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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Computertomographiegerät (CT-Gerät) zur Erzeugung
von CT-Bildern von einem sich zumindest teilweise zyklisch bewegenden
Untersuchungsobjekt, vorzugsweise von einem Patienten, wobei: mit
einem Durchlauf das Untersuchungsobjekt durch eine spiralförmige Bewegung
von mindestens einem Fokus und mindestens einem gegenüberliegenden
Detektor abgetastet wird, die Abtastung des Untersuchungsbereiches
mit einer relativen Vorschubgeschwindigkeit zwischen Gantry und
Liege erfolgt, und aufgrund der durch die Abtastung gewonnenen Daten
ein räumliches
Bild der Absorptionskoeffizienten mit einer Vielzahl von Schnittebenen
eines Untersuchungsvolumens ermittelt wird.
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Ein ähnliches
Verfahren und ein ähnliches CT-Gerät sind beispielsweise
aus der Offenlegungsschrift
DE 198 42 238 A2 bekannt. Diese Schrift offenbart
ein Aufnahmeverfahren für
ein sich periodisch bewegendes Objekt, insbesondere einen Patienten
mit schlagendem Herzen, mit einer Bewegungs- und einer Ruhephase
mittels eine CT-Gerätes
mit spiralförmig
um das Untersuchungsobjekt rotierenden Gantry mit Fokus und mehrzeiligem
Detektor, wobei für
einen vollständigen
Durchlauf die Vorschubgeschwindigkeit der Patientenliege so eingestellt
wird, dass ausreichende Bildinformationen aus der Ruhephase zur
Rekonstruktion des bewegten Objektes gesammelt werden können. Die
Bewegungs- beziehungsweise Ruhephasen können durch ein angeschlossenes
EKG bestimmt werden.
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Nachteilig
ist bei dieser Erfindung, dass eine relativ geringe Vorschubgeschwindigkeit
notwendig ist und bedingt dadurch auch eine hohe Dosisbelastung
während
der Aufnahme in Kauf genommen werden muss.
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Allgemein
bekannt – beispielsweise
aus „Bildgebende
Systeme der medizinischen Diagnostik", ISBN 89578-002-2, oder „Computer-Tomographie", ISBN 3-89578-082-0, – sind andererseits
auch vielfältigste
CT-Aufnahmeverfahren, einschließlich spezielle
Rekonstruktionsverfahren von ruhenden Objekten, wobei jeweils für einen
vollständigen Durchlauf
eines Scan's eine
konstante Vorschubgeschwindigkeit verwendet wird.
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Der
Nachteil solcher Verfahren liegt in der schlechten Aufnahmequalität bedingt
durch die Bewegungsunschärfe
im Bereich des jeweils bewegten Teils des Aufnahmeobjektes, beispielsweise
des Herzens bei einem Patienten.
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Soll
nun eine CT-Scan einer Lunge eines Patienten durchgeführt werden,
so führt
die Bewegung des schlagenden Herzens zu Bewegungsunschärfen, im
Bereich feiner Gefäße. Ebenso
erzeugt diese Bewegungsunschärfe
unbefriedigende Aufnahmeergebnisse, wenn zur Ermittlung der Lungenperfusion Differenzbilder
aus nativer und kontrastiver Messungen erzeugt werden. Beide Messungen
liegen ca. 10 Sekunden auseinander, so dass mit schnellen CT-Geräten beide
Messungen während
eines Luftanhaltezyklus durchgeführt
werden können.
Trotzdem führt
die Herzbewegung zu einer zwischenzeitlichen Lageveränderung
der Lunge, und zu einer Verschiebung zwischen nativem und kontrastivem
Bild. Würde
alternativ die Aufnahme entsprechend dem Verfahren eines Cardio-CT's durchgeführt werden,
so würde
einerseits die Aufnahmedauer zu lang, so dass ein Luftanhaltezyklus
nicht für
beide Aufnahmen ausreichen würde,
und andererseits auch die applizierte Dosis für den Patienten zu hoch sein.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erzeugung
von CT-Bildern von einem sich zumindest teilweise zyklisch bewegenden
Untersuchungsobjekt, sowie CT-Gerät zur Durchführung dieses
Verfahrens, zu finden, welches Bewe gungen innerhalb des aufzunehmenden
Objektes kompensiert und gleichzeitig die Aufnahmezeit möglichst
kurz hält.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass diese Aufgabe dadurch gelöst werden
kann, dass während
eines Scan-Durchlaufs unterschiedliche Vorschubgeschwindigkeiten
verwendet werden, je nachdem ob gerade ein Bereich mit starken Bewegungsveränderungen
oder ein weitgehend statischer Bereich abgetastet wird. Hierdurch
kann beim Abtasten des sich bewegenden Bereiches ein an sich bekanntes
Rekonstruktionsverfahren aus der Cardio-CT mit relativ geringer
Vorschubgeschwindigkeit und bei der Abtastung von weitgehend statischen
Bereichen das normale Rekonstruktionsverfahren mit hoher Vorschubgeschwindigkeit
genutzt werden. Insgesamt wird damit eine kurze Gesamt-Scan-Zeit
erreicht, so dass auch während
eines einzigen Luftanhaltezyklus je eine native und eine kontrastive
3D-Aufnahme zur Erzeugung eines 3D-Differenzbildes erzeugt werden können.
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Basierend
auf diesem Grundgedanken schlagen die Erfinder nun vor, das an sich
bekannte Verfahren zur Erzeugung von CT-Bildern von einem sich zumindest teilweise
sich zyklisch bewegenden Untersuchungsobjekt, vorzugsweise von einem
Patienten, zu verbessern, wobei beim bekannten Verfahren mit einem
Durchlauf das Untersuchungsobjekt durch eine spiralförmige Bewegung
von mindestens einem Fokus und mindestens einem gegenüberliegenden
Detektor abgetastet wird, die Abtastung des Untersuchungsbereiches
mit einer relativen Vorschubgeschwindigkeit vt zwischen
Gantry und Liege erfolgt, und aufgrund der durch die Abtastung gewonnenen
Daten ein räumliches
Bild der Absorptionskoeffizienten mit einer Vielzahl von Schnittebenen
eines Untersuchungsvolumens ermittelt wird. Die erfindungsgemäße Verbesserung
des Verfahrens liegt darin, dass während eines Durchlaufes der
Abtastung des Untersuchungsob jektes mindestens zwei unterschiedliche
Vorschubgeschwindigkeiten v1 > v2 verwendet
werden.
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Grundsätzlich sind
zwei unterschiedliche Verfahren möglich, durch die mit unterschiedlichen Vorschubgeschwindigkeiten
während
eines Scan-Durchlaufes gearbeitet werden kann.
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Einerseits
kann das Untersuchungsobjekt in bewegte und unbewegte Bereiche eingeteilt
werden, so dass beim Durchlauf entsprechend des jeweils abgetasteten
Bereiches die Vorschubgeschwindigkeit angepasst wird. Hierbei wird
für die
unbewegten oder statischen Bereiche eine hohe Vorschubgeschwindigkeit
und im bewegten Bereich eine niedrige Vorschubgeschwindigkeit gewählt. Bei
der niedrigen Vorschubgeschwindigkeit können dann die an sich bekannten
Verfahren zur Aufnahme zyklisch bewegter Objekte verwendet werden.
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Andererseits
kann beim Durchlauf selbst detektiert werden, ob eine Bewegung im
aktuellen Abtastbereich vorliegt oder nicht, und die Vorschubgeschwindigkeit
sozusagen „online" in Abhängigkeit von
der Bewegungssituation geregelt wird. Hier besteht nun wiederum
einerseits die Möglichkeit,
wie oben geschildert, mit geringer Vorschubgeschwindigkeit und unter
Verwendung bekannter Cardio-CT-Verfahren den bewegten Bereich insgesamt abzutasten.
Andererseits kann auch bei einer Betrachtung mit einer höheren zeitlichen
Auflösung
jeweils für
die Dauer der Ruhephasen eine hohe Vorschubgeschwindigkeit gewählt werden
und beim Einsetzen einer Bewegung im Abtastbereich eine langsame
Vorschubgeschwindigkeit oder sogar kein Vorschub gewählt werden.
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Entsprechend
der erst geschilderten Variante des Verfahrens schlagen die Erfinder
vor, dass das Untersuchungsobjekt in mindestens einen statischen Objektbereich
und mindestens einen bewegten Objektbereich eingeteilt wird, wobei
die höhere
Vorschubgeschwindigkeit v1 zur Abtastung
eines statischen Objektbereiches und die niedrigere Vorschubgeschwindigkeit
v2 zur Abtastung eines bewegten Objektbereiches
dient.
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Beispielsweise
kann zur Aufteilung des Untersuchungsobjektes in statische und bewegte
Objektbereiche die Lage des schlagenden Herzens ermittelt werden,
wobei auch vorbestimmte Grenzbereiche, die durch das schlagende
Herz ebenfalls zu Bewegungen angeregt werden, mit in den definitionsgemäß bewegten
Bereich einbezogen werden können.
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Eine
solche Ermittlung statischer und bewegter Objektbereiche vor dem
Scan kann beispielsweise durch mindestens eine Topogramm-Aufnahme,
teilweise auch Scout-Scan genannt, erfolgen. Hierbei wird das Untersuchungsobjekt
relativ zum Gantry mit nicht rotierendem Fokus und Detektor in Längsrichtung
bewegt und eine Durchsichtaufnahme gewonnen.
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Alternativ
kann auch die Ermittlung statischer und bewegter Objektbereiche
vor dem Scan durch mindestens eine optische Aufnahme erfolgen.
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Bei
beiden Ermittlungsarten kann entweder durch manuellen Eingriff die
Einteilung in bewegte und statische Bereiche erfolgen, oder es kann
auch durch automatische Bilderkennungsverfahren, zum Beispiel der
Herzbereich, als bewegter Bereich festgelegt werden. Möglich ist
auch, die Bewegung direkt aus den CT-Messdaten zu bestimmen. Dies
kann beispielsweise geschehen, indem die Differenzwertsignale von
direkten und komplementären
Röntgenstrahlen
(d.h. in Parallelgeometrie um 180° versetzt liegende
Strahlen) aufgezeichnet werden. Werden die Detektordaten im Bereich
des sich bewegenden Objekts in Horizontalrichtung integriert, lässt sich
ein Bewegungssignal bestimmen, das die rhythmische Bewegung des
Objekts wiederspiegelt.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass der Übergang
zwischen den Vor schubgeschwindigkeiten mit einer vorgegebenen maximalen
Beschleunigung erfolgt. Hierdurch wird vermieden, dass das Untersuchungsobjekt,
insbesondere wenn es sich um einen Patienten handelt, durch den
Vorgang zu starker Beschleunigung insgesamt zu Bewegungen angeregt
wird, die sich störend
auswirken. Soll ein solcher Einfluss auf den Patienten völlig vermieden werden,
so kann entgegen der sonst üblichen
Ausbildung von CT-Geräten
zur Relativbewegung von Gantry zu Patient ein verfahrbares Gantry
bei im Raume stillstehenden Patienten verwendet werden. In solch einem
Fall wird der Patient oder das Untersuchungsobjekt nicht durch die
Veränderung
der Vorschubgeschwindigkeiten beeinflusst.
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Gemäß der weiteren,
oben beschriebenen Variante schlagen die Erfinder auch vor, dass
während
des Durchlaufs die Bewegung des Untersuchungsobjektes im aktuellen
Scan-Bereich detektiert wird und bei Detektion einer Bewegung eine
niedrige Vorschubgeschwindigkeit v2 und
bei Detektion eines statischen Zustandes eine höhere Vorschubgeschwindigkeit
v1 gewählt
wird. Die geringe Vorschubgeschwindigkeit kann erfindungsgemäß in einem Spezialfall
auch dem Stillstand entsprechen.
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In
einer besonderen Ausführung
des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Detektion der Bewegung des
Untersuchungsobjektes im aktuellen Scan-Bereich dadurch erfolgt,
dass die Intensitätsmessung
mindestens eines Paares von Strahlen auf einer gemeinsamen Strahlenachse,
vorzugsweise zweier gegenläufiger
Strahlen, zu zwei aufeinander folgenden Zeitpunkten verglichen wird.
Hierbei wird der Umstand genutzt, dass bei einem Mehrzeilen-Spiral-CT
die Gesamtabsorption des gleichen Strahlenganges durch das Untersuchungsobjekt
zeitlich versetzt mehrfach gemessen wird und aufgrund von Änderungen
in der Absorptionsmessung auf eine Veränderung – also eine Bewegung – innerhalb
des Strahlenganges geschlossen werden kann.
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Weiterhin
kann in einer speziellen Ausführung
des Verfahrens beim Scan mit niedriger Vorschubgeschwindigkeit die
Bewegung des Herzens durch EKG-Ableitungen zeitlich aufgelöst und in
Bewegungsphasen und Ruhephasen aufgeteilt werden, wobei nur detektierte
Daten aus der Ruhephase zur Bilderstellung verwendet werden.
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Zum
Zwecke der rauschäquivalenten
Darstellung im statischen und bewegten Untersuchungsbereich wird
auch vorgeschlagen, dass die Strahlungsintensität, die von dem mindestens einen
Fokus ausgeht, der jeweils aktuellen Vorschubgeschwindigkeit vt angepasst wird. Beispielsweise kann dies durch
Steuerung/Regelung des Röhrenstromes
It in der Röntgenröhre erfolgen.
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Neben
dem erfindungsgemäßen Verfahren schlagen
die Erfinder auch die Verbesserung eines CT-Gerätes vor, welches zur Abtastung
eines zumindest teilweise sich zyklisch bewegenden Untersuchungsobjektes,
vorzugsweise eines Patienten, dient und mit einem von mindestens
einem Fokus ausgehenden Strahlenbündel und mit mindestens einem flächig ausgebildeten
Detektorarray mit einer Vielzahl von verteilten Detektorelementen
zum Detektieren der Strahlen des Strahlenbündels ausgestattet ist, wobei
der mindestens eine Fokus relativ zu dem Untersuchungsobjekt auf
einer das Untersuchungsobjekt umlaufenden spiralförmigen Fokusbahn
mit einer Vorschubgeschwindigkeit vt bewegt
wird. Die Verbesserung liegt darin, dass zumindest Mittel zur Durchführung des
oben geschilderten Verfahrens vorgesehen sind, wobei die genannten
Mittel zumindest teilweise durch Programme oder Programm-Module verwirklicht
werden können.
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Entsprechend
kann das erfindungsgemäße CT-Gerät über eine
Vorrichtung zur Steuerung der Vorschubgeschwindigkeit vt in
Abhängigkeit
von Bewegungszustand und/oder Scan-Bereich verfügen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den beigefügten schematischen
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei
in den Figuren die folgenden Abkürzungen
verwendet werden 1: Fokus; 2: Detektor; 3:
Röntgenstrahl/Strahlenbündel; 4:
Rechensystem; 5: Ausgabeeinheit; 6: Eingabeeinheit;
B: Bewegungsphase; G: Grenzbereich der Bewegung; L: Liege; M: Mittelachse
der Spiralbahn; P: Patient/Untersuchungsobjekt; R: Ruhephase; S:
Spiralbahn des Fokus; T: Topogramm; t: Zeit; vt:
Vorschubgeschwindigkeit; v1: hohe Vorschubgeschwindigkeit;
v2: niedrige Vorschubgeschwindigkeit; V:
Vorschub; x: x-Achse; z: z-Achse; α: stationärer Bereich; β: Bereich
mit Bewegung; γ:
Zwischenbereich von Bewegungsbereich zu stationärem Bereich.
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Die
Figuren zeigen im Einzelnen:
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1: Schematische Darstellung
eines Spiral-CT's;
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2: Schematische Darstellung
einer Spiralaufnahme;
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3: Topogramm mit Grenzen
der bewegten und stationären
Zonen;
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4: Vorschubverlauf über die
z-Achse;
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5: Vorschubverlauf über die
z-Achse mit Beschleunigungsbegrenzung;
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6: Topogramm mit bewegten,
stationären
und Übergangs-Zonen;
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7: Zeitlicher Verlauf der
Bewegungs- und Ruhephasen;
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8: Verlauf des Vorschubs
in Relation zu den Bewegungs- und
Ruhephasen;
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9: Zeitlicher Verlauf des
Vorschubs bei auftretenden Bewegungs- und Ruhephasen;
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10: Wegverlauf des Gantry
relativ zum Patienten;
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11: Schematische Darstellung
der Bewegungsdetektion durch Parallelstrahlen und deren komplementäre rücklaufende
Strahlen.
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Die 1 zeigt eine schematische
Darstellung eines Spiral-CT's mit einem, um einen
Mittelpunkt M rotierenden Fokus 1, der einen konusförmigen Röntgenstrahl 3 zur
Abtastung eines Patienten P aussendet. Dieses konusförmige Strahlenbündel 3 wird
auf der dem Fokus gegenüberliegenden
Seite durch einen ringförmig über 360° angeordneten Mehrzeilen-Detektor 2 aufgefangen
und bezüglich seiner
Intensität
gemessen, so dass in an sich bekannter und vielfach beschriebener
Weise ein räumliches
Bild des Patienten in Bezug auf seine Absorptionskoeffizienten dargestellt
werden kann. Zur Auswertung der gemessenen Rohdaten dient ein Rechensystem 4,
das über
eine Ausgabeeinheit 5 und eine Eingabeeinheit 6 verfügt. Die
grundsätzlichen Verfahren
zur Auswertung der gemessenen Rohdaten sind allgemein bekannt. Beispielhaft
wird auf die bereits eingangs beschriebene Veröffentlichung von Willi A. Kalender,
Computertomographie, ISBN 3-89578-082-0, verwiesen. Im übrigen steht
mannigfaltige Patentliteratur bezüglich dieser Auswertungsverfahren
zur Verfügung.
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Es
wird außerdem
darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung sich nicht ausschließlich auf
das hier dargestellte CT bezieht, sondern auch mit einzeiligen Detektoren
beziehungsweise ein- oder mehrzeiligen Detektoren, die mit dem Fokus mitrotieren
oder auch CT-Geräten
funktioniert, welche über
mehrere Foken und mehrerer Detektoren verfügen, möglich ist. Wesentlich ist hierbei
jedoch, dass sich bei der Messung der Rohdaten der Fokus auf einer
spiralförmigen
Bahn, wie in der 2 gezeigt,
relativ zum Patienten bewegt. Diese spiralförmige Bahn kann einerseits
durch einen Vorschub des Patienten in z-Richtung bei gleichzeitig
auf einer Kreisbahn rotierendem Fokus erreicht werden. Andererseits
besteht auch die Möglichkeit
den Patienten im Raum zu fixieren und ausschließlich den Fokus um den Patienten
auf einer Spiralbahn rotieren zu lassen. Hierbei kann entweder ein
Detektor ebenfalls mitrotieren oder bei einem feststehenden kreisförmig angeordneten
Detektor dieser lediglich in z-Richtung linear bewegt werden. Der
Anstand zwischen zwei Spiralpunkten gleichen Winkels wird hierbei
mit dem Vorschub V bezeichnet.
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Zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird beispielsweise mit einem CT – wie es in der 1 dargestellt wird – bei nicht
rotierendem Fokus 1 eine Relativbewegung des Patienten
in z-Richtung durchgeführt,
so dass ein sogenanntes Topogramm des Patienten aufgenommen werden kann,
welches im Grunde einer Durchlicht-Röntgenaufnahme des Patienten
senkrecht zur z-Richtung entspricht. Hierbei wird allerdings kein
Röntgenfilm belichtet,
sondern die Intensitätswerte
der gegenüber dem
Fokus liegenden Detektoren in Abhängigkeit von der bewegten Strecke
verarbeitet.
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Ein
solches Topogramm T ist in der 3 dargestellt.
Es zeigt die Durchlicht-Aufnahme des Patienten P im Thorax- und
oberen Abdominalbereich.
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Entsprechend
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann nun anhand dieser Aufnahme, manuell oder durch ein automatisches
Bilderkennungsverfahren gestützt,
der Bereich des Topogramms markiert werden, in dem mit einer Bewegungsunschärfe aufgrund
des schlagenden Herzens zu rechnen ist. In der vorliegenden 3 sind hierfür zwei Grenzen
I und II dargestellt, wobei die beiden Grenzen I und II jeweils
das obere und untere Ende des Herzens kennzeichnen. Somit ist auf
der Strecke links der Grenzlinie I ein Bereich markiert, in dem
mit keiner bis minimaler Bewegung zu rechnen ist, ebenso wie dies
im Bereich rechts der Grenzlinie II der Fall ist. Im Bereich zwischen
den Grenzen I – II
ist aufgrund des schlagenden Herzens mit zyklisch vorliegenden Bewegungen
aufgrund des Herzschlages zu rechnen, wobei in diesem Bereich I – II wiederum über die
Zeitachse in an sich bekannter Weise Ruhephasen und Bewegungsphasen
entsprechend den Herzzyklen vorkommen.
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Zur
Erzielung einer optimalen CT-Aufnahme schlagen die Erfinder in der
besonderen hier geschilderten Ausführungsform vor, bei einem einzigen Durchlauf
beziehungsweise Scan über
das gesamte gezeigte Topogramm der 3 mit
zwei unterschiedlichen Vorschubgeschwindigkeiten v1 und
v2 zu verfahren, wobei während des Durchlaufes zwei
unterschiedliche Vorschubgeschwindigkeiten v1 und
v2 verwendet werden.
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Eine
schematische Darstellung dieser unterschiedlichen Vorschubgeschwindigkeiten über den gesamten
Scan-Bereich ist in der 4 dargestellt, welche
in ihrer räumlichen
Anordnung dem darüber liegenden
Topogramm T der 3 entspricht.
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Diese 4 zeigt in einem ersten
Bereich α eine
hohe Vorschubgeschwindigkeit v1, die gleichzeitig
mit einem standardmäßigen Abtastverfahren
eines CT's gekoppelt
ist, welches einem Spiral-Scan eines nicht bewegten Objektes entspricht,
bei dem möglichst
geringe Redundanzen bei der Messung auftreten sollten.
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Anschließend erfolgt
zwischen den Grenzen I und II ein Bereich β, in dem mit einer niedrigen
Vorschubgeschwindigkeit v2 verfahren wird,
wobei hier bezüglich
der Auswertung der gescannten Daten eine typische Cardio-Auswertung
angewandt wird, wobei beispielsweise unter zu Hilfenahme von EKG-Messungen dafür gesorgt
wird, dass zur Bildauswertung lediglich Strahlen verwendet werden,
die zu Ruhephasenzeiten des Herzens gemessen werden, während Strahlen
zum Zeitpunkt einer Bewegungsphase verworfen oder zumindestens geringer gewichtet
werden.
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Am
Ende dieses Bereich β,
das heißt
im Anschluss an die Grenze II, wird wieder mit einer hohen Vorschubgeschwindigkeit
gearbeitet, wobei hier ebenfalls wieder mit einem normalen Scan-Verfahren – also ohne
EKG-Kopplung – die
Datensammlung und Bildaufbereitung erfolgt.
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Wird
der Patient auf einer beweglichen Liege relativ zum Gantry verschoben,
um die gewünschte Spiral-Abtastung
zu erreichen, so kann es bei einem solchen Geschwindigkeitswechsel
zwischen zwei Vorschubgeschwindigkeiten v1 und
v2 zu einer zusätzlichen Bewegungsunschärfe kommen,
da die hohe Beschleunigung beim Übergang
zwischen den beiden Geschwindigkeiten zu einer ungewollten und unkontrollierten
Bewegung des Patienten führen kann.
Diese ungewollte Bewegung, die ebenfalls in einer Aufnahmeunschärfe resultieren
kann, kann beispielsweise dadurch vermieden oder zumindest vermindert
werden, dass eine maximale Beschleunigung beim Übergang zwischen den beiden
Geschwindigkeiten verwendet wird, die ein solches „Verwackeln" des Patienten vermeidet.
Umgekehrt kann auch eine zu starke mechanische Belastung eines gegenüber dem
Patienten in Sitzrichtung verfahrbaren Gantry vermieden werden,
wenn eine solche Beschleunigungsbegrenzung eingeführt wird.
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Die 5 zeigt ein solches Verfahren
mit einer maximalen Beschleunigung, die in der Steigung der Kurve
der Vorschubgeschwindigkeiten, zwischen der Vorschubgeschwindigkeit
v1 und v2, wiederzufinden
ist. Hier ist zusätzlich
zu den beiden Geschwindigkeitsbereichen α und β ein Zwischenbereich γ eingeführt, in
dem unter kontrollierter positiver beziehungsweise negativer Beschleunigung
der Übergang zwischen
den beiden Vorschubgeschwindigkeiten v1 und
v2 durchgeführt wird.
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Basierend
auf dem grundlegenden Gedanken der Erfindung schlagen die Erfinder
eine weitere besondere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor.
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Bei
diesem Verfahren ist grundsätzlich
die Erstellung eines Topogramms zur Unterscheidung zwischen bewegten
und stationären
Scan-Bereichen nicht notwendig. Zur vereinfachten Erklärung ist
jedoch in der 6 ein
solches Topogramm T dargestellt, an dem die besondere Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
erklärt
werden soll.
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Das
Topogramm aus der 6 zeigt
eine Überlagerung
eines schematisch dargestellten Herzens, mit einem dieses Herz umgebenden,
schraffierten Grenzbereich G. Dieser Grenzbereich G soll die Umgebung
des Herzens definieren, welche aufgrund der Herzschläge ebenfalls
zu einer Bewegung veranlasst werden. Dies sind im wesentlichen Bereiche
der Lunge und des darunter liegenden Zwerchfells mit Teilen der
angrenzenden Organe.
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Wird
nun eine Abtastung des Patienten durchgeführt, so beginnt diese Abtastung
mit einer hohen Vorschubgeschwindigkeit, wobei ab einer 180°-Drehung
des Fokus um den Patienten bei einem konusförmigen Strahlenverlauf immer
einzelne Strahlen vorliegen, die auf einem identischen Weg, jedoch
zeitversetzt das Gewebe durchdringen. Vergleicht man die gemessenen
Absorptionswerte für zwei
zeitversetzte Strahlen mit identischem Weg, so lässt sich aufgrund des Absorptionsverhaltens
ermitteln, ob im Bereich dieser Strahlen eine Bewegung im Gewebe
stattgefunden hat, da eine solche Bewegung zu einer Änderung
der gemessenen Intensität in
Abhängigkeit
von der Zeit führen.
Auf diese Weise lässt
sich beispielsweise detektieren, ob der aktuell abgetastete Bereich
einer momentanen Bewegung unterworfen ist oder sich in einer Ruhephase
befindet.
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Wird
dieses Verfahren bei der Abtastung über die z-Achse hinweg durchgeführt, so
lässt sich während der
Abtastung des Patienten der momentane Bewegungs- beziehungsweise
Ruhezustand im abgetasteten Bereich bestimmen und eine entsprechende,
automatische Änderung
der Abtastgeschwindigkeit durchführen.
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Die 7 zeigt beispielhaft die
zyklische Zustandsänderung
des Herzens, einschließlich
des direkt benachbarten Bereiches G über die Zeitachse t. Der Zustand – B = Bewegung
und R = Ruhe – ist
in einer durchgehenden Kurve dargestellt.
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Darunter
ist in der 8 zeitsynchron
die Anpassung der Vorschubgeschwindigkeit vt an
die momentane dynamische Situation des jeweils gescannten Bereiches
dargestellt. Die 8 zeigt, dass
die Vorschubgeschwindigkeit in einer Phase der Ruhe maximal, das
heißt
gleich v1 ist und sobald eine Bewegung detektiert
wird, auf 0 herunter gefahren wird. Dies bedeutet, bei einem solchen
Verfahren wird der Vorschub zur Zeiten einer Bewegung auf 0 gesetzt,
so dass ein Vorschub immer nur in den Ruhephasen stattfindet. Dies
hat den Vor teil, dass bezüglich
des Auswerteverfahrens der gesammelten Daten lediglich das normale
Verfahren für
die Abtastung statischer Objekte verwendet werden kann. Nachteilig
ist dabei jedoch, dass falls die Patientenliege entsprechend bewegt
wird, sich eine Art „Rütteln" auf den Patienten übertragen
kann. Hiergegen können
jedoch Maßnahmen – wie sie
im Zusammenhang mit der 5 beschrieben
wurden – eine
Abhilfe oder zumindest eine Linderung schaffen. Des weiteren kann
es für
dieses besondere Verfahren vorteilhaft sein, anstelle des Patienten
das gesamte Gantry zu bewegen, da der Patient hierdurch nicht zu
Eigenbewegungen angeregt wird.
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Ergänzend ist
bezüglich
der synchronen Darstellung der 7 und 8 darauf hinzuweisen, dass
die Detektion der Bewegung mit einer – je nach verwendetem System
unterschiedlich großen – Zeitverzögerung erfolgt,
so dass sich das dargestellte leichte Nachhinken der Geschwindigkeitsveränderung
in 8 zur Situationsänderung
in 7 ergibt.
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Betrachtet
man den gesamten Durchlauf eines Scans, wie er in den 9 und 10 dargestellt wird, so ergibt sich in
der 9, die die Vorschubgeschwindigkeit über die
Zeit des Scan-Durchlaufs zeigt, in dem ersten Bereich, in dem keine
Bewegung des abgetasteten Bereiches trotz vorhandener Herzschläge gemessen
wird, eine konstante hohe Vorschubgeschwindigkeit v1.
Sobald der Abtastbereich die von der Herzbewegung betroffenen Bereiche
des Patienten berührt,
tritt ein zyklischer Wechsel zwischen einer Vorschubgeschwindigkeit
v1 und der Vorschubgeschwindigkeit v2 = 0 auf, die sobald dieser nicht stationäre Bereich
wieder verlassen wird, in die stetige Vorschubgeschwindigkeit v1 übergeht.
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Die 10 zeigt den zeitlichen
Verlauf der 9 als Gesamtvorschub
in Richtung der z-Achse über
die Zeit. Hier entsteht ein typischer Verlauf, der eine stetige
Steigung mit zwischenzeitlichem treppenförmigen Verlauf im Bereich der
Bewegung und anschließend
wieder stetiger Steigung darstellt.
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Schließlich ist
noch eine Kombination der beiden Verfahren aus den 3 bis 5 und 6 bis 10 möglich,
die hier allerdings graphisch nicht expliziert dargestellt sind.
Hier wird lediglich die Detektion einer Bewegung im jeweils abgescannten
Bereich vorgenommen, wie es zur 6 erklärt wurde.
Jedoch erfolgt bei der Detektion des sich bewegenden Bereiches im
Scanvolumen eine Umschaltung der Vorschubgeschwindigkeit, wie sie
in der 4 dargestellt
wurde, so dass solange – räumlich gesehen – ein bewegter
Bereich detektiert wird, eine Cardiospirale mit niedriger Vorschubgeschwindigkeit
v2 gefahren wird und sobald dieser Bereich
wieder auf der anderen Seite verlassen wird, die höhere Vorschubgeschwindigkeit
v1 eingestellt werden kann. Zur Synchronisation
des Abtastverfahrens bezüglich
der Bewegungs- und Ruhephasen bei der Abtastung des bewegten Scan-Bereiches
kann hierbei beispielsweise ein EKG verwendet werden.
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Ergänzend wird
in der 11 noch eine schematische
Darstellung der Bewegungsdetektion durch Parallelstrahlen und deren
komplementäre rücklaufende
Strahlen gezeigt. Hier wird im globalen Koordinatensystem mit den
Koordinaten x,y,z (z-Achse
ist in der 2-dimensionalen Darstellung nicht sichtbar) nach dem
Parallel-Rebinning eine Parallelprojektion auf das lokale Koordinatensystem
mit den Koordinaten x',p,z
im Winkel α1 + β1 betrachtet. α1 entspricht
dabei dem Rotationswinkel in Fan-Geometrie, und β1 dem
Winkel im Strahlenfächer.
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Es
sind zwei gegenläufige
Strahlen mit jeweils durchgezogener und gepunkteter Linie gezeigt, die
ausgehend von den jeweils als solider Punkt dargestellten Fokuspositionen
gezeigt, die allerdings zeitversetzt gemessen werden. Bleibt die
dort ermittelte Strahlungsabschwächung
konstant über
die Zeit, so kann von einem unbewegten durchstrahlten Objekt ausgegangen
werden, während
eine Änderung
der ermittelten Schwächung
gegenläufiger,
also um 180° und
zeitlich versetzter, Strahlen auf eine Bewegung des abgetasteten
Objektbereiches hindeutet.
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Selbstverständlich geht
diese Annahme von einem Objekt mit inhomogener Massenstruktur – wie es
beim Menschen der Fall ist und die es zu messen gilt – aus.
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Ergänzend ist
darauf hinzuweisen, dass zur Detektion der Bewegung oder zur automatischen
Unterscheidung beweglicher und stationärer Bereiche auch Ultraschallinformationen,
gegebenenfalls in Verbindung mit automatischen Bilderkennungsmethoden
verwendet werden können.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.
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Zusammenfassend
wird also mit der Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung von CT-Bildern durch
ein Spiral-CT von einem in Teilbereichen sich zyklisch bewegenden
Untersuchungsobjekt vorgestellt, wobei während eines Durchlaufes der
Abtastung über
das Untersuchungsobjekt unterschiedliche Vorschubgeschwindigkeiten
v1 und v2 verwendet werden,
je nachdem, ob der abgetastete Bereich – zeitlich und/oder räumlich gesehen – beweglich
oder stationär
ist. Ebenso wird ein CT vorgestellt, welches die Mittel zur Durchführung des
beschriebenen Verfahrens aufweist.