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I. Anwendungsgebiet
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Die
Erfindung betrifft Werkzeugmaschinen.
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II. Technischer Hintergrund
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Werkzeugmaschinen
werden grundsätzlich danach
unterschieden, ob die Werkzeugmaschine das Werkstück drehend
antreiben kann und insbesondere auch während der Bearbeitung drehend
antreiben kann oder nicht.
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Typische
Vertreter der erstgenannten Kategorie sind Drehmaschinen, Drehräummaschinen oder
Drehfräsmaschinen.
Typische Vertreter der zweiten Kategorie sind konventionelle Fräsmaschinen
oder Bohrwerke.
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Nachdem
bei den Maschinen der ersten Kategorie, für die im Folgenden lediglich
beispielshalber nur noch die Drehmaschinen erwähnt werden, durch genaue Positionierbarkeit
der Drehlage des im Spindelstock aufgenommenen Werkstückes, die
sog. C-Achse, auch angetriebene Werkzeuge wie Fräswerkzeuge oder Bohrwerkuzeuge
nicht nur in axialer Richtung, sondern auch in Querrichtung am – dann meist
still gesetzten – Werkstück eingesetzt
wurden, waren die Grenzen zwischen den beiden Maschinenkategorien
bereits verwischt.
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Durch
immer größer und
leistungsstärker ausgebildete
angetriebene Werkzeugeinheiten in Drehmaschinen, die sog. Bohr-Fräs-Köpfe, welche um
die B-Achse verschwenkbar waren und um die A-Achse das angetriebene
Werkzeug rotieren ließen, waren
Universal-Maschinen für
die spannende Werkstückbearbeitung
verfügbar.
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Um
vor allem den Aufwand für
einen mehrfach vorhandenen Werkzeugsupport einzusparen, und sowohl
angetriebene als auch nicht angetriebene Werkzeuge in ein und demselben
Werkzeugsupport einzusetzen, wurden diese mit Universal-Werkzeugaufnahmen
ausgestattet, die sowohl angetriebene als auch nicht angetriebene
Werkzeuge aufnehmen konnten.
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Dies
ergab jedoch das Problem, dass im Drehbetrieb, also bei Verwendung
eines nicht rotierend angetriebenen, stillstehenden Werkzeuges in der
antreibbaren Werkzeugaufnahme die dann stillstehende Lagerung der
Werkzeugaufnahme in ihrem Gehäuse
während
der Drehbearbeitung immer an der gleichen Position stark belastet
wurde und damit die Lagerung der Werkzeugaufnahme einem schnellen,
einseitigen Verschleiß unterworfen
wurde.
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Aus
diesem Grund wurde bereits versucht, bei Verwendung nicht angetriebener
Werkzeuge in der Lagerung der drehbaren Werkzeugaufnahme eine Entlastung
der Lager vorzusehen. Die Bohr-Fräs-Spindel wurde zu diesem Zweck
in ihrer axialen Richtung verschoben, so dass der Kraftfluss bei
Einsatz eines nicht angetriebenen Werkzeuges nicht mehr über das
Lager, sondern von der Spannhülse über dann
dazwischen verklemmte Elemente direkt auf das Gehäuse gerichtet
war.
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Diese
Lösung
war einerseits aufwändig,
wies jedoch andererseits zusätzliche
Nachteile auf: Das Lager der Werkzeugaufnahme wurde dabei zwar ohne
Belastung gehalten, aber die Einzelteile der Lagerung standen immer
noch in Kontakt miteinander, wenn auch ohne oder nur unter sehr
geringer Vorspannung. Dennoch traten durch die von der Bearbeitung
ausgelösten
Vibrationen dynamische Belastungen der Lagerung auf, die sich als
nachteilig erwiesen, und vor allem war eine ungleich mäßige, nicht kalkulierbare
Kräfteverteilung
innerhalb der Lagerung die Folge, und eine damit einhergehende schlechte
Steifigkeit der gesamten Einheit, auch wegen der relativ weit in
axialer Richtung auskragenden Gehäuse dieser Werkzeugaufnahmen,
die vor allem durch die Spannvorrichtung für das Werkzeug in der Werkzeugaufnahme
bedingt war.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, sowohl eine Werkzeugmaschine
als auch ein Verfahren zu dessen Verwendung zur Verfügung zu
stellen, welches unter Vermeidung der Nachteile des Standes der
Technik eine einfache und kostengünstige Lösung bietet.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese
Aufgabe wird durch die Ansprüche
1 und 14 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Dadurch,
dass der Bohr-Fräs-Kopf
getrennte Werkzeugaufnahmen für
angetriebene und stillstehende, nicht drehend angetriebene, Werkzeuge
aufweist, wird der einseitige, frühzeitige Verschleiß der Drehlagerung
der angetriebenen Werkzeugaufnahme vermieden. Der Nachteil einer
zusätzlich
notwendigen Werkzeugaufnahme für
stillstehende Werkzeuge ist verschmerzbar, da zum einen eine solche Werkzeugaufnahme
konstruktiv sehr viel einfacher ausgebildet ist und zum anderen
durch diese Bauform weitere Vorteile erzielt werden können:
So
kann die frei auskragende Länge
der zumindest zweiten Werkzeugaufnahme für das stillstehende Werkzeuge
gering gehalten werden, und damit auch die Stei figkeit des stillstehenden
Werkzeuges während
der Bearbeitung verbessert werden.
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Eine
auch steuerungstechnisch besonders einfache Bauform ergibt sich,
wenn die zweite Werkzeugaufnahme parallel versetzt, insbesondere
parallel versetzt in Y-Richtung, also einer Richtung, in welcher
der Werkzeugkopf ohnehin verfahrbar ist aufgrund eines vorhandenen
Y-Schlittens des Werkzeugsupports, angeordnet ist. Für den Einsatz
des stillstehenden Werkzeuges, z. B. Drehwerkzeuges, wird nach dem
Einsetzen dieses Drehwerkzeuges in die zweite Werkzeugaufnahme der
Werkzeugkopf vom ohnehin vorhandenen Y-Schlitten des Werkzeugsupportes
in Y-Richtung um den Versatz der beiden Werkzeugaufnahmen verfahren
und dadurch das Drehwerkzeug auf Drehmitte gebracht und andererseits
der Versatz der beiden Aufnahmen steuerungstechnisch auch ausgeglichen,
so dass der nachfolgende Steuerungsvorgang ansonsten unverändert durchgeführt werden
kann.
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Zusätzlich kann
das Gehäuse
des Werkzeugkopfes relativ zu einem der ihn tragenden Schlitten
so gestaltet und dimensioniert werden, dass beim Einnehmen dieser
Drehposition zwischen diesem Gehäuse
der zweiten Werkzeugaufnahme, insbesondere das gesamte Aufnahmegehäuse, und
dem entsprechenden Schlitten, in der Regel dem X-Schlitten, angenähert ist,
dass dazwischen folgende Vorrichtungen angebracht werden und aktiviert
werden können:
Zum
einen eine Abstütz-
und/oder Fixiervorrichtung, mit deren Hilfe sich das Gehäuse der
zweiten Aufnahme auf dem übernächsten Schlitten,
z. B. dem X-Schlitten, abstützt
oder gar gegenüber
diesem fixiert wird, insbesondere gegen Abheben von diesem Schlitten.
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Vorzugsweise
befindet sich diese Abstütz- bzw.
Fixiervorrichtung nahe des freien Endes dieser frei auskragenden
Aufnahme.
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Eine
solche Fixiervorrichtung wird vorzugsweise mittels Formschluss funktionieren,
beispielsweise mittels Verdrehen zweier unrunder Passteile gegeneinander wie
bei einem Bajonett-Verschluss oder mittels Einschieben eines Passteiles
in eine Passnut, beispielsweise eines Keiles in eine Keilnut.
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Weiterhin
kann eine Ausrichtvorrichtung angeordnet werden, um das Gehäuse der
zweiten Werkzeugaufnahme beziehungsweise diese Werkzeugaufnahme
selbst in den häufig
benötigten Hauptwinkellagen
gegenüber
dem ihn unmittelbar tragenden Schlitten, in der Regel dem Y-Schlitten, sehr
genau, vorzugsweise formschlüssig,
zu verriegeln. Die Hauptwinkellagen sind angesichts des Einsatzes
eines Drehwerkzeuges als stillstehendes Werkzeug die für das Längsdrehen
und Plandrehen benötigten
Positionen, also die Ausrichtung der zweiten Werkzeugaufnahme in
X-Richtung oder Z-Richtung.
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Eine
solche Ausrichtvorrichtung wird vorzugsweise direkt unter der Schwenkachse
des Aufnahmegehäuses,
insbesondere der B-Achse, angeordnet.
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Eine
solche Ausrichtvorrichtung besteht beispielsweise aus einer ein-
oder mehrteiligen, kreuzförmigen
Nut, deren Kreuzung sich unmittelbar auf der Schwenkachse befindet,
und die beispielsweise auf der unteren Außenseite des Gehäuses der
Werkzeugaufnahme angeordnet ist. Demgegenüber befindet sich eine in nur
einer Richtung angeordnete ein- oder mehrteilige Erhebung, die als
Nutenstein in die kreuzförmige
Nut eingreifen kann, auf dem gegenüberliegenden Bauteil, also
dem das Gehäuse
unmittelbar tragenden Schlitten, in der Regel dem Y-Schlitten.
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Zusätzlich können Ausrichtvorrichtung
und Fixiervorrichtung wenigstens teilweise funktionsvereinigt sein,
also teilweise oder insgesamt gemeinsam die gleichen Bauteile benutzen,
indem die Formschlussverbindung der Ausrichtvorrichtung, also die ineinander
greifende Vertiefung und Erhebung, so angeordnet ist, dass wenigstens
eine Paarung von Vertiefung und Erhebung sich in Richtung des frei auskragenden
Endes des Gehäuses
befindet und gleichzeitig als Abstütz- bzw. Fixiervorrichtung
dient. Ggf. muss hierfür
eine Weiterbildung der Ausrichtvorrichtung erfolgen, etwa indem
die Erhebung gegenüber
der Vertiefung auch gegen ein Abheben formschlüssig verriegelbar ist, was
jedoch gerade beim Drehen nicht unbedingt notwendig ist, da durch
entsprechende Wahl der Drehrichtung des Werkstückes die Belastungsrichtung
des Gehäuses
der Werkzeugaufnahme so gewählt
werden kann, dass die gegeneinander gerichteten Teile der Ausrichtvorrichtung
ohnehin nur auf Druck gegeneinander belastet werden, und ein Abheben
durch die Bearbeitungskräfte
nicht erfolgt.
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Die
Ausrichtvorrichtung und/oder die Fixiervorrichtung können grundsätzlich unabhängig davon vorgesehen
werden, ob das die Werkzeugaufnahmen tragende Gehäuse auf
dem X- oder dem Y-Schlitten als oberste Ebene des Werkzeugsupportes
angeordnet ist. Eine besonders einfache Lösung ergibt sich jedoch dann,
wenn in dem entsprechenden Support der Y-Schlitten die oberste Ebene
des Supports darstellt, also auf dem X-Schlitten läuft, und dieser
ggf. wieder auf einem Z-Schlitten:
Dadurch
kann durch die ohnehin gegebene Verfahrbarkeit des Gehäuses der
Werkzeugaufnahmen in Y-Richtung mit Hilfe des das Gehäuse tragenden Y-Schlittens durch
diese Y-Verfahrbarkeit auch unmittelbar die Ausrichtvorrichtung
und/oder Fixiervorrichtung formschlüssig, nämlich durch Bewegen in Y-Richtung,
aktiviert oder deaktiviert werden:
Wenn sich beispielsweise
der Lagerzapfen, mit dem das Gehäuse
für die
Werkzeugaufnahmen im Y-Schlitten gelagert ist, auf der zum X-Schlitten
hin gerichteten Seite sich durch den Y-Schlitten hindurcherstreckt,
und auf dieser Stirnseite die Ausrichtvorrichtung, also z. B. in
Y-Richtung vorstehende Erhebungen bzw. Vertiefungen, aufweist, kann
der X-Schlitten die entsprechenden Komplementärteile (Vertiefungen oder Erhebungen)
aufweisen.
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Durch
entsprechende Dimensionierung in Y-Richtung kann erreicht werden,
dass diese Erhebungen/Vertiefungen nur dann ineinander greifen, also
die Ausrichtvorrichtung nur dann aktiviert ist, wenn der Y-Schlitten
zusammen mit dem Gehäuse die
so genannte Drehposition einnimmt, in der sich also die Werkzeugaufnahme
für ein
nicht angetriebenes Werkzeug, wie etwa ein Drehwerkzeug auf Drehmitte
befindet.
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In
gleicher Art und Weise können
die Funktionsteile der Abstütz-
oder Fixiervorrichtung auf den in die Y-Richtung weisenden, gegeneinander
gerichteten Flächen
des Y-Schlittens und des X-Schlittens angeordnet sein oder auch
an den vorbeschriebenen Flächen
des Lagerzapfens des Gehäuses,
welcher den Y-Schlitten durchdringt, und dem X-Schlitten.
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e) Ausführungsbeispiele
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Eine
Ausführung
gemäß der Erfindung
ist im Folgenden anhand der Figuren beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
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1a, 1b: die Werkzeugmaschine in der Seitenansicht,
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2: eine analoge Werkzeugmaschine
in der Frontansicht,
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3: einen Schnitt entlang
der Linie III-III und
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4: einen Schnitt entlang
der Linie IV-IV.
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1 zeigt in der Seitenansicht,
also betrachtet in Richtung der Drehmitte 20, also der
Rotationsachse des (in den Zeichnungen nicht dargestellten) Werkstückes eine
erfindungsgemäße Werkzeugmaschine:
Das
etwa quaderförmige,
hochkant stehende Bett 1 der Maschine steht auf einer Grundplatte 2.
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Vor
dem Bett 1 befindet sich im Spindelstock 24 gelagert
das Spannfutter 27, welches Werkstücke während der Bearbeitung drehend
antreibbar vor der Vorderfront des Bettes 1 halten kann
zur Bearbeitung durch die Werkzeugeinheiten.
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Wie
besser die Frontansicht der 2 zeigt, befindet
sich auf Drehmitte 20, dem Spindelstock 24 gegenüberliegend,
ein Reitstock 25, in dem z. B. eine Pinole 26 zur
Aufnahme des anderen Endes des Werkstückes gelagert ist.
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Sowohl
auf der Oberseite 7 als auch der Frontseite 8 des
Bettes 1 sind Führungsbahnen 5a,
b (Oberseite) sowie 5c, d und 5e, f jeweils paarweise vorhanden
zur Führung
der beweglichen Komponenten, nämlich
eines Werkzeugsupports 60 auf den Führungen 5a, b auf
der Oberseite 7, der bewegliche Reitstock 25 und
ggf. auch ein beweglicher Spindelstock 24 auf den oberen
beiden Führungen 5c,
d und an der Frontseite 7 ggf. sowie ein weiterer Werkzeugsupport,
der beispielsweise einen Werkzeugrevolver 31 tragen kann,
an den unteren Führungen 5e,
f der Frontseite 7 des Bettes 1, wie nur in 1 dargestellt.
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Während der
untere Werkzeugsupport mit dem Werkzeugrevolver 31 nur über einen
unteren Querschlitten 29c, den X-Schlitten, verfügen wird, welcher
auf dem unteren Längsschlitten 28c,
einem Z-Schlitten, läuft,
ist die obere Werkzeugeinheit zusätzlich auch in Y-Richtung verfahrbar,
indem vorzugsweise deren Y-Schlitten 62 auf
dem X-Schlitten 61 z. B. vertikal verfahrbar ist, welcher
wiederum auf dem auf der Oberseite geführten Z-Schlitten 63 horizontal
vertahrbar ist.
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An
der Rückseite
des Bettes 1 sind am oberen und untere Ende die Kabelschleppvorrichtungen 17a,
b zur Energie- und Signalversorgung der oberen und untere Werkzeugeinheiten
zu erkennen sowie der Schaltschrank 18, der sich in einer
nahe an die Werkzeugmaschine herangerückten Position befindet, jedoch
häufig
auch von dieser entfernt aufgestellt ist.
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Vor
dem Bett 1 der Werkzeugmaschine befindet sich unter der
Bearbeitungsposition der Späneförderer 15,
in denen die Späne über eine
Abschrägung 14 unterhalb
der Bettvorderkante hineinrutschen.
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Das
für die
Erfindung wesentliche Teil ist der obere Werkzeugsupport 60,
der einen Bohr-Fräs-Kopf 50 umfasst.
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Wie
die 1 und 2 im Zusammenhang zeigen,
ist der Y-Schlitten 62 in der Seitenansicht der 1 etwa U-förmig, gabelförmig gestaltet,
und im Freiraum zwischen dessen Schenkeln wie bei Bohr-Fräs-Köpfen 50 üblich ein
Aufnahmegehäuse 53 schwenkbar
um die B-Achse gelagert, die parallel zur Y-Achse verläuft.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik sind in diesem Aufnahmegehäuse 53 nebeneinander,
in Y-Richtung beabstandet, zwei Werkzeugaufnahmen 51, 52 untergebracht,
wobei die erste Werkzeugaufnahme 51 zur Aufnahme von drehend
antreibbaren Werkzeugen, wie etwa dem dargestellten Fräser 3, bestimmt
sind und über
einen entsprechenden Antrieb verfügen.
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Die
andere Werkzeugaufnahme 52 ist zur Aufnahme von stillstehenden
Werkzeugen, beispielsweise einem Drehwerkzeug 4, vorgesehen
und verfügt
lediglich über
eine Spannvorrichtung zum Spannen des Werkzeuges.
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Im
Gegensatz zur zeichnerischen Darstellung ist im Arbeitseinsatz nur
in jeweils eine der beiden Werkzeugaufnahmen 51, 52 ein
entsprechendes Werkzeug eingesetzt, während die andere Werkzeugaufnahme
leer bleibt, um Kollisionen des nicht im Einsatz befindlichen Werkzeuges
mit dem Werkstück
oder der Werkzeugmaschine zu vermeiden.
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Der
Werkzeugwechsel erfolgt in der Regel automatisch über eine
Werkzeugwechselvorrichtung, die vorzugsweise Bestandteil der Maschine
ist.
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1a zeigt dabei den Zustand,
in dem die Rotationsachse des in die erste Werkzeugaufnahme 51 eingesetzten
rotierenden Werkzeuges auf die Drehmitte 20 zeigt, um das
Werkstück
zu bearbeiten.
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In 1b dagegen ist die zweite
Werkzeugaufnahme 52 und damit das in dieser Aufnahme aufgenommene
Drehwerkzeug 4 auf Drehmitte 20 ausgerichtet,
welches sich bei dieser Lösung
von dem X-Schlitten 61 weiter entfernt als die Werkzeugaufnahme 51 für das angetriebene
Werkzeug befindet.
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In
dieser Position befindet sich der Y-Schlitten 62 nahe genug
am X-Schlitten 61, damit die beiden Teile 55a,
b einer Fixiervorrichtung 54, die an einerseits dem Y-Schlitten 62 oder
dem Gehäuse 53 und
andererseits dem Z-Schlitten 63 angeordnet sind, aktiv
werden können.
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Die
Fixiervorrichtung 54 dient dabei einerseits dem Abstützen des
Y-Schlittens 62 bzw. dem Gehäuse 53 und damit des
gesamten Bohr-Fräs-Kopfes 50 gegenüber dem
X-Schlitten 61, und soll dabei auch das Abheben dieser
beiden Bauteile voneinander verhindern.
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Eine
mögliche
Lösung
ist in 3 dargestellt:
Der
eine Teil 54b besteht aus einem pilzförmigen, um die Längsachse 55 des
Schaftes 57 drehbaren pilzförmigen Knebels, dessen verbreiteter
Kopf 56 in der Aufsicht unsymmetrisch, beispielsweise länglich rechteckig,
ausgebildet ist.
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Bei
Annäherung
der beiden Schlitten 62 und 61 aneinander taucht
der Kopf 56 durch eine entsprechend längliche Einführöffnung in
einen hinterschnittenen, z. B. kreisförmigen Freiraum 54a des
anderen Teiles der Fixiervorrichtung 54 ein und kann dort durch
Verdrehen des Kopfes 56 um etwa 90° formschlüssig verriegelt werden. Dabei
kann auch eine Vorspannung erreicht werden, falls beispielsweise die
dem Schaft 57 zugewandte Unterseite des Kopfes 56 von
den Rändern
her schräg
zur Mitte dieses Kopfes hin ansteigt, und sich dadurch beim Verdrehen
der gesamte Schlitten 61 gegen dem Schlitten 62 heranziehen
lässt bzw.
umgekehrt.
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Zwischen
dem Aufnahmegehäuse 53 und der
ihn aufnehmenden gabelförmigen
Lagerung in Form des Y-Schlittens 61 ist ferner eine Ausrichtvorrichtung 58 angeordnet,
um das Gehäuse 53 in
den beiden Hauptwinkellagen, also Ausrichtung der Längsachsen
der Werkzeugaufnahmen 51 bzw. 52 in X-Richtung
oder in Z-Richtung,
formschlüssig
und damit jederzeit exakt zu fixieren.
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Zu
diesem Zweck sind – wie 4 im Schnitt genauer zeigt – z. B.
an der dem X-Schlittens 6 zugewandten
Stirnseite des Lagerzapfens des Gehäuses 53, welches zu
diesem Zweck den Y-Schlitten 62 durchdringt, konzentrisch
zur Schwenkachse 59 des Gehäuses 53, also in der
Regel der B-Achse, um jeweils 90° versetzt
und beabstandet von der Schwenkachse 59 vorzugsweise vier
Vertiefungen 64, oder zumindest je eine in einer der beiden
Hauptwinkellagen, angeordnet. Diese Vertiefungen 64 weisen
vorzugsweise konische, in der Ausrichtrichtung verlaufende, Flanken
auf, so dass die Vertiefungen zum Boden hin schmaler werden.
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Auf
der entsprechenden Gegenfläche
des X-Schlittens 61 sind dagegen wenigstens eine, vorzugsweise
zwei, miteinander fluchtende Erhebungen 65 angeordnet,
die in die Vertiefungen 64 passen und ebenfalls zu ihrem
freien Ende hin entsprechend konisch sich verjüngend ausgebildet sind.
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Sofern
sich nun das Aufnahmegehäuse 53 in einer
der Hauptwinkellagen befindet und in dieser Winkellage möglichst
spielfrei fixiert werden soll, wird der Y-Schlitten 62 soweit
gegen den X-Schlitten 61 verfahren, dass die wechselseitig
darauf angeordneten Erhebungen 65 spielfrei in den entsprechenden Vertiefungen 64 anliegen,
wodurch das Gehäuse 53 in
dieser Hauptwinkellage spielfrei und formschlüssig fixiert wird.
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Diese
Eingriffsposition in Y-Richtung stimmt dabei vorzugsweise mit der
so genannten Drehposition überein,
wie in 1b dargestellt,
in der die zweite Werkzeugaufnahme 52 für das stillstehende (Dreh-)Werkzeug 4 sich
in Y-Richtung auf Drehmitte 20 befindet.
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- 1
- Bett
- 2
- Grundplatte
- 3
- Fräser
- 4
- Drehwerkzeug
- 5
- Führungsbahnen
- 6
- Durchgangsöffnung
- 7
- Oberseite
- 8
- Frontseite
- 9
- Unterseite
- 10
- Vertiefungen
- 11
- Führungsabdeckung
- 12
- Zwischenabdeckungen
- 13
- Hinterseite
- 14
- Abschrägung
- 15
- Späneförderer
- 16
- Führungsschuh
- 17
- Kabelschleppvorrichtung
- 18
- Schaltschränke
- 19
-
- 20
- Drehmitte
- 21
-
- 22
-
- 23
-
- 24
- Spindelstock
- 25
- Reitstock
- 26
- Pinole
- 27
- Spannfutter
- 28a,
b
- oberer
Längsschlitten
- 28c
- unterer
Längsschlitten
- 29a,
b
- oberer
Querschlitten
- 29c
- unterer
Querschlitten
- 30
- Querführungen
- 31
- Werkzeugrevolver
- 32
-
- 33
- Gewindespindel
- 50
- Bohr-Fräs-Kopf
- 51
- erste
Werkzeugaufnahme
- 52
- zweite
Werkzeugaufnahme
- 53
- Aufnahmegehäuse
- 54
- Fixiervorrichtung
- 55
- Längsachse
- 56
- Kopf
- 57
- Schaft
- 58
- Ausrichtvorrichtung
- 59
- Schwenkachse
- 60
- Werkzeugsupport
- 61
- X-Schlitten
- 62
- Y-Schlitten
- 63
- Z-Schlitten
- 64
- Vertiefungen
- 65
- Erhebungen