Je nach Bedarf können
dabei auch die Ankerstangen 7 in dem Freispielabschnitt
S und/oder in dem Ankerkopfstangenabschnitt K aus einem austinitisch-ferritischen
Werkstoff, wie bspw. Duplexstahl bestehen.
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2 zeigt
den Gleitankerkopf 16 des in 1 dargestellten
Gleitankers 1 in einer demgegenüber vergrößerten Schnittansicht entlang
Schnittlinie II-II, wobei die Kalottenplatte 17 nicht mit
dargestellt ist. Des Weiteren zeigt 3 eine zu 2 senkrechte
Schnittansicht entlang Schnittlinie III-III in 2.
Der Gleitankerkopf 16 weist eine Hülse 20 mit Durchgangsbohrung 21 auf.
Diese besitzt eine im Wesentlichen glatte Innenwandung und ist im
Durchmesser zur Ermöglichung
einer Verschiebbarkeit in Längsrichtung
L geringfügig
größer als
das Außengewinde 22 der
Ankerstange 7 bemessen. Die Hülse 20 weist in ihrer
Wandung am Umfang um jeweils eine Vierteldrehung zueinander versetzt
liegende Gewindebohrungen 23 auf, in welche jeweils ein
Eingriffselement 24, in dem gewählten Beispiel je eine gehärtete Stiftschraube,
radial eingeschraubt ist. Die Eingriffselemente 24 weisen,
der Ankerstange 7 zugewandt, je eine Kegelspitze 25 mit
abgeflachtem Ende auf, das sich beim Einschrauben in die Gewindebohrungen 23 in
Eingriff mit dem Außengewinde 22 der
Ankerstange 7 bringen läßt. Bei
entsprechend stufenloser Einstellbarkeit ist in den 2 und 3 eine
Eingriffstiefe gewählt,
die etwa gleich der Gewindetiefe des Außengewindes 7 ist,
so dass das abgeflachte Ende der Kegelspitzen 25 den Gewindegrund 26 des
Außengewindes 7 gerade
nicht bzw. kaum merklich berührt.
Dabei ist die so eingestellte Eingriffstiefe und zugleich Halterung
der Eingriffselemente 24 durch je eine Kontermutter 27 gesichert. Wie
besonders aus den 2a und 3a deutlich wird,
stützen
sich die Kegelspitzen 25 in Längsrichtung L jeweils nur zu
einer Seite an dem Außengewinde 22 ab,
wobei entlang der durch die Abstützung verlaufenden
Schnittlinien VIa-VIa bzw. VId-VId in Längsrichtung L der Gewinderippenabstand
A größer als
die Erstreckung E des Eingriffselements 24 ist. In den 2 und 3 stimmt
die Position der Hülse 20 in
Längsrichtung
L auf der Ankerstange 7 überein, wobei die beiden in 2 gezeigten,
einander gegenüberliegenden
Eingriffselemente 24 in Blickrichtung beide rechtsseitig
und die in 3 gezeigten beiden weiteren,
einander gegenüber
liegenden Eingriffselemente 24 in Blickrichtung beide linksseitig, d.h.
den vorgenannten gegenüberliegend,
an dem Außengewinde 22 anliegen.
Dies bedeutet, dass im Zusammenwirken der vier Eingriffselemente
ein insgesamt spielfreier Eingriff des Gleitankerkopfes 16 in das
Außengewinde 22 verwirklicht
ist. Insoweit sind die beiden bspw. in 2 gezeigten
Eingriffselemente 24 im Sinne der vorliegenden Erfindung
zueinander phasengleich bzgl. des Außengewindes 22 angeordnet.
Gleiches gilt für
die in 3 gezeigten Eingriffselemente 24, während im
Verhältnis
der Eingriffselemente beider Figuren zueinander eine phasenungleiche
Lage vorgesehen ist. Dies wird, wie auch die 4 und 5 zeigen,
an der Hülse 20 durch einen
in Längsrichtung
L gewählten
Versatz der Gewindebohrungen 23 erreicht, welcher geeignet
auf die Steigung des Außengewindes 22,
die relative Lage der Gewindebohrungen 23 am Umfang der
Hülse 20 und
auf den Gewinderippenabstand abgestimmt ist. Durch das sich zu seinem
freien Ende hin verjüngende
Eingriffsende der Eingriffselemente 24 besteht die Möglichkeit,
die Eingriffstiefe so einzustellen, dass in Längsrichtung L eine praktisch
gerade spielfreie Einstellung erhalten wird, die zugleich ein Aufschrauben
des Gleitankerkopfes 16 auf die Ankerstange 7 erlaubt.
Anstelle der im Profil konischen Kegelspitze 25 könnte dazu
bspw. auch ein halbkugelförmiges
Eingriffsende vorgesehen sein. Das Profil des Eingriffsendes kann
insbesondere auch so gestaltet sein, dass sich der zuvor beschriebene
spielfreie und zum Aufschrauben geeignete Eingriff automatisch ergibt,
wenn die Eingriffselemente bis gerade zu einer leichten Berührung des
Gewindegrunds 26, d.h. bis zu einem gerade spürbaren Anstieg
des Drehmoments eingeschraubt werden. Der beschriebene Gleitankerkopf 16 kann
auf die Ankerstange 7 einerseits in der Weise vormontiert
werden, dass die Hülse 20 in
Längsrichtung
L in eine gewünschte
Position frei geschoben und die Eingriffselemente 24 erst
dort eingedreht werden. Andererseits können die Eingriffselemente 24 auch
an der Hülse 20 vormontiert
mit dieser auf die Ankerstange 7 aufgeschraubt werden.
Bei dem beschriebenen Gleitankerkopf 16 wird das Innengewinde
somit andeutungsweise durch die vier gehärteten, radial eingeschraubten
Stiftschrauben erzeugt, die jeweils um eine Vierteldrehung auf dem
Umfang und paarweise etwa um die halbe Gewindesteigung des Bohrankers in
axialer Richtung versetzt angeordnet sind. Die Stiftschrauben lassen
sich insbesondere mit einer Gewindelehre so einstellen, dass die
Kegelspitzen jeweils an gegenüberliegenden
Gewindeflanken der Gewinderippe 28 bzw. an deren Ausrundungen
im Fußbereich
anliegen. Die jeweilige Anlage geht in Längsrichtung L mit einem Formschluss
einher, so dass bei eingesetzten Ein griffselementen 24 eine Längsverschiebung
des Gleitankerkopfes 16 auf der Ankerstange 7 ohne
eine gleichzeitige Drehung zunächst
gehindert wird. Die Steigung der Gewinderippe 28 ist so
gewählt,
dass ein selbsthemmender Gewindeeingriff gebildet wird, d.h. eine
auf den Gleitankerkopf 16 in Längsrichtung L wirkende Axialkraft nicht
automatisch zu einer Drehung führt.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
bleibt der Formschluss in beiden möglichen Belastungsrichtungen bis
zum Erreichen einer Axialkraft von etwa 70 kN erhalten. Bei Überschreitung
dieses vorbestimmten Gleitwiderstands pflügen die gehärteten Kegelspitzen 25 in
Längsrichtung über die
Ankerstange 7 und ziehen axiale Furchen 29 in
das Außengewinde 22 hinein
(vgl. 2 und 3), wobei die gehärteten Kegelspitzen 25 über den
Verformungsweg hinweg keinem Verschleiß unterliegen. Der spielfreie
Eingriff bringt in Verbindung mit den Radienübergängen 30 der Gewinderippe 28 und
der Wahl einer Ankerstange 7 aus Duplexstahl zugleich den
Vorteil, dass bei einer fortgesetzten Belastung des Gleitankerkopfes 16 keine
ruckartigen Bewegungen entstehen können. Dabei beträgt in dem
konkret gewählten
Beispiel der Außendurchmesser
D der Ankerstange 7 etwa 29 mm, der Gewindegrunddurchmesser
d etwa 24 mm und der Radius der Radienübergänge 30 etwa 6 mm. Als
Eingriffselemente sind Gewindestifte mit Kegelspitze nach DIN 914 – M12 × 40 vorgesehen.
Der im Ausgangsszustand, d.h. bspw. beim Vorspannen des Gleitankers
durch die vier Eingriffselemente 24 gebildete spielfreie
Gewindeeingriff wird weiter in den 6a bis 6d schematisch
beschrieben. Die 6a und 6d gehen
dabei auf die entsprechenden Schnittführungen in den 2a und 3a zurück.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.