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Die
Erfindung betrifft eine Kraftwagenkarosserie mit zentraler Tragsäule der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Aus
der DE-PS 856 102 ist bereits eine Kraftwagenkarosserie mit einer
derartigen Tragsäule
bekannt, wobei die Tragsäule
sich als gerade Strebe zwischen einem oberen und einem unteren Rahmenlängsträger des
Kraftwagens erstreckt und über
ihre gesamte Länge
schräg
nach hinten geneigt verläuft. Die
Tragsäule
verläuft
dabei zwischen zwei Vordersitzen des Kraftwagens und ist jeweils
in einem Abstand schräg
vor zwei hinteren Sitzen des Kraftwagens angeordnet. In Längsrichtung
des Kraftwagens gesehen verläuft
die Tragsäule
somit jeweils zwischen den hinteren Sitzen und einer vorderen Stirnwand
der Karosserie. Derartige vordere Stirnwände von Karosserie weisen üblicherweise
eine durchsichtige Windschutzscheibe und einen undurchsichtigen Windschutzscheibenrahmen
mit seitlichen Karosseriesäulen
auf.
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Die
bekannte Tragsäule
ist in Wagenlängsrichtung
gesehen hinter den Köpfen
von auf den vorderen Sitzen platzierten Fahrzeuginsassen angeordnet,
so dass für
diese nach vorn und seitlich ein großes Blickfeld vorhanden ist.
Allerdings ist das Blickfeld der vorderen Fahrzeuginsassen durch
die Tragsäule
in Fahrzeuglängsrichtung
gesehen nach schräg
hinten eingeschränkt,
wodurch insbesondere Spurwechsel nach rechts erschwert würden.
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Da
die Tragsäule
in Blickrichtung eines auf einem der hinteren Sitze platzierten
Fahrzeuginsassen einen Bereich der vorderen Karosseriestirnwand verdeckt,
kann für
den Insassen die Sicht nach außen
durch die Windschutzscheibe eingeschränkt sein.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Kraftwagenkarosserie mit zentraler Tragsäule der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln,
dass für
einen auf dem Sitz platzierten Fahrzeuginsassen die Sicht nach außen verbessert
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Weitere
die Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestaltende Merkmale enthalten
die Unteransprüche.
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Der
mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, dass die Tragsäule bezogen
auf das Blickfeld des auf dem Sitzplatz in einer normalen Sitzposition platzierten
Fahrzeuginsassen zumindest in ihrem auf Kopfhöhe des Insassen liegenden Höhenabschnitt im Überdeckungsbereich
mit der ohnehin vorhandenen, undurchsichtigen Karosseriesäule positioniert ist,
so dass der Höhenabschnitt
der Tragsäule
für den Insassen
in seiner normalen Sitzposition nach außen hin keine zusätzliche
Sichtverdeckung bewirkt.
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Um
bei einer Tragsäule,
die zwischen einer eine Windschutzscheibe umfassenden vorderen Stirnwand
der Karosserie und einem hinteren seitlichen Sitzplatz des Kraftwagens
angeordnet ist, für
einen auf dem hinteren Sitzplatz platzierten Insassen die Sicht
nach außen
durch die Windschutzscheibe zu verbessern, kann der Höhenabschnitt
der Tragsäule
im Überdeckungsbereich
mit einer dem Sitzplatz diagonal gegenüberliegenden A-Säule der Stirnwand
positioniert sein.
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Zur
seitlichen Abstützung
eines vorderen Sitzes an der Tragsäule im Falle eines seitlichen
Aufpralls des Kraftwagens kann die Tragsäule neben dem vorderen Sitz
angeordnet sein und mit einem unteren Säulenabschnitt in einer Normalstellung
des vorderen Sitzes dessen Sitzlehne zumindest teilweise seitlich überdeckt,
wobei die Tragsäule
zur Vergrößerung des
Blickfeldes im Kopfstützenbereich des
vorderen Sitzes gegenüber
dem unteren Säulenabschnitt
in Wagenlängsrichtung
gesehen nach hinten zurückspringend
verläuft.
Dabei kann die Tragsäule
zur ihrer besonders steifen und festigkeitsoptimierten Gestaltung
im Anschluss an ihren unteren Säulenabschnitt
schwach gekrümmt
in den zurückspringenden
Säulenabschnitt übergehen.
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Um
eine besonders steife Bauweise der Karosserie zu ermöglichen,
kann die Tragsäule
zwischen zwei vorderen Sitzen des Kraftwagens angeordnet sein und
sich mit ihrem unteren Säulenabschnitt
nahe einem Mitteltunnel des Kraftwagens abstützen.
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Um
unter Beibehaltung einer guten Sicht des Fahrzeuginsassen eine besonders
steife Bauweise der Tragsäule
zu ermöglichen,
kann der Querschnitt der Tragsäule
zu ihrem Höhenabschnitt
hin abnehmen.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer zeichnerischen Darstellung näher erläutert.
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In
der Darstellung zeigen:
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1 eine
Kraftwagenrohkarosserie mit zentraler Tragsäule in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht
und
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2 einen
Schnitt durch die Karosserie gemäß der Linie
II-II in 1.
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In 1 ist
von einer Rohkarosserie 1 eines viertürigen Kraftwagens nur eine
mittlerer Abschnitt gezeigt, der eine Fahrgastzelle mit zwei vorderen 2 und 3 sowie
zwei hinteren Sitzen 4 und 5 bildet. Die spiegelsymmetrisch
um die Mittel-Längsebene
des Kraftwagens aufgebaute Rohkarosserie 1 ist in üblicher
Schalenbauweise aus tiefgezogenen und miteinander verschweißten Blechteilen
hergestellt.
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Die
Seitewände
der Karosserie 1 umfassen jeweils einen seitlichen Dachholm 6 und
einen unteren Türschweller 7,
von dem nach oben hin eine A-Säule 8,
ein B-Säulenstummel 9 sowie
eine, hier nur in einem oberen Abschnitt gezeigte C-Säule 10 abstehen.
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Die
A-Säulen 8 bilden
zusammen mit einem nicht gezeigten, in Höhe der Borkante verlaufenden Querträger und
einem ebenfalls nicht gezeigten vorderen Dachquerträger einen
Windschutzscheibenrahmen der vorderen Karosseriestirnwand 14,
der eine Windschutzscheibe 15 des Kraftwagens umschließt. Die
aus Mineralglas ausgeführte
Windschutzscheibe 15 ist über nahezu ihren gesamten Flächenbereich
durchsichtig gestaltet und lediglich in einem umlaufenden schmalen,
mit dem Windschutzscheibenrahmen verklebten Randstreifen mit einer undurchsichtigen
Beschichtung versehen.
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Die
B-Säulenstummel 9 verlaufen
jeweils zwischen zwei nicht gezeigten Seitentüren des Kraftwagens und erstrecken
sich vom Türschweller 7 etwa bis
zur Höhe
einer Bordkante der Karosserie 1. Zwischen den B-Säulenstummeln 9 erhebt
sich spiegelsymmetrisch um die Mittel-Längsebene des Kraftwagens eine
zentrale Tragsäule 11,
die sich von einem Mitteltunnel des Karosseriebodens bis zum Karosseriedach 12 erstreckt.
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Die
Tragsäule 11 weist
einen ovalen Hohlquerschnitt auf, ist als Schweißkonstruktion aus tiefgezogenen
Stahlblechen hergestellt und an beiden Enden durch Schweißung mit
der Karosse rie 1 verbunden. Alternativ wäre aber
auch z. B. eine Schweißkonstruktion
aus gebogenen Rohrprofilen möglich.
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Die
Tragsäule 11 verläuft ausgehend
vom Mitteltunnel mit einer geringen Neigung nach hinten oben und
geht mit einer weichen Krümmung
in einen mittleren Säulenabschnitt über, der
schräg
nach hinten verläuft
und gegenüber
dem unteren Säulenabschnitt
deutlich stärker
nach hinten geneigt ist. Der mittlere Säulenabschnitt ist somit in
Längsrichtung des
Wagens gesehen gegenüber
dem unteren Säulenabschnitt
nach hinten zurückspringend
angeordnet.
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Der
mittlere Säulenabschnitt
der Tragsäule 11 verläuft mit
kontinuierlich abnehmenden Querschnitt schräg nach oben bis zu einer hinteren
Scheitelstelle, an der ein vertikal nach oben gerichteter oberer
Endabschnitt der Tragsäule 11 anschließt. Der Übergang
zwischen dem mittleren Säulenabschnitt
und dem vertikalen oberen Endabschnitt der Tragsäule 11 ist dabei mit
einer weichen Krümmung gestaltet.
Der oberer Endabschnitt der Tragsäule 11 weist ebenfalls
einen ovalen Hohlquerschnitt auf und schließt an einem mittleren Dachknoten 13 an
das Karosseriedach 12 an.
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In 1 sind
zwei unterschiedlich große Fahrzeuginsassen 15 und 16 in
ihrer jeweils zugehörigen,
normalen Sitzposition auf dem Fahrersitz 2 des Kraftwagens
gezeigt, der in üblicher
Weise bezüglich seiner
Längsposition
und der Neigung seiner Rückenlehen
eingestellt werden kann. Der Insasse 16 entspricht dabei
hinsichtlich seiner Größe dem aus der
Ergonomie bekannten sogenannten 95-Prozent-Mann, dessen Körpergröße statistisch
gesehen lediglich von fünf
Prozent aller Männer überragt
wird, während
der Insasse 17 hinsichtlich seiner Größe der sogenannten 5-Prozent-Frau
entspricht, deren Körpergröße statistisch
gesehen von 95 Prozent aller Frauen übertroffen wird.
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Dabei
ist ersichtlich, dass die Tragsäule 11 mit
ihrem zurückspringenden
oberen Säulenabschnitt
in Wagenlängsrichtung
gesehen, sowohl hinter der Kopfposition des Fahrzeuginsassen 17 als auch
hinter der Kopfposition des größeren Fahrzeuginsassen 16 angeordnet
ist. Somit ergibt sich für die
beiden vorderen Insassen 16 und 17 ein besonders
großes
Blickfeld ergibt, das erst nach sehr weit hinten durch die Tragsäule 11 eingeschränkt ist.
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Auf
den hinteren Plätzen 4 und 5 des
Kraftwagens sind jeweils zwei Fondinsassen 18 und 19 unterschiedlicher
Größe in ihrer
jeweiligen normalen Sitzposition gezeigt, wobei der Fondinsasse 18 hinsichtlich
seiner Größe dem oben
beschriebenen 95-Prozent-Mann
und der Fondinsasse 19 hinsichtlich seiner Größe der oben
beschriebenen 5-Prozent-Frau entspricht. Neben den Positionen der
Fondinsassen 18 und 19 selbst, sind auch deren
zugehörige
Blickfelder 20 bzw. 21 durch schraffierte Flächen angedeutet,
wobei von einer horizontalen und gerade in Wagenlängsrichtung
ausgerichteten Augenstellung der Fondinsassen 18 und 19 ausgegangen
worden ist.
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Es
ist unmittelbar ersichtlich, dass die Blickfelder 20 und 21 der
Fondinsassen 18 und 19 durch den jeweils in der
zugehörigen
Kopfposition verlaufenden Höhenabschnitt
der Tragsäule 11 eingeschränkt sind.
Diese Sichteinschränkung
ist für
die Fondinsassen insbesondere dann besonders störend, wenn durch die Tragsäule 11 die
Sicht nach außen
durch die Windschutzscheibe 15 des Kraftwagens eingeschränkt wird.
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Um
diese Sichtbeeinträchtigung
beim Blick der Fondinsassen 18 und 19 durch die
Windschutzscheibe 15 nach außen zu vermeiden, ist ein oberer Höhenabschnitt 22 der
Tragsäule 11 in
seinem Querschnitt und seiner Längsposition
derart auf den Querschnitt und die Position der A-Säulen 8 abgestimmt, dass
der obere Höhenabschnitt 22 bezogen
auf die Blickfelder 20 und 21 der Fondinsassen 18 und 19 ausschließlich einen
Wandbereich 22 einer der A-Säule 8 verdeckt.
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In 2 ist
dies beispielhaft durch einen Schnitt in Augenhöhe des größeren Fondinsassen 18 veranschaulicht.
Die vom Höhenabschnitt 22 der Tragsäule 11 verdeckten
Wandbereiche 23 der A-Säulen 8 liegen
dem zugehörigen
hinteren Sitzplatz 4 bzw. 5 bezogen auf die Mittel-Längs-Ebene des
Kraftwagens diagonal gegenüber,
wobei die Querschnittsabmessungen der Tragsäule 11 so auf den
Querschnitt der A-Säulen 8 abgestimmt
sind, dass deren Wandbereiche 23 passgenau verdeckt sind.
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Der
auf die A-Säulen 8 abgestimmte
Höhenabschnitt 22 der
Tragsäule 11 erstreckt
sich vom unteren Rand des Blickfeldes 21 des kleineren
Fondinsassen 19 bis zum oberen Rand des Blickfeldes 20 des
größeren Fondinsassen 18,
so dass die Sicht durch die Windschutzscheibe 15 für Fondinsassen nahezu
aller Körpergrößen verbessert
ist. Es würden sich
jedoch bereits bei einer geringeren Höhe dieses Höhenabschnitts für bestimmte
Größen der
Fondinsassen Sichtverbesserungen ergeben.
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Um
die Sicht der vorderen Fahrzeuginsassen 16 bzw. 17 nach
hinten durch eine zwischen den C-Säulen 10 angeordnete
Heckscheibe der Karosserie 1 zu verbessern, können die
C-Säulen 10 in
ihrem oberhalb der Bordkante liegenden Höhenabschnitt derart auf die
Tragsäule 11 abgestimmt
sein, dass die Tragsäule 11 bezogen
auf das Blickfeld des in einer normalen Sitzposition auf einem der
vorderen Sitzplätzen 2 und 3 platzierten
Insassen 16 bzw. 17 in einem auf Kopfhöhe des Insassen 16 bzw. 17 liegenden
Höhenabschnitt
im Überdeckungsbereich
mit der dem Sitzplatz diagonal gegenüberliegenden C-Säule 10 positioniert
ist. Hierdurch würde
insbesondere beim Rückwärtsfahren
die Sicht des Fahrers durch die Heckscheibe verbessert.