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Die folgende Erfindung betrifft ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Bereitstellung von Telefoniefunktionalitäten.
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Telefone sind heute an nahezu jedem
Ort verfügbar,
insbesondere mittels Mobiltelefonen kann von praktisch jedem Ort
aus heutzutage telefoniert werden. Daneben sind heutzutage sogenannte
Telekommunikationsanlagen (TK-Anlagen) gängig, die beispielsweise einen
ISDN-Anschluss verwalten und viele Komfortfunktionalitäten wie
Makeln, Anrufweiterleitung, Konferenz, etc. bieten.
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Gegenüber den Komfortfunktionalitäten einer
TK-Anlage hat ein Telefonanruf, der von einem Mobiltelefon oder
von einem Festnetzanschluss ohne derartige Komfortfunktionalitäten ausgeführt wird
deutliche Nachteile. Hinzu kommt, dass beispielsweise ein Anruf
von einem Mobiltelefon aus deutlich teurer ist als ein Festnetzanruf. Ähnliches
gilt beispielsweise für
Anrufe aus einem Hotelzimmer oder für Anrufe aus fernen Ländern.
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Es besteht daher das Bedürfnis, es
einem Benutzer zu ermöglichen,
auch von entfernten oder beliebigen Telefonen oder Telefonanschlüssen aus Komfortfunktionalitäten nutzen
zu können,
wie sie beispielsweise eine TK-Anlage bietet.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung umfasst ein Verfahren gemäss einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung das Senden von Daten von einem Benutzer aus zu einem
Telefonieserver. Nach erfolgter Überprüfung der
Berechtigung des Benutzers und in Reaktion auf die anfangs vom Benutzer
gesendeten Daten baut der Telefonieserver eine Telefonverbindung
zum Benutzer auf, um diesem Telefonfunktionalitäten bereitzustellen. Dies geschieht
vorzugsweise dadurch, dass der Telefonieserver den Benutzer "zurückruft".
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Bei den anfangs vom Benutzer zum
Telefonieserver gesendeten Daten handelt es sich dabei gewissermassen
um ein "Rufsignal", dass den Telefonieserver
veranlasst, selbst aktiv zu werden und einen Rückruf zum Benutzer zu starten.
Als Rufsignal kommt dabei beispielsweise ein echtes "Telefonrufsignal" in Frage, d.h. der
Benutzer ruft über
Festnetz oder Handy den Telefonieserver an, der über eine Telefonnummer angerufen
werden kann. Alternativ dazu kann auch vom Benuzuer eine WAN-Verbindung
zum Telefonieserver aufgebaut werden, über die dann Daten übermittelt
werden, die der Identifikation des Benutzers dienen und den Telefonieserver als "Rufsignal" veranlassen, einen
Rückruf
zu starten. Dabei kann gemäss
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
auch über
die WAN-Verbindung die Nummern an den Telefonieserver übergeben
werden, unter der er den Benutzer zurückrufen soll. Gemäss einer
weiteren Alternative kann als Rufsignal auch eine SMS verwendet
werden.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel
vorliegenden Erfindung wird ein sogenannter Telefonieserver bereitgestellt,
der über
eine Telefonnummer angewählt
werden kann und die gewünschten
Telefoniefunktionalitäten
für einen
berechtigten Anrufer bereitstellt. Der Anrufer wählt von einem beliebigen Telefon
aus die Telefonnummer des Telefonieservers der beispielsweise bei
ihm zu Hause steht und aus einem Computer mit darauf laufender Software
besteht, der an das Telefonnetz, vorzugsweise über einen ISDN-Anschluss, angeschlossen
ist. Der Anrufer wird dann zunächst
identifiziert. Nach erfolgter Identifizierung des Anrufers wird
die Verbindung zwischen dem Telefonieserver und dem Anrufer hergestellt
und der Telefonieserver bietet dem Anrufer die gewünschten
Telefoniefunktionalitäten
zur Auswahl an.
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Die Identifikation des Anrufenden,
und damit die Überprüfung seiner
Berechtigung kann beispielsweise nach Abheben durch den Telefonieserver durch
Eingabe einer PIN erfolgen. Eine weitere Möglichkeit der Überprüfung der
Berechtigung besteht darin, dass mit dem Anrufsignal die Telefonnummer des
Anrufers übertragen
wird, was beispielsweise bei einem ISDN-Anruf eine Standardfunktionalität darstellt.
Die übermittelte
Rufnummer kann dann zur Identifikation des Anrufers dienen.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass der
Telefonieserver in Reaktion auf das Rufsignal abhebt, um über die
damit zustandegekommene Verbindung die Übermittlung von Daten zu ermöglichen, die
der Identifikation des Benutzers und der Initiierung des Rückrufs durch
den Telefonieserver dienen.
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Nach erfolgter Identifikation wird
die Verbindung – insbesondere
gemäss
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
durch Rückruf
vom Telefonieserver aus – hergestellt
und der Telefonieserver stellt dem Anrufer ein Mehrzahl von Optionen
bzw. Funktionalitäten
zur Verfügung.
Dies kann beispielsweise in Form eines Eingabemenüs geschehen,
aus dem der Anrufer beispielsweise durch Tonwahl (DTMF) einen gewünschten
Menüpunkt
auswählt.
Ein Menüpunkt kann
beispielsweise die Anforderung eines Rückrufs vom Telefonieserver
zum Anrufer mit Bereitstellung einer Amtsleitung sein. Ist der Telefonieserver
mit einem Festnetzanschluss verbunden und ruft der Anrufer von einem
entfernten Ort oder aus einem fernen Land an, so bietet der Rückruf durch
den Telefonieserver Kostenvorteile.
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Ein weitere Funktionalität, die entweder
direkt oder im Anschluss an den Rückruf vom Benutzer gewählt werden
kann, ist das Anrufen eines weiteren Teilnehmers. Der Telefonieserver
wählt dann
die Nummer dieses Teilnehmer und schaltet den Teilnehmer zum Anrufer
durch.
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Eine weiter Option besteht in der
Herstellung einer Konferenzschaltung mit mehreren anzurufenden Teilnehmern.
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Vorteilhaft ist es, wenn Konferenzgruppen vordefiniert
sind und durch Menüauswahl
vom Benutzer ausgewählt
werden können.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
der Rückruf
durch den Telefonieserver erfolgt, ohne, dass der Telefonieserver
den Anruf des Anrufenden durch Abheben annehmen muss, da dann keine
Telefonkosten für
die Identifikation entstehen.
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Erfolgt die Identifikation durch
die Übermittlung
der Rufnummer des Anrufenden, so kann bei erfolgreicher Identifikation
der Telefonieserver auf das Abheben des Anrufers verzichten und
einen Rückruf zum
Anrufenden initiieren.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel
kann der Rückruf
zur Bereitstellung einer Datenverbindung zwischen dem Telefonieserver
und der zurückgerufenen
Nummer dienen. Dies ermöglicht
beispielsweise den Aufbau einer kostengünstigen Verbindung zur Datenübermittlung
wie beispielsweise einer Internetverbindung.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
auch eine Rückrufnummer
an den Telefonieserver übermittelt
werden, an die der Telefonieserver zurückrufen soll. Gemäß einer
bevorzugten Konfiguration des Telefonieservers erfolgt dann, wenn
keine Rückrufnummer übermittelt
wurde, ein Rückruf
an die Telefonnummer des Anrufers. Für die Übertragung der Rückrufnummer
kann beispielsweise eine sogenannte ISDN-Subadresse herangezogen
werden, die bereits vor Herstellung der Verbindung die Übermittlung
kleiner Datenmengen (32 Ziffern) ermöglicht. Damit kann dann kostenfrei
die Rückrufnummer
an den Telefonieserver übermittelt
werden.
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Gemäß einem weiterem Ausführungsbeispiel
bietet die Telefoniefunktionalität,
die der Telefonieserver bereitstellt, die Möglichkeit zu Eingabe einer
Rufnummer, die der Telefonieserver anrufen soll und mit der er den
Anrufenden verbinden soll. Vorteilhaft ist es hierbei, wenn auch
die Möglichkeit
einer Konferenzschaltung vorgesehen ist, d.h. eine Eingabemöglichkeit
zur Eingabe mehrere Rufnummern, mit denen eine Konferenzschaltung
hergestellt werden soll.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn unter
Ausnutzung einer kostenfreien Datenübertragung wie beispielsweise
einer ISDN-Subadresse Daten an den Telefonieserver übermittelt
werden, die die Telefoniefunktionalität betreffen. Dabei kann es
sich beispielsweise um eine Rückrufnummer,
eine anzurufende Nummer, eine vom Telefonieserver bereitzustellende Funktionalität wie beispielsweise
eine Konferenzschaltung, eventuell mit einer vordefinierten Konferenzgruppe,
oder Ähnliches
handeln.
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Gemäß einem bevorzugtem Ausführungsbeispiel
werden diese Daten mit einem "Triggeranruf' übermittelt, der die kostenfreie Übermittlung
einiger Daten ermöglicht,
ohne dass eine kostenpflichtige Verbindung hergestellt wird. Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
werden dann, wenn die vom Benutzer zu übermittelnden Daten betreffend die
Telefoniefunktionalität
die kostenfrei sendbaren Datenmengen überschreiten, mehrere sogenannte "Triggeranrufe" durchgeführt, um
sämtliche
die gewünschte
Telefoniefunktionalität
betreffenden Daten kostenfrei übertragen
zu können.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird
der Telefonieserver nicht von einem Telefon des Benutzers aus angerufen,
sondern von einem Vermittlungsserver aus, auf den der Anrufer unter
Verwendung einer WAN-Verbindung
zugreift. Bei erfolgter Identifizierung des Anrufers seitens des
Vermittlungsservers ruft dieser dann den Telefonieserver an, um
diesen dann zu veranlassen, einen Rückruf zu starten oder auf andere
Art und Weise eine vom Anrufer gewünschte Verbindung aufzubauen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel erfolgt
die Identifizierung des Anrufenden über die Identifizierung des
Kommunikationsendgeräts
des Anrufenden, beispielsweise das Mobiltelefon des Anrufenden oder
dessen Seriennummer (IMEI), die an den Vermittlungsserver übertragen
wird. Dies ermöglicht
es, auf die Eingabe einer PIN zu verzichten.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist
es möglich,
vom Anrufer aus mittels der WAN-Verbindung Daten an den Vermittlungsserver
zu übermitteln,
die die gewünschte
Telefoniefunktionalität betreffen.
Beispielsweise kann so die gewünschte Rückrufnummer übermittelt
werden, oder auch der Wunsch nach einer Konferenzschaltung.
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Der Vermittlungsserver ruft dann
nach erfolgter Identifizierung den Telefonieserver an und veranlasst
diesen, vorzugsweise ohne dass der Telefonieserver den Anruf durch
Abheben annimmt, selbst eine Verbindung aufzubauen, die der gewünschten Telefoniefunktionalität entspricht.
Beispielsweise kann die Nummer des anzurufenden Teilnehmers übermittelt
werden, oder auch die Anforderung einer Konferenzschaltung.
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In einem Ausführungsbeispiel läuft auf
dem Kommunikationsendgerät
eine Applikation, beispielsweise eine Java-Applikation, die dem
Benutzer die Eingabe der gewünschten
Fnktionalitäten
ermöglicht, etwa
die Eingabe einer Rückrufnummer,
einer anzurufenden Nummer, einer Konferenzgruppe oder ähnlichem.
Die Applikation kann z. B. auf einem Handy laufen und dem Benutzer
den Zugriff auf das Adressbuch des Handys ermöglichen.
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Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel
baut der Telefonieserver in Reaktion auf das Rufsignal eine Internetverbindung
auf, z. B. indem zunächst
der Internet-Serviceprovider
des Telefonieservers kontaktiert wird, etwa durch eine Telefonverbindung
oder auch eine ISDN- oder DSL-Verbindung. Nach Aufbau der Verbindung
zum Internet wird dann eine Internetverbindung zum Vermittlungsserver
hergestellt. Der Vermittlungsserver stellt dann beispielsweise die
weitere Verbindung zum Anrufer her, indem die IP-Adressen des Anrufers
und die IP-Adressen des Telefonieservers miteinander verbunden werden. Dies
hat den Vorteil, dass eine Internetverbindung aufgebaut werden kann,
obwohl der Telefonieserver über
keine permanente Internetverbindung und insbesondere keine statische
IP-Adresse verfügt.
Da die Triggerung der Verbindungsinitiierung durch einen Telefonanruf
erfolgt, ist es nicht nötig,
dass der Vermittlungsserver die IP-Adresse des Telefonieservers kennnt.
Es ist lediglich erforderlich, dass er die Telefonnummer des Telefonieservers
kennt, die sich typischerweise jedoch nie ändert.
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Steht die Internet-Verbindung zwischen
beiden Gesprächspartnern,
so kann beispielsweise auch eine VoIP (Voice over IP)-Verbindung
aufgebaut werden, um eine IP-Telefonie zu ermöglichen. Dabei kann dann auf
die Komfortfunktionalitäten
zugegriffen werden, die der Telefonieserver bietet, beispielsweise
Telefonbuch, Konferenzschaltung, Konferenzgruppen, etc.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
eine auf dem Kommunikationsendgerät, von dem aus der Anrufer
die Verbindung initiiert, laufende Applikation als Frontend für die Bedienung
des Telefonieservers ausgebildet. Dies kann beispielsweise eine
Java-Applikation sein, die als auf dem als Handy ausgebildeten Kommunikationsendgerät läuft.
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Dabei kann beispielsweise die Java-Aplikation
die Seriennummer (IMEI) des Handys auslesen und zur Authorisierung
an den Vemittlungsserver senden, gegebenenfalls noch mit einer PIN,
die auch in der Applikation nach einmaliger Eingabe gespeichert
werden kann. Dies erhöht
die Sicherheit gegen unauthorisierte Zugriffe auf den Vermittlungsserver und
damit den Telefonieserver.
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Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel
stellt der Telefonieserver dem Anrufer Komfort-Telefoniefunktionalitäten zur
Verfügung.
Damit wird es dem Anrufer ermöglicht,
von jedem anrufenden Telefon aus Komfort-Telefoniefunktionalitäten zu nutzen,
auch wenn das entsprechende Telefon nicht für derartige Komfortfunktionalitäten ausgelegt
ist.
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Die Komfort-Telefoniefunktionalitäten umfassen
gemäss
einem Ausführungsbeispiel
z. B. das Weiterverbinden zu einem Teilnehmer, wobei für den Fall,
dass der weitere Teilnehmer nicht erreichbar oder besetzt ist, dem
Benutzer eine oder mehrere Alternativoptionen angeboten werden.
Diese umfassen beispielsweise die Aufnahme einer Voicemail, die dann
an den Benutzer übermittelt
wird, wenn er erreichbar ist. Eine andere Alternative besteht beispielsweise
im Versenden einer SMS an den anzurufenden Teilnehme oder im Wählen einer
Alternativrufnumnmer, die beispielsweise für den anzurufenden Teilnehmer
vordefiniert oder vom Benutzer eingegeben sein kann.
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Die Voicemail kann dann an den Anrufer
per Telefon vom Telefonieserver aus übermittelt werden. Hierzu kann
der Teilnehmer erneut angerufen werden, beispielsweise in vordefinierten
Zeitabständen, und
sobald der Teilnehmer erreichbar ist wird ihm die Voicemail vogespielt.
Alternativ dazu kann dem Benutzer angeboten werden, die Voicemail
direkt auf die Mailbox des anzurufenden zu überspielen.
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Eine weitere Alternative besteht
gemäss
einem Ausführungsbeispiel
im Versenden der Voicemail als Audiodatei per e-Mail.
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Gemäss einem witeren Ausführungsbeispiel stellt
der Telefonieserver dem Benutzer die Option bereit, an eine Gruppe
von Teilnehmern eine Nachricht zu übermitteln, beispielsweise
in Form einer Voicemail oder einer per e-mail versandten Audiodatei.
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Gemäss einem Ausführungsbeispiel
kann dabei für
diejenigen Mitglieder einer Rundrufgruppe, für die eine entsprechende Funktionalität definiert
ist, ein Signalisierungsruf beim entsprechenden Gruppenmitglied
ausgelöst
werden, beispielsweise durch einen Telefonanruf oder ein sonstiges
Rufsignal.
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Im Falle einer auf dem Telefonieserver
eingehenden e-mail kann dieser dann vom Benutzer, der den Telefonieserver
anruft, veranlasst werden, ihm die Voicemail vorzuspielen.
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Nachfolgend wird die vorliegende
Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen im Detail beschrieben.
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Es zeigen:
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1A und 1B Konfigurationen gemäss zweier
Ausführungsbeispiele
der Erfindung;
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2 bis 5A Ablaufpläne gemäss Ausführungsbeispielen
der Erfindung;
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5B schematisch
den Aufbau einer ISDN-Adresse;
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5C schematisch
den Aufbau einer ISDN-Subadresse gemäss einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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6 eine
Konfiguration gemäss
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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7A ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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7B einen
Ablaufplan gemäss
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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8 einen
Ablaufplan gemäss
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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9 ein
Computersystem gemäss
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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1 zeigt
schematisch eine Konfiguration, die bei einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung Verwendung findet. Von einem Telefon 100 aus
kann ein Benutzer „seinen" Telefonieserver 110 anwählen, der über eine
geeignete Hardware, z. B. eine ISDN-Karte, mit dem Telefonnetz 120 verbunden
ist und über
eine Telefonnummer erreicht werden kann. Bei dem Telefonieserver
handelt es sich beispielsweise um einen handelsüblichen PC mit auf ihm laufender
Software, die in Verbindung mit der Hardware des PC (ISDN-Karte, verbunden
mit NTBA oder ISDN-Telefonanlage und somit über Telefonrufnummer erreichbar))
die Telefonieserverfunktionalitäten
bereitstellt.
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Gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel wählt nun
der Benutzer von einem beliebigen Telefon aus die Telefonnummer
seines Telefonieservers. Der Telefonieserver erkennt das eingehende
Rufsignal und führt
zunächst
eine Überprüfung durch,
ob der Anrufer zur Nutzung der vom Telefonieserver bereitgestellten
Funktionalitäten
authorisiert ist. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass
der Telefonieserver den Anruf annimmt (durch „Abheben") und dann auf den Authorisierungscode
wartet. Gibt der Benutzer dann – beispielsweise
mittels Tonwahleingabe (DTMF) – die
korrekte PIN ein, die ihn als berechtigt ausweist, so stellt der
Telefonieserver dem Anrufer seine Telefoniefunktionalitäten zur
Verfügung.
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Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel
erfolgt die Authentifizierung durch Übermittlung der Rufnummer des
Anrufers, der beispielsweise von seinem Handy aus den Telefonieserver
anruft. Beim Anruf über
ein Handy-Netz wird die Rufnummer des Anrufers mitübertragen,
der Telefonieserver vegleicht die Rufnummer des Anrufers mit der
in seimem Speicher abgelegten Nummer des (oder der) authorisierten
Benutzer und gibt gegebenenfalls bei erfolgreicher Authorisierung
die Telefoniefunktionalitäten
frei. In ähnlicher
Weise kann dies im Falle eines Anrufs von einem ISDN-Anschluss (anstelle
eines Handys) geschehen, da bei einer ISDN-Verbindung ebenfalls die
Rufnummer mitübertragen
werden kann.
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Die Authorisierung durch Übermittlung
der Rufnummer wie beschrieben hat den Vorteil, dass für eine erfolgreiche
Authentifizierung keine kostenpflichtige Verbindung aufgebaut werden
muss. Die Rufnummer wird bereits mit dem Rufsignal, jedenfalls vor
dem Zustandekommen der eigentlichen Telefonverbindung übermittelt,
so dass auf das Zustandekommen der (kostenpflichtigen) Telefonverbindung verzichtet
werden kann.
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Der Telefonieserver ist gemäss einem
Ausführungsbeispiel
dann so konfiguriert, dass er in Reaktion auf die erfolgreiche Authentifizierung
des Anrufers einen Rückruf
startet. Der Rückruf
kann dabei an die Rufnumer des Anrufers erfolgen, an eine im Telefonieserver
vordefinierte, dem Anrufer zugeordnete Rückrufnummer, oder an eine Rückrufnummer, die
der Anrufer an den Telefonieserver übermittelt hat. Eine solche
Rufnummernübermittlung
kann dabei unter Verwendung einer ISDN-Subadresse erfolgen, die
die Übermittlung
kleiner Datenmengen bereits vor dem Zustandekommen der Verbindung
ermöglicht.
Die sogenannte ISDN-Subadresse
dient gemäss
Spezifikation einer ISDN-Rufnummer der Übermittlung von 32 Zeichen,
um einzelne Geräte
innerhalb eines Netzwerks zu adressieren. Im Falle des vorliegenden
Ausführungsbeispiels
wird sie jedoch dazu "missbraucht", Zusatzinformationen
zur eigentlichen ISDN-Rufnummer des Telefonieservers zu übertragen,
und zwar die Rückrufnummer.
Hierzu verfügt
das Endgerät,
von dem aus der Benutzer den Telefonieserver anruft, über eine
Möglichkeit
zur Eingabe der gewünschten
Rückrufnummer,
diese Rückrufnummer
wird dann in Form der ISDN-Subadresse an
den Telefonieserver übermittelt,
von diesem gemäss
Voreinstellung als gewünschte
Rückrufnummer interpretiert,
und der Telefonieserver ruft den Benutzer dann unter der gewünschten
Rückrufnummer
zurück.
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2 zeigt
schematisch den Ablauf gemäss einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Im Schritt 200 erfolgt der Anruf beim Telefonieserver.
Darauf (Schritt 210) erfolgt die Übermittlung der Rufnumer des
Anrufers, die der Authentifizierung des Anrufers dient. Im Schritt 220 wird
im Telefonieserver verglichen, ob die übermittelte Rufnummer mit der
oder einer der berechtigten Rufnummern übereinstimt, die im Telefonieserver
abgelegt sind. Ist dies nicht der Fall, so wird dem Anrufer im Schritt 230 der
Zugriff auf die Telefoniefunktionalitäten des Telefonieservers verweigert.
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Stimmt dagegen die Rufnummer des
Anrufers mit einer im Telefonieserver abgelegten authorisierten
Rufnummer überein,
so wird in Schritt 240 zunächst überprüft, ob vom Anrufer eine Rückrufnummer
an den Telefonieserver übermittelt
wurde. Ist dies der Fall, so wird in Schritt 260 an die übermittelte Rückrufnummer
zurückgerufen.
Wurde keine Rückrufnummer übermittelt,
so erfolgt in Schritt 250 ein Rückruf an eine vordefinierte
Rückrufnummer.
Diese ist im Telefonieserver abgelegt und beispielsweise in Form
einer Look-up-Tabelle der Rufnummer des Anrufers zugeordnet. Dabei
können
den authorisierten Anrufnummern jeweils unterschiedliche Rückrufnummern
zugeordnet sein, die dann in der Tabelle im Telefonieserver abgelegt
sind.
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Nach erfolgtem Rückruf (Schritt 260)
werden dann dem Anrufer die vom Telefonieserver offerierten Telefoniefunktionalitäten bereitgestellt.
Für eine
dieser Funktionalitäten
(Amtsleitung und Weiterverbinden) ist dies schematisch in 3 in Form eines Ablaufplans
dargestellt.
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Der Telefonieserver ist in diesem
Ausführungsbeispiel
mit mindestens einer ISDN-Karte
oder einer vergleichbaren Hardwareausstattung, etwa einem ISDN-Routen,
ausgerüstet,
die es dem Telefonieserver erlaubt, zumindest zwei Telefonleitungen gleichzeitig
anzusprechen.
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Über
eine der Telefonleitungen erfolgt der Rückruf (vgl. 2). Der Benutzer, der diesen Anruf des
Telefonieservers ja bereits erwartet, hebt ab und der Telefonieserver
stellt ihm eine Amtsleitung zur Verfügung. Das bedeutet, der Anrufer
ist mit dem Telefonieserver über
eine von dessen Leitungen (z. B. einen der ISDN-B-Kanäle der ISDN-Karte
des Telefonieservers) verbunden, der Telefonieserver bietet dem
Anrufer jedoch die Option, über
die weitere von ihm ansprechbare Telefonleitung einen Teilnehmer anzuwählen. Hierzu übermittelt
der Anrufer an den Telefonieserver (Schritt 310) über die
erste Amtsleitung Informationen, welcher weitere Teilnehmer vom Telefonieserver
angerufen werden soll. Dies kann beispielsweise über Tonwahleingabe erfolgen,
mittels derer der Benutzer dann die Nummer des anzurufenden Teilnehmers
eingibt. Im Schritt 320 wählt der Telefonieserver dann
den entsprechenden Teilnehmer an, und in Schritt 330 stellt
der Telefonieserver die Verbindung zwischen den beiden Amtsleitungen
her, so dass der Benutzer des Telefonieservers (über zwei Amtsleitungen unter
Vermittlung des Telefonieservers) direkt mit dem weiteren Teilnehmer
verbunden ist. Ein derartiges Vorgehen kann insbesondere aus Kostengründen vorteilhaft
sein, beispielsweise wenn der Benutzer vom Handy aus oder aus einem
entfernten Land anruft. In einem solchen Fall können zwei Amtsleitungen vom
Telefonieserver aus durchaus kostengünstiger sein als ein Anruf
direkt vom Handy oder dem entfernten Land aus zum weiteren Teilnehmer.
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Falls das Endgerät oder Telefon, von dem aus
der Anrufer anruft, nicht die kostenfreie Übermittlung der Rufnummer unterstützen, so
kann gemäss einem
weiteren Ausführungsbeispiel
für die
Authentifizierung der Telefonserver auch durch ein Abheben eine
Verbindung herstellen, um über
diese Verbindung dem Benutzer die Möglichkeit zu geben, sich zu identifizieren,
beispielswise über
eine PIN oder aber auch mittels Spracheingabe und Vergleich der
Eingabe mit einer im Telefonieserver abgelegten Audiodatei. Bei
erfolgter Authorisierung kann dann dem Benutzer die Möglichkeit
gegeben werden, beispielsweise mittels Tonwahl, eine Rückrufnummer
einzugeben, unter der der Telefonieserver den Benutzer zurückrufen
soll. Dies ist beispielsweise von Vorteil, wenn der Benutzer sich
im Hotel, insbesondere in einem fremden Land, befindet. Der Benutzer
kann dann seine Rückrufnummer
dem Telefonieserver übemitteln,
der wiederum dann einen Rückruf
an diese Nummer starten und dem Benutzer damit beispielsweise wie
zuvor beschrieben eine Amtsleitung zur Verfügung stellt, mit der er einen
weiteren Teilnehmer anrufen kann.
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Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann die Authentifizierung und die Initiierung der Rückrufs dadurch
erfolgen, dass der Benutzer an den Telefonieserver eine SMS (Short
Message Service, Kurznachricht) sendet. Diese kann dann beispielsweise
einen Code zur Authentifizierung sowie eine Rückrufnummer enthalten. In Reaktion
auf den Empfang einer solchen SMS führt der Telefonieserver im Falle
erfolgreicher Authentifizierung dann einen Rückruf an die übermittelte
Rufnummer durch.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf 1B beschrieben. Der Anruf beim Telefonieserver erfolgt
dabei nicht direkt vom Telefon 100 des Benutzers aus, sondern
vielmehr von einem Vermittlungsserver 130 aus. Dieser Vermittlungsserver
ist dabei in der Lage beispielsweise Internet-Verbindungen, WAP-Vebindungen
oder Verbindungen über
i-Mode (Standard für
Internet auf Mobiltelefonen) anzunehmen, so dass sich ein (oder
mehrere) Benutzer mittels seines Handys oder eines vergleichbaren
Endgeräts
(z.B. PDA), das Telefonie- und WAN-Funktionalität bietet, über eine WAN-Verbindung mit
dem Vermittlungsserver 130 verbinden können.
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Auf dem Endgerät 100 läuft eine
Applikation in Form eines Computerprogramms ab, beispielsweise eine
Java-Applikation, die es dem Benutzer ermöglicht, eine WAN-Vebindung
zum Vermittlungsserver 130 aufzubauen, und zwar über WAP,
i-mode, GPRS, oder
einen vergeichbaren Verbindungsstandard. Gemäss einem Ausführungsbeispiel
wird bei Aufruf der Java-Applikation automatisch die WAN-Verbindung zum Vermittlungsserver 130 hergestellt.
Bevor dem Benutzer die Funktionalitäten des Vermittlungsservers
bereitgestellt werde, erfolgt zunächst eine Authentifizierung
des Benutzers. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass
die Applikation die Seriennummer des Endgeräts 100 ausliest und
an den Vermittlungsserver übermittelt. Der
Vermittlungsserver überprüft dann,
ob für
die übermittelte
Seriennummer ein entsprechender Eintrag in einer Nachschlagtabelle
vorliegt und gibt dann die entsprechenden Vermittlungsserverfunktionalitäten für den Anrufer
frei. Dabei können
für unterschiedliche
Anrufer oder Benutzer unterschiedliche Funktionalitäten oder
Parameter der Funktionalitäten vordefiniert
sein, die dann gegebenenfalls bei erfolgter Authentifizierung ebenfalls
nachgeschlagen werden, so dass eine entsprechende Vermittlungsserverfunktionalität bereitgestellt
werden kann.
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Anstelle der Authentifizierung über die
Seriennummer des Endgeräts
sind auch andere Varianten, gegebenenfalls anstelle oder auch zusätzlich zur Sereinnummer
möglich,
beispielsweise durch Eingabe einer PIN durch den Benutzer und Übermittlung an
den Vermittlungsserver.
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Der Vermittlungsserver sendet dann
ein Rufsignal an den Telefonieserver, beispielsweise indem er die
Telefonnummer anwählt,
unter der der Telefonieserver über
das Telefonnetz zu erreichen ist. Dabei wird dem Telefonserver die
Telefonnummer des Vermittlungsservers übermittelt, der den Telefonieserver
anruft, beispielsweise auf bekannte Weise über eine ISDN-Verbindung, ohne
dass Kosten anfallen. Der Telefonieserver erkennt den Anruf und
vergleicht in Reaktion auf den Anruf die Rufnummer des Anufers mit
in einer Nachschlagtabelle abgelegten Rufnummern. In dieser Tabelle
ist die Nummer des Vermittlungsservers abgelegt, und der Telefonieserver
ist so konfiguriert, dass er bei Erhalt eines Anrufs von einer Nummer,
die in der Nachschlagtabelle abgelegt ist, dazu veranlasst wird,
selbst einen Rückruf zu
starten. Der Rückruf
kann dabei an eine vordefinierte Nummer erfolgen, er kann aber auch
an eine Nummer erfolgen, die dem Telefonieserver erst mit dem eingehenden
Anruf übermittelt
wurde. Eine solche Rückrufnummer
wird beispielsweise von Benutzer in die auf dem Handy oder Endgerät 100 laufende Applikation
eingegeben, von dort wird sie per WAN-Verbindung an den Vermittlungsserver 130 übermittelt.
Der Vermittlungsserver wiederum übermittelt
die Rückrufnummer
an den Telefonieserver. Hierzu kann beispielsweise die bereits erwähnte ISDN-Subadresse
verwendet werden, die die Übermittlung
von einigen Daten bereits vor Zustandekommen der eigentlichen Telefonverbindung
ermöglicht, so
dass keine Kosten anfallen. Beispielsweise ist eine Rückrufnummer
voreingestellt und in einer Nachschlagtabelle im Telefonieserver
abgelegt. Ist die ISDN-Subadresse bei einem Anruf vom Vermittlungsserver
aus leer, so wird die voreingestellte Rückrufnummer vom Telefonieserver
verwendet. Ist dagegen die ISDN-Subadresse nicht leer sondern enthält sie eine
Rückrufnummer,
so wird diese vom Telefonieserver für den Rückruf verwendet.
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Neben der Rückrufnummer kann der Benutzer
gemäss
einem Ausführungsbeispiel
noch die Rufnummer eines weiteren Teilnehmers, der vom Telefonieserver
angerufen werden und mit dem der Benutzer verbunden werden soll,
in die Applikation des Endgeräts
eingeben. Auch diese Rufnummer, gegebenenfalls zusammen mit einem
weiteren die entsprechende Funktionalität identifizierenden Code, wird
dann via WAN an den Vermittlungsserver und von dort an den Telefonieserver übermittelt.
Der Telefonieserver empfängt
und erkennt dann den die Funktionalität „mit weiterem Teilnehmer verbinden" identifizierenden
Code, er erhält
die Rückrufnummer sowie
die Rufnummer des weiteren Teilnehmers, und er ruft dann den Benutzer
unter der Rückrufnummer zurück und den
weiteren Teilnehmer unter der eingegebenen und übermittelten Rufnummer an.
Schliesslich verbindet der Vermittlungsserver den weiteren Teilnehmer
und den Benutzer des Endgeräts 100.
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Hierzu kann die ISDN-Subadresse auf
vordefinierte Weise aufgeteilt sein in einen Teil, der biespielsweise
einige Zeichen lang ist und die gewünschte Funktionalität angibt
(z. B. mit weiterem Teilnehmer verbinden), sowie einen weiteren
verbleibenden Teil, in dem die Parameter der gewünschten Funktionalität übermittelt
werden (z. B. Rückrufnummer
und/oder die Nummer des weiteren Teilnehmers, der angerufen werden
soll).
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Falls Rückrufnummer und Rufnummer des weiteren
Teilnehmers zu lang sind, um in der kostenlosen ISDN-Subadresse übertragen
zu werden, so können
mehrere solcher kostenlosen Anrufe (ohne Abheben durch die Gegenseite)
verwendet werden, um die vollständigen
benötigten
Informationen zu übertragen.
Dabei wird dann beispielsweise – falls noch
weitere Daten übermittelt
werden sollen – in
den zunächst übermittelten
Daten der ISDN-Subadresse ein entsprechendes Flag gesetzt, so dass
der Telefonieserver erkennt, dass noch weitere Daten in einem weiteren
Anruf an ihn übermitelt
werden sollen, die für
eine vollständige
Charakterisierung der gewünschten
Telefoniefunktionalität
erforderlich sind. Die ISDN-Subadresse enthält dann ein Bit, das als Flag
angibt, ob noch weitere kostenfreie Anrufe erfolgen zur Übermittlung
noch weiterer (noch fehlender) Informationen, sie enthält ferner
einen Teil (eine vorbestimmte Anzahl von Bits), der die gewünschte Funktionalität angibt,
sowie einen weiteren Teil, der die Parameter zu dieser Funktionalität enthält (z. B. Rückrufnummer,
Rufnummer des weiteren Tilnehmers, etcetera). Gegebenenfalls kann
der Parameterteil je nach angegebener Funkitionalität auch noch gemäss Konvention
in weitere Teile unterteilt sein, falls die gewünschte Funktionalität mehrere
Parameter erfordert (z. B. Rückrufnr.
und Rufnummer des weiteren anzurufenden Teilnehmers).
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Anstelle einer Übermittlung im kostenfreien ISDN-Datensubprotokoll
kann beispielsweise aber auch eine Übermittlung per SMS an den
Telefonieserver erfolgen. In diesem Fall kann die Übermittlung der
Daten auch direkt vom Endgerät 100 aus
an den Telefonieserver erfolgen, ohne den Umweg über den Vermittlungsserver.
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Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
bietet die auf dem Endgerät 100 laufende Applikation
dem Benutzer eine grafische Benutzeroberfläche, die beispielsweise auch
den Zugriff auf ein im Endgerät
abgespeichertes Telefonverzeichnis ermöglicht. Daneben bietet die
graphische Benutzeroberfläche dem
Benutzer die Möglichkeit,
aus den verfügbaren
Telefoniefunktionalitäten
des Telefonieservers die gewünschte(n)
auszuwählen
und die entsprechenden Parameter – wie beispielsweise die Telefonnummer
des anzurufenden weiteren Teilnehmers – einzugeben. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
bildet die auf dem Endgerät 100 laufende
Applikation gewissernmassen das Frontend für die Bedienung des Telefonieservers
bzw. für
die Auswahl von dessen gewünschter
Funktionalität
und die Eingabe entsprechender Parameter. Auf eine der bereits beschriebenen
Weisen können
diese Daten dann vom Vermittlungsserver an den Telefonieserver übermittelt
werden, so dass dieser dem Benutzer die gewünschte Funktionalität bereitstellen
kann.
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Neben dem Verbinden mit einem weiteren Teilnehmer
können
dabei alle bereits erwähnten
Telefoniefunktionalitäten
angeboten und somit ausgewählt
werden, beispielsweise Konferenzschaltung, oder ähnliches. Weitere vom Telefonieserver
bereitgestellte Telefoniefunktionalitäten könne beispielsweise Makeln oder „Rückruf bei
besetzt" sein, oder aber
auch der Aufbau einer Datenverbindung. In diesem Fall wird beispielsweise
anstelle einer Sprachverbindung eine Datenverbindung hergestellt,
indem vom Telefonieserver und vom Endgerät ein entsprechendes Kommunikationsprotokoll
abgewickelt wird. Dabei handelt es sich bei dem Endgerät, das mit
dem Anschluss verbunden ist, der vom Telefonieserver zurückgerufen
wird, vorzugsweise um einen Computer, der mit Hilfe entsprechender
Software und Kommunikationshardware in der Lage ist, das gewünschte Kommunikationsprotokoll
abzuwickeln. Bei dem Kommunikationsprotokoll kann es sich beispielsweise
um TCP/IP handeln und bei der so aufgebauten Datenverbindung um
eine Internetverbindung. Über den
ersten Telefonanschluss des Telefonieservers ist der Benutzer dann
per Internetprotokoll mit dem Telefonieserver verbunden, der Telefonieserver
baut über
seinen zweiten Telefonanschluss oder etwa einen DSL-Anschluss selbst
eine Internetverbindung zu einem Provider (Internet-Serviceprovider
ISP) auf, schaltet beide Verbindungen zusammen, und der Benutzer
ist damit von seinem Endgerät 100 (einem Computer)
aus über
den Telefonieserver mit dem Internet verbunden. Insbesondere in
Hotels oder fernen Ländern
kann eine auf diese Weise hergestellte Verbindung zum Internet gegenüber einer
direkten Verbindung vom Endgerät 100 aus
deutliche Kostenvorteile bieten.
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Die zwischen dem Benutzer und dem
Telefonieserver aufgebaute Verbindung kann dabei auch ein anderes
Protokoll als TCP/IP verwenden, beispielsweise irgendein proprietäres Protokoll.
Soll jedoch diese Verbindung Teil einer Verbindung zum Internet
sein, so muss der Telefonieserver so ausgelegt sein, dass er eine
entsprechende Protzokollanpassung vornimmt, so dass über die
beiden Verbindungsteilstrecken "Benutzer-Telefonieserver" und "Telefonieserver-ISP" letztlich eine Verbindung
zwischen dem Benutzer und dem Internet zustandekommt.
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Wie bereits erwähnt könne auch Informationen betreffend
Telefonieserverfunktionalitätet
vom Benutzer zum Telefonieserver übertragen werden. So können beispielsweise
Rufumleitungseinstellungen konfiguriert werden, oder aber auch eine
Mailbox. Die Übermittlung
der entsprechenden Daten kann dabei gemäss einem Ausführungsbeispiel
auch in Form der ISDN-Subadresse erfolgen, was den Vorteil der kostenfreien Übertragung
bietet.
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Eine weiter Telefonieserverfunltionalität besteht
gemäss
einem Ausführungsbeispiel
in der Konfiguration der Einstellungen, wann der Telefonieserver
eine Telefonieverbindung nun tatsächlich aufbaut. So kann beispielsweise
eine Rufumleitung zum Handy des Benutzers eingestellt sein. Eingehende Anrufe
werden dann an das Handy des Benutzers weitergeleitet. Dabei kann
dann die Rufumleitung so konfiguriert sein, dass der Telefonieserver
bei einem eingehenden Anruf zunächst
versucht, die Rufnummer zu erreichen, auf die die Rufumleitung geschaltet ist,
und nur dann, wenn diese Nummer erreichbar (also z. B. nicht besetzt)
ist, wird der eingehende Anruf tatsächlich angenommen und weitergeleitet.
Diese Option "Weiterleitung
nur wenn erreichbar" kann dann
ebenfalls beispielsweise auf die genannte Weise konfiguriert werden.
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Eine weitere ähnliche Funktionalität, die "Rückruf wenn erreichbar" genannt werden könnte, läuft beispielsweise
wie folgt ab. Ein Anrufer möchte über den
Vermittlungsserver einen weiteren Teilnehmer anrufen und übermittelt
auf bereits beschriebene Weise die Nummer des weiteren Teilnehmers
an den Vermittlungsserver. Dieser versucht den weiteren Teilnehmer
zu erreichen, nur dann wenn der weitere Teilnehmer erreichbar ist
und abhebt, wird jedoch der Benutzer vom Vermittlungsserver zurückgerufen
und die Verbindung zusammengeschaltet. Ist der weitere Teilnehmer
nicht erreichbar, so erfolgt kein Rückruf.
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4 illustriert
schematisch noch einmal den Ablauf für den Fall der Verwendung des
Vermittlungsservers. Nach Verbindung des Endgeräts (z. B. Handy) des Benutzers
mit dem Vermittlungsserver (Schritt 400) erfolgt eine Identifikation
des Benutzers (Schritt 410). Anschliessend erfolgt ein "dial out "vom Vermittungsserver
(Schritt 420), d.h. der Vermittlungsserver wählt die
Nr. des Telefonieservers. Gegebenenfalls werden dabei noch weitere
Daten an den Telefonieserver übermittelt,
z. B. eine Rückrufnummer,
und in Schritt 430 ruft der Telefonieserver dann die gewünschte Nummer
zurück.
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Gemäss einem Ausführungsbeispiel
wird dem Benutzer auf seinem Komunikationsendgerät eine graphische Benutzeroberfläche dargeboten,
die quasi das Frontend für
die Benutzung des Telefonieservers darstellt. Dies erfolgt über eine
auf dem Endgerät
des Benutzers ablaufende Applikation, z. B. im Falle eines Handy über eine
Java-Applikation. Die Applikation ist dabei typischerweise nachträglich implementiert,
d.h. das Endgerät
verfügt über die
Möglichkeit,
nachträglich
Applikationen darauf zu übertragen
bzw. darauf zu installieren, z. B. in Form einer Java-Applikation.
Mit dieser Applikation wird das Endgerät in die Lage versetzt, unter
Ausnutzung einer WAN-Verbindung die Telefoniefunktionalitäten des Telefonieservers
zu nutzen. Daneben wird vorzugsweise auch der Zugriff auf Daten
ermöglicht,
die im Endgerät
abgelegt sind und mit der Telefoniefunktionalität im Zusammenhang stehen, z.
B. ein Telefonbuch, das auf dem Endgerät abgelegt ist.
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Als Endgerät kommt dabei z. B. ein Handy
in Frage, aber auch ein PDA oder ähnliches. Die WAN-Verbindung
kann über
http, über
GPRS, über ein
WLAN mit Verbindung zum Internet, über i-mode oder über eine
vergleichbare Verbindung erfolgen. Unter Aufbau einer WAN-Verbindug
kann sich dann der Benutzer im Vermittlungsserver "einloggen", an diesen die Daten übermitteln,
die die gewünschte
Telefoniefunktionalität
betreffen, und vom Vermittlungsserver werden diese dann an den Telefonieserver weitergeleitet.
Die Authentifizierung kann dabei am Vermittlungsserver erfolgen,
der die Benutzerdaten (z. B. die ausgelesene und übermittelte
Seriennummer des Handys und/oder eine übermittelte PIN) überprüft. Alternativ
dazu können
die die Berechtigung indizierenden Daten (PIN und/oder Seriennummer
des Handys) ohne Überprüfung durch
den Vermittlungsserver an den Telefonieserver übermittelt werden, der dann
die Überprüfung vornimmt.
Dadurch kann eine aufwändige
Benutzerverwaltung auf dem Vermittlungsserver entfallen.
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Stellt der Telefonieserver die Berechtigung fest,
so erfolgt der Rückruf
durch den Telefonieserver.
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Ist der Telefonieserver direkt über eine WAN-Verbindung
erreichbar, so kann auch vom Endgerät aus direkt die Verbindung
zum Telefonieserver hergestellt werden und die relevanten Daten
betreffend die Telefoniefunktionalität können übermittelt werden. Dabei kann
dann auch direkt auf Telefoniefunktionalitäten des Telefonieservers zugegriffen werden,
auch z. B. unter Zugriff auf ein auf dem Telefonieserver abgelegtes
Telefonbuch. Bei einem solchen Zugriff kann dann ein auf dem Endgerät eventuell
abgelegtes Telefonbuch auch mit einem Telefonbuch des Telefonieservers
synchronisiert werden, gegebenenfalls auch unter Einbeziehung eines
an den Telefonieserver angeschlossenen Netzwerkservers, etwa einem
Microsoft Exchange-Server oder einem Lotus-Notes-Server.
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5A illustriert
schematisch den Ablauf gemäss
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, das den Vermittlungsserver benutzt. In Schritt 500 wird dabei
dem Benutzer auf seinem Komunikationsendgerät wie bereits beschrieben eine graphische
Benutzeroberfläche
dargeboten, die quasi das Frontend für die Benutzung des Telefonieservers
darstellt.
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In Schritt 510 gibt nun
der Benutzer die Rückrufnummer
ein, unter der er zurückgerufen
werden möchte.
Dies kann beispielsweise unter "Hilfestellung" geschehen, beispielsweise
können
einige Nummern zur Vorauswahl angeboten werden, z. B. die letzten
zehn Rückrufnummern,
oder der Benutzer kann eine neue Rückrufnummer eingeben.
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In Schritt 520 kann der
Benutzer dann die gewünschte
Telefoniefunktionalität
auswählen.
Die angebotenen Telefoniefunktionalitäten umfassen dabei beispielsweise
a) einen Anruf bei einem weiteren Teilnehmer, b) eine Telefonkonferenz,
oder c) einen Datenrückruf.
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Die ausgewählte Telefoniefunktionalität kann dann
die Eingabe weiterer Parameter erforderlich machen, die für die gewählte Telefoniefunktionalität wichtig
sind. Dies geschieht dann in Schritt 530. Hier kann der
Benutzer dann die Nummer(n) des oder der Teilnehmer eingeben, die
angerufen werden sollen, beispielsweise unter Zugriff auf ein im
Endgeät 100 abgespeichertes
Telefonbuch.
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Im Schritt 540 erfolgt dann
eine Verbindungsaufnahme zum Vermittlungsserver, gegebenenfalls mit
Authentifikation des Benutzers. Im Schritt 550 werden dann
alle relevanten Daten, d. h. z. B. die Rückrufnummer, die gewünschte Telefoniefunktionalität sowie
die Parameter der Telefoniefunktionalität an den Vermittlungsserver übergeben.
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Im Schritt 550 werden dann
die relevanten Daten so aufbereitet, dass sie in Form der ISDN Subadresse übermittelt
werden können.
Sind so viele Daten zu übermitteln,
dass eine Übermittlung
einer ISDN-Subadresse nicht ausreicht (z. B. weil die Rückrufnummer
und/oder die Nummer des weiteren Teilnehmers zu lang sind), so wird
in der Subadresse das Flag gesetzt, das dem Telefonieserver anzeigt, dass
mit einem weiteren Anruf noch weitere Daten übermittelt werden. In dem Teil
der ISDN-Subadresse, der die Telefoniefunktionalität angibt,
werden die Bits so gesetzt, dass das Bitmuster der gewählten Telefoniefunktionalität entspricht.
Schliesslich werden noch die verbleibenden Teile der ISDN-Subadresse mit
den Parametern der Telefoniefunktionalität gefüllt, die vom Benutzer eingegeben
wurden.
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Ist die ISDN-Subadresse (oder sind
die Subadressen) erstellt, so erfolgt in Schritt 570 das
Absenden eines Rufsignals bzw. ein Anruf vom Vermittlungsserver
zum Telefonieserver. Der Telefonieserver hebt jedoch nicht ab, sondern
er überprüft vielmehr
den Inhalt der Daten in der ISDN-Subadresse, da diese ihm angibt,
welche Funktionalität
der Benutzer von ihm erwartet.
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In Schritt 580 wird überprüft (anhand
einer Prüfung
des entsprechenden Flags in der ISDN-Subadresse), ob alle relevanten
Daten übertragen
wurden. Falls nein, so erfolgt ein erneutes Rufsignal (Schritt 570),
solange bis alle Daten übertragen
sind.
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Der Telefonieserver verfügt nun über alle
relevanten Daten und ist in Schritt 590 in der Lage, die vom
Benutzer gewünschte
Telefoniefunktionalität auszuführen. Falls
die entsprechende Funktionalität gewünscht wurde,
geschieht dies beispielsweise durch Anrufen eines weiteren Teilnehmers
und Zusammenschalten mit dem Benutzer.
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5B zeigt
schematisch den Aufbau einer ISDN-Adresse. Die ersten 15 Stellen
sind die Landeskennzahl LKZ, die Ortskennzahl OKZ und die Teilnehmerrufnummer.
Sie bilden gemeinsam die klassische "Telefonnummer", der dann die ISDN-Subadresse, die
32 Stellen aufweist, folgt.
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5C zeigt
schematisch ein Beispiel für
die Aufteilung der ISDN-Subadresse zur Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung. Die erste Ziffer dient dabei als "Flag" und
gibt an, ob noch weitere Subadressen zur Übermittlung weiterer Daten
folgen. Die zweite und dritte Stelle der Subadresse geben die gewünschte Telefoniefunktionalität an, die
nächsten
15 Stellen enthalten einen ersten Parameter für die Telefoniefunktionalität (z. B.
einen Rückrufnummer)m, die
letzten 14 Stellen einen zweiten Parameter.
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Dem Fachmann ist klar, dass diese
Aufteilung lediglich exemplarisch ist und ganz nach den Bedürfnissen
des Einzelfalls auch anders aussehen kann. Entscheidend ist lediglich
die Festlegung einer Konvention, um zu definieren, welcher Teil
der Subadresse was bedeutet, damit sicherestellt ist, dass die vom
Vermittlungsserver an den Telefonieserver übermitteltet Daten auch richtig
interpretiert werden.
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Ein besonderes Ausführungsbeispiel
wird nun unter Bezugnahme auf 6 beschrieben.
Vom Handy 600 aus stellt der Benutzer, der sich in einem Hotelzimmer
befindet, die Verbindung zum Vermittlungsserver her. Als Telefoniefunktionalität hat er „Verbinden
mit Internet von Hotel aus" gewählt, Rückrufnummer
ist seine Handy-Nr., die Nummer des weiteren anzurufenden Teilnehmers
ist die Rezeption 630 des Hotels, in dem er sich befindet.
Diese Nummer wählt
nun der Telefonieserver nach Rückruf
zum Handy und verbindet den Benutzer mit der Rezeption. Über diese
lässt sich
der Benutzer mit dem Anschluss auf seinem Zimmer 640 verbinden. Wird
er an seinen Anschluss 640 durchgestellt, so hebt allerdings
der PC des Benutzers 645 ab. Steht die Datenverbindung
zwischen Telefonieserver und PC im Hotelzimmer, so bricht der Telefonieserver
die Verbindung zum Handy des Benutzer ab. Statdessen stellt er über den
nun freigewordenen weiteren Anschluss 655 des Telefonieservers
eine Verbindung zu einem Internet-Serviceprovider 650 und
damit zum Internet her. Schliesslich verbindet der Telefonieserver
beide Verbindungen, so dass der PC des Benutzers im Hotelzimmer über die
Rezeption 630, den Telefonieserver 620 und den
ISP 650 mit dem Internet verbunden ist. Die Besonderheit
dabei ist, dass sämtliche
kostenpflichtigen Verbindungen vom Telefonieserver aus aufgebaut
wurden, so dass die Kosten im Vergleich zu einem Verbindungsaufbau
vom Hotelzimmer aus deutlich niedriger liegen.
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Das in Verbindung mit 6 beschriebene Verfahren
zum Aufbau einer Internetverbindung kann, wenn der Anschluss, an
dem sich der PC des Benutzers befindet direkt anwählbar ist,
auch auf einfachere Weise durchgeführt werden. Dabei kann der Telefonieserver
direkt den Anschluss des PCs des Benutzers anwählen, so dass keine Vermittlung über die
Rezeption erforderlich ist. In diesem Fall kann auch der Rückruf zum
Handy des Benutzers entfallen, es wird lediglich die Verbindung
zum ISP 650 aufgebaut und dann mit der Verbindung zum PC
des Benutzers zusammengeschaltet.
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Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel
baut der Telefonieserver in Reaktion auf das Rufsignal eine Verbindung
zum Internet auf und verbindet sich dann über die Internetverbindung
mit dem Vermittlungsserver. Der Vermittlungsserver verbindet dann
die WAN-Verbindung Endgerät-Vermitlungsserver
mit der Internetverbindung Telefonieserver-Vermittlungsserver, so
dass eine Internetverbindung Endgerät-Telefonieserver besteht.
Diese Verbindung kann dann zur einfachen Konfiguration des Telefonieservers
verwendet werden. Eine weitere Möglichkeit zur
Verwendung dieser Verbindung besteht in der Herstellung einer VoIP-Verbindung
auf der Verbindungsstrecke Endgerät-Telefonieserver.
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Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel
bietet der Telefonieserver dem Benutzer Komfort-Telefoniefunktionalitäten, auf
die er dann von einem beliebigen Telefon aus zugreifen kann. So
sendet z. B. wie in 7A dargestellt
der Anrufer von einem beliebigen Telefon aus ein Rufsignal an den
Telefonieserver, z. B. indem die Nummer des Telefonieservers angewählt wird.
Wie in 7B dargestellt
erfolgt dann eine Authentifizierung des Benutzers (Schritt 740).
Dies kann wie bereits in den vorigen Ausführungsbeispielen dargestellt
erfolgen, durch Rufnummernidentifikation oder PIN-Eingabe. Nach erfolgter
Authentifizierung erfolgt dann der Verbindungsaufbau zwischen Anrufer
und Telefonieserver (Schritt 750). Dies kann durch einfaches
Abheben auf Seiten des Telefonieservers geschehen, oder aber auch
durch einen vom Telefonieserver aus gestarteten Rückruf gemäs einem
der bereits beschriebenen Ausführungsbeispiele.
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Steht die Verbindung, so bietet der
Telefonieserver dann dem Benutzer über die aufgebaute Verbindung
einen Zugriff auf die im Telefonieserver implementierten Komfort-Telefoniefunktionalitäten (Schritt 760).
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Eine der Komfort-Telefoniefunktionalitäten besteht
beispielsweise in der Herstellung der Verbindung zu einem weiteren
Anrufer gemäss
einem der vorigen Ausführungsbeispiele,
wobei allerdings als zusätzliches
Merkmal dem Benutzer für
den Fall, dass der weitere Teilnehmer nicht erreichbar oder besetzt
ist, eine Reihe von Optionen angeboten werden. Dies ist schematisch
in 8 in Form eines Ablaufplanes
illustriert. Ist der weitere Teilnehmer nicht erreichbar (Schritt 810),
so werden dem Benutzer verschiedene Alternativoptionen angeboten,
aus denen er auswählen
kann (Schritt 830). Nach Auswahl durch den Benutzer (Schritt 840),
beispielsweise durch Eingabe eines entsprechenden Tonwahlcodes für die gewünschte Funktion,
wird diese in Schritt 850 dann ausgeführt.
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So kann der Benutzer beispielsweise
auf den Server eine Voicemail sprechen und das Gespräch beenden,
der Server versucht dann später
erneut, den weiteren Teilnehmer zu erreichen und spielt ihm die
hinterlassene Voicemail vor, sobald die Verbindungsaufnahme geglückt ist.
Hierzu kann der Telefonieserver mehrfach in vordefinierten Zeitabständen versuchen,
den weiteren Teilnehmer zu erreichen.
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Als weitere Optionen kommt z. B.
der Versand einer SMS an den weiteren Teilnehmer in Frage, entweder
als vordefinierte Option, wobei dann z. B. eine SMS mit vordefiniertem
Inhalt an die Adresse des weiteren Teilnehmers gesandt wird, oder
aber über
ein Spracherkennungsmodul kann der Benutzer einen kurzen Text eingeben,
der dann erkannt und als Basis für
die SMS verwendet wird.
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Schliesslich kann als weitere Option
dem Benutzer der Anruf bei einer Alternativrufnummer angeboten werden,
wobei diese bereits im Telefonieserver abgelegt sein kann. Falls
der Benutzer die Alternativrufnummer erst selbst eingibt, so kann
der Telefonieserver dem Benutzer anbieten, diese Nummer als dem weiteren
Teilnehmer zugeordnete Alternnativrufnummer abzuspeichern, so dass
beim nächsten
Mal eine erneute Eingabe nicht erforderlich ist.
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Die Optionen werden dem Benutzer
sinnvollerweise als Menü angeboten,
wobei er beispielsweise über
Tonwahl (DTMF) die gewünschten
Menüpunkte
auswählen
kann.
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Besonders vorteilhaft ist es natürlich, wenn dem
Benutzer auf Seiten seines Endgeräts eine graphische Benutzeroberfläche angeboten
wird. Dies kann auf analoge Weise geschehen, wie schon in Zusammenhang
mit früheren
Ausführungsbeispielen beschrieben,
bei denen auf dem Endgerät
eine Applikation läuft,
die das Frontend für
die Bedieneung des Telefonieservers in Form einer graphischen Benutzeroberfläche darstellt.
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Als weitere Komfort-Telefoniefunktion
kann dem Benutzer ein "Gruppenrundruf" angeboten werden.
Hier wird vom Telefonieserver eine Nachricht, etwa eine Voicemail,
an eine Gruppe von Teilnehmern automatisch übermittelt. Die Gruppe kann
dabei im Server vordefiniert sein und als gewünschte Grupe vom Benutzer ausgewählt werden,
oder der Benutzer kann die Gruppe durch Eingabe z. B. der entsprechenden
Rufnummern selbst definieren. Der Telefonieserver startet dann einen
Rundruf an die Teilnehmer der Gruppe und übermittelt ihnen die Nachricht.
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Anstelle des Vorspielens der Voicemail
kann beispielsweise der Text der Voicemail auch als Audiodatei per
e-Mail versandt werden. Dabei kann bei denjenigen Teilnehmern der
Gruppe, bei denen einen solche Funktionalität definiert ist (z. B. durch
Setzen eines entsprechenden Flags) zusätzlich zum Versenden der e-Mail
auch noch ein Signalisierungsanruf vom Telefonieserver aus gestartet
werden. Dieser Anruf kann an das Telefon des Gruppenteilnehmers oder
an eine Signalisierungsvorrichtung (Beeper) erfolgen. Die entsprechende
Rufnummen muss natürlich
zu diesem Zweck im Telefonieserver abgelegt sein. Per Fernabfrage
kann der Benutzer dann auf den Telefonieserver zugreifen, um sich
die eingegangenen Audiodateien vom Telefonieserver vorspielen zu
lassen.
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Schliesslich kann gemäss einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der Telefonieserver dem Benutzer auch einen oder vorzugsweise mehrere "Nachrichtenkanäle" bereitstellen, die
der Benutzer dann durch Anruf beim Telefonieserver abrufen kann.
Einer der Nachrichtenkanäle
kann zum Beispiel für e-mails
vorgesehen sein, die Audiodateien enthalten. Ein weiterer Nachrichtenkanal
kann beispielsweise mit "echten
Nachrichten" zu
vorbestimmten Zeiten gefüllt
werden, indem eine im Telefonieserver installierte Radiokarte zu
einem vordefinierten Zeitpunkt einen vordefininierten Radiosender
für eine
vordefinierte Zeit abhört
und als Audiodatei abspeichert. Der Benutzer kann dann auf diesen
Nachrichtenkanal per Fernabfrage zugreifen. Für mehrere vordefinierte Nachrichten"programme" können dann
unterschiedliche Kanäle
verwendet werden, z. B. einer dür
die Wettervorhersage in den Alpen um 17.30, ein weiterer Nachrichtenkanal
kann die 20.00 Uhr-Nachrichten regelmässig aufnehmen und speichern.
Die Konfiguration der Nachrichtenkanäle geschieht dabei über Fernzugriff
auf den Telefonieserver, z. B. mittels des bereits erwähnete graphischen
Benutzerinterfaces, das als Frontend auf dem Endgerät des Benutzers
läuft.
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Der Fachmann erkennt, dass die beschriebenen
Ausführungsbeispiele
sich durch auf mit entsprehender Hardware ausgerüsteten Rechnern laufende Software
implementieren lassen. Dies gilt sowohl für den Telefonieserver als auch
für den
Vermittlungsserver. Lediglich beispielhaft ist in 9 in Computer schematisch dargestellt,
der im Zusammenhang mit den geschildertern Ausführungsbeispielen Verwendung
finden kann.
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Das Computersystem 900 verfügt über einen Rechner 910 mit
einem Mikroprozessor 920, damit verbundenem Arbeitsspeicher 930,
einer oder mehreren nichtflüchtigen
Speichereinrichtungen 940 wie etwa CD-ROM-Laufwerk, ZIP-Laufwerk, DVD-Laufwerk
zur Aufnahme entsprechender Datenträger. Ferner ist ein Monitor 950 zur
Anzeige vorgesehen und Mittel 960 wie Tastatur, Maus und/oder
Spracheingabesystem (Mikrofon und Spracherkennungssoftware), um
die Dateneingabe zu ermöglichen. Eine
Netzwerkkarte 970 oder eine ISDN-Karte 970 Ermöglichen
den Anschluss an ein Netzwerk wie etwa das Telefonnetz. Es können noch
weitere Netzwerkelemente oder Schnittstellen 980 vorgesehen sein,
etwa zur Kommunikation über
GPRS, über
das Internet, über
WLAN (Ethernet), über
WAP, etcetera. Ferner kann der Computer eine Soundkarte 990 enthalten,
sowie ein Mirrofon und Lautsprecher (nioht gezeigt), um Klänge oder
Sprache aufzunehmen und/oder auszugeben.
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Durch auf dem Computer laufende Software, die
dessen Komponenten steuert, werden die Funktionalitäten des
Computers ermöglicht,
wie sie beispielsweise im Zusammenhang mit den beschriebenen Ausführungsbeispielen
erläutert
wurden. Ein solcher Computer kann bei Ablauf entsprechender Software
als Vermittlungsserver verwendet werden, oder er kann bei entsprechender
Programmierung als Telefonieserver verwendet werden. Die Implementierung
und Realisierung derartiger Computerprogramme und mit ihnen entsprechender
Hardwarekonfigurationen zur Realisierung der in den Ausführungsbeispielen
beschriebenen Erfindung ist dem Fachmann unter Zuhilfenahme seines
Fachwissens und der vorhergehenden Beschreibung ohne weiteres möglich.