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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Sterilisationsvorrichtung, welche
Wasserstoffperoxiddampf als ein Sterilisationsagens verwendet, und
die ausgerüstet
ist mit einem Plasmabehandlungsmodul. Das Plasmabehandlungsmodul
ist an der Evakuierungsleitung vorgesehen, zieht Wasserstoffperoxiddampf
auf sich und zersetzt den Dampf in Wasserstoff, Sauerstoff und Wasser,
welche alle nicht-toxisch und umweltfreundlich sind, um einen direkten
Abzug des Dampfes aus der Reaktionskammer in die Luft zu vermeiden.
Ebenfalls betrifft die vorliegende Erfindung ein Sterilisationsverfahren
unter Verwendung der mit einem Plasmabehandlungsmodul ausgerüsteten Sterilisationsvorrichtung.
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Stand der Technik
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Heutzutage
wird Wasserstoffperoxidplasma weit und breit verwendet, um Mikroorganismen
abzutöten, die
auf unterschiedlichen Arten von zu sterilisierenden Gegenständen (im
folgenden bezeichnet als "Sterilisationsgegenstände") leben, einschließlich wegwerfbare
oder recyclierte medizinische Instrumente. Viele Methoden werden
nun vorgeschlagen in bezug auf das Sterilisationsverfahren unter
Verwendung des Wasserstoffperoxidplasmas. Um den Hintergrund der
Erfindung besser zu verstehen, wird unten eine Beschreibung von ausgewähltem Stand
der Technik gegeben.
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Das
koreanische Patent
KR
1019970010057 B1 offenbart ein Sterilisationsverfahren,
welches die Schritte umfaßt
eines Inkontaktbringens der Sterilisationsgegenstände mit
einer Wasserstoffperoxidlösung, Einführens der
Sterilisationsgegenstände
in eine Reaktionskammer, welche restliches Wasserstoffperoxid enthält, Erzeugens
von aktiven Spezies aus dem restlichen Wasserstoffperoxid auf den
zu sterilisierenden Gegenständen
durch Erzeugen von Plasma um die Sterilisationsgegenstände in der
Reaktionskammer herum, und Haltens der Sterilisationsgegenstände in dem
Plasma für
5 bis 50 Minuten, was ausreichend ist, um es den aktiven Spezies
zu ermöglichen,
die Mikroorganismen abzutöten.
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Ebenfalls
offenbart ist ein Entfernungsverfahren des verbleibenden Wasserstoffperoxids
von den sterilisierten Gegenständen,
welches einen Schritt umfaßt
eines Erzeugens von Plasma um die sterilisierten Gegenstände in einer
Reaktionskammer, um das verbleibende Wasserstoffperoxid in nicht-toxische
Verbindungen zu zersetzen.
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Dieses
Plasmasterilisationsverfahren weist jedoch Nachteile auf. In dem
Sterilisationsverfahren tritt ein direkter Kontakt zwischen den
Sterilisationsgegenständen
und dem Plasma auf, was bewirkt, daß medizinische Vorrichtungen
auf Basis von Polymeren Verändungen
von physikalischen und chemischen Eigenschaften, z. B. Farbveränderungen
oder Materialhärten, unterliegen.
Wenn das Gesamtvolumen der Sterilisationsgegenstände über 70% des Volumens der Reaktionskammer
ausmacht, neigen zusätzlich
einige dieser Gegenstände
stark dazu, unvollständig
sterilisiert zu bleiben.
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Überdies
ist die Reaktionskammer aus dem Stand der Technik bezüglich der
Größe stark
begrenzt, da Plasma einheitlich in der Reaktionskammer erzeugt werden
muß. Ein
weiterer Nachteil des Verfahrens ist, daß Sterilisationsgegenstände in der
Nähe der
Kathode nicht sterilisiert werden, da eine sich breit erstreckende
Kathodenumhüllungszone
in der Nähe
der Kathode aufgrund einer Selbstvorspannung gebildet wird, welche
gewöhnlicherweise
in einem kapazitiv-gekoppelten Plasma induziert wird.
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In
der koreanischen Patentoffenlegungsschrift
KR 1019950031116 A wird
ein Sterilisationsverfahren offenbart, welches die Schritte umfaßt eines
Einführens
der Sterilisationsgegenstände
in eine Reaktionskammer und Inkontaktbringens der Sterilisationsgegenstände mit
dem Wasserstoffperoxiddampf, der aus einem organischen Komplex aus
Wasserstoffperoxid freigesetzt wird, welcher im wesentlichen nicht
wässrig
ist, um die Gegenstände
zu sterilisieren.
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Zusätzlich wird
ein anderes Sterilisationsverfahren weiter in der Offenlegungsschrift
KR 1019950031116 A offenbart,
welches die Schritte umfaßt
eines Einführens
der Sterilisationsgegenstände
in eine Reaktionskammer, Inkontaktbringens der Sterilisationsgegenstände mit
dem Wasserstoffperoxiddampf, der aus einem organischen Komplex aus
Wasserstoffperoxid freigesetzt wird, welcher im wesentlichen nicht wässrig ist,
um die Gegenstände
zu sterilisieren, Erzeugen von Plasma in einem Abstand von den Sterilisationsgegenständen, Bereitstellens
des Plasmas an den Gegenständen
und Haltens der Gegenstände
in dem Plasma.
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In
dem ersten Sterilisationsverfahren der Offenlegungsschrift
KR 1019950031116 A beruht
die Sterilisation einfach auf dem Kontakt der Sterilisationsgegenstände mit
Wasserstoffperoxiddampf. Das zweite Sterilisationsverfahren der
Offenlegungsschrift
KR
1019950031116 A ist gekennzeichnet durch das Sterilisationsverfahren,
das durch die chemische Reaktion von Mikroorganismen mit aktiven
Spezies, die aus dem Wasserstoffperoxidplasma gebildet werden, durchgeführt wird,
zusätzlich
zu dem Hauptsterilisationsverfahren, das auf dem einfachen Kontakt
mit Waserstoffperoxiddampf basiert.
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Jedoch
zeigen die Verfahren aus dem Stand der Technik ernste Probleme.
In dem ersten Sterilisationsverfahren der Offenlegungsschrift
KR 1019950031116 A wird
der Wasserstoffperoxiddampf in die Luft freigesetzt, was eine Umweltverschmutzung
erzeugt und Atemstörungen
für den
Verwender zur Folge hat.
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In
dem zweiten Sterilisationsverfahren der Offenlegungsschrift
KR 1019950031116 A und
dem Sterilisationsverfahren des koreanischen Patents
KR 1019970010057 B1 werden die Sterilisationsgegenstände, die dem
Wasserstoffperoxiddampf oder der Lösung ausgesetzt werden, in
Plasma gehalten, damit aktive Spezies, die aus dem Plasma gebildet
werden, ihre keimtötende
Funktion durchführen
können.
Somit kann ein Teil des Wasserstoffperoxids während des Schritts des Haltens
der Gegenstände
in dem Plasma zersetzt werden. Wenn viele Sterilisationsgegenstände gleichzeitig
in der Kammer behandelt werden, wird jedoch Wasserstoffperoxid nicht
vollständig
in Sauerstoff, Wasserstoff und Wasser zersetzt. Somit wird das Wasserstoffperoxid, welches
intakt verbleibt, an die Luft freigesetzt, was Umweltverschmutzung
erzeugt und Atemstörungen
für den
Verwender zur Folge hat.
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Da
alle Sterilisationsverfahren aus dem oben beschriebenen Stand der
Technik in Vakuumzuständen bei
einem Wasserstoffperoxiddampfplasma von geringem Druck durchgeführt werden,
was eine entscheidende Rolle in dem Sterilisationsverfahren spielt,
penetriert es so schwach in dünne,
lange Lumen, zum Beispiel flexible Endoskope mit einem Durchmesser
von 1 mm oder weniger und mit einer Länge von 50 cm oder länger, so
daß eine
Sterilisation nicht perfekt erreicht wird. Um ein solches Lumen
zu sterilisieren, wird Wasserstoffperoxiddampf durch Verstärker injiziert,
welche an jedem Ende des Lumens angefügt werden.
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Aus
DE 69626605 T2 ist
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Wasserstoffperoxiddampfsterilisation bekannt.
Die Zerstörung
von Wasserstoffperoxid erfolgt dabei außerhalb einer Sterilisationskammer
mittels eines Katalysators.
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EP 1016421 A1 beschreibt
ein Sterilisationsverfahren unter Verwendung kleiner Mengen eines
Sterilisationsmittels auf Basis von Wasserstoffperoxid. Die Behandlung
von Wasserstoffperoxid erfolgt dabei lediglich innerhalb der Sterilisationskammer.
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Offenbarung der Erfindung
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Daher
ist die vorliegende Erfindung unter Berücksichtigung der obigen Probleme
durchgeführt
worden, die im Stand der Technik auftreten, und eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung besteht darin, eine mit einem Plasmabehandlungsmodul
ausgerüstete
Sterilisationsvorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, welche bzw.
welches Wasserstoffperoxiddampf als ein Sterilisationsagens anzieht,
um Mikroorganismen, die auf den Gegenständen, wie medizinischen Instrumenten
und Werkzeugen, vorhanden sind, abzutöten und den Dampf in Wasserstoff,
Sauerstoff und Wasser zersetzt, welche alle nicht-toxisch und umweltfreundlich
sind, in einem Plasmabehandlungsmodul anstelle eines unmittelbaren
Freisetzens des Abzugdampfes aus der Reaktionskammer in die Luft.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine mit
einem Plasmabehandlungsmodul ausgerüstete Sterilisationsvorrichtung
und ein Verfahren bereitzustellen, in welcher bzw. in welchem eine
Sterilisationskammer mit Wasserstoffperoxiddampf mit einem Druck
befüllt
wird, der höher
ist als der atmosphärische
Druck, wodurch dünne,
lange Lumen, wie Endoskope mit einem Durchmesser von 1 mm oder weniger
und einer Länge
von 50 cm oder größer, ohne
die Hilfe eines Verstärkers
leicht sterilisiert werden.
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Um
die obige Aufgabe zu erreichen, stellt die vorliegende Erfindung
eine Sterilisationsvorrichtung bereit, welche umfaßt: eine
Sterilisationskammer zur Aufnahme von Sterilisationsgegenständen; eine Wasserstoffperoxidlösungszuführleitung,
die mit der Sterilisationskammer verbunden ist, mit einem Injektionserhitzer
zum Verdampfen des Sterilisationsagens durch Erhitzen und einem
Massenflußregler
zum Regeln der Injektionsmenge der verdampften Wasserstoffperoxidlösung; eine
Vakuumpumpe, die mit der Sterilisationskammer über eine Abzugsleitung verbunden
ist, zum Abziehen von Luft aus der Sterilisationskammer, um einen
Vakuumzustand zu bilden; und ein Plasmabehandlungsmodul in der Abzugsleitung,
um den Dampf aus der Sterilisationskammer mit Plasma zu behandeln.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfaßt
das Plasmabehandlungsmodul zwei Elektroden, die sich einander gegenüberliegen,
als eine Kathode und eine Anode darin, und das verbunden ist mit
einem Plasmaerzeuger, der aus einer Hochfrequenzenergiequelle, einem
Impedanzanpassungsregler und einer Impedanzanpassungsschaltung zusammengesetzt
ist. Der Plasmaerzeuger kann basiert sein auf einer Radiofrequenzentladung
eines kapazitiv gekoppelten oder induktiv gewickelten Typs. Zusätzlich kann
der Plasmaerzeuger basiert sein auf einer Bogenentladung unter Verwendung
von Hochspannungsgleichstrom oder auf einer Koronaentladung unter
Verwendung von Hochspannungswechselstrom.
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Ebenfalls
stellt die vorliegende Erfindung ein Sterilisationsverfahren unter
Verwendung der mit einem Plasmabehandlungsmodul ausgerüsteten Vorrichtung
bereit, welches die Schritte umfaßt: Einführen von Sterilisationsgegenständen in
die Sterilisationskammer und Verschließen der Kammer; Bilden eines
gewünschten Druckes
in der Sterilisationskammer durch Verwendung der Vakuumpumpe, Injizieren
von Wasserstoffperoxiddampf in die Sterilisationskammer bis zu einem
gewünschten
Reaktionsdruck und Halten der Sterilisationsgegenstände in dem
Wasserstoffperoxiddampf für
eine gewünschte
Zeitdauer, um eine Sterilisation zu erreichen; und Abziehen des
Wasserstoffperoxiddampfs aus der Sterilisationskammer mittels der
Vakuumpumpe und Zersetzen des Wasserstoffperoxiddampfs in Sauerstoff,
Wasserstoff und Wasser in dem Plasmabehandlungsmodul, bevor der
Dampf in die Luft freigesetzt wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird der Wasserstoffperoxiddampf in die Sterilisationskammer mit
einem Druck injiziert, der höher
ist als der atmosphärische
Druck.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
obigen und weiteren Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung in
Verbindung mit der beigefügten
Zeichnung klarer verstanden werden in welcher:
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1 ein
schematisches Diagramm ist, das die Struktur der mit einem Plasmabehandlungsmodul ausgerüsteten Sterilisationsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung zeigt.
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Beste Ausführungsform der Erfindung
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Die
Anwendung der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird am besten verstanden unter Bezugnahme
auf die beigefügte
Zeichnung.
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1 zeigt
schematisch die Struktur einer mit einem Plasmabehandlungsmodul
ausgerüsteten
Sterilisationsvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung. Wie gezeigt in der Zeichnung, umfaßt die Sterilisationsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung eine Reaktionskammer 10 zur
Aufnahme von Sterilisationsgegenständen 11, wie medizinischen
Instrumenten, zum Beispiel chirurgischen Werkzeugen. Bevor die Sterilisationsgegenstände 11 in
die Kammer 10 eingeführt
werden, werden sie bevorzugt mit einem Verpackungsmaterial 12 eingepackt.
Verbunden über
eine Abzugsleitung 13 an einen unteren Teil der Sterilisationskammer 10 ist eine
Vakuumpumpe 14 bereitgestellt, um Luft aus der Sterilisationskammer 10 abzuziehen,
um einen Vakuumzustand zu bilden.
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Der
Sterilisationskammer 10 ist eine Sterilisationsagenszuführleitung 20 bereitgestellt,
welche ein Sterilisationsagens umfaßt, d. h. eine Wasserstoffperoxidlösung 21,
einen Injektionserhitzer 22 zum Verdampfen des sterilisierenden
Agens durch Erhitzen und zum Injizieren des Wasserstoffperoxiddampfes
in die Sterilisationskammer 10, und einen Massenflußregler 23 zum
Regeln der Injektionsmenge des verdampften Wasserstoffperoxids.
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An
der mittleren Stelle der Abzugsleitung 13 ist ein Plasmabehandlungsmodul 31 bereitgestellt,
in welchem der Dampf (Wasserstoffperoxid) mit dem Plasma reagiert.
Das Plasmabehandlungsmodul 31 umfaßt einen Plasmaerzeuger 30,
welcher basiert sein kann auf einer Radiofrequenzentladung des kapazitiv
gekoppelten oder induktiv gewickelten Typs. Zusätzlich kann der Plasmaerzeuger 30 basiert
sein auf einer Bogenentladung unter Verwendung von Hochspannungsgleichströmen oder
auf einer Koronaentladung unter Verwendung von Hochspannungswechselströmen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung arbeitet der Plasmaerzeuger 30 über eine Radiofrequenzentladung.
In dem Plasmabehandlungsmodul 31 an der Abzugsleitung 13 sind
eine Kathode 33 und eine Anode 34 bereitgestellt,
die sich einander gegenüberliegen.
Eine Radiofrequenzquelle (RF-Energieerzeuger) 35, welche
Frequenzen liefert, die geeignet sind, um Plasma in einem optimalen
Zustand zu erzeugen, ist elektrisch mit der Kathode 33 durch
sowohl einen Impedanzanpassungsregler 36 als auch eine
Impedanzanpassungsschaltung 37 verbunden.
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In
dem Plasmabehandlungsmodul 31 sind die zwei Elektroden
in enger Nähe
zueinander mit einem Abstand von 0,5–40 cm angeordnet, um einfach
hoch dichtes Plasma zu erzeugen, sogar mit einer Energiequelle von
kleiner Kapazität.
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Die
Frequenz der Hochfrequenzenergiequelle 35 kann in eine
Vielzahl von Frequenzbanden fallen. Wenn die Frequenz höher ist,
wird das Plasma mit höherer
Dichte erzeugt. Jedoch erfordert der Generator für höhere Frequenz eine teurere
Ausrüstung
und eine zusätzliche
Ausrüstung,
die in der Lage ist, elektromagnetische Strahlung abzuschirmen.
Daher ist es bevorzugt, ein Frequenzband auszuwählen, das geeignet ist für eine praktische
Verwendung der Ausrüstung.
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Um
den Innendruck sowohl der Sterilisationskammer 10 als auch
des Plasmabehandlungsmoduls 31 zu regeln, ist eine automatische
Druckregelabsperrvorrichtung 40 an der Abzugsleitung 13 zwischen
der Sterilisationskammer 10 und dem Plasmabehandlungsmodul 31 installiert.
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Das
Sterilisationsverfahren wird wie folgt durchgeführt:
Sterilisationsgegenstände 11,
z. B. ein medizinisches Instrument oder ein chirurgisches Werkzeug,
werden in dem Verpackungsmaterial 12 eingepackt und in
der Sterilisationskammer 10 angeordnet, und die Tür der Sterilisationskammer 10 wird
verschlossen. Nach dem Öffnen
der automatischen Druckregelabsperrvorrichtung 40 wird
die Vakuumpumpe 14 betrieben, um Luft aus der Sterilisationskammer 10 und
dem Plasmabehandlungsmodul 31 abzuziehen, bis ein gewünschtes
Vakuumniveau gebildet ist.
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Wenn
die Vakuumpumpe 14 ein gewünschtes Vakuumniveau innerhalb
der Sterilisationskammer 10 und dem Plasmabehandlungsmodul 31 geschaffen
hat, wird die automatische Druckregelabsperrvorrichtung 40,
die an der Abzugsleitung 13 angeordnet ist, verschlossen.
Anschließend
wird der Wasserstoffperoxiddampf, der aus der Wasserstoffperoxidlösung 21 durch
den Injektionserhitzer 22 gebildet wird, in die Sterilisationskammer 10 über den
Massenflußregler 23 injiziert.
In diesem Zusammenhang fällt
der Druck der Sterilisationskammer 10 in den Bereich von
(1,36 ~ 13,6) × 103 × 98,0665
kPa.
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Nach
der Bildung innerhalb der Sterilisationskammer 10 wird
ein gewünschter
Druck an Wasserstoffperoxiddampf für eine vorgegebene Zeitdauer
aufrechterhalten, um eine perfekte Sterilisation zu erreichen.
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Der
Reaktionsdruck innerhalb der Sterilisationskammer 10 wird
bei einem niedrigeren Niveau als dem atmosphärischen Druck während des
Sterilisationsverfahrens gehalten. Bei diesem Druck kann der Wasserstoffperoxiddampf,
welcher eine entscheidende Rolle bei der Sterilisation spielt, nicht
leicht in dünne,
lange Lumen, beispielsweise die Endoskope mit einem Durchmesser
von 1 mm oder weniger und einer Länge von 50 cm oder länger, eindringen.
Somit kann ein zusätzlicher
Verstärker
an jedes Ende des Lumens angefügt
werden, um den Wasserstoffperoxiddampf dadurch zu injizieren, was
eine schnellere und zuverlässigere
Sterilisation bringt.
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Hochfrequenzenergie
aus der Energiequelle 35 wird auf die Kathode 33 des
Plasmabehandlungsmoduls 31 unter der Regelung der Impedanzpassungsschaltung 37 und
des Impedanzreglers 36 beaufschlagt. Aufgrund der Hochfrequenzenergie,
die auf die Kathode 33 in dem Modul 31 beaufschlagt
wird, wird das hoch dichte Plasma zwischen der Kathode 33 und
der Anode 34 in dem Modul 31 erzeugt. Durch Annahme
einer gepulsten Hochfrequenzenergiebeaufschlagungsart, bei der die
Energie periodisch beaufschlagt wird, erzeugt die Hochfrequenzenergiequelle 35,
welche von einer kapazitiv-gekoppelten Art ist, das hoch dichte
Plasma mit einer niedrigen Temperatur von 100°C oder weniger.
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Aufgrund
der Hochfrequenzenergiequelle 35, welche auf eine periodische
Beaufschlagungsart betrieben wird, wird ein Übererhitzen sowohl des Gases
innerhalb der Sterilisationskammer 10 als auch der Sterilisationsgegenstände 11 vermieden.
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Wird
das hoch dichte Plasma in dem Plasmabehandlungsmodul gehalten, so
wird, wenn die Vakuumpumpe 14 betrieben und die automatische
Druckkontrollabsperrvorrichtung 40 auf der Evakuierungsleitung 13 geöffnet wird,
der Wasserstoffperoxiddampf innerhalb der Sterilisationskammer 10 auf
das Plasmabehandlungsmodul 31 entlang der Abzugsleitung 13 gerichtet
und dann in die Atmosphäre über die
Vakuumpumpe 14 freigesetzt.
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Während der
Passage durch das Plasma, das in dem Plasmabehandlungsmodul 31 erzeugt
wird, wird der Wasserstoffperoxiddampf in Wasser, Wasserstoff und
Sauerstoff zersetzt, welche in die Luft freigesetzt werden können, da
sie umweltfreundlich und nicht-toxisch sind. Das heißt, das
Plasma fungiert, um den Wasserstoffperoxiddampf, der gegenüber dem
Körper
toxisch ist, in nicht-toxisches Wasser, Sauerstoff und Wasserstoff
aufgrund seiner Energie zu zersetzen.
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Wenn
der Wasserstoffperoxiddampf perfekt aus der Sterilisationskammer 10 evakuiert
wird, wird die Hochfrequenzenergiequelle 35 gesperrt. Dann
wird die Sterilisationskammer 10 zu normalem atmosphärischen
Druck belüftet,
und die eingepackten Gegenstände 11,
die somit sterilisiert sind, werden aus der Sterilisationskammer 10 entfernt.
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Gemäß einer
weiteren Erscheinung der vorliegenden Erfindung wird ein Sterilisationsverfahren
bereitgestellt, welches auf die gleiche Art und Weise, wie oben
beschrieben, durchgeführt
wird, außer
daß, nachdem die
Sterilisationskammer 10 in einem vorgegebenen Vakuumzustand
gehalten wird, der Wasserstoffperoxiddampf, der durch Erhitzen der
Wasserstoffperoxidlösung 21 gebildet
wird, bei einem Druck (1,033–1,36 × 98,0665
kPa) injiziert wird, der höher
ist als der atmosphärische
Druck. Obacht muß gegeben
werden bezüglich
des Türverschlusses
und der Luftdichtigkeit, da der Innendruck der Sterilisationskammer 10 höher ist
als derjenige in der Atmosphäre.
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Wenn
der Druck der Sterilisationskammer 1,36 × 98,0665 kPa übersteigt,
zeigen herkömmliche
Plasmaerzeuger einige Schwierigkeiten beim Erzeugen von Plasma.
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In
diesem Sterilisationsverfahren wird Wasserstoffperoxiddampf in großer Fülle in die
Sterilisationskammer 10 in einem höheren Ausmaß als der atmosphärische Druck
injiziert, so daß der
Wasserstoffperoxiddampf stark in die Sterilisationsgegenstände eindringen
kann. Daher macht es das Sterilisationsverfahren möglich, sogar
dünne,
lange Lumen, wie Endoskope mit einem Durchmesser von 1 mm oder weniger
und einer Länge
von 50 cm oder größer, ohne
die Hilfe von Verstärkern
zu sterilisieren, welche erforderlich sind bei niedrigen Drücken (geringer
als atmosphärischem
Druck).
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Ein
besseres Verständnis
der vorliegenden Erfindung wird durch das folgende Beispiel erhalten,
welches dargelegt wird, um zu veranschaulichen, jedoch nicht als
die Grenze der vorliegenden Erfindung aufgefaßt werden soll.
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Beispiel 1
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Sterilisationsexperimente
wurden durch Verwendung der Plasmasterilisationsvorrichtung der
vorliegenden Erfindung durchgeführt,
und die Ergebnisse sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
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Bacillus
stearothermophilus (Sporenanzahl 2,0 × 106,
ATCC7953) wurde als ein Testmikroorganismus verwendet, welcher ein
biologische Indikator (BI) ist, der kommerziell erhältlich ist
unter dem Namen "Cyclesure", hergestellt von
einer Gesellschaft in den U. S. A., und welcher verwendet wird als
ein Sterilisationsindikator für
klinische Instrumente in vielen Krankenhäusern.
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Der
BI wurde in die Plasmasterilisationsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung eingeführt,
wo Plasmaerzeugung und Sterilisation getrennt in unterschiedlichen
Kammern durchgeführt
werden, und in eine Plasmasterilisationsvorrichtung aus einem einzigen
Körper,
wo Plasmaerzeugung und Sterilisation in der einzigen Kammer stattfinden.
Die Sterilisation wurde bei den optimalen Bedingungen für jede Sterilisationsvorrichtung (lediglich
Wasserstoffpero xiddampf, lediglich Wasserstoffperoxidplasma) durchgeführt. Anschließend wurden die
gesammelten BI-Proben bei 55°C
für bis
zu 7 Tage in einem Inkubator inkubiert und die Farbe der BI-Proben
analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1
Sterilisationsverfahren | Testergebnisse
(insgesamt 50 mal) |
nur
Wasserstoffperoxid | bestanden
50*/durchgefallen 0** |
nur
Wasserstoffperoxidplasma | bestanden
0*/durchgefallen 50** |
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- * BI-Proben zeigen eine negative Reaktion (keine Farbveränderung)
- ** BI-Proben zeigen eine positive Reaktion (Farbe veränderte sich)
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt, gelang bei all den Experimenten, welche nur
mit Wasserstoffperoxiddampf durchgeführt wurden, in der Plasmasterilisationsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung die Sterilisation, wohingegen bei keinem
der Experimente, die nur mit Wasserstoffperoxidplasma durchgeführt wurden,
eine Sterilisation gelang. Diese Ergebnisse zeigen, daß Wasserstoffperoxiddampf
eine wesentliche Rolle bei der Sterilisation spielt.
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Beispiel 2
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Bei
Verwendung der mit einem Plasmabehandlungsmodul ausgerüsteten Sterilisationsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung wurden restliche Gehalte des Wasserstoffperoxids,
der aus der Sterilisationskammer in die Luft evakuierte, gemessen,
und die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
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In
diesem Zusammenhang wurde ein Tester für restliches Peroxid (Merck,
110011), der fähig
ist, restliche Gehalte an Wasserstoffperoxid (in ppm) zu messen,
verwendet, um quantitativ das Wasserstoffperoxid zu analysieren,
das aus der Sterilisationsvorrichtung der vorliegenden Erfindung
während
der Sterilisation abgezogen wird.
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Der
Tester für
restliches Peroxid wurde alle 10 Minuten für die Messung der restlichen
Gehalte an Wasserstoffperoxid betrieben. Der Tester wurde an dem
hinteren Ende der Vakuumpumpe montiert, aus welcher das Abzugsgas
freigesetzt wurde. Unter optimalen Bedingungen wird der restliche
Gehalt des Wasserstoffperoxids, das in jedem Schritt des Verfahrens
abgezogen wird, gemessen. Anschließend wurden die Farben der Proben,
die in den jeweiligen Schritten des Verfahrens erhalten wurden,
verglichen. Tabelle 2
Verfahren | Testergebnisse
(ppm/10 Umläufe) | Merkmale | Bemerkung |
Evakuieren
(Vakuum) | 0 | in
allen Verfahren | H2O2-Injektion abgesperrt |
Injektion
und Diffusion | 10
oder weniger | immer
Plasma | H2O2-Injektion initiiert |
Plasmabehandlung | 10
oder weniger | erzeugt | H2O2-Injektion aufrechterhalten |
Belüften | 0 | | H2O2-Injektion gesperrt |
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Wie
in Tabelle 2 erkannt wird, wurde Wasserstoffperoxiddampf mit höchstens
10 ppm oder weniger freigesetzt, was demonstriert, daß das meiste
des abgezogenen Gases aus der Sterilisationsvorrichtung der vorliegenden
Erfindung kein Wasserstoffperoxid war.
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Beispiel 3
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Eine
Variation der Sterilisationswirkung, die von einer Veränderung
des Sterilisationsdrucks der mit einem Plasmabehandlungsmodul ausgerüsteten Sterilisationsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung resultierte, wurde getestet, und die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 wiedergegeben.
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In
dem Experiment wurde die gleiche Mikroorganismenprobe wie in Beispiel
1 verwendet.
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Zunächst wurde
ein Paar von dünnen,
langen Lumen, jeweils mit einem Durchmesser von 1 mm oder weniger
und einer Länge
von 200 cm, vorbereitet. Der BI wurde in jedes der Lumen eingesetzt.
Die Lumen wurden dann in die Sterilisationskammer ohne Verstärker eingeführt. Sterilisationsexperimente
wurden unter der optimalen Bedingung durchgeführt, gefolgt von einer Kultivierung
der BI-Proben, die von jedem der Lumen genommen wurden, in einem
Inkubator bei 55°C
für bis
zu 7 Tage. Tabelle 3
Reaktionsgas | Reaktionsdruck | Testergebnisse
(BI/50 mal) |
Wasserstoffperoxiddampf | 0,0163 × 98,0665
kPa | bestanden
0/durchgefallen 50 |
Wasserstoffperoxiddampf | 1,0600 × 98,0665
kPa | bestanden
50/durchgefallen 0 |
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Wenn
der Reaktionsdruck so niedrig war wie 0,0163 × 98,0665 kPa, wurden die dünnen, langen
Lumen mit einem Durchmesser von 1 mm oder weniger und einer Länge von
200 cm überhaupt
nicht sterilisiert. Im Gegensatz dazu wurde eine Sterilisation vollständig erreicht
bei Drücken
von so hoch wie 1,0600 × 98,0665 kPa.
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Zusammengenommen
führen
die Ergebnisse aus Tabelle 3 zu dem Schluß, daß Wasserstoffperoxiddampf,
welcher eine wesentliche Rolle bei der Sterilisation spielt, nicht
in die Tiefe der dünnen,
langen Lumen mit einem Durchmesser von 1 mm oder weniger mit einer
Länge von
200 cm bei einem niedrigen Reaktionsdruck eindringen kann, während hoher
Reaktionsdruck von Wasserstoffperoxiddampf effektiv durch solche
Lumen eindringen kann, wodurch eine perfekte Sterilisation erzielt
wird.
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Beispiel 4
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Eine
Sterilisation wurde durchgeführt
bei Reaktionsdrücken,
die höher
und viel tiefer waren als atmosphärischer Druck, durch Verwendung
der Sterilisationsvorrichtung der vorliegenden Erfindung. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 wiedergegeben.
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Um
die Sterilisationskapazität
bei verschiedenen Reaktionsdrücken
der Sterilisationsvorrichtung der vorliegenden Erfindung zu beurteilen,
wurden Sterilisationsgegenstände
(Saugkatheter, Nelatonkatheter, Operationsscheren, rostfreie Lumen
und Ballonkatheter) in Sterilisationsbeuteln zusammen mit den gleichen BI-Proben
wie in den Beispielen 1 und 3 eingeführt. Und dann wurden die vorbereiteten
Sterilisationsgegenstände
zufällig
in die Sterilisationskammer in dem Ausmaße eingeführt, daß die Sterilisationskammer
voll war (etwa 100% Füllkapazität: 250 BI,
betrachtet als 100% Füllkapazität in dem
Falle, daß die
Gegenstände
das gleiche Volumen mit dem gesamten inneren Volumen, 80 Liter,
der Sterilisationskammer besetzen, wenn sie vollständig leer
war). Dann wurde eine Sterilisation durchgeführt unter den optimalen Bedingungen
für die
Vorrichtung. Folgend der Vollständigkeit
der Sterilisation wurden die BI-Proben, die aus jedem Beutel gesammelt wurden,
bei 50°C
für bis
zu 7 Tage in einem Inkubator inkubiert. Die Farben der Indikatorproben
wurden mit den Testergebnissen verglichen (Bezug auf Tabelle 4). Tabelle 4
Reaktionsgas | Reaktionsdruck | Kapazität (%) | Testergebnisse
(250 BI, 50 mal) |
H2O2 | 0,0163 × 98,0665
kPa | 100 | durchschnittlich
bestanden 10/250 BI |
H2O2 | 1,0600 × 98,0665
kPa | 100 | durchschnittlich
bestanden 250/250 BI |
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Wie
aus den Ergebnissen aus Tabelle 4 ersichtlich ist, sterilisierte
die Sterilisationsvorrichtung der vorliegenden Erfindung lediglich
10 der 250 BI, die in den Beuteln eingeführt waren, vollständig bei
einem geringen Reaktionsdruck, wenn die Sterilisationskammer voll
war (100% Füllkapazität), während alle
der getesteten Probenkörper
perfekt sterilisiert wurden bei einem Reaktionsdruck, der höher war
als atmosphärischer
Druck, sogar, wenn die Sterilisationsgegenstände das gesamte Volumen der
Sterilisationskammer ausfüllten.
Diese Ergebnisse führen
zu dem Schluß,
daß die
Sterilisationsvorrichtung der vorliegenden Erfindung nicht begrenzt ist
bezüglich
der Reaktionskammergröße und eine
perfekte Sterilisation sogar bei der Kapazität von 100% erreichen kann.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Wie
oben beschrieben, stellt die vorliegende Erfindung eine mit einem
Plasmabehandlungsmodul ausgerüstete
Sterilisationsvorrichtung und ein Steriliationsverfahren bereit,
in welcher bzw. in welchem lediglich Wasserstoffperoxiddampf als
ein Sterilisationsagens verwendet wird, um Mikroorganismen, die
auf Gegenständen,
wie medizinischen Instrumenten und Werkzeugen, vorhanden sind, abzutöten, und
zersetzt wird in nicht toxische Materialien, zum Beispiel Sauerstoff,
Wasserstoff und Wasser, während
es einer Reaktion mit Plasma, das in dem Plasmabehandlungsmodul
erzeugt wird, unterliegt.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung den Vorteil bereit, daß dünne, lange Lumen, wie Endoskope mit
einem Durchmesser von 1 mm oder weniger und mit einer Länge von
50 cm oder mehr, leicht ohne die Hilfe von Verstärkern sterilisiert werden können, wenn
Wasserstoffperoxiddampf bei einem Druck in die Sterilisationskammer
injiziert wird, der höher
ist als atmosphärischer
Druck.
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Obwohl
die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zu veranschaulichenden Zwecken offenbart
worden sind, werden Fachleute auf diesem Gebiet erkennen, daß zahlreiche
Modifikationen, Zusätze
und Substitutionen möglich
sind, ohne von dem Umfang der Erfindung, wie er in den beiliegenden Ansprüchen offenbart
ist, abzuweichen.