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Die Erfindung betrifft einen Greiferbandantrieb für eine Greiferwebmaschine mit einem zu hin- und herschwenkender Bewegung angetriebenen Zahnradsegment, das mit einem Antriebsrad für ein Greiferband in Verbindung steht.
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Bei einem bekannten Greiferbandantrieb dieser Art (
CH 639 149 A5 ) ist das Zahnradsegment an einem mittels eines Kurbelantriebes zu einer hin- und herschwenkenden Bewegung angetriebenen Schwenkkörper angebracht. Das Zahnradsegment greift in ein Zahnrad ein, das mit dem Antriebsrad für das Greiferband verbunden ist. Die Größe des Schwenkwinkels des Zahnradsegments kann durch Verstellen des Anlenkpunktes des Schwenkkörpers an der drehenden Kurbel verändert werden.
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Es ist auch bekannt (
JP 60-105680 U ), bei einem derartigen Antrieb zwischen dem Zahnradsegment und einem mit dem Antriebsrad verbundenen Zahnrad ein Zwischen-Zahnrad anzuordnen. Es ist ferner bekannt (
JP 07-316951 A ,
5) das Zahnradsegment mittels einer Kurbelwelle anzutreiben, die parallel zu der Schwenkachse des Zahnradsegments läuft. Das Zahnradsegment steht mit einem Zahnrad in Eingriff, das mit einem Antriebsrad in Verbindung ist. In den meisten Fällen werden zwei Greiferbänder verwendet, die von gegenüberliegenden Seiten aus in ein gebildetes Webfach hinein und wieder hinaus bewegt werden und deren Greifer sich in der Mitte treffen, um einen Schussfaden zu übergeben. Die Antriebsräder der beiden Greiferbänder bewegen sich dann jeweils mit gegensinnigem Drehsinn. Um nur einen Antriebsmotor vorzusehen, steht das eine Zahnradsegment direkt mit einem Zahnrad in Verbindung, das mit dem Antriebsrad verbunden ist, während das andere Zahnradsegment über ein Zwischenzahnrad mit dem Zahnrad des Antriebsrades verbunden ist.
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Es ist auch ein Greiferbandantrieb der eingangs genannten Art bekannt (
DE 3635545 C1 ,
9), bei welchem zwischen dem Zahnradsegment und dem Antriebsrad Übersetzungsstufen aus Zahnrädern angeordnet sind.
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Es ist auch ein Greiferbandantrieb der eingangs genannten Art bekannt (
EP 0768408 B1 ), bei welchem der Schwenkkörper des Kurbelgetriebes getrennt von dem Zahnradsegment gelagert und mit diesem über einen Zwischenhebel verbunden ist. Der Anlenkpunkt des Zwischenhebels an dem Zahnradsegment ist im wesentlichen radial zu dessen Schwenkachse verstellbar, um die Größe des Schwenkwinkels des Zahnradsegmentes zu verändern.
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Die Greiferbandantriebe sind an die Webbreite der Webmaschine in der Weise anzupassen, dass sich das Ende des Greiferbandes, das einen Greifer trägt über einen durch die Webbreite vorgegebenen Weg bewegt. Bei Greiferwebmaschinen, bei welchem der Greifer über die gesamte Breite des Webfaches bewegt wird, muss dieser Weg an die volle Webbreite angepasst werden. Bei Greiferwebmaschinen, bei welchen Greifer mittels Greiferbändern von beiden Seiten her in ein Webfach eingebracht werden, die sich in der Mitte des Webfaches treffen, muss der Weg an die halbe Webmaschinenbreite angepaßt werden. Die bei den bekannten Greiferbandantrieben vorgesehenen Möglichkeiten zum Einstellen des Schwenkwinkels des Zahnradsegments reichen nicht aus, um eine Anpassung an sehr unterschiedliche Webbreiten vorzunehmen, d. h. an eine Webbreite von 1,90 m und an eine Webbreite von beispielsweise 4,50 m. Für Webmaschinen mit derart unterschiedlichen Webbreiten werden deshalb jeweils eigene Greiferbandantriebe vorgesehen, die durch Dimensionierung des Antriebsrades und/oder des Zahnradsegments und/oder des Schwenkkörpers odgl. auf die Webbreite der Webmaschine ausgelegt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Greiferbandantrieb der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass er in einfacher Weise so verändert werden kann, dass er für Webmaschinen mit kleiner und mit sehr großer Webbreite eingesetzt werden kann, d. h. beispielsweise für Greiferbandbewegungen von 1 m bis zu 3 m.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Zahnradsegment mit einem Zahnrad in Eingriff ist, das frei drehbar auf der Welle des Antriebsrades angeordnet ist und das mittels wenigstens einer Übersetzungsstufe mit einem Zahnrad verbunden ist, das drehfest auf der Welle des Antriebsrades angeordnet ist.
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Ein derartiger Greiferbandantrieb ermöglicht aufgrund einfacher Änderungen nahezu die gleichen Einbaumaße, gleichgültig, ob er für eine Webmaschine mit kleiner Webbreite oder für eine Webmaschine mit sehr großer Webbreite verwendet wird. Die Einbauverhältnisse sind damit für alle Webmaschinen im Wesentlichen gleich.
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Wenn das Antriebsrad gemäß Anspruch 2 bei allen Webmaschinen in der gleichen Position angeordnet ist, können auch die mit dem Greiferband und den Greifern zusammenarbeitenden Elemente an der gleichen, günstigen Position angeordnet werden, beispielsweise die Führungselemente für das Greiferband und die Fadenzubringer, die Schussfäden für den Gebergreifer bereithalten. Die bei derartigen Greiferbandantrieben mit erheblichen Herstellungskosten verbundenen Elemente, wie beispielsweise das Zahnradsegment, die Übertragungselemente und der Schwenkkörper sind für alle Webmaschinen gleich, so dass sich aufgrund einer höheren Stückzahl günstigere Herstellungskosten ergeben. Es sind nur die Teile unterschiedlich, die mit relativ geringen Herstellungskosten verbunden sind, wie Zahnräder und Wellen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Greiferantrieb für eine Webmaschine mit geringer Webbreite und
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2 einen Greiferbandantrieb für eine Webmaschine mit großer Webbreite.
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Der Grundaufbau des in
1 und
2 dargestellten Greiferbandantriebes entspricht dem aus der
CH 639 149 A5 bekannten Prinzip. Eine nicht dargestellte Welle treibt eine Scheibe
10 zu rotierender Bewegung an. Die Scheibe
10 nimmt exzentrisch zur Welle ein Lager
11 eines Übertragungselementes
12 auf, in welchem mittels Lager
13 und
14 ein Schwenkkörper
16 gelagert ist. Der Schwenkkörper
16 ist um eine Schwenkachse
17 verschwenkbar, die lotrecht zu Achse der Scheibe
10 verläuft und diese in ihrer Verlängerung schneidet. Der Zapfen des Übertragungselementes
12, der in dem Lager
11 gelagert ist, ist radial zu der Schwenkachse
17 des Schwenkkörpers
16 gelagert. Das Lager
11 ist in einem Bauteil
18 angeordnet, das mit einer an der Scheibe
10 angebrachten Lagerschale
19 eine ringförmige Führung bildet, die konzentrisch zu der Schwenkachse
17 verläuft. Die Position des Bauteils
18 in der Lagerschale
19 ist verstellbar. Zwischen dem Bauteil
18 und der Lagerschale
19 sind keilförmige Klemmelemente
20 angeordnet, die mittels Schrauben
21 gehalten sind. Nach lösen der Schrauben
21 lässt sich das Bauteil
18 mit dem Lager
11 in der Lagerschale
19 in Umfangsrichtung zu der Schwenkachse
17 verstellen, um die Größe der Schwenkbewegung des Übertragungselements
12 zu verändern. Durch Anziehen der Schrauben
21 wird das Bauteil
18 in der Lagerschale
19 fixiert.
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An dem Übertragungselement 12 ist ein Zahnradsegment 22 angebracht, das eine zu der Schwenkachse 17 konzentrische Verzahnung aufweist. Bei einer abgewandelten Ausführung ist anstelle einer Geradverzahnung eine Schrägverzahnung vorgesehen. Das Zahnradsegment 22, das die Schwenkbewegung des Schwenkkörpers 16 mit ausführt, ist mit einem Zahnrad 23 in Eingriff, das drehfest mit einer Welle 24 verbunden ist, die in einem nur angedeuteten Gehäuse 25 gelagert ist. Das Gehäuse 25 umgibt die Scheibe 10, das Übertragungselement 12, den Schwenkkörper 16, das Zahnradsegment 22 und die Welle 24 mit dem Zahnrad 23. Es lässt nur einen Zutritt für eine die Scheibe 10 antreibende Welle frei.
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Außerhalb des Gehäuses 25 ist auf der Welle 24 ein Antriebsrad 26 angeordnet, das drehfest mit der Welle 24 verbunden ist. Das Antriebsrad 26 treibt in bekannter Weise mit seinem Umfang ein Greiferband an.
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Der in 1 dargestellte Greiferbandantrieb bietet die Möglichkeit durch Verstellen des Lagers 11 des Übertragungselementes 12 und damit des Schwenkkörpers 16 und des Zahnradsegmentes 22 den Weg des Greiferbandes mit einem Greifer so zu verändern, dass beispielsweise dieser Greiferbandantrieb für Webmaschinen mit einer Webbreite von 1,90 m bis 3,40 m eingesetzt werden kann. Um den im Prinzip gleichen Greiferbandantrieb auch für Webmaschinen mit wesentlich größeren Webbreiten einzusetzen, beispielsweise für Webbreiten von 6,00 m oder mehr werden die Mittel ersetzt, die das Zahnradsegment 22 mit dem Antriebsrad 26 verbinden, ohne dass jedoch die Position des Antriebsrades 26 verändert wird.
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Wie 2 zeigt, ist auf der Welle 24, die drehfest mit dem Antriebsrad 26 verbunden ist, anstelle des Zahnrades 23 ein Zahnrad 27 angeordnet, das mit dem Zahnradsegment 22 in Eingriff ist, jedoch frei drehbar auf der Welle 24 gelagert ist. Eine zusätzliche Welle 28, die parallel zu der Welle 24 verläuft, wird vorgesehen, auf der ein mit dem frei drehbaren Zahnrad 27 in Eingriff stehendes Zahnrad 29 angeordnet ist. Dieses Zahnrad 29 ist drehfest mit einem Zahnrad 30 verbunden, das mit einem Zahnrad 31 in Eingriff ist, das drehfest auf der Welle 24 des Antriebsrades 26 angeordnet ist. Die Drehbewegung des Zahnradsegmentes 22 wird somit zwischen dem Zahnradsegment 22 und dem Antriebsrad 26 mittel zwei Übersetzungsstufen übersetzt.
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Durch die Wahl der Übersetzungsstufen, d. h. die Dimensionen der Zahnräder 27, 29 und 30, 31 lässt sich der für Webmaschine mit einer gegebenen Webbreite benötigte Weg der Greiferbänder ohne weiteres anpassen. Die hierfür benötigten Bauteile sind einfach und preiswert herzustellen. Die Außenabmessungen des gesamten Greiferbandantriebes, d. h. des nur teilweise dargestellten Gehäuses 25 ändern sich nicht. Auch die Position des Antriebsrades 26 und auch der Scheibe 10 bleibt bei diesen Ausführungsformen gleich. Bei derartigen Greiferbandantrieben ist ein asymmetrischer Bewegungsverlauf bekannt, d. h. der Anfang der Bewegung verläuft unterschiedlich zu dem Ende der Bewegung. Da immer ein Paar von Zahnrädern eingesetzt wird, wird durch die Erfindung der Vorteil erhalten, dass der asymmetrische Bewegungsverlauf relativ gleich bleibt, während nur die Größe der Bewegung geändert wird. Aus diesem Grund ändert sich auch der Bewegungsverlauf eines von einem Greifer mitgenommenen Schussfadens nicht, wenn sich die Länge des Weges ändert. Auch die Drehrichtung des Antriebsrades 26 bleibt relativ zur Drehrichtung der Scheibe 10 gleich.
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Wie 1 zeigt, können in dem Gehäuse 25 schon vorbereitet Aufnahmen 32 für die zusätzliche Welle 28 vorgesehen werden, d. h. für die Lager dieser Welle 28. In den meisten Fällen wird es ausreichend sein, nur eine mögliche Lage für die zusätzliche Welle 28 vorzugeben, da über die Übersetzungsstufen ausreichend große Variationsmöglichkeiten bestehen. Wenn andere Übersetzungsstufen benötigt werden sollten, als sie die eine zusätzliche Welle 28 ermöglicht, so können beispielsweise in Umfangsrichtung versetzt zu den Aufnahmen 32 weitere Aufnahmen in dem Gehäuse 25 vorgesehen werden. Darüber hinaus ist es auch möglich, eine dritte Welle vorzusehen, so dass die Anzahl der Getriebestufen weiter erhöht werden kann.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das in 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Insbesondere können andere Antriebselemente vorgesehen werden, die eine Rotationsbewegung einer Antriebswelle so auf das Zahnradsegment 22 übertragen, dass dieses eine hin- und herschwenkende Bewegung ausführt.
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Auf den Wellen 24, 28 lassen sich selbstverständlich auch mehr als zwei Übersetzungsstufen anordnen, indem entsprechende Zahnradpaare vorgesehen werden. Die Welle 24 des Antriebsrades 26 kann sowohl bei der Anordnung nach 1 als auch bei der Anordnung nach 2 die gleichen Abmessungen haben. Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, die Welle des Antriebsrades 26 mit auszutauschen.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, unterschiedlich große Antriebsräder 26 einzusetzen. Dabei ist es zweckmäßig, jedes Antriebsrad 26 so anzuordnen, dass die jeweils zum obersten Punkt des Umfangs der Antriebsräder 26 gelegte Tangente in der gleichen Horizontalebene liegt. Diese Anordnung ermöglicht es, Fadenführungselemente für das Greiferband und Fadenzubringer, die Schussfäden bereithalten, jeweils bei allen Maschinen in den gleichen Positionen anzuordnen. In diesem Fall wird die Welle 24 des Antriebsrades 26 an einer geeigneten Stelle angeordnet, ohne dass das Zahnradsegment 22, die Übertragungselemente 12 und der Schwenkkörper 16 geändert werden.
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Das Greiferband kann flach und flexibel sein, so dass es um das Antriebsrad
26 herumgeführt werden kann, wie es aus der
CH 639149 bekannt ist. Das Greiferband kann aber auch als relativ starrer Stab ausgeführt sein, der tangential zu dem Antriebsrad
26 verläuft, wie das aus der
DE 3635545 C1 bekannt ist.