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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Sinterteil, welches mittels Formens
von metallischen Pulvern und Sintern der geformten metallischen
Pulver hergestellt wird, und ein Verfahren zur Herstellung des Sinterteils. Sie
betrifft insbesondere ein gesintertes Kettenrad mit Zähnen zum
Kämmen
mit einer Kette, die bei einem Kettenübertragungs-Mechanismus eines
Verbrennungsmotors oder dergleichen verwendet wird.
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Ketten,
wie Rollenketten oder dergleichen, werden als Übertragungsmittel bei einem
Steuermechanismus eines Fahrzeugmotors und in einer Vielzahl anderer
Mechanismen verwendet. Kettenräder
aus einer gesinterten Legierung werden sowohl als Kurbelwellen-Kettenräder (Antrieb)
als auch als Nockenwellen-Kettenräder (Abtrieb) verwendet.
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Die
Oberfläche
dieser Kettenräder
wird häufig
einem Härtevorgang
unterworfen, wie Abschrecken und Tempern mittels einer Hochfrequenz-Heizung,
oder Einsatzhärtung
(Aufkohlen, Abschrecken und Tempern), um die Festigkeit und den
Verschleisswiderstand der Zahnflächen
zu verbessern. Es wird auf die
japanische Patent-Offenlegungsschrift
Nr. 2000-239710 verwiesen. Ferner wird bei einem Kettenrad,
welches einen großen
Verschleisswiderstand benötigt
und das unter schwierigen Bedingungen verwendet wird, ein hochfester legierter
Stahl (zum Beispiel ein Chromstahl, wie SCr 420 oder dergleichen,
oder ein Chrom-Molybdän-Stahl, wie SCM 420
oder dergleichen) an Stelle einer gesinterten Legierung verwendet.
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In
den vergangenen Jahren wurden geräuscharme Ketten an Stelle von
Rollenketten bei der Verwendung als Übertragungsmittel modern, um
eine größere Ruhe
und Kompaktheit zu erreichen. Jedoch übt eine geräuscharme Kette einen größeren Druck
auf die Oberflächen
der Kettenräder-Zähne aus.
Im Falle eines Motors mit großer
Leistung oder eines Motors, der unter einer hohen Belastung arbeitet,
hat ein herkömmliches gesintertes
Legierungs-Kettenrad eine unzureichende Festigkeit und einen unzureichenden
Verschleisswiderstand.
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Insbesondere
bei einem Direkteinspritzer-Benzinmotor, bei dem der Treibstoff
direkt in einen Zylinder des Motors eingespritzt wird, oder einem
Dieselmotor sammelt sich Kohlenstoffruß, welcher aus einer unvollständigen Flammenübertragung
oder einer unzureichenden Diffusion des Brennstoffes resultiert,
als Rückstand
in Spalten zwischen der Steuerkette und den Kettenrädern an.
Der angesammelte Kohlenstoffruß bewirkt
einen Verschleiss der Kettenräder-Zahnoberflächen. Deshalb
ist eine Verbesserung des Verschleisswiderstands bei Kettenrädern wichtig.
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Ferner
gelangt, wenn ein Kettenrad sich auf Grund von Verschleiss abnutzt,
pulverförmiges
Material vom Kettenrad in das Motor-Schmieröl. Dann tritt, da das Pulver
als abrasives Material wirkt, Verschleiss nicht nur bei den Kettenrädern und
der Kette auf, sondern auch bei zum Motor gehörenden sonstigen Bauteilen,
wie einem Kettenspannhebel, einer Kettenführung und dergleichen, welche
Teile des Motorsteuerungs-Übertragung
sind. Wenn der Verschleiss des Kettenrades weiter fortschreitet,
kann auf Grund von Unregelmäßigkeiten beim
Kämmen
ein Springen der Kette auf den Zähnen
des Kettenrades auftreten, und im schlimmsten Fall kann das Brechen
eines Zahnes des Kettenrades dazu führen, dass der Motor versagt
oder dass schwere Schäden
am Motor auftreten.
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Andererseits
sind in dem Falle, in dem eine Stahllegierung, wie Chromstahl oder
Chrom-Molybdän-Stahl
oder dergleichen als Kettenradmaterial verwendet wird, die Materialkosten
hoch, verglichen zu den Kosten von gesinterten Stahllegierungen.
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Aus
der
JP 03-219 050
A ist ein als Sinterteil ausgebildetes Gleitteil bekannt,
das einen Massenanteil von weniger als 3,5% C und an der Oberfläche einen
Gesamtanteil von 0,8 bis 4% C aufweist. Ferner hat es einen Massenanteil
von 0,2% N an der Oberfläche.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Kettenrad
zur Verfügung
zu stellen, das preiswert ist und eine hohe Festigkeit und ausgezeichnete
Verschleisseigenschaften aufweist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Kettenrad gemäß Anspruch
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein
erfindungsgemäßes Kettenrad
weist wenigstens eine Zahnoberflächenschicht
mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,6 bis 1,2 Gewichtsprozent und
einem Stickstoffgehalt von 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent auf, wobei
das Gefüge
der Zahnoberflächenschicht
ein getempertes martensitisches Gefüge und ein austenitisches Restgefüge aufweist,
und das austenitische Restgefüge
ein Volumen von 10 bis 50% der Zahnoberflächenschicht hat.
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Wenn
der Kohlenstoffgehalt kleiner als 0,6 Gewichtsprozent ist, wird
nur eine geringe Steigerung der Härte des Basisstahls verwirklicht,
und wenn der Kohlenstoffgehalt 1,2 Gewichtsprozent übersteigt,
entsteht Zementit, ein hartes Karbid mit der Formel Fe3C.
Der Zementit bewirkt Abschreckrisse während der Wärmebehandlung und der Zementit
scheidet sich vom Basisstahl ab, was einen abrasiven Verschleiss
bewirkt. Folglich wird der Bereich von 0,6 bis 1,2 Gewichtsprozent
bevorzugt.
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Andererseits
wird, wenn Stickstoff in Mengen von weniger als 0,05 Gewichtsprozent
vorhanden ist, nur eine geringe Verbesserung der Härte des
Basisstahls verwirklicht, und der Widerstand gegen ein Weichwerden beim
Tempern ist gering. Wenn der Stickstoffgehalt 0,5 Gewichtsprozent übersteigt,
wird ein spröder
Nitridstahl erzeugt, und dieser fällt aus dem Basisstahl des
Kettenrades beim Betrieb aus, was einen abrasiven Verschleiss bewirkt.
Folglich wird der Bereich von 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent bevorzugt.
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Das
gesinterte Kettenrad weist vorzugsweise ein getempertes martensitisches
Gefüge
und ein austenitisches Restgefüge
auf, wobei das austenitische Restgefüge 10 bis 50 Volumenprozent
der Zahnoberflächenschicht
einnimmt. Wenn das austenitische Restgefüge weniger als 10 Volumenprozent
einnimmt, ist die Verbesserung der Verschleissbeständigkeit
gering, und wenn das austenitische Restgefüge mehr als 50 Volumenprozent übersteigt,
nimmt die Härte
des Kettenrades ab, und seine Verschleissbeständigkeit wird verringert.
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Bei
dem gesinterten Kettenrad beträgt
die Dichte der Zahnoberflächenschicht
vorzugsweise wenigstens 7,4 g/cm3. Wenn
die Dichte der Zahnoberflächenschicht
geringer als 7,4 g/cm3 ist, wird die Wahrscheinlichkeit
von Verschleiss auf Grund von Lochfrass in der Oberflächenschicht
des Kettenrades als Ergebnis eines Kontaktflächendrucks, der duch die Kette
ausgeübt
wird, erhöht.
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Von
0,5 bis 5 Gewichtsprozent Anteil am Grundmaterial des Kettenrades
weist dasselbe vorzugsweise wenigstens eines der Metalle der Gruppe
von Nickel, Kupfer oder Molybdän
auf, wobei der Rest aus Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen
besteht. Nickel verbessert die Festigkeit und Zähigkeit des Basisstahls im gesinterten
Kettenrad. Kupfer erzeugt eine flüssige Phase beim Sintern des
Kettenrades und fördert
die Diffusion von Legierungselementen, wodurch die Festigkeit des
Basisstahls verbessert wird. Molybdän verbessert die Härte, Festigkeit
und Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Weichwerden beim Tempern des Basisstahls. Eine Unterdrückung von
abrasivem Verschleiss der Kettenradzahnoberflächen kann durch die Wirkungen
wenigstens eines der Elemente Nickel, Kupfer oder Molybdän erreicht
werden. Jedoch wenn die Gesamtmenge dieser Elemente geringer als
0,5 Gewichtsprozent ist, sind die Wirkungen der Elemente nicht ausreichend,
und wenn sie 5 Gewichtsprozent überschreiten
haben, erreichen ihre Wirkungen eine Sättigung, die Kompressibilität des pulverförmigen Ausgangsmaterials
beim Pressformen nimmt ab, und ein unerwünschter Anstieg der Dichte
tritt auf.
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Beim
Herstellungsverfahren des gesinterten Kettenrades wird das Kettenrad
einem aufkohlenden nitrierenden Abschreckschritt gefolgt von einem
tempernden Schritt unterworfen. Beim aufkohlenden nitrierenden Abschreckschritt
wird die Zahnoberflächenschicht
des Kettenrades aufgekohlt und nitriert, während es auf eine Temperatur
in einem Bereich von 800°C
bis 950°C
erhitzt wird. Im folgenden tempernden Schritt wird das abgeschreckte
Kettenrad bei einer Temperatur von 140°C bis 220°C getempert. Wenn die Temperatur
zum Aufkohlen und Nitrieren unter 800°C beträgt, ist die Diffusion von Kohlenstoff
und Stickstoff unzureichend, und die Erhöhung der Härte ist gering. Wenn die Temperatur
950°C übersteigt,
diffundieren Kohlenstoff und Stickstoff nicht nur in die Oberflächenschicht,
sondern auch in das Innere des Kettenrades, wodurch dessen Stossbeständigkeit
verringert wird. Wenn die Temperatur zum Tempern weniger als 140°C beträgt, ist
die Stossbeständigkeit
des Kettenrades nicht ausreichend, und wenn die Temperatur zum Tempern
220°C übersteigt, nimmt
die Härte
des Kettenrades und seine Verschleissbeständigkeit ab.
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Der
aufkohlende nitrierende Abschreckschritt wird vorzugsweise im gleichen
Ofen und im Anschluss an einen aufkohlenden Schritt durchgeführt, bei
dem nur die Aufkohlung durchgeführt
wird. Beim Aufkohlschritt beträgt
der Kohlenstoffgehalt im Ofen 1,0 bis 1,5 Gewichtsprozent und beim
aufkohlenden nitrierenden Abschreckschritt, bei dem gleichzeitig
die Nitrierung durchgeführt
wird, beträgt
der Kohlenstoffgehalt der Atmosphäre im Ofen 0,6 bis 1,2 Gewichtsprozent.
Diese Schritte können
im gleichen Ofen aufeinanderfolgend durchgeführt werden.
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Wenn
der Kohlenstoffgehalt beim Aufkohlschritt geringer als 1,0 Gewichtsprozent
ist, wird die Diffusion des Kohlenstoffs unzureichend, und die Härtetiefe
kann nicht sichergestellt werden. Wenn der Kohlenstoffgehalt beim
Aufkohlschritt 1,5 Gewichtsprozent überschreitet, diffundiert zu
viel Kohlenstoff ins Innere des Kettenrades, wodurch die Stossbeständigkeit
des Kettenrades abnimmt. Ferner ist, wenn der Kohlenstoffgehalt beim
aufkohlenden-nitrierenden Schritt unter 0,6 Gewichtsprozent beträgt, die
Menge an Kohlenstoff in der Zahnoberflächenschicht unzureichend und
die Härte
des Kettenrades kann nicht sichergestellt werden, und wenn der Kohlenstoffgehalt
1,2 Gewichtsprozent überschreitet,
so tritt eine ungewünschte
Bildung von hartem Zementit an einer ursprünglichen Pulvergrenze oder
einer Korngrenze auf Grund von einer zu großen Diffusion von Kohlenstoff
auf.
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Wie
zuvor beschrieben, ist der Grund, warum es wünschenswert ist, dass der Aufkohlschritt
und der aufkohlende-nitrierende Schritt sich voneinander unterscheiden
durch unterschiedliche Kohlenstoffgehaltsbereiche, dass wenn das
Nitrieren gleichzeitig in einer Atmosphäre mit einem hohen Kohlenstoffgehalt
durchgeführt
wird, übermäßig viel
Rest-Austenit erzeugt wird, welches die Härte des Kettenrades reduziert.
Ferner können
durch die aufeinanderfolgende Durchführung des Aufkohlschrittes
und des aufkohlenden-nitrierenden Schrittes im gleichen Ofen die
Produktionsmittel vereinfacht werden und so die Herstellungskosten
verringert werden. Die Nitrierung beim aufkohlenden-nitrierenden Schritt
kann normalerweise mittels Zuführen
von NH3 Gas in das atmosphärische Gas
im Ofen durchgeführt
werden.
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Zusätzlich zum
aufkohlenden-nitrierenden Abschreckschritt und dem tempernden Schritt
kann auch ein Verdichtungsschritt durchgeführt werden. Beim Verdichtungsschritt
wird die Zahnoberflächenschicht
eng verdichtet mittels Prägen
oder Rollen, so dass die Dichte der Zahnoberflächenschicht wenigstens 7,4
g/cm3 beträgt. Das Prägen oder Rollen ermöglicht leicht
das Verdichten von ausschließlich
der Zahnoberflächenschicht,
und es ist möglich,
eine Dichte der Zahnoberflächenschicht
von 7,6 g/cm3 oder mehr zu erreichen. Der Oberflächenverdichtungsschritt,
der aufkohlende-nitrierende Schritt und der tempernde Schritt ermöglichen eine
effektive Herstellung von gesinterten Kettenrädern mit ausgezeichneten Verschleisseigenschaften.
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Erfindungsgemäße werden
die Festigkeit und Verschleissbeständigkeit des Kettenrades verbessert, und
selbst im Falle des Betriebs des Kettenrades in widrigen Umgebungen
eines Dieselmotors, eines Direkteinspritzer-Benzinmotors oder dergleichen
wird kaum ein oder kein Verschleiss erzeugt, und eine gleichmäßige Rotation
des Kettenrades kann über
eine lange Zeit stattfinden.
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Ferner
kann unter Verwendung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
ein gesintertes Kettenrad mit verbesserter Festigkeit und ausgezeichneter
Verschleissbeständigkeit
reproduzierbar unter geringen Herstellungskosten hergestellt werden.
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Die
einzige 1 zeigt eine graphische Darstellung
der Ergebnisse von Verschleisstests mit gesinterten Kettenrädern gemäß der Erfindung.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
von gesinterten Kettenrädern
gemäß der vorliegenden
Erfindung und deren Herstellung werden im Folgenden unter Bezugnahme
auf die folgenden Ausführungsbeispiele
beschrieben.
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Gesinterte
Kettenräder
gemäß der Erfindung
werden folgendermassen hergestellt:
Vier Arten von Pulvern
auf Eisenbasis A, B, C und D wurden verwendet.
- A: Ni: 2
Gewichts-%, Mo: 1,5 Gew.-% und der Rest Fe und unvermeidbare Verunreinigungen
- B: Ni: 0,5 Gewichts-%, Mo: 1,0 Gew.-% und der Rest Fe und unvermeidbare
Verunreinigungen
- C: Ni: 0,8 Gewichts-% und der Rest Fe und unvermeidbare Verunreinigungen,
und
- D: Ni: 1,8 Gewichts-%, Cu: 1,5 Gew.-%, Mo: 0,5 Gew.-% und der
Rest Fe und unvermeidbare Verunreinigungen
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Zu
jedem dieser Pulver auf Eisenbasis werden Schmiermittel und Graphitpulver
in den in Tabelle 1 dargestellten Mengen beigemischt, und die jeweiligen
Pulvergemische werden in Kettenradform gebracht mittels Druckformen,
wie in Tabelle 1 dargestellt. In diesem Fall werden alle Druckformschritte
bei einem Druck von 686 MPa durchgeführt. Tabelle 1
Probennummer | Pulver auf Eisenbasis | Menge
an Graphit bei der Zubereitung (Gewichts-%) | Formungsvorgang | Verdichtungsvorgang | Wärmebehandlungsvorgang | Anmerkungen |
1 | A | 0,2 | Heiss | Prägend | Aufkohlen
und Nitrieren | Beispiel
gemäß der Erfindung |
2 | A | 0,2 | Kalt | Prägend | Aufkohlen
und Nitrieren | Beispiel
gemäß der Erfindung |
3 | A | 0,2 | Formschmierung | Prägend | Aufkohlen
und Nitrieren | Beispiel
gemäß der Erfindung |
4 | A | 0,2 | Kalt | Rollend | Aufkohlen
und Nitrieren | Beispiel
gemäß der Erfindung |
5 | A | 0,2 | Heiss
+ Formschmierung | Keiner | Aufkohlen und Nitrieren | Beispiel gemäß der Erfindung |
6 | B | 0,2 | Heiss | Prägend | Aufkohlen
und Nitrieren | Beispiel
gemäß der Erfindung |
7 | C | 0,2 | Heiss | Prägend | Aufkohlen
und Nitrieren | Beispiel
gemäß der Erfindung |
8 | D | 0,2 | Heiss | Prägend | Aufkohlen
und Nitrieren | Beispiel
gemäß der Erfindung |
9 | A | 0,2 | Heiss | Prägend | Aufkohlen
1 | Vergleichsbeispiel |
10 | A | 0,2 | Heiss | Prägend | Aufkohlen
2 | Vergleichsbeispiel |
11 | A | 0,7 | Heiss | Prägend | Hochfrequenz | Vergleichsbeispiel |
12 | A | 0,7 | Heiss | Prägend | Normales
Gas- Nitrieren | Vergleichsbeispiel |
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Bei
dem in Tabelle 1 dargestellten Formungsvorgangbezieht sich der Begriff ”heiss” oder ”kalt” jeweils auf
ein Verfahren, eine Form und gemischtes Pulver auf 130°C zu erhitzen
und auf ein Press-Verfahren des gemischten Pulvers bei Raumtemperatur.
Ferner bezieht sich der Begriff ”Formschmierung” auf ein Verfahren, bei
dem ein Schmiermittel für
die Form verwendet, ohne dass ein Schmiermittel dem Pulvergemisch
zugefügt wird,
und das Pulvergemisch bei Raumtemperatur pressgeformt wird. Der
Begriff ”heiss
+ Formschmierung” bezieht
sich auf ein Verfahren, die Form und das Pulvergemisch auf 130°C in der
Form zu erhitzen, ein Schmiermittel mehr für die Form als für das Pulvergemisch
zu verwenden, und das Pressformen durchzuführen.
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Nachdem
die geformte, mittels des oben beschrieben Verfahrens pressgeformte
Form bei 1150°C
in einer Stickstoffatmosphäre
gesintert wurde, wird ein Verdichten mittels eines in Tabelle 1
aufgezeigten Verfahrens durchgeführt,
um die Dichte der Zahnoberflächenschicht
des Kettenrades zu erhöhen.
Der Begriff ”prägen” bezieht
sich auf ein Verfahren zur Erhöhung
der Verformungszone auf 0,1 mm oder mehr, um Poren in der Zahnoberflächenschicht
zu schließen.
Der Begriff ”Rollen” bezieht
sich auf ein Verfahren des relativen Rollens eines gesinterten Körpers während dieser
zwischen Verdichtungsformen angeordnet ist, um dabei die Zahnoberflächenschicht
des Kettenrades zu verdichten. Die verdichteten Schichten mit einer
Dichte von 7,4 g/cm3 oder mehr, die durch
ein Prägen
oder ein Rollen hergestellt wurden, haben in jedem Fall eine Tiefe
von 0,2 bis 0,8 mm.
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Dann,
nach dem die oben genannten verdichtet gesinterten Produkte mittels
spanabhebender Bearbeitung auf die gewünschten Formen und Abmessungsgenauigkeiten
gebracht wurden, wird eine Wärmebehandlung
mittels ”Aufkohlen
und Nitrieren” durchgeführt, wie
in Tabelle 1 aufgezeigt. In diesem Fall wird die Aufkohlung durch
Erhitzen des gesinterten Produkts in einer Atmosphäre mit einem
Kohlenstoffgehalt von 1,2 Gewichtsprozent bei einer Temperatur von
900°C durchgeführt. Dann
wird, während
der weiteren Aufkohlung des Produkts im gleichen Ofen in einer Atmosphäre mit einem
Kohlenstoffgehalt von 0,8 Gewichtsprozent bei einer verringerten
Temperatur von 850°C
NH3-Gas in den Ofen geleitet, um die Nitrierung
durchzuführen.
Nach der Aufkohlung und der Aufkohl-Nitrierung wird das Kettenrad
in Öl eingetaucht,
um es abzuschrecken, und es wird bei einer Temperatur von 180°C an Luft
getempert.
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Das
Wärmebehandlungsverfahren,
das mit ”Aufkohlung
1” in
der Tabelle 1 bezeichnet ist, wird durchgeführt mittels Erhitzen des gesinterten
Produkts in einer Atmosphäre
mit einem Kohlenstoffgehalt von 1,2 Gewichtsprozent bei einer Temperatur
von 900°C,
um es aufzukohlen, und anschließend
zur weiteren Aufkohlung des Produkts im gleichen Ofen in einer Atmosphäre mit einem
Kohlenstoffgehalt von 0,8 Gewichtsprozent bei einer verringerten
Temperatur von 850°C.
Nachdem das Kettenrad in Öl
eingetaucht wurde, um es abzuschrecken, wird es bei einer Temperatur
von 180°C
an Luft getempert.
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Das
Wärmebehandlungsverfahren,
das mit ”Aufkohlung
2” in
der Tabelle 1 bezeichnet ist, wird durchgeführt mittels Erhitzen des gesinterten
Produkts in einer Atmosphäre
mit einem Kohlenstoffgehalt von 1,2 Gewichtsprozent bei einer Temperatur
von 900°C,
um es aufzukohlen. Dann wird das Produkt in Öl eingetaucht, um es abzuschrecken.
Anschließend
wird es bei einer Temperatur von 180°C an Luft getempert.
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Das
Wärmebehandlungsverfahren,
das mit ”Hochfrequenz” (high-frequency)
in Tabelle 1 bezeichnet ist, wird durchgeführt mittels Erhitzen des Zahnbereichs
des Kettenrades auf eine Temperatur von 900°C mittels Hochfrequenz-Induktions-Heizen bei einer
Frequenz von 120 kHz und dem Einspritzen von Öl in den Zahnbereich, um es
abzuschrecken. Danach wird der Zahnbereich bei einer Temperatur
von 180°C
an Luft getempert.
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Das
Wärmebehandlungsverfahren,
das in Tabelle als ”normales
Gas-Nitrieren” bezeichnet
ist, wird mittels Erhitzen des gesinterten Kettenrades auf eine
Temperatur von 570°C
in einer Mischung aus Stickstoff-, Ammonium- und Propan-Gasen und Kühlen des
Produkts an Luft durchgeführt.
Als Ergebnis wird eine Eisennitrid-Schicht mit einer Dicke von 10 μm auf der
Zahnoberfläche
des Kettenrades erzeugt.
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Bei
den Proben Nr. 1 bis 12, die nach den oben beschriebenen Verfahren
hergestellt wurden, wurde die Dichte, der Kohlenstoffgehalt (Gewichtsprozent),
Stickstoffgehalt (Gewichtsprozent), Verhältnis (Volumenprozent) des
austenitischen Restgefüges
zu dem Gefüge
der Zahnoberflächenschicht
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Die Anmerkungen ”RestA”, ”M” und ”B” stehen
jeweils für ”austenitisches Restgefüge”, ”martensitisches
Gefüge” und ”bainitisches
Gefüge” (Zwischenstufengefüge). Tabelle 2
Probennummer | Dichte (g/cm3) | Kohlenstoffgehalt (Gew.-%) Zahnoberflächenschicht | Stickstoffgehalt (Gew.-%) Zahnoberflächenschicht | Verhältnis des austenit. Restgefüges (Volumen-%) | Struktur der Zahnoberfläche |
| Zahn-Oberflächen-Schicht | Mittlerer Bereich | | | | |
1 | 7,6 | 7,2 | 0,8 | 0,1 | 32 | M
+ RestA |
2 | 7,5 | 7,0 | 0,8 | 0,1 | 41 | M
+ RestA |
3 | 7,6 | 7,3 | 0,8 | 0,1 | 28 | M
+ RestA |
4 | 7,7 | 7,0 | 0,8 | 0,1 | 35 | M
+ RestA |
5 | 7,4 | 7,4 | 0,8 | 0,1 | 25 | M
+ RestA |
6 | 7,6 | 7,2 | 0,8 | 0,1 | 44 | M
+ RestA |
7 | 7,6 | 7,2 | 0,8 | 0,1 | 15 | M
+ RestA |
8 | 7,6 | 7,2 | 0,8 | 0,1 | 33 | M
+ RestA |
9 | 7,6 | 7,2 | 0,8 | 0,03 | 4 | M
+ RestA |
10 | 7,6 | 7,2 | 1,2 | 0,03 | 8 | M
+ RestA |
11 | 7,6 | 7,2 | 0,7 | 0,03 | 4 | M
+ RestA |
12 | 7,6 | 7,2 | 0,7 | 1,1 | 7 | Nitrid
Schicht + B + RestA |
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Um
die Effekte der gesinterten Kettenräder gemäß der Erfindung zu überprüfen wurden
Verschleisstests mit den jeweiligen Kettenrädern mittels einer motorisierten
Testmaschine unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
Kette: | Geräuscharme
Kette mit einer Teilung von 6,35 mm; |
Zahnzahl
der Kettenräder: | 23
und 46; |
Kettenbelastung: | 1.5
kN; |
Drehgeschwindigkeit: | 6500
r. p. m (Kettenrad mit 23 Zähnen); |
Testdauer: | 200
Stunden. |
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Der
Verschleiss der Zahnoberfläche
wurde gemessen. Die Testergebnisse sind in 1 dargestellt.
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Wie
aus den in 1 und Tabelle 2 dargestellten
Werten ersichtlich ist, beträgt
der Verschleiss bei den Proben 1 bis 8 (welche der Erfindung entsprechen
und die einen Kohlenstoffgehalt von 0,6 bis 1,2 Gewichtsprozent
und einen Stickstoffgehalt von 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent aufweisen)
etwa 20 μm
oder weniger. Andererseits beträgt
der Verschleiss bei den Proben 9 bis 12 (die Vergleichsproben),
welche von den vorgenannten Bereichen von Kohlenstoff und Stickstoff
abweichen, mehr als 55 μm.
Die Proben 1 bis 8 zeigen eine wesentlich bessere Verschleissbeständigkeit
verglichen mit den Proben 9 bis 12, der Verschleiss der Vergleichsproben
ist etwa dreimal so groß wie
der Verschleiss der erfindungsgemäßen Proben.
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Ferner
weist, wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist, jede der Proben 1 bis
8 (erfindungsgemäße Proben)
ein martensitisches Gefüge
und ein austenitisches Restgefüge
auf, und das Volumen des austenitischen Restgefüges beträgt 10 bis 50 Volumenprozent.
Andererseits weichen die Proben 9 bis 12 (Vergleichsproben) von diesen
Bedingungen ab.
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Die
Dichten der Zahnoberflächenschichten
bei den gesinterten Kettenrädern
gemäß der Erfindung
betrug 7,4 g/cm3 oder mehr. Ferner enthielten
die metallischen Elemente, die im Grundmaterial enthalten waren, wenigstens
eines der Elemente der Gruppe bestehend aus Nickel, Kupfer und Molybdän, die etwa
0,5 bis 5 Gewichtsprozent des Grundmaterials ausmachen, der Rest
besteht aus Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen.
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Die
Ketten, die zusammen mit den gesinterten erfindungsgemäßen Kettenräder verwendet
werden, können
von unterschiedlichem Typ sein, einschließlich sowohl Rollenketten als
auch geräuscharme
Ketten. Im Falle, dass das gesinterte Kettenrad mit einer geräuscharmem
Kette verwendet wird, wird die Überragendheit der
Erfindung deutlicher als im Falle mit einer Rollenkette, da die
geräuscharme
Kette einen hohen Druck auf die Kettenrad-Zahnoberfläche ausübt und eine
hohe Verschleissbeständigkeit
des Kettenrades erfordert. Die gesinterten erfindungsgemäßen Kettenräder können für verschiedene
Anwendungen verwendet werden, wie einen Übertragungsmechanismus, ein
Förderband,
ein Aufzug oder dergleichen. Jedoch gibt es besondere Vorteile in
dem Fall der Verwendung für
einen Direkteinspritzer-Benzinmotor oder einen Dieselmotor, welche beide
spezielle Maßnahmen
gegen abrasiven Verschleiss benötigen.
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Wie
zuvor im Detail beschrieben, werden gemäß der Erfindung die Festigkeit
und die Verschleissbeständigkeit
des Kettenrades verbessert, und selbst in einem Fall, in dem das
gesinterte Kettenrad in widrigen Umgebungen, wie bei einem Dieselmotor
oder einem Direkteinspritzer-Benzinmotor oder dergleichen verwendet
wird, tritt kaum ein oder kein Verschleiss auf, und ein sanftes
Umlaufen des Kettenrades wird über
eine lange Zeit erreicht. Ferner kann, da der Verschleiss von Kettenrad-
und Ketten-Zahnoberflächen
verringert wird, die optimalen Kämmeigenschaften
von Kette und Kettenradzähnen über eine
lange Zeit beibehalten werden, und das Auftreten von Geräuschen auf
Grund von unsauberem Kämmen
kann über
eine lange Zeit unterdrückt
werden. Somit kann durch die Verwendung von erfindungsgemäßen gesinterten
Kettenrädern
ein Ketten-Übertragungsmechanismus
mit ausgezeichneter Geräuscharmheit
verwirklicht werden, und gleichzeitig kann der Verschleiss von anderen
Motorteilen auf Grund des Eindringens von Pulver vom Kettenrad in
das Schmiermittel unterdrückt
werden. Ferner kann das Auftreten von Überspringen von Zähnen auf
Grund des Verschleisses eines Kettenrades und ein Motorversagen
und eine Beschädigung
auf Grund des Bruches eines Zahnes und dergleichen vermieden werden.
Die Haltbarkeit und Verlässlichkeit
des Motors werden wesentlich verbessert.
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Durch
die Verwendung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
kann ein gesintertes Kettenrad mit verbesserter Festigkeit und ausgezeichneter
Verschleissbeständigkeit
reproduzierbar hergestellt werden. Ferner kann, da ein Präge-Schritt
oder ein Aufkohlungs-Nitrier-Schritt beim erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
verwendet wird, das Herstellungsverfahren unter Verwendung herkömmlicher
Ausstattungen durchgeführt
werden, und es sind keine speziellen Investitionen erforderlich.
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen gesinterten Kettenrades
ist sehr vorteilhaft, insbesondere da die Herstellungskosten wesentlich
geringer sind als die zur Herstellung von Kettenrädern mittels
Schmieden oder spanabhebendem Bearbeiten von legiertem Stahl.