DE10320703A1 - Abdichtvorrichtung für elektrische Maschinen - Google Patents
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Abstract
Die Abdichtvorrichtung für eine elektrische Maschine zum Abdichten eines Läuferraums von einem Ständerraum soll so gestaltet sein, dass sie den Wirkungsgrad der elektrischen Maschine kaum beeinflusst. Daher ist vorgesehen, den Aufbau und/oder das Material der Abdichtvorrichtung wirbelstrommindernd oder -unterdrückend auszuwählen. Speziell kann die äußere Schicht (1) der hohlzylinderförmigen Abdichtvorrichtung aus einem faserverstärkten Kunststoff und die innere Schicht (3) aus einem in Umfangsrichtung unterteilten Edelstahlhohlzylinder bestehen. Durch die Unterteilung werden die Wirbelströme unterdrückt und die äußere Schicht (1) sorgt für die entsprechende mechanische Festigkeit.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abdichtvorrichtung für eine elektrische Maschine zum Abdichten eines Läuferraums von einem Ständerraum, die im Wesentlichen büchsenförmig ausgestaltet und zwischen dem Läufer und Ständer der elektrischen Maschine anordenbar ist.
- Bei gewissen elektrischen Maschinen, die als Antrieb von Pumpen oder Fördereinrichtungen verwendet werden, kann das zu fördernde Medium gleichzeitig auch als Kühlmittel verwendet werden. Bei solchen Anwendungen kann es erforderlich sein, die Kühlkreisläufe von Ständer und Läufer der elektrischen Maschine durch eine hohlzylinderförmige Abdichtvorrichtung, die häufig auch als Can bezeichnet wird, im Spalt zwischen dem Ständer und Läufer voneinander zu trennen. Die Can besteht üblicherweise aus zwei Schichten, nämlich einer ersten, dem Ständer zugewandten Schicht, die aus einem faserverstärkten Kunststoff besteht und einer zweiten, dem Läufer zugewandten Schicht, die in aller Regel aus Edelstahl besteht. Die aus faserverstärktem Kunststoff bestehende erste Schicht dient als Tragstruktur, die die entsprechende mechanische Festigkeit verleiht. Demgegenüber dient die aus Edelstahl bestehende zweite Schicht zum Schutz der Tragstruktur vor chemisch aggressivem Kühlgas.
- Beim Lauf der elektrischen Maschine treten jedoch in der Edelstahlschutzschicht Wirbelströme auf, die die Funktion der Maschine beeinträchtigen. Die Stärke der Wirbelströme hängt von der Dicke und der elektrischen Leitfähigkeit des Edelstahlzylinders ab. Im Falle eines Motors dämpfen die Wirbelströme das Hauptfeld des Motors und führen zu einer starken Erwärmung der Can.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Abdichtvorrichtung vorzuschlagen, mit der getrennte Ständer- und Läuferkühlkreisläufe gewährleistet werden können, ohne den Wirkungsgrad oder die Funktion der elektrischen Maschine nachhaltig zu beeinflussen.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Abdichtvorrichtung für eine elektrische Maschine zum Abdichten eines Läuferraums von einem Ständerraum, die im Wesentlichen büchsenförmig ausgestaltet und zwischen dem Läufer und Ständer der elektrischen Maschine anordenbar ist, wobei der Aufbau und/oder das Material der Abdichtvorrichtung wirbelstrommindernd oder -unterdrückend gewählt ist.
- Vorzugsweise besteht das Material der Abdichtvorrichtung zumindest teilweise aus Keramik. Dadurch ist eine gewisse Resistenz gegenüber aggressiven Kühlmedien gegeben.
- Das Material der Abdichtvorrichtung kann ferner zumindest teilweise aus faserverstärktem Kunststoff bestehen. Dadurch wird der Abdichtvorrichtung die notwendige Festigkeit verliehen.
- Darüber hinaus kann das Material der Abdichtvorrichtung zumindest teilweise aus Edelstahl bestehen, so dass ein Edelstahlhohlzylinder gebildet ist, der in axialer Richtung, in Umfangsrichtung und/oder wendelförmig Durchbrüche bzw. Unterteilungen aufweist. Durch diese Durchbrüche wird die Ausbildung von Wirbelströmen gemindert und der Edelstahl gewährleistet die bekannte Resistenz gegenüber aggressiven Kühlmedien.
- Um trotz der Durchbrüche einen dichten Edelstahlmantel zu bilden, können zwei der soeben beschriebenen Edelstahlhohlzylinder radial übereinander angeordnet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Durchbrüche vom jeweils anderen Zylinder überdeckt werden.
- Die Abdichtvorrichtung ist vorteilhafterweise radial schichtförmig aufgebaut. Sie besteht aus mindestens zwei Schichten, insbesondere aus zwei, drei, vier oder fünf Schichten. Durch diesen Schichtaufbau können unterschiedlichste Materialeigenschaften miteinander kombiniert werden. Ist ein derartiger Schichtaufbau gewählt, so ist es vorteilhaft, wenn die dem Ständer zugeordnete Schicht aus einem faserverstärkten Kunststoff und die dem Läufer zugewandte Schicht aus ggf. isoliertem Edelstahl besteht, wenn der Läufer von dem aggressiven Kühlmedium gekühlt wird. Andernfalls sollte die Edelstahlschicht dem Ständer zugewandt sein oder beidseitig aufgebracht sein.
- Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
-
1 eine Stirnansicht einer doppelschichtigen Abdichtvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung; -
2 eine Stirnansicht einer erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung mit einer Edelstahlinnenschicht; -
3 eine Stirnansicht einer erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung mit zwei Edelstahlinnenschichten; -
4 eine perspektivische Ansicht der Edelstahlschicht einer Abdichtvorrichtung mit axial verlaufenden Durchbrüchen; und -
5 eine perspektivische Ansicht einer Edelstahlschicht einer Abdichtvorrichtung mit in Umfangsrichtung verlaufenden Durchbrüchen. - Die nachfolgend näher beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
- Gemäß einer ersten Ausführungsform, die in
1 dargestellt ist, besitzt die Abdichtvorrichtung einen zweischichtigen Aufbau. Die erste Schicht1 , die dem Ständer einer elektrischen Maschine zugewandt ist, besteht aus faserverstärktem Kunststoff. Die zweite innenliegende Schicht2 der hohlzylinderförmigen Abdichtvorrichtung, die in der Stirnseitenansicht als konzentrische Linie angedeutet ist, besteht aus einer Keramik. Die Keramik wird in geeigneter Weise nach ihrer mechanischen, thermischen und chemischen Beanspruchung ausgewählt. Da weder die Kunststoffschicht1 noch die Keramikschicht2 elektrisch leitend sind, werden in der Abdichtvorrichtung keine Wirbelströme erzeugt, die den Wirkungsgrad der elektrischen Maschine reduzieren würden. - Entsprechend einer zweiten Ausführungsform, die in
2 dargestellt ist, besitzt die Abdeckvorrichtung zwar wiederum einen zweischichtigen Aufbau, die innere Schicht3 ist hier jedoch aus einem in Umfangsrichtung mehrfach unterteilten Edelstahlhohlzylinder3 gebildet. Die Unterteilung bewirkt, dass Wirbelströme nur in einem sehr begrenzten Maß, das wenig störend ist, im Edelstahlhohlzylinder gebildet werden. - Der Edelstahlhohlzylinder
3 ist in4 in perspektivischer Ansicht dargestellt. Die axial verlaufenden Durchbrüche31 bewirken eine Unterteilung des Edelstahlhohlzylinders3 in Umfangsrichtung. Die Teilung kann beliebig hoch gewählt werden. - Sollten die Nahtstellen der kreisbogenförmigen Abschnitte des Edelstahlhohlzylinders
3 eine Gefährdung für die zu schützende Tragstruktur1 darstellen, können zwei gegeneinander isolierte Edelstahlhohlzylinder3 und4 im Inneren des Kunststoffhohlzylinders1 angeordnet werden. Beide Edelstahlhohlzylinder3 und4 sind in Umfangsrichtung unterteilt. Die Nahtstellen beider Hohlzylinder sind versetzt zueinander angeordnet, so dass der innere Zylinder4 die Nähte des äußeren Zylinders3 abdeckt. Damit dichten die beiden Edelstahlhohlzylinder3 und4 den Kunststoffhohlzylinder1 vollständig gegenüber einem im Innenraum befindlichen aggressiven Medium ab. Sämtliche Schichten sind in3 jeweils auch wieder als Linie symbolisiert. -
5 zeigt eine weitere Variante eines Edelstahlhohlzylinders5 , der beispielsweise anstelle oder zusätzlich zu dem Edelstahlzylinder3 in den Kunststoffhohlzylinder1 eingefügt werden kann. Der Edelstahlhohlzylinder weist eine Unterteilung in axialer Richtung auf, die durch in Umfangsrichtung verlaufende Schnitte beziehungsweise Durchbrüche51 gewährleistet ist. Auch diese axiale Teilung kann beliebig hoch gewählt werden, jedenfalls so hoch, dass die Wirbelströme ausreichend reduziert werden. - Grundsätzlich sind auch wendelförmig unterteilte Edelstahlhohlzylinder oder beliebige Kombinationen dieser oder der oben beschriebenen Edelstahlzylinder ineinander möglich. Darüber hinaus können anstelle des Edelstahls auch andere gegenüber spezifischen chemischen Reaktionen resistente Materialien, wie Gold, Titan und dergleichen, abhängig vom gewählten Kühlmedium eingesetzt werden.
Claims (9)
- Abdichtvorrichtung für eine elektrische Maschine zum Abdichten eines Läuferraums von einem Ständerraum, – die im Wesentlichen büchsenförmig ausgestaltet und zwischen dem Läufer und Ständer der elektrischen Maschine anordenbar ist, dadurch gekennzeichnet, das – der Aufbau und/oder das Material der Abdichtvorrichtung wirbelstrommindernd oder -unterdrückend gewählt ist.
- Abdichtvorrichtung nach Anspruch 1, wobei deren Material zumindest teilweise aus Keramik besteht.
- Abdichtvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei deren Material zumindest teilweise aus faserverstärktem Kunststoff besteht.
- Abdichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei deren Material zumindest teilweise aus Edelstahl besteht, so dass ein Edelstahlhohlzylinder (
3 ,4 ,5 ) gebildet ist, der in axialer Richtung, in Umfangsrichtung und/oder wendelförmig Durchbrüche (31 ,51 ) aufweist. - Abdichtvorrichtung nach Anspruch 4, wobei der Edelstahlhohlzylinder (
3 ,4 ,5 ) elektrisch nach allen Seiten isoliert ist. - Abdichtvorrichtung nach Anspruch 5, wobei zwei derartige Edelstahlhohlzylinder (
3 ,4 ) radial übereinander derart angeordnet sind, dass die Durchbrüche (31 ) gegenseitig überdeckt sind. - Abdichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, die radial schichtweise aufgebaut ist.
- Abdichtvorrichtung nach Anspruch 7, die aus zwei, drei, vier oder fünf Schichten besteht.
- Abdichtvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, wobei die dem Ständer zugewandte Schicht (
1 ) aus einem faserverstärkten Kunststoff und die dem Läufer zugewandte Schicht (3 ,4 ) aus Edelstahl besteht.
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