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Die
Erfindung betrifft einen Druckträger,
insbesondere Etiketten, Label, Informations- oder Datenträger, Eintrittskarten,
Wertkarten etc. und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Druckträgers.
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Bekannt
ist es im Stand der Technik Druckträger zu verwenden z.B. zur Sicherung
und Authentifizierung von beispielsweise beliebigen Waren, z.B. Softwareprodukte,
Geldkarten etc. Hier ist es unter anderem bekannt, Prägedrucke,
auch in Form von Blindprägungen
oder in Verbindung mit Prägehologrammen
einzusetzen, die schwer zu fälschen
sind.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
198 45552 A1 wird ein Datenträger beschrieben, wie z.B. Wertpapiere,
Banknoten, Ausweiskarten oder dergleichen, der in einem vorbestimmten
Bereich mit einer Prägung
versehen ist. Zumindest ein Teil der Prägung weist die Form einer schiefen
Ebene auf. Der geprägte
Bereich des Datenträgers
ist zusätzlich
mit wenigstens einer Farbschicht oder einer Farbschichtfolge versehen,
deren optischer Eindruck in Abhängigkeit vom
Betrachtungswinkel aufgrund der schiefen Ebene variiert, um so eine
Prägung
für einen
Betrachter in Abhängigkeit
vom Betrachtungswinkel besser wahrnehmbar zu machen.
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Die
im Stand der Technik bekannten Druckträger haben allesamt den Nachteil,
dass mit dem bloßen
Auge die Sicherung eines Produktes sofort erkennbar ist, da sich
der Druckträger
auffällig
vom Untergrund, bzw. eine Prägung
im Druckträger
auffällig
vom Rest des Druckträgers
abhebt. Ein Fälscher ist
sich also immer bewußt,
dass er zur Produktfälschung
immer auch den bestimmten Druckträger fälschen muss. Fälschungen
solcher Druckträger
können
derart professionell ausgeführt
sein , dass es sowohl dem Laien als auch dem Fachmann teilweise schwer
fällt,
gefälschte
Produkte von originalen Produkten zu unterscheiden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Druckträger und
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen zu schaffen, der bei
Betrachtung mit dem bloßen
Auge keine unterscheidbaren Bereiche zeigt bzw. ein Sicherheitsdruck
bei einfacher Betrachtung nicht erkennbar ist, so dass z.B. eine
Produktsicherung mit einem solchen Druckträger unauffällig ist. Aufgrund der nicht
offensichtlichen Erkennbarkeit einer Produktsicherung mit einem
solchen Druckträger
wird die Fälschung
für einen
Fälscher
erheblich erschwert und gleichzeitig die Feststellung einer Fälschung
ohne das erfindungsgemäße Merkmal sofortig
und einfach möglich.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Druckträger
wenigstens teilbereichsweise mit einer transparenten, anisotropen Schicht,
insbesondere optisch farblosen doppelbrechenden Schicht, versehen
ist, insbesondere die auf einer schichtorientierenden Struktur aufgebracht
ist.
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Hergestellt
werden kann ein solcher Druckträger
dadurch, dass mittels eines Druckverfahrens eine anisotrope Schicht,
insbesondere doppelbrechende Schicht von z.B. nematogenen Flüssigkristallen,
auf wenigstens einen Teilbereich des Druckträgers aufgetragen wird, der
wenigstens eine schichtorientierende Struktur aufweist. Auch smektische
und chiral nematische Flüssigkristalle
können
zum Einsatz kommen.
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Im
Unterschied zum Stand der Technik, z.B. gemäß der Offenlegungsschrift
DE 198 45552 A1 ist ein
Druck oder eine Prägung
durch das erfindungsgemäße Verfahren
gerade nicht hervorgehoben und kann mit dem bloßen Auge nicht erkannt, bzw.
nicht leicht erkannt werden, da die anisotrope Schicht transparent,
bevorzugt farblos ist und deshalb der optische Eindruck im wesentlichen
durch den Druckträ ger
gegeben ist, der durch die Schicht hindurchscheint, also durch seine
farbliche oder strukturelle Erscheinung.
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Es
tritt kein betrachtungswinkelabhängiger Farbeffekt
auf, kompliziert herzustellende schiefe Ebenen zur Begründung eines
betrachtungswinkelabhängigen
Farbeffektes können,
müssen
aber nicht vorhanden sein. Vielmehr handelt es sich gemäß der Erfindung
um einen Druck, worunter auch eine Prägung verstanden wird, der ohne,
insbesondere optische Hilfsmittel in keiner Weise von einer Blindprägung oder
einer Prägung
auf der Basis handelsüblicher,
optisch isotroper Klarlacke taktil oder visuell unterscheidbar ist.
Auf diese Weise kann in dem Druck eine versteckte Information integriert
oder dargestellt werden, die sich durch optisch erkennbar machbare Unterschiede
zwischen einer anisotropen Schicht und übrigen Bereichen bzw. auch
durch Unterschiede innerhalb der anisotropen Schicht ergibt.
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Die
Erfindung kann z.B. beim Druck von Sicherheitsdokumenten, wie z.
B. Banknoten, Wertpapieren, Kreditkarten und Ausweisen eingesetzt
werden. Hierbei kann der Druckträger
bereits selbst das zu schützende
Produkt sein, wie es beispielsweise bei Geldscheinen oder Kreditkarten
der Fall ist, oder der Druckträger
als zusätzliches
Sicherheitsmerkmal aufgebracht werden oder der Druckträger kann
in Form eines sogenannten Sicherheitstags an beliebige Waren angehängt oder
daran befestigt werden.
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Die
transparente anisotrope Schicht weist z.B. optische polarisationsabhängige Effekte
auf, die z.B. mit dem Auge nicht wahrgenommen werden können, jedoch
durch Hilfmittel, z.B. bei einer doppelbrechenden Eigenschaft durch
Polarisationsfilter linearer oder zirkularer Art detektierbar sind,
insbesondere mit einem solchen Hilfmittel für das Auge eines Betrachters
sichtbar gemacht werden können.
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Besonders
bevorzugt können
als anisotrope Schicht mit doppelbrechender Eigenschaft Flüssigkristalle,
z.B. nematische Flüssigkristalle
eingesetzt werden, bzw. Lacke o.ä.,
die solche Flüssigkristalle enthalten
und beim Druck- bzw. Prägeauftrag
einen solchen Flüssigkristallfilm
auf einem Druckträger ausbilden.
Solche mittels Strahlung härtbaren
flüssigkristalline
Gemische werden beispielsweise von der Firma Merck KGaA hergestellt.
Diese Gemische sind nach dem Auftragen auf den Druckträger praktisch
unsichtbar, zeigen jedoch bei entsprechendem Untergrund, z.B. einem
reflektierenden Druckträger und
unter Zuhilfenahme von linearen oder zirkularen Polarisatoren ausgeprägte visuelle
optische Effekte.
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Eine
solche Flüssigkristallschicht
kann z.B. mittels eines Prägedruckes
auf einen bevorzugt hochglänzenden,
metallischen Druckträger
aufgebracht werden, wobei gegebenenfalls die resultierenden, z.B.
nematischen Filme mit entsprechenden Verfahren, z. B durch Bestrahlung
mit UV-Licht, dauerhaft fixiert werden können.
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Bei
Betrachtung mit bloßem
Auge unterscheiden sich diese Prägedrucke
in keiner Weise von entsprechenden Blindprägungen oder solchen Prägedrucken,
die unter Anwendung handelsüblicher Klarlacke
appliziert worden sind. Sie weisen also die infolge von Licht- und
Schatteneffekten hervorgerufenen üblichen, dreidimensionalen
optischen Eindrücke
auf, lassen aber die Prägung
in keiner Weise, also nicht etwa durch die Erzeugung eines zusätzlichen
Kontrastes oder betrachtungswinkelabhängigen Farbeffektes, optisch
stärker
hervortreten. Auch ist eine rein taktile Unterscheidung nicht möglich.
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Erst
bei Betrachtung durch einen linearen oder zirkularen Polarisator
treten die Prägedrucke, die
unter Verwendung der nematogenen Mischungen erzeugt wurden, mehr
oder minder optisch hervorgehoben z.B. farbig glänzend in Erscheinung. Dabei können die
Farbeindrücke
zusätzlich
in hohem Maße von
der (Winkel- )Stellung des Polarisators abhängig sein.
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Die
Erscheinungsunterschiede können
nicht nur mit dem Auge eines Betrachters, sondern auch maschinell
detektiert werden, z.B. mittels Detektoren für unterschiedliche Polarisationsrichtungen
des reflektierten Lichtes, so dass auch eine automatische Prüfung eines
erfindungsgemäßen Druckträgers möglich ist.
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Ursächlich für dieses
Verhalten der Flüssigkristallkomponenten
ist deren räumliche
Orientierung, die wiederum in besonderem Maße von den während des
Prägeprozesses
einwirkenden Kräften, insbesondere
Scherkräften
als auch von den jeweiligen Feinstrukturen der Druckträger oder
Prägewerkzeuge
vorgegeben wird.
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Unterteilt
man daher ein Prägedruckbild
in verschiedene, räumlich
voneinander abgegrenzte (Teil-)Bereiche und kommen bei der Entstehung
des Prägedruckbildes
in den einzelnen Bereichen orientierende Kräfte zum Einsatz, die sich in
ihren Richtungen voneinander unterscheiden, oder sind einzelne, definierte
Bereiche des Druckträgers
oder der Stempelwerkzeuge in jeweils unterschiedlichen Richtungen
strukturiert, so resultiert ein Prägedruckbild, dessen Bereiche
sich beim Blick durch einen Polarisator durch unterschiedliche optische
Effekte auszeichnen.
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Die
erfindungsgemäßen Prägedrucke
sind besonders dafür
geeignet, in Gegenwart von Blindprägungen und Prägungen auf
der Basis etwa handelsüblicher
Klarlacke dem bloßen
Auge unauffällig zu
erscheinen. Tatsächlich
stellen sie aber eine optische Information dar, die unter Zuhilfenahme
z.B. eines Polarisators sichtbar bzw. detektierbar gemacht werden
kann. Damit lässt
sich die Erfindung im Sicherheitsdruck von z. B. Wertpapieren, Banknoten und
Kreditkarten bzw. zur Erhöhung
der Fälschungssicherheit
entsprechender Dokumente einsetzen.
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Bevorzugt
wird somit ein erfindungsgemäßer Druckträger neben
wenigstens einem Teilbereich mit anisotroper Schicht auch wenigstens
einen Teilbereich mit einer Blindprägung und/oder einem unbeschichteten
Relief und/oder wenigstens einen Teilbereich mit einem handelsüblichen,
optisch isotropen Klarlack umfassen.
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Die
erfindungsgemäßen Druck-
bzw. Prägestrukturen
lassen sich besonders einfach z.B. über ein modifiziertes Flexodruckverfahren
erzeugen. Dabei erfolgt z. B. das Abrollen eines harten Klischees z.B.
mit einer Shore-Härte
D von ca. 60 °–70° über den
bevorzugt reflektierenden, dauerhaft verformbaren Druckträger bzw.
Bedruckstoff, wobei der Gegendruckzylinder mit einem elastischen
Gummituch z.B. der Shore-Härte
A von z.B. ca. 50 °–60 ° ausgerüstet sein
kann.
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Über die
Höhe des
Anpreßdruckes
wird die Tiefe der Prägungen
gesteuert. Zusätzlich
können
z. B. durch Variation der Klischeedicken in ein- und demselben Druckbild
Bereiche unterschiedlicher Prägetiefe
erhalten werden. Je nachdem, ob und welches Bedruckmittel über das
Klischee verdruckt wird, ergeben sich entweder Blindprägungen oder
Prägungen,
die mit z. B. isotropen Klarlacken oder aber den in diesem Zusammenhang
besonders wichtigen optisch doppelbrechenden z.B. nematischen Flüssigkristallfilmen
beschichtet sind.
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Letzteren
liegen z. B. die entsprechenden nematogenen Flüssigkristallgemische zugrunde,
die beispielsweise von der Fa. Merck KGaA z.B. erhältlich sind
und z.B. in Form ihrer auf ca. 60–70 °C temperierten Schmelzen oder
in Form ihrer Lösungen
in organischen Lösungsmitteln
zum Einsatz kommen können.
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Darüberhinaus
kann die Herstellung der erfindungsgemäßen Prägung mit jedem beliebigen Prägewerkzeug
erfolgen. Sie kann z. B. im Stichtiefdruckverfahren erhaben ausgeführt werden,
wobei die Prägestrukturen
nach bekannten Verfahren in eine Metallplatte eingeritzt werden.
Ein elektronisches Verfahren zur Herstellung derartiger Stichtiefdruckplatten
wird beispielsweise in der WO 97/48555 beschrieben. Beim Druckvorgang
wird der Bedruckstoff in die Vertiefungen der gravierten Metallplatte
hineingepreßt
und auf diese Weise nachhaltig verformt. Für die Erzeugung einer Blindprägung werden diese
Druckplatten während
des Druckvorgangs nicht mit Bedruckmittel gefüllt, sondern lediglich dazu benutzt,
den Bedruckstoff zu verformen, d. h. zu prägen.
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Ungeachtet
der Frage, ob sich aus dem Verfahren eine vertiefte oder erhabene
Prägung
ergibt, ist es dem Betrachter nicht möglich, mit bloßem Auge z.
B. zwischen einer Blindprägung,
einer Prägung
unter Benutzung handelsüblicher
(optisch isotroper) Klarlacke und einer Prägung unter Benutzung nematogener
Flüssigkristallgemische
zu unterscheiden. Dem Betrachter bietet sich vielmehr eine einheitliche Prägestruktur
dar, welche infolge von Licht- und Schatteneffekten die üblichen
dreidimensionalen optischen Eindrücke vermittelt.
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Allerdings
können
diese z.B. gerade durch Miniaturisierung und Überkreuzung der einzelnen Druckbereiche
aufgrund von mehrfacher Bedruckung eine erhebliche, schwer zu fälschende
Feinstruktur aufweisen, die erst bei der Betrachtung durch einen linearen
oder zirkularen Polarisator in Form von betrachtungswinkelabhängiger unterschiedlicher
optischer Effekte enthüllt
wird.
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In
einer typischen Anwendung, bei der z. B. eine hochglänzende,
silberfarbene, nicht gestreckte Polyethylenfolie als Druckträger unter
Verwendung einer nematogenen, 60 °C
heißen
Flüssigkristallschmelze
geprägt
wurde, erscheinen dem Betrachter unter Zuhilfenahme eines linearen
Polarisators in der Stellung 0° lediglich
die Prägebereiche
in der Farbe Blau, welche mit einem nematischen Flüssigkristallfilm
versehen sind. Alle anderen Bereiche weisen keinen Unterschied gegenüber der
Betrachtung ohne Polarisator auf. Bei der Drehung des Polarisators
um 45° wird
aus dem blauen Farbeindruck ein gelb-roter.
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Ähnlich sind
die Farbeindrücke
bei der Analyse des Prägedruckbildes
mit einem zirkularen Polarisator. Hier wechseln die Farbeindrücke je nach
Polarisatorstellung z. B. zwischen einem glänzenden Gold und einem glänzenden
Silberblau. Es sind jedoch auch Fälle möglich, bei denen die Farben
in Abhängigkeit
der Polarisatorstellung keine signifikante Veränderung erfahren, oder es treten
Fälle auf,
bei denen es nicht alle 45 °,
sondern insbesondere alle 90 ° zu
einem nur leichten Farbwechsel zwischen z. B. einem eher dunklen
und einem eher hellen Braun kommt.
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Im
allgemeinen hängt
dieses (dynamische) Farbverhalten von einer Vielzahl von Faktoren
ab, wozu beispielsweise die Druckträgereigenschaften, das eingesetzte
Druckverfahren, die Verlaufs- und Benetzungseigenschaften der Flüssigkristallfarbe
sowie die Dicke, Homogenität
und Feinstruktur des erzeugten Flüssigkristallfilmes zu zählen sind.
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Im
allg. erscheinen die z.B. nematischen Filme beim Blick durch einen
zirkularen Polarisator deutlich stärker reflektierend als bei
Verwendung eines linearen Polarisators. Eine Variation des Betrachtungswinkels
hat in keinem Fall einen Einfluß auf
den jeweils gewonnenen Farbeindruck.
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Eine
besondere Ausgestaltung erfährt
das Verfahren, wenn z. B. das eingangs erwähnte modifizierte Flexodruckverfahren
oder ähnliche
Verfahren herangezogen werden, die im Zuge des Prägevorganges
mit der Ausübung
einer Kraft, z.B. einer Scherkraft auf die (nematogenen) Flüssigkristallfilme einhergehen
und deren Prägewerkzeuge
so strukturiert sind, daß eine
mikroskopische Orientierung der Bestandteile des resultierenden
Flüssigkristallfilmes in
eine Vorzugsrichtung unterstützt
wird.
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Erfolgt
z.B. unter der Verwendung nematogener Flüssigkristallgemische im Anschluß an einen ersten
Prägevorgang
eine Rotation des Druckbildes um einen Winkel, vorzugsweise um 45 ° und folgt
daraufhin ein zweiter Prägevorgang,
so offenbart sich dem Betrachter bei der Analyse mit einem linearen oder
zirkularen Polarisator ein zweifarbiges Prägedruckbild. Mehrfarbige Prägungen werden
möglich, indem
die ganze Spanne zwischen den möglichen Farbeindrücken ausgenutzt
wird.
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Auch
können
die Anpreßdrücke und
damit Prägetiefen
beliebig klein gemacht werden, so daß zwar keine Prägestrukturen
mehr mit bloßem
Auge erkennbar sind, aber dennoch eine Orientierung der Flüssigkristalle
hervorgerufen wird, wodurch bei Verwendung eines Polarisators zumindest
entsprechende Farbeindrücke
auftreten.
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Für alle erfindungsgemäßen Verfahrensvarianten
ist es wesentlich, dass mittels eines beliebigen Druckverfahrens
eine anisotrope Schicht, insbesondere doppelbrechende Schicht von
z.B. nematogenen Flüssigkristallen,
auf wenigstens einen Teilbereich eines Druckträgers aufgetragen wird, der
wenigstens eine schichtorientierende Struktur aufweist.
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Durch
die Struktur kann eine Kraft in wenigstens einer Richtung auf die
Flüssigkristalle
einer anisotropen Flüssigkristallschicht
wirken, die eine Ausrichtung der Flüssigkristalle, insbesondere
entlang der jeweils wirkenden Kraft, hervorruft.
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Eine
oder mehrere solcher Strukturen können vor oder während des
Drucks der anisotropen Schicht auf einen zu bedruckenden Bereich
eines Druckträger
aufgebracht werden. Druckträger,
die hier zum Einsatz kommen, können
daher schon mit einer solchen Struktur zugeliefert werden oder werden
erst in der Druckmaschine mit einer solchen versehen, z.B. während des
Auftrags des Bedruckmittels.
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Herkunft
und Art der Struktur sind im wesentlichen irrelevant, sofern sie
die Eigenschaft aufweisen, eine Schichtorientierung der anisotropen Schicht,
also z.B. eine Kristallorientierung der Flüssigkristalle zu bewirken.
Ein Druckträger
kann somit mit einer mechanischen Struktur und/oder einer elektrostatischen
Struktur oder Ladungsverteilung versehen werden. Auch können separate
Orientierungsschichten vor der Flüssigkristallschicht aufgebracht werden. Änderungen
oder gezielte Ausrichtungen der Kristallorientierung können auch
durch lokale Erhitzung der aufgebrachten Flüssigkristallschicht oder durch
lokale Applikation elektrischer und/oder magnetischer Felder erfolgen.
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Weitere
Ausführungsformen
des Verfahrens z.B. der erfindungsgemäßen Druckträger betreffen z. B.:
- – die
Erzeugung positiver und negativer Prägungen in ein und demselben
Druckbild,
- – die
Veredlung optisch anisotroper oder verschiedenfarbiger Druckträger mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren,
- – den
Einsatz von nicht vorgeprägten
Druckträgern
mit vorgegebenen und lokal definierten, verschiedenartigen Orientierungsrichtungen
für mesogene
Systeme,
- – die
Bedruckung oder Beschichtung von vorgeprägten Druckträgern auch
mit holographischen Strukturen oder anderweitig, z. B. über Methoden des
Spritzgießens
und anderer Abformtechniken erzeugten Reliefs mit z.B. nematogenen
Flüssigkristallgemischen,
insbesondere wobei die Strukturierungen der Prägebereiche oder Reliefs zur Orientierung
der Texturen der optisch anisotropen Flüssigkristallfilme beitragen
können,
- – die
Erzeugung von verschieden dicken, optisch anisotropen Flüssigkristallfilmen
in ein und demselben Prägedruckbild,
wodurch sich weitere Farbeffekte ergeben,
- – das
Aufbringen einer zusätzlichen
transparenten, optisch isotropen oder anisotropen Decklackschicht,
Folie oder dgl. zum Zwecke z. B. des Kratzschutzes oder der Erhöhung der
Fälschungssicherheit
der Prägung,
- – die
nachträgliche
Prägung
teilweise oder vollständig
ausgehärteter,
optisch anisotroper, z.B. nematischer Flüssigkristallfilme,
- – den
Prägedruck
auf transparente Druckträger und
die definierte Rückseitenbedruckung
dieser so behandelten Druckträger
mit z. B. reflektierenden Farben.
- – Im
ersten Schritt Bedruckung oder Beschichtung einer Trägerfolie
mit einem bevorzugt vollständig gehärteten,
nematischen Flüssigkristallfilm,
wobei die Verfahrensparameter derart eingestellt werden, daß nur eine
definierte geringe, jedoch ausreichende Kohäsion zwischen Trägerfolie
und Flüssigkristallfilm
besteht. Im zweiten Schritt Übertragung
definierter Abschnitte des Flüssigkristallfilmes
auf einen Druckträger
durch rückseitige
Bearbeitung der entsprechend bedruckten oder beschichteten Trägerfolie
mit entsprechenden Prägewerkzeugen,
wobei dieser Prozeß sowohl
bei Raumtemperatur oder tieferen oder höheren Temperaturen als auch
unter Einwirkung nur sehr schwacher Prägekräfte ausführbar ist. Verfahrensgemäß ist ein
Druckträger
bevorzugt, der verformbar ist, der eine gegenüber der Trägerfolie erhöhte Klebekraft
verfügt
und der fähig
ist, das Licht so zu reflektieren, daß die erfindungsgemäßen, optischen
Effekte mit Hilfe eines Polarisators sichtbar werden.
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Ausführungsbeispiele
und Vorteile der Erfindung werden anhand der 1a, 1b, 1c und 2a, 2b, 2c erläutert. Diese sind nicht maßstabsgetreu,
geben die Farbeindrücke
nur schematisch wieder und dienen lediglich der Veranschaulichung
der Erfindung.
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1a zeigt eine schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen Prägung auf
einem silberfarbenen, hochglänzenden
Druckträger,
und den wahrgenommenen, vereinfacht dargestellten Farbeindruck ohne
optische Hilfsmittel. Erkennbar ist im wesentlichen nur die geprägte Struktur,
jedoch keine fablichen Unterschiede zwischen den Bereichen BP der
Blindprägung
ohne jegliche Lackschicht, P+LC der Prägung mit Flüssigkristall-(Liquid Crystal) Schicht,
P+KL der Prägung
mit isotropem Klarlack und dem nicht geprägten Bereich LC der nur eine Flüssigkristallschicht
aufweist.
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Die 1b zeigt dieselbe erfindungsgemäße Prägung der 1a auf einem silberfarbenen, hochglänzenden
Druckträger,
und den wahrgenommenen, vereinfacht dargestellten, beispielhaften
Farbeindruck beim Blick durch einen linearen Polarisator in der
Stellung 0 Grad. Farblich hervorgehoben erscheint nun aufgrund der
Kristallorientierung sowohl der geprägte Bereich P+LC als auch der
ungeprägte Bereich
LC. Dieser Bereich ist fett liniert ausgeführt.
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Die 1c zeigt dieselbe erfindungsgemäße Prägung 1a auf einem silberfarbenen,
hochglänzenden
Druckträger,
und den wahrgenommenen, vereinfacht dargestellten Farbeindruck beim
Blick durch einen linearen Polarisator, jetzt in der Stellung 45
Grad. Hier haben jetzt die Bereiche P+LC und der Bereich LC einen
anderen Farbeindruck als in der 1b aufgrund
der veränderten
Polarisatorstellung. Dieser andere Farbeindruck ist durch die fett
gepunkteten Linien repräsentiert.
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Die 2a zeigt eine erfindungsgemäße Prägung auf
einem silberfarbenen, hochglänzenden Druckträger und
den wahrgenommenen, vereinfacht dargestellten Farbeindruck ohne
optische Hilfsmittel. Wiederum zeigt sich hier, dass ohne polarisierendes Hilfsmittel
der Farbeindruck für
den Bereich KL (isotroper Klarlack ohne Prägung), P1/P2+LC (Prägungen 1/2
mit Flüssigkristall),
P+KL (Prägung
mit isotropem Klarlack), BP (Blindprägung ohne Lack) und LC (Flüssigkristall
ohne Prägung) überall gleich
ist.
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Die 2b zeigt die erfindungsgemäße Prägung 2a auf einem silberfarbenen,
hochglänzenden Druckträger und
den wahrgenommenen, vereinfacht dargestellten, beispielhaften Farbeindruck
beim Blick durch einen linearen Polarisator in der Stellung 0 Grad.
Die Bereiche KL und P+KL zeigen keine Veränderung des Farbeindruckes,
da hier nur isotroper Klarlack appliziert wurde. Hingegen weisen
die Bereiche P1+LC und P2+LC jetzt zwei unterschiedliche Farbeindrücke auf,
da in diesen Bereichen die Prägungen
dergestalt sind, dass sich unterschiedliche Orientierungen der Flüssigkristalle
eingestellt haben. Der Farbeindruck des Bereichs LC kann dem des
Bereichs P1+LC entsprechen.
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Die 2c zeigt die erfindungsgemäße Prägung 2a auf einem silberfarbenen,
hochglänzenden Druckträger, und
den wahrgenommenen, vereinfacht dargestellten Farbeindruck beim
Blick durch einen linearen Polarisator, jetzt in der Stellung 45
Grad. Wiederum ergeben sich unterschiedliche Farbeindrücke in den
flüssigkristallbeschichteten
Bereichen P1+LC, P2+LC und LC. Hier ist aufgrund der geänderten
Polarisatorstellung der Farbeindruck genau umgekehrt wie in der 2b.