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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umlenken einer Bahn und
ein Verfahren zum Einrichten dieser Vorrichtung, vorzugsweise zum
Wenden und/oder Kehren. Die Vorrichtung weist wenigstens eine umlegbare
Wendestange auf.
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Die
DE 43 11 437 A1 betrifft
eine Wendestange für
eine Materialbahn, vorzugsweise eine Papierbahn, wobei die Wendestange
an ihren beiden Enden in jeweils einem Schlitten schwenkbar aufgenommen
ist und die Schlitten in z-Richtung auf einer in Seitengestellen
befestigten ersten Führung
und einer zweiten Führung
bewegbar und arretierbar sind und wobei die Wendestange beim Bewegen
in der z-Richtung gleichzeitig eine Bewegung in x-Richtung ausführt.
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Die
DE 40 13 229 C1 betrifft
eine Wendestangenanordnung zum Übereinanderführen von Strängen, die
durch Längsschnitt
einer in einer Rollenrotationsmaschine bedruckten Bahn gebildet
werden, bei der jede der beiden übereinander
angeordneten Wendestangen um 90° umlegbar
ist und auf der von dem Strang umschlungenen Seite Austrittsöffnungen
für Blasluft
aufweist.
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Wendestangen
dienen in Maschinen, die bahnförmiges
Material bearbeiten oder verarbeiten, zum Wenden oder Kehren einer
Bahn oder einfach nur dazu, die Bahn bezüglich ihrer Förderrichtung umzulenken,
beispielsweise um 90°.
Prominente Beispiele solcher Maschinen sind Rollenrotationsdruckmaschinen,
wie sie die Erfindung auch bevorzugt betrifft. Um die Flexibilität in der
Zusammenführung mehrerer
Bahnen, worunter im Folgenden auch die Stränge einer längsgeschnittenen Bahn verstanden werden,
zu vergrößern oder
im Falle eines einfachen Richtungswechsels nur die neue Richtung
verändern zu
können,
sind die Wendestangen einer Anordnung aus mehreren Wendestangen
oder nur einzelne Wendestangen der Anordnung oder gegebenenfalls auch
nur eine einzige der Wendestangen umlegbar. Die Eigenschaft der
Umlegbarkeit bedeutet, dass die betreffende Wendestange aus einer
Ausgangsposition, die sie in der Bahnebene einnimmt, in eine neue Position
in der Bahnebene bewegt werden kann, in der sie unter einem anderen
Winkel als in der Ausgangsposition zur Förderrichtung der Bahn weist.
Im Allgemeinen weisen die Wendestangen von Rotationsdruckmaschinen
unter einem Winkel von 45° zu der
Förderrichtung
der einlaufenden Bahn und werden bei dem Umlenken um 90° gedreht
oder geschwenkt, so dass sie nach dem Umlenken unter einem Winkel
von 135° zu
der Förderrichtung
der einlaufenden Bahn weisen.
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Probleme
verursacht das Umlegen von Wendestangen insbesondere im Rollenrotationsdruck, worauf
die Erfindung vorzugsweise aber nicht ausschließlich gerichtet ist. In Rollenrotationsdruckmaschinen
dienen die Wendestangen dem Zusammenführen von mehreren Bahnen. Eine
Vielzahl von Wendestangen ist in solch einer Anordnung oft auf engstem
Raum zusammengefasst. Bei der Umstellung der Maschine von einem
Druckprodukt auf ein anderes Druckprodukt, beispielsweise von einem Zeitungsprodukt
auf ein anderes Zeitungsprodukt, müssen im Allgemeinen mehrere,
gegebenenfalls alle Wendestangen der Anordnung umgelegt werden,
um die Anordnung an neue Bahnwege anzupassen. Die Konfigurierung
ist nicht zuletzt wegen der schlechten Zugänglichkeit zu den einzelnen
Wendestangen zeitaufwändig
und daher kostspielig.
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Automatisch
umlegbare Wendestangen, wie sie beispielsweise aus der
DE 43 11 437 A1 bekannt sind,
beseitigen diese Nachteile, sind aber mit einem hohen mechanischen
und auch regeltechnischen Aufwand verbunden. Für das Umlegen einer Wendestange
sind mehrere Motoren erforderlich, und es müssen die motorisch bewirkten
Bewegungen der Wendestange in Bezug auf zwei Bewegungsachsen aufeinander
abgestimmt werden. Entsprechender Aufwand ist auch für die Lagerung
der Wendestange zu betreiben.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, den für das rasche Umlegen einer
Wendestange zu betreibenden technischen Aufwand zu verringern.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 26.
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umlenken einer Bahn, vorzugsweise
zum Wenden und/oder Kehren einer Bahn. Die Vorrichtung umfasst wenigstens
eine umlegbare Wendestange. Wenn es sich um eine Vorrichtung zum
Wenden und/oder Kehren einer Bahn handelt, umfasst die Vorrichtung
wenigstens eine weitere Wendestange, die vorzugsweise ebenfalls
umlegbar ist, aber nicht sein muss. Zum Kehren einer Bahn gehört zu dem wenigstens
einen Wendestangenpaar vorzugsweise auch noch eine seitlich von
dem Paar angeordnete Umlenkeinrichtung, zu der die von der einen
Wendestange auslaufende Bahn gefördert
und unter Umschlingung der seitlichen Umlenkeinrichtung wieder zurück und über die
andere Wendestange des Paars geführt
wird. Besonders bevorzugt umfasst die Vorrichtung mehrere Wendestangenpaare
und noch bevorzugter pro Wendestangenpaar je wenigstens eine solche
seitliche Umlenkeinrichtung. Jedes der Wendestangenpaare und die
gegebenenfalls pro Paar vorgesehene seitliche Umlenkeinrichtung
kann insbesondere in einer Etage zusammengefasst sein, wobei die
Vorrichtung in diesem Fall zwei, drei oder noch mehr übereinander
angeordnete Etagen dieser Art aufweist.
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Die
Vorrichtung umfasst für
die wenigstens eine umlegbare Wendestange ferner eine erste Wendestangenhalteeinrichtung,
die mit einem axialen Ende der Wendestange verbunden ist, eine erste Führung, entlang
welcher die erste Wendestangenhalteeinrichtung bewegbar geführt ist,
ferner eine andere, zweite Wendestangenhalteeinrichtung, die mit dem
anderen axialen Ende der Wendestange verbunden ist, und eine zweite
Führung,
entlang welcher die zweite Wendestangenhalteeinrichtung bewegbar geführt ist.
Die Wendestange erstreckt sich somit zwischen den beiden quer zu
der Wendestange weisenden Führungen
und kann entlang den Führungen verstellt
werden. Die Führungen
sind vorzugsweise Geradführungen
und können
sich insbesondere in oder parallel zu der Bahnebene, vorzugsweise
horizontal, erstrecken.
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Die
Vorrichtung umfasst des Weiteren eine Verstelleinrichtung für wenigstens
eine der beiden Wendestangenhalteeinrichtungen. Die betreffende Wendestangenhalteeinrichtung
ist mittels der Verstelleinrichtung entlang ihrer Führung verstellbar,
um sie für
ein Umlegen der Wendestange neu zu positionieren. Die Verstelleinrichtung
kann mit beiden Wendestangenhalteeinrichtungen für deren Verstellung gekoppelt
sein. Vorzugsweise ist sie nur mit einer der beiden gekoppelt. Besonders
bevorzugt ist mittels der Verstelleinrichtung die erste Verstelleinrichtung
verstellbar.
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Die
Verbindung zwischen der Wendestange und der ersten Wendestangenhalteeinrichtung
ist manuell lösbar
und kann auch manuell hergestellt werden. Vorzugsweise ist die Verbindung
als Schnellverschluss gebildet, der ohne Hilfsmittel rasch gelöst und auch
rasch hergestellt werden kann. Bei dem Umlegen wird die Wendestange
in einem ersten Schritt von der ersten Wendestangenhalteeinrichtung
manuell gelöst.
Die Verbindung zwischen der Wendestange und der zweiten Wendestangenhalteeinrichtung
bleibt während
dem Umlegvorgang bestehen. In diesem Sinne handelt es sich um eine permanente
Verbindung, die vorzugsweise nur für einen Austausch der Wendestange
gelöst
wird.
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Nach
dem Lösen
wird die erste Wendestangenhalteeinrichtung aus einer Ausgangsposition,
die sie vor dem Umlegen einnimmt, entlang der ersten Führung bis
in die vorgegebene neue Position verstellt, die die Ausrichtung
der umgelegten Wendestange bestimmt. Bevorzugt wird die Verstellung
und Positionierung, d. h. Fixierung in der neuen Position, durch
die Verstelleinrichtung bewirkt. Nach dem Lösen und vor, nach oder bevorzugt
während
der Positionierung der ersten Wendestangenhalteeinrichtung wird
die zweite Wendestangenhalteeinrichtung entlang der zweiten Führung in
ihre neue Position bewegt, was im Falle der für die zweite Wendestangenhalteeinrichtung
bevorzugten manuellen Verstellung vorteilhafterweise durch entsprechende
Handhabung der Wendestange bewerkstelligt werden kann. Falls die
Verstelleinrichtung die Verstellung der zweiten Wendestangenhalteeinrichtung
bewirkt, wird die Wendestange während
der Verstellung von der Bedienperson gehalten. Die neue Position
der manuell zu verstellenden Wendestangenhalteeinrichtung ist durch
die Gesamtlänge
der sich zwischen den Führungen
erstreckenden Wendestange und den beiden sich anschließenden Wendestangenhalteeinrichtungen
vorgegeben. Nachdem die zweite Wendestangenhalteeinrichtung in ihre
neue Position bewegt worden ist, wird das der ersten Führung zugewandte, noch
freie Ende der Wendestange manuell wieder an der ersten Führung festgelegt.
Die Festlegung wird dadurch bewirkt, dass die Wendestange mit der
ersten Wendestangenhalteeinrichtung verbunden wird.
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Die
erste Wendestangenhalteeinrichtung kann von einem einzigen ersten
Wendestangenhalter gebildet werden. Vorzugsweise umfasst die erste Wendestangenhalteeinrichtung
jedoch wenigstens zwei erste Wendestangenhalter, die je so ausgebildet sind,
dass die umlegbare Wendestange mit jedem der ersten Wendestangenhalter
manuell verbindbar und von dem betreffenden ersten Wendestangenhalter
manuell lösbar
ist. Die wenigstens zwei ersten Wendestangenhalter bilden je wenigstens
eine, bevorzugt nur eine Verbindungsstelle für die Verbindung mit der Wendestange,
wobei die Verbindungsstellen identisch ausgebildet oder zumindest
insoweit gleich sind, dass die Verbindung mit der Wendestange mit
den gleichen Handgriffen hergestellt und gelöst werden kann.
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In
bevorzugten Ausführungen
sind die zwei oder noch mehr ersten Wendestangenhalter entlang der
ersten Führung
bewegbar geführt
und können mittels
der Verstelleinrichtung gemeinsam verstellt werden.
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Falls
die erste Wendestangenhalteeinrichtung wenigstens zwei erste Wendestangenhalter
wie beschrieben umfasst, ist die Wendestange vor dem Umlegen mit
dem einen der wenigstens zwei ersten Wendestangenhalter verbunden,
während
sie nach dem Umlegen vorzugsweise mit dem anderen der wenigstens
zwei ersten Wendestangenhalter verbunden ist. Die erste Wendestangenhalteeinrichtung wird
dementsprechend so verstellt, vorzugsweise mittels der Verstelleinrichtung,
dass derjenige der wenigstens zwei ersten Wendestangenhalter, der
vor dem Umlegen nicht mit der Wendestange verbunden war, in die
neue Position verstellt und anschließend mit der Wendestange verbunden
wird. Durch die Anordnung von zwei oder noch mehr ersten Wendestangenhaltern
pro umlegbarer Wendestange, die mittels der Verstelleinrichtung
gemeinsam verstellt werden, damit einer der ersten Wendestangenhalter die
neue Position einnimmt, können
im Vergleich zu einer Vorrichtung mit nur einem einzigen ersten
Wendestangenhalter pro Wendestange der Verstellweg verkürzt und
die Verstellzeit entsprechend verringert werden.
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Die
Verstellung der mittels der Verstelleinrichtung verstellbaren Wendestangenhalteeinrichtung
wird vorzugsweise motorisch bewirkt. Hierbei wird es bevorzugt,
wenn pro umlegbarer Wendestange je ein separater, eigener Verstellmotor
vorgesehen ist. Der Verstellmotor oder bei mehreren umlegbaren Wendestangen
die entsprechend mehreren Verstellmotoren wirkt oder wirken vorzugsweise
je über
ein Getriebe auf die Wendestangenhalteeinrichtung. Vorzugsweise
bilden eine Gewindespindel und die Wendestangenhalteeinrichtung
ein Schraubgelenk oder die mehreren Wendestangenhalter der betreffenden
Wendestangenhalteeinrichtung je ein Schraubgelenk. Solch ein Motor
kann die ihm zugeordnete Gewindespindel unmittelbar als Rotor aufweisen
oder vorzugsweise über
ein weiteres Getriebe mit der Gewindespindel gekoppelt sein. Grundsätzlich kann
pro umlegbarer Wendestange anstatt eines Verstellmotors auch eine
Handkurbel vorgesehen sein, die ebenfalls in bevorzugter Ausführung über eine
Gewindespindel auf die ihr zugeordnete Wendestangenhalteeinrichtung
wirkt. Eine manuell betätigbare
Verstelleinrichtung kann anstatt über eine Gewindespindel auch über ein
Gestänge,
obgleich weniger bevorzugt, auf die zugeordnete Wendestangenhalteeinrichtung
wirken. Grundsätzlich
gilt dies auch für
die bevorzugte motorische Verstellung, beispielsweise im Falle einer
motorischen Verstellung mittels Linearantrieb.
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Die
Erfindung führt
die Vorteile der rein manuellen und der vollautomatischen Umlegung
von Wendestangen zusammen, vermeidet aber gleichzeitig wesentliche
Nachteile dieser beiden Verfahren. So muss die Bedienperson zum
Umlegen der Wendestange nicht beide Stangenenden aus ihren jeweiligen
Halteeinrichtungen lösen,
wie dies bei den rein manuellen Verfahren üblich ist, sondern muss lediglich
ein Ende von der ersten Wendestangenhalteeinrichtung lösen, während die
Verbindung am anderen Ende der Wendestange erhalten bleibt. Die
Verstellung der mit der Verstelleinrichtung gekoppelten Wendestangenhalteeinrichtung
wird entweder automatisch durchgeführt oder kann manuell beispielsweise
von einer Seitenwand eines die Führungen
tragenden Gestells aus durchgeführt
werden. Anschließend
oder während
der Verstellung der betreffenden Wendestangenhalteeinrichtung kann
die Bedienperson das lose Ende der Wendestange haltend die zweite
Wendestangenhalteeinrichtung mittels der Wendestange in ihre neue
Position dirigieren, falls die Position verändert werden muss. Die Wendestange
selbst dient über
die gelenkige Verbindung mit der zweiten Wendestangenhalteeinrichtung
als Verstellgestänge.
Wird die zweite Wendestangenhalteeinrichtung mittels der Verstelleinrichtung
oder einer weiteren Verstelleinrichtung verstellt, braucht die Bedienperson
die gelöste
Wendestange nur zu halten und die erste Wendestangenhalteeinrichtung
zu verstellen, falls diese nicht automatisch verstellt wird.
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In
bevorzugten Ausführungen
ist die Verbindung der Wendestange mit der ersten Wendestangenhalteeinrichtung
eine Rast- oder Schnappverbindung. Sind der Wendestange mehrere
erste Wendestangenhalter zugeordnet, ist jeder dieser ersten Wendestangenhalter
für den
Erhalt einer Rast- oder Schnappverbindung mit der Wendestange ausgebildet.
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Die
Rast- oder Schnappverbindung ist vorzugsweise als Schnellverschluss
gebildet, der ein schnelles Lösen
und ein schnelles Herstellen der Verbindung per Hand ohne Hilfsmittel
ermöglicht.
Der Schnellverschluss wird bevorzugt von einer einseitig offenen
Aufnahme und einem in der Aufnahme aufnehmbaren Verbindungselement
gebildet. Die Aufnahme kann an dem Ende der Wendestange und das Verbindungselement
kann an der ersten Wendestangenhalteeinrichtung vorgesehen sein.
Vorzugsweise sind die Aufnahme jedoch an der ersten Wendestangenhalteeinrichtung
und das Verbindungselement an dem Ende der Wendestange gebildet.
Die Aufnahme ist vorzugsweise zu solch einer Seite offen, dass das Verbindungselement
durch eine in der Bahnebene stattfindende Schwenkbewegung der Wendestange in
die Aufnahme und aus der Aufnahme gelangt. Die Aufnahme und das
Verbindungselement sind vorzugsweise sogar so geformt, dass die
Verbindung nur durch eine Schwenkbewegung in der Bahnebene hergestellt
und auch nur durch solch eine Schwenkbewegung gelöst werden
kann, wobei die hier zu Zwecken der Bestimmung der Aufnahme angeführte Schwenkbewegung
bevorzugt nur einen kleinen Teil der Schwenkbewegung ausmacht, welche
die Wendestange bei dem Umlegen insgesamt ausführt.
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Die
Rast- oder Schnappverbindung wird vorteilhafterweise mittels eines
Sperrelements gesichert, das durch Beaufschlagung mit einer Elastizitätskraft
in eine Sperrposition gespannt wird. Solch ein Sperrmittel kann
insbesondere ein linear geführter
Rastbolzen oder ein schwenkbarer Schnapphaken nach Art einer Klinke
sein. Das Sperrelement ist vorteilhafterweise asymmetrisch geformt,
derart, dass das Verbindungselement durch die Schwenkbewegung der
Wendestange in die Aufnahme bewegt wird und dabei das Sperrelement
gegen die Elastizitätskraft
aus der Sperrposition drückt,
aber sicher verhindert wird, dass es durch die in Richtung des Ausschwenkens
andrückende
Wendestange aus seiner Sperrposition bewegt werden kann. Für das Ausschwenken,
d. h. für
das Lösen
der Wendestange, muss das Sperrelement vielmehr von Hand gegen die
Elastizitätskraft
aus der Sperrposition bewegt werden, indem es beispielsweise gezogen,
gedrückt oder
verschwenkt wird.
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Die
zweite Wendestangenhalteeinrichtung ist entlang der zweiten Führung vorzugsweise
kontinuierlich frei und reibungsarm verschiebbar. Die zweite Führung bildet
vorzugsweise eine Gleitführung
für die
zweite Wendestangenhalteeinrichtung.
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Die
Verbindung der Wendestange mit der zweiten Wendestangenhalteeinrichtung
wird in bevorzugter Ausführung
von einem Drehgelenk gebildet. Die Drehachse des Drehgelenks weist
zur Bahnebene vorzugsweise vertikal, wenn die Wendestange mit der
ersten Wendestangenhalteeinrichtung verbunden ist, so dass die in
der Bahnebene stattfindende Schwenkbewegung der Wendestange durch die
Anlenkung der Wendestange an der zweiten Wendestangenhalteeinrichtung
ermöglicht
wird.
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Die
von der ersten Wendestangenhalteeinrichtung gelöste, aber noch mit der zweiten
Wendestangenhalteeinrichtung verbundene Wendestange ist in bevorzugter
Ausführung
nicht nur in der Bahnebene, sondern auch aus der Bahnebene schwenkbar.
Um diese Schwenkbewegung zu ermöglichen,
wird ein Schwenkgelenk mit einer in oder parallel zu der Bahnebene
sich erstreckenden, vorzugsweise senkrecht zur Förderrichtung der Bahn weisenden
Schwenkachse gebildet. Dieses Schwenkgelenk ist vorzugsweise ebenfalls
als Drehgelenk gebildet, bevorzugt zwischen der zweiten Wendestangenhalteeinrichtung
und der zweiten Führung,
indem die zweite Führung
die Schwenkachse und die zweite Wendestangenhalteeinrichtung eine die
zweite Führung
teilweise oder voll umgreifende Buchse bilden. Das Drehgelenk für die Schwenkbewegung
der Wendestange um die zur Bahnebene vertikale Dreh- und Schwenkachse
ist vorzugsweise an einem von der Buchse steif abragenden Arm gebildet.
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Zu
der ersten Führung
und der ersten Wendestangenhalteeinrichtung ist noch anzumerken, dass
auch die erste Führung
in bevorzugter Ausführung
eine Gleitführung
für die
erste Wendestangenhalteeinrichtung bildet. Hierbei kann die erste
Wendestangenhalteeinrichtung insbesondere einen als Teilbuchse oder
vorzugsweise volle Buchse geformten Führungsteil aufweisen, der die
erste Führung teilweise
oder vorzugsweise vollständig
umgibt und dabei an der ersten Führung
eng gleitgeführt
ist. Die Verbindung mit der umlegbaren Wendestange ist vorzugsweise
an einem von dem Führungsteil
steif abragenden Arm gebildet. Falls die erste Wendestangenhalteeinrichtung
mit der Verstelleinrichtung gekoppelt ist, weist sie einen Eingriffsteil
auf, der mit der Verstelleinrichtung in einem Eingriff ist. Ist
der Eingriff wie bevorzugt mit einer Gewindespindel des Verstellmechanismus
gebildet, so bildet der Eingriffsteil eine Teil- oder Vollbuchse mit einem Innengewinde,
das mit dem Gewinde der Gewindespindel in dem Eingriff ist. Bilden
mehrere erste Wendestangenhalter die erste Wendestangenhalteeinrichtung,
so ist vorzugsweise jeder der ersten Wendestangenhalter so gebildet.
Falls die zweite Wendestangenhalteeinrichtung mit der Verstelleinrichtung
oder einer weiteren Verstelleinrichtung gekoppelt ist, gilt sinngemäß das Gleiche.
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Bevorzugte
weitere Merkmale der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Wendestangenanordnung mit umlegbaren Wendestangen in einer Ausgangskonfiguration;
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2 die
Wendestangenanordnung in der Seitenansicht A der 1;
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3 die
obere Etage der Wendestangenanordnung der 1 mit zwei
umlegbaren Wendestangen, die je die in 1 dargestellte
Ausgangsposition einnehmen;
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4 die
beiden Wendestangen der 3 während eines ersten Umlegvorgangs;
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5 die
Seitenansicht B der 4;
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6 die
obere Etage in einer ersten neuen Konfiguration nach Abschluss des
ersten Umlegvorgangs;
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7 die
beiden Wendestangen der 3 während eines anderen Umlegvorgangs,
bei dem nur eine der Wendestangen umgelegt wird;
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8 die
Wendestangen in der Seitenansicht C der 7;
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9 die
obere Etage in einer zweiten neuen Konfiguration nach Abschluss
des zweiten Umlegvorgangs;
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10 die
obere Etage in einer dritten neuen Konfiguration nach einem Parallelversatz
von einer der beiden Wendestangen; und
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11 eine
Verbindung von einer der Wendestangen mit einem Wendestangestangenhalter
einer ersten Wendestangenhalteeinrichtung.
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1 zeigt
in einer perspektivischen Sicht und 2 in der
Seitenansicht A eine Wendestangenanordnung mit zwei Wendestangenetagen,
nämlich
einer oberen Wendestangenetage 3 und einer unteren Wendestangenetage 4,
die zum Zusammenführen
von bedruckten Bahnsträngen
in einer Rollenrotationsdruckmaschine für den Druck von großen Zeitungsauflagen
dient. Die beiden Wendestangenetagen 3 und 4 werden
je von zwei Wendestangen 1 und 2 und den dazugehörigen Einrichtungen
zum Lagern und Verstellen der Wendestangen 1 und 2 gebildet.
Die Wendestangenetagen 3 und 4 unterscheiden sich
lediglich durch ihre Anordnung, d. h. die Wendestangenetage 3 ist
lotrecht über
der Wendestangenetage 4 angeordnet, sind ansonsten jedoch,
d. h. in sich, miteinander identisch. Mit Ausnahme von kleineren
Unterschieden, die für
die Erfindung keine Rolle spielen, sind auch die Wendestangen 1 und 2 jeder Wendestangenetage 3 und 4 und
die jeweils dazugehörigen
Einrichtungen zum Lagern und Verstellen der Wendestangen 1 und 2 miteinander
identisch.
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Die
gesamte Wendestangenanordnung ist zwischen zwei Gestellwänden der
Maschine, von denen nur die vordere Gestellwand 10 dargestellt
ist, gelagert. Jede der Wendestangen 1 und 2 ist
an einem ihrer beiden axialen Enden mit einer ersten Wendestangenhalteeinrichtung 11a und
an dem anderen Ende mit einer zweiten Wendestangenhalteeinrichtung 12 verbunden.
Den Wendestangen 1 und 2 ist je eine erste Führung 21 und
eine zweite Führung 22 zugeordnet,
die im Ausführungsbeispiel
wie üblich
als Geradführungen
gebildet sind. Dabei ist pro Wendestange 1 und 2 die
erste Wendestangenhalteeinrichtung 11a an der ersten Führung 21 und die
zweite Wendestangenhalteeinrichtung 12 an der zweiten Führung 22 eng
gleitgeführt.
Die Führungen 21 und 22 erstrecken
sich quer zu den Wendestangen 1 und 2 und sind
an ihren Enden an der vorderen Gestellwand 10 und der gegenüberliegenden
nicht dargestellten Gestellwand des Maschinengestells befestigt.
Die Führungen 21 und 22 sind
pro Wendestange 1 und 2 paarweise zueinander und
jeweils zu allen anderen Führungen 21 und 22 parallel.
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Pro
Wendestange 1 und 2 ist eine zweite Wendestangenhalteeinrichtung 12 vorgesehen.
Die Wendestange 1 oder 2 wird von ihrer zweiten
Wendestangenhalteeinrichtung 12 nur für Wartungs- oder Reparaturarbeiten,
insbesondere für
einen Austausch, gelöst
und ist in diesem Sinne permanent mit ihrer zweiten Wendestangenhalteeinrichtung 12 verbunden.
Pro Wendestange 1 und 2 sind jedoch mehrere erste
Wendestangenhalter vorgesehen. Für
die obere Wendestange 1 pro Wendestangenetage 3 und 4 sind
zwei erste Wendestangenhalteeinrichtungen 11a und 11b vorgesehen,
während
der unteren Wendestange 2 pro Wendestangenetage 3 oder 4 drei
erste Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b und 11c zugeordnet
sind. Die oberen Wendestangen 1 sind entsprechend ihrer
Position, d. h. Ausrichtung in Bezug auf die Bahnförderrichtung,
entweder mit der ersten Wendestangenhalteeinrichtung 11a oder mit
der zweiten Wendestangenhalteeinrichtung 11b verbunden.
Die unteren Wendestangen 2 werden ebenfalls entsprechend
ihrer Position, d. h. Ausrichtung in Bezug auf die Bahnförderrichtung,
entweder mit der ersten Wendestangenhalteeinrichtung 11a, der
ersten Wendestangenhalteeinrichtung 11b oder der ersten
Wendestangenhalteeinrichtung 11c verbunden. Die Wendestangenhalteeinrichtung 11a und 11b der
Wendestangen 1 und 2 unterscheiden sich nur in
Bezug auf eine an jeder der Wendestangenhalteeinrichtungen 11a und 11b geformte
Aufnahme 14, die wie ein nach einer Seite offenes Auge
geformt ist. Wenn die Wendestangen 1 mit einem ihrer ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a und 11b verbunden
ist, wird in der Aufnahme 13 der betreffenden Wendestangenhalteeinrichtung 11a oder 11b ein Verbindungselement 7 aufgenommen,
das pro Wendestange 1 an deren der ersten Führung 21 zugewandten
Ende gebildet ist.
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Die
Verbindung ist in 11 im Detail dargestellt. Auch
die ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b und 11c der
unteren Wendestange 2 sind bis auf die Ausrichtung ihrer
jeweiligen Aufnahme 13 untereinander gleich. Die Wendestangenhalteeinrichtung 11c entspricht
der Wendestangenhalteeinrichtung 11a. Die bei den Wendestangenhalteeinrichtungen 11a und 11b der
Wendestange 1 und die Wendestangenhalteeinrichtungen 11a bis 11c der Wendestange 2 unterschiedliche
Ausrichtung der jeweiligen Aufnahme 13 dient dem leichteren
Ein- und Ausschwenken der betreffenden Wendestange 1 oder 2 in
die Aufnahme 13 der jeweils die Verbindung mitbildenden
ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b oder 11c.
Die dem Ein- und Ausschwenken der Wendestangen 1 und 2 dienenden Aufnahmen 13 sind
zu solch einer Seite offen, dass die zugeordnete Wendestange 1 oder 2 mit
ihrem Verbindungselement 7 nur durch eine Schwenkbewegung,
die in ihrem letzten oder ersten Teil in der Bahnebene stattfindet,
in die Aufnahme 13 einschwenken oder aus der Aufnahme 13 ausschwenken
kann.
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Die
Verbindung der Wendestangen 1 und 2 mit je einer
der zugeordneten ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b und 11c ist
möglichst starr,
ermöglicht
aber andererseits ein bequemes, schnelles Lösen und Verbinden der Wendestangen 1 und 2 mit
der ersten Wendestangenhalteeinrichtung 11a, 11b oder 11c mit
wenigen, einfachen Handgriffen ohne Zuhilfenahme von Werkzeug oder
sonstigen Hilfsmitteln.
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Die
ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b und 11c weisen
je ein Sperrelement 14 auf, das als linear geführter Rastbolzen
gebildet ist. Das Sperrelement 14 wird von einer Elastizitätskraft,
die beispielsweise von einer auf das Sperrelement 14 wirkenden
Druckfeder erzeugt wird, in eine Sperrposition gespannt, in der
es verhindert, dass die zwischen der Wendestange 1 oder 2 und
einer der zugeordneten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b oder 11c bestehende
Verbindung sich lösen
kann.
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Die
Verbindung der Wendestangen 1 und 2 mit dem jeweils
zugeordneten ersten Wendestangenhalter, beispielsweise stellvertretend
auch für
die anderen, mit der ersten Wendestangenhalteeinrichtung 11a,
ist in 11 für die Wendestange 2 dargestellt. Etwaige
Unterschiede der Verbindungen, zum einen derjenigen für die Wendestange 1 und
zum anderen derjenigen für
die Wendestange 2, sind für die Erfindung ohne Belang. 11 zeigt
die Wendestange 2 und die erste Wendestangenhalteeinrichtung 11a im verbundenen
Zustand. Das Verbindungselement 7 der Wendestange 2 ist
in der Aufnahme 13 eng aufgenommen und wird durch das in
seiner Sperrposition befindliche Sperrelement 14 gesichert.
Die Sicherung erfolgt dadurch, dass das Sperrelement 14 die offene
Seite der Aufnahme 13 sperrt, indem es ein Stück weit
in die Aufnahme 13 hineinragt, so dass es von der offenen
Seite der Aufnahme 13 her gesehen vor dem Verbindungselement 7 zu
liegen kommt. Das Sperrelement 14 ist an seinem in die
Aufnahme 13 ragenden Ende asymmetrisch geformt, derart,
dass seine zur offenen Seite der Aufnahme 13 gewandte Vorderseite
zum freien Ende des Sperrelements 14 hin verjüngend geformt
ist, während
seine dem Verbindungselement 7 zugewandte Rückseite
eine Form aufweist, die sicher verhindert, dass die Wendestange 2 mit
ihrem Verbindungselement 7 allein durch eine in Richtung
des Ausschwenkens wirkende Kraft aus der Aufnahme 13 geschwenkt
werden kann. Aufgrund der Verjüngung
des Sperrelements 14 an der Vorderseite kann die Wendestange 2 hingegen
in die Aufnahme 13 und damit in die Verbindung mit der Wendestangenhalteeinrichtung 11a eingeschwenkt werden,
ohne dass es einer die Sperrposition lösenden Betätigung des Sperrelements 14 bedarf.
Das Sperrelement 14 wird von dem einschwenkenden Verbindungselement 7 vielmehr
gegen die Elastizitätskraft
einfach aus der Sperrposition gedrückt, schnappt jedoch hinter
dem eingeschwenkten Verbindungselement 7 von selbst wieder
in die Sperrposition vor, wenn das Verbindungselement 7 bei
dem Einschwenken das Sperrelement 14 passiert hat. Für das Lösen der
Verbindung wird das Sperrelement gegen die Elastizitätskraft
per Hand ausreichend weit aus der Aufnahme 13 und damit
aus der Sperrposition bewegt.
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Jede
der ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a bis 11c ist
entlang ihrer ersten Führung 21 motorisch
verstellbar. Die Verstellung wird mittels einer Verstelleinrichtung
bewirkt, die pro Wendestange 1 und 2 einen separaten,
eigenen Verstellmotor 20 und ein Verstellgetriebe umfasst.
Jedes der Verstellgetriebe besteht aus einer Verstellspindel 19,
die sich parallel zu der jeweils zugeordneten ersten Führung 21 erstreckt.
Die ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b und 11c bilden
mit der jeweils zugeordneten Verstellspindel 19 ein Schraubgelenk,
so dass bei einem Drehantrieb der Verstellspindeln 19 wegen
der Führung
der ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b und 11c an
den ersten Führungen 21 eine
Verstellbewegung der ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b und 11c entlang
den ersten Führung 21 bewirkt.
Die Verstellmotoren 20 sind mit ihrer jeweils zugeordneten
Gewindespindel über
ein Untersetzungsgetriebe gekoppelt.
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Die
ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a und 11b der
oberen Wendestange 1 werden von der gleichen ersten Führung 21 geführt. Sie
bilden ferner mit der gleichen Verstellspindel 19 je ein Schraubgelenk,
d. h. sie werden gemeinsam verstellt und behalten bei der Verstellung
ihren in Richtung der ersten Führung 21 gemessenen
Abstand bei. Dieser Abstand ist halb so groß wie die für die Verstellung insgesamt
verfügbare
Länge der
ersten Führung 21,
an der die ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a und 11b der
oberen Wendestange 1 geführt sind. Durch die Anordnung
eines Paars von ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a und 11b kann
somit nicht nur die für
das Ein- und Ausschwenken erforderliche Öffnung der Aufnahme 13 optimal
ausgerichtet werden, sondern es kann auch der für die Verstellung zurückzulegende
Verstellweg im Vergleich zur Anordnung nur einer einzigen ersten Wendestangenhalteeinrichtung 11a oder 11b pro Wendestange 1 verkleinert
werden. Die Verhältnisse bei
den ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b und 11c der
unteren Wendestangen 2 sind die gleichen, wobei die Wendestangenhalteeinrichtung 11c speziell
für sogenannte
Dreitrichterproduktionen vorgesehen ist.
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Zur
Minderung oder idealerweise Eliminierung von Reibungskräften zwischen
den Wendestangen 1 und 2 und den sie umschlingenden
Bahnen oder Bahnsträngen
einer längsgeschnittenen
Bahn werden die Wendestangen 1 und 2 mit Blasluft
umspült.
Die Blasluft gelangt durch Blasluftlöcher 5 an die Oberfläche der
Wendestangen 1 und 2. Die Wendestangen 1 und 2 sind
entsprechend hohl, so dass die Blasluft je über einen Blasluftanschluss 6 in
die hohlen Wendestangen 1 und 2 und von dort über die Blasluftlöcher 5 an
die Oberfläche
der betreffenden Wendestange 1 und 2 und somit
unter die Bahn oder den Bahnstrang gelangt. Zur Blasluftversorgung
gehören
ferner pro Wendestange 1 und 2 eine Blasluftleitung 17,
die sich über
die Länge
der zur jeweiligen Wendestange 1 und 2 gehörigen ersten
Führung 21 erstreckt
und von der ein Blasluftanschluss 18 abzweigt, der mit
dem Blasluftanschluss 6 der betreffenden Wendestange 1 und 2 verbunden
ist, wobei in den Figuren die flexible Verbindung zwischen den Blasluftanschlüssen 6 und 18 nicht
dargestellt ist. Die Blasluftlöcher 5 sind
pro Wendestange 1 und 2 nur an einer Hemisphäre der kreiszylindrischen
Oberfläche gebildet.
Die kreiszylindrischen Mäntel
der Wendestangen 1 und 2 sind entsprechend um
die Längsachsen
der Wendestangen 1 und 2 drehbar, um die Blasluftlöcher 5 in
sämtlichen
Positionen der Wendestangen 1 und 2 in den jeweils
von der Bahn oder dem Bahnstrang umschlungenen Umfangsbereich drehen
zu können.
Die Verdrehung kann insbesondere zwischen zwei Rastpositionen vorgenommen werden,
in die die verdrehbaren Mäntel
der Wendestangen 1 und 2 bei einer Verstellung
der Wendestangen 1 und 2 entsprechend der Bahnführung verdreht
werden. Statt mit Blasluftlöchern 5 und
der entsprechenden Blasluftversorgung könnten die Wendestangen 1 und 2 auch
mit einer reibungsmindernden Beschichtung versehen sein. Allerdings
wird die Blasluftversorgung bevorzugt.
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3 zeigt
eine einzelne der Wendestangenetagen 3 und 4 im
gleichen Zustand wie die 1 und 2. In diesem
Zustand weisen die beiden Wendestangen 1 und 2 der
Wendestangenetage 3 oder 4 parallel zueinander
und zwischen sich einen in Richtung der Führungen 21 und 22 gemessenen
Abstand auf. Die Wendestangen 1 und 2 sind je
mit ihren ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a verbunden.
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Es
sei angenommen, dass die Bahn oder der Bahnstrang in Förderrichtung
F an der Seite der Verstellmotoren 20 in die Wendestangenetage 3 oder 4 einläuft. Wenn
im Folgenden nur noch der Begriff der „Bahn" benutzt wird, so soll dieser Begriff
stellvertretend auch für
einen Bahnstrang gelten, der durch Längsschnitt einer mehrere Stränge breiten
Bahn erhalten wurde. Bei der angenommenen Förderrichtung F läuft die
Bahn zunächst über die
obere Wendestange 1, umschlingt die Wendestange 1 und
läuft exakt
rechtwinklig zu der ursprünglichen
Förderrichtung
F auf die untere Wendestange 2, umschlingt die Wendestange 2 ebenfalls
und wird dadurch insgesamt gewendet. Die Bahn erfährt durch
die Umschlingung des Paars aus Wendestangen 1 und 2 einen Parallelversatz
weg von der Seite mit den Verstellmotoren 20. Die derart
gewendete Bahn ist im Ausführungsbeispiel
halb so breit wie die Wendestangenetagen 3 und 4 oder
schmaler, beispielsweise ein Drittel so breit.
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Soll
die Wendestangenetage 3 oder 4 in einer anderen
Druckproduktion dem Wenden einer Bahn mit halber Breite dienen,
die an der von den Verstellmotoren 20 abgewandten Seite
in die Wendestangenetage 3 oder 4 einläuft, so
werden beide Wendestangen 1 und 2 der Wendestangenetage 3 oder 4 entsprechend
umgelegt. Durch das Umlegen wird die Ausrichtung der Wendestangen 1 und 2 in der
Ebene der Bahn gesehen um 90° geändert.
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Die 4 und 5 zeigen
den Übergang von
der Ausgangskonfiguration der 3 zu einer ersten
neuen Konfiguration. Die Ausgangskonfiguration und die erste neue
Konfiguration sind Wendekonfigurationen.
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6 zeigt
die Wendestangenetage 3 oder 4 in der ersten neuen
Konfiguration, in der die Wendestangen 1 und 2 wieder
parallel zueinander weisen, allerdings in einer um 90° verschwenkten
Ausrichtung, gesehen in der Ebene der Bahn.
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Die
Wendestangen 1 und 2 werden bei einem Umlegen
geschwenkt durch Überlagerung
einer Schwenkbewegung in der Ebene der Bahn mit einer aus der Ebene
der Bahn führenden
Schwenkbewegung. Eine reine Schwenkbewegung in der Ebene der Bahn
ist im Ausführungsbeispiel
nicht möglich. Für die überlagerte
Schwenkbewegung bilden die Wendestangen 1 und 2 je
ein erstes Drehgelenk durch die Verbindung mit ihrer zugeordneten
zweiten Wendestangenhalteeinrichtung 12. Diese Drehgelenke
bilden Achsen V, die im Betriebszustand, d. h. wenn die Wendestangen 1 und 2 mit
ihren zugeordneten ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a, 11b oder 11c verbunden
sind, vertikal zur Ebene der einlaufenden Bahn weisen. Je ein zweites
Drehgelenk wird von den zweiten Wendestangenhalteeinrichtungen 12 und
der jeweils zugeordneten zweiten Führung 22 gebildet.
Die Achsen H der zweiten Drehgelenke erstrecken sich in der Ebene
der einlaufenden Bahn, die im Allgemeinen mit der Horizontalen zusammenfällt, was
jedoch nicht unumgänglich
erforderlich ist. Die Achsen H sind gleichzeitig auch die zentralen
Längsachsen
der im Ausführungsbeispiel kreiszylindrischen
zweiten Führungen 22.
Zur Bildung des zweiten Drehgelenks mit der zugeordneten zweiten
Führung 22 weisen
die zweiten Wendestangenhalteeinrichtungen 12 je ein Führungsteil
auf, das eine die zugeordnete Führung 22 vollständig, eng umschließende Gleitbuchse
bildet. Von dem Führungsteil
jeder Wendestangenhalteeinrichtung 12 ragt je ein kurzer
Arm steif in Richtung auf die gegenüberliegende erste Führung 21 ab.
Das erste Drehgelenk, d. h. Drehgelenk für die Schwenkbewegung in der
Ebene der einlaufenden Bahn, wird bei jedem der zweiten Wendestangenhalteeinrichtungen 12 an dessen
abragendem Arm gebildet. Im Ausführungsbeispiel
sind die abragenden Arme je mit einer in Richtung der Achse V des
betreffenden Gelenks weisenden Bohrung versehen. An dem Ende der
zugeordneten Wendestange 1 oder 2 ist entsprechend
ein Zapfen senkrecht zur Längsachse
der Wendestange 1 oder 2 abragend geformt, der
in der Bohrung der zugeordneten Wendestangenhalteeinrichtung 12 drehbar
aufgenommen ist. Auf diese Weise wird mit der Wendestange 1 oder 2,
der zugeordneten zweiten Wendestangenhalteeinrichtung 12 und
der zugeordneten zweiten Führung 22 als
Gelenkelemente pro Wendestange 1 und 2 je ein
Doppelgelenk mit den Dreh- und Schwenkachsen (H und V) erhalten.
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Nachfolgend
werden die Überführung der Ausgangskonfiguration
der 3 in die erste neue Konfiguration der 6 anhand
der 3 bis 6 und die Überführung der Konfiguration der 3 in eine
zweite Konfiguration anhand der 3 und 7 bis 9 beschrieben.
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Für die Überführung tritt
eine Bedienperson durch die zwischen den Führungen 21 und 22 durchbrochene
Gestellwand 10 unmittelbar in den Bereich der Wendestangen 1 und 2 ein
und löst
per Hand je die Verbindung der Wendestangen 1 und 2 mit
der zugeordneten ersten Wendestangenhalteeinrichtung 11a,
nämlich
durch Ziehen der Sperrelemente 14 und Ausschwenken der
Wendestangen 1 und 2 aus den Aufnahmen 13.
Nach dem Lösen
der beiden Verbindungen wird die obere Wendestange 1 aus
der Ebene der einlaufenden Bahn nach oben und die untere Wendestange 2 nach
unten um die jeweilige Achse H herausgeschwenkt, wie aus den 4 und 5 ersichtlich
ist. Anschließend
werden die aus der Bahnebene geschwenkten Wendestangen 1 und 2 um
die zur Ebene der einlaufenden Bahn leicht gekippten Achsen V je
um 90° verschwenkt.
Vor, während
oder nach der Ausführung
dieser überlagerten
Schwenkbewegung pro Wendestange 1 und 2, aber
selbstverständlich
nach dem manuellen Lösen
der Verbindungen, werden die ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a und 11b der
oberen Wendestange 1 gemeinsam mittels der zugeordneten
Verstelleinrichtung 19, 20 um den maximalen Verstellweg
von den Verstellmotoren 20 weg in Richtung auf die gegenüberliegende
Gestellwand zu bis in ihre bezüglich
dieser Verstellrichtung äußersten
Positionen verstellt und mittels der zugeordneten Verstelleinrichtung 19, 20 in
ihren neuen Positionen fixiert und dadurch positioniert. Die Fixierung
bewirkt bei festgesetzter Verstellspindel 19 der Verstelleingriff
im jeweiligen Schraubgelenk. Auch die ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a bis 11c der
unteren Wendestange 2 werden mittels ihrer Verstelleinrichtung 19, 20 gemeinsam
verstellt, allerdings in die Gegenrichtung auf die Verstellmotoren 20 zu
bis in ihre in Bezug auf diese Richtung äußersten Positionen. Nachdem
die ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a bis 11c die
neuen Positionen eingenommen haben, werden die Wendestangen 1 und 2 mit
derjenigen der zugeordneten ersten Wendestangenhalteeinrichtungen 11a und 11b bzw. 11a bis 11c verbunden,
die die der neuen Konfiguration entsprechende Position einnimmt.
Für die
obere Wendestange 1 ist dies die von der Seite der Verstellmotoren 20 abgewandte
Wendestangenhalteeinrichtung 11b, und für die untere Wendestange 2 ist
dies die von der Seite der Verstellmotoren 20 am weitesten
abgewandte Wendestangenhalteeinrichtung 11b.
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Bereits
während
der überlagerten
Schwenkbewegung werden die zweiten Wendestangenhalteeinrichtungen 12 an
ihren zweiten Führungen 22 gleitend
verfahren. Hierfür
ist die Gleitführung
zwischen den zweiten Führungen 22 und
den zweiten Wendestangenhalteeinrichtungen 12 vorteilhafterweise reibungsarm,
aber eng, damit die Wendestangenhalteeinrichtungen 12 an
den zweiten Führungen 22 entlang
möglichst
ruckfrei bewegt werden können.
Die Verstellung der Positionen der zweiten Wendestangenhalteeinrichtung 12 kann
an der zweiten Wendestangenhalteeinrichtung 12 unmittelbar
vorgenommen werden. Vorteilhafterweise können jedoch auch die Wendestangen 1 und 2 für die Verstellung
der zweiten Wendestangenhalteeinrichtung 12 als Gestänge benutzt
werden. Hierfür
ist es vorteilhaft, wenn der Abstand zwischen den Achsen H und den Führungen 22 und
somit die bei Nutzung der Wendestangen 1 und 2 als
Gestänge
wirkenden Hebelarme so kurz als möglich sind.
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Während des
Umlegens verdreht die Bedienperson ferner die mit den Blasluftlöchern 5 versehenen
Mäntel
der Wendestange 1 und 2 je um 180°, wie aus
dem Vergleich der 3 und 6 und insbesondere
dem Vergleich der Ansichten der 2 und 5 erkennbar
ist. Die Wendestangen 1 und 2 sind hierfür mit Rastmitteln
versehen, die pro Wendestange 1 und 2 für deren
Mäntel
die entsprechenden Rastpositionen bilden.
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Die
Verbindung zwischen den Wendestangen 1 und 2 und
ihren neuen Wendestangenhalteeinrichtungen 11b wird durch
ein leichtes Zurückschwenken
der Wendestangen 1 und 2 und Einschwenken in die
Aufnahme 13 der jeweils zugeordneten Wendestangenhalteeinrichtungen 11b bewirkt. Das
Einschwenken allein genügt,
um die Sperrelemente 14 der Wendestangenhalteeinrichtungen 11b aus
dem Weg des Verbindungselements 7 und damit aus der Sperrposition
zu drücken.
Hinter dem eingeschwenkten Verbindungselement 7 schnappen
die Sperrelemente 14 wieder vor, so dass die Wendestangen 1 und 2 an
den Wendestangenhalteeinrichtungen 11b gesichert und die
Verbindungen hergestellt sind.
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Das
Umlegen der Wendestangen 1 und 2 kann zeitgleich
durchgeführt
werden. Zweckmäßigerweise
werden die Wendestangen 1 und 2 jedoch nacheinander
umgelegt.
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9 zeigt
die Wendestangen 1 und 2 in einer Kehrkonfiguration.
In dieser zweiten neuen Konfiguration wird eine Bahn halber Maximalbreite,
oder noch geringerer Breite, beispielsweise ein Drittel Breite,
die an der von den Verstellmotoren 20 abgewandten Seite
einläuft,
durch Umschlingung der oberen Wendestange 1 um 90° aus der
Förderrichtung
F der einlaufenden Bahn auf eine Umlenkeinrichtung geführt, beispielsweise
eine Umlenkwalze, die an der Seite der Verstellmotoren 20 angeordnet
ist. Die umgeleitete Bahn wird unter Umschlingung der Umlenkeinrichtung
in die Wendestangenetage 3 oder 4 zurück und auf
die untere Wendestange 2 geführt, umschlingt die untere
Wendestange 2 und läuft
unter Beibehaltung der Förderrichtung
F der einlaufenden Bahn aber mit vertauschter Ober- und Unterseite
aus der Wendestangenetage 3 oder 4 aus.
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Für die Überführung der
Wendekonfiguration der 3 in die Kehrkonfiguration der 9 muss
lediglich die obere Wendestange 1 umgelegt werden, während die
untere Wendestange 2 ihre Position einschließlich Ausrichtung
beibehält.
Die Position der oberen Wendestange 1 entspricht in der
Kehrkonfiguration der Position in der Wendekonfiguration der 6.
Entsprechend werden für
die obere Wendestange 1 die gleichen Handgriffe und motorischen Verstellungen
wie bei der Überführung aus
der Wendekonfiguration der 3 in die
Wendekonfiguration der 6 vorgenommen.
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Die
Konfiguration der 10 wird aus der Konfiguration
der 3 dadurch erhalten, dass die obere Wendestange 1 nur
einfach zu sich selbst parallel versetzt wird, während die untere Wendestange 2 ihre
in der Konfiguration der 3 eingenommene Position beibehält. Die
Versatzbewegung der oberen Wendestange 1 wird ohne Aushängen der
Wendestange 1 durchgeführt.
Der Parallelversatz wird somit allein durch die Verstelleinrichtung 19, 20 bewirkt.
Es muss natürlich
sichergestellt sein, dass die zweite Wendestangenhalteeinrichtung 12 bei
der Versatzbewegung nicht klemmen kann. Anstatt den Parallelversatz
mittels der Verstelleinrichtung 19, 20 zu bewirken,
könnte
die betreffende Wendestange 1 allerdings auch von der ersten
Wendestangenhalteeinrichtung 11a manuell gelöst, anschließend die
erste Wendestangenhalteeinrichtung 11a mittels der Verstelleinrichtung 19, 20 und
die zweite Wendestangenhalteeinrichtung 12 manuell verstellt
und schließlich
die Wendestange 1 wieder manuell mit der in der neuen Position
befindlichen ersten Wendestangenhalteeinrichtung 11a verbunden
werden. Bei einem Parallelversatz kann somit wahlweise entweder
eine automatisch/manuelle oder eine vollautomatische Verstellung
vorgenommen werden. Bevorzugt wird für den Parallelversatz die vollautomatische
Verstellung.
-
Das
Ausführungsbeispiel
zeigt, wie durch eine Kombination aus manueller und automatischer, mittels
Verstellmotor vorgenommener Verstellung eine einfache und deshalb
preiswerte Wendestangenanordnung geschaffen werden kann, die gegenüber einem
rein manuellen Umlegen der Wendestangen wesentlich bequemer und
in kürzerer
Zeit konfiguriert werden kann. Das Einrichten auf eine neue Produktion
wird zu vergleichsweise geringen Kosten erheblich verringert. Eine
Kostenreduzierung könnte dadurch
erzielt werden, dass jeder der Verstellmotoren 20 durch
eine Handkurbel ersetzt wird. Solch eine rein manuelle Lösung kann
jedoch leicht zu einer deutlichen Verlängerung der für das Umlegen
benötigten
Zeit führen,
vor allem dann wenn bei einem Einrichten mehrere Wendestangen umgelegt
werden müssen.
-
- 1
- Wendestange
- 2
- Wendestange
- 3
- Wendestangenetage
- 4
- Wendestangenetage
- 5
- Blasluftlöcher
- 6
- Blasluftanschluss
- 7
- Verbindungselement
- 8
-
- 9
-
- 10
- Gestellwand
- 11a
- erste
Wendestangenhalteeinrichtung
- 11b
- erste
Wendestangenhalteeinrichtung
- 11c
- erste
Wendestangenhalteeinrichtung
- 12
- zweite
Wendestangenhalteeinrichtung
- 13
- Aufnahme
- 14
- Sperrelement
- 15
-
- 16
- Schutzblech
- 17
- Blasluftleitung
- 18
- Blasluftanschluss
- 19
- Verstelleinrichtung;
Verstellspindel
- 20
- Verstelleinrichtung;
Verstellmotor
- 21
- erste
Führung
- 22
- zweite
Führung
- H
- Achse
- V
- Achse
- F
- Förderrichtung