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Die
Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einer Abgasreinigungsanlage
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Reinigung des Abgases einer
Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 10.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE
101 13 947 A1 ist eine Abgasreinigungsanlage für eine Brennkraftmaschine
mit einem Stickoxid-Speicherkatalysator bekannt, bei welcher in
Regenerationsphasen des Stickoxid-Speicherkatalysators von diesem
Ammoniak (NH3) abgegeben wird, welches zur Entfernung von Stickoxiden
(NOx) in einem in Strömungsrichtung
nachgeschalteten SCR-Katalysator genutzt wird. In dem entsprechenden
Abgasreinigungsverfahren wird dem Abgas bei einem mageren Betrieb der
Brennkraftmaschine NOx durch Einlagerung in das Katalysatormaterial
des Stickoxid-Speicherkatalysators entzogen. Nach Sättigung
wird der Stickoxid-Speicherkatalysator bei einem fetten Motorbetrieb
regeneriert. Gemäß der
DE 101 13 947 A1 wird bei
dieser Regeneration dem Stickoxid-Speicherkatalysator in einer ersten
Phase ein vergleichsweise stark mit Reduktionsmitteln angereichertes
Abgas zugeführt.
In einer zweiten Phase der Regeneration wird dem Stickoxid-Speicherkatalysator
dagegen ein weniger stark reduktionsmittelhaltiges Abgas zugeführt. Dabei
wird im Katalysatormaterial des Stickoxid-Speicherkatalysators eingelagertes
NOx unter Bildung von NH3 reduziert, welches dem nachgeschalteten
SCR-Katalysator zugeführt
und in diesem eingelagert wird. In der auf die Regeneration folgenden
mageren Betriebsphase kann durch den Stickoxid-Speicherkatalysator
durchtretendes NOx im SCR-Katalysator selektiv reduziert werden.
Dabei dient das im SCR-Katalysator zuvor eingelagerte NH3 als selektiv
wirkendes Reduktionsmittel. Auf diese Weise ergänzen sich die stickoxidvermindernden Eigenschaften
des Stickoxid-Speicherkatalysators und des SCR-Katalysators. Für eine hohe
NOx-Verminderung ist jedoch die ausreichende Versorgung des SCR-Katalysators
mit NH3 von Bedeutung.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Brennkraftmaschine mit einer Abgasreinigungsanlage
sowie ein Verfahren zur Reinigung des Abgases einer Brennkraftmaschine
der eingangs genannten Art anzugeben, bei welchen insgesamt eine
möglichst hohe
Stickoxidreinigungswirkung erzielt wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Brennkraftmaschine weist
eine Abgasreinigungsanlage mit einem Stickoxid-Speicherkatalysator
und einen dem Stickoxid-Speicherkatalysator nachgeschalteten SCR-Katalysator auf,
wobei dem Stickoxid-Speicherkatalysator in einem ersten Betriebsmodus
Abgas mit einem Überschuss
an oxidierenden Bestandteilen und in einem zweiten Betriebsmodus
Abgas mit einem Überschuss
an reduzierenden Bestandteilen zuführbar ist. Erfindungsgemäß ist ein
dritter Betriebsmodus zeitlich nach dem ersten Betriebsmodus und
vor dem zweiten Betriebsmodus vorgesehen, in welchem dem Stickoxid-Speicherkatalysator
ein Abgas zuführbar
ist, welches gegenüber
dem ersten Betriebsmodus einen geringeren Gehalt an oxidierenden
Bestandteilen aufweist und gegenüber
dem zweiten Betriebsmodus einen geringeren Gehalt an reduzierenden
Bestandteilen aufweist.
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Bekanntlich
erfordert die chemische Reduktion von NOx zu NH3 eine chemisch reduzierend
wirkende Umgebung. Wie sich überraschend
gezeigt hat, beeinträchtigen
dabei jedoch bereits vergleichsweise geringe Restmengen an oxidierenden
Bestandteilen und insbesondere an Sauerstoff auch bei vergleichsweise
stark reduzierenden Verhältnissen nachhaltig
den Wirkungsgrad der NH3-Bildung. Da als Stickoxid-Speicherkatalysator
entweder ein mit Kanälen
durchzogener Wabenkörper
oder eine Schüttung
von Formkörpern
eingesetzt wird, tritt in den durch diese Katalysatorstrukturen
gebildeten Hohlräumen
bei einem sprunghaften Wechsel der Abgaszusammensetzung von oxidierend
zu reduzierend eine Vermischung der unterschiedlich zusammengesetzten
Abgase ein. Daraus resultieren kurzzeitig vergleichsweise heftige
Reaktionen, wobei die Reduktion von im Katalysatormaterial eingelagertem NOx
zu NH3 wegen des noch vorhandenen Sauerstoffs behindert ist. Stattdessen
kann es sogar zu einer schlagartigen Freisetzung von NOx kommen, welches
ohne Reduktion als sogenannter NOx-Durchbruch den Stickoxid-Speicherkatalysator verlässt. Dies
verschlechtert die Reinigungswirkung der Abgasreinigungsanlage.
Umgekehrt ist es wünschenswert,
dass insbesondere zu Beginn der Nitratregeneration, wenn im Katalysatormaterial
des Stickoxid-Speicherkatalysators noch verhältnismäßig große NOx-Mengen gespeichert sind,
eine wirksame NOx-Reduktion mit hoher NH3-Bildung erfolgt. Dies wird
erreicht, indem zeitlich nach dem ersten Betriebsmodus und vor dem
zweiten Betriebsmodus ein dritter Betriebsmodus eingestellt wird,
bei welchem dem Stickoxid-Speicherkatalysator
ein Abgas zugeführt
wird, dessen Sauerstoffgehalt im Vergleich zum ersten Betriebsmodus
verringert ist und dessen Reduktionsmittelgehalt im Vergleich zum
zweiten Betriebsmodus ebenfalls verringert ist.
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Im
dritten Betriebsmodus wird das in den Hohlräumen des Katalysatorkörpers vorhandene Gas
des ersten Betriebsmodus durch ein Gas ersetzt, welches gegenüber dem
ersten Betriebsmodus und dem zweiten Betriebsmodus einen geringeren Gehalt
an reaktionsfreudigen Bestandteilen aufweist. Damit werden die oben
genannten unerwünschten Effekte
vermieden und im Stickoxid-Speicherkatalysator Bedingungen geschaffen,
welche die NH3-Bildung im nachfolgenden zweiten Betriebsmodus verbessern.
Der dem Stickoxid-Speicherkatalysator nachgeschaltete SCR-Katalysator
kann daher mit einer vergleichsweise großen NH3-Menge versorgt werden,
was dessen Wirksamkeit entsprechend verbessert. Insbesondere wird
im dritten Betriebsmodus der Sauerstoffgehalt des im Stickoxid-Speicherkatalysator
vorhandenen Abgases herabgesetzt und dadurch die NH3-Ausbeute bei
der NOx-Reduktion im Speicherkatalysator verbessert.
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Die
Einstellung der Abgaszusammensetzung in den einzelnen Betriebsmodi
kann dabei von der Brennkraftmaschine vorgenommen werden, welche
als Dieselmotor oder als Ottomotor ausgeführt sein kann und über geeignete
Steuereinrichtungen verfügt,
die entsprechende Brennkraftmaschinenbetriebsarten ermöglichen.
Die Einstellung der Abgaszusammensetzung kann jedoch auch maßgeblich
in wenigstens einem der Betriebsmodi durch eine gasliefernde Zusatzeinrichtung
geleistet oder unterstützt werden.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist der Stickoxid-Speicherkatalysator
als Anordnung aus einem ersten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement
und einem dem ersten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement strömungsmäßig parallel
geschalteten zweiten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement ausgebildet. Damit besteht
die Möglichkeit,
die beiden Stickoxid-Speicherkatalysatorelemente getrennt anzusteuern
und zeitversetzt in den einzelnen Betriebsmodi zu betreiben. Damit
kann ebenfalls die Versorgung des den Stickoxid-Speicherkatalysatorelementen
nachgeschalteten SCR-Katalysators mit NH3 verbessert werden. Die
getrennte Ansteuerung der Stickoxid-Speicherkatalysatorelemente
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass diese an unterschiedliche
Zylinder der Brennkraftmaschine anschließbar sind, und die Zylinder
mit unterschiedlichen Luft-Kraftstoffgemischen betrieben werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind das erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement
und das zweite Stickoxid-Speicherkatalysatorelement wechselweise
entweder im ersten Betriebsmodus oder im zweiten und dritten Betriebsmodus
betreibbar. Somit wird beispielsweise das erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement
mit oxidierendem Abgas mager betriebener Zylinder beaufschlagt, während das
zweite Stickoxid-Speicherkatalysatorelement im dritten oder im zweiten
Betriebsmodus betrieben und dabei mit sauerstoffarmem oder reduzierendem
Abgas beaufschlagt wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Schaltvorrichtung
derart vorgesehen, dass das im zweiten Betriebsmodus und/oder im
dritten Betriebsmodus betriebene Stickoxid-Speicherkatalysatorelement
wenigstens teilweise von dem von der Brennkraftmaschine abgegebenen
Abgasstrom abtrennbar ist. Damit kann der Abgasstrom durch das im
zweiten Betriebsmodus und/oder im dritten Betriebsmodus betriebene
Stickoxid-Speicherkatalysatorelement mehr oder weniger stark vermindert
werden, was den Wechsel der Abgaszusammensetzung im Stickoxid-Speicherkatalysatorelement
erleichtert, weil eine geringere Gasmenge hiervon betroffen ist. Die
Schaltvorrichtung kann hierbei beispielsweise als eine den Abgasstrom
umlen kende Abgasklappe ausgebildet sein, welche den Stickoxid-Speicherkatalysatorelementen
vorgeschaltet ist.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Gasliefereinrichtung
derart vorgesehen, dass der im zweiten Betriebsmodus und/oder im
dritten Betriebsmodus betriebene Stickoxid-Speicherkatalysator von einem von der
Gasliefereinrichtung gelieferten Gasstrom beaufschlagbar ist. Mit
dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung
kann für
den im dritten und/oder im zweiten Betriebsmodus betriebenen Stickoxid-Speicherkatalysator
die Abreicherung des Abgases mit Sauerstoff bzw. die Anreicherung
des Abgases mit Reduktionsmittel wenigstens teilweise durch die
Gasliefereinrichtung vorgenommen werden. Somit kann der Wechsel
des Brennkraftmaschinenbetriebs moderater ausfallen.
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Als
Gasliefereinrichtung kann ein einzelner oder mehrere zusammengefasste
Zylinder der Brennkraftmaschine oder eine externe Einheit vorgesehen
sein. Der zweitgenannte Fall ist insbesondere bei einer Parallelschaltung
von zwei Stickoxid-Speicherkatalysatorelementen
von Vorteil, wenn das vom Gaswechsel betroffene Stickoxid-Speicherkatalysatorelement
ganz oder teilweise vom Hauptabgasstrom der Brennkraftmaschine abtrennbar
ist. Gegebenenfalls kann dann auf einen Wechsel des Brennkraftmaschinenbetriebs
ganz verzichtet werden und die Brennkraftmaschine durchgehend mager
betrieben werden. Die Änderung
der Gaszusammensetzung im dritten bzw. im zweiten Betriebsmodus
gegenüber
dem ersten Betriebsmodus wird dann ausschließlich von der Gasliefereinheit
vorgenommen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist von der Gasliefereinrichtung
ein sauerstoffarmer Gasstrom lieferbar. Vorzugsweise ermöglicht es
die Gasliefereinrichtung, ein sauerstoffarmes Gas mit unterschiedlichem
Reduktionsmittelgehalt zu liefern. Somit wird die Sauerstoff-Abreicherung
des Abgases, welches durch den im dritten Betriebsmodus betriebenen
Stickoxid-Speicherkatalysator strömt, überwiegend oder ganz von der Gasliefereinrichtung durchgeführt. Analog
kann die Reduktionsmittel-Anreicherung des Abgases im zweiten Betriebsmodus ebenfalls
von der Gasliefereinrichtung vorgenommen werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Gasliefereinrichtung
als Kraftstoffreformer oder als Brenner ausgebildet. Vorzugsweise
wird der Kraftstoffreformer oder der Brenner mit dem Kraftstoff
der Brennkraftmaschine betrieben. Die in der Gasliefereinheit vorgenommene
Kraftstoffaufbereitung kann dabei katalytisch unterstützt sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Stickoxid-Speicherkatalysator
ein oxidationskatalytisch wirksames Katalysatorelement vorgeschaltet.
Als solches ist beispielsweise ein Oxidationskatalysator oder ein
Drei-Wege-Katalysator geeignet. Das oxidationskatalytisch wirksame
Katalysatorelement katalysiert die Reaktion von Reduktionsmitteln mit
Sauerstoff, so dass ein Überschuss
von Sauerstoff oder Reduktionsmitteln im Abgas vermindert werden
kann. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung
wird somit erreicht, dass der Stickoxid-Speicherkatalysator im dritten
Betriebsmodus ein vergleichsweise inertes Abgas erhält, so dass
die NH3-Bildung im nachfolgenden dritten Betriebsmodus nicht durch überschüssigen Sauerstoff
behindert wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem SCR-Katalysator ein
Partikelfilter vorgeschaltet. Damit umfasst die Abgasreinigungswirkung
der Abgasreinigungsanlage neben der Stickoxidverminderung auch eine
Partikelverminderung, was insbesondere bei einer als Dieselmotor
ausgebildeten Brenn kraftmaschine vorteilhaft ist. Der Partikelfilter
kann unmittelbar vor dem SCR-Katalysator angeordnet sein oder auch
dem Stickoxid-Speicherkatalysator vorgeschaltet sein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Reinigung des Abgases einer Brennkraftmaschine sieht vor, dass
einem Stickoxid-Speicherkatalysator
in einem ersten Verfahrensschritt Abgas mit einem Überschuss
an oxidierenden Bestandteilen zugeführt wird, wobei dem Abgas Stickoxide
durch Einlagerung in den Stickoxid-Speicherkatalysator entzogen
werden, in einem zweiten Verfahrensschritt Abgas mit einem Überschuss
an reduzierenden Bestandteilen zugeführt wird, wobei im Stickoxid-Speicherkatalysator eingelagertes
Stickoxid wenigstens teilweise zu NH3 reduziert wird und in einem
zeitlich nach dem ersten Verfahrensschritt und vor dem zweiten Verfahrensschritt
durchgeführten
dritten Verfahrensschritt dem Stickoxid-Speicherkatalysator ein
Abgas zugeführt wird,
welches gegenüber
dem ersten Verfahrensschritt einen geringeren Gehalt an oxidierenden
Bestandteilen und gegenüber
dem zweiten Verfahrensschritt einen geringeren Gehalt an reduzierenden
Bestandteilen aufweist. Im dritten Verfahrensschritt werden damit
die Zuleitungen zum Stickoxid-Speicherkatalysator und der Stickoxid-Speicherkatalysator selbst
mit einem nahezu inerten Abgas gespült und der vergleichsweise
große
Sauerstoffgehalt des in den Hohlräumen des Katalysators Abgases
vermindert. Dadurch verlaufen beim Übergang in den zweiten Verfahrensschritt
im Stickoxid-Speicherkatalysator auftretende Reaktionen weniger
heftig, und es werden für
die NH3-Bildung im zweiten Verfahrensschritt im Stickoxid-Speicherkatalysator
günstige
Bedingungen voreingestellt.
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In
Ausgestaltung des Verfahrens wird der dritte Verfahrensschritt frühestens
beendet, wenn der Stickoxid-Speicherkatalysator überwiegend von im dritten Verfahrensschritt
gelie ferten Abgas gefüllt
ist. Unter der Füllung
des Katalysators ist hierbei die Füllung der in diesem vorhandenen
Hohlräume
zu verstehen. Dadurch wird sichergestellt, dass die aus dem ersten
Verfahrensschritt resultierende Gassäule mit einem vergleichsweise
hohen Sauerstoffgehalt aus dem Stickoxid-Speicherkatalysator überwiegend ausgespült wird.
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In
weiterer Ausgestaltung des Verfahrens werden bei einem als Parallelanordnung
aus einem ersten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement und einem
zweiten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement ausgebildeten Stickoxid-Speicherkatalysator
das erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement und das zweite Stickoxid-Speicherkatalysatorelement über eine
Schaltvorrichtung im Wechsel im ersten Verfahrensschritt oder im
zweiten und dritten Verfahrensschritt betrieben. Dadurch wird eine
kontinuierliche Betriebsweise der Abgasreinigungsanlage bezüglich der
NOx-Entfernung durch Einlagerung im Katalysatormaterial des Stickoxid-Speicherkatalysators
und durch Reduktion im SCR-Katalysator erreicht.
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In
weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird das im zweiten Verfahrensschritt
und/oder im dritten Verfahrensschritt dem Stickoxid-Speicherkatalysator
zugeführte
Abgas wenigstens teilweise von einer als Kraftstoffreformer oder
als Brenner ausgebildeten Gasliefereinheit geliefert. Dadurch kann
auf einen sehr starken Wechsel des Luft-Kraftstoffverhältnisses
im Betrieb der Brennkraftmaschine verzichtet werden und die Brennkraftmaschine
gegebenenfalls konstant mager betrieben werden, weil der Wechsel
in der Zusammensetzung des Abgases, welches den Stickoxid-Speicherkatalysator
durchströmt,
teilweise von der Gasliefereinheit übernommen wird.
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In
weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird im zweiten und im dritten
Verfahrensschritt der Sauerstoffgehalt des Abgases stromauf des
Stickoxid-Speicherkatalysators katalytisch vermindert. Hierzu ist
vorzugsweise ein oxidationskatalytisch wirksames Katalysatorelement
dem Stickoxid-Speicherkatalysator vorgeschaltet. Ein Vorteil bei
dieser Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, dass die an diesem
Katalysatorelement frei werdende Reaktionswärme zur Erhöhung der Temperatur des nachgeschalteten
Stickoxid-Speicherkatalysators genutzt werden kann.
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In
weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird über eine Verstellung der Schaltvorrichtung
die Temperatur des Stickoxid-Speicherkatalysatorelements
nach Maßgabe
der Temperaturabhängigkeit seiner
Wirksamkeit beeinflusst. Vorzugsweise wird bei mager betriebener
Brennkraftmaschine die beispielsweise als Abgasklappe ausgebildete
Schaltvorrichtung so betätigt,
dass ein vorgebbarer Anteil des oxidierenden Abgases in den Abgaszweig
geleitet wird, in dem das im dritten oder im zweiten Verfahrensschritt
betriebene Stickoxid-Speicherkatalysatorelement angeordnet ist.
Durch Reaktion von Sauerstoff mit Reduktionsmitteln wird dabei zur
Aufheizung der nachgeschalteten Bauteile genutzte Reaktionswärme frei.
Somit kann erreicht werden, dass diese Bauteile in einem Temperaturbereich
optimaler Wirksamkeit betrieben werden.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen veranschaulicht und werden
nachfolgend beschrieben. Dabei zeigen:
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1 ein
schematisches Blockbild einer ersten Ausführungsform einer Brennkraftmaschine
mit zugehöriger
Abgasreinigungsanlage mit Stickoxid-Speicherkatalysator und SCR-Katalysator,
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2 ein
Diagramm für
den zeitlichen Verlauf der Luftzahl λA des
dem Stickoxidspeicher-Katalysator in verschiedenen Betriebsmodi
zugeführten Abgases,
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3 ein
schematisches Blockbild einer zweiten Ausführungsform einer Brennkraftmaschine mit
zugehöriger
Abgasreinigungsanlage mit Stickoxid-Speicherkatalysator und SCR-Katalysator
und
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4 ein
schematisches Blockbild einer dritten Ausführungsform einer Brennkraftmaschine
mit zugehöriger
Abgasreinigungsanlage mit Stickoxid-Speicherkatalysator und SCR-Katalysator.
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In 1 ist
schematisch eine Brennkraftmaschine 1 mit einer Abgasreinigungsanlage
dargestellt, welche einen Stickoxid-Speicherkatalysator 4 und einen
dem Stickoxid-Speicherkatalysator 4 nachgeschalteten SCR-Katalysator 5 umfasst,
welche in einer Abgasleitung 3 der Brennkraftmaschine 1 angeordnet
sind. Die Katalysatoren 4, 5 sind vorzugsweise
als Wabenkörpermonolithen
ausgeführt, die
von Kanälen
durchzogen sind, durch welches das zugeführte Abgas strömen kann.
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Obschon
die Brennkraftmaschine 1 auch als magerbetriebsfähiger Ottomotor
ausgebildet sein kann, wird im folgenden davon ausgegangen, dass es
sich bei der Brennkraftmaschine 1 um einen Dieselmotor
handelt. Die Zylinder des Dieselmotors 1 geben hier beispielhaft
ihr Abgas über
einen gemeinsamen Abgaskrümmer 2 an
die Abgasleitung 3 ab. Zweckmäßigerweise sind hier nicht
dargestellte Sensoren zur Erfassung der Abgaszusammensetzung und
der Temperatur des Abgases sowie der Katalysatoren 4, 5 vorgesehen.
Diese können
als Signalgeber beispielsweise für
die Regelung des Luft-Kraftstoffverhältnisses des in den Zylindern
des Dieselmotors 1 verbrannten Luft-Kraftstoffgemisches
dienen. Zur Regelung des Dieselmo tors 1 ist dabei ein aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestelltes Motorsteuergerät vorgesehen. Selbstverständlich können weitere
hier nicht dargestellte Bauteile, wie beispielsweise ein Abgasturbolader
oder eine Abgasrückführung dem
Dieselmotor 1 zugeordnet sein. Vorzugsweise kann der Dieselmotor 1 so
angesteuert werden, dass er mit wechselnden Luftzahlen λM betrieben
werden kann. Dabei wird unter der Luftzahl λM wie üblich das
Stöchiometrieverhältnis der
den Zylindern des Dieselmotors zugeführten Verbrennungsluft und
des Kraftstoffs verstanden. λ-Werte
größer als
eins entsprechen einem mageren und λ-Werte kleiner als eins einem
fetten Betrieb des Dieselmotors. Entsprechend resultiert aus einem
mageren Motorbetrieb ein mageres Abgas mit einem Überschuss an
oxidierend wirkenden Bestandteilen wie insbesondere Sauerstoff und
bei einem fetten Motorbetrieb eine fettes Abgas mit einem Überschuss
an reduzierenden Bestandteilen wie beispielsweise Kohlenmonoxid,
Wasserstoff und Kohlenwasserstoffen. Die Abgaszusammensetzung wird
nachfolgend analog zur oben genannten Definition durch die Luftzahl λA charakterisiert.
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Der
Stickoxid-Speicherkatalysator 4 verfügt über die Fähigkeit, unter oxidierenden
Bedingungen im Abgas vorhandenes NOx, hauptsächlich durch chemische Bindung
als Nitrat an das Beschichtungsmaterial, einzulagern. Während dieser
nachfolgend als erster Betriebsmodus bezeichneten Betriebsart tritt
eine zunehmende Sättigung
ein, weshalb der Stickoxid-Speicherkatalysator von Zeit zu Zeit
in einer sogenannten Nitratregeneration wieder regeneriert werden
muss. Dabei wird unter reduzierenden Bedingungen eingelagertes NOx
wieder freigesetzt und zum größten Teil
in Stickstoff und NH3 umgesetzt. Nachfolgend werden die dabei eingestellten Betriebsbedingungen
zusammenfassend als zweiter Betriebsmodus bezeichnet. Um die NOx-Reinigungswirkung
des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 nutzen zu können, ist
daher ein ständiger
Wechsel zwischen dem ersten Betriebsmodus mit einer oxidierenden Abgaszusammensetzung
mit einer Luftzahl λA größer als
eins und dem zweiten Betriebsmodus mit einer Luftzahl λA kleiner
als eins notwendig. Aus Gründen des
Kraftstoffverbrauchs ist allerdings ein hoher Zeitanteil des mageren
Betriebs anzustreben. Entsprechend ist ein vergleichsweise niedriger
Zeitanteil für die
Bereitstellung einer reduzierenden Abgaszusammensetzung und hierfür ein geringer
Einsatz an Reduktionsmitteln wünschenswert.
Die oxidierende Abgaszusammensetzung im ersten Betriebsmodus wird dabei
bei dem normalen mageren Betrieb des Dieselmotors 1 zwangsläufig erreicht.
Die Versorgung des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 mit
reduzierendem Abgas im zweiten Betriebsmodus kann mittels eines fetten
Betriebs des Dieselmotors 1 oder durch eine nachmotorische
Anfettung des Abgases erreicht werden, wie weiter unten erläutert wird.
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Der
stromab des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 angeordnete
SCR-Katalysator 5 besitzt die z.B. auch aus der Kraftwerkstechnik
her bekannte Eigenschaft, bei reduzierenden Bedingungen NH3 einspeichern
zu können
und bei oxidierenden Bedingungen dieses eingespeicherte NH3 sowie
ev. zugeführtes
NH3 als Reaktionspartner in einer selektiven katalytischen Reduktionsreaktion
unter Stickstoffbildung zur chemischen Reduktion von NOx nutzen
zu können.
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Die
letztgenannte Eigenschaft wird insbesondere dazu genutzt, dem SCR-Katalysator 5 zugeführtes NOx
unschädlich
zu machen. Der SCR-Katalysator 5 erhält NOx in der Anordnung nach 1 beispielsweise
durch zunehmenden NOx-Schlupf infolge der im Verlauf der NOx-Einlagerung
zunehmenden Abnahme der NOx-Aufnahmekapazität des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 bei
Mager-Betrieb des Dieselmotors. Außerdem kann es insbesondere zu
Beginn der Nitratregeneration zu einem Durchbruch von schlagartig
freigesetzten Stickoxiden kommen. Voraussetzung für eine hohe
Wirksamkeit des SCR-Katalysators 5 ist allerdings, dass
ihm zuvor entsprechende Mengen an NH3 zur Einspeicherung zur Verfügung gestellt
wurden. Da in der Anordnung gemäß 1 der
Stickoxid-Speicherkatalysator 4 die einzige NH3-Quelle
darstellt, ist es vorteilhaft, das im Stickoxid-Speicherkatalysator 4 eingelagerte
NOx mit einem möglichst
großen
Wirkungsgrad zu NH3 zu reduzieren und dem nachgeschalteten SCR-Katalysator 5 zuzuführen. Dabei
ist ein möglichst
geringer Verbrauch an Reduktionsmitteln anzustreben.
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Erfindungsgemäß wird eine
Behinderung der NH3-Bildung vermieden indem vor der Einstellung reduzierender
Verhältnisse
im Stickoxid-Speicherkatalysator 4 der Sauerstoffgehalt
des in den Hohlräumen
des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 vorhandenen Abgases
vermindert wird. Dies wird erreicht, indem zeitlich nach dem ersten
Betriebsmodus und vor dem zweiten Betriebsmodus ein dritter Betriebsmodus
eingestellt wird, bei welchem dem Stickoxid-Speicherkatalysator 4 ein
Abgas zugeführt
wird, welches im Vergleich zum ersten Betriebsmodus einen verminderten
Sauerstoffgehalt und Vergleich zum zweiten Betriebsmodus einen verminderten
Reduktionsmittelgehalt aufweist.
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Nachfolgend
werden unter Bezug auf 2 die in den Betriebsmodi eingestellten
Bedingungen und die nacheinander ablaufenden Verfahrensschritte
näher erläutert, wobei
zusätzlich
auf 1 Bezug genommen wird. Im Diagramm der 2 ist
schematisch ein bevorzugter zeitlicher Verlauf der Luftzahl λA des
dem Stickoxidspeicher-Katalysator in den verschiedenen Betriebsmodi
zugeführten
Abgases dargestellt. In einem ersten Verfahrensschritt wird zunächst der
erste Betriebsmodus I eingestellt, bei dem welchem dem Stickoxid-Speicherkatalysator 4 ein mageres
Abgas mit einem hohen Sauerstoffgehalt zugeführt wird. Dieses wird durch
den mit einer Luftzahl von beispielsweise λM =
3 betriebenen Dieselmotor 1 geliefert. Vom Dieselmotor 1 emittiertes
und im Abgas enthaltenes NOx wird dabei wenigstens teilweise in
das Katalysator material des Stickoxid-Speicherkatalysators 4,
vorzugsweise in Form von Nitraten, eingelagert und so wenigstens
teilweise aus dem Abgas entfernt. Gegebenenfalls durch den Stickoxid-Speicherkatalysator 4 tretendes
NOx (NOx-Schlupf) wird durch Reduktion im nachgeschalteten SCR-Katalysator 5 wenigstens
teilweise unschädlich
gemacht.
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Wird
mit zunehmender NOx-Sättigung
des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 beispielsweise sensorisch
ein auf inakzeptable werte angestiegener NOx-Schlupf festgestellt,
so wird zum Zeitpunkt t0 auf den dritten Betriebsmodus III umgestellt.
Dabei wird dem Stickoxid-Speicherkatalysator 4 ein Abgas mit
einem gegenüber
dem ersten Betriebsmodus I stark verringerten Sauerstoffgehalt zugeführt. Dies wird
vorzugsweise durch Umstellung des Dieselmotorbetriebs auf eine geringfügig über 1,0
liegende Luftzahl λM, etwa λM = 1,05, erreicht. Hierzu ist es vorteilhaft,
in einem oder mehreren Zylindern des Dieselmotors 1 eine
Nacheinspritzung von Kraftstoff vorzunehmen, welche vorzugsweise
im Expansionstakt zwischen etwa 20° und 120° Kurbelwinkel nach dem oberen
Totpunkt oder im Ausschiebetakt vorgenommen wird. Zusätzlich kann
eine zuluftseitige Androsselung des Dieselmotors 1 und/oder
eine Erhöhung der
Abgasrückführrate vorteilhaft
sein. Unter diesen Bedingungen weist das dem Stickoxid-Speicherkatalysator 4 zugeführte Abgas
einen Sauerstoffüberschuss
von einem Prozent oder weniger auf und wirkt schwach oxidierend.
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Während dieses
Verfahrensschrittes wird das stark sauerstoffhaltige Abgas des zuvor
eingestellten ersten Betriebsmodus I aus den Hohlräumen des
Stickoxid-Speicherkatalysators 4 gespült. Wegen des geringfügigen Sauerstoffüberschusses
im Abgas erfolgt im Stickoxid-Speicherkatalysator 4 noch
keine oder keine nennenswerte Reduktion eingelagerter Stickoxide.
Der eingestellte dritte Betriebsmodus III wird vorzugsweise zu einem
Zeitpunkt t1 beendet, an dem der Spülvorgang abgeschlossen ist
und die Hohlräume
des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 überwiegend mit dem im dritten Betriebsmodus
III bereitgestellten sauerstoffarmem und reduktionsmittelarmem Abgas
gefüllt
sind.
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Anschließend wird
zum Zeitpunkt t1 in einem weiteren Verfahrensschritt auf den zweiten
Betriebsmodus II umgestellt und dem Stickoxid-Speicherkatalysator 4 ein
reduzierendes Abgas mit einer Luftzahl λA vorzugsweise
zwischen 0,80 und 0,95 zugeführt,
wobei die Nitrat-Regeneration des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 erfolgt.
Dabei wird das im Stickoxid-Speicherkatalysator 4 eingelagerte
NOx zu einem vergleichsweise großen Teil zu NH3 reduziert und
dem nachfolgenden SCR-Katalysator 5 zugeführt und
dort eingelagert.
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Für die Bereitstellung
des reduktionsmittelhaltigen Abgases im zweiten Betriebsmodus II
kann eine entsprechende Verminderung der Luftzahl λM des
dem Dieselmotor 1 insgesamt zugeführten Luft-Kraftstoffgemisches
vorgesehen sein. Der Dieselmotor 1 wird in diesem Fall
insgesamt entsprechend fett mit einer Luftzahl λM betrieben,
die der Luftzahl λA des Abgases entspricht. Hierfür kann,
wie oben beschrieben, ebenfalls eine Nacheinspritzung von Kraftstoff
und gegebenenfalls gleichzeitig eine luftzufuhrseitige Androsselung
vorgenommen werden. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, die Anreicherung
des dem Stickoxid-Speicherkatalysator 4 zugeführten Abgases
mit Reduktionsmitteln so vorzunehmen, dass nur ein vorgebbarer Teil
der Zylinder des Dieselmotors 1 fett betrieben werden und
der andere Teil der Zylinder weiterhin mit der im vorangegangenen
dritten Betriebsmodus III eingestellten Luftzahl.
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Ferner
kann für
die Anreicherung des dem Stickoxid-Speicherkatalysator 4 zugeführten Abgases
mit Reduktionsmitteln eine in 1 nicht
dargestellte separate Gasliefereinheit vorgesehen sein. Diese kann
beispielsweise als Kraftstoffreformer oder Kraftstoffbrenner ausgeführt sein.
Das von der Gasliefereinheit gelieferte Gas wird in diesem Fall
stromauf des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 der Abgasleitung 3 zugeführt. Es
kann schließlich
ebenfalls vorteilhaft sein, für
die Anfettung des Abgases ein an Bord des Fahrzeugs vorhandenes
Reduktionsmittel, beispielsweise den Dieselkraftstoff, stromauf
des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 in das Abgas einzubringen.
Durch die nachmotorisch vorgenommene Anfettung des Abgases kann
ein oft schwierig einzustellender Betrieb des Dieselmotors 1 mit
einer Luftzahl von λM kleiner als 1,0 vermieden werden.
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Der
zweite Betriebsmodus II wird zum Zeitpunkt t2 beendet und in einem
weiteren Verfahrensschritt werden wieder die Bedingungen des ersten Betriebsmodus
I eingestellt, wenn die Nitratregeneration des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 abgeschlossen
ist. Dies kann sensorisch oder durch ein entsprechendes Rechenmodell
festgestellt bzw. initiiert werden.
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Die
Reinigungswirkung der Abgasreinigungsanlage lässt sich im Zusammenhang mit
den erläuterten
Verfahrensschritten weiter verbessern, wenn stromauf des Stickoxid-Speicherkatalysators 4 ein
in 1 nicht dargestelltes oxidationskatalytisch wirksames
Katalysatorelement in der Abgasleitung 3 angeordnet wird.
Durch dieses können
Sauerstoffanteile bzw. Reduktionsmittelanteile im Abgas wirksam vermindert
bzw. entfernt werden. Das dabei aus dem Katalysatorelement ausströmende Abgas
kann somit als vergleichsweise inert angesehen werden, da es einen
verminderten Gehalt an reaktionsfreudigen Bestandteilen aufweist.
Zusätzlich
kann dadurch eine Aufheizung des Abgases und stromab angeordneter Bauteile
erreicht werden. Vorteilhaft ist dies insbesondere im Zusammenhang
mit einem in 1 nicht dargestellten Partikelfilter,
welcher zweckmäßigerweise
stromauf des SCR-Katalysators 5 in der Abgasleitung 3 angeordnet
sein kann. Hierfür
wird beispielsweise vom Dieselmotor 1 ein sauerstoffhaltiges Gas
bereitgestellt, welches zusätzlich
motorisch durch Nacheinspritzungen oder mittels der erwähnten Gasliefereinheit
oder durch Einbringung von flüssigem
oder verdampftem Kraftstoff in den Abgasstrang mit Reduktionsmitteln
angereichert wird. Auf diese Weise wird für das Ablaufen exothermer Oxidationsreaktionen
am oxidationskatalytisch wirksamen Katalysatorelement gesorgt. Mit
der dabei frei werdenden Reaktionswärme können nachgeschaltete reinigungswirksame
Bauelemente im Abgasstrang 3 sehr effektiv auf Betriebstemperatur
gebracht werden.
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In 3 ist
ein schematisches Blockbild einer weiteren vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
mit zugehöriger Abgasreinigungsanlage
mit Stickoxid-Speicherkatalysator
und SCR-Katalysator dargestellt, wobei in Bezug auf 1 funktionsmäßig gleiche
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Die in 3 dargestellte
Ausführungsform
unterscheidet sich von derjenigen der 1 dadurch,
dass der Stickoxid-Speicherkatalysator 4 als Parallelanordnung
aus einem ersten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a und
einem zweiten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4b ausgebildet
ist. Ferner ist eine Schaltvorrichtung 6 vorgesehen, welche
es erlaubt, den ihr durch die Abgasleitung 3 zugeführten Abgasstrom wahlweise über die
Abgasleitungszweige 3a und 3b auf die Stickoxid-Speicherkatalysatorelemente 4a, 4b zu
verteilen. Vorzugsweise ist die Schaltvorrichtung 6 als
Wechselklappe so ausgeführt,
dass das Abgas im wesentlichen entweder dem ersten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a oder
dem zweiten Stickoxid-Speicherkatalysator element 4b zuführbar ist.
Die Abgasleitungszweige 3a, 3b sind ausgangsseitig
der Stickoxid-Speicherkatalysatorelemente 4a, 4b zusammengeführt, so
dass das aus den Stickoxid-Speicherkatalysatorelementen 4a, 4b ausströmende Abgas
dem SCR-Katalysator 5 zuführbar ist. Zusätzlich ist
in der in 3 dargestellten Ausführungsform
eine Gasliefereinheit 8 vorgesehen, durch welche ein zusätzliches
Fluid über
die Schaltvorrichtung 6 wahlweise dem ersten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a und/oder
dem zweiten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4b zuführbar ist.
Der Gasliefereinheit 6 zugeordnete periphere Versorgungsbauteile
wie Leitungen und dergleichen sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt, sind
jedoch je nach Bedarf vorgesehen. Die Gasliefereinheit 6 kann
beispielsweise als Dosiereinheit und/oder Verdampfer für ein an
Bord eines zugehörigen
Fahrzeugs vorhandenes flüssiges
Reduktionsmittel ausgeführt
sein. Vorzugsweise ist sie jedoch als Kraftstoffbrenner oder als
Kraftstoffreformer ausgeführt,
mit welchem ein an Bord des zugehörigen Fahrzeugs verfügbarer Kraftstoff
verbrannt oder durch einen Reforming-Prozess zu einem Gas aufbereitet
werden kann. Nachfolgend wird vereinfachend von einem Kraftstoff-reformer 6 gesprochen.
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Es
ist vorgesehen, dass der Kraftstoffreformer 6 mit einer
in weiten Grenzen variierenden Luftzahl λR betreibbar
ist. Bevorzugte Betriebsarten sind dabei ein Betrieb mit einem geringem
Luftüberschuss,
d.h. mit einer Luftzahl von etwa λR = 1,05 oder weniger und ein Betrieb mit
einem vergleichsweise großen
Kraftstoffüberschuss,
entsprechend etwa λR = 0,5 oder weniger. Im erstgenannten Fall wird
von ihm ein schwach oxidierendes Gas mit einem geringen Sauerstoffgehalt
von etwa 0,5% und im zweiten Fall ein nahezu sauerstofffreies, reduzierendes
Gas mit einem vergleichsweise hohem Reduktionsmittelgehalt erzeugt.
Vorzugsweise weist das reduzierende Gas einen hohen Wasserstoffanteil auf,
was beispielsweise durch einen katalytisch unterstützten Reformierprozess,
gegebenenfalls unter Ausnutzung der Wassergasshiftreaktion, erreicht wird.
Nachfolgend wird vereinfachend von einem oxidierenden oder reduzierenden
Reformergas gesprochen.
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Im
folgenden wird unter Bezug auf 2 eine bevorzugte
Betriebsweise der in 3 dargestellten Anordnung erläutert. Dabei
wird zunächst das
im Abgaszweig 3a angeordnete erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a betrachtet.
Dieses wird zunächst
im ersten Betriebsmodus I betrieben. Hierzu ist die Schaltvorrichtung 6 so
geschaltet, dass das erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a überwiegend
vom Abgasstrom des mager betrieben Dieselmotors 1 beaufschlagt
wird, wobei es dem Abgas NOx durch Einlagerung in das Katalysatormaterial
entzieht. Gegebenenfalls als NOx-Schlupf durchtretende NOx-Restmengen
werden hierbei im nachgeschalteten SCR-Katalysator 5 abgebaut.
Bei Vorliegen eines vorgebbaren Sättigungszustands des ersten
Stickoxid-Speicherkatalysatorelements 4a wird die Schaltvorrichtung 6 umgeschaltet,
so dass nunmehr das erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a überwiegend
vom Abgasstrom des weiterhin mager betriebenen Dieselmotors 1 abgetrennt
ist. Gleichzeitig wird das erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a vom
Kraftstoffreformer 6 über
die Schaltvorrichtung 6 mit einem schwach oxidierenden
Reformergas versorgt und somit im dritten Betriebsmodus III betrieben.
Dabei wird das stark sauerstoffhaltige Gas aus dem zuvor eingestellten ersten
Betriebsmodus I aus der Abgasleitung 3a und dem ersten
Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a ausgespült und überwiegend
durch das schwach oxidierende Reformergas ersetzt.
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Ist
der Spülvorgang
abgeschlossen, was nach Zufuhr einer von den vorliegenden Geometrien bestimmten
Reformergasmenge der Fall ist, so wird bei unveränderter Einstellung der Schaltvorrichtung 6 das
erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a mit reduzierendem,
sauerstofffreien Reformergas beaufschlagt und somit im zweiten Betriebsmodus
II betrieben. Dadurch wird die Nitratregeneration des ersten Stickoxid-Speicherkatalysatorelements 4a in Gang
gesetzt, wobei aufgrund des vorangegangenen Spülvorgangs ein besonders großer Teil
des eingelagerten NOx zu NH3 reduziert wird. Dieses wird dem nachgeschalteten
SCR-Katalysator 5 zugeführt
und dort eingelagert. Vorteilhaft ist, dass zur Nitratregeneration
des vom Abgasstrom des Dieselmotors 1 überwiegend abgesperrten ersten
Stickoxid-Speicherkatalysatorelements 4a lediglich ein
geringer Reformergasstrom bereitgestellt werden muss. Das reduzierende
Reformergas hat daher eine dementsprechend große Aufenthaltsdauer im ersten
Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a, was die NH3-Ausbeute
ebenfalls verbessert. Zur weiteren Steigerung der NH3-Ausbeute ist
es vorteilhaft, wenn das dem ersten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a im
zweiten Betriebsmodus II zugeführte
Reformergas einen hohen Wasserstoffgehalt aufweist.
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Wird
festgestellt, dass die Nitratregeneration des ersten Stickoxid-Speicherkatalysatorelements 4a abgeschlossen
ist, was sensorisch oder modellbasiert geschehen kann, so wird die
Schaltvorrichtung 6 zurückgeschaltet,
so dass das vom Dieselmotor 1 abgegebene magere Abgas erneut
hauptsächlich über das
erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a geführt wird.
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Zeitversetzt
und komplementär
zu den für das
erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a eingestellten
Betriebsmodi I, II, III wird das zweite Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4b betrieben. Bei
einer Einstellung des ersten Betriebsmodus I für das erste Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a wird
somit das zweite Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4b im zweiten
Betriebsmodus II oder im dritten Betriebsmodus III betrieben. Dabei
laufen die oben erläuterten
Vorgänge
in analoger Form ab.
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In 4 ist
ein schematisches Blockbild einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
mit zugehöriger Abgasreinigungsanlage
mit Stickoxid-Speicherkatalysator
und SCR-Katalysator dargestellt, wobei in Bezug auf 3 funktionsmäßig gleiche
Bauteile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Die in 4 dargestellte
Ausführungsform
unterscheidet sich von derjenigen der 3 dadurch,
dass im Abgasleitungszweig 3a dem ersten Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a ein
erstes Oxidationskatalysatorelement 7a und im Abgasleitungszweig 3b dem zweiten
Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4b ein zweites Oxidationskatalysatorelement 7b vorgeschaltet
ist.
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Die
in 4 dargestellte Ausführungsform ist prinzipiell
ebenso betreibbar wie die in 3 dargestellte.
Allerdings sind einige zusätzliche
Möglichkeiten
gegeben. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird nachfolgend lediglich
auf die gegenüber
der in 3 dargestellten Ausführungsform vorhandenen Unterschiede
eingegangen. Im wesentlichen sind diese Unterschiede durch die Oxidationskatalysatorelemente 7a, 7b bedingt.
Diese sind in der Lage, den Sauerstoffgehalt des ihnen zugeführten Abgases entsprechend
dem im Abgas vorhandenen Reduktionsmittel zu vermindern. Somit kann
insbesondere bei einem im dritten Betriebsmodus III betriebenem Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a, 4b vermieden
werden, dass ihm durch eine apparatebedingte oder gezielt eingestellte
Leckage der Schaltvorrichtung 6 sauerstoffhaltiges Abgas
vom mager betriebenen Dieselmotor 1 zugeführt wird.
Hierzu wird dem jeweiligen Abgaszweig 3a, 3b vom
Kraftstoffreformer 6 reduzierendes Reformergas zugeführt. Vorzugsweise
wird der Kraft stoffreformer so betrieben, dass die von ihm über die
Schaltvorrichtung 6 dem jeweiligen Abgaszweig 3a, 3b zugeführte Reduktionsmittelmenge
ausreicht, um den über
die Schaltvorrichtung 6 in diesen Abgaszweig einströmenden Sauerstoff aus
dem Abgas zu entfernen. Dadurch wird wie oben beschrieben für die NH3-Bildung
störender
Sauerstoff aus dem entsprechenden Abgasleitungszweig 3a, 3b bzw.
dem Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a, 4b ausgespült bzw.
dessen Eindringen vermieden. Der Reformer wird dabei so betrieben,
dass sich die dem dritten Betriebsmodus III bzw. dem zweiten Betriebsmodus
II entsprechende Luftzahl λA gemäß 2 eingangsseitig
des jeweiligen Stickoxid-Speicherkatalysatorelements 4a, 4b einstellt.
Um den Reduktionsmittelbedarf gering zu halten, ist es vorteilhaft,
für die
Oxidationskatalysatorelemente 7a, 7b eine katalytische
Beschichtung mit geringer oder keiner Sauerstoffspeicherfunktion
vorzusehen.
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Die
an dem jeweiligen Oxidationskatalysatorelement 7a, 7b bei
der dort stattfindenden Oxidation von Reduktionsmittel frei werdende
Reaktionswärme
lässt sich
mit Vorteil für
ein Wärmemanagement
des nachgeschalteten Stickoxid-Speicherkatalysatorelements 4a, 4b nutzen.
Hierfür
ist es zweckmäßig, die
Schaltvorrichtung stufenlos verstellbar auszuführen. Auf diese Weise können vorgebbare Mengen
des vom mager betriebenen Dieselmotor 1 abgegebenen Abgases
in den Abgasleitungszweig 3a, 3b des im zweiten
Betriebsmodus II oder im dritten Betriebsmodus III betriebenen Stickoxid-Speicherkatalysatorelements 4a, 4b geleitet
werden. Mit der im Oxidationskatalysatorelement 7a, 7b freiwerdenden
Reaktionswärme
kann dadurch das jeweilige Stickoxid-Speicherkatalysatorelement 4a, 4b auf
optimale Betriebstemperatur aufgeheizt werden. Insbesondere ist
dadurch auch eine verstärkte
Aufheizung möglich,
beispielsweise zur Durchführung
einer Schwefelregeneration.
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Es
kann ferner vorteilhaft sein, anstelle des Reformers 8 für jeden
der Abgasleitungszweige 3a, 3b eine als Kraftstoffdosiereinrichtung
ausgebildete Gasliefereinrichtung vorzusehen, durch welche flüssiger oder
verdampfter Kraftstoff eingangsseitig der Oxidationskatalysatorelemente 7a, 7b dem
Abgas zuführbar
ist. Durch eine mengenmäßig gesteuerte oder
geregelte Zufuhr von Kraftstoff im Zusammenhang mit einer entsprechend
eingestellten Zufuhr von magerem Abgas über die Schaltvorrichtung 6 können die
für die
einzelnen Betriebsmodi I, II, III erforderlichen Bedingungen in
den Abgasleitungszweigen 3a, 3b eingestellt werden.