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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Zuführen
von Ammoniak (NH3) an einen in den Abgasstrang
eines Verbrennungsmotors eingeschalteten Reduktionskatalysator,
umfassend einen ausgangsseitig mit dem Abgasstrang über eine
Zuführleitung
verbundenen, gasdichten oder gasdicht verschließbaren Behälter zum Bevorraten eines unter Wärmezufuhr
NH3-abspaltenden
Precursors, insbesondere von Ammoniumcarbamat, wobei die Zuführleitung
in Strömungsrichtung
des Abgases vor dem Reduktionskatalysator in den Abgasstrang mündet, umfassend
ferner eine Heizeinrichtung zum Herbeiführen einer thermolytischen
NH3-Abspaltung des NH3-Precursors
und eine Dosiereinrichtung zum Dosieren der dem Reduktionskatalysator
zuzuführenden
NH3-Dosis.
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Ferner betrifft die Erfindung eine
vorgenannte Vorrichtung zum Zuführen
von Ammoniak (NH3) an einen in den Abgasstrang
eines Verbrennungsmotors eingeschalteten Reduktionskatalysator ohne
Heizeinrichtung.
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Neben Kohlenmonoxid (CO) und Kohlenwasserstoffen
(NC) gehören
insbesondere die Stickstoffoxide (NOx) zu den umweltgefährdenden
direkt emittierten Primärschadstoffen,
die beim Betrieb von Verbrennungs motoren, insbesondere Dieselmotoren,
entstehen. Ein Einsatz von Dreiwegekatalysatoren, wie sie bei Ottomotoren
und Gasmotoren verwendet werden, sind aufgrund eines Sauerstoffüberschusses
im dieselmotorischen Abgas nicht einsetzbar. Aus diesem Grunde wurde
zur Reduktion der Stickoxidemission bei Dieselmotoren ein selektiv
arbeitender SCR-Katalysator
(Selective Catalytic Reduction-Katalysator) entwickelt, in dem mit
einem zugeführten
Reduktionsmittel, nämlich
Ammoniak (NH3) die ausgestoßenen Stickstoffoxide
zu lufteigenem N2 und H2O reduziert werden.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Zuführen von
Ammoniak in den Abgasstrang eines Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeuges
ist aus der
DE 197
20 209 C1 bekannt. Eine solche Entstickungseinrichtung
umfasst einen gasdichten und druckfesten Konverter, in dem sich
ein thermolytisch NN
3-abspaltender Stoff
oder ein thermolytisch NN
3-abspaltendes
Stoffgemisch – ein
so genannter NH
3-Precursor – befindet.
Als Stoff kann beispielsweise Ammoniumcarbamat vorgesehen sein.
Der Konverter ist über
eine Zuführleitung
mit dem Abgasstrang eines Dieselmotors verbunden, wobei die Zuführleitung
in den Abgasstrang in Strömungsrichtung des
Abgases vor der Eingangsseite eines SCR-Katalysators mündet. Als
Dosiereinrichtung ist ein Taktventil vorgesehen, welches durch eine
Steuereinheit angesteuert ist, so dass in Abhängigkeit bestimmter Motorbetriebskenndaten
die benötigte
NH
3-Menge in den Abgasstrom eingedüst werden
kann. Der Konverter besteht im Wesentlichen aus einem druckfesten
Reaktionsbehälter,
der von einer als Wärmeschlange
ausgebildeten Heizeinrichtung umgeben ist. Die Heizeinrichtung ist über eine
Zuleitung und eine Ableitung in den Kühlwasserkreislauf des Dieselmotors
eingebunden.
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Durch Aufheizen des beispielsweise
als NH3-Precursor eingesetzten Ammoniumcarbamats zersetzt
sich dieses in NH3 und CO2.
Dieses Gasgemisch sammelt sich in dem druckfesten Reaktionsbehälter bis
zum Aufbau eines entsprechenden Innendruckes an. Bei Erreichen eines
bestimmten Innendruckes in dem Reaktionsbehälter stellt sich ein Gleichgewichtszustand
ein, so dass weiteres Ammoniumcarbamat nicht zersetzt wird. Unter
Betriebsbedingungen des Motors, bei dem das die Heizeinrichtung
durchströmende
Kühlwasser
in der Regel eine Temperatur zwischen 80 und 100°C aufweist, ist in dem Reaktionsbehälter ein
dem Gleichgewichtszustand entsprechender Druck, der bei Ammoniumcarbamat
bei etwa 3 – 4
bar liegt. Damit eine ausreichende NH3-Menge
zum Eindüsen
in dem Abgasstrom durch den Konverter bereitgestellt werden kann, muss
dieser eine bestimmte Mindestmenge des NH3-Precursors
bzw. daraus abgespaltenem NH3 bevorraten.
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Dieses vorbekannte System arbeitet
somit nach dem Prinzip, dass in dem Konverter eine gewisse NH3-Menge, unter einem gewissen Druck stehend,
bevorratet wird, aus der dann die jeweils benötigte NH3-Dosis
zum Entsticken der Abgase in den Abgasstrang entnommen wird. Von
Vorteil gegenüber
einem Mitführen
von NH3 in Druckflaschen ist bei diesem
vorbekannten System, dass nur eine geringe NH3-Menge
verglichen mit einer in Druckflaschen Mitgeführten vorhanden ist.
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Bekannt sind ferner solche Vorrichtungen, mit
denen eine "just-in-time"-Abspaltung von NH
3 von einem
NH
3-Precursor zur NO
x-Reduktion
vorgenommen wird. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus
DE 34 22 175 A1 bekannt.
Die Erzeugung des NH
3 erfolgt durch Erhitzen
des NH
3-Precursors,
wobei jeweils nur eine solche NH
3-Menge
gebildet wird, wie dieses, dem jeweiligen Lastzustand des Motors entsprechend,
benötigt
wird. Gemäß
DE 34 22 175 A1 erfolgt
eine Dosierung der jeweils benötigten NH
3-Menge durch Steuern der Heizleistung. Durch Steuern
der Heizleistung wird der Abspaltungsprozess zum Freisetzen des
NH
3 aus dem NH
3-Precursor
beschleunigt oder verlangsamt oder gänzlich unterbunden.
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Bevorratet wird der NH3-Precursor
in einem Behälter,
dem eine beheizbare Zersetzungskammer nachgeschaltet ist, in der
die Thermolyse des NH3-Precursors erfolgt.
Ausgangsseitig ist diese Zersetzungskammer über eine Zuführleitung
mit dem Abgasstrang der Brennkraftmaschine verbunden. Als Heizeinrichtungen
sind elektrische Widerstandsheizungen oder Infrarotstrahler vorgeschlagen
worden.
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Zwar ist die Verwendung dieser vorbekannten
Vorrichtung für
stationäre
Anlagen, welche im allgemeinen nur wenigen Lastwechseln und wenn
dann nur vorherbestimmten Lastwechseln unterworfen sind, geeignet.
Für einen
Einsatz im mobilen Bereich, wie beispielsweise bei Nutzfahrzeugen
oder Personenkraftwagen, ist der Einsatz dieser vorbekannten Technolo gie
unzweckmäßig, da
die Reaktionszeit des Systems zu langsam und somit das System zu träge ist,
um die im Straßenverkehr
unerwartet in schneller Folge auftretenden Motorlastwechsel mit entsprechend
unterschiedlichen NOx-Emissionen gerecht
werden zu können.
Wird nämlich
der Motorbetriebszustand zu einer bestimmten Zeit erfasst und daraus
eine bestimmte NH3-Dosierung berechnet, muss
zunächst
der NH3-abspaltende Stoff zur Produktion
des NH3-Gasgemisches erwärmt werden. Im Straßenverkehr,
insbesondere im Stadtverkehr unterliegt ein Motor jedoch ständigen,
vor allem unvorhergesehenen Lastwechseln, so dass die schließlich zugeführte NH3-Menge nicht an einen zwischenzeitlich geänderten
Motorbetriebszustand angepasst ist. Wird zu wenig NH3 zugeführt, ist
auch die damit mögliche
NOX-Reduktion nur begrenzt durchführbar. Ist das
zugeführte
NH3 überdosiert,
tritt unverbrauchtes NH3 aus dem Katalysator
aus.
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Ausgehend von dem diskutierten Stand
der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine
eingangs genannte, gattungsgemäße Vorrichtung
dergestalt weiterzubilden, dass mit dieser die Bereitstellung einer
benötigten
NH3-Dosis zum Zuführen an einen in den Abgasstrang
einer Brennkraftmaschine eingeschalteten Reduktionskatalysator möglich ist
und sich diese Vorrichtung insbesondere für einen Einsatz bei einem dynamischen Betrieb
der Brennkraftmaschine eignet.
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Diese Aufgabe wird zum einen erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass in die Zuführleitung
ein mechanisch arbeitendes, bezüglich
seiner Fördermenge
ansteuerbares Förderorgan
zum Fördern
von aus dem Behälter
ausgangsseitig austretendem NH3-Precursor
in Richtung zu dem Abgasstrang eingeschaltet und der Zuführleitung
eine im Bereich des zum Abgasstrang weisenden Endes des Förderorgans
angeordnete Heizeinrichtung zum Auslösen einer thermolytischen NH3-Abspaltung des von dem Förderorgan
geförderten
NH3-Precursors zugeordnet ist.
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Bei dieser Vorrichtung erfolgt eine
just-in-time-Produktion von NH3 durch thermolytische
Zersetzung des NN3-Precursors dadurch, dass
das in der Zuführleitung
eingeschaltete Förderorgan,
beispielsweise eine elektromotorisch angetriebene Förderschnecke
dergestalt angetrieben wird, dass der am Ende des Förderorgans
angeordneten Heizeinrichtung jeweils diejenige NH3-Precursormenge
zugeführt
wird, die zum Abspalten der be nötigten NH3-Menge ausreicht. Bei dieser Vorrichtung
ist die Heizeinrichtung konzipiert, um die durch das Förderorgan
herangeförderte
NH3-Precursormenge
thermolytisch zu zersetzen. Da nur jeweils eine kleine NH3-Precursormenge zersetzt werden muss, kann die
Heizeinrichtung bei dieser Vorrichtung entsprechend klein konzipiert
sein. Aus diesem Grunde ist es auch möglich, die Heizeinrichtung,
ohne größeren Bedarf
an elektrischer Energie zu benötigen,
so leistungsstark auszugestalten, dass mit dieser eine Temperatur
erreicht wird, bei der eine quasi Spontanzersetzung erfolgt. Bei
Einsatz von Ammoniumcarbamat als NH3-Precursor – einem
NH3-Precursor, der bevorzugt zum Betreiben
dieser Vorrichtung eingesetzt wird – erfolgt eine solche spontane
Zersetzung bereits bei Temperaturen von etwa 95°C und vor allem bei höheren Temperaturen,
etwa von 110 bis 130°C. Aufgrund
der Möglichkeit,
in einem kleinen Bereich bzw. auf einen kurzen Abschnitt der Zuführleitung
beschränkt
eine solche Temperatur ohne großen
Energieaufwand mit der Folge erzeugen zu können, eine quasi Spontanzersetzung
des NH3-Precursor zu erreichen, ist die
zum Zersetzen des NH3-Precursor zum Herstellen
einer jeweils benötigten
NH3-Dosis vernachlässigbar klein, so dass grundsätzlich eine Dosierung
durch entsprechendes Zuführen
von NH3-Precursor
zu dieser Heizeinrichtung erfolgt. Da das Zuführen des NH3-Precursors über eine
Zwangsförderung
durch das Förderorgan
vorgesehen ist, ist – verglichen
mit dem vorbekannten Stand der Technik von justin-time-NH3 produzierenden Systemen – eine hinreichend
rasche systemseitige – Reaktion
auf sich ändernde
Betriebszustände
oder Lastzustände der
Brennkraftmaschine realisierbar.
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Die Heizeinrichtung ist zweckmäßigerweise in
unmittelbarer Nähe
zum Abgasstrang angeordnet. Dabei ist Sorge dafür getragen, dass von dem Abgasstrom
oder dem Abgasstrang abgegebene Wärme nicht so weit in die Zuführleitung
eindringt, dass diese über
die Länge
des Förderorgans
bzw. des von diesem geförderten
NH3-Precursor über die Zersetzungstemperatur
des NH3-Precursors erwärmt wird. Für den Fall, dass Mittel zum
thermischen Entkoppeln notwendig sind, kann beispielsweise zwischen dem
Abgasstrang und dem das Förderorgan
einschließenden
Abschnitt der Zuführleitung
ein Kunststoffzwischenstück,
das auch flexibel ausgestaltet sein kann, eingeschaltet sein. Gleichwohl
ist es möglich,
den Bereich der Heizeinrichtung oder das zur Heizeinrichtung weisende
Ende des Förderorgans durch
die im Abgasstrom mitgeführte
Wärme zu
er wärmen,
so dass dann die für
die Heizeinrichtung benötigte
Energie zum Betreiben der Vorrichtung reduziert werden kann. Solange
bei einer solchen Ausgestaltung vom Abgasstrom bzw. dem Abgasstrang noch
keine ausreichende Wärme
zur Verfügung
gestellt wird, wird die Heizeinrichtung mit entsprechend höherer Leistung
betrieben.
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Als Heizeinrichtung kann beispielsweise
eine elektrische Widerstandsheizung dienen, die als Manschette die
Zuführleitung
in dem beschriebenen Abschnitt umgibt. Ebenso ist es möglich, innerhalb
der Zuführleitung,
beispielsweise in einer nutenartigen Aussparung eine elektrische
Strahlungsheizung anzuordnen. Die von dieser Strahlungsheizung abgegebene
Wärmestrahlung
erwärmt
auf direktem Wege die jeweils durch das Förderorgan herantransportierte
NH3-Precursormenge. Die Strahlungsheizung kann
insbesondere so ausgelegt werden, dass eine übermäßige Erwärmung der Zuführleitung
selbst und somit eine Wärmeleitung über die
Zuführleitung
zum Förderorgan
hin auf ein Minimum reduziert ist.
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Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß ferner
dadurch gelöst,
dass in die Zuführleitung ein
mechanisch arbeitendes, bezüglich
seiner Fördermenge
ansteuerbares Förderorgan
zum Fördern von
aus dem Behälter
ausgangsseitig austretendem NH3-Precursor
in Richtung zu dem Abgasstrang eingeschaltet ist und dass das Förderorgan
dergestalt ausgelegt ist, damit der von diesem geförderte NH3-Precursor in den Abgasstrang hinein gefördert wird.
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Bei dieser Vorrichtung erfolgt eine
Dosierung ebenso wie bei der zuvor beschriebenen Vorrichtung durch
das Förderorgan.
Im Unterschied zu der zuvor beschriebenen Vorrichtung wird durch
diese der NH3-Precursor unmittelbar in den
Abgasstrang hineingefördert.
Die zum thermolytischen Zersetzen des NH3-Precursors
notwendige Wärme
wird bei dieser Vorrichtung grundsätzlich dem heißen Abgasstrom entnommen.
Ist der Abgasstrom ausreichend erwärmt, was grundsätzlich bereits
nach kurzer Betriebsdauer des Verbrennungsmotors der Fall ist, erfolgt
aufgrund der relativ hohen Temperatur des Abgasstromes verglichen
mit der für
die Thermolyse des NH3-Precursors benötigten Temperatur
eine Spontanzersetzung des NH3-Precursors.
Diese Vorrichtung wird grundsätzlich
erst dann eingeschaltet, wenn der Abgasstrom eine bestimmte Mindesttemperatur
zum Herbeiführen
der gewünschten
Spontanzersetzung aufweist.
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Damit bei einer solchen Vorrichtung
auch eine Entstickung der im Abgasstrom enthaltenen Stickstoffoxide
an dem Reduktionskatalysator erfolgen kann, auch wenn der Abgasstrom
noch nicht die für
eine gewünschte
Spontanzersetzung notwendige Temperatur aufweist, ist in einer Weiterbildung
dieser Vorrichtung vorgesehen, diese mit einer Heizeinrichtung entsprechend
der zuvor beschriebenen Vorrichtung auszustatten. Die Heizeinrichtung
bei dieser Vorrichtung dient jedoch lediglich zum Erwärmen des durch
das Förderorgan
geförderten
NH3-Precursors, bis der Abgasstrom die notwendige
Temperatur aufweist.
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Grundsätzlich eigenen sich zur Ausbildung der
vorbeschriebenen Vorrichtung Förderorgane
unterschiedlicher Ausgestaltungen, durch die eine Zwangsförderung
erfolgt. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Förderung des NH3-Precursors
kontinuierlich oder diskontinuierlich vorgenommen wird. Zweckmäßig ist
der Einsatz einer Förderschnecke als
Förderorgan,
da durch diese gleichzeitig eine gewisse Abdichtung zu den rückwärtigen Bereichen des
Förderorgans
und insbesondere auch zu dem NH3-Precursor
enthaltenen Behälter
ausübt.
Bei diesen Vorrichtungen stört
ein gewisser Rückstrom
die Zersetzungsgase durch das Förderorgan
entgegen der Förderrichtung
und in den Behälter
nicht. Sollte ein solcher Rückstrom
auftreten, bildet sich aus diesem Gasgemisch in dem Behälter aufgrund
des Abkühlens
des Gases das NH3-Precursor-Ausgangsmaterial
zurück.
Da dies ohne weiteres bei Einsatz von Ammoniumcarbamat als NH3-Precursor eintritt, ist dieses ein weiterer
Grund, weshalb Ammoniumcarbamat als NH3-Precursor
zum Betreiben dieser Vorrichtungen bevorzugt eingesetzt wird.
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Die vorbeschriebenen Vorrichtungen
können eine
Anwärmheizeinrichtung
aufweisen, die dem Zweck dient, dass bei Nichtbetrieb des Kraftfahrzeuges
und somit auch bei Nichtbetrieb der Vorrichtung sich im Bereich
des Förderorgans,
beispielsweise der Förderschnecke
in den Ausgangsstoff zurückbildende
Zersetzungsprodukte das Förderorgan
festsetzen. In einem solchen Fall wird vor dem Beginn des Betriebes
des Förderorgans
die Anwärmheizeinrichtung
eingeschaltet und solange betrieben, bis die eine Bewegung des Förderorgans
behindernden NH3-Precursoranteile sich thermolytisch
zersetzt haben. Detektiert werden kann eine solche, die Bewegung
des Förderorgans
beeinträchtigende
Situation beispielsweise durch Überwachen
der Stromaufnahme eines das Förderorgan
antreiben den Elektromotors. Liegt eine solche Situation vor, ist
die Stromaufnahme des Elektromotors entsprechend hoch, so dass systemseitig
auf eine solche Situation geschlossen werden kann und der Elektromotor
stromlos geschaltet und die Anwärmheizeinrichtung
eingeschaltet wird. Durch wiederholtes Einschalten des Elektromotors
kann in zeitlichen Abständen
versucht werden, ob die Anwärmzeitspanne
bereits ausreichend war, um das Förderorgan durch den Elektromotor
antreiben zu können.
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Zum Begegnen einer Situation, bei
der ein Betrieb des Förderorgans
blokkiert ist, kann ebenfalls vorgesehen sein, das Förderorgan
selbst oder Teile davon, beispielsweise bei Einsatz einer Förderschnecke,
die die eigentliche Förderschnecke
tragende Förderwelle
beheizbar auszugestalten, um durch thermolytische Zersetzung des
eine Bewegung des Förderorgans
blockierenden NH3-Precursors eine bestimmungsgemäße Bewegung
des Förderorgans
frei zu machen.
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Verglichen mit vorbekannten Konvertersystemen,
braucht der Behälter
zum Bevorraten des NH3-Precursors bei diesen
beschriebenen Vorrichtungen lediglich gasdicht zu sein. Eine Druckfestigkeit
wie bei vorbekannten Konvertersystemen ist bei diesen Behältern grundsätzlich nicht
gefordert. Daher kann auch bei einem Betrieb dieser Vorrichtungen
dieser Behälter
gefahrlos geöffnet
und mit neuem NH3-Precursormaterial befällt werden.
Der NH3-Precursor kann pulverisiert oder
auch zu Pellets oder Kügelchen
oder dergleichen geformt und/oder gepresst vorliegen. Die Materialform
des NH3-Precursors ist jedoch abgestimmt
darauf, dass dieses ohne weiteres mit dem Förderorgan gefördert werden
kann.
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Das Zuführen des NH3-Precursors
an das Förderorgan
kann beispielsweise schwerkraftbedingt erfolgen, gleichfalls ist
es möglich,
den NH3-Precursor
beispielsweise durch einen Kolben sukzessive zu dem Eingang des
Förderorgans
zu drücken.
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Das Förderorgan der beiden vorbeschriebenen
Ausgestaltungen ist auf das Fördern
der jeweils benötigten
NH3-Precursormengen ausgelegt. Da mitunter
nur sehr geringe NH3-Precursormengen für die benötigte Reaktionsgasmenge
notwendig sind, können
neben der als Förderorgan
beschriebenen Förderschnecke
auch andere feindosierende Förderorgane
eingesetzt werden.
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Die vorgenannte Aufgabe wird ferner
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass in dem Behälter eine
ansteuerbare, elektrische Strahlungsheizung zum Erwärmen von
in dem Behälter
enthaltenem NH3-Precursor angeordnet ist.
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Bei dieser Ausgestaltung ist innerhalb
eines den NH3-Precursor enthaltenen Behälters eine
elektrische Strahlungsheizung angeordnet. Gegenüber vorbekannten Konvertersystemen
wird bei dieser Vorrichtung lediglich der NH3-Precursor
durch die Wärmestrahlung
unmittelbar erwärmt,
insbesondere auch unabhängig
davon, ob innerhalb des Behälters Zersetzungsgase
des NH3-Precursors enthalten sind oder nicht.
Eine Dosierung erfolgt durch entsprechende Ansteuerung der elektrischen
Strahlungsheizung. Durch unmittelbares Erwärmen von in dem Behälter enthaltenem
NH3-Precursor
erfolgt bei Ausstattung der elektrischen Strahlungsheizung mit einer entsprechenden
Leistungsfähigkeit
eine Spontanzersetzung einer gewissen NH3-Precursormenge.
Dabei hat sich überraschend
gezeigt, dass die zum Auslösen
einer solchen Spontanzersetzung einer bestimmten NH3-Precursormenge
notwendige elektrische Energie bei Einsatz einer solchen Strahlungsheizung
nur sehr gering ist. Infolge des Eintritts einer solchen Spontanzersetzung
bei entsprechender Ansteuerung der Strahlungsheizung kann diese
als Dosiereinrichtung eingesetzt werden, um just-in-time die jeweils
benötigte
NH3-Menge zu produzieren.
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Die Strahlungsheizung kann eine einzige Strahlungsquelle
oder auch mehrere einzelne und gegebenenfalls unabhängig voneinander
ansteuerbare Strahlungsquellen umfassen. Durch den Einsatz mehrerer
Strahlungsquellen kann eine größere Oberfläche des
NH3-Precursormaterials erwärmt werden,
insbesondere wenn der Behälter,
in dem der NH3-Precursor bevorratet ist, dergestalt
konzipiert ist, dass der NH3-Precursor mit
einer relativ großflächigen Oberfläche darin
bevorratet ist. Entsprechendes gilt für den Fall, dass der Behälter eine
komplizierte geometrische Form aufweist, um beispielsweise möglichst
raumsparend in einem Kraftfahrzeug untergebracht zu werden.
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Ferner kann vorgesehen sein, die
Strahlungsheizung oder zumindest eine Strahlungsquelle der Strahlungsheizung
einrichtbar anzuordnen, damit bei zunehmender thermolytischer Zersetzung
des NN3-Precursors und ent sprechend absinkendem NH3-Precursorspiegel die Strahlungsheizung
dem absinkenden NH3-Precursorspiegel nachgefahren werden
kann.
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Zweckmäßig ist eine Ausgestaltung,
bei der diese Vorrichtung um ein in die Zuführleitung eingeschaltetes Taktventil
erweitert wird. Es besteht dann die Möglichkeit, durch entsprechende
Ansteuerung des Taktventils und/oder der Strahlungsheizung sehr exakt
die jeweils benötigte
NH3-Menge
produzieren und/oder in den Abgasstrang eindösen zu können. Da bei geöffnetem
Taktventil zum Zudüsen
von NH3 in den Abgasstrang des Verbrennungsmotors
in dem Behälter
und in der Zuführleitung
ein deutlich höherer Druck
enthalten ist als in dem Abgasstrang selbst, braucht grundsätzlich ein
Rückschlagventil
nicht vorgesehen zu sein, um zu verhindern, dass Abgas von dem Abgasstrang
in den Behälter
einströmt.
Ist das Taktventil geschlossen, ist ohnehin eine Verbindung zwischen
dem Abgasstrang und dem Behälter
nicht gegeben. Anstelle oder auch zusätzlich zu einem Taktventil
kann ebenfalls ein Rückschlagventil
vorgesehen sein, um zu verhindern, dass Abgas in den NH3-Precursor
enthaltenen Behälter
einströmt.
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Ferner wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass als Heizeinrichtung ein innerhalb des Behälters angeordnetes Heizgebläse vorgesehen
ist.
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Bei dieser Konzeption dient als Heizeinrichtung
ein Heizgebläse,
das innerhalb des den NH3-Precursor enthaltenen
Behälter
angeordnet ist. Ein solches Heizgebläse kann beispielsweise einen Axialmotor
umfassen, wobei das von dem Axialmotor geförderte gasförmig vorliegende Fluid an einer
elektrischen Heizung beispielsweise eine Heizschlange oder-spirale
vorbeiströmt
und somit an dieser erwärmt
wird. Bei Einsatz eines solchen Heizgebläses können ohne weiteres Luft- bzw.
Gasstromtemperaturen von 130°C
oder auch mehr erreicht werden. Der Vorteil des Einsatzes einer
nach diesem Konzept ausgelegten Heizeinrichtung zum Herbeiführen einer thermolytischen
Zersetzung des in dem Behälter
befindlichen NH3-Precursors liegt darin, dass infolge des
Staupunktes an der Oberfläche
des NN3-Precursors nicht nur eine sehr gute
Wärmeübertragung
und somit eine sehr rasche Erwärmung
von NH3-Precursormaterial und eine quasi
Spontanzersetzung dieses Materials erfolgt, sondern dass mit dieser
Heizeinrichtung ebenfalls ein Medium – der geförderte Fluidstrom be reitgestellt
ist – mit
dem die erzeugte Wärme
transportiert und somit auch an all jene Stellen des Systems gebracht
werden kann, die von dem erwärmten
Fluid angeströmt
sind. Folglich kann bei einer solchen Heizeinrichtung der Behälter zum
Bevorraten des NH3-Precursors auch komplizierte
geometrische Formen einnehmen. Dies kann beispielsweise zur bestmöglichen
Raumausnutzung notwendig sein. Im Gegensatz zu den vorbeschriebenen
Lösungen
kann mit einer solchen Heizeinrichtung auch dasjenige NH3-Precursormaterial in einem Behälter zu
seiner. thermolytischen Zersetzung aufgeheizt werden, dass beispielsweise
bei Einsatz einer Strahlungsheizung nicht ohne weiteres erwärmbar wäre. Die
Bereitstellung eines erwärmten
Fluidstromes ist auch vorteilhaft im Hinblick auf die Temperatur
des in den Abgasstrang einzudüsenden
Zersetzungsgasgemisches, das in etwa in derjenigen Temperatur dem Abgasstrom
zugeführt
wird, die der Erwärmungstemperatur
entspricht. Dies minimiert eine Abkühlung des Abgasstromes im Bereich
des Eintritts des Reaktionsgases bzw. des das Reaktionsgas beinhaltenden
Zersetzungsgasgemisch. Der erwärmte
Fluidstrom bewirkt bei einer Inbetriebnahme der Vorrichtung auch,
dass in der zwischen dem Behälter
und dem Abgasstrang befindlichen Zuführleitung bei einer Abkühlung des
Systems gegebenenfalls zurückgebildetes
NH3-Precursormaterial sich ebenfalls thermolytisch
zersetzt, so dass die Zuführleitung
quasi automatisch durch den warmen bzw. heißen Fluidstrom frei gespült wird.
Zusätzliche
Heizeinrichtungen zum Erwärmen
der Zuführleitung
in einem solchen Fall sind daher bei dieser Konzeption grundsätzlich nicht
notwendig.
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Als Dosiereinrichtung dient zweckmäßigerweise
ein in die Zuführleitung
eingeschaltetes Taktventil, dem gegebenenfalls ein parallel geschaltetes Rückschlagventil
zugeordnet ist.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematisierte Darstellung einer Vorrichtung zum Zuführen von
Ammoniak an einen in den Abgasstrang eines Verbrennungsmotors eingeschalteten
Reduktionskatalysator,
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2 einen
Ausschnitt der Vorrichtung der 1 in
einer alternativen Ausgestaltung,
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3 eine
weitere Vorrichtung zum Zuführen
von Ammoniak an einen in den Abgasstrang eines Verbrennungsmotors
eingeschalteten Reduktionskatalysators,
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4 noch
eine weitere Vorrichtung zum Zuführen
von Ammoniak an einen in den Abgasstrang eines Verbrennungsmotors
eingeschalteten Reduktionskatalysators in einem schematisierten
Blockschaltbild und
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5 noch
eine weitere Vorrichtung zum Zuführen
von Ammoniak an einen in den Abgasstrang eines Verbrennungsmotors
eingeschalteten Reduktionskatalysator in einem schematisierten Blockschaltbild.
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Eine Vorrichtung 1 dient
zum Zuführen
von Ammoniak (NH3) an einen in den Abgasstrang 2 eines
nicht näher
dargestellten Dieselmotors etwa eines Kraftfahrzeuges eingeschalteten
Reduktionskatalysator 3. Bei dem Reduktionskatalysator 3 handelt es
sich um einen so genannten SCR-Katalysator
mit dem unter Verwendung eines Reduktionsmittels – hier:
NH3 – eine
Reduktion von in dem Abgasstrom enthaltenen Stickstoffoxiden (NOx) erfolgt. Die Vorrichtung 1 umfasst
einen Behälter 4 mit
einem den Behälter 4 gasdicht
verschließenden
Deckel 5. Der Deckel 5 kann beispielsweise ein
Schraubdeckel sein, der über
eine innenliegende Dichtung mit dem oberen Behälterrand 4 gasdicht
abdichtet. Der Behälter 4 ist
zusammen mit seinem Deckel 5 konzipiert, um einem gewissen
Innendruck standhalten zu können.
Der Behälter 4 dient
zum Bevorraten eines NH3-Precursors, wobei
bei den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen Ammoniumcarbamat als
NH3-Precursor eingesetzt wird. Der Behälter 4 verjüngt sich
zu seinem unteren Ausgang 6 hin trichterförmig. An
den Ausgang 6 des Behälters 4 ist
eine Zuführleitung 7 angeschlossen,
die den Ausgang 6 des Behälters 4 mit dem Abgasstrang 2 des
Verbrennungsmotors verbindet. In der Zuführleitung 7 ist bei dem
in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Förderschnecke 8 als
Förderorgan
angeordnet. Die Förderschnecke 8 ist
durch einen Elektromotor 9 drehbar antreibbar. Zu diesem
Zweck sitzt die eigentliche Förderschnecke 8 auf
einer von dem Elektromotor 9 rotierend angetriebenen Förderwelle 10.
Der Ausgang 6 des Behälters 4 befindet
sich oberhalb des Eingangs 11 der Förderschnecke B. Durch den Elektromotor 9 ist
die Förderschnecke 8 in
einer solchen Drehrichtung antreibbar, dass aus dem Behälter 4 über seinen
Ausgang 6 dem Eingang 11 der Förderschnecke 8 zugeführtes Ammoniumcarbamat
in Richtung zum Abgasstrang 2 gefördert wird. Das Ammoniumcarbamat
ist beispielsweise in Form von kleinen Pellets in dem Behälter 4 enthalten.
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Im Bereich des Förderendes 12 der Förderschnecke 8 ist
eine Heizeinrichtung 13, ausgebildet als eine die Zuführleitung 7 einschließende Manschette,
angeordnet. Bei der Heizeinrichtung 13 handelt es sich
um eine elektrische Widerstandsheizung, mit der das bis in den Bereich
der Heizeinrichtung 13 geförderte Ammoniumcarbamat erhitzt
wird. Das Erhitzen des in dem Bereich der Heizeinrichtung 13 geförderten
Ammoniumcarbamates erfolgt auf Temperaturen zwischen 110 und 130°C, so dass
sich das durch die Förderschnecke 8 in
dem Bereich der Heizeinrichtung 13 herangeförderte Ammoniumcarbamat
am Ende der Förderschnecke 8 quasi
spontan thermolytisch unter Bildung des gewünschten NH3 zersetzt.
Das NH3 wird durch eine düsenartige
Verengung 14 in den Abgasstrang 2 eingebracht.
Die Mündung
der Verengung 14 in den Abgasstrang 2 befindet
sich in Strömungsrichtung
des in dem Abgasstrang 2 geführten Abgases vor dem SCR-Katalysator 3.
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Die Zuführleitung 7 im Bereich der
Förderschnecke 8 einschließend ist
ferner eine weitere Widerstandsheizung als Aufwärmheizeinrichtung 15 vorgesehen.
Die Aufwärmheizeinrichtung 15 dient zum
thermolytischen Zersetzen von Ammoniumcarbamat, das bei Nichtbetrieb
der Vorrichtung 1 innerhalb der Förderschnecke 8 abgelagert
und gegebenenfalls die Förderschnecke 8 mit
der Innenwandung der Zuführleitung 7 verklebt
hat. Ein Betrieb der Förderschnecke 8 mit
dem Elektromotor wäre
in einem solchen Zustand nicht oder nur mit einem erhöhten Verschleiß möglich. Daher
wird die Aufwärmeinrichtung 15 eingeschaltet,
wenn eine solche Situation detektiert worden ist. Zum Detektieren
einer solchen Situation kann die Stromaufnahme des Elektromotors 9 dienen.
Eine Auswertung dieser Daten erfolgt in einem Steuergerät 16,
an das der Elektromotor 9 angeschlossen ist. Ferner ist
an das Steuergerät 16 die Aufwärmheizeinrichtung 15 und
ebenso auch die Heizeinrichtung 13 angeschlossen. Das Steuergerät 16 erhält in nicht
dargestellter Art und Weise ebenfalls Daten über den Betriebszustand des
Motors und somit Daten bezüglich
der zum Durchführen
der gewünschten
NOx-Reduktion an dem SCR-Katalysator 3 benötigten NH3-Menge. In Abhängigkeit von der benötigten NH3-Menge wird der Elektromotor 9 bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
angetrieben und auch bezüglich
seiner Drehgeschwindigkeit gesteuert, so dass über die Förderschnecke 8 Ammoniumcarbamat
in der benötigten
Menge der Heizeinrichtung 13 zugeführt wird.
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Die bei der thermolytischen Zersetzung
des Ammoniumcarbamats entstehenden Zersetzungsgase im Bereich der
Heizeinrichtung 13 werden aufgrund des geringen, im Abgasstrang
enthaltenen Druckes in diesen einströmen. Solche Zersetzungsgasanteile,
die durch die Förderschnecke 8 hindurch und
durch den Ausgang 6 dagegen in den Behälter 4 einströmen, beeinträchtigen
den Betrieb der Vorrichtung 1 nicht. In dem Behälter 4,
der sich üblicherweise
auf Umgebungstemperatur befindet, bildet sich aus dem Zersetzungsgasgemisch
Ammoniumcarbamat zurück,
welches anschließend
erneut über
den Ausgang 6 in fester Form der Förderschnecke 8 und letztendlich
der Heizeinrichtung zugeführt
werden kann.
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2 zeigt
eine weitere Vorrichtung 17, die vom Prinzip her aufgebaut
ist wie die Vorrichtung 1 der 1. Im Unterschied zu der als die Zuführleitung 7 einschließenden Manschette
der Heizeinrichtung 13 ist bei der Vorrichtung 17 als
Heizeinrichtung eine Strahlungsheizung 18 vorgesehen. Die
Strahlungsheizung 18 befindet sich in einer zu diesem Zweck
vorgesehenen Ringnut 19 der Zuführleitung 20. Die
Strahlungsheizung 18 ist nach Art eines offenen Ringkörpers ausgestaltet;
die notwendigen Anschlüsse
sind der Einfachheit halber in 2 nicht gezeigt.
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3 zeigt
eine weitere Vorrichtung 21, die grundsätzlich aufgebaut ist wie die
Vorrichtung 1 der 1.
Aus diesem Grunde sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Im Unterschied zu der Vorrichtung 1 der 1 erstreckt sich die Förderschnecke 8 bei
der Vorrichtung 21 bis in den Abgasstrang 2 hinein,
damit durch die Förderschnecke Ammoniumcarbamat
in fester Form in den Abgasstrang 2 eingeführt wird.
Eine Spontanzersetzung des in den Abgasstrang 2 eingeführten Ammoniumcarbamats
erfolgt grundsätzlich
durch die bezüglich der
Zersetzungstemperatur des Carbamates sehr hohe Temperatur des in
dem Abgasstrang 2 geführten
Abgasstromes, zumindest wenn der Dieselmotor warmgelaufen ist. Ein
Dosieren erfolgt bei der Vorrichtung 21 wie bei der Vorrichtung 1 durch
entsprechendes Ansteuern des Elektromotors 9 und somit durch
bedarfsweises und entsprechendes Fördern von Ammoniumcarbamat
bis hin zu der Zersetzungsstelle, die sich bei der Vorrichtung 21 innerhalb
des Abgasstranges 2 befindet.
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Um mit der Vorrichtung 21 auch
dann die gewünschte
NOx-Reduktion an dem SCR-Katalysator 3 vornehmen
zu können,
wenn der in dem Abgasstrang 2 geführte Abgasstrom noch nicht
die notwendige Temperatur aufweist, verfügt die Vorrichtung 21 gleichfalls über eine
Heizeinrichtung 13. Die Heizeinrichtung 13 wird
bestromt, wenn die Temperatur des Abgasstromes nicht ausreichend
hoch ist, um eine Spontanzersetzung des Ammoniumcarbamates beim
Eintreten in den Abgasstrang 2 hervorrufen zu können. Bei
bestromter Heizeinrichtung 13 erfolgt die thermolytische
Zersetzung des Ammoniumcarbamates im Bereich des Endes der Förderschnecke 8,
der von der Heizeinrichtung 13 im wesentlichen eingeschlossen ist.
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4 zeigt
eine weitere Vorrichtung 22, die dem Zweck dient, NH3 an einen in den Abgasstrang 2 eines
Verbrennungsmotors eingeschalteten Reduktionskatalysator 3 zuzuführen. Die
Vorrichtung 22 umfasst einen Behälter 23, in dem als
NH3-Precursor Ammoniumcarbamat in fester
Form in Form von Pellets oder Pulver enthalten ist. Der Behälter 23 ist oberseitig
gasdicht durch einen Deckel 24 verschlossen. Der Deckel 24 trägt unterseitig
eine elektrische Strahlungsheizung 25, die beispielsweise
nach Art eines Rohrheizkörpers
ausgebildet sein kann. Die Strahlungsheizung 25 ist als
offener Ring oder auch als Spirale konzipiert und elektrisch über ein
Anschlusskabel 26 ansteuerbar. Das Anschlusskabel 26 ist
an ein Steuergerät
angeschlossen, durch das die Ansteuerung der Strahlungsheizung 25 erfolgt. Das
Vorsehen der Strahlungsheizung 25 innerhalb des Behälters 23 hat
zum Vorteil, dass bei einer Bestromung der Strahlungsheizung 25 das
in dem Behälter 23 enthaltene
Ammoniumcarbamat sehr rasch bei ausreichender Heizleistung der Strahlungsheizung 25 auf
seine thermolytische Zersetzungstemperatur gebracht werden kann,
so dass auch bei dieser Ausgestaltung quasi eine Spontanzersetzung
von Teilen des in dem Behälter 23 enthaltenen
Ammoniumcarbamats eintritt. Die bei dieser Zersetzung entstehenden
Zersetzungsgase werden über
eine Zuführleitung
27 dem Abgasstrang 2 zugeführt. Eingeschaltet in die Zuführleitung 27 ist
ein Taktventil 28, das gleichfalls in nicht dargestellter
Art und Weise an das Steuergerät
angeschlossen ist und das ebenfalls einer Dosierung der benötigten NH3-Menge dient. Auch wenn grundsätzlich der
Einsatz eines solchen Taktventils 28 zum bestimmungsgemäßen Betreiben der
Vorrichtung 22 nicht benötigt wird, kann eine Präzisierung
der Dosierung durch ein Taktventil 28 erfolgen. Überdies
dient das Taktventil 28 zum Verhindern eines unerwünschten
Rückflusses
von in dem Abgasstrang 2 strömenden Abgas in dem Behälter 23.
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Die Vorrichtung 22 kann
ferner über
einen Drucksensor zum Erfassen in dem Behälter 23 befindlichen
Druckes verfügen.
Mit einem solchen Drucksensor, der der Übersicht halber in der Figur nicht
dargestellt ist, kann die Strahlungsheizung 25 angesteuert
werden, um beispielsweise einen konstanten Innendruck in den Behälter 23 zu
haben. Der Drucksensor kann ebenfalls eingesetzt werden, um Einfluss
auf das Tatventil 28 zu nehmen, damit dieses in Abhängigkeit
von dem in dem Behälter 23 vorherrschenden
Druck beim Abgeben einer NH3-Dosis länger oder
kürzer
geöffnet
wird.
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Ferner ist in einer Weiterbildung
vorgesehen, ein das Taktventil überbrückendes Überdruckventil der
Vorrichtung zuzuordnen, um die Gefahr der Ausbildung eines Überdruckes
in dem Behälter 23 zu
begegnen. Dieses Überdruckventil
dient gleichzeitig als Rückschlagventil,
um ein Einströmen
von den in dem Abgasstrang 2 strömenden Abgas in den Behälter 3 zu
verhindern.
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5 zeigt
eine weitere Vorrichtung 29 zum Zuführen von Ammoniak an einen
in den Abgasstrang 2 eines Verbrennungsmotors eingeschalteten Reduktionskatalysator 3.
Bei der Vorrichtung 29 ist der NH3-Precursor – hier:
Ammoniumcarbamat 30 – in
einem Behälter 31 angeordnet,
in dem gleichfalls eine ein Gebläse 32 umfassende
Heizeinrichtung 33 vorgesehen ist. Neben dem Gebläse 32 ist
der Heizeinrichtung 33 eine Heizschlange 34 zugeordnet,
innerhalb der das Gebläse 32 angeordnet
ist. Das Gebläse 32 ist
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Axiallüfter
konzipiert. Der Lüftermotor
des Gebläses 32 ist
in 5 mit dem Bezugszeichen 35 gekennzeichnet.
Die Heizeinrichtung 33 ist in einem zylinderförmigen Tubusabschnitt 36 angeordnet,
der wiederum Teil des Deckels 37 zum Verschließen des Behälters 31 ist. Der
Tubusabschnitt 36 erstreckt sich ausgehend von dem Deckel 37 in
dem Behälter
31 zum Ammoniumcarbamat 30 hin. Der Tubusabschnitt 36 dient
zum einen zum Lenken des bei einem Betrieb des Axialmotors 35 geförderten
Fluidstroms zur Oberfläche
des Ammoniumcarbamats 30 hin. Die untere Kante des Tubusabschnittes 36 ist
als Schneidkante 38 ausgelegt und kann beispielsweise auch eine
wellenförmige
Unterseite aufweisen. Die Schneidkante 38 dient zum Durchstechen
einer Folie, mit der der beispielsweise als Kartusche 31 ausgelegte
Behälter
vor seiner Verbindung mit dem Deckel 37 verschlossen ist.
Die Kartusche 31 ist mit einer geeigneten Folie verschlossen,
um das darin befindliche Ammoniumcarbamat in seinem Urzustand zu
belassen. Das Durchstechen der Verschlussfolie der Kartusche erfolgt
in einer Art und Weise, dass die Folie soweit zerstört wird,
dass diese einen bestimmungsgemäßen Betrieb
der Vorrichtung 29 nicht beeinträchtigt. So kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass von dem Tubusabschnitt 36 radial
nach außen
abragende Stege vorgesehen sind, die bei einer Drehbewegung der
Kartusche 31 gegenüber dem
Deckel 37 die Folie von der Innenwand und der Kartusche
abreißen.
Ferner kann vorgesehen sein, dass die Folie mit den Eigenschaften
einer Schrumpffolie ausgestattet ist, die bei Wärmebeaufschlagung, nämlich bei
Inbetriebnahme der Heizeinrichtung zerstört wird und somit den Zugang
zu dem in der Kartusche 31 befindlichen Ammoniumcarbamat
freigibt.
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Der Deckel 37 weist unterseitig
zum Behälter 31 hin
offene Öffnungen 39 auf,
in die infolge eines Druckaufbaus bei der thermolytischen Zersetzung von
Ammoniumcarbamat 30 und zusätzlich gefördert durch das Gebläse 32 Zersetzungsgase
eintreten und über
einen Ausgang 40 einer den Behälter 31 mit dem Abgasstrang 2 verbindenden
Zuführleitung 41 zugeführt werden.
Die Zuführleitung 41 ist
unter Zwischenschaltung eines Taktventils 42 an den Abgasstrang 2 des
Verbrennungsmotors angeschlossen. Der zum Ausgang 40 des
Deckels 37 weisende Abschluss des Tubusabschnitts 36 ist
verschlossen. Radial sind in die Tubuswandung mehrere, den Tubusabschnitt 36 durchgreifende
Kanäle 43 als
Fluidansaugöffnungen
eingebracht. Das bei einem Betrieb des Gebläses 32 angesaugte
Fluid tritt über
diese Kanäle 43 in
das Innere des Tubusabschnitts 36 und wird unter Erwärmung aus
der unteren Mündung des
Tubusabschnitts 36 gefördert.
-
Das Erwärmen des in dem Behälter 31 befindlichen
Fluids – Luft
(bei Erstinbetriebnahme) bzw. thermolytische Zersetzungsgase – hat zum
Vor teil, dass die Wärme
mittels des Fluides transportiert wird, und insbesondere an solche
Stellen, die ansonsten nur mit größerem Aufwand erwärmt werden können. Dies
betrifft sowohl die Ausgestaltung des Behälters 31, der bei
einem solchen geförderten Heißfluidstrom
auch solche Konfigurierungen einnehmen kann, die bei einer Erwärmung von
NH3-Precursormaterial
durch eine Strahlungsheizung nicht ohne weiteres möglich wäre. Insbesondere
kann der warme bzw. heiße
Fluidstrom zum Spülen
der Zuführleitung 41 eingesetzt
werden, um darin gegebenenfalls zum NH3-Precursor
zurückgebildete
Zersetzungsgase erneut thermolytisch zu zersetzen und somit die
Zuführleitung 41 von
solchen Ablagerungen zu befreien.
-
Bei einer Inbetriebnahme der Vorrichtung 29 besteht
die Möglichkeit,
zunächst
nur die Heizschlange 34 zu erwärmen, damit gegebenenfalls
im Bereich der Heizschlange 34 und insbesondere im Bereich des
Gebläses 32 zurückgebildetes
Ammoniumcarbamat zersetzt wird, um einen Betrieb der Heizeinrichtung 33 nicht
zu beeinträchtigen.
Das Gebläse 32 wird
dann nach einer ersten Vorlaufzeit der Heizschlange 34 eingeschaltet.
Die Heizeinrichtung 33 kann zunächst ohne geöffnetem
Taktventil 42 betrieben werden, um einen erwärmten Fluidstrom
zu generieren. Mit der Inbetriebnahme des Verbrennungsmotors steht
dann ein Heißfluidstrom
mit dem Reaktionsgas zur Verfügung,
das bei entsprechendem Öffnen
des Taktventils 42 zum Dosieren von NH3 dem Abgasstrang 2 zugeführt werden
kann. Das Zuführen eines
solchen Heißfluidstroms
führt gleichzeitig
zu einer thermolytischen Zersetzung von gegebenenfalls in der Zuführleitung 41 resorbiertem
NN3-Precursormaterial, so dass durch diese
Maßnahme
sowohl die Zuführleitung 41 als
auch das Taktventil 42 bei diesem ersten Dosierungsschritt
gespült
werden.
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Bei dieser beschriebenen Ausgestaltung kann
die Regelung der Ammoniumcarbamatthermolyse durch entsprechendes
Ansteuern des Gebläses und/oder
durch entsprechende Ansteuerung der Heizschlange bezüglich ihrer
Heizleistung erfolgen. Somit stehen bei dieser Ausgestaltung grundsätzlich zwei
Stellgrößen zur
Verfügung,
die unabhängig
voneinander oder auch gemeinsam den jeweiligen Erfordernissen entsprechend
eingesetzt werden können. Zum
Betreiben der Vorrichtung 29 kann ebenfalls vorgesehen
sein, in dem Behälter 31 einen
bestimmten Innendruck und/oder eine gewisse Temperatur aufrechtzuerhalten,
um auf diese Weise einen gewissen Reaktionsgasvorrat zur Verfügung stehen
zu haben. Bei einer unabhängigen
Ansteuerung von Gebläse 32 und
Heizschlange 34 kann ebenfalls vorgesehen sein, die Heizschlange 34 oder
auch ein anders konzipiertes Heizelement als Strahlungsheizung auszubilden,
so dass allein durch Bestromung eines solchen Heizelementes eine
erste Ammoniumcarbamatthermolyse erfolgen kann.
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In den 4 und 5 ist der Übersicht
halber ein Steuergerät
und dessen Anschluss an die jeweiligen Vorrichtungen 22 bzw.
29 nicht dargestellt.
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Aus der Beschreibung der Erfindung,
insbesondere auch anhand der dargestellten Ausführungsbeispiele wird deutlich,
dass mit einem sehr geringen Einsatz elektrischer Energie eine Spontanzersetzung
eines NH3-Precursors, insbesondere von Ammoniumcarbamat
in einer solchen Menge möglich ist,
die ausreicht, um auch eine maximale Dosis an benötigtem NH3 herstellen zu können. Die beschriebenen Vorrichtungen
arbeiten in Folge der vorgesehenen sehr raschen und im Rahmen dieser
Ausführungen
als Spontanzersetzung bezeichneten thermolytischen Zersetzung sehr
rasch reagierend, so dass sich diese insbesondere für einen
Betrieb dynamisch beanspruchter Brennkraftmaschinen, beispielsweise Dieselmotoren
von Lastkraftwagen eignen. Besonders zweckmäßig ist auch die Ausgestaltung
dieser Vorrichtungen im Hinblick auf die Möglichkeit, vorhandene Systeme
nachrüsten
zu können.
Zum Nachrüsten
wird letztendlich lediglich ein Zugang zum Abgasstrang in Strömungsrichtung
vor dem Reduktionskatalysator benötigt. Der Einbau der für die Vorrichtungen
benötigten
Aggregate ist ohne weiteres möglich.
Fahrzeugseitig ist lediglich eine Schnittstelle zum Beaufschlagen
des Steuergerätes
mit den benötigten
Kenngrößen notwendig.
Insbesondere wird bei Einbau einer solchen vorbeschriebenen Vorrichtung
nur ein sehr geringer Bauraum benötigt, insbesondere ein geringerer
als bei einem Einsatz von Systemen, die Harnstoff oder eine Harnstofflösung als
NH3-Precursor einsetzen.
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Abgasstrang
- 3
- Reduktionskatalysator
/ SCR-Katalysator
- 4
- Behälter
- 5
- Deckel
- 6
- Ausgang
- 7
- Zuführleitung
- 8
- Förderschnecke
- 9
- Elektromotor
- 10
- Förderwelle
- 11
- Eingang
- 12
- Förderende
- 13
- Heizeinrichtung
- 14
- Verengung
- 15
- Aufwärmheizeinrichtung
- 16
- Steuergerät
- 17
- Vorrichtung
- 18
- Strahlungsheizung
- 19
- Ringnut
- 20
- Zuführleitung
- 21
- Vorrichtung
- 22
- Vorrichtung
- 23
- Behälter
- 24
- Deckel
- 25
- Strahlungsheizung
- 26
- Anschlusskabel
- 27
- Zuführleitung
- 28
- Taktventil
- 29
- Vorrichtung
- 30
- Ammoniumcarbamat
- 31
- Behälter
- 32
- Gebläse
- 33
- Heizeinrichtung
- 34
- Heizschlange
- 35
- Lüftermotor
- 36
- Tubusabschnitt
- 37
- Deckel
- 38
- Schneidkante
- 39
- Öffnung
- 40
- Ausgang
- 41
- Zuführleitung
- 42
- Taktventil
- 43
- Kanal