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Die
Erfindung betrifft ein Knochenverankerungselement und eine Stabilisierungseinrichtung
für Knochen
bzw. für
Wirbel mit einem derartigen Knochenverankerungselement.
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Zur
Fixierung von Knochenfrakturen oder zur Stabilisierung der Wirbelsäule sind
Fixations- und Stabilisierungseinrichtungen bekannt, die aus wenigstens
zwei im Knochen bzw. Wirbel verankerten und über eine Platte oder einen
Stab verbundenen Knochenschrauben bestehen. Derartige starre Systeme
erlauben keine Bewegung der relativ zueinander fixierten Knochenteile
oder Wirbel.
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Für bestimmte
Indikationen ist jedoch eine dynamische Stabilisierung wünschenswert,
bei der die zu stabilisierenden Knochenteile oder Wirbel eine kontrollierte
begrenzte Bewegung zueinander ausführen können. Eine Realisierungsmöglichkeit
für eine
dynamische Stabilisierungseinrichtung besteht in der Verwendung
eines beweglichen Elements anstelle eines die Knochenverankerungselemente
verbindenden starren Stabes, wie es bei spielsweise in der
EP 0 669 109 B1 oder
in der US 2003/0109880 A1 beschrieben ist.
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Aus
der
US 5,474,555 ist
ein Knochenverankerungselement in Form einer Polyaxial-Knochenschraube
mit einem Schraubenelement und einem Aufnahmeteil zur Verbindung
mit einem Stab bekannt, bei der das im Knochen zu verankernde Schraubenelement
mit dem Aufnahmeteil derart verbunden ist, daß Schwenkbewegungen zwischen
dem Schraubenelement und dem Aufnahmeteil möglich sind. Die beschriebene
Lösung
erlaubt jedoch keine Stabilisierung der Knochenteile untereinander
mit einer kontrollierten Teilbewegung.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Knochenverankerungselement und eine
Stabilisierungseinrichtung für
Knochen bzw. Wirbel mit einem solchen Knochenverankerungselement
bereitzustellen, das bzw. die eine Stabilisierung von Knochen bzw.
von Wirbeln mit einer kontrollierten Teilbewegung der zu stabilisierenden
Knochenteile oder Wirbel erlaubt.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Knochenverankerungselement nach Patentanspruch 1 bzw. eine
Stabilisierungseinrichtung nach Patentanspruch 11.
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Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung weist den Vorteil auf, daß das Knochenverankerungselement
aufgrund eines elastischen Abschnitts axiale Kräfte in Richtung seiner Schaftachse,
Biegekräfte
und Torsionskräfte
aufnimmt. Damit wird eine durch die rücktreibende Kraft begrenzte
Bewegung des Knochenteils oder Wirbels, in dem es verankert ist,
erlaubt. Die elastischen Eigenschaften des Knochenverankerungselements können bei
der Herstellung auf einfache Art durch Ändern der Dimensionen des elastischen
Abschnitts verwirklicht werden. Das Knochenverankerungselement ist
mit den bekannten Verbindungselementen wie Platten und Stäben verbindbar.
Somit kann eine dynamische Stabilisierungseinrichtung mit einer
gewünschten
Bewegungsbegrenzung durch Auswahl von Knochenverankerungselementen
mit geeigneten elastischen Eigenschaften unter Verwendung von herkömmlichen
Platten oder Stäben
bereitgestellt werden.
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Weitere
Merkmale und Zweckmäßigkeiten der
Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren.
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Von
den Figuren zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform des Knochenverankerungselements;
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2 eine
schematische Darstellung einer Stabilisierungseinrichtung nach einer
ersten Ausführungsform,
die das Knochenverankerungselement nach 1 aufweist;
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3a ein
Seitenansicht des Knochenverankerungselements nach einer zweiten
Ausführungsform
mit einem eingelegten Stab;
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3b eine
teilgeschnittene Ansicht des Knochenverankerungselements gemäß der Linie
I-I von 3a;
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3c eine
perspektivische Ansicht des Knochenverankerungselements von 3a ohne eingelegten
Stab;
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4 eine
teilgeschnittene Ansicht einer dritten Ausführungsform des Knochenverankerungselements;
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5 eine
schematische Ansicht einer Stabilisierungseinrichtung nach einer
zweiten Ausführungsform,
die das Knochenverankerungselement nach der dritten Ausführungsform
verwendet;
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6 eine
Explosionsdarstellung einer vierten Ausführungsform des Knochenverankerungselements;
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7a eine
Seitenansicht des Knochenverankerungselements nach einer fünften Ausführungsform;
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7b eine
Schnittansicht des Knochenverankerungselements nach 7a;
und
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8 eine
schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Stabilisierungseinrichtung.
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Wie
aus den 1 und 2 ersichtlich
ist, ist das Knochenverankerungselement 1 in einer ersten
Ausführungsform
als einstückige
Knochenschraube ausgebildet, die einen Schaft 2 mit einem ersten
im Knochen zu verankernden Abschnitt 3 mit einem Knochengewinde
und einen an den ersten Abschnitt 3 angrenzenden zweiten
knochengewindefreien Abschnitt 4, sowie einen an den zweiten
Abschnitt angrenzenden Kopf 5 aufweist. Ausgehend von dem
freien Ende des Kopfs 5 erstreckt sich koaxial zu der Schraubenachse
A eine Sackbohrung 6 mit vorbestimmten Durchmesser durch
den Kopf 5 und den zweiten Abschnitt 4 hindurch.
Im Bereich des zweiten Abschnitts 4 weist der Schaft 2 eine
in Richtung der Schraubenachse spiralförmig mit einer vorbestimmten
Steigung und über
eine vorbestimmte Länge
verlaufende, in radialer Richtung in die Bohrung 6 mündende Ausnehmung 7 auf.
Dadurch ist der zweite Abschnitt 4 als elastisch in Form
einer Schraubenfeder ausgebildet. Die Länge L des elastischen Abschnitts
in Richtung der Schraubenachse, die Höhe H der Ausnehmung 7 in
Richtung der Schraubenachse, die Steigung der Spirale und der Durchmesser
der koaxialen Bohrung 6 sind so gewählt, daß eine gewünschte Steifigkeit der Schraubenfeder
gegenüber
axialen Kräften,
Biegekräften und
Torsionskräften,
die auf die Knochenschraube wirken, gegeben ist.
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Der
Kopf 5 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel linsenförmig ausgebildet
und weist an seinem freien Ende eine sechskantförmige Ausnehmung 8 für einen
Inbusschlüssel
auf. Es ist jedoch auch eine andere Kopfform und/oder eine andere Ausnehmung,
wie z.B. ein Kreuzschlitz, zum Eingreifen mit einem Einschraubwerkzeug
möglich.
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Eine
Stabilisierungseinrichtung nach einer ersten Ausführungsform
beinhaltet, wie in 2 gezeigt ist, ein erstes Knochenverankerungselement 1 in
Form der Knochenschraube von 1 und ein zweites
Knochenverankerungselement 11, das als her kömmliche
Knochenschraube ohne elastischen Abschnitt ausgebildet sein kann,
sowie eine Platte 12 mit Ausnehmungen 12, 13 zum
Hindurchführen
des Schafts der Knochenschrauben.
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In
dem in 2 dargestellten Anwendungsbeispiel ist die Stabilisierungseinrichtung
zum Stabilisieren zweier Wirbel 15, 16, die nach
Entfernung der Bandscheibe oder nach Entfernung eines dazwischenliegenden
Wirbels über
ein Fusionselement 17, z.B. einen Titanzylinder, miteinander
steif verbunden werden sollen, vorgesehen.
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Im
Betrieb werden zuerst die Schäfte
der Knochenschrauben 1, 11 durch die Ausnehmungen 12, 13 der
Platte hindurchgeführt,
und anschließend in
den jeweiligen Wirbel 15, 16 eingeschraubt, bis
die Platte 12 am Wirbel anliegt. Der elastische Abschnitt 4 der
Knochenschraube 1 ist dabei im Wirbel versenkt. In diesem
Fall ist eine limitierte Bewegung des Wirbels nur in Richtung der
Schraubenachse ermöglicht.
Wenn beim Einwachsen des Fusionselements ein Einsinken desselben
in den Knochen stattfindet, gibt die Knochenschraube aufgrund des
elastischen Abschnitts etwas nach. Damit wird verhindert, daß ungünstige Spannungen
auftreten.
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Bei
der beschriebenen Stabilisierungseinrichtung können auch zwei oder mehr Knochenschrauben
mit elastischem Abschnitt 4 verwendet werden. Bei mehr
als zwei Schrauben weist die Platte eine entsprechende Anzahl von
Ausnehmungen auf. Die Stabilisierungseinrichtung ist nicht nur für die Verwendung
an der Wirbelsäule
geeignet, sondern auch in anderen Fällen, in denen eine Plattenosteosynthese
vorgenommen wird, anwendbar.
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Ein
Knochenverankerungselement 21 nach der in den 3a bis 3c gezeigten
zweiten Ausführungsform
ist als Monoaxial-Knochenschraube zum
Verbinden mit einem Stab 100 ausgebildet.
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Die
Monoaxial-Knochenschraube weist einen Schaft 22 mit einem
ersten, im Knochen zu verankernden Abschnitt 23 mit einem
Knochengewinde und einen an den ersten Abschnitt 23 angrenzenden knochengewindefreien
Abschnitt 24 sowie ein mit dem Schaft 21 einstückig verbundenes
Aufnahmeteil 25 zur Aufnahme des Stabes 100 auf.
Das Aufnahmeteil 25 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet und
weist ausgehend von seinem freien Ende eine Ausnehmung 26 mit
einem U-förmigen
Querschnitt auf, die gerade so groß bemessen ist, daß der Stab 100 einlegbar
ist und in den Grund der Ausnehmung 26 paßt. Durch
die U-förmige
Ausnehmung 26 sind zwei freie Schenkel 27, 28 gebildet,
die angrenzend an ihr freies Ende ein Innengewinde 29 aufweisen, welches
mit einem entsprechenden Außengewinde 30 einer
zwischen die Schenkel einzuschraubenden Innenschraube 31 zum
Fixieren des Stabs 100 zusammenwirkt.
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Wie
insbesondere aus 3b ersichtlich ist, erstreckt
sich vom Grund der U-förmigen
Ausnehmung 26 in Richtung zu dem Knochengewindeabschnitt 23 eine
koaxiale Bohrung 32 mit einer vorbestimmten Tiefe durch
den knochengewindefreien Abschnitt 24. Wie auch bei der
ersten Ausführungsform weist
der Schaft im Bereich des zweiten Abschnitts 24 eine spiralförmig in
Richtung der Schraubenachse verlaufende Ausnehmung 33 auf,
die in radialer Richtung in die Bohrung 32 mündet. Dadurch
ist der zweite Abschnitt 24 elastisch und wirkt als Schraubenfeder.
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Eine
Stabilisierungseinrichtung nach einer zweiten Ausführungsform
beinhaltet wenigstens ein Knochenverankerungselement, das als Monoaxialschraube
mit dem elastischen Abschnitt 24 ausgebildet ist, ein zweites
Knochenverankerungselement, das als herkömmliche Monoaxial- oder Polyaxial-Knochenschraube
ohne einen elastischen Abschnitt ausgebildet ist, sowie einen Stab.
Anstelle einer herkömmlichen
Monoaxial- oder einer Polyaxial-Knochenschraube als zweites Verankerungselement
kann die Stabilisierungseinrichtung auch zwei Monoaxial-Knochenschrauben
gemäß 3a–3c aufweisen.
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Im
Betrieb werden die Knochenverankerungselemente in den jeweiligen
Knochen bzw. bei Anwendung an der Wirbelsäule in die jeweiligen Wirbel
eingeschraubt, anschließend
wird der Stab 100 in die Aufnahmeteile eingelegt und dann über die
Innenschraube fixiert. Die Monoaxial-Knochenschraube 21 wird
dabei soweit eingeschraubt, daß der
elastische Abschnitt 24 über die Oberfläche des
Knochens bzw. Wirbels wenigstens teilweise heraussteht. Bei einer
Bewegung des Knochens bzw. Wirbels aus der zu stabilisierenden Ruhelage
heraus wird über
den elastischen Abschnitt 24 eine rücktreibende Kraft auf den Knochen
bzw. Wirbel ausgeübt, die
ihn wieder in die Ruhelage bringt und somit die Bewegung limitiert.
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Alternativ
kann die Knochenschraube soweit eingeschraubt werden, daß der elastische
Abschnitt 24 nicht oder nur geringfügig über die Oberfläche des Knochens
hervorsteht. In diesem Fall kann aufgrund der Federwirkung des elastischen
Abschnitts ein Nachgeben nach der Justierung erfolgen.
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In
einer vierten in 4 dargestellten Ausführungsform
ist das Knochenverankerungselement 41 als Polyaxial-Knochenschraube ausgebildet.
Diese weist ein einstückig
ausgebildetes Schraubenelement mit einem Schaft 42 mit
einem im Knochen zu verankernden ersten Abschnitt 43 und
einem daran angrenzenden zweiten knochengewindefreien Abschnitt 44,
sowie einem an den zweiten Abschnitt 44 angrenzenden kugelsegmentförmigen Kopf 45 auf. Der
Kopf 45 ist in einem Aufnahmeteil 46 gehalten. Der
zweite Abschnitt 44 ist wie bei den vorhergehenden Ausführungsformen
als Schraubenfeder ausgebildet und weist eine koaxiale Bohrung 47,
die sich vom freien Ende des Kopfs durch den zweiten Abschnitt hindurch
erstreckt, und eine spiralförmig
in der Wandung verlaufende Ausnehmung 48 auf.
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Das
Aufnahmeteil 46 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet
und weist an seinem einen Ende eine axialsymmetrisch ausgerichtete
erste Bohrung 49 auf, deren Durchmesser größer als
der des Schafts 42 und kleiner als der des Kopfs 45 ist. Ferner
weist das Aufnahmeteil 46 eine koaxiale zweite Bohrung 50 auf,
die auf dem der ersten 49 Bohrung gegenüberliegenden Ende offen ist
und deren Durchmesser so groß ist,
daß das
Schraubenelement durch das offene Ende mit dem Schaft durch die
erste Bohrung 45 hindurchführbar ist, bis der Kopf 45 am
Rand der ersten Bohrung 49 anliegt. Das Aufnahmeteil 46 weist
ebenso wie das Aufnahmeteil 25 der vorhergehenden Ausführungsform
eine sich vom freien Ende in Richtung der ersten Bohrung 49 erstreckende
U-förmige
Ausnehmung auf, durch die zwei freie Schenkel 52, 53 gebildet
sind. In einem Bereich angrenzend an ihr freies Ende weisen die
Schenkel 52, 53 ein Innengewinde auf, welches
mit einem entsprechenden Außengewinde
einer Innenschraube 54 zum Fixieren des Stabs 100 zusammenwirkt.
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Es
ist ferner ein Druckelement 55 zum Fixieren des Kopfs in dem Aufnahmeteil
vorgesehen, das so ausgebildet ist, daß es an seiner dem Kopf 45 zugewandten
Seite eine sphärische
Ausnehmung 56 aufweist, deren Radius im wesentlichen gleich
dem Radius des kugelsegmentförmigen
Abschnitts des Kopfes 45 ist. Der Außendurchmesser des Druckelements 55 ist
so gewählt,
daß das
Druckelement in dem Aufnahmeteil 46 zu dem Kopf 45 hin
verschiebbar ist. Das Druckelement weist ferner eine koaxiale Bohrung 57 für den Zugriff
auf eine nicht dargestellte Ausnehmung in dem Schraubenkopf 45 zum
Ineingriffbringen mit einem Einschraubwerkzeug auf.
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Eine
Stabilisierungseinrichtung nach einer dritten Ausführungsform
umfaßt
wenigstens zwei Knochenverankerungselemente und einen Stab, wobei
wenigstens eines der Knochenverankerungselemente als Polyaxial-Knochenschraube
mit einem Schaft mit einem elastischen Abschnitt 44 ausgebildet
ist. Das zweite Knochenverankerungselement kann als herkömmliche
Monoaxial- oder
Polyaxial-Knochenschraube ohne den elastischen Abschnitt ausgebildet
sein oder es kann als eine Monoaxial-Knochenschraube oder eine Polyaxial-Knochenschraube
mit einem elastischen Abschnitt, wie beschrieben, ausgebildet sein.
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Im
Betrieb wird das Schraubenelement zuerst in das Aufnahmeteil eingeführt, bis
der Kopf 45 am Rand der ersten Bohrung 49 anliegt.
Dann wird das Schraubenelement in den Knochen bzw. Wirbel eingeschraubt,
wobei der elastische Abschnitt 44 wenigstens teilweise über die
Knochenoberfläche
hervorsteht. Anschließend
wird der Stab eingelegt, die Winkelstellung des Aufnahmeteils relativ
zu dem Schraubenelement justiert und anschließend durch Festziehen der Innenschraube
fixiert. Durch den elastischen Abschnitt werden wie bei der vorhergehenden
Ausführungsform
Bewegungen um die Ruhelage in begrenzter Weise ermöglicht.
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Alternativ
kann auch der Schaft soweit in den Knochen eingeschraubt werden,
daß der
elastische Abschnitt nicht oder nur geringfügig über die Knochenoberfläche hervorsteht.
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5 ist
ein Anwendungsbeispiel der Stabilisierungseinrichtung nach der dritten
Ausführungsform
zum Stabilisieren zweier Wirbel 58, 59 die über ein
Fusionselement 60, das eine entfernte Bandscheibe ersetzen
soll, miteinander verbunden sind. Der Betrieb erfolgt wie zuvor
beschrieben. Die begrenzte Bewegungsmöglichkeit der Wirbel 58, 59 zueinander
führt zu
einer erhöhten
zyklischen Teilbelastung, wodurch das Knochenwachstum angeregt wird und
die Verknöcherung
schneller voranschreitet.
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Die
in 6 gezeigte vierte Ausführungsform des Knochenverankerungselements 61 unterscheidet
sich von der in 4 gezeigten dritten Ausführungsform
durch die Ausbildung des Schraubenelements. Alle anderen Bestandteile
sind gleich zu der dritten Ausführungsform.
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Bei
dem Schraubenelement gemäß der vierten
Ausführungsform
sind der Knochengewindeabschnitt 63, der elastische Abschnitt 64 und
der Kopf 65 als separate Teile ausgebildet. Der elastische
Abschnitt 64 besteht aus einem zylindrischen Rohr mit einer
durchgehenden koaxialen Bohrung 66 und einer spiralförmig in
Richtung der Zylinderachse verlaufenden Ausnehmung 67 in
der Wandung, die in radialer Richtung in die Bohrung 66 mündet. Dadurch ist
eine Schraubenfeder wie bei den vorherigen Ausführungsformen gebildet. Angrenzend
an sein jeweiliges freie Ende weist der elastische Abschnitt 64 ein sich über eine
vorbestimmte Länge
erstreckendes Innengewinde 68 an beiden Enden auf. Der
Knochengewindeabschnitt 63 weist an seinem der einzuschraubenden
Spitze gegenüberliegenden
Ende einen zylindrischen Ansatz 69 mit einem Außengewinde
auf, welches mit dem Innengewinde 68 des elastischen Abschnitts 64 zusammenwirkt.
Der Kopf 65 weist an seiner dem abgeflachten Ende gegenüberliegenden
Seite einen zylindrischen Ansatz 70 mit einem Außengewinde,
welches mit dem Innengewinde 68 des elastischen Abschnitts
zusammenwirkt, auf.
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Im
Betrieb wird im Unterschied zur vorhergehenden Ausführungsform
zuerst das Schraubenelement durch Zusammenschrauben des Knochengewindeabschnitts 63,
des elastischen Abschnitts 64 und des Kopfs 65 zusammengesetzt
und dann in das Aufnahmeteil eingeführt. Der weitere Betrieb erfolgt wie
bei der vorhergehen den Ausführungsform.
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Das
Knochenverankerungselement nach dieser Ausführungsform hat den Vorteil,
daß seine Herstellung
vereinfacht ist. Ferner weist es den Vorteil auf, daß elastische
Abschnitte 64 verschiedener Länge und verschiedener Steifigkeit
bereitgehalten werden können
und je nach Anwendung vor dem Einsatz ausgewählt werden und mit Köpfen einer
Größe und Gewindeschäften vorbestimmter
Länge zu
einem Schraubenelement zusammengesetzt werden können.
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In
einer weiteren, in den 7a und 7b gezeigten
Ausführungsform
ist das Knochenverankerungselement als Schanzschraube 81 ausgebildet. Die
Schanzschraube 81 weist einen ersten Gewindeabschnitt 82 und
einen sich daran anschließenden zylindrischen
gewindefreien Schaftabschnitt 83 ohne Kopf auf, durch den
sich eine vom freien Ende bis zum Gewindeabschnitt verlaufende koaxiale
Sackbohrung 84 erstreckt. In einem vorbestimmten Bereich 85 des
zylindrischen Abschnitts 83 ist eine spiralförmig sich
in Richtung der Schraubenachse über eine
vorbestimmte Länge
erstreckende Ausnehmung 86 in der Wandung vorgesehen, durch
wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen eine elastischer
Abschnitt in Form einer Schraubenfeder gebildet ist. Ferner weist
der zylindrische Schaftabschnitt 83 umfangsseitig in einem
vorbestimmten Abstand voneinander angeordnete kreisförmige Einkerbungen 87 auf.
Angrenzend an sein freies Ende weist der zylindrische Schaftabschnitt
eine sechskantförmige Ausnehmung 88 oder
eine beliebige andere Ausnehmung zum Eingreifen mit einem Einschraubwerkzeug
auf.
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Im
Betrieb wird die Schanzschraube 81 insbesondere bei einem
Fixateur externe zusammen mit herkömmlichen Schanzschrauben und
herkömmlichen
Verbindungselementen und Fixationsstäbe verwendet. Die Schanzschraube 81 wird
in das zu fixierende Kno chenfragment so eingeschraubt, daß der elastische
Abschnitt 85 über
die Knochenoberfläche wahlweise
auch über
die Hautoberfläche
heraussteht. Je nach Steifigkeit des elastischen Abschnitts wird
eine begrenzte Bewegung an vorbestimmter Stelle ermöglicht.
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8 zeigt
eine Weiterbildung der Schanzschraube nach 7a und 7b in
der Anwendung in einem Fixateur externe zur Stabilisierung von Röhrenknochenteilen 90, 91 eines
gebrochenen Röhrenknochens.
Die Schanzschraube 92 weist hierzu wie die Polyaxialschraube 41 der
dritten Ausführungsform
einen (nicht dargestellten) kugelsegmentförmigen Kopf auf, der in einem
Aufnahmeteil 93 gehalten ist. Die Knochenteile 90, 91 werden über die Schanzschraube 92 und
herkömmliche
Polyaxial-Knochenschrauben 94,
die über
ein Verbindungselement 95 mit Stäben 100, 101 verbunden
sind, stabilisiert.
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Abwandlungen
der vorher beschriebenen Ausführungsformen
sind möglich.
Insbesondere können
Elemente einer Ausführungsform
mit den Elementen einer anderen Ausführungsform kombiniert werden.
Die mehrteilige Ausbildung des Schraubenelements gemäß der Ausführungsform
nach 6 ist auch bei der Monoaxial-Knochenschraube nach den 3a bis 3c möglich, wobei
dann das Aufnahmeteil in den elastischen Abschnitt einschraubbar
ist. Ferner kann auch die Schanzschraube nach den 7a und 7b mehrteilig
ausgebildet sein. In einer weiteren Abwandlung sind der Knochengewindeabschnitt
und der elastische Abschnitt einstückig verbunden und nur der
Kopf bzw. das Aufnahmeteil einschraubbar.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist ein separater zylindrischer Kern vorgesehen, der in die Bohrung,
die durch den elastischen Abschnitt hindurchgeht, eingeschoben wird.
Dadurch läßt sich
die Steifigkeit des elastischen Abschnitts zusätz lich einstellen. In einer
weiteren Ausführungsform
weist der elastische Abschnitt einen anderen Durchmesser auf als
der Knochengewindeabschnitt. Bei einem größeren Durchmesser läßt sich
so eine erhöhte
Steifigkeit erzielen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die konkret beschriebenen Beispiele der
monoaxialen und der polyaxialen Knochenschraube beschränkt. Es
können auch
andere Ausbildungen derselben, insbesondere der Aufnahmeteile und
der Fixiereinrichtungen möglich
sein. Entscheidend ist, daß der
Schaft einen elastischen Abschnitt aufweist. Ferner ist die Erfindung auch
auf Haken anwendbar.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist der elastische Abschnitt mit einem schlauchartigen Überzug versehen,
der das Einwachsen von Gewebematerial oder Gefäßen verhindert.
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Bei
allen vorgenannten Ausführungsformen besteht
der Vorteil, daß die
begrenzte Bewegungsmöglichkeit
der Knochenteile bzw. Wirbel zu einer erhöhten zyklischen Teilbelastung
führt,
die das Knochenwachstum anregt.