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Die
Erfindung betrifft eine Bremsanlage für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge.
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Derartige
Bremsanlagen weisen wenigstens zwei voneinander unabhängige Bremskreise
auf. Den Rädern
des Fahrzeugs sind hydraulische Steller aufweisende Radbremsen zugeordnet.
Die hydraulischen Steller weisen dabei jeweils wenigstens eine Arbeitskammer
auf. Jeder Bremskreis weist eine Zufuhrleitung und eine Rückführleitung
auf, durch die Hydraulikflüssigkeit
von der Druckquelle zum Steller bzw. vom Steller zum Vorratsbehälter fließt. Dabei sind
in den Zufuhr- bzw. Rückführleitungen
Einlass- bzw. Auslassventile angeordnet, um in den Stellern einen
gewünschten
Druck einzusteuern bzw. einzuregeln.
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Die
Einlass- und Auslassventile dienen nicht primär der Bremsfunktion, sie sind
vorgesehen um den Bremsdruck ein einzelnen oder in Gruppen von Bremsen
gegenüber
einem Vordruck zu verändern. Hierdurch
können
Systeme wie Antiblockiersysteme, elektronische Fahrdynamiksysteme
und dergleichen realisiert werden. Zur aktiven, von der Betätigung des Bremspedals
unabhängigen
Erzeugung von Druck in den Zufuhrleitungen können Druckpumpen vorgesehen
sein, wobei vorzugsweise jeder Bremskreis eine Druckpumpe aufweist.
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Aus
Gründen
der Betriebssicherheit ist es dabei üblicherweise vorgesehen, dass
das Bremspedal auf einen Hauptbremszylinder einwirkt, der als Druckquelle
für die
Bremskreise dient. Dadurch ist eine mechanische, von der Funktion
elektronischer Komponenten unabhängige
Rückfallebene
gegeben, wobei auch bei Ausfall eines Bremskreise eine Bremsung über den
wenigstens einen weiteren Bremskreis eine Bremsung durchgeführt werden
kann.
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Aus
Gründen
des Bauraumes und der Kosten wäre
es vorteilhaft, wenn auf eine hydraulische Verbindung zwischen Bremspedal
und Bremskreisen und somit auch auf den Hauptbremszylinder verzichtet
werden könnte.
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Eine
Bremsanlage für
ein Kraftfahrzeug bei der keine hydraulische Verbindung zwischen
dem fahrerbetätigbaren
Bremspedal und den Bremskreisen besteht ist beispielsweise aus der
gattungsgemäß zugrundegelegten
DE 198 35 352 bekannt. Hierbei
wird der Bremswunsch über
Sensoren am Bremspedal erfasst und diese Signale Steuereinrichtungen
zugeführt.
Der Bremsdruck wird über
Druckpumpen erzeugt.
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Ein
Nachteil der in dieser Entgegenhaltung beschriebenen Bremsanlage
ist es, dass bei Auftreten eines einfachen Fehlers in bestimmten
Komponenten, beispielsweise einer Hydraulikeinheit, eines der Bremskreise
nicht mehr funktionsfähig
ist. Eine wesentlicher, nicht kompensierbarer Verlust im Bremsvermögen des
Fahrzeugs tritt ein, obgleich es noch immer möglich ist, das Fahrzeug zu
bremsen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es demgegenüber, eine
Bremsanlage ohne hydraulische Verbindung zwischen dem Bremspedal
und den Bremsen so auszubilden, dass auch der Ausfall einer Hydraulikeinheit
eines der Bremskreise nicht zum Ausfall des betroffenen Bremskreises
führt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Bremsanlage gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Eine
erfindungsgemäße Bremsanlage
weist den Rädern
des Fahrzeugs zugeordnete Bremsen auf. Die Bremsen sind mittels
hydraulischer Bremssteller betätigbar.
Dabei kann die Betätigung
von Bremsen unabhängig
voneinander erfolgen. Die Bremssteller weisen jeweils wenigstens
eine Arbeitskammer auf. Des weiteren sind ansteuerbare Einlass-
und Auslassventile vorgesehen, die das Befüllen bzw. das Entleeren der
Arbeitskammern der Bremssteller steuern. Dazu führen druckbeaufschlagte Zufuhrleitungen
von Druckpumpen zu Bremsstellern, während Rückführleitungen Bremssteller mit
Vorratsbehältern
verbinden. Über
ein Bremspedal kann der Bremswunsch des Fahrers erfasst werden,
woraus durch eine Steuereinrichtung wenigstens aufgrund des Bremswunsches
eine Bremsbetätigung
erzeugt wird. Dabei sind wenigstens zwei Bremskreise vorgesehen,
denen Bremsen zugeordnet sind, wobei jeder Bremskreis Zufuhrleitungen
und Rückführleitungen,
einen Vorratsbehälter und
eine Druckpumpe zum druckbeaufschlagten Speisen der Zufuhrleitungen
mit Hydraulikflüssigkeit aufweist.
Gemäß der Erfindung
sind die Bremskreise unabhängig
voneinander, jedoch besteht zwischen den Zufuhrleitungen wenigstens
zweier Bremskreise eine hydraulische Verbindung.
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Die
hydraulische Verbindung zwischen den Zufuhrleitungen zweier Bremskreise
hat den Vorteil, dass einer der Bremskreise im Falle des Ausfalls
seiner Druckversorgung mit druckbeaufschlagter Hydraulikflüssigkeit
von wenigstens einem anderen Bremskreis versorgt werden kann. Damit
können auch
dann weiterhin alle Bremssteller druckversorgt und angesteuert werden,
die Bremsanlage bleibt dann ebenfalls in allen Bremskreisen funktionsfähig und
etwaige mit Bremseingriffen arbeitende Steuer- und Regelsysteme,
wie Antiblockiersysteme und Fahrdynamikregelsysteme, bleiben funktionsfähig.
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Ausgestaltungen
der Erfindung sehen vor, dass die hydraulische Verbindung der Zufuhrleitung wenigstens
zweier Bremskreise miteinander schaltbar ausgegbildet ist. Hierzu
ist – insbesondere
in jedem Bremskreis – ein
mit der Zufuhrleitung verbundenes Druckverbindungsventil vorgesehen.
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Gemäß vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung kann wenigstens einem der Bremskreise
ein mit der Zufuhrleitung schaltbar verbundener Druckspeicher zugeordnet
sein. Dies kann dabei insbesondere über das Druckverbindungsventil
eines der Bremskreise erfolgen. Der Druckspeicher kann insbesondere
im Bereich der hydraulischen Verbindung der Zufuhrleitungen zweier
Bremskreise miteinander angeordnet und insbesondere gegenüber jedem
der beiden Bremskreise durch ein Druckverbindungsventil des Bremskreises
abtrennbar sein.
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Weitere
Ausgestaltung der Erfindung sehen vor, dass die Rückführleitungen
der Bremskreise, deren Zufuhrleitungen miteinander verbunden sind, ebenfalls
hydraulisch miteinander verbunden sind. Dies hat unter anderem den
Vorteil, dass zwischen den Bremskreisen so ein Ausgleich der Menge
der Hydraulikflüssigkeit
vorgenommen werden kann. Von einem der betroffenen Bremskreise einem
anderen zugeführte
Hydraulikflüssigkeit
kann dann auch wieder in den Ausgangsbremskreis zurückgeführt werden.
Auch hierbei kann wenigstens an einem Teil der Bremskreise ein Rückverbindungsventil
vorgesehen sein, durch das die hydraulische Verbindung schaltbar
ist. Insbesondere sind bei jedem Bremskreis Rückverbindungsventile vorgesehen.
Es genügt dann
die Rückverbindungsventile
durch eine Verbindungsleitung miteinander zu verbinden.
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Ausgestaltungen
der Erfindung sehen vor, dass die Druckpumpen der Bremskreise als
bidirektional fördernde
Pumpen ausgebildet sind. Zur Verbesserung der Fehlertoleranz kann
darüber
hinaus vorgesehen, dass zwischen Vorratsbehälter und Druckpumpe ein schaltbares
Absperrventil angeordnet ist.
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Werden
in den Rückführleitungen
Schaltventile vorgesehen, die den Rückfluss von Bremsflüssigkeit
in den Vorratsbehälter
verhindern, so ist der Bremskreis so gestaltet, dass er ge genüber jedem beliebigen
denkbaren einfachen Fehler fehlertolerant ist.
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Eine
erfindungsgemäße Bremsanlage
sieht vor, dass die Bremsanlage aus identisch aufgebauten Modulen
besteht, wobei jedes Modul alle Komponenten eines Bremskreises beinhaltet,
und zumindest an den Zufuhrleitungen, vorzugsweise auch an den Rückführleitungen,
jeweils eine Anschlussstelle zum Herstellen einer hydraulischen
Verbindung miteinander ausgebildet ist. Somit kann eine fehlertolerante
Bremsanlage mit mehreren Bremskreisläufen in einfacher Weise dadurch
erzeugt werden, dass mehrere, beispielsweise zwei identische Module
in dem Fahrzeug verwendet werden, wobei die Module untereinander über die
Anschlussstellen der Druckzufuhrleitungen – vorzugsweise auch die Anschlussstellen
der Rückführleitungen – mit jeweils
einer Verbindungsleitung miteinander verbunden werden. Durch den
modularen Aufbau erhält
man eine hohe Flexibilität
in der Konstruktion der Anlage. Insbesondere kann die Anlage dezentral
an mehreren Stellen im Fahrzeug angeordnet sein. Gleichzeitig ist
eine Verwechslungsgefahr der Module bei der Montage ausgeschlossen,
das sie untereinander identisch sind. Dies hat auch einen positiven
Einfluss auf die Gleichteilezahl sowohl der Komponenten des Fahrzeugs
als auch auf die Komponenten der Module untereinander. Gemäß vorteilhafter
Ausgestaltung ist jeweils vor den Anschlussstellen ein Schaltventil, nämlich ein
Druckverbindungsventil bzw. ein Rückverbindungsventil angeordnet.
In der Verbindungsleitung der Zufuhrleitung kann ein Druckspeicher
angeordnet sein.
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Gemäß weiterer
Ausgestaltung der Erfindung weist ein Modul die Komponenten Behälter, Druckpumpe,
Zufuhrleitungen, Rückflussleitungen, Einlass-
und Auslassventile sowie wenigstens eine Radbremse auf.
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Im übrigen ist
die Erfindung auch anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei
zeigt:
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1 das Schaltdiagramm einer
ersten erfindungsgemäßen Bremsanlage;
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2 das Schaltdiagramm einer
zweiten erfindungsgemäßen Bremsanlage
mit modularem Aufbau
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Die 1 zeigt das schematische
Schaltdiagramm einer ersten erfindungsgemäßen Bremsanlage. Im Gegensatz
zu der Bremsanlage der 2 weist
die Bremsanlage der 1 keine
modulare Bauweise auf. Vielmehr ist sie als eine zusammengehörende Einheit
ausgebildet. Dennoch sind die beiden Bremskreise (VL und VR einerseits
und HL und HR andererseits) bei der in 1 dargestellten Ausführungsform untereinander im
wesentlichen baugleich. Die Bremsanlagen gemäß den 1 und 2 weisen
an mehreren Stellen Drucksensoren 5.1, 5.2, 10.1, 10.2, 11.1 und 11.2 auf,
die der Erfassung der Drücke
und damit der Erfassung und Überwachung des
Betriebes der Bremsanlage und ggf. auch der Steuerung von Bremseingriffen
dienen. Sie sind Teil der Bremskreise und entsprechend auch Teil
der Module 41, 42 (2).
Die Messwerte der Drucksensoren 5.1, 5.2, 10.1, 10.2, 11.1 und 11.2 können dabei insbesondere
der Steuereinrichtung 32 zugeführt werden.
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Die
Bremsanlage 40 der 1 weist
zwei voneinander getrennte Bremskreise (VL, VR und HL, HR) auf.
Es sind neben der in den beiden Figuren dargestellten, sogenannten
Schwarz-Weiß-Aufteilung auch andere
Zuordnungen der Bremsen in Bremskreise bekannt, wobei die Art der
Zuordnung der Bremsen zu den Bremskreisen in Bezug auf die Erfindung
keinen Unterschied zur Folge hat.
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Die
Betätigung
des Bremspedals 33 durch den Fahrer wird mittels des Pedalwegsensors 30 erfasst.
Das Signal des Pedalwegsensors 30 repräsentiert den Bremswunsch des
Fahrers. Dieses Signal wird in der Steuereinheit 32 ausgewertet.
In der Steuereinheit 32 wird zumindest unter Verwendung
des Signals des Pedalwegsensors 30 eine Betätigung von
Rädern
zugeordneten Bremsen VL, VR, HL und HR ermittelt und dann durch
entsprechende Ansteuerung der Einlassventile 6.1, 6.2, 7.1 und 7.2 und
der Auslassventile 8.1, 8.2, 9.1 und 9.2 ein
entsprechender Druck in den Arbeitskammern der Bremssteller der
Radbremsen 17.1, 17.2, 18.1 und 18.2 eingesteuert.
Neben den Signalen eines Pedalwegsensors können dabei insbesondere auch
entsprechende Stellsignale eines Antiblockiersystems (ABS) und von
anderen Systemen, die Bremseingriffe vornehmen – wie ein Fahrdynamikregelsystem,
das auch aktive Bremseingriffe ohne Vorliegen eines Bremswunsches
des Fahrers durchführt – mit berücksichtigt werden.
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Die
Radbremsen 17.1 und 17.2 sind dem vorderen linken
bzw. dem vorderen rechten Rad zugeordnet und gehören dem ersten Bremskreis VL, VR
an. Zur Betätigung
der Radbremse 17.1 bzw. 17.2 wird an dieser über das
Einlassventil 61 bzw. 62 und das Auslassventil 8.1 bzw. 8.2 ein
gewünschter
hydraulischer Druck eingestellt.
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Zum
Erzeugen des zuleitungsseitigen Bremsdrucks dient die Druckpumpe 1.1,
die geeignet ist, in beiden Richtungen zu fördern. Die Druckpumpe 1.1 wird über die
Saugleitung 20 aus dem Vorratsbehälter 27 gespeist,
wobei zwischen Druckpumpe 1.1 und Vorratsbehälter 27 ein
Absperrventil 2.1 angeordnet ist. Das Absperrventil 2.1 dient
unter anderem dazu, bei einem fehlerhaften Nichtabschalten der Druckpumpe 1.1 die
saugseitige Verbindung zum Vorratsbehälter 27 zu unterbrechen
und damit ein ununterbrochenes Fördern
der Druckpumpe 1.1 zu verhindern.
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Von
der Ausgangsseite der Druckpumpe 1.1 führt die Zufuhrleitung 22 zu
den Einlassventilen 6.1 und 6.2, die den Radbremsen 17.1 und 17.2 zugeordnet
sind, so dass die Radbremsen 17.1 und 17.2 mit unter
Druck stehender Hydraulikflüssigkeit
beaufschlagbar sind.
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Der
Rückfluss
der Hydraulikflüssigkeit
von den Radbremsen 17.1, 17.2 zurück in den
Vorratsbehälter 27 erfolgt über das
zugeordnete Auslassventil 9.1 bzw. 9.2 und die
Rückführleitung 24.
In der Rückführleitung 24 ist
ein Schaltventil 14.1 angeordnet, das die Verbindung zum
Vorratsbehälter 27 sperren kann.
Im Falle eines Defektes eines Auslassventils 8.1 oder 8.2 kann
noch durch Sperren des Schaltventils 14.1 ein Bremsdruck
in den Radbremsen 17.1 und 17.2 aufrechterhalten
werden.
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Durch
entsprechendes Ansteuern der Druckpumpe 1.1, der Einlassventile 6.1 und 6.2 sowie
der Auslassventile 8.1 und 8.2 kann in den Radbremsen 17.1 und 17.2 des
ersten Bremskreises VL, VR unabhängig
voneinander ein beliebiger Bremsdruck erzeugt werden. Über das
zwischen den beiden Radbremsen 17.1 und 17.2 angeordnete
Balanceventil 12 kann eine Verbindung zwischen den Radbremsen 17.1 und 17.2 hergestellt
werden, so dass beispielsweise bei Ausfall eines der Einlassventile 6.1, 6.2 eine
Druckversorgung der entsprechenden Radbremse über das Einlassventil 6.2 bzw. 6.1 der
anderen Radbremse ermöglicht
wird. Entsprechendes gilt bei Defekt eines der Auslassventile 8.1, 8.2.
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Der
zweite Bremskreis entspricht in seinem Aufbau dem ersten Bremskreis.
Ohne nochmals auf die oben bereits bezüglich des ersten Bremskreises dargelegte
Funktionsweise eines solchen Bremskreises einzugehen, wird nachfolgend
der zweite Bremskreis kurz beschrieben.
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Der
zweite Bremskreis HL, HR weist den Vorratsbehälter 28 auf. Die Saugleitung 19,
in der das Absperrventil 2.2 ange ordnet ist, führt zur
Druckpumpe 1.2. Von der Druckpumpe 1.2 führt die
Zufuhrleitung 21 zu den Einlassventilen 7.1 und 7.2 und
von dort zu den jeweiligen Radbremsen 18.1 bzw. 18.2 des
linken Hinterrades bzw. des rechten Hinterrades. Von dort führt die
Rückflussleitung 23 über das
entsprechende Auslassventil 9.1 bzw. 9.2 sowie
das Schaltventil 14.2 zurück zum Vorratsbehälter 28.
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Somit
kann in jedem der Bremskreise VL, VR bzw. HL, HR jeder Einfachfehler
außer
dem Ausfall der Druckpumpe 1.1 bzw. 1.2 kompensiert
werden. Im Falle des Auftretens eines Einfachfehlers können zwar
nicht immer Einzelradregelungen aufrechterhalten bleiben, abgesehen
von einem unter Umständen erforderlichen
Wechsel der Regelstrategie eines Reglers, wie eines ABS, ist das
System weiterhin voll funktionsfähig
und somit fehlertolerant.
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Um
auch den letzten Einfachfehler kompensieren zu können verbindet die Verbindungsleitung 29 die
Zufuhrleitung 22 des ersten Bremskreises VL, VR mit der
Zufuhrleitung 21 des zweiten Bremskreises HL, HR. In dieser
Verbindungsleitung 29 ist das Druckverbindungsventil 25.1 angeordnet.
Somit kann bei Ausfall der Druckpumpe 2.1 bzw. 2.2 eines
der Bremskreise durch Schalten der Verbindungsleitung 29 die
Versorgung mit druckbeaufschlagter Hydraulikflüssigkeit von der anderen Druckpumpe 2.2 bzw. 2.1 aus
erfolgen. Um die Förderkapazitäten und
den Druckaufbau der noch funktionierenden Druckpumpe 2.2 oder 2.1 nicht
zu sehr zu verändern
kann zusätzlich über das
Druckverbindungsventil 25.2 der Druckspeicher 4 mit
in den Hydraulikkreis eingeschleift werden, in dem beispielsweise
mit maximalem Betriebsdruck beaufschlagte Hydraulikflüssigkeit
bevorratet ist. Der Druckspeicher 4 kann durch Nachlauf
einer der beiden Druckpumpen 2.1 oder 2.2 wieder
befüllt
werden. Das Wiederbefüllen
erfolgt also insbesondere dann, wenn die Druckpumpe 2.1 oder 2.2 nicht
zum Erzeugen eines Bremseingriffes benötigt wird.
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Damit
auch rückflussseitig
ein Ausgleich zwischen den Bremskreisen erfolgen kann, sei es um Hydraulikflüssigkeit
von den Radbremsen 17.1, 17.2, 18.1, 18.2 zurückzuführen zum
Vorratsbehälter 27. bzw. 28,
um einen Mengenausgleich der Hydraulikflüssigkeit der beiden Bremskreise
vorzunehmen oder um einen Hydraulikflüssigkeitsverlust in einem der
Bremskreise zu kompensieren, ist auch eine Verbindungsleitung 26 zwischen
der Rückführleitung 24 des
ersten Bremskreises VL, VR und der Rückführleitung 23 des zweiten
Bremskreises HL, HR vorgesehen. In dieser Verbindungsleitung ist
das Rückverbindungsventil 31.1 angeordnet,
durch das die hydraulische Verbindung wahlweise herstell- oder unterbrechbar
ist.
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Im
normalen, fehlerfreien Betreib der Bremsanlage 40 sind
dabei sowohl die Verbindungsleitung 29 zwischen den Zufuhrleitungen 22, 21 als
auch die Verbindungsleitung 26 zwischen den Rückführleitungen 24, 23 der
beiden Bremskreise sowie die Verbindung zum Druckspeicher 4 durch
die Druckverbindungsventile 25.1, 25.2 bzw. das
Rückverbindungsventil 31.1 hydraulisch
voneinander getrennt. Die beiden Bremskreise sind daher im Normalbetrieb
voneinander unabhängig,
können
im Bedarfsfall aber miteinander verbunden werden. Die Verbindungsleitung 29 zwischen
den beiden Zufuhrleitungen 22, 21 ermöglicht es
also auf eine redundante Ausbildung der Druckpumpen 2.1 und 2.2 zu
verzichten und dennoch eine Fehlertoleranz gegenüber Einfachfehlern des Gesamtsystems
zu erreichen.
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Die 2 zeigt die Darstellung
einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bremsanlage.
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Die
Bauteile der 1 und 2 sind weitgehend dieselben,
der wesentliche Unterschied ist in ihrer Aufteilung in Module zu
sehen. Daher wurden einander entsprechende Bauteile der beiden Figuren
mit gleichen Bezugszeichen versehen. Soweit bezüglich 2 nichts Abweichendes dargelegt ist,
kann ergänzend
auf die Beschreibung der entsprechenden Teile der 1 zur Erläuterung der 2 zurückgegriffen
werden.
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Insbesondere
entsprechen die Arbeitsweisen der Bremsanlagen der 1 und 2 einander,
so dass das hierzu für 1 dargelegte entsprechend
auch für 2 gilt.
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Die
Erfassung des Bremswunsches des Fahrers erfolgt über das Bremspedal 33,
dessen Betätigung über den
Pedalwegsensor 30 erfasst und in der Steuereinrichtung 32 ausgewertet
wird. In der Steuereinrichtung 32 wird aufgrund zugeführter Signale,
die das Signal des Pedalwegsensors 30 umfassen, die Betätigung der
Radbremsen 17.1, 17.2, 18.1 und 18.2 gesteuert.
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Es
ist eine erfindungsgemäße Bremsanlage 40 dargestellt,
bei der für
jeden der beiden Bremskreise VL, VR bzw. HL, HR ein Modul 41, 42 vorgesehen
ist. Die beiden Module 41 und 42 sind untereinander
identisch. Das erste Modul 41 enthält den Bremskreis VL, VR der
Radbremsen 17.1 und 17.2, die den beiden Vorderrädern zugeordnet
sind. Das zweite Modul 42 enthält den Bremskreis HL, HR der Radbremsen 18.1 und 18.2,
die den beiden Hinterrädern
zugeordnet sind.
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Das
Modul 41 des ersten Bremskreises VL, VR enthält die Druckpumpe 1.1,
die Zufuhrleitungen 22, die Einlassventile 6.1 und 6.2,
die Radbremsen 17.1 und 17.2 der beiden Vorderräder, die
Auslassventile 8.1 und 8.2, die Rückführleitung 24 mit
dem darin angeordneten Schaltventil 14.1, den Vorratsbehälter 27 und
das Absperrventil 2.1. Eine Abzweigung von der Zufuhrleitung 22 führt zu dem
Druckverbindungsventil 25.1. Eine Abzweigung von der Rückführleitung 24 führt zu dem
Rückverbindungsventil 31.1.
Unmittelbar an das Druckverbindungsventil 25.1 und das
Rückverbindungsventil 31.1 schließt sich
je eine Anschlussstelle AS für
die Verbindungsleitungen 26 und 29 an.
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Das
Modul 42 des zweiten Bremskreises HL, HR enthält die Druckpumpe 1.2,
die Zufuhrleitungen 21, die Einlassventile 7.1 und 7.2,
die Radbremsen 18.1 und 18.2 der beiden Hinterräder, die
Auslassventile 9.1 und 9.2, die Rückführleitung 23 mit
dem darin angeordneten Schaltventil 14.2, den Vorratsbehälter 28 und
das Absperrventil 2.2. Eine Abzweigung von der Zufuhrleitung 21 führt zu dem
Druckverbindungsventil 25.2. Eine Abzweigung von der Rückführleitung 23 führt zu dem
Rückverbindungsventil 31.2.
Unmittelbar an das Druckverbindungsventil 25.2 und das
Rückverbindungsventil 31.2 schließt sich
je eine Anschlussstelle AS für
die Verbindungsleitungen 26 und 29 an. Dabei ist
zu Verdeutlichungszwecken beim Modul 42 die Lage von Druckverbindungsventil 25.2 und
Rückverbindungsventil 31.2 dem
Modul 1 zugewandt gezeichnet. Tatsächlich können die beiden Module 41 und 42 jedoch
vollkommen baugleich ausgeführt
sein.
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Die
beiden Module können
an unterschiedlichen Orten im Fahrzeug montiert sein, könnten jedoch
auch unmittelbar nebeneinander oder aber miteinander verblockt ausgeführt sein.
Die Module 41 und 42 werden miteinander über die
Verbindungsleitungen 26 und 29 verbunden, die
an den Anschlussstellen AS angekoppelt werden. Es handelt sich dabei
um Verbindungsstellen, wie sie allgemein von fluidischen Anlagen
her bekannt sind. Es kommen insbesondere Schraub-, Bajonett- und
anderweitig gesicherte Steckverbindungen in Frage. Um Vertauschungen
beim Anschließen
der Verbindungsleitungen zu verhindern, können die Anschlüsse AS so
unterschiedlich ausgeführt
sein, dass nur die passende Verbindungsleitung an einer Anschlussstelle
anschließbar
ist.
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Die
Verbindungsleitung 26 verbindet die beiden Rückführleitungen 24 und 23 der
Module 41 und 42 miteinander. Die Verbindungsleitung 29 verbindet die
beiden Zufuhrleitungen 22 und 21 der Module 41 und 42,
also des ersten und des zweiten Bremskreises, miteinander. In der
Verbindungsleitung 29 ist der Druckspeicher 4 angeordnet,
der für
die Bremsanlage nur einfach vorhanden ist und der auch aus Gründen der
Fehlertoleranz nicht redundant vorgesehen sein muss. Die Verbindungsleitungen 26, 29 können, ggf.
mit dem Druckspeicher 4, als ein zusammenhängendes
Bauteil ausgeführt
sein.
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Ein
Bauteilunterschied gegenüber
der 1 ist in der 2 auch darin zu sehen, dass
zwei Rückverbindungsventile 31.1 und 31.2 vorhanden
sind, obgleich rein funktional gesehen ein Ventil ausreichen würde. Dieser
Mehraufwand wird durch den Vorteil kompensiert, dass die beiden
Module dadurch baugleich ausgeführt
sein können.
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Ebenso
wie die Bremsanlage gemäß der 1 ist die Bremsanlage der 2 gegenüber jedem Einfachfehler in
der Bremsanlage fehlertolerant ausgeführt.
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Selbstverständlich können nicht
nur zweikreisige Bremsanlagen, wie sie beschrieben wurden, gemäß der Erfindung
ausgeführt
sein. Auch bei Bremsanlagen mit weiteren Bremskreisen kann die Erfindung
zur Anwendung kommen. In besonders einfacher Ausbildung kann dies
bei einer modularen Bremsanlage erfolgen, die aus mehreren identischen Modulen
besteht. Sind die Module beispielsweise so wie das Modul 41 gestaltet,
so genügt
es zur Verbindung aller Module miteinander, die Verbindungsleitungen 26 und 29 als
alle Module verbindende Ringleitungen auszubilden. Ist eine geradzahlige
Anzahl von Bremskreisen gegeben, so genügt es den Anforderungen der
Fehlertoleranz auch, wenn immer zwei der Bremskreise untereinander
durch Verbindungsleitungen 26, 29 verbunden sind.
Die Paare von Bremskreisen können
dann wahlweise, wie in 1 dargestellt,
als eine Baugruppe oder aber als Paar modularer Baugruppen, wie
in 2 dargestellt, ausgeführt sein.
Eine weitere Verbindung der Paare von Bremskreisen untereinander
ist nicht erforderlich.