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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines bandförmigen Verbundwerkstoffes
für die
Gleitlagerherstellung durch kontinuierliches Aufgießen einer
Flüssigkeit
auf ein bandförmiges,
als Trägermaterial
dienendes Substrat, insbesondere aus Stahl, bei dem das bandförmige Substrat
eine mehrere Bearbeitungsstationen umfassende Produktionsstraße kontinuierlich
durchläuft,
wobei das bandförmige
Substrat zunächst
in einer separaten Aufheizstation vorerwärmt wird, anschließend eine Gießstation
durchläuft,
in der es mit der Flüssigkeit begossen
wird, und darauffolgend in einer Abkühlstation abgekühlt wird.
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Des
weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung
eines bandförmigen
Verbundwerkstoffes für
die Gleitlagerherstellung mittels eines kontinuierlichen Aufgießens einer
Flüssigkeit auf
ein bandförmiges,
als Trägermaterial
dienendes Substrat, mit mehreren Bearbeitungsstationen, welche das
bandförmige
Substrat kontinuierlich durchläuft,
wobei die Vorrichtung ausgestattet ist mit einer separaten Aufheizstation,
in der das bandförmige Substrat
zunächst
vorerwärmt
wird, mit einer Gießstation,
in der das Substrat mit der Flüssigkeit
begossen wird, und einer Abkühlstation,
in der das mit der Flüssigkeit
begossene Substrat abgekühlt
wird.
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Ein
Verfahren der gattungsbildenden Art wird in der deutschen Patentschrift
DE 1 063 343 B beschrieben,
die eine besondere Ausbildung des Muffelofens, mit dem das bandförmige Substrat vorerwärmt wird,
zum Gegenstand hat. Die
DE
1 063 343 B lehrt, dass eine schnellere Vorerwärmung des
Substrats, somit eine Verkürzung
der Aufwärmstrecke und
folglich eine Reduzierung der für
den Transport erforderlichen, am Substrat angreifenden Zugkräfte realisiert
werden kann, wenn das Substrat beim Durchlauf durch die induktiv
erhitzte, gasdichte Glühmuffel
neben der indirekten Aufheizung durch Strahlungswärme zusätzlich durch
Induktion erhitzt wird, indem mittels eines zusätzlichen Induktionsfeldes ein
Strom im Substrat erzeugt wird, der sich direkt in Wärme umwandelt.
Hierzu wird der Muffelofen mit einem Muffelkörper aus hochhitzebeständigem, nichtmagnetischen
Werkstoff, einer Wärmeisolierung,
z. B. aus Schamottsteinen, und einer wassergekühlten Induktionsspule ausgestattet.
Der in der
DE 1 063
343 B beschriebene Muffelofen ist – mittlerweile als freier Stand
der Technik – die
bevorzugte Vorwärmvorrichtung
bei dem in Rede stehenden Verfahren, wobei die Erwärmung vorteilhafterweise
unter Schutzgasatmosphäre
erfolgt, damit der verwendete Stahl nicht oxidiert.
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Auch
die
DE 1 063 343 B geht
wie die vorliegende Erfindung von einem Verfahren aus, bei dem das
bandförmige
Substrat zunächst
in einer separaten Aufheizstation vorerwärmt wird, anschließend eine
Gießstation
durchläuft,
in der es mit der Metalllegierung begossen wird, und darauffolgend
in einer Abkühlstation
abgekühlt
wird. Zur Durchführung
des Verfahrens kommt eine Vorrichtung der gattungsbildenden Art
zum Einsatz.
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An
dieser Stelle sei angemerkt, dass ein Schichtverbundwerkstoff, wie
ihn beispielsweise ein mit einem Gleitlagerwerkstoff beschichtetes
Substrat – vorzugsweise
aus Stahl – darstellt,
grundsätzlich auch
im Walzverfahren hergestellt werden kann. Ein derartiges Verfahren
beschreibt beispielsweise die
EP 0 681 114 A2 . Eine sich an das Plattieren
anschließende
Wärmebehandlung
soll dabei als Folge von Diffusionsvorgängen die Bindefestigkeit zwischen
Stahl und Lagermaterial erhöhen.
Bei diesem Verbundsystem handelt es sich im Gegensatz zu dem beanspruchten
Verfahren um ein Walzplattierverfahren. Hierbei tritt als Folge
des Walzdruckes eine mechanische Haftung durch Verzahnen der Oberflächen der
beiden Werkstoffe ein. Eine nachfolgende Diffusionsglühung verstärkt zwar
diese Bindung, führt
aber nicht zu einer formschlüssigen
Verbindung oder gar metallurgischen Bindung, wie dies beim Begießen, also
dem Kontakt einer flüssigen Phase
mit einer festen Phase, der Fall ist. Ein Walzplattierverfahren
ist im Vergleich zu einem Begießungsverfahren
zudem kostenintensiver, da das mittels Walzplattieren auf den Stahl
aufgebrachte Band zunächst
selbst in einem eigenen Gießverfahren
hergestellt werden muss. Aus den genannten Gründen, insbesondere zur Erhöhung der
Bindung zwischen Trägermaterial
und Gleitlagerwerkstoff, werden zunehmend Begießungsverfahren eingesetzt.
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Ein
Verfahren der gattungsbildenden Art wird ebenfalls in der deutschen
Offenlegungsschrift
DE 198
01 074 A1 beschrieben. Das Trägermaterial wird auf eine Temperatur
von 1000 bis 1100°C
vorgewärmt,
um dann mit einer Lagerlegierung auf Kupfer-Zink- oder Kupfer-Aluminiumbasis,
die eine Temperatur von 1000°C
bis 1250°C
aufweist, begossen zu werden. Anschließend wird der Schichtverbundwerkstoff
innerhalb von 2 bis 4 Minuten von Gießtemperatur auf 100°C abgekühlt.
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Bei
den Verfahren nach dem Stand der Technik wird das bandförmige Substrat üblicherweise
auf Rollen bevorratet, wobei die Vorrichtung zur Herstellung des
bandförmigen
Verbundwerkstoffes durch Abwickeln der Rollen kontinuierlich mit
dem bandförmigen
Trägermaterial
versorgt wird. Dabei ist eine Schweißvorrichtung vorgesehen, die
das Ende des Trägerbandes
der einen Rolle mit dem Anfang des Bandes einer folgenden Rolle
gewissermaßen
zu einem Endlosband verbindet, wobei eine aus mehreren Walzen aufgebaute
Vorrichtung dafür
sorgt, dass die Vorwärmvorrichtung
und die sich anschließenden Bearbeitungsstationen
während
des Verbindungsprozesses in der Schweißvorrichtung weiterhin kontinuierlich
mit Trägermaterial
versorgt werden, so dass keine Stillstandzeiten auftreten. Hierzu
werden die Walzen in der Art bewegt, dass sich der Weg des um die
Walzen geführten
Trägerbandes
durch das Walzenwerk verkürzt
und die dadurch freiwerdende Länge
an Trägerband
für die
Versorgung der Anlage während
des Schweißvorgangs
genutzt werden kann.
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Des
Weiteren sind bei herkömmlichen
Verfahren vor dem Erwärmen
des Substrats Bearbeitungsstationen vorgesehen, in denen zum einen
das Trägerband
vorbehandelt, insbesondere gereinigt, entfettet und zur besseren
Haftung der Gleitschicht aufgerauht, werden kann. Zum anderen wird
das Trägerband
bei den konventionellen Verfahren üblicherweise an seinen Rändern mit
einer Bördelung
versehen. Diese Bördelung
dient der seitlichen Begrenzung des Trägerbandes und soll verhindern,
dass die aufgegossene Metalllegierung über die Ränder des Substrats hinausfließt. Somit
ist es auch Aufgabe der Bördelung,
zu einer Ausbildung einer gleichmäßigen Gleitschichtdicke beizutragen.
Die Bördelung,
die aus fertigungstechnischen Gründen
zur Verbesserung des Aufgießprozess
in das Trägerband
eingebracht wird, muss vor der Verarbeitung des Verbundwerkstoffes
zu Gleitlagern, Buchsen und Lagerschalen entfernt werden. Dabei
kann die Bördelung
bei einem Band mit einer Breite von 150 mm bis zu 30% des Trägerbandes
beanspruchen, was zu entsprechend hohen Mengen Materialabfall führt.
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Nach
dem Stand der Technik wird die Metalllegierung in der Gießstation
mittig auf das Substrat aufgebracht und breitet sich ausgehend von
der Mitte in einem Fließprozess
zu den Seitenrändern des
Trägerbandes
hin aus. Dieser Fließprozess
hat maßgeblichen
Einfluss auf die Vorschubgeschwindigkeit, mit der das Substrat durch
die Anlage gefördert
werden kann, denn der Schmelze muss genügend Zeit gewährt werden,
damit sie sich gleichmäßig über das Substrat
bis zu den Rändern
hin verteilen kann, bevor der Abkühlprozess folgen kann. Die
Vorschubgeschwindigkeit hat unmittelbar Einfluss auf die Produktivität des Herstellungsverfahrens,
weshalb bei der Weiterentwicklung des Verfahrens die Bemühungen grundsätzlich dahingehen
sollten, die Vorschubgeschwindigkeit zu steigern und damit kostengünstiger
produzieren zu können.
Mit den nach dem Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahren
lassen sich Bandgeschwindigkeiten von maximal vB =
3,5 m/min realisieren.
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Bei
herkömmlichen
Verfahren wird in der Regel Öl
als Kühlmittel
in der Abkühlstation
verwendet, wie dies auch der
DE
1 063 343 B zu entnehmen ist. Der Grund hierfür ist darin
zu finden, dass Gleitschichtlegierungen älterer Lagergenerationen nahezu
ausschließlich
bleihaltig waren. Diese bleihaltigen Legierungen erfordern hohe
Abkühlraten,
um ein homogenes Gefüge
zu erhalten, weshalb Öl
mit seiner im Vergleich zu Wasser hohen Wärmkapazität als bevorzugtes Kühlmittel
eingesetzt wurde. Dabei wird die Unterseite des begossenen Substrats
mit Öl
bespritzt und auf diese Weise durch erzwungene Konvektion Wärme abgeführt. Nachteilig
an dieser Art der Kühlung
ist, dass aufgrund der sehr hohen Temperatur des Substrats nach
dem Gießvorgang
das Öl beim
Auftreffen auf der Unterseite verkokt und gegebenenfalls zu einer
ungewollten Aufkohlung des Substratbandes führt.
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Im
Anschluss an den Abkühlvorgang
wird der Verbundwerkstoff bei herkömmlichen Verfahren mechanisch
in der Art nachbearbeitet, dass einerseits die Unterseite des Substrats
geschliffen und die Oberseite der Gleitschicht gefräst wird.
Das Schleifen der Unterseite des Substrats dient in erster Linie der
Reinigung und der Beseitigung von Rückständen infolge Ölkühlung, wohingegen
das Fräsen
der Oberseite der Gleitschicht das Ziel hat, überschüssiges Gleitschichtmaterial
abzutragen und die Dicke der Gleitschicht näher an ihr Sollmaß heranzuführen. Wird
eine übliche
Gleitschichtdicke des endbearbeiteten Verbundwerkstoffes von 0,35
mm ± 0,15
mm zugrundegelegt, beträgt
die Gleitschichtdicke des begossenen Substrats nach der Abkühlung und
vor der Nachbearbeitung bei den herkömmlichen Verfahren etwa 2 mm.
Bei Verfahren nach dem Stand der Technik wird somit ungefähr eine
vier- bis zehnmal
so große
Menge an Gleitschichtmaterial, d. h. Metalllegierung, auf das Substrat
aufgebracht wie letztlich tatsächlich
zur Ausbildung einer ausreichenden Gleitschicht benötigt wird.
Das überschüssige Material muss
wieder abgetragen werden. Dies führt
einerseits zu der Notwendigkeit, eine Nachbearbeitungsstation zum
Abtrag des überschüssigen Materials vorzusehen
und somit zu zusätzlichen
Kosten, und andererseits zu einer erheblichen Abfallmenge an Gleitschichtmaterial,
was sich ebenfalls kostensteigernd auf den Produktionsprozess auswirkt.
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Am
Ende der Fertigungsstraße
durchläuft der
bandförmige
Verbundwerkstoff sogenannte Dressierwalzen, mit denen die Gleitlagerschicht
durch Warmwalzen weiter geglättet
wird. In Abhängigkeit von
der verwendeten Metalllegierung wird eine vorhandene Bördelung
vom Verbundmaterial entweder vorher abgetrennt oder bei Metalllegierungen,
bei denen beim Aufwickeln die Gefahr besteht, dass die Wickelungen
aneinander haften und verkleben, am Verbundband belassen.
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Aus
der
DE 198 61 160
C1 ist ein Schichtverbundwerkstoff in Form eines gießplattierten
Stahlbandes bekannt. Um den Schichtverbundwerkstoff auf Endmaß zu bringen,
werden 5 bis 15% der Lagermetalldicke abgefräst.
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Die
DE 196 51 324 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Erzeugung von umhüllten Stranggießprodukten.
Eine flüssige
Metallschmelze, z. B. Stahl, wird mit einem Metall-Flachprodukt,
z. B. ebenfalls aus Stahl, in Kontakt gebracht und verschweißt. Als
Vorteil dieses Verfahrens wird die frei wählbare End- und Beschichtungsdicke
genannt.
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Aus
der
WO 95/17987 A1 geht
ein Verfahren hervor, mit dem auf einem Transportband ein endabmessungsnahes
Metallband hergestellt wird. Was unter endabmessungsnah verstanden
wird, wird nicht mitgeteilt.
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Die
DE 21 30 421 A beschreibt
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von metallischen
Verbundmaterialien. Zwei flüssige
Metalle werden gleichzeitig zu einer Zerstäubungseinrichtung geleitet,
um einen feinen Sprühstrahl
aus zerstäubten
Teilchen der Metalle zu bilden. Zum Zerstäuben werden Stickstoffstrahlen
eingesetzt.
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Vor
diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zur Herstellung eines bandförmigen Verbundwerkstoffes für die Gleitlagerherstellung
durch kontinuierliches Aufgießen
einer Metalllegierung auf ein bandförmiges, als Trägermaterial
dienendes Substrat, insbesondere aus Stahl, bereitzustellen, bei
dem das bandförmige Substrat
eine mehrere Bearbeitungsstationen umfassende Produktionsstraße kontinuierlich
durchläuft, wobei
das bandförmige
Substrat zunächst
in einer separaten Aufheizstation vorerwärmt wird, anschließend eine
Gießstation
durchläuft,
in der es mit der Metalllegierung begossen wird, und darauffolgend
in einer Abkühlstation
abgekühlt
wird, und mit dem kostengünstiger
gefertigt werden kann und das insbesondere eine höhere Produktivität aufweist
als herkömmliche
Verfahren.
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Eine
weitere Teilaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
zur Durchführung des
Verfahrens bereitzustellen.
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Gelöst wird
die erste Teilaufgabe durch ein Verfahren der gattungsbildenden
Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Flüssigkeit,
mit der eine Gleitlagerschicht ausgebildet wird, in der Gießstation
an mindestens zwei senkrecht zur Bewegungsrichtung des bandförmigen Substrats
beabstandeten Stellen auf das Substrat aufgebracht wird, wobei die
Flüssigkeit
in einer Menge vergossen wird, dass deren Dicke im Vergleich zu
der endbearbeiteten Gleitlagerschicht des bandförmigen Verbundwerkstoffes höchstens
ein Übermaß ≤ 20% aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass die Flüssigkeit zu einer – gegenüber herkömmlichen
Verfahren – dünnen Schicht vergossen
wird. Dabei wird bereits beim Aufgießen der Gleitschichtlegierung
eine Schichtdicke der Gleitschicht angestrebt, die gegenüber der
Gleitlagerschicht des endbearbeiteten, bandförmigen Verbundwerkstoffes ein
nur geringes Übermaß aufweist,
also schon möglichst
nahe an dem Sollmaß der
Gleitlagerschicht liegt. Im Vergleich zu den nach dem Stand der
Technik bekannten Verfahren, bei denen nicht selten die vier- bis
zehnfache Menge an Metallschmelze zur Ausbildung einer Gleitschicht
vergossen werden, bedeutet dies eine erhebliche Materialersparnis
und damit eine spürbare
Kostensenkung.
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Die
Kosten werden aber nicht nur infolge der reinen Materialersparnis
als solcher gesenkt. Dadurch dass wesentlich weniger Material bereitgestellt und
vergossen wird, muss auch wesentlich weniger Gleitlagermaterial
aufbereitet, d. h. geschmolzen werden, was zu einer erheblichen
Energieeinsparung im Rahmen des Schmelzprozesses führt. Ebenso muss
auch entsprechend weniger Material abgekühlt werden, wodurch die Kühlstrecke
verkürzt
und/oder die Vorschubgeschwindigkeit erhöht und damit die Produktivität gesteigert
werden kann.
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Zudem
entfällt
das Abtragen des überschüssigen Materials
mittels Fräsen.
Das Entfallen dieser Nachbearbeitungsstation verkürzt die
Fertigungszeiten weiter und mit dem nicht mehr erforderlichen Bearbeitungsschritt
entfallen auch die durch diesen verursachten Kosten.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen
des Verfahrens, bei denen von der durch den Aufgießprozess
generierten Gleitschicht kein Material mehr abgetragen wird und
das bandförmige
Verbundmaterial zur Glättung
der Oberfläche
lediglich eine Vorrichtung mit Dressierwalzen durchläuft.
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Durch
das Aufbringen der Flüssigkeit
an mindestens zwei beabstandeten Stellen kann sich die vergossene
Flüssigkeit
schneller als bei herkömmlichen
Verfahren, bei denen die Schmelze mittig auf das Substrat aufgebracht
wird, verteilen, weil die Wegstrecken, die die Schmelze bis zu den
Seitenrändern
des Trägerbandes
zurückzulegen
hat, verkleinert und damit die für
den Fließprozess
d. h. die Benetzung der Substratoberfläche benötigte Zeit verringert wird.
Dies führt
dazu, dass die Vorschubgeschwindigkeit, mit der das Substratband
durch die Anlage gezogen wird, erhöht werden und damit kostengünstiger
produziert werden kann. Diese konkrete Ausführung des Verfahrens trägt also
maßgeblich
zur Lösung
der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe bei, ein Verfahren bereitzustellen,
mit dem kostengünstiger
gefertigt werden kann und das insbesondere eine höhere Produktivität aufweist
als herkömmliche
Verfahren.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen
des Verfahrens, bei denen in der Gießstation ein Fließer verwendet
wird, der über
mindestens zwei zueinander beabstandete Austrittsöffnungen
verfügt, über die
die Flüssigkeit
jeweils strahlenförmig
auf das Substrat aufgebracht wird. Dabei wird der Fließer vorzugsweise
in der Art positioniert, dass die Austrittsöffnungen weniger als 50 mm
oberhalb der zu benetzenden Substratoberfläche zu liegen kommen, wodurch
eine unerwünschte
Turbulenz der vergossenen Schmelze vermieden bzw. in vertretbaren
Grenzen gehalten wird. Die Turbulenz der durch das Aufgießen erzeugten
Schmelzströmung
hat Einfluss auf die Qualität der
ausgebildeten Gleitschicht und auf deren Oberflächenbeschaffenheit. Je weniger
turbulent die Strömung
ist, desto weniger variiert die Dicke der Gleitschicht, d. h. desto
gleichmäßiger kann
eine Gleitschicht ausgebildet werden, was sich positiv auf das zu
veranschlagende Übermaß an zu
vergießender Metalllegierung
beim Begießen
des Substrats bemerkbar macht und die Nachbearbeitung verringert.
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Gemäß einer
Alternative des Verfahrens wird in der Gießstation ein Fließer verwendet,
der über mindestens
eine spaltförmige
Austrittsöffnung
verfügt, über die
die Flüssigkeit
in Form eines Schmelzfilms auf das Substrat aufgebracht wird, wobei
die Flüssigkeit,
mit der eine Gleitlagerschicht ausgebildet wird, in einer Menge
vergossen wird, deren Dicke im Vergleich zu der endbearbeiteten
Gleitlagerschicht des bandförmigen
Verbundwerkstoffes höchstens
ein Übermaß ≤ 20% aufweist.
Diese Ausbildung des Fließers
kommt einem Fließer
gleich, der über
eine Vielzahl von zueinander beabstandeten Austrittsöffnungen
verfügt,
die gewissermaßen
miteinander in Verbindung stehen.
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Vorteilhaft
sind insbesondere Ausführungsformen
des Verfahrens, bei denen in der Gießstation ein Fließer verwendet
wird, der über
eine spaltförmige
Austrittsöffnung
verfügt,
die sich über
die gesamte Breite des zu begießenden
Substrats erstreckt, so dass die Flüssigkeit in Form eines der
Breite des bandförmigen
Substrats entsprechenden Schmelzfilms auf das Substrat aufgebracht
wird.
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Hierdurch
werden die Wegstrecken, die die Schmelze bis zu den Seitenrändern des
Trägerbandes
zurückzulegen
hat, eliminiert und damit die für den
Fließprozess
d. h. die Benetzung der Substratoberfläche benötigte Zeit weiter verringert,
weshalb die Vorschubgeschwindigkeit weiter gesteigert werden kann.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen
des Verfahrens, bei denen in der Abkühlstation als Kühlmittel Wasser
verwendet wird. Insbesondere die leichte Verfügbarkeit, die geringen Kosten
und die Umweltverträglichkeit
von Wasser führen
dazu, dass Wasser bevorzugt als Kühlmittel eingesetzt wird. Wie
bereits eingangs beschrieben, wird nach dem Stand der Technik überwiegend Öl als Kühlmittel
eingesetzt, da bleihaltige Lagerlegierungen eine schnelle Abkühlung und
damit ein Kühlmittel
mit hoher Wärmekapazität benötigen. Auf
Blei als Bestandteil des Lagers wird aber zunehmend verzichtet.
Die Gründe
hierfür sind
vielschichtig. Zum einen ist man bemüht, Blei aus der Recyclingkette
von Altmetall zu entfernen, wobei ein Zerlegen beispielsweise der
Verbrennungskraftmaschine vor der Wiederverwertung zur Entsorgung
der bleihaltigen Teile unter ökonomischen
Gesichtspunkten nicht zielführend
ist, so dass nur die Verwendung bleifreier Bauteile bei der Fertigung
einen Lösungsansatz
bietet. Aber auch die gesundheitliche Belastung der Arbeiter mit
Bleistäuben während der
Fertigung ist ein Grund auf Blei bei der Lagerherstellung zu verzichten.
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Aber
auch bleihaltige Lagerlegierungen können bei Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahren mit
Wasser abgekühlt
werden, da nur dünne
Schichten vergossen werden und damit – im Vergleich zu den nach
dem Stand der Technik bekannten Verfahren – wesentlich weniger Materialmasse
abgekühlt werden
muss, wofür
in gewissen Anwendungsfällen die
Wärmekapazität von Wasser
als ausreichend anzusehen ist.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen
des Verfahrens, bei denen die eine Vielzahl von Begrenzungswänden aufweisende
Abkühlstation
mittels Wasser in der Art gekühlt
wird, dass die Wärme
von den Begrenzungswänden
durch Konvektion an das Wasser abgeführt wird, wobei die Abkühlung des
begossenen Substrats über
Wärmeabgabe
durch Wärmestrahlung
an die Begrenzungswände
der Abkühlstation
erfolgt. Bei dieser Ausführungsform
kommt das begossene Substrat selbst nicht mit dem Kühlmittel
in Berührung.
Das Kühlmittel
kühlt den
Verbundwerkstoff indirekt, indem das Substrat und die auf ihm aufgegossene
Gleitschicht Wärme
durch Wärmestrahlung
an die Begrenzungswände
der Abkühlstation
abgeben und diese Begrenzungswände dann
wiederum durch Wärmeabgabe
an das Kühlmittel
gekühlt
werden. Insbesondere bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, mit dem dünne Gleitschichten
vergossen werden, ist es vorteilhaft die Unterseite des Substrats
nicht direkt mit einem Kühlmittelstrahl
zu beaufschlagen und damit Gefahr zu laufen, dass sich die Gleitschicht
infolge dieser Krafteinwirkung noch nachträglich verformt.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen
des Verfahrens, bei denen das Substrat zur zusätzlichen Abkühlung auf
der Unterseite mit einem Schutzgas, vorzugsweise mit einer Wasserstoff-Stickstoff-Mischung,
angesprüht
wird. Zusammen mit der Abkühlung
durch Wärmestrahlung
kann durch diese zusätzliche
konvektive Wärmeabfuhr
mittels Schutzgas die Abkühlrate
erhöht
werden ohne Gefahr zu laufen, dass der Verbundwerkstoff mit dem
Kühlmittel
reagiert.
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Vorteilhaft
können
aber in gewissen Anwendungsfällen,
in denen sehr hohe Abkühlraten
gefordert werden, Ausführungsformen
des Verfahrens sein, bei denen in der Abkühlstation als Kühlmittel Öl verwendet
wird, wobei das Substrat in der Abkühlstation vorzugsweise auf
der Unterseite mit Öl
angesprüht
wird. Auch eine Erhöhung
der Vorschubgeschwindigkeit, die eine schnellere Abkühlung erforderlich
machen würde,
könnte
den Einsatz von Öl
als Kühlmittel
erforderlich machen.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen
des Verfahrens, bei denen in der Gießstation Seitenbegrenzer eingesetzt
werden, die das bandförmige
Substrat seitlich in der Art begrenzen, dass die aufgegossene Metalllegierung
das Substrat seitlich nicht verlassen kann. Damit entfällt die
nach dem Stand der Technik vorgesehene Bördelung und mit der Bördelung
folglich die Vorrichtung zum Einbringen der Bördelung in das Substrat und
ebenso die Vorrichtung zur Abtrennung der Bördelung nach der Fertigung.
Des weiteren führt
der Einsatz separater und externer Seitenbegrenzer zu einer erheblichen
Materialeinsparung und damit zu einer Kostensenkung, was auch zur
Lösung
der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe beiträgt.
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Vorteilhaft
sind dabei Ausführungsformen des
Verfahrens, bei denen in der Gießstation als Seitenbegrenzer
ein sich mit dem Substrat mitbewegendes Band eingesetzt wird, wobei
vorzugsweise als Band ein endloses Band oder ein Einwegband eingesetzt
wird. Vorteilhafterweise werden zur Führung des bandförmigen Seitenbegrenzers
Spulen bzw. Rollen eingesetzt, wobei auf jeder Seite des Substrats
zwei Spulen vorgesehen sind, von denen eine vor der Gießstation
und die andere hinter der Abkühlvorrichtung
positioniert ist. Die Spulen können
dabei auch gleichzeitig als Antrieb genutzt werden, wobei sich das
Band vorteilhafterweise mit derselben Geschwindigkeit bewegt wie
das Substrat. Im Falle eines Endlosbandes wird das Band an den Spulen bzw.
Rollen – ähnlich dem
Prinzip einer Kettensäge – jeweils
umgelenkt und zurückgeführt, wohingegen beim
Einsatz von Einwegband eine Spule, von der das Band abgewickelt
wird, zur Bevorratung des Bandes und die andere Spule hinter der
Abkühlstation
zur Aufnahme des benutzten Bandes, d. h. zum Aufwickeln, dient.
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Vorteilhaft
sind auch Ausführungsformen
des Verfahrens, bei denen als Seitenbegrenzer ein Schild eingesetzt
wird. Bei dieser Ausführungsform
entfällt die
bei dem bandförmigen
Seitenbegrenzer notwendige Führungsmechanik
mit Rollen.
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Die
zweite Teilaufgabe, eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren
bereitzustellen, wird gelöst
durch eine Vorrichtung zur Herstellung eines bandförmigen Verbundwerkstoffes für die Gleitlagerherstellung
mittels eines kontinuierlichen Aufgießens einer Flüssigkeit,
insbesondere einer Metalllegierung, auf ein bandförmiges,
als Trägermaterial
dienendes Substrat, mit mehreren Bearbeitungsstationen, welche das
bandförmige
Substrat kontinuierlich durchläuft,
insbesondere zur Durchführung
eines Verfahrens gemäß des Anspruchs
1, wobei die Vorrichtung ausgestattet ist mit einer separaten Aufheizstation,
in der das bandförmige
Substrat zunächst
vorerwärmt
wird, mit einer Gießstation,
in der das Substrat mit der Flüssigkeit
begossen wird, und einer Abkühlstation,
in der das mit der Flüssigkeit begossene
Substrat abgekühlt
wird, wobei die Gießstation
mit einem Fließer
ausgestattet ist, dessen mindestens zwei Austrittsöffnungen
in der Art ausgebildet sind, dass die Flüssigkeit an mindestens zwei senkrecht
zur Bewegungsrichtung des bandförmigen Substrats
beabstandeten Stellen auf das Substrat aufgebracht werden kann.
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Wie
bereits oben im Zusammenhang mit dem Verfahren ausführlich erläutert wurde,
wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
sichergestellt, dass sich die vergossene Flüssigkeit schneller als bei
herkömmlichen
Verfahren, bei denen die Schmelze mittig auf das Substrat aufgebracht
wird, verteilt, da die Wegstrecken, die die Schmelze bis zu den
Seitenrändern
des Trägerbandes
zurückzulegen hat,
verkleinert wird. Dies führt
dazu, dass die Vorschubgeschwindigkeit, mit der das Substratband durch
die Anlage gezogen wird, erhöht
wird und damit kostengünstiger
produziert werden kann.
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Der
Fließer
verfügt über mindestens
zwei zueinander beabstandete Austrittsöffnungen, über die die Flüssigkeit
jeweils strahlenförmig
auf das Substrat aufgebracht wird.
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Vorteilhafterweise
sind bei Ausführungsformen
des Fließers
mit zwei Austrittsöffnungen
diese Austrittsöffnungen
um die halbe Breite des Substratbandes beabstandet, so dass sich
der maximale Fließweg
der Schmelze auf ein Viertel der Substratbreite verkleinert. An
dieser Stelle sei auch angemerkt, dass die Schmelze nicht durch
das sich relativ zum Fließer
bewegende Substratband aus der Einspeisevorrichtung gezogen wird,
sondern die Schmelze gezielt durch Einstellung eines Überdruckes
gefördert
und vergossen wird.
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Gemäß einer
Alternative ist eine Vorrichtung vorgesehen, bei der die Gießstation
mit einem Fließer
ausgestattet ist, der über
mindestens eine spaltförmige
Austrittsöffnung
verfügt, über die
die Flüssigkeit
in Form eines Schmelzfilms auf das Substrat aufgebracht werden kann.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen,
bei denen der Fließer über eine
spaltförmige
Austrittsöffnung
verfügt,
die sich über
die gesamte Breite des zu begießenden
Substrats erstreckt, so dass die Flüssigkeit in Form eines der
Breite des bandförmigen Substrats
entsprechenden Schmelzfilms auf das Substrat aufgebracht werden
kann. Durch diese besondere Ausbildung des Fließers werden die von der Flüssigkeit
zurückzulegenden
Wege weiter verkürzt.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen,
bei denen die Abkühlstation
mit einer Wasserkühlung
ausgestattet ist, wobei die Wärme
vom beschichteten Band über
Strahlung abgegeben wird. Wasser ist grundsätzlich schon aus ökologischen
Gründen
ein bevorzugtes Kühlmittel.
Vorzugsweise ist die Abkühlstation
zur Kühlung
des Substrats mit einer Vorrichtung ausgestattet, mit der die Unterseite
des Substrats mit einem Schutzgas, vorzugsweise mit einer Wasserstoff-Stickstoff-Mischung,
ansprühbar
ist. Diese zusätzliche
Kühlung über Konvektion
ist insbesondere vorteilhaft zur Erzielung hoher Abkühlraten.
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Vorteilhaft
sind aber in gewissen Anwendungsfällen auch Ausführungsformen,
bei denen die Abkühlstation
mit einer Ölkühlung ausgestattet
ist, wobei vorzugsweise die Abkühlstation
zur Kühlung des
Substrats mit einer Vorrichtung ausgestattet ist, mit der die Unterseite
des Substrats mit Öl
ansprühbar
ist. Je nach Dicke der vergossenen Gleitschicht bzw. der Dicke des
verwendeten Trägermaterials
und gegebenenfalls abhängig
davon, ob es sich um eine bleihaltige oder bleifreie Lagerlegierung
handelt, ist Öl
mit seiner gegenüber
Wasser höheren
Wärmekapazität die bevorzugte
Kühlflüssigkeit.
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Vorteilhaft
sind Ausführungsformen,
bei denen die Gießstation
mit Seitenbegrenzern ausgestattet ist, die das bandförmige Substrat
seitlich in der Art begrenzen, dass die aufgegossene Metalllegierung das
Substrat seitlich nicht verlassen kann. Diese Seitenbegrenzer übernehmen
die Aufgabe der nach dem Stand der Technik in das Substrat eingebrachten
Bördelung,
auf die dann verzichtet werden kann, was zu erheblichen Materialeinsparungen
führt. Grundsätzlich sollte
eine Seitenbegrenzung vorgesehen werden, da sonst die Schmelze das
Substrat über
die Seitenränder
hinaus verlassen kann und die Schichtdicke zu den Rändern hin
progressiv abnehmen würde,
so dass diese Randbereiche für
eine spätere
Gleitlagerherstellung unbrauchbar wären. Gerade bei dem erfindungsgemäßen Vergießen dünner Schichten
ist aber die Ausbildung einer gleichmäßigen Schicht erforderlich.
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Vorteilhaft
sind dabei Ausführungsformen, bei
denen der Seitenbegrenzer ein sich mit dem Substrat mitbewegendes
Band umfasst, wobei das Band ein endloses Band oder ein Einwegband
sein kann. Ebenso kann als Seitenbegrenzer ein Schild eingesetzt
werden. Im Hinblick auf diese vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird auf die oben in Zusammenhang mit dem Verfahren gemachten Ausführungen
und die Figurenbeschreibung verwiesen.
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Bevorzugt
werden elastische Seitenbegrenzer vorgesehen, um die Toleranzen
der Bandbreite auszugleichen. Außerdem sollte der Seitenbegrenzer
aus einem Material sein, das eine schlechte Benetzbarkeit gegenüber den
verwendeten Metallen zeigt bzw. damit beschichtet sein.
-
Vorteilhaft
sind dabei Ausführungsformen des
Verfahrens, bei denen als Band ein keramisches, elastisches Band
verwendet wird. Wegen seiner Hochtemperaturfestigkeit, seiner Korrosionsbeständigkeit,
seiner schlechten Benetzbarkeit, d. h. geringen Klebeneigung, mit
flüssigem
Metall und seiner chemischen Resistenz eignet sich Keramik als Werkstoff
im vorliegenden Anwendungsfall besonders. Als keramische Werkstoffe
können
dabei Karbide, wie SiC und B4C, Oxide, wie
Al2O3, BeO und ZrO2, Nitride, wie AlN, BN und Si3N4, oder Boride, wie TiB2,
zum Einsatz kommen. Darüber
hinaus erweist sich die Abriebfestigkeit von Keramik dahingehend
als vorteilhaft, dass die Schmelze nicht durch abgeriebenes Bandmaterial
kontaminiert wird.
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Vorzugsweise
handelt es sich um ein aus Fasern aufgebautes Band, bei dem die
Keramik in Form von Fasern in ein faserförmiges Trägermaterial, beispielsweise
Titan, eingebracht wird. Derartige Bänder können bei Temperaturen bis 1300°C eingesetzt werden.
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Vorteilhaft
sind aber auch Ausführungsformen,
bei denen der Seitenbegrenzer ein Schild ist. Dieses Schild wird
dann über
Halter an den Seiten des Trägerbandes
zur Anlage gebracht, wo es während
des Aufgießprozesses
und des Abkühlprozesses
zumindest bis zur Abkühlung
der Metalllegierung unter Liquidustemperatur als Seitenbegrenzer
dient.
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand von sieben Zeichnungsfiguren
näher erläutert. Hierbei zeigt:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung
zur Herstellung eines bandförmigen
Verbundwerkstoffes, in der Seitenansicht,
-
2a eine
schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Fließers, in
einer perspektivischen Darstellung,
-
2b eine
schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Fließers, in
einer perspektivischen Darstellung,
-
3a eine
schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der Seitenbegrenzung
in einer Seitenansicht, teilweise geschnitten,
-
3b, 3c schematische
Darstellungen zweier Ausführungsbeispiele
der Seitenbegrenzung in der Draufsicht, teilweise geschnitten,
-
3d die
in 3a dargestellte Seitenbegrenzung im Querschnitt,
und
-
4 eine
schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Seitenbegrenzung
im Querschnitt,
-
1 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine erste Ausführungsform
einer Vorrichtung 1 zur Herstellung eines bandförmigen Verbundwerkstoffes 4 in
der Seitenansicht. Das Substratband 3 durchläuft diese
Vorrichtung 1 von links nach rechts. Es wird auf Spulen
bzw. Rollen 2 bevorratet und mit Hilfe von Antriebswalzen 20 durch
die Anlage 1 gefördert.
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Es
sind eine Schneidstation 7 und eine Schweißstation 8 vorgesehen,
die das Ende des Trägerbandes
bzw. des Subrats 3 der einen Rolle 2 mit dem Anfang
des Bandes 3 einer nachfolgenden Rolle 2 gewissermaßen zu einem
Endlosband verbindet, wobei eine aus mehreren Walzen aufgebaute
Vorrichtung 9 dafür
sorgt, dass die Aufheizstation 12 bzw. die sich anschließenden Bearbeitungsstationen 10, 11, 12, 13, 16, 17, 18 und 19 während des
Verbindungsprozesses in der Schweißstation 8 weiterhin kontinuierlich
mit Trägermaterial 3 versorgt
werden, so dass keine Stillstandzeiten auftreten. Hierzu werden
die Walzen in der Art bewegt, dass sich der Weg des um die Walzen
geführten
Trägerbandes
bzw. Substrats 3 durch das Walzenwerk 9 verkürzt und
die dadurch freiwerdende Länge
an Substrat 3 für
die Versorgung der Anlage 1 während des Schweißvorgangs
genutzt werden kann.
-
Vor
dem Erwärmen
des Substrats 3 in der Aufheizstation 12 sind
noch zwei weitere Bearbeitungsstationen 10, 11 vorgesehen.
Zunächst
durchläuft
das Trägerband
bzw. das Substrat 3 eine Anordnung von Richtwalzen 10,
welche das auf den Spulen bzw. Rollen 2 bevorratete Substrat 3 in
die für
den Aufgießprozess
gewünschte
Form bringen. Daran schließt
sich eine Reinigungsstation 11 an, in der das Trägerband
bzw. das Substrat 3 vorbehandelt, insbesondere gereinigt,
entfettet und zur besseren Haftung der Gleitschicht aufgerauht,
wird. Eine Vorrichtung zum Anbringen der Bördelung am Trägerband bzw.
am Substrat 3 entfällt
bei der in 1 dargestellten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1,
da externe Seitenbegrenzer zum Einsatz kommen.
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Nach
dem Erwärmen
des Substrats 3 in der Aufheizstation 12 mittels
einem induktiven Muffeloffen auf ungefähr 1100°C mündet das Trägerband bzw. das Substrat 3 in
die Gießkammer 15.
Hier wird die überhitzte
Metalllegierung 5, die in etwa dieselbe Temperatur aufweist
wie das vorgewärmte
Substrat 3, mittels eines Fließers 14 auf dieses
aufgebracht.
-
Die
Metalllegierung 5 breitet sich ausgehend von den Aufbringstellen,
in denen sie auf das Substrat aufgebracht wurde, in einem Fließprozess
zu den Seitenrändern
des Trägerbandes
bzw. des Substrates 3 hin aus. Dieser Fließprozess
hat maßgeblichen Einfluss
auf die Vorschubgeschwindigkeit, mit der das Substrat 3 durch
die Anlage 1 gefördert
werden kann, denn der Schmelze muss genügend Zeit gewährt werden,
damit sie sich gleichmäßig über das Substrat 3 bis
zu den Rändern
hin verteilen kann, bevor der Abkühlprozess folgt. Die Vorschubgeschwindigkeit
hat unmittelbar Einfluss auf die Produktivität des Herstellungsverfahrens.
Mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren – insbesondere
aufgrund der besonderen Ausbildung des Fließers 14 – lassen
sich Bandgeschwindigkeiten von vB > 7 m/min realisieren.
-
Im
Anschluss an die Gießstation 13 durchläuft das
Trägerband
bzw. das Substrat 3 mit der auf ihm vergossenen Metalllegierung 5 die
Abkühlstation 16,
eine Nachbearbeitungsstation 17, in der beispielsweise
eine Reinigung stattfindet, und eine Vorrichtung mit Dressierwalzen 18,
in denen die Gleitschicht 6 des hergestellten Verbundwerkstoffes 4 geglättet wird,
um am Ende der Fertigungsstraße
abermals auf einer Spule bzw. Rolle 2 aufgewickelt und bevorratet
zu werden. Der endlos hergestellte Verbundwerkstoff 4 wird
mittels Schneidstation 19 entsprechend der gewünschten
Größe der Rollen 2 abgelängt.
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2a zeigt
schematisch eine erste Ausführungsform
eines Fließers 14 in
einer perspektivischen Darstellung. Der Fließer 14 wird mittels
eines Zuführkanals 22 aus
der Speiservorrichtung 21 mit einer überhitzten Metalllegierung 5 versorgt.
Der Zuführkanal 22 mündet mittig
in den Fließerkopf 23.
Die sich im Innern des Fließers 14 über die
gesamte Breite des Fließerkopfes 23 ausbreitende
Metallschmelze wird über
insgesamt elf Austrittsöffnungen 24 strahlenförmig auf
das Substrat 3 aufgebracht. Dabei sind die Austrittsöffnungen 24 regelmäßig zueinander
beabstandet und an der Stirnseite 26 des Fließers 14 positioniert.
-
Der
Fließer 14 wird
vorzugsweise in der Art positioniert, dass die Austrittsöffnungen 24 weniger als
50 mm oberhalb der zu benetzenden Oberfläche des Substrats 3 zu
liegen kommen, wodurch eine unerwünschte Turbulenz der vergossenen
Schmelze vermieden bzw. in vertretbaren Grenzen gehalten wird. Zudem
ist ein sogenannter Kamm 25 an der Stirnseite 26 vorgesehen,
um die aus den Austrittsöffnungen 24 austretende Schmelzströmung weiter zu
leiten. Dies hat sich als vorteilhaft bei der Ausbildung einer gleichmäßigen Gleitschicht
herausgestellt. Der Fließer 14 kann
in einer bevorzugten Ausführungsform
auch direkt beheizt werden, um ein Abkühlen der Schmelze und ein Verstopfen
der Austrittsöffnungen 24 zu
vermeiden.
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2b zeigt
schematisch eine zweite vorteilhafte Ausführungsform eines Fließers 14 in
einer perspektivischen Darstellung. Dieser Fließer 14 ist mit einer
spaltförmigen
Austrittsöffnung 24 versehen, über die
die geschmolzene Metalllegierung in Form eines Schmelzfilms auf
das Substrat 3 aufgebracht wird. Die spaltförmige Austrittsöffnung 24 erstreckt sich über die
gesamte Breite des zu begießenden Substrats 3,
so dass die geschmolzene Metalllegierung 5 in Form eines
der Breite des bandförmigen Substrats 3 entsprechenden
Schmelzfilms auf das Substrat aufgebracht wird. Hierdurch werden
die Wegstrecken, die die Schmelze bis zu den Seitenrändern des
Trägerbandes
bzw. des Substrats 3 zurückzulegen hat, eliminiert und
damit die für
den Fließprozess
d. h. die Benetzung der Substratoberfläche 3 benötigte Zeit
weiter verringert, weshalb die Vorschubgeschwindigkeit weiter gesteigert
werden kann.
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3a zeigt
in einer schematischen Darstellung eine erste Ausführungsform
einer Seitenbegrenzung 27 in einer Seitenansicht, teilweise
geschnitten. Der in der Gießkammer 15 positionierte
Fließer 14 wird
von der Speiservorrichtung 21 über den Zuführkanal 22 mit überhitzter
Metallschmelze 5 versorgt und trägt über eine spaltförmige Austrittsöffnung 24 die
geschmolzene Legierung 5 auf das bandförmige Substrat 3 auf.
-
In
der Gießstation 13 werden
externe Seitenbegrenzer 27 eingesetzt, die das bandförmige Substrat 3 seitlich
in der Art begrenzen, dass die aufgegossene Metalllegierung 5 das
Substrat 3 seitlich nicht über die Ränder hinaus verlassen kann.
Damit entfällt
die nach dem Stand der Technik vorgesehene Bördelung und mit der Bördelung
folglich die Vorrichtung zum Einbringen der Bördelung in das Substrat und
ebenso die Vorrichtung zur Abtrennung der Bördelung nach der Fertigung.
Des Weiteren führt
der Einsatz separater und externer Seitenbegrenzer zu einer erheblichen
Materialeinsparung und damit zu einer Kostensenkung.
-
Bei
der in 3a dargestellten Ausführungsform
werden Bänder 28, 29 als
Seitenbegrenzung 27 eingesetzt, wie aus den 3b und 3c,
welche die in 3a dargestellte Seitenbegrenzung
in der Draufsicht zeigt, leicht ersichtlich ist.
-
Dabei
zeigt 3b die Ausführungsform, bei der ein Endlosband 29 als
bandförmiger
Seitenbegrenzer 27 zum Einsatz kommt und die 3c zeigt die
Ausführungsform,
bei der ein Einwegband 28 als bandförmiger Seitenbegrenzer 27 dient.
-
Zur
Führung
der bandförmigen
Seitenbegrenzer 27 werden Spulen 31 bzw. Rollen 31a eingesetzt,
wobei auf jeder Seite des Substrats 3 zwei Spulen 31 bzw.
Rollen 31a vorgesehen sind, von denen eine vor der Gießstation 13 und
die andere hinter der Abkühlvorrichtung
positioniert ist. Die Spulen 31 bzw. Rollen 31a können dabei
auch gleichzeitig als Antrieb genutzt werden, wobei sich das Band 28, 29 vorteilhafterweise
mit derselben Geschwindigkeit wie das Substrat 3 bewegt.
Im Falle eines Endlosbandes 29 wird das Band 29 an
den Rollen 31a – ähnlich dem Prinzip
einer Kettensäge – jeweils
umgelenkt und zurückgeführt, wohingegen
beim Einsatz von Einwegband 28 eine Spule 31,
von der das Band 28 abgewickelt wird, zur Bevorratung des
Bandes 28 und die andere Spule 31 hinter der Abkühlstation
zur Aufnahme des benutzten Bandes 28, d. h. zum Aufwickeln, dient.
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Gut
zu erkennen ist, wie sich die Metallschmelze 5 ausgehend
vom Fließer 14 über das
Substrat 3 bis hin zu den Rändern, d. h. den Seitenbegrenzern 27,
verteilt.
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Vorteilhaft
sind dabei Ausführungsformen des
Verfahrens, bei denen als Band ein keramisches, elastisches Band
verwendet wird. Wegen seiner Hochtemperaturfestigkeit, seiner Korrosionsbeständigkeit,
seiner schlechten Benetzbarkeit, d. h. geringen Klebeneigung, mit
flüssigem
Metall und seiner chemischen Resistenz eignet sich Keramik als Werkstoff
im vorliegenden Anwendungsfall besonders.
-
Vorzugsweise
handelt es sich um ein aus Fasern aufgebautes Band, bei dem die
Keramik in Form von Fasern in ein flexibles Trägermaterial, beispielsweise
Titan, eingebracht wird. Derartige Bänder können bei Temperaturen bis 1300°C eingesetzt
werden.
-
Die
Führung
der bandförmigen
Seitenbegrenzer 27 übernimmt
eine Seitenführungsmechanik 30,
wie sie in 3d dargestellt ist, die die
in 3a dargestellte Seitenbegrenzung 30 im
Querschnitt zeigt. Dabei führt
die Seitenführungsmechanik 30 das
Band 28, 29 seitlich an die Ränder des Substratbandes heran.
Zudem dient die Seitenführungsmechanik 30 auch
dazu die Bänder 28, 29 in
der erforderlichen Höhe
an den Rändern
des Substrats 3 zur Anlage zu bringen und zu halten. Durch
die Verwendung eines elastischen Materials für den Seitenbegrenzer 27 lassen
sich die Breitentoleranzen des Substrates 3 ausgleichen.
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4 zeigt
in einer schematischen Darstellung eine zweite Ausführungsform
der Seitenbegrenzung 27 im Querschnitt. Als Seitenbegrenzer 27 wird ein
Schild 32 eingesetzt. Bei dieser Ausführungsform entfallen die Seitenführungsmechanik 30 sowie
die Rollen 31 oder die Spulen 31a nebst den Seitenbegrenzern 27 bzw.
den Bändern 28 und 29.
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Die
Schilde 32 sind in Haltern 33 gelagert und werden
mittels dieser Halter 33 bewegt, wobei die Führung 34 der
Einstellung der begießbaren
Breite dient. Ähnlich
wie die Bänder
werden sie an die Ränder
des Substrats 3 herangeführt, damit die flüssige Metallschmelze 5 nicht
das Substrat 3 über
die Ränder
hinaus verlassen kann.
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Die
Kühlung
wird in zwei Schritten bewerkstelligt. In einem ersten Schritt,
der sich direkt an den Gießkasten
anschließt,
wird das Band auf ca. 900–950°C abgekühlt. Bei
dieser Temperatur ist die Legierung hinreichend erstarrt, so dass
man die Seitenbegrenzer abnehmen kann. In einem zweiten Schritt
wird das Band dann auf ca. 300°C
abgekühlt.
-
Von
der Aufwärmung
bis zur zweiten Abkühlungsstufe
befindet sich das Band in einer Schutzgasatmosphäre aus Wasserstoff 4–5 Vol.-%
in Stickstoff. Der Stickstoff ist vor allen Dingen notwendig, um
eine Oxidation des Stahlbandes zu verhindern. Der Wasserstoff hat
eine günstige
Wärmekapazität und wird
verstärkt
bei der Abkühlung
eingesetzt.
-
Die
Abkühlung
im ersten Schritt geschieht derart, dass um das Band herum Kühlwasser
geführt wird
und zusätzlich
von unten auf das Band geblasen wird, und zwar hauptsächlich mit
Wasserstoff. D. h., dass oberhalb des Bandes über Strahlung gekühlt wird
und unterhalb des Bandes mit Konvektion. Im zweiten Abkühlungsschritt
wird das gesamte Band über
Konvektion gekühlt.
-
Im
Anschluss an die Abkühlstation 16 durchläuft das
Trägerband
bzw. das Substrat 3 mit der auf ihm vergossenen Metalllegierung 5 eine
Nachbearbeitungsstation 17, in der beispielsweise eine
Reinigung stattfindet, und eine Vorrichtung mit Dressierwalzen 18,
in denen die Gleitschicht des hergestellten Verbundwerkstoffes 4 geglättet wird,
um am Ende der Fertigungsstraße
abermals auf einer Spule bzw. Rolle 2 aufgewickelt und
bevorratet zu werden.
-
- 1
- Vorrichtung
zur Herstellung eines bandförmigen
Verbundwerkstoffes
- 2
- Rolle
- 3
- Substrat
- 4
- Verbundwerkstoff
- 5
- Flüssige Metalllegierung
- 6
- Gleitlagerschicht
- 7
- Schneidstation
- 8
- Schweißstation
- 9
- Vorrichtung,
Walzenwerk
- 10
- Richtwalzen
- 11
- Reinigungsstation
- 12
- Aufheizstation
- 13
- Gießstation
- 14
- Fließer
- 15
- Gießkammer
- 16
- Abkühlstation
- 17
- Nachbearbeitungsstation
- 18
- Dressierwalzen
- 19
- Schneidstation
- 20
- Antriebswalzen
- 21
- Speiservorrichtung
- 22
- Zuführkanal
- 23
- Fließerkopf
- 24
- Austrittsöffnung
- 25
- Kamm
- 26
- Stirnseite
- 27
- Seitenbegrenzer
- 28
- Einwegband
- 29
- Endlosband
- 30
- Seitenführungsmechanik
- 31
- Spule
- 31a
- Rolle
- 32
- Schild
- 33
- Halter
- 34
- Führung