DE10325954B3

DE10325954B3 - Kraftfahrzeugsitz mit mindestens einer Verstellfunktion

Info

Publication number: DE10325954B3
Application number: DE10325954A
Authority: DE
Inventors: Ratko Stevanović
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2003-06-07
Filing date: 2003-06-07
Publication date: 2004-07-15
Anticipated expiration: 2023-06-08

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit mindestens einer Verstellfunktion, wobei die Verstellung elektromotorisch über mindestens eine flexible Welle erfolgt. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zur Verfügung zu stellen, die eine montagefreundliche, an verschiedene Sitztypen einfach anpassbare Verlegung von flexiblen Wellen ermöglicht, wobei durch diese Art der Verlegung Schlaggeräusche beim Betrieb der flexiblen Wellen vermieden werden sollen. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass die mindestens eine flexible Welle (12) zumindest in einem Teilbereich ihrer Länge in einem Mehrschicht-Verbundrohr (16) gelagert ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit mindestens einer Verstellfunktion gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 oder des Patentanspruchs 2.

Sitze moderner Kraftfahrzeuge sind mit vielen Verstellfunktionen ausgestattet, die zumindest bei höherpreisigen Fahrzeugen elektromotorisch realisiert werden. Dabei erfolgt die Kraftübertragung von den Elektromotoren auf die Verstellmechanismen über flexible Wellen. Diese Wellen werden unter dem bzw. im Sitz verlegt. Bei Belastung der flexiblen Wellen verformen sich diese, was zum Schlagen an benachbarte Bauteilen führt. Derartige Schlaggeräusche müssen vermieden werden. Es ist daher bekannt, die flexiblen Wellen in kurzen Abständen zu verschellen. Diese Art der Festlegung der flexiblen Wellen stößt in der Praxis immer dann auf Probleme, wenn die Halterungen für die Schellen aufgrund der beengten Bauverhältnisse nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten unterbringbar sind. Zudem ist der Montageaufwand durch die Verschellung relativ aufwendig.

Ein elektromotorisch verstellbarer Kraftfahrzeugsitz ist in US 5,791,622 beschrieben. Bei diesem Sitz werden die flexiblen Wellen durch Klammern gehalten, die einstückig mit einer Montagekonsole ausgebildet sind. Hier entfällt zwar die Montage von Schellen, jedoch verteuern sich die Gusswerkzeuge für die Montagekonsole aufgrund der integrierten Klammern. Ein weiterer Nachteil dieser Lösung ist darin zu sehen, dass in aller Regel unterschiedliche Montagekonsolen verwendet werden müssen, da sich der Verlegeverlauf der flexiblen Wellen von Sitztyp zu Sitztyp ändern kann.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz zur Verfügung zu stellen, der eine montagefreundliche, an verschiedene Sitztypen einfach anpassbare Verlegung von flexiblen Wellen ermöglicht, wobei durch diese Art der Verlegung Schlaggeräusche beim Betrieb der flexiblen Wellen vermieden werden sollen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Fahrzeugsitz dadurch gelöst, dass die mindestens eine flexible welle zumindest in einem Teilbereich ihrer Länge in einem Mehrschicht-Verbundrohr gelagert ist, oder dass das Mehrschicht-Verbundrohr den Mantel der flexiblen Welle ersetzt.

Mehrschicht-Verbundrohre, von einigen Herstellern auch Metall-Verbundrohre oder Metall-Kunststoff-Verbundrohre genannt, sind im Handel erhältlich und werden überwiegend im Sanitär- und Heizungsbau angewendet. Sie bestehen aus einem Innen- und Außenrohr aus Kunststoff, zum Beispiel aus vernetztem Polyethylen, und einem zwischen diesen beiden Rohren eingelagerten Aluminiumrohr. Die Rohre sind durch spezielle Haftvermittler fest miteinander verbunden. Das Mehrschicht-Verbundrohr vereint die positi ven Eigenschaften beider Materialien, wobei das Aluminiumrohr dem Rohrverbund die Vorzüge eines Metallrohres verleiht. Das Mehrschicht-Verbundrohr ist sehr druckfest und formstabil, leicht von Hand biegbar und behält die gebogene Form bei.

Die vorliegende Erfindung nutzt die Vorteile der bekannten Mehrschicht-Verbundrohre, indem diese als Verlege- bzw. Festlegehilfen für flexible Wellen verwendet werden.

Vor dem Verlegen der flexiblen Wellen im bzw. am Kraftfahrzeugsitz werden diese entweder im wesentlichen über ihrer gesamten Länge in einem Mehrschicht-Verbundrohr gelagert oder zumindest in den Teilbereichen ihrer Länge, in denen es im Betrieb zum Schlagen der flexiblen Wellen kommen kann. Der erforderliche Verlegeverlauf der flexiblen Wellen wird durch die Mehrschicht-Verbundrohre somit gewissermaßen „eingefroren". Weitere Verlegehilfen wie Klammern oder Schellen sind nicht erforderlich. Geräusche durch das Anschlagen der flexiblen Wellen an benachbarte Bauteile werden so mit Sicherheit vermieden. Die vorliegende Erfindung bietet auch den Vorteil, dass der Verlegeverlauf der flexiblen Wellen durch entsprechendes Biegen der Mehrschicht-Verbundrohre vor Ort an die gegebenen Platzverhältnisse angepasst werden kann.

Im einfachsten Falle bietet die vorliegende Erfindung den Vorteil, dass vorhandene Bauteile, nämlich die flexiblen Wellen und die Mehrschicht-Verbundrohre, unverändert verwendet werden können. Es ist jedoch auch möglich, diese Bauteile zu einem Sonderbauteil zu vereinen, indem in weiterer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung der Mantel der mindestens einen flexiblen Welle durch ein Mehrschicht-Verbundrohr gebildet ist. Hierdurch kann der Durchmesser des Verbundes flexible Welle – Mehrschicht- Verbundrohr verringert und die Lagerhaltung von zwei separaten Bauteilen vermieden werden.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Kraftfahrzeugsitzes,
2 eine schematische Draufsicht auf eine Anordnung zur Längsverstellung dieses Kraftfahrzeugsitzes,
3 einen Querschnitt durch einen Verbund flexible Welle – Mehrschicht-Verbundrohr in einer ersten Ausführungsform der Erfindung und
4 einen Querschnitt durch einen Verbund flexible Welle – Mehrschicht-Verbundrohr in einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
1 zeigt einen Kraftfahrzeugsitz 1, der neben einem Sitzteil 2 eine Rückenlehne 3 mit Kopfstütze 4 sowie eine Blende 5 und ein Handrad 6 aufweist. Das Handrad 6 dient zur Neigungsverstellung der Rückenlehne 3.
Auf jeder Seite des Kraftfahrzeugsitzes 1 ist zu dessen Längsverstellung eine übliche Baugruppe Unterschiene – Verstellspindel – Oberschiene 7 vorgesehen, die in 1 nur schema tisch angedeutet ist. In 2 sind von diesen beiden Baugruppen 7 jeweils nur die Unterschiene 8 sowie die Oberschiene 9 dargestellt. Die Oberschienen 9 sind sitzteilfest, während die Unterschienen 8 am nicht dargestellten Kraftfahrzeugboden befestigt, also ortsfest sind. Der Antrieb der Oberschienen 9 in den Unterschienen 8 erfolgt über einen Schneckentrieb 10, der mit der nicht dargestellten Verstellspindel zusammenwirkt.
Die Schneckentriebe 10 werden, wie aus 2 hervorgeht, über ein Motor-Getriebe-Aggregat 11 mit zwei Abtriebsseiten 11.1, in die jeweils ein Ende einer flexiblen Welle 12 eingebunden ist, angetrieben. Die anderen Enden der flexiblen Wellen 12 sind jeweils in einen der Schneckentriebe 10 eingebunden. Das Motor-Getriebe-Aggregat 11 ist über ein Halteblech 13 an einer Tragstange 14 befestigt, die an ihren Enden starr mit den Oberschienen 9 verbunden ist.
Wie insbesondere aus 2 hervorgeht, ist im Bereich des Verlaufs der flexiblen Wellen 12 ein ausziehbares Staufach 15 angeordnet. Ohne weitere Vorkehrungen würden sich die flexiblen Wellen 12 bei ihrem Betrieb verformen und gegen die Wandung des Staufachs 15 schlagen. Um dies zu vermeiden, sind die flexiblen Wellen 12, abgesehen von ihren Endbereichen, mit einem Mehrschicht-Verbundrohr 16 überzogen. Bei der Montage des Kraftfahrzeugsitzes 1 werden diese Mehrschicht-Verbundrohre 16 mit den innen liegenden flexiblen Wellen 12 S-förmig gebogen, wie aus 2 hervorgeht, so dass ein ausreichender Abstand zur Wandung des Staufaches 15 gegeben ist. Die Mehrschicht-Verbundrohre 16 halten diese Form auch während des Antriebs der flexiblen Wellen 12 bei, so dass ein Schlagen gegen die Wandung des Staufachs 15 oder gegen andere Bauteile mit Sicherheit vermieden wird.
3 zeigt einen Schnitt durch ein Mehrschicht-Verbundrohr 16 mit innen liegender flexibler Welle 12. Das Mehrschicht-Verbundrohr 16 besteht wie üblich aus einem Außenrohr 17 aus vernetztem Polyethylen, einem ebenfalls aus vernetztem Polyethylen gefertigten Innenrohr 19 und einem dazwischen gelagerten Aluminiumrohr 18. Diese drei Rohre 17, 18 und 19 sind durch nicht dargestellte spezielle Haftvermittler fest miteinander verbunden. Die in dem Mehrschicht-Verbundrohr 16 gelagerte flexible Welle 12 besteht wie üblich aus einem Mantel 20 und einer innen liegenden Seele 21.
Während in dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 das Mehrschicht-Verbundrohr 16 und die flexible Welle 12 separate Bauteile sind, ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 das Mehrschicht-Verbundrohr 16 in die flexible Welle 12 integriert worden, indem das Mehrschicht-Verbundrohr 16 anstelle des Mantels 20 der flexiblen Welle 12 tritt.

Claims

Kraftfahrzeugsitz mit mindestens einer Verstellfunktion, wobei die Verstellung elektromotorisch über mindestens eine flexible Welle, bestehend aus Mantel und Seele, erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine flexible Welle (12) zumindest in einem Teilbereich ihrer Länge in einem Mehrschicht-Verbundrohr (16) gelagert ist.
Kraftfahrzeugsitz mit mindestens einer Verstellfunktion, wobei die Verstellung elektromotorisch über mindestens eine flexible Welle, bestehend aus Mantel und Seele, erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel der mindestens einen flexiblen Welle (12) durch ein Mehrschicht-Verbundrohr (16) gebildet ist.