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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Fußgängerschutz-Aktuator zum Verlagern
einer Fronthaube eines Kraftfahrzeugs in eine relativ zu der Normalposition
angehobene Schutzposition, aufweisend
- (a) ein
erstes Teil und ein relativ zu dem ersten Teil verlagerbar angeordnetes
zweites Teil, wobei das erste Teil und das zweite Teil zum Anschließen an der
Fahrzeugkarosserie bzw. an der Fronthaube ausgebildet sind;
- (b) einen Bewegungshebel, der derart an dem ersten Teil oder
dem zweiten Teil an einem Drehpunkt drehbar angeschlossen ist und
an dem anderen Teil über
eine Führungseinrichtung
angeschlossen ist, dass er bei einer Drehung um den Drehpunkt das
zweite Teil aus einer Ausgangsposition in eine Ausfahrposition verlagert;
- (c) eine Festlegeeinrichtung, die in der Ausgangsposition das
zweite Teil relativ zu dem ersten Teil festlegt; und
- (d) eine Energiespeichereinrichtung, die zwischen dem ersten
Teil und dem zweiten Teil vorgesehen ist, um dieses aus einer Ausgangsposition
in eine Ausfahrposition zu verlagern.
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Ein
derartiger Fußgängerschutz-Aktuator
ist beispielsweise aus
DE
101 08 882 A1 bekannt. Bei diesem Stand der Technik ist
die Führung
in der Art einer Zylinderkolbenanordnung ausgebildet. Eine pyrotechnische
Treibladung ist mit der Zylinderkolbenanordnung vorgesehen und treibt
bei der Aktivierung den Bewegungshebel an, wodurch die Fronthaube aus
der Normalposition in die Schutzposition angehoben wird. Eine ebenfalls
in der Zylinderkolbenanordnung positionierte Feder dient als Festlegeeinrichtung
und sie legt den Fußgängerschutz-Aktuator in der Ausgangsposition
fest. Das führt
zu einem aus herstellungstechnischer Sicht aufwändigen Aufbau der Kolbenzylindereinrichtung,
zumal diese abgedichtet sein muss, um nach der üblichen Tauchbadlackierung
noch einsatzfähig
zu sein. Dazu kommt, dass die Kolbenzylindereinheit im montierten
Zustand im wesentlichen senkrecht zur Fronthaube angeordnet ist,
wodurch relativ viel Bauraum erforderlich ist, was insbesondere
die Einführung
derartiger Fußgängerschutz-Aktuatoren
in laufende Serien erschwert.
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DE 101 44 811 A1 beschreibt
einen Fußgängerschutz-Aktuator,
bei dem die Festlegeeinrichtung in der Form einer Verriegelungseinrichtung
ausgebildet ist. Diese Verriegelungseinrichtung weist einen Verriegelungshaken
in der Form eines Eingriffselements auf. Das führt zwar zu einer sicheren
Festlegung der beiden Teile relativ zueinander, unvermeidbares Spiel
in dem Mechanismus birgt jedoch das Risiko unerwünschter Geräusche und damit verbundenen
Verschleißes.
Eine spielfreie Festlegung ist bei dieser Konstruktion nicht realisiert.
Zudem wirkt bei
DE
101 44 811 A1 die pyrotechniche Energiespeichereinrichtung
direkt auf die Haube, was zu extrem hohen Beschleunigungsspitzen
am Anfang der Bewegung führt.
Die dabei auftretenden Kräfte
können
so groß sein,
dass die Haube verformt wird bzw. strukturell beschädigt wird,
indem beispielsweise Klebeverbindungen oder Schweißverbindungen
beschädigt werden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Fußgängerschutz-Aktuator
der beschriebenen Art bereitzustellen, der ohne spezielle Abdichtung
Tauchbad-lackierfähig
ist, einfach und kostengünstig
herstellbar ist und wenig Bauraum insbesondere im rechten Winkel
zur Fronthaube benötigt.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe bei dem beschriebenen Fußgängerschutz-Aktuator dadurch
gelöst,
dass die Festlegeeinrichtung eine Verriegelungseinrichtung ist,
die ein Eingriffselement und eine Vorspanneinrichtung aufweist,
die an dem Eingriffselement angeschlossen ist und dieses in Verriegelungsrichtung
vorspannt, und dass die Energiespeichereinrichtung an dem Eingriffselement
derart angeschlossen ist, dass sie im Verlauf der Ausfahrbewegung
die Verriegelung gegen die Vorspannung der Vorspanneinrichtung aufhebt
und danach das zweite Teil relativ zu dem ersten Teil verlagert.
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Die
Verriegelungseinrichtung mit dem Eingriffselement, das beispielsweise
ein Verriegelungshaken oder ein Verriegelungsstift sein kann, und
der Vorspanneinrichtung lässt
sich mit einfachsten Bauteilen sehr platzsparend realisieren. Das
Eingriffselement kann mit Teilen des Fußgängerschutz-Aktuators, der Karosserie
oder der Fronthaube kooperieren, um den Fußgängerschutz-Aktuator in der
Ausgangsposition festzulegen. Das Eingriffselement kann ein Verriegelungshaken
sein, der in der Ausgangsposition ein weiteres Bauteil hintergreift.
Die Vorspanneinrichtung spannt das Eingriffselement in die Verriegelungsrichtung
vor, günstigerweise
gegen einen Anschlag. Auf diese Weise ist eine spielfreie Festlegung
geschaffen, mit der Relativbewegungen, die Geräusch und Verschleiß verursachen
können, vermieden
sind.
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Durch
den Anschluss der Energiespeichereinrichtung an das Eingriffselement
derart, dass im Verlauf der Bewegung zuerst das Eingriffselement gegen
die Kraft der Vorspanneinrichtung bewegt wird und erst im Anschluss
das erste Teil relativ zu dem zweiten Teil bewegt wird, ist die
Energiespeichereinrichtung in einem gewissen Maße von dem ersten und dem zweiten
Teil entkoppelt. Auf diese Weise kann die Energiespeichereinrichtung
zwei im wesentlichen hintereinander geschaltete Arbeitsschritte
ausführen,
d.h. zuerst die Verriegelung aufheben und dann die Verlagerung des
ersten Teils relativ zu dem zweiten Teil ausführen. Auch darin liegt ein
substanzieller Unterschied zu dem genannten Stand der Technik, bei
dem die zum Festlegen des ersten und des zweiten Teils in der Ausgangsposition
vorgesehene Feder über
den gesamten Verlagerungsweg komprimiert wird und einen zunehmenden
Widerstand gegen die Verlagerungsbewegung darstellt. Bei dieser
Lösung
ist für
eine Feder, die eine ausreichende Haltekraft in der Ausgangsposition
liefert, eine erhebliche Kraft für
das Komprimieren der Feder erforderlich, was die Funktion des Fußgängerschutz-Aktuators beeinträchtigen
kann. Anders bei der vorliegenden Erfindung, bei der nach dem Entriegelungsvorgang
die volle Kraft der Energiespeichereinrichtung für das Verlagern zur Verfügung steht.
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Zudem
kann durch diesen indirekten Anschluss der Energiespeichereinrichtung
ein Übersetzungsverhältnis zwischen
dem Bewegungshub der Energiespeichereinrichtung und der Verlagerungsbewegung
der Fronthaube eingestellt werden. Der sich ergebende kürzere erforderliche
Bewegungshub führt
zwangsläufig
zu einer Verringerung der Größe der Energiespeichereinrichtung
und somit zu einer Raumersparnis.
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Fußgängerschutz-Aktuatoren
werden bei den Fronthauben von Kraftfahrzeugen eingesetzt, um für den Fall
einer Kollision mit einem Fußgänger oder
mit ein Radfahrer das Verletzungsrisiko für diesen zu minimieren. Sensoren,
die beispielsweise im Bereich der vorderen Stoßstange angeordnet sind, erfassen
einen Aufprall und lösen
in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich den oder die Fußgängerschutz-Aktuatoren
aus, die an der Fronthaube angeordnet sind. Typischerweise erfolgt
eine Auslösung
des Aktuators in solchen Situationen nicht, in denen sich das Fahrzeug
annähernd
im Stillstand befindet. Eine Auslösung erfolgt typischerweise
auch dann nicht, wenn das Fahrzeug die Geschwindigkeit überschreitet,
bei der der Fußgängerschutz-Aktuator keine
Wirkung mehr entfalten kann. Daraus ergibt sich, dass grundsätzlich sehr
kurze Öffnungszeiten erforderlich
sind, um sicherzustellen, dass die Fronthaube beim Aufprall bereits
in der Schutzposition ist oder sich zumindest aus der Normalposition
bereits ausreichend angehoben ist. Durch die Entkoppelung der Verriegelung
von der eigentlichen Verlagerungsbewegung des ersten Teils relativ
zu dem zweiten Teil lassen sich extrem kurze Öffnungszeiten bei einem ausreichend
großen Öffnungsweg
erzielen.
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Typischerweise
sind mehrere, vorzugsweise zwei oder vier, Fußgängerschutz-Aktuatoren an der Fronthaube eines Kraftfahrzeugs
angeordnet. Es ist günstig,
wenn Fußgängerschutz-Aktuatoren
beispielsweise zwischen der Karosserie des Fahrzeugs und dem Scharnierfuß des Scharniers,
mit dem Fronthaube beweglich an dem Kraftfahrzeug angeschlossen
ist, vorgesehen ist, und/oder wenn Fußgängerschutz-Aktuatoren integral
mit den Scharnieren ausgebildet sind. Das hat den Vorteil, dass
das Scharnier zusammen mit der Fronthaube angehoben werden kann
und kein Mechanismus vorgesehen sein muss, um vor einem Anheben
die Fronthaube von dem Scharnier zu trennen. Bei vielen Fahrzeugen
ist auch im Bereich des Scharniers ein Längsträger der Karosserie angeordnet,
der in einem gewissen Maße
Platz für
die Aufnahme des Fußgängerschutz-Aktuators
bietet.
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Vorzugsweise
ist das Eingriffselement ein Verriegelungshaken, und besonders bevorzugt
ist der Verriegelungshaken drehbar an dem Bewegungshebel angeschlossen.
Auf diese Weise ist es möglich,
die Vorspanneinrichtung beispielsweise zwischen dem Bewegungshebel
und dem Verriegelungshaken vorzusehen, so dass die Energiespeichereinrichtung
nach der Aktivierung den Verriegelungshaken gegen die Vorspannung
der Vorspanneinrichtung dreht und im weiteren den Bewegungshebel
verlagert, so dass das zweite Teil relativ zu dem ersten Teil verlagert
wird. Alternativ kann der Verriegelungshaken auch in einer geeigneten
Führung,
z.B. einem Langloch, etc. gelagert sein. Entsprechendes gilt auch
für alternative
Eingriffselemente, wie beispielsweise einen Verriegelungsstift.
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Vorzugsweise
ist die Vorspanneinrichtung eine Feder, z.B. eine Tellerfeder, eine
Druckfeder, oder auch ein Federstab. Letzterer eröffnet die
Möglichkeit,
dass Eingriffselement direkt, z.B. integral, mit dem Federstab anzuschließen, insbesondere
ohne eine Dreh-Lagerung oder eine Führung. Damit lässt sich
eine sehr wenig montageaufwändige
Konstruktion realisieren. Die Federn können einzeln oder in der Form
eines Federpakets verwendet werden.
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Vorzugsweise
ist ein Zwischenhebel vorgesehen, der drehbar an dem ersten Teil
und dem Bewegungshebel angeschlossen ist, und weiter vorzugsweise
ist an dem Zwischenhebel die Vorspanneinrichtung vorgesehen. Der
Zwischenhebel kann eine zusätzliche
Führung
und Stabilisierung des Fußgängerschutz-Aktuators
insbesondere im angehobenen Zustand bereitstellen. Zudem kann durch
eine geeignete Anordnung von Zwischenhebel und Bewegungshebel besonders
günstig
eine Übersetzung des
Bewegungswegs der Energiespeichereinrichtung realisiert werden.
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Vorzugsweise
sind der Zwischenhebel und der Verriegelungshaken an einem gemeinsamen Drehpunkt
an dem Bewegungshebel angeschlossen. Das ermöglicht eine besonders einfache
Konstruktion. Außerdem
kann bei einer derartigen Konstruktion besonders günstig der
Zwischenhebel so ausgebildet sein, dass er im Ausgangszustand von
der Vorsprungeinrichtung gegen einen An schlag gedrückt wird,
so dass eine zuverlässige
spielfreie Festlegung zwischen dem Eingriffselement und dem Anschlag
durch die Vorspannung der Vorspanneinrichtung hergestellt ist.
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Vorzugsweise
weist die Energiespeichereinrichtung ein pyrotechnisches Schubelement
auf. Alternativ könnte
die Energiespeichereinrichtung auch Federn aufweisen oder auf einem
pneumatischen oder hydraulischen Prinzip basierend aufgebaut sein. Vorzugsweise
ist das pyrotechnische Schubelement ein pyrotechnischer Schubkolben,
der vorzugsweise im ausgefahrenen Zustand nicht gesperrt bleibt,
sondern nach wenigen Sekunden den Druck verliert und sich wieder
einschieben lässt.
Derartige pyrotechnische Hubkolben haben gegenüber anderen pyrotechnischen
Elementen den Vorteil, dass sie von Werkstätten als Einheit ausgetauscht
werden können,
ohne dass es einer Spezialqualifikation des Mechanikers bedarf.
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Im
Zusammenhang mit dem pyrotechnischen Schubelement hat die Konstruktion
der vorliegenden Erfindung noch weitere spezielle Vorteile, insbesondere
hinsichtlich der Dämpfung
der enormen Kräfte,
die bei pyrotechnischen Schubelementen auftreten. Die Vorspanneinrichtung
kann die hohe Impulskraft der Pyrotechnik zwischenspeichern und somit
eine Glättung
bzw. Abflachung der Beschleunigungskurve bewirken, so dass die Haube
gleichmäßig über das
gesamte Zeitfenster verteilt relativ sanft angehoben wird. So leisten
pyrotechnische Schubelemente eine extreme Beschleunigung, die zu
bleibenden Schäden,
beispielsweise Verformung oder Zerstörung von Verbindungen, beispielsweise
Klebeverbindungen, führen
kann. Die Vorspanneinrichtung ist geeignet, die Beschleunigungsspitzen
zu dämpfen,
bzw. über
einen längeren
Zeitraum zu strecken. Besonders günstig ist dabei die Verwendung
einer Vorspanneinrichtung, die einen größeren Hub hat, als er tatsächlich für das Eingriffselement
erforderlich ist. Insbesondere ist es günstig, die Vorspanneinrichtung
hinsichtlich der Federkennlinie und des Hubs der Vorspanneinrichtung
derart auszulegen, dass die auf die Mechanik übertragenen Beschleunigungen unterhalb
der maximal zulässigen
Beschleunigungen bleiben. Es sei darauf hingewiesen, dass der Gedanke,
ein Beschleunigungs-Begrenzungseinrichtung bei einem pyrotechnisch
angetriebenen Fußgängerschutz-Aktuator
vorzusehen, für
sich alleine und insbesondere ohne die oder mit nur einem Teil der
Merkmale des Anspruchs 1 selbständig
als erfinderisch angesehen wird.
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Auch
trägt die
bevorzugte Hebelübersetzung dazu
bei, dass die an der Mechanik angreifenden Kräfte und Beschleunigungen innerhalb
vorgegebener Grenzen bleiben.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Scharnier für die Fronthaube eines Kraftfahrzeugs
aufweisend einen Fußgängerschutz-Aktuator
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei der erste Teil des Aktuators als Scharnierfuß zum Anschließen an die
Karosserie ausgebildet ist und der zweite Teil des Aktuators derart
ausgebildet ist, dass die Fronthaube daran relativ zu der Karosserie
verlagerbar angeschlossen ist, so dass bei einer Verlagerung des
ersten Teils relativ zu dem zweiten Teil die Fronthaube aus der
Normalposition in die Schutzposition angehoben wird. Bei diesem
Anheben der Fronthaube kann beispielsweise eine Drehung um das Haubenschloss
als Drehpunkt erfolgen, so dass ein Lösen des Haubenschlosses nicht
erforderlich ist.
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Vorzugsweise
ist das eigentliche Scharnier ein Ein-Gelenk-Scharnier. Es kann
jedoch auch ein Mehr-Gelenk-Scharnier und insbesondere ein Vier-Gelenk-Scharnier sein. In
der Kombination mit dem Ein-Gelenk-Scharnier lässt sich eine besonders kostengünstige Baugruppe
mit Fußgängerschutz-Aktuator
realisieren, die die Einführung
dieser Technologie auch in dem niederpreisigen Fahrzeugsement ermöglicht.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug aufweisend eine Fronthaube
und eine Karosserie und einen daran angeschlossenen Fußgängerschutz-Aktuator
oder ein daran angeschlossenes Scharnier mit Fußgängerschutz-Aktuator gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Das
erste Teil, das zweite Teil und der Bewegungshebel können in
der Form von Flachmaterial-Streben und/oder flachen Profilelementen
ausgebildet sein, so dass der Grundaufbau des Fußgängerschutz-Aktuators bzw. des
Scharniers in einer Richtung parallel zu den Drehachsen im wesentlichen
auf die Dicke der Flachmaterial-Streben bzw. der Profile beschränkt sein
kann. Es ist besonders günstig,
das erste Teil mit einer Aufnahme für die Energiespeichereinrichtung,
insbesondere das pyrotechnische Schubelement, auszubilden. Ein weiterer
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der Bewegungshebel,
der an dem ersten und an dem zweiten Teil angeschlossen ist, eine
sichere Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Teil sicherstellt, über die auch
in der Ausfahrposition des Fußgängerschutz-Aktuators
erhebliche Kräfte übertragen
können,
so wie sie beispielsweise bei einem Aufprall auf ein festes Hindernis
oder einem scharten Bremsen bei ausgelöstem Fußgängerschutz-Aktuator auftreten
können.
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Zumindest
in einer bevorzugten Ausführungsform
kann der erfindungsgemäße Fußgängerschutz-Aktuator
nach einer Auslösung
relativ problemlos wieder in die Ausgangsposition zurückgesetzt
werden, beispielsweise indem der Benutzer des Fahrzeugs die Fronthaube
gegen die Kraft der Vorspanneinrichtung niederdrückt, bis das Eingreifelement
das erste Teil relativ zu dem zweiten Teil in der Ausgangsposition
festlegt.
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Die
Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend an
Hand eines beispielhaften Ausführungsbeispiels
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines Fußgängerschutz-Aktuators
gemäß der vorliegenden
Erfindung in der verriegelten Ausgangsposition;
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2 einen
Fußgängerschutz-Aktuator
gemäß 1 in
der Ausgangsposition mit aufgehobener Verriegelung; und
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3 den
Fußgängerschutz-Aktuator
gemäß 1 in
der Ausfahrposition.
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In
den Figuren und insbesondere in der Ausfahrposition der 3 erkennt
man einen Fußgängerschutz-Aktuator 2 aufweisend
ein erstes Teil 4 und ein relativ zu dem ersten Teil 4 verlagerbares
zweites Teil 6. Insbesondere ist das erste Teil 4 der
Ausführungsform
in der Art eines Scharnierfußes
ausgebildet, der an einem Längsträger 8 der
Karosserie des Fahrzeugs angebracht ist. Das zweite Teil 6 ist
zum Anschluss an die Fronthaube (nicht gezeigt) des Kraftfahrzeugs
ausgebildet.
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Ein
Bewegungshebel 10 ist um einen Drehpunkt 12 drehbar
an dem zweiten Teil angeschlossen. An seinem zweiten Ende ist der
Bewegungshebel 10 in einer Führungseinrichtung 14 geführt. Die Führungseinrichtung 14 der
gezeigten Ausführungsform
umfasst einen in einer Führungskulisse 16 geführten Bolzen 18.
In der eingebauten Position im Kraftfahrzeug des Fußgängerschutz-Aktuators 2 ist die
Fronthaube typischerweise an dem dem Fußgängerschutz-Aktuator 2 entgegengesetzten
Ende von einem üblichen
Haubenschloss gehalten, so dass sich die Fronthaube bei einer Verlagerung
in die angehobene Schutzposition um das Haubenschloss als Drehpunkt
dreht.
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Ein
Zwischenhebel 20 ist an dem ersten Teil 4 und
dem Bewegungshebel 10 an Drehpunkten 22 und 24 drehbar
angeschlossen. Zusammen mit dem Zwischenhebel 20 ist ein
Verriegelungshaken 26 drehbar an dem Bewegungshebel 10 angeschlossen.
Eine ein Tellertederpaket 28 aufweisende Vorspanneinrichtung 30 ist
zwischen dem Zwischenhebel 20 und dem Verriegelungshebel 24 angeordnet.
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An
Stelle des Verriegelungshakens 26 kann ein anderes Eingreifelement,
beispielsweise ein Verriegelungsstift, etc. vorgesehen sein.
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In
einer Aufnahme 32 ist ein pyrotechnisches Schubelement 34 angeordnet.
Das pyrotechnische Schubelement 34 ist mit einem Kabel 36 mit
der zugeordneten Steuerung (nicht gezeigt) verbunden. Insbesondere
erhält
das pyrotechnische Schubelement 34 über das Kabel 36 seinen
Zündimpuls.
Das pyrotechnische Schubelement kann beispielsweise ein pyrotechnisches
Schubelement sein, wie es von der Firma Hirtenberger Automotive
Safety GmbH, Hirtenberg, Österreich,
angeboten wird. Insbesondere handelt es sich um ein pyrotechnisches
Hubkolbenelement, welches nach dem Zünden der Pyrotechnik für einen
kurzen Zeitraum von wenigen Sekunden ca. eine Sekunde druckbeaufschlagt
bleibt und danach in seine Ausgangsposition zurückgeschoben werden kann.
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Die
Aufnahme 32 ist vorzugsweise integral mit dem ersten Teil 4 ausgebildet
und ist vorzugsweise so an die Form des pyrotechnischen Schubelements 34 angepasst,
dass dieses zuverlässig
in der Aufnahme 32 gehalten ist. Das pyrotechnische Schubelement 34 kann
zusätzlich
in der Aufnahme 32 festgelegt sein, beispielsweise durch
eine Sicherungsfeder etc. Eine derartige Festlegung ist jedoch nicht
notwendigerweise erforderlich, da das pyrotechnische Element 34 in
der Ausgangsposition von den weiteren Bestandteilen des Fußgängerschutz-Aktuators 2 in
Position gehalten ist. Insbesondere erkennt man, dass der Hubkolben 38 an
seinem freien Ende in einer Kolbenaufnahme 40 gehalten
ist. Das pyrotechnische Schubelement 34 kann nach einer
Auslösung
relativ einfach ausgetauscht werden, indem der Fußgängerschutz-Aktuator
in die Ausfahrposition verbracht wird, das Kabel 36 abgesteckt wird,
und das benutzte Schubelement 34 durch ein unbenutztes
ersetzt wird und der Fußgängerschutz-Aktuator 2 in
seine Ausgangsposition zurückgebracht
und verriegelt wird, wobei der Hubkolben 38 in die Kolbenaufnahme 40 eingesetzt
ist.
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In
der in 1 gezeigten Ausgangsposition erkennt man, wie
der Verriegelungshaken 26 durch eine Öffnung 42 in dem ersten
Teil 4 und der Oberseite des Längsträgers 8 hindurch geht
und das erste Teil 4 hintergreift. Dabei befindet sich
ein Vorsprung 44 an dem Zwischenhebel 20 in Anlage
mit einem Anschlag 46 am ersten Teil 4, so dass
das erste Teil 4 zwischen einer Nase 48 des Verriegelungshakens 26 und
dem Vorsprung 44 von der Vorspanneinrichtung 30 vorgespannt
festgelegt ist. Diese Festlegung ist sehr stabil, so dass Klappern,
Relativbewegung und Verschleiß zuverlässig verhindert
sind.
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Die 2 ist
grundsätzlich
sehr ähnlich
zur 1. Sie zeigt die Situation des Fußgängerschutz-Aktuators 2 kurz
nach dem Auslösen
des pyrotechnischen Schubelements 34. Man erkennt, dass der
Hubkolben 38 ein erstes Stück weit ausgeschoben ist und
dabei das Hakenelement 20 um den Drehpunkt 24 so
weit verdreht hat, dass die Nase 48 das erste Teil 4 nicht
mehr hintergreift. Man erkennt auch, dass die Tellertedern 28 der
Vorspanneinrichtung 30 im wesentlichen auf Block komprimiert
sind, so dass bei einer weiteren Ausschubbewegung des Hubkolbens 38 der
Zwischenhebel 20 und damit der Bewegungshebel 10 bzw.
die daran angeschlossene Fronthaube nach oben verlagert werden.
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Durch
eine Variation der Anordnung der Drehpunkte 22, 24,
sowie die Länge
der Hebel 10, 20 und die Anordnung des Angriffspunkts
des pyrotechnischen Aktuators 34 kann ein gewünschtes Übersetzungsverhältnis eingestellt
werden, um so den gewünschten
Hub an der Fronthaube herzustellen. Typischerweise sollte der Hub
der Fronthaube in der Größenordnung
von ca. 30 bis 150 mm an dem Fußgängerschutz-Aktuator 2 betragen.
Diese Variation ermöglicht
in einem gewissen Maße
auch die Einstellung der auf die Fronthaube wirkenden Kräfte durch das
pyrotechnische Schubelement 34.
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In
dem geschlossenen Zustand des Fußgängerschutz-Aktuators 2 ist
der Bewegungshebel 10 relativ zu dem ersten Teil festgelegt.
Lediglich das zweite Teil 6, an dem die Fronthaube angeschlossen
ist, kann um den Drehpunkt 12 zusammen mit der Fronthaube
verdreht werden. In diesem Zustand schafft der Fußgängerschutz-Aktuator 2 im
wesentlichen ein konventionelles Ein-Gelenk-Scharnier.
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Nach
Entzünden
des pyrotechnischen Schubelements 34 in der Ausgangsposition
(vgl. 1) folgt folgender Bewegungsablauf: Das Tellerfederpaket
wird von dem Hubkolben 38 über das Hakenelement 26 zusammengedrückt und
nimmt einen Teil der Energie des pyrotechnischen Schubelements 36 auf.
Gleichzeitig entriegelt das System, indem die Nase 48 des
Verriegelungshakens 26 außer Eingriff gebracht wird.
Im weiteren Verlauf der Verlagerungsbewegung wird die Haube von
dem pyrotechnischen Schubelement 34 geöffnet.